DE2148190C3 - Dehnungsmeßstreifen von veränderlichem elektrischem Widerstand sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Dehnungsmeßstreifen von veränderlichem elektrischem Widerstand sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft einen Dehnungsmeßstreifen von veränderlichen elektrischem Widerstand zur Messung
verhältnismäßig großer Dehnungen im Millimeter- und Zentimeterbereich in Richtung der Kettfaden,
dessen Aufbau auf der bekannten Gewebetechnik beruht.
Es sind bereits Dehnungsmeßstreifen der erwähnten Art in Form eines Streifens aus Gummi bekannt, in
welchen Rußteilchen eingelagert sind. Als Stand der Technik sind hier die USA.-Patentschrift 24 92 429 und
die britische Patentschrift 7 20 602 zu nennen. Aus der DT-AS 11 80 549 und 12 42 903 sind ferner Dehnungsmeßstreifen
bekannt, bei denen ein Widerstandsdraht, der durch Dehnung oder Stauchung eine Änderung seines
Widerstandes erfährt, zur Messung der Dehnung dient.
Bei den bekannten Dehnungsmeßstreifen aus Gemischen von Gummi und Ruß werden Rußketten, welche
die elektrische Leitfähigkeit bestimmen, bei einer Dehnung auseinandergerissen bzw. zerstört, so daß bei
einer nachfolgenden Entspannung des Dehnungsmeßstreifens kein reproduzierbarer Wert erzielbar ist, wobei
noch hinzukommt, daß der Dehnungsmeßstreifen eine irreversible Dehnung aufweist und stark temperaturabhängig
ist. Die bekannten Dehnungsmeßstreifen sind daher, wenn überhaupt, nur für einen einzigen
Meßvorgang geeignet. Die unter Verwendung von Widerstandsdrähten hergestellten Dehnungsmeßstreifen
sind zur Messung verhältnismäßig großer Dehnungen im Millimeter- und Zentimeterbereich ungeeignet.
8 De Aufgabe der Erfindung hegt m der Schaffung
. D^inungsm^R£treifens von veränderlichem
widerstand'für verhältnismäßig große Dehnungen in,
Millimeter- und Zentimeterbere.ch. wöbe, dieser Dehnungsmeßstreifen
innerhalb eines zulassigen Bereichs Reproduzierbare Widerstandswerte aufweist, im wesemlichen
temperaturabhängig und fur eine V.elzahl
von Meßvorgängen verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen an sich bekannten Aufbau entsprechend einer e astischen
Textillitze gelöst, die aus stark dehnbaren, e astischen Kp. fäden sowie hiermit verwebten unelastischen
Schüßfden besteht, bei welchem lediglich die Schußfäden
mit einer die elektrisch leitenden Teilchen enthaltenen Schicht überzogen sind.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Dehnungsmeßstreifens gemäß Anspruch 1 besteht erf.ndungsgemaß
SS. daß eine fertig vorliegende, kerne elektrisch leitenden
Teilchen enthaltende Text.lhtze mit einer die
elektrisch leitenden Teilchen sowie ein Bindemittel enthaltenden Dispersion getränkt und wahrend des darauf
folgenden Trocknungsvorganges bis zum Erharten des
Bindemittels periodisch auf eine bestimmte Länge gedehnt und entspannt wird.
Durch diesen Vorgang wird erreicht, daß das getrocknete
oder erhärtete Bindemittel zusammen nut deTeXisch leitfähigen Teilchen (z. B. Ruß) von den
stark dehnbaren, elastischen Kettfäden Gummifaden) infolge deren periodischer Dehnung und Entspannung
abfällt, während das Bindemittel zusammen mit dem
elektrisch leitfähigen Teilchen auf den praktisch nicht dehnbaren Schußfäden unter Bildung eines elektrisch
leitfähigen Filmes haftet. Diese beschichteten Schußfaden liefen parallel zu einander und berühren sich, wodurch
ein solches Band den elektrischen Strom gut leitet. Bei Dehnung der elastischen Kettfäden werden die
miteinander in Linienberührung befindlichen Schußfaden mehr oder weniger voneinander getrennt, so daU
sich eine Widerstandszunahme ergibt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Widerstandszunahme in einem weiten Bereich genau
proportional der Dehnung ist und selbst nach einer Vielzahl von Dehnungen und Entspannungen reproduzierbare
Werte liefert.
Das Prinzip der Dehnungsmeßstreifen beruht somit letzten Endes darauf, daß weder in einem Kunststoff
oder Gummi die Rußteilchen eine elektrisch leitende Kette bilden, die bei Dehnung leicht »zerrissen« werden
kann noch darauf, daß ein metallisches Widersiandselement
gedehnt oder gestaucht wird, sondern, daß man sich berührende Schußfäden, die einen elektrisch
leitfähigen Überzug aufweisen, mehr oder weniger voneinander trennt und dadurch eine Widerstandsänderung
erreicht.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Dehnungsmeß-Streifens
im entspannten Zustand (ausgezogene Linienführung) bzw. im gespannten Zustand (gestrichelte Linienführung),
jeweils in perspektivischer Draufsicht,
F i g. 2 einen Ausschnitt aus dem Dehnungsmeßstreifen gemäß F i g. 1 in stark vergrößerter Draufsicht,
Fig.3 die Kennlinie des Dehnungsmeßstreifens gemäß
F i g. 1 in Schaubilddarstellung bei einer Streifenlänge von 80 mm und einer Streifenbreite von 12 mm.
Der in F i g. 1 veranschaulichte Dehnungsmeßstrei-
fen ist für verhältnismäßig große Dehnungen im Millimeter-
und Zentimeterbereich ausgelegt und umfaßt eine elastische Textiüitze 1, die in nachfolgend noch zu
beschreibender Weise mit elektriscn leitenden Teilchen, insbesondere in Form von Ruß oder Graphit oder
aus Edelmetallen, mit Edelmetallen beschichteten anderen Metallen oder anderen Materialien, behandelt ist,
sowie an bei Jan Enden je eine Elektrode 2,3. Die Elektroden
2, 3 sind als Klemmen zur festen mechanischen Verankerung von die Textillitze bildenden Kett- und
Schußfäden ausgebildet. Die Elektroden 2, 3 sind an ihren äußeren Enden mit je einem Ansatz 4 bzw. 5 versehen,
um einen Anschluß in einem Meßstromkreis herstellen zu können. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Elektroden 2, 3 mittels Nieten 6, 7 mit dem Textilband 1 verbunden, wobei durch die Niete 6,7
gleichzeitig ein Dehnungsbegrenzerfaden 8 aus im wesentlichen unelastischem Material eingespannt gehalten
ist. Dieser Dehnungsbegrenzerfaden 8 ist bei in, ausgezogener Linienführung veranschaulichtem entspannten
Zustand der Textillitze 1 in einem schlaff, bei einer maximalen zulässigen Dehnung der Textillitze 1 hingegen
in einem straff gespannten Zustand. Im entspannten Zustand der Textillitze 1 hat der Dehnungsmeßstreifen
einen Widerstandswert R 1, während sich bei i?>
der Dehnung entsprechend einem maximalen Dehnungswert S ein dementsprechend höherer Widerstandswert
R 2 einstellt.
Aus F i g. 2 ergibt sich der an sich bekannte Aufbau
der Textillitze 1 aus Kettfäden 8 und Schußfäden 9. wobei in F i g. 2 eine Köperbindung veranschaulicht ist.
Die Kettfäden bestehen vorzugsweise aus monofilen hochelastischen Silicon- oder Polyurethanfäden, während
die Schußfäden 9 aus einem gegenüber den Kettfäden 8 praktisch unelastischem Material bestehen. Lediglich
die Schußfäden 9 sind mit einer Rußteilchen enthaltenden leitenden Schicht überzogen, was in F i g. 2
durch eine dunkle Tönung der Schußfäden 9 angedeutet ist. Die Kettfaden können auch aus qualitativ hochwertigem
Gummi sein.
F i g. 2 zeigt den Zustand des Textilbandes 1 im gedehnten Zustand der Kettfäden 8, wobei in diesem gedehnten
Zustand die Schußfäden 9, welche im entspannten Zustand in Linienberührung gegeneinander
anlagen, leicht gelockert auf den Kettfaden 8 liegen und die Linienberührung zwischen den Schußfäden
mehr oder minder aufgehoben ist.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dehnungsmeßstreifens können zwei unterschiedliche Verfahren
angewendet werden.
Das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens geht von den Rohstoffen, d. h. den
Kettfäden 8 sowie den Schußfäden 9. aus. Die Schußfäden 9 werden vor dem Verweben mit den Kettfaden 8
mit einer die Rußteilchen sowie ein Bindemittel enthaltenden Dispersion behandelt und getrocknet. Die auf
diese Weise mit einer Rußschicht versehenen Schußfäden 9 werden alsdann mit den Kettfäden 8 verwebt.
Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfmdungsgemäßen
Verfahrens geht man von einer fertig vorliegenden Textillitze (im allgemeinen Sprachgebrauch
auch mit Gummiband bezeichnet) aus, welche mit einer Rußteilchen enthaltenden Dispersion getränkt
wird. Während des darauffolgenden Trocknungsvorganges bis zum Erhärten des Bindemittels
wird die Textillitze periodisch auf eine bestimmte Länge gedehnt und entspannt, wobei die Dehnungs- und
Entspannungsperiode jeweils etwa drei Sekunden beträgt. Dies führt bei dem Trocknungsvorgang zum Abplatzen
des Bindemittels nebst den darin enthaltenen Rußteilchen von den Kettfaden 8, da diese einer
dauernden Dehnung und Entspannung unterworfen werden, während sich auf den Schußfäden 9 eine Rußschicht
ausbilden kann, und zwar derart, daß ein Verkleben benachbarter Schußfäden 9 zuverlässig verhindert
wird. Zur Behandlung der Textillitze 1 verwendet man bevorzugt eine mit Rußteilchen versetzte wäßrige
Kunststoffdispersion, deren Viskosität weniger als 50Centipoise ist und die man beispielsweise aus einer
im Handel erhältlichen wäßrigen 25%igen Rußdispersion und einer wäßrigen 50%igen Kunststoffdispersion
auf Basis eines Mischpolymerisats aus Butylacrylat, Vinylacetat und Acrylsäure herstellt. Vorzugsweise beträgt
die Viskosität einer solchen Dispersion 20 Centipoise.
F i g. 3 gibt die Widerstandscharakteristik für eine Textillitze von 80 mm Länge und 12 mm Breite wieder,
wobei der elektrische Dehnungswiderstand in Kilo-Ohm als Funktion des Dehnungsweges in Millimeter
angegeben ist. Innerhalb eines Bereiches von etwa 20 Kilo-Ohm erhält man hierbei einen nahezu streng
linearen Kennlinienbereich, während bei zusätzlicher Dehnung der Dehnungswiderstand einem Grenzwert
zustrebt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Dehnungsmeßstreifen von veränderlichem elektrischem Widerstand zur Messung verhältnis- s
mäßig großer Dehnungen im Millimeter- und Zentimeterbereich in Richtung der Kettfaden, dessen
Aufbau auf der bekannten Gewebetechnik beruht, gekennzeichnet durch einen an sich bekannten
Aufbau entsprechend einer elastischen ic Textillitze (1) mit aus dem stark dehnbaren Material
bestehenden elastischen Kettfäden (8) sowie hiermit verwebten unelastischen Schußfäden (9), bei welchen
lediglich die Schußfäden (9) mit einer die elektrisch leitenden Teilchen enthaltenden Schicht überzogen
sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines Dehnungsmeßstreifens nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß eine fertig vorliegende, keine elektrisch leitenden Teilchen enthaltende Textillitze (1)
mit einer die elektrisch leitenden Teilchen sowie ein Bindemittel enthaltenden Dispersion getränkt und
während des darauf folgenden Trocknungsvorganges bis zum Erhärten des Bindemittels periodisch
auf eine bestimmte Länge gedehnt und entspannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungsdauer einer Dehnungs-
und Entspannungsperiode drei Sekunden beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion eine mit
den elektrisch leitenden Teilchen versetzte wäßrige Kunststoffdispersion, insbesondere eine solche auf
Basis eines Mischpolymeren aus Butylacrylat, Vinylacetat und Acrylsäure, ist.
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