-
Blockierdämpfer, insbesondere für Waschmaschinen.
-
Bei Waschmaschinen ist vielfach der Laugenbehälter am oberen Rahmenteil
der Waschmaschine elastisch aufgehingt, z.B. mittels zylindrischer Zugsehraubenfedern.
Der zum antrieb der Waschmaschine dienende Motor ist imm allgemeinen am Laugenbehälter
schwenkbar gelagert. Auf dem Wege einer mechanischen Verstellung der Antriebsscheiben
kann die der Waschtrommel übermittelt Drehzahl geändert werden, wobei der Motor
gehoben oder gesenkt wird.
-
Beim Antrieb einer solchen Waschmaschine treten nun während des Schleudergangs
zwischen dem Laugenbehälter und dem daran schwenkbar befestigten Antriebsmotor vielfach
Schwingungen auf, die störend sind und die Haltbarkeit der zur Lagerung dienenden
Bauteile beeinträchtigen. Man hat schon versucht, diesem Schwingungsproblem durch
die verschiedenartigsten Dämpfungseinrichtungen beizukommen. Als günstig hat sich
vor allem eine Öldurchtritts-Kolbendämpfung erwiesen. Dabei ergab sich zwar bereits
eine gewisse erwünschte Geschwindigkeitsabhängigkeit der Dämpfung, jedoch war bei
hohen Geschwindigkeitn der Öldurchtritt immer noch zu groß und daher die Dämpfung
zu gering bzw. die Kopplung zu weich.
-
Die Erfindung geht somit aus von einer Einrichtung zur Dämpfung der
beim Antrieb von Waschmaschinen auftretenden ttelativschwlngungen zwischen dem Laugenbehilter
und dem schwenkbar daran befestigten Antriebsmotor mit Hilfe einer Cldurchtritts-Kolbendämpfung,
deren Dämpfungswirkung bei
zunehmender Geschwindigteit zunimmt.
Es liegt ihr die Aufgabe zu Crunde, eine solche Einrichtung dahingehend weiterzuentwickeln,
daß zwar eine gewisse geringe Dämpfungsw:irkung in Erscheinung tritt, wenn der bei
der DrehzahlÇinderllng zur Auf- und Abbewegung des Motors dienende Schwenkarm langsam
bewegt wird (z.B. mit einer Verstellzeit von 50 bis 60 Sekunden), daß aber die Progressivität
der Dämpfungswirkung so groß wird, daß beim Schleudergang der Antriebsmotor mit
dem Laugenbehälter und damit auch mit der Waschtrommel praktisch starr verbunden
ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe weist eine Einrichtung der irn Vorstenenden
umrissenen Art erfindungsgemäß einen in beiden Bewegungsrichtungen wirksamen Öldurchtritts-Kolbendämpfer
auf, bei dem die von der Strömungseschwindikei des Öls abh';ngige Wirkung eines
Ventils eine langsame Kolbenbewegung zult, eine schnelle Kolbenbewegung jedoch gänzlich
blockiert, Der Vorteil, den die Lösung der genannten Aufgabe gewährleistet, ist
ohne weiteres ersichtlich. Er wird noch dadurch erhc;ht, daß bei Bewegungsumkehr
trotz eines freien Tiubs von etwa 40 bis 50 1mm ein Minimum von Totgang (Schlupf)
auftritt, das nur etwa 2 min beträgt, und daß die erfindungsgemäße Anordnung bei
bequemer Montage eine verhältnismäßig geringe Bauhöhe ergibt, Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung arbeitet mit einem Öldurchtritts-Kolbendämpfer, bei dem das den Öldurchtritt
geschwindigkeitsabhängig steuernde Ventil aus zwei mit Federn offengehaltenen Ventilscheiben
besteht, von denen bei schnellen Kolbenhüben je nach der Bewegungsrichtung jeweils
eine gegen die Öldurchtrittsöffnungen gedrückt wird.
-
Eine weitere Ausführungsform ist mit einem Öldurchtritts-Kolbendämpfer
versehen, bei dem das den Öldurchtritt geschwindigkeitsabhängig steuernde Ventil
aus zwei Membranringen besteht, von denen bei schnellen Kolbenhüben je nach der
Bewegungsrichtung jeweils einer gegen die Öldurchtrittssffnungen gedrückt wird.
-
Besonders vorteilhaft ist schließlich ein Öldurchtritts-Kolbendämpfer,
bei dem das den Öldurchtritt geschwindigkeitsabhängig steuernde Ventil aus einer
Kugel besteht, die durch zwei Kegelfedern in der Mittellage zwischen zwei mit 01-durchtrittsöffnungen
versehenen Lochscheiben gehalten und bei schnellen Kolbenhüben je nach der Bewegungsrichtung
jeweils gegen eine der Oldurchtrittsöffnungen gedrückt wird.
-
Weitere Vorteile ergeben sich bei jeder der erfindungsgemaßen Anordnungen,
wenn man auf die Kolbenbewegung einseitig eine asvorFpannung einwirken lnßt.
-
Im Folgenden wird das Wesen der Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigegebenen Zeichnungen anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert.
-
In den Zeichnunren ist folgendes dargestellt: Fig. 1 zeigt schematisch
eine Waschmaschine mit einem Ö1-durchtritts-Kolbendämpfer nach der Erfindung; Fig.
2 ist ein Querschnitt durch einen zur Verwendung bei einer Einrichtung nach der
Erfindung dienenden Öldurchtritts-Kolbend-impfer mit Ventilscheibenringen; Fig.
3 ist ein Querschnitt durch einen zur Verwendung bei einer Einrichtung nach der
Erfindung dienenden Ö-durchtritts-Kolbendampfer mit Ventilmembranringen; Fig. 4
ist ein Quersc.,nitt durch einen zur Verwendung bei einer Einrichtung nach der Erfindung
dienenden 1-durchtritts-Kolbendämpfer mit eine Kugelventil.
-
In Fig. 1 ist ein Waschlaugenbehälter 1 angedeutet, in dem die Waschtrommel
2 läuft. Diese wird über ihre Riemenscheibe 3 und den Antriebsriemen 4 angetrielJer.
vom Motor 5 über dessen Riemenscheibe 6. Der Antriebsnotor 5 sitzt auf einem Schwenkarm
7, der bei 8 am laugenbehälter 1 schwenkbar befestigt ist. Die Drehzahl der Trommel
2 kann in bekannter Weise irgendwie durch eine Änderung des effektiven Durchmessers
der
Riemenscleibe 6 geändert werden. Dabei wird der Motor 5 in einem Bereich von etwa
30 mm gehoben oder gesenkt.
-
Der nur schematisch wiedergegebene erfindungs£teinäße Kolbcndämpfer
hat einen ölgefüllten Zylinder 10 mit dem Öldurohtrittsöffnungen aufweisenden, im
übrigen noch zu erläuternden Kolben 11 und einer Kolbenstange 12. Er ist einerseits
am Laugenbehälter 1 bei 13 und andererseits am Schwenkarm 7 bei 9 schwenkbar gefestigt.
Er gestattet daher die bei der änderung der Drehzahl der Waschtrommel 2 auftretende
Schwenkbewegung, die der Schwenkarm 7 mit dem Antriebsmotor 5 um die Schwenkverbindung
8 herum ausführt.
-
Vor allem aber stellt der Kolbendämpfer 9 bis 13 eine weiche Kopplung
dar zwischen dem den Motor 5 tragenden Schwenkarm 7 und dem Laugenbehälter 1. Dabei
ist diese Kopplung von solcher Art, daß Relativschwingungen zwischen dem Laugenbe@älter
1 und dem Motor 5 zwar möglich, aber zufolge der Wir1cung er Öldurchtritts-Kolbendämfung
hinreichend gedämpft sind.
-
Wird nun zu der hohen Tourenzahl des Schleudeegangs übergegangen,
dann werden - wegen der hohen Bewegungsenergie des gesamten umlaufenden Systems
- die in der Richtung der Schwenkbewegung des Antriebsmotors 5 wirkenden, Schwingungen
anfachenden Impulse so stark und so häufig, daß die Kopplung zwischen dem schwenkarm
7 und dem Laugenbehälter 1 zu weich ist um Schweingungen wegdäxpfen zu können. Sie
ist dazu auch dann nicht in der Lage, wenn - wie dies auch bei bekannten Einrichtungen
der Fall ist - eine mit der Erhöhung der Relativgeschwindigkeit einhergehende gewisse
Progressi-V3tät der J)arnpfungs bezw. Kopplungswirkung vorliegt.
-
ier setzt nun - wie bereits eingangs erwilint - die Erfindung ein.
Sie bewirkt eine so starke Erhöhung der Progressivität, daß gegenüber den beim Schleudern
auftretenden großen Bewegungsimpulsen die in Frage stehende Kopplung praktisch völlig
starr ist, So daß also die gefürchteten Schwingungen nicht auftreten können.
-
Wie dies durch die Erfindung ermeglicht wird, soll nun anhand der
Fig. 2 erläutert werden. Hier tragt die Kolbenstan-1 12 einen beiderseits geplanten
Kolben 11, der mit Gummi-Kolbenringen 14 in dem hier nicht dargestellten, beiderseits
geschlossenen Zylinder 10 läuft, dessen unteres Ende von der Kolbenstange 12 in
efler Dichtung durchfahren wird. Der Zylinder hat eine Ölfüllung, die im oberen
Zylinderraum mit einer Druckgasfüllung überschichtet sein kann. Der Kolben 11 hat
achsenparallel verlaufende Öldurchtrittsöffnungen 15.
-
Den beinen Kolbenflächen sind Ringscheiben 16 vorgelagert, e die Öldurchtrittsöffnungen
15 überdecken. Diese Ringscheiben werden gegenüber den Kolbenendflächen und den
Öldurchtrittsöffnungen mit Hilfe von Wellacheiben 17, die in Ringnuten 18 liegen,
auf Abstand gehalten. Der eine weiche Kopplung und damit auch eine gewisse Dämpfungewirkung
verursachende Öldurchtrtt gestattet zwar eine langsame Kolbenbewegung, wie sie bei
der Änderung der Tourenzahl der Waschtrommel und der damit verbundenen Verschwenkung
des Antriebsmotors erforderlich ist; gegenüber schnellen Kolbenhüben, die sonst
als Folge der beim Schleudern vorliegenden Energetik auftreten kUrden, wirkt aber
wegen der starken Zunahme des geschwindigkeitsabhänglgen Strömungswiderstandes -
Je nach der Rich tur.g des Kolbenhubs - alsbald entweder die eine oder die andere
Ringscheibe als Rückschlagventil, so daß der Öldurchtritt blockiert und damit die
Kopplung zwischen dem Antriebsmotor und dem Laugenbehälter bzw. der Waschtrommel
starr wird, und zwar mit äußerst geringem Totweg.
-
Dieser Totweg kann wenigstens in einer Richtung durch die bereits
erwähnt Druckgasfüllung noch verringert werden; dabei ergibt sich zugleich eine
Verbesserung der Ansprechnharakteristik. Der Gasdruck muß und kann im übrigen auf
die Ansprechcharakteristik des Ventils so abgestimmt werden, daß bei der durch ihn
bewirkten langsamen "Ausfahrbewegung" kein Hingenbleiben stattfindet, d.h. keine
in diesem Falle unerwünsotte Blockierung. Man muß entweder den Gasdruck verringern
oder eine Ventilfederung wählen.
-
Bezüglich der Wirkungsweise gilt das Vorstehende auch für die in den
Figuren 3 und 4 wiedergegebenen Ausgestaltungs formen des erfindungsgemäßen Kolbendämpfers.
-
In Fig. 3 sind luit 19 zwei Membranscheiben bezeichnet, die selbstfedernd
sind und mit den Öldurchtrittsöffnungen 15 in derselben Weise zusammenwirken wie
die Scheibenringe 16 bei der Ausführungsform nach Fig. 2.
-
In Fig. 4 schließlich besteht das den Öldurchtritt geschwinb digkeitsabbängig
steuernde Ventil aus einer Kugel 20, die durch zwei Kegeifedern 21 in der Mittellage
zwischen zwei mit Öldurchtrittsöffnungen 22 versehenen Lochscheiben 23 gehalten
und bej schnellen Kolbenhüben je nach der Bewegungsrichtung des Kolbens jeweils
gegen eine der Öldurchtrittsöffnungen edrückt wird.