DE2144427B2 - Vorrichtung zur kuehlung eines rotierenden metallischen organs einer reibkraftuebertragungsvorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur kuehlung eines rotierenden metallischen organs einer reibkraftuebertragungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kühlung eines rotierenden, metallischen Organs einer
Reibkraftübertragungsvorrichtung, insbesondere für eine Bremse oder eine Kupplung, mit mindestens einem
Wärmeaufnahmebelag, der unabhängig von den Hauptanpreßelementen der Übertragungsvorrichtung angeordnet
ist und durch die Vorspannkraft einer eigenen Andruckvorrichtung am rotiersnden Organ unter
Reibschluß anliegt.
Unter Bremsen, für welche die Kühlvorrichtung verwendet werden kann, sind z. B. Scheibenbremsen,
Verzögerungsbremsen, Trommelbremsen, Wellenscheibenbremsen oder Wirbelstrombremsen zu verstehen;
unter Kupplungen fallen solche z. B. für Kraftfahrzeuge, Werkzeugmaschinen und Eisenbahnen.
Bei einer aus der US-PS 27 64 265 bekannten Kühlvorrichtung des eingangs erwähnten Typs wird die
Wärmeaufnahmevorrichtung durch Federdruck an den jeweiligen Belägen in Anlage gehalten; da sich jedoch
die Beläge mit der Zeit abnutzen, entspannt sich dementsprechend die zugeordnete Feder; dies führt
dazu, daß die Kraft, mit welcher diese Feder die Beläge in Richtung auf den Belagträger beaufschlagt, mit der
Zeit abnimmt, so daß die Wirkung der Kühlvorrichtung
verringert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Wärmeaufnahmevorrichtung zu schaffen, welche bei
gedrängter Bauweise auch nach erfolgter Abnutzung der Beläge ihre volle Funktionsfähigkeit beibehielt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Andruckvorrichtung als ein im Wärmeaufnahmebelag
gehaltener Dauermagnet ausgebildet ist.
Es ist zwar aus der US-PS 33 66 903 die Verwendung eines Magneten bei einer Bremse bekannt, welcher zur
Veränderung des Spaltes zwischen sich und dem drehbaren Organ verstellt werden kann; dieser Magnet
dient jedoch nicht zur Kühlung.
Die Verwendung des Dauermagneten zu Kühlzwekken bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung führt zu
einer gedrängten und »robusten« Konstruktion, welche gegenüber Schwingungen und Stoßen unempfindlich ist.
Bei einer etwaigen Belagabnutzung verringert sich der Spalt zwischen dem Reibbelagträger und dem Dauermagneten,
so daß sich die Angriffskraft der letzteren verstärkt. Da der Dauermagnet auch bei einer
Reibbelagabnutzung keiner Formänderung unterliegt, bleibt dessen Wirkungsweise im Gegensatz zu einer
Feder unverändert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachfolgend näher
beschrieben werden; es zeigt
Fig. I eine Draufsicht auf eine mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung versehene Bremse;
F i g. 2 einen Schnitt nach Linie H-II in F i g. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2;
Fig.4 eine graphische Darstellung zur Erläuterung
der Erfindung und
Fig. 5 einen Fig. 3 ähnlichen Schnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform.
F i g. 1 und 2 zeigen eine Scheibenbremse mit einem als Bremsscheibe 10 ausgebildeten, rotierenden, metallischen
Organ. Die Bremsscheibe 10 wird von einem Bügel 11 übergriffen, welcher zwei Bremsbeläge 12 und
eine Betätigungsvorrichtung aufweist.
Die Bremsscheibe 10 ist mit einer Wärmeaufnahmevorrichtung 15 versehen, welche beim dargestellten
Ausführungsbeispiel sich unmittelbar an den Bremsbügel 11 — unter Berücksichtigung der Drehrichtung F-anschließt;
diese Vorrichtung weist einen Bügel 16 auf, welcher ebenfalls die Bremsscheibe 10 umgreift.
Der Bügel 16 ist starr ausgebildet, wobei seine beiden Schenkel so ausgehöhlt sind, daß sie je eine Ausnehmung
17 aufweisen, in welcher ein Belag 18 gleiten kann, der nachfolgend als Wärmeaufnahmebelag bezeichnet
wird und aus einem Reibmaterial üblicher Art bzw. aus Aluminium besteht.
In beiden Schenkeln ist ein Dauermagnet 19 im Wärmeaufnahmebelag eingebettet, was eine ständige
Anlage desselben an die Bremsscheibe 10 gewährleistet.
Nach F i g. 2 sind die Wärmeaufnahmebeläge 18 ohne ein inneres Kühlsystem dargestellt; die Kühlung erfolgt
hier durch einen Wärmeaustausch mit der umgebenden Atmosphäre.
Nach Fig. 3 ist der Wärmeaufnahmebelag mit mindestens einer Ausnehmung für ein Kühlmittel
versehen; beispielsweise können Innenkanäle 22, durch welche ein solches Kühlmittel in Umlauf gesetzt werden
kann, angeordnet sein.
Versuche haben gezeigt, daß diese Wärmeaufnahmebeläge eine wirksame Ableitung eines Teils der Wärme
<ί
ermöglichen, die in der Bremsscheibe 10 bei einem Bremsvorgang entsteht; diese Wärmeableitung kann
entweder unmittelbar zur freien Atmosphäre oder mittelbar über das Kühlmedium erfolgen, welches in
diesen Belägen umläuft. Versuche haben ferner gezeigt, daß ein Kühlmittelumlauf besonders v-ünschenswert ist,
wenn die Wärmeaufnahmebeläge 18 ständig in Berührung mit dem Reibbelagträger gehalten werden. Die
Ergebenisse derartiger Versuche sind aus Fig. 4 ersichtlich.
Die Temperatur T der Bremsscheibe 10 ist als Ordinate in Abhängigkeit von einer Anzahl Bremsvorgängen
N dargestellt, welche auf der Abszisse aufgetragen sind.
Die Kurve Cl (voll ausgezogene Linie), gibt den Verlauf wieder, bei welcher die Temperatur T beim
Fehlen einer WärmeaufnahmevorrLhtung entsteht; die Kurve C2 (gestrichelte Linie) zeigt den Verlauf, welche
Temperatur entsteht, wenn die Wärmeaufnahmevorrichtung vorgesehen ist.
Es können auch mehrere Wärmeaufnahmevorrichtungen an einem Reibbelagträger vorgesehen werden.
In bestimmten Fällen kann die Wärmeaufnahmevorrichtung auch beweglich angeordnet werden.
Der Wärmeaufnahmebelag kann außer aus Aluminium, aus einer Aluminiumlegierung oder aus einem
Verbundmaterial bestehen, welches Aluminium enthält, z. B. Aluminokeramik. Auch kann der Belag aus Kupfer
und/oder Eisen bestehen.
Für den Wärmeaufnahmebeiag kann ein Material gewählt werden, das einen niedrigen Reibungskoeffizienten,
niedriger als 0,3, ferner eine gute Wärmeleitfähigkeit, die höher als 0,2 cal/cm.s.°C ist, und schließlich
eine gute spezifische Wärme je Volumeneinheit, die höher als 0,4 cal/° C/cm3 ist, aufweisen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Kühlung eines rotierenden, . metallischen Organs einer Reibkraftübertragungs-
vorrichtung, insbesondere für eine Bremse oder eine Kupplung, mit mindestens einem Wärmeaufnahmebelag,
der unabhängig von den Hauptanpreßelementen der Übertragungsvorrichtung angeordnet ist und
durch die Vorspannkraft einer eigenen Andruckvorrichtung am rotierenden Organ unter Reibschluß
anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckvorrichtung als ein im Wärmeaufnahmebelag
(18) gehaltener Dauermagnet (19) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet (19) in einer
Aussparung des Belages (18) eingebettet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
daß der Dauermagnet (19) so im Wärmeaufnahmebelag (18) eingebettet ist, daß nur dessen
Rückseite frei zugänglich ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das am Wärmeaufnahmebelag
(18) auftretende Reibmoment einen Bruchteil des Kupplungs- bzw. Bremsmoments — höchstens 50%,
insbesondere weniger als 10% — beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Wärmeaufnahmebelag
(18) tragende Vorrichtung (15) unmittelbar der wärmeerzeugenden Stelle am Kupplungs- bzw.
Bremsbelag — bezogen auf die Drehrichtung (F)des drehbaren Organs (10) — nachgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der das drehbare Organ als Scheibe ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (15) in bekannter Weise aus einem den Rand des drehbaren
Organs (10) umgreifenden Bügel (16) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im oder am Bügel (16) beidseitig des
drehbaren Organs (10) je ein Wiederaufnahmebelag (18) mit einem Dauermagnet (19) vorgesehen ist.
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