DE2147153C3 - Verfahren zur Verbesserung der Kaltwasserbenetzbarkeit eines Vollmilchpulvers als Ausprodukt - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Kaltwasserbenetzbarkeit eines Vollmilchpulvers als AusproduktInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Kaltwasserben^tzbarkeit eines Vollmilchpulvers als Ausgangsptodukt, dessen Pulveragglomerate eine Partikelgröße von nxar als 100 μ haben
und die mit in Fett gelöstem Lecithin überzogen sind, wobei beim oder nach dem Oberziehen eine Behandlungstemperatur von wenigstens 35°, vorzugsweise
500C angewendet wird.
Fetthaltige, puiverförmige Milchprodukte, wie beispielsweise Vollmilchpulver, puiverförmige Gemische
für die Speiseeisherstellung, puiverförmige Gemische für die Säuglingsernährung, puiverförmige Futtergemische für Kälber und milchhaltige Kakaogemische, sind
auf der Oberfläche der einzelnen Partikeln mit einer Fettschicht versehen, die als freies Fett bezeichnet wird,
und dessen Menge sich durch Extraktion mit Hilfe eines mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels, z. B,
Tetrachlormethan, bestimmen läßt Wie groß die Menge des auf den Partiketoberflächen vorhandenen freien
Fettes ist hängt außer von den Eigenschaften des zur Hersteilung des Pulvers benutzten Ausgangsmaterials,
auch von den Bedingungen, die während der Herstellung des Pulvers herrschten, sowie von der Behandlung
des Pulvers ab, und zwar bewirken ein schonender Arbeitsgang bei der Herstellung des Pulvers und eine 4$
spätere ebenso schonende Behandlung des Pulvers, daB die Menge des freien Fettes auf der Oberfläche
verhältnismäßig klein wird, während eine weniger schonende Behandlung mit sich bringt, daß ein größerer
ÄnteÜ des Fettgehalts des Produkts als freies öberfiächenfett vorliegt.
Das auf der Oberfläche der einzelnen Partikeln und Partikelagglomerate befindliche freie Fett beeinflußt
die Rekonstitutionsfähigkeii des pulverförmigen Milchprodukts, d. h. dessen Fähigkeit, durch Aufnahme von to
Wasser ein flüssiges Produkt zu bilden, in dem die einzelnen Partikeln gleichmäßig im Wasser dispergiert
oder emulgiert sind. Insbesondere wird dessen Fähigkeit
beeinflußt, schnell im Wasser dispergiert zu werden, was
eine Voraussetzung für die anschließende Wiederauflösung und Emulgierung ist. Dies bedeutet, daß z. B. bei
der Herstellung von Vollmilch aus einem Vollmilchpulver mit einem großen Gehalt aw freiem Fett ein
verhältnismäßig intensives oder lange dauerndes mechanisches Rühren oder Schlagen notwendig ist, um das
Pulver genügend gleichmäßig im Wasser zu verteilen.
Die Ursache hierfür ist, daß das freie Fett die Benetzbarkeit des Pulvers herabsetzt und außerdem ein
Zusammenkleben der Partikeln und Agglomerate bewirken kann, das deren disperse Verteilung im
Wasser hemmt
Zur Beseitigung dieser Mängel ist vorgeschlagen worden, daß puiverförmige Produkt mit einem Oberzug
aus Lecithin zu versehen, das eventuell in Fettstoff gelöst sein kann. Ferner hat man, von der Erkenntnis
ausgehend, daß insbesondere derjenige Teil des freien Oberflächenfetts des Pulvers, der bei Zimmertemperatur in festem Zustand vorliegt, für die Herabsetzung der
Rekonstituionsfäbigkeit des Pulvers in kaltem Wasser verantwortlich ist, vorgeschlagen, das Herstellungsverfahren für Vollmilchpulver dahingehend zu ändern, daß
vor dem Trocknen des Milchkonzentrats ein Teil des Butterfettes der Milch isoliert und abgetrennt wird
(AT-PS 2 43 606). Df« Fraktion dieses Fettes mit hohem
Schmelzpunkt wird dem Milchkonzentrat vor der Zerstäubungstrocknung desselben wieder zugeführt
während die Fraktion mit niedrigem Schmelzpunkt als Überzug auf das getrocknete Pulver aufgebracht wird.
Hierdurch wird erreicht daß die wasserabstoßende Wirkung des festen Anteils des freien Oberflächenfetts
unterdrückt wird. Es ist auch vorgeschlagen worden, der genannten flüssigen Butterfettfraktion Lecithin zuzusetzen, bevor die Pulverpartikeln damit überzogen werden.
Das Isolieren und Fraktionieren eines Teils des Butterfettes der Milch bringt jedoch eine erhebliche
Komplikation und Verteuerung de$ gesamten Arbeitsganges bei der Herstellung von Milchpulver mit sich,
und es ist hierfür eine Apparatur notwendig, über welche diejenigen Unternehmen, die Milchprodukte
herstellen, gewöhnlich nicht verfügen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei
dem man mit Sicherheit eine besonders große Kaltwasserbenetzbarkeit erzielen kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Ausgangsp/odukt und die Überzugsmenge so ausgewählt werden, daß das endgültige freie Oberflächenfett
zusammen mit dem Lecithin I bis 3 Gew.-% beträgt daß
das Lecithin in Mengen von 15 bis 25 Gew.-°/o des bei
Zimmertemperatur flüssigen Anteils des freien Oberflächenfettes (bezogen auf ursprünglich vorhandenes
Oberflächenfett und Überzug) eingesetzt wird und daß die aufgebrachte Menge des Fettes unter Berücksichtigung der spezifischen Oberfläche des Milchprodukts so
gewählt wird, daß eine Dicke der auf der Oberfliche befindlichen flüssigen Fraktion von mehr als 0,1 μ
erreicht wird.
Als Obefzugsfett wird vorzugsweise nicht-fräkiioniertes, geschmolzenes Butterfett eingesetzt.
Bei der Behandlung von z. B. Vollmilchpulver nach dieser bevorzugten Ausfiihrungsform des Verfahrens
trägt man somit in geschmolzenem, nicht-fraktioniertem Butterfeti gelöstes Lecithin auf. Butterfett enthält
— je nach Jahreszeit — zu etwa 40% eine Fraktion, die bei Zimmertemperatur flüssig ist, während die übrigen
60% von einer Fraktion gebildet werden, deren
Schmelzpunkt über Zimmertemperatur liegt. Durch die
Verwendung solchen nicht-fraktionierten Butterfetts nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird sichergestellt, daß die Oberfläche des Pulvers mit einer Menge
von bei Zimmertemperatur flüssigem, lecithinhaltigem Fettstoff überzogen wird, die genügend groß ist, um
dem Produkt eine befriedigende Rekonstitutionsfähigkeit zu verleihen, da die hydrophobe Wirkung der festen
Fraktion des Fettstoffs unter den gegebenen Bedingungen die Rekonstitutionsfähigkeit des Produkts wider
Erwarten nur geringfügig beeinträchtigt.
Die Mengen des Lecithins und eventuellen Fettstoffe werden innerhalb der angeführten Intervalle in Abhängigkeit vom Agglomerationsgrad des zu behandelnden
Pulvers gewählt da zu einem Produkt, das besonders weitgehend agglomeriert ist, nur verhältnismäßig kleine
Mengen hinzugesetzt werden müssen, weil ein derartiges Produkt eine relativ kleine Oberfläche hat Die
besten Resultate werden mit einer berechneten Dicke der Oberflächenschicht von 0,1 bis 0,3 μ erzielt, weshalb
es zweckmäßig ist, eine Messung oder Berecbnung der Größe der Oberfläche des agglomerierten Pulvers
zwecks Bestimmung derjenigen Fett- und Lecfthinmengen vorzunehmen, die ein Erzielen dieser Dicke
ermöglichen. Bei der Behandlung von Vollmilchpulver für den menschlichen Konsum sollten höchstens 0,4%
Lecithin, bezogen auf das Gewicht des Pulvers, benutzt werden, damit der Geschmack nicht beeinträchtigt wird.
Bei der Herstellung des zu behandelnden Produkts muß eine so schonende Methode Anwendung finden, jo
daß die Menge freien Fettes 3 Gew.-% nicht übersteigt Im Zusammenhang mit Vollmilchpulver bedeutet dies,
daß sowohl die Trocknung als auch die Agglomeration durch schonende Methoden und ohne Anwendung
hoher thermischer oder mechanischer Beanspruchung erfolgen muß.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht ist das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu
verarbeitende Rohmaterial ein pulverförmiges, fetthaltiges Milchprodukt mit einer Partikelgröße von mehr als
100 μ. Das Material kann nach jedem beliebigen, bekannten Verfahren hergestellt worden sein, z. B.
durch einen modifizierten Zerstäubungstrocknungsprozeß oder nach anderen zur Herstellung von agglomerierten, fetthaltigen Milchpulvern dienenden Verfahren.
Die erfindungsgemäße Lecithinbehandlung kann in einer Anlage erfolgen, die in direkter Verbindung mit
der Zerstäubungstrocknungsanlage steht. Alternativ kann auch ein Pulver mit !Lecithin behandelt werden, das
in einer gesonderten Anlage hergestellt und gegebenenfalls für längere Zeit gelngert und/oder transportiert
worden ist
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. I ein Beispiel für den schematischen Aufbau einer bekannten Anlage für die Herstellung eines
Vollmilchpulvers von für die erfindungsgemäße Behandlung geeigneter Qualität
Fig.2 schematisch eine bevorzugte Ausführungsföfm einer vollständigen Anlage, die eine mit der in
F i g. I gezeigten Anlage identische Zerstäubungstrocknungsanlage umfaßt, die in direkter Verbindung mit
einer Anlage für die anschließende Lecithinbehandlung steht, und
Fig.3 schematisch eine andere Ausführungsform einer Anlage für die er'initungsgemäße Lecithinbehandlung von Pulver, welches beträchtliche Zeit vor der
Behandlung in dieser Anlage und an einem anderen Ort
hergestellt und zu dieser Behandlungsanlage transportiert werden kann.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Anlage wird die Trockenluft für einen Zerstäubungstrockner 1 von
einem Gebläse 2 geliefert, von welchem aus diese Trockenluft durch einen Erhitzer 3 und eine Leitung 4 zu
einem Luftverteiler 5 oben im Zerstäubungstrockner 1 gelangt
Vollmilch wird in einem nicht gezeigten Verdampfer eingeengt und mit Hilfe einer Pumpe 6 durch eine
Leitung 7 einem oben im Zerstäubungstrockner 1 befindlichen Zerstäuberrad 8 zugeführt
Das zerstäubungsgetrocknete, noch Feuchtigkeit enthaltende Milchpulver verläßt den Zerstäubungstrockner unten durch einen Austritt 9 und gelangt in
einen Wirbelbetttrockner 10, der in drei Trocknungszonen 11,12 und 13 aufgeteilt ist An jede Trocknungszone
sind Filter 14, 15 bzw. 16, Gebläse 17, 18 bzw. 19, Erhitzer 26,21 bzw. 22 und Leitungen 23,24 bzw. 25 für
die Zufuhr von Trockengas oder -luK mit Umgebungstemperatur angeschlossen.
Das Milchpulver verläßt den Wirbelbettrockner durch einen Austritt 26 und fällt direkt auf ein Sieb 27,
welches beispielsweise ein Horizontal-Schüttelsieb sein kann. Durch das Sieb wird das Produkt in zwei
Fraktionen zerlegt von denen die gröbere Fraktion, welche das fertige Produkt darstellt das Sieb durch
einen Austritt 28 und die feine Fraktion, welche, wie weiter unten beschrieben, dem Prozeß wieder zugeführt
wird, das Sieb durch einen Austritt 29 verläßt
Das vom Zerstäubungstrockner 1 kommende Trokkengas enthält einige feine Partikeln des pulverförmigen Produktes und wird durch eine Leitung 30 einem
Zyklon 31 zugeführt wo dis feinen Partikeln abgeschieden und durch eine Pulverschleuse in Leitung 32
überführt werden.
Das Trockengas verläßt den Zyklon 31 durch ein Exhaustor 33 und einen Kamin 34. Aus dem Wirbelbetttrockner 10 mitgerissene feine Partikeln werden
ebenfalls in die Leitung 32 eingeleitet. Ein Exhaustor 35 saugt Luft durch ein Filter 36 und die Leitung 32 und
sorgt auf diese Weise für die pneumatische Förderung der feinen Partikien zu einem Zyklon 37. Die hier aus
dem Gas abgeschiedenen feinen Partike'n verlassen den Zyklon 37 durch eine Pulverschleuse 38 und werden
durch eine Leitung 39 einer anderen pneumatischen Förderleitung 40 zugeführt
Die für die Förderung der feinen Partikeln durch die Leitung 32 benutzte Luft wird durch den Exhaustor 35
aus dem Zyklon 37 abgesaugt und verläßt die Anlage durch den Kamin 34.
Ein Gebläse 41 und die Leitung 40 sorgen für die pneumatische Förderung der vom Sieb 27 und aus dem
Zyklon 37 herrührenden feinen Partikeln zurück 2um Zerstäubungstrockner, wo sie auf bekannte Weise
wieder der Zerstäubungszone zugeführt werden.
Die in F i g. 2 gezeigte Anlage entspricht völlig der in Fig. 1 gezeigten, nur ist hier eine Lecithin-Behandlungskammer 42 zwischen den Wirbelbetttrockner 10
und das Sieb 27 geschaltet.
Aus einem Tank 43 wird mit Hilfe einer Pumpe 44 Lecithinlösung durch einen Durchflußmesser 45 und
eine Leitung 46 zu einer Zweistoffdüse 47 gepumpt, die zentrisch in der Beb-jndlungskammer 42 angebracht ist.
Die Lecithinlösung wird mit Hilfe komplimierten Gases zerstäubt, welches der Düse 47 durch eine Leitung 48
zugeführt wird.
ver fällt in Luft dispergiert um die Düse herum herab und wird mit der Lecithinlösung überzogen. Aus der
Behandlungskammer 42 fällt das Pulver direkt auf das Sieb 27 hinunter, wo eine gleichmäßigere Verteilung der
Lecithinlösung auf dem Pulver erfolgt. Das Produkt wird in zwei Fraktionen zerlegt, von denen die gröbere
Fraktion, die das fertige Produkt darstellt, in geeignete Behälter verpackt wird.
Bei der in Fig. 3 veranschaulichten Anlage wird Pulver aus einem mit einer Pulverschleuse 50 versehenen
Silo 49 durch eine Leitung 51 einem Wirbelbetttrockner 52 zugeführt, in welchen durch eine Leitung 53
mit Hilfe eines Filters 54. eines Gebläses 55 und eines Erhitzers 56 warme Luft eingeblasen wird.
Das aus dem Wirbelbettrockner 52 kommende Pulver wird daraufhin in einer Kammer 42. die der in Fig. 2
gezeigten völlig entspricht, mit Lecithinlösung behandelt.
Nach dieser Lecilhinbehandlung fällt das Pulver direkt hinunter in einen zweiten Wirbelbetttrockner 57
(wo eine gleichmäßigere Verteilung des Überzuges stattfindet), in welchen durch eine Leitung 58 mit Hilft:
eines Filters 59. eines Gebläses 60 und eines F.rhitzers 6:1 warme Luft eingeblasen wird.
Das behandelte Pulver verläßt dann den Wirbelbetttrockner 57 als fertiges Produkt.
Aus den beiden Wirbelbetttrocknern 52 und 57 mitgerissene feine Partikeln gelangen durch Leitungen
62 bzw. 63 in einen Zyklon 64. wo sie aus der Luft abgeschieden werden. Die Luft wird mit Hilfe einer,
Exhaustors 65 abgesaugt, und die feinen Partikeln verlassen den Zyklon durch eine Pulverschleuse 66.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand dcr folgenden Beispiele näher veranschaulicht.
Im Rahmen dieses Beispiels wurden insgesamt fünf Versuche mit der Behandlung von Vollmilchpulver
vorgenommen, und zwar in einer Anlage wie der in F i g. 2 gezeigten. Dieses Vollmilchpulver war aus
Vollmilch mit einem Fettgehalt von 3J Gew.-Ύο und
einem uenaii an feiifreier Trockensubstanz von v.t
Gew-% hergestellt worden, die vor der Zerstäubungstrocknung auf 86' C erhitzt und auf einen Gesamt-Trokkensubstanzgehalt
von 44 Gew.-% eingedampft worden war. Dieses Konzentrat war unter Verwendung eine·!
Zerstäubungstrockners getrocknet und das auf diese Weise hergestellte Pulver in einer der Zerstäubungstrocknungsanlage
unmittelbar nachgeschalteten Nachtrocknungsanlage mit Wirbelbetten in drei aufeinanderfolgenden
Zonen nachbehandelt worden. Im Zerstäubungstrockner hatte das Trockengas beim Eintritt eine
Temperatur von 182'C und beim Austritt eine Temperatur von 87°C. Der Feuchtigkeitsgehalt de«.
Pulvers betrug 5.2% bei der Entnahme aus der Zerstäubungstrocknungsanlage, 4,4% am Ende der
ersten Trocknungszone und 2.8% beim Verlassen der zweiten Trocknungszone. Nachdem das Vollmilchpulver
die dritte Trocknungszone durchlaufen hatte, betrug seine Temperatur über 355C und sein Feuchtigkeitsgehalt
2.6%. und daraufhin wurden seine Partikeln mit einer Lösung aus Lecithin in Butterfett übersprüht.
Das Übersprühen erfolgte in der Weise, daß man das in Luft dispergierte Pulver um eine Zweistoffdüse
hemm herabfallen ließ, wo die Lösung mit Hilfe voi
Druckluft zerstäubt wurde. Die fünf Versuche wurden so
ausgeführt daß die verwendete Lecithinmenge in allen Fällen die gleiche war, während die Menge de·;
Butterfetts sowie dessen Zusammensetzung variiert wurden. In den Versuchen I —4 wurde nicht fraktioniertes
Butterfett benutzt, d. h. Butterfett, wovon etwa 40% bei Zimmertemperatur flüssig waren, während in
Versuch 5 statt dessen eine Butterfettfraktion verwendet wurde, die bei Zimmertemperatur flüssig war.
Die genaueren Bedingungen, unter denen die Versuche ausgeführt wurden, sowie die erzielten
Ergebnisse gehen aus der weiter hinten befindlichen Tabelle hervor. Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß
man durch Ausführen der Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie in Versuch Nr. 4.
eine Rekonstitutionsfähigkeit erzielt, die praktisch genau so gut wie diejenige ist, die sich durch eine
Behandlung des Pulvers nach der bekannten und weit komplizierteren Methode ergibt, die in Versuch Nr. 5
benutzt wurde und nach welcher vor der Behandlung eine Fraktionierune des zugesetzten Butterfettes
durchgeführt worden war.
Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, daß bei der Durchführung der in der Tabelle angeführten
Berechnungen vorausgesetzt wurde, daß auch das auf dem unbehandelten Pulver befindliche freie Oberflächenfett
zu etwa 40% aus einer bei Zimmertemperatur flüssigen Fraktion bestand
Das Vollmilchpulver, das bei den in diesem Beispiel genannten Versuchen behandelt wurde, hatte einen
relativ niedrigen Gehalt an freiem Oberflächenfett und eine relativ große Oberfläche pro Gewichtseinheit,
weshalb es erforderlich war. eine verhältnismäßig große Menge Butterfett zuzusetzen, damit die Forderungen
erfüllt werden konnten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gestellt werden.
Die Ursache dafür, daß bei Versuch Nr. 3 keine befriedigende Rekonstitutionsfähigkeit erreicht wurde,
ist. daß die flüssige Fraktion in der Oberflächenschicht nur dazu ausreichte, eine Oberflächenschicht mit einer
berechneten Dicke von 0.! μ zu bilden, was nicht ganz dazu genügte, die Benetzbarkeit des Pulvers effektiv zu
verbessern.
Es wurde Vollmilchpulver behandelt, das aus Vollmilch
mit einem Fettgehalt von 3,25 Gew.-% und einem Gehalt an fettfreier Trockensubstanz von 8.90 Gew.%
hergestellt worden war. welche Vollmilch vor der Zerstäubungstrocknung auf 115°C erhitzt und auf einen
Gesamt-Trockensubstanzgehalt von 50,8% eingedampft worden war. Dieses Konzentrat war in der
gleichen Apparatur wie der in Beispiel I verwendeten zerstäubungsgetrocknet und nachgetrocknet worden,
und zwar hatte das Trockengas beim Eintritt in die Zerstäubungstrocknungsanlage eine Temperatur von
187= C und beim Austritt eine Temperatur von 79C C. Die
erreichten Feuchtigkeitsgehalte waren folgende: Beim Verlassen der Zerstäubungstrocknungsvorrichtung
5.7%. beim Verlassen der ersten Wirbelbettzone 4.5%. beim Verlassen der zweiten Wirbelbettzone 23% und
beim Verlassen der dritten Wirbelbettzone 2,2%. Die Temperatur des die dritte Wirbelbettzone verlassenden
Pulvers war höher als 35= C.
Das Pulver wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf ähnliche Weise wie der in Beispiel 1
beschriebenen behandelt. Die Charakteristiken des Pulvers und der angewendeten Behandlung sind in der
nachstehenden Tabelle angeführt.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der größere Gehalt an freiem Oberflächenfett im unbehandelten Pulver.
welches Oberflächenfett bisher als schädlich für die
Rekonstitutionsfähif'keit des Pulvers angesehen worden
war. durch die Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Anwendung einer verhältnismäßig
kleinen Menge hinzuzusetzenden Butterfetts er-
möglicht, eine Oberflächenschicht mit einer geeigneten Dicke der flüssigen Oberflächenfettfraktion und mit
einer geeigneten Lecithinkonzentration zu erzielen, so daß die Rekonstituionsfähigkei! des Pulvers äußerst
zufriedenstellend wird.
I. l-'rcies Oberflächcnfelt im unbeh.
I'uher. Cicw.-%
I'uher. Cicw.-%
2 /ugeset/les lecithin.
(•0".- - b'.v ■·■.'·' Pulver
(•0".- - b'.v ■·■.'·' Pulver
λ /ugesel/tes lUitterfetl.
(lew.-"'·« ho/, iiul" Pulver
(lew.-"'·« ho/, iiul" Pulver
4. I lüssige Fraktion des /ugcsel/.len
Hutlerletls. Gew.-*» he/, auf Pulver
Hutlerletls. Gew.-*» he/, auf Pulver
5. Gesamte Oberflächenschicht.
Cicv\.-"'■ be/, auf Pulver
Cicv\.-"'■ be/, auf Pulver
6. Flüssige Fraktion der Oberflächenschicht. Gew-% bc/. auf Pulver
"·. Lecithin. Gew.-",* be/, mf Gcsaml-Oberfliichenschicht
8. Lecithin. Gew-% bez. auf die llüssige 33.3
I'raktion der Oberflächenschicht
I'raktion der Oberflächenschicht
9. Oberfläche des Puhers. m/IOOg1)
10. Flüssige Fraktion der Oberfiichenschicht pro Obcrflächeneinheit, g/m
11. Dicke der flüssigen Obcrflächenfraktion.
■')
12. Benetzbarkeit. s/13 g Pulver
Heispiel I \ ei such Nr. I |
o.x | .1 | 0.8 | 4 | 0.8 | 0.8 | Heisp 2 |
0.8 | 0.2 | 0.2 | 0.2 | 0.2 | 2,1 | ||
0.2 | 0.5 | 1.0 | 2.0 | 0.8') | 0.2 | ||
0.2 | 0.2 | 0.4 | 0.8 | 0.8 | 0.2 | ||
0.08 | 1.5 | 2.0 | 3.0 | 1.8 | 0.08 | ||
1.2 | 0.72 | O.l»2 | 1.32 | 1.32 | 2,5 | ||
0.6 | 13.3 | 10.0 | 6.7 | 11.1 | 1.12 | ||
16.7 | 27.8 | 21.7 | 15.1 | 15.1 | 8,0 | ||
33.3 | 9.8 0.073 |
9.8 0.094 |
9.8 0.135 |
9.8 0.135 |
17.8 | ||
9.X 0.061 |
0.078 | 0.100 | 0.144 | 0.144 | 5.7 0.197 |
||
0.065 | ■5 min | >5 min | 20 s | 17s | 0.209 | ||
>5 min | 6s | ||||||
ι In Verbuch 5 wurde als /ugeset/tes Hiillcrfctt ti ie bei Zimmertemperatur flüssige Fraktion verwendet.
Ί Berechnet als 1 · — * 2 - 4
*> Bestimmt an Hand von Messungen der I.uftdurchlässigkcil
') Berechnet aiii (irundlage einer Dichte von 0.948 g/cm'.
I Bestimmt durch vorsichtiges, genormtes Ausschütten von l.*g Pulver aiii' die ruhige Oberfläche \on IUOmI
Messen der /eit. die vergeht, bis das I'uher unter die Wasseroberfläche gesunken ist.
Wasser und
In diesem Beispiel wurde Vollmilchpulver in einer Anlage hergestellt, die der in Fig. 1 gezeigten
entsprach, und zwar unter den gleichen Bedingungen wie bei der Trocknung in Beispiel 2. jedoch mit der
Ausnahme, daß der Erhitzer 22 nicht benutzt wurde, so
daß der Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers beim Verlassen des Wirbelbetttrockners 10 2.7% anstatt 2J% betrug.
Dieses Pulver wurde daraufhin in Behälter mit einem Fassungsvermögen von 500 kg abgefüllt und zu einer
anderen Fabrik verfrachtet, die sich in einem anderen Land und ziemlich weit von der ersten Fabrik entfernt
befand.
17 Tage nach der Herstellung wurde das Milchpulver
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Vorrichtung nach F i g. 3 behandelt. Die Temperaturen
des Trockengases betrugen beim Eintritt in die Wirbelbetttrockner 52 und 57 59rC bzw. 43" C was
bedeutet, daß die temperaturmäßigen Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens erfüllt waren. In der
Behandlungskammer 42 wurde das Pulver dann mit einer Lecithinlösung behandelt, und zwar unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer ähnlichen Weise wie der in Beispiel 1 beschriebenen.
Das im Zyklon abgeschiedene Pulver wurde in Papiersäcke abgefüllt. Die Qualität dieses Pulvers
entsprach derjenigen gewöhnlichen, nicht agglomerierten Voilmilchpulvers. und die Menge entsprach 5.5%
der Gesamtproduktion.
Das den Wirbelbetttrockner 57 verlassende Fertigprodukt wurde in Behältern mit einem Fassungsvermögen
von 200 kg aufgefangen und dann in '/4-kg-Dosen unier Anwendung der bekannten Stickstoff-Vernakkungstechnik
verpackt.
Zwischen der Güte dieses Pulvers und der Güte des nach Beispiel 2 erhaltenen Pulvers konnte kein
Unterschied festgestellt werden. Die Benetzbarkeit des Pulvers wurde zu 5 s gemessen, und die Dispergierbarkeil
war nach visueller Auswertung noch etwas besser als diejenige des Pulvers nach Beispiel 2.
Obwohl das erfindiingsgemäße Verfahren hier in
Verbindung mit der Behandlung von Milchprodukten beschrieben is'., ist es für den Fachmann einleuchtend.
IO
daß es auch . jr Behandlung anderer fetthaltiger,
pulverförmiger Produkte Anwendung finden kann. denen man eine solche Benetzbarkeit in kaltem Wasser
verleihen möchte, daß sie sich leichter darin verrühren lassen. Als Beispiele für solche Produkte können
Gemische genannt werden, die Kakao und Milchpulver enthalten.
11ίι-·ινιι .i Matt
Claims (1)
1. Verfahren zur Verbesserung der Kaltwasserbenetzbarkeit eines Vollmilchpulvers als Ausgangspro-
dukt, dessen Pulveragglomerate eine Partikelgröße von mehr als 100 μ haben und die mit in Fett
gelöstem Lecithin Oberzogen sind, wobei beim oder nach dem Oberziehen eine Behandlungstemperatur
von wenigstens 350C, vorzugsweise 500C angewendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
Ausgangsprodukt und Oberzugsmenge so ausgewählt werden, daß das endgültige freie Oberflächenfett zusammen mit dem Lecithin 1 —3 Gew.-%
beträgt, daß das Lecithin in Mengen von 15—25 Gew.-% des bei Zimmertemperatur flüssigen Anteils
des freien Oberflächenfettes (bezogen auf ursprünglich vorhandenes Oberflächenfett und Oberzug)
eingesetzt *Krd und daß die aufgebrachte Menge des
Fetts unter Berücksichtigung der spezifischen Oberfläche des Milchprodukts so gewählt wird, daß
eine Dicke der auf der Oberfläche befindlichen flüssigen Fraktion von mehr als 0,1 μ erreicht wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oberzugsfett nicht fraktioniertes,
geschmolzenes Butterfett eingesetzt wird
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DK492070AA DK123067B (da) | 1970-09-25 | 1970-09-25 | Fremgangsmåde til behandling af et pulverformigt, fedtholdigt mælkeprodukt. |
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DE2147153C3 true DE2147153C3 (de) | 1981-07-16 |
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DE2147153A Expired DE2147153C3 (de) | 1970-09-25 | 1971-09-21 | Verfahren zur Verbesserung der Kaltwasserbenetzbarkeit eines Vollmilchpulvers als Ausprodukt |
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