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Aus
WO-A1-97/32136 ist ein Lasthalte-Bremsventil bekannt. Der Hauptkolben
des Lasthalte-Bremsventils wird dabei von einem Stößel eines
Aufsteuerkolbens betätigt.
Dieser Aufsteuerkolben wird gegen den Druck einer Aufsteuerfeder durch
einen Steuerdruck bewegt. Solche Lasthalte-Bremsventile eignen sich
beispielsweise zur Ansteuerung doppeltwirkender hydraulischer Verbraucher,
die mechanisch belastet sind. Je nach der Art der mechanischen Belastung
neigen solche Vorrichtungen zu Schwingungen. Bekannt sind beispielsweise
Anordnungen mit sehr langem Hebelarm, zum Beispiel bei Kranen. Beispielsweise
durch einen Stoß kann
hierbei eine Schwingung entstehen, durch die der Volumenstrom des
Hydrauliköls
schwankt. Schwingungen können
aber auch im Hydrauliksystem selbst ausgelöst werden, wenn die Steuerung
einer Bewegung begonnen wird und/oder die Bewegung beschleunigt
oder verzögert
wird. Aufgrund solcher Schwingungen ist die Geschwindigkeit des
hydraulischen Verbrauchers nicht mehr konstant. Auf diese Weise
wird eine präzise
Steuerung von Bewegungen erschwert oder gar verhindert.
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Aus
WO-A 1-02/075162 ist ein Wegeventil bekannt, das zur Ansteuerung
doppeltwirkender hydraulischer Verbraucher geeignet ist. Offenbart
ist hier, daß der
Schieberkolben des Wegeventils durch wenigstens einen Antrieb bewegbar
ist. Gezeigt ist auch eine Lösung
mit zwei hydraulischen Antrieben. In jedem dieser Antriebe ist ein
durch einen Steuerdruck gegen eine Feder bewegbarer Antriebskolben angeordnet.
Durch diesen ist beispielsweise über eine
Kolbenstange der Schieberkolben des Wegeventils bewegbar. Schwingungsprobleme
können auch
bei solchen Anordnungen entstehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydraulisch gesteuertes
Ventil zu schaffen, das gegen intern oder extern ausgelöste Schwingungen unempfindlich
ist, ohne daß die
Ansprechempfindlichkeit verschlechtert wird.
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Die
genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen: 1 ein Schema
der erfindungswesentlichen Details am Beispiel eines Lasthalte-Bremsventils,
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2 eine unmäßstäbliche Darstellung
eines Teils eines Steuerkolbens in einer Steuerdruck-Primärkammer,
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3a bis 3c hydraulische Schemata für die verschiedene
Betriebszustände
eines Verbrauchers und
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4 und 5 vorteilhafte Ausgestaltungen eines
Antriebs eines Lasthalte-Bremsventils.
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In
der 1, die eine schematische
Darstellung ist, bedeutet 1 ein hydraulisch gesteuertes
Ventil, das in diesem Ausführungsbeispiel
ein Lasthalte-Bremsventil ist. Dieses als Lasthalte-Bremsventil gestaltete
hydraulisch gesteuerte Ventil 1 ist rechts in einer Ansicht
dargestellt, die keine Details des inneren Aufbaus erkennen läßt, denn
der innere Aufbau ist nicht erfindungswesentlich und an sich aus WO-A1-97/32136
bekannt. Der Verzicht auf die Darstellung dieses inneren Aufbaus
ist auch deshalb angebracht, weil die nicht erfindungswesentlichen
Teile des hydraulisch gesteuerten Ventils 1 durchaus auch anders
aufgebaut sein können
als in WO-A1-97/32136 gezeigt und beschrieben. Die Erfindung ist
also unabhängig
von einer bestimmten Bauart des Lasthalte-Bremsventils und überhaupt unabhängig von
der Bauart des Ventils 1. Wesentlich ist lediglich, daß das Ventil 1 hydraulisch
steuerbar ist und daß das
Ventil 1 eine Flußsteuervorrichtung 2 aufweist,
durch die der Fluß von
Hydrauliköl
von und zu einem Verbraucher steuerbar ist. Diese Flußsteuervorrichtung 2 ist
von einem hydraulischen Antrieb 3 steuerbar. Zu den funktionswesentlichen
Teilen dieses Antriebs 3 gehört ein Steuerstößel 4,
der Teil eines Steuerkolbens 5 ist, der auf die Flußsteuervorrichtung 2 wirkt.
Ist das Ventil 1 ein Lasthalte-Bremsventil, auch Senkbremsventil
genannt, so besteht die Flußsteuervorrichtung 2 beispielsweise
aus einem Vorsteuer- und einem Hauptventil. Bei anderer Bauart des
Ventils 1 sind anders bezeichnete Teile vorhanden. Bei
einem Wegeventil gemäß WO-A1-02/075162
wirkt beispielsweise der Steuerstößel 4 direkt auf einen
Schieberkolben.
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Der
Steuerkolben 5 ist als Ansicht gezeigt. Erfindungsgemäß ist er
als Stufenkolben gestaltet, dessen erfindungsgemäße Merkmale nachstehend beschrieben
sind. Zuvor sei erwähnt,
daß links
am Ventil 1 ein Steuerdruckanschluß X an einem Gehäuseteil 6 vorhanden
ist. Am Steuerdruckanschluß X
ist im Gehäuseteil 6 eine
Bohrung vorhanden, die hier als Steuerdruck-Primärkammer 7 bezeichnet
ist.
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Erfindungsgemäß weist
der Steuerkolben 5 an seinem dem Steuerdruckanschluß X zugewandten
Ende eine erste Stufe 8 auf, deren Durchmesser D8 nur so viel kleiner als der Innendurchmesser
der Steuerdruck-Primärkammer 7,
daß er
sich bewegen läßt. Ein
am Steuerdruckanschluß X
vorhandener und somit in der Steuerdruck-Primärkammer 7 wirkender
Steuerdruck PX übt somit auf den Steuerkolben 5 eine
Kraft F aus, die dem Produkt von Steuerdruck PX und
der Stirnfläche
A8 der ersten Stufe 8 entspricht,
wobei die Stirnfläche
A8 der ersten Stufe 8 das Produkt
aus halbem Durchmesser D8 im Quadrat und π ist. Der
Steuerdruck PX bewirkt also eine Kraft F,
mit der der Steuerkolben 5 gegen eine Steuerfeder 9 gedrückt wird.
Dabei hängt
der Weg, den der Steuerkolben 5 zurücklegt, von der Federrate der
Steuerfeder 9 ab.
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Erfindungsgemäß weist
der Steuerkolben 5 eine zweite Stufe 10 auf, deren
Durchmesser D10 größer ist als der Durchmesser
D8. Dabei ist der Durchmesser D10 geringfügig kleiner
als der Innendurchmesser einer Bohrung im Gehäuseteil 6. Diese Bohrung
im Gehäuseteil 6 ist
als Steuerdruck-Sekundärkammer 11 bezeichnet.
Die hydraulisch zusätzlich wirksame
Fläche
A10 dieser zweiten Stufe 10 ist
ein Kreisring mit dem äußeren Durchmesser
D10 und dem inneren Durchmesser D8.
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Erfindungswesentlich
ist, daß die
Steuerdruck-Primärkammer 7 und
die Steuerdruck-Sekundärkammer 11 durch
eine Verbindung 12 mit einer Drosselstelle 13 verbunden
sind, was in der 1 schematisch
gezeichnet ist.
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Bei
der nachfolgenden Funktionsbeschreibung wird von einem Gleichgewichtszustand
ausgegangen, bei dem aufgrund eines bestimmten Steuerdruckes PX der Steuerkolben 5 eine bestimmte
Lage eingenommen hat. Gleichgewichtszustand heißt auch, daß der Steuerdruck PX sowohl in der Steuerdruck-Primärkammer 7 als
auch in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 herrscht,
weil über
die Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 ein
Druckausgleich stattgefunden hat. Wird nun der Steuerdruck PX erhöht,
so erzeugt dieser eine größere Kraft
auf die Stirnfläche
A8, was zur Folge hat, daß sich der Steuerkolben 5 nach
rechts gegen die Steuerfeder 9 bewegt. Der höhere Steuerdruck
PX herrscht in dem Moment aber nur in der
Steuerdruck-Primärkammer 7.
Wegen der Drosselstelle 13 kann der Druck in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 nicht
sogleich auch erhöht
sein. Im Gegenteil: Bewirkt der höhere Steuerdruck PX in
der Steuerdruck-Primärkammer 7 eine
Bewegung des Steuerkolbens 5 nach rechts, so wird zunächst der
Druck in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 fallen,
was der Bewegung des Steuerkolbens 5 nach rechts entgegen
wirkt. Erst dadurch, daß über die
Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 Hydrauliköl von der
Steuerdruck-Primärkammer 7 in die
Steuerdruck-Sekundärkammer 11 nachfließen kann,
wird dieser Druckabfall ausgeglichen und durch weiteres Nachfließen von
Hydrauliköl
wird schließlich
erreicht, daß der
Druck in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 genau
so groß ist
wie der Steuerdruck PX, der auch in der
Steuerdruck-Primärkammer 7 herrscht.
Dann ist wieder der Gleichgewichtszustand erreicht, bei dem der
Steuerkolben 5 eine dem höheren Steuerdruck PX entsprechende neue Lage eingenommen hat.
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Im
ersten Moment wirkt also ein höherer Steuerdruck
Px nur auf die kleinere Stirnfläche A8. Erst nach dem Druckausgleich über Drosselstelle 13 wirkt
der höhere
Steuerdruck Px auch auf die hydraulisch
wirksame Fläche
der zweiten Stufe 10, also insgesamt auf eine Fläche A10, die sich aus dem Durchmesser D10 unmittelbar ergibt. Daraus folgt, die
Bewegung des Steuerkolbens 5 verzögert, also gedämpft wird.
Auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung auf überraschend
einfache Weise gelöst, denn
durch diese Dämpfung
wird das Ventil 1 gegen intern oder extern ausgelöste Schwingungen
unempfindlich, ohne daß die
Ansprechempfindlichkeit verschlechtert wird, was bei Anwendung eines
Dosierventils gemäß WO-A1-97/32136
nicht auszuschließen
wäre.
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Der
Durchmesser D8 beträgt beispielsweise 14 mm, der
Durchmesser D10 20 mm. Die hydraulisch wirksamen
Stirnflächen
A8 und A10 betragen
entsprechend 153,9 bzw. 314,2 mm2, was ein
Flächenverhältnis von
1 zu 2,04 ergibt. Dies deutet an, wie groß die Amplitude von ausregelbaren
Schwingungen sein kann.
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Bei
abnehmendem Steuerdruck Px ist die Dämpfung in
analoger Weise wirksam. Wird der Steuerdruck Px verringert,
so kann sich der Druck in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 nur dadurch langsam
verringern, daß Hydrauliköl über die
Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 von der
der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 in
die Steuerdruck-Primärkammer 7 abfließt.
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Die
in WO-A1-97/32136 beschriebenen Maßnahmen zur Verhinderung der
Anregung von Schwingungen, beispielsweise die Anwendung einer Düse und eines
mittels einer Verstellspindel einstellbaren Dosierventils, sind
somit entbehrlich. Insoweit ist die erfindungsgemäße Lösung außerordentlich einfach.
Damit entfällt
auch im Hinblick auf die jeweilige Anwendung das Erfordernis, die
Größe der Düse zu wählen und
einzubauen. Zeitraubende Einstellarbeiten des Dosierventils entfallen
ebenfalls.
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In
vorteilhafter Weise kann als Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 die
erste Stufe 8 des Steuerkolbens 5 in Verbindung
mit der zugehörigen Bohrung
im Gehäuseteil 6,
die die Steuerdruck-Primärkammer 7 bildet,
genutzt werden. Dies ist in der 2 gezeigt,
wobei diese Darstellung im Hinblick auf die Klarheit unmaßstäblich ist.
Die Steuerdruck-Primärkammer 7 hat
einen Innendurchmesser D7. Die erste Stufe 8 des
Steuerkolbens 5 hat, wie schon in 1 gezeigt, einen Außendurchmesser D8.
Somit ergibt sich dazwischen ein Ringspalt 14, dessen Maße durch
den Innendurchmesser D7 und den Außendurchmesser
D8 gegeben sind. Wenn dieser Ringspalt 14 als
Drosselstelle 13 benutzt wird, so hat das einen bemerkenswerten
Vorteil. Während sich
eine als Drosselstelle 13 benutze Düse durch Schwebstoffablagerungen
im Laufe der Zeit verändern
kann, so daß sich
die Drosselwirkung verändert, wird
der Ringspalt 14 durch die Bewegung des Steuerkolbens 5 während der
Betriebs des Ventils 1 (1)
immer wieder von allfälligen
Schwebstoffablagerungen gereinigt. Somit bleibt die Drosselwirkung
besser konstant.
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Da
der Ringspalt 14 funktionswesentlich ist, kommt den Toleranzen
von Innendurchmesser D7 und Außendurchmesser
D8 große
Bedeutung zu. Diese Toleranzen werden so gewählt, daß der Ringspalt 14 eine
Spalthöhe
von vorteilhaft etwa 0,01 mm bis 0,04 mm aufweist. Um dies zu erreichen
kann gegebenenfalls eine Paarung von Aufsteuerkolben 5 und
Gehäuseteil 6 durch
Auswahl von zueinander passenden Fertigungsteilen erfolgen.
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In
den 3a bis 3c ist eine hydraulische Schaltung
mit einem Verbraucher 20 gezeigt, der im dargestellten
Beispiel ein doppeltwirkender Zylinder mit einem Boden-Druckraum
und einem Stangen-Druckraum ist. Anstelle des doppelt wirkenden Zylinders
kann aber auch ein Hydromotor als Verbraucher 20 betrieben
werden. Die hydraulische Schaltung ist in drei Betriebszuständen gezeigt,
nämlich
in der 3a in der Neutralstellung,
in der 3b im lasthebenden
Betrieb und in der 3c im lastsenkenden
Betrieb. Die vorhanden Einzelelemente der hydraulischen Schaltung
sind in allen Fällen
gleich. Die hydraulische Schaltung ist an sich bekannt und wird
hier gezeigt, weil sich anhand dieser Schaltung die erfindungsgemäße Wirkung
der erfindungsgemäß ausgestalteten
hydraulisch gesteuerten Ventile beschreiben läßt.
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In
allen drei 3a bis 3c sind ein Wegeventil 21 und
ein Lasthaltebremsventil 22 gezeigt, die der Steuerung
des Verbrauchers 20 dienen. Das Lasthaltebremsventil 22 kann
beispielsweise von der in WO-A1-97/32136 gezeigten Bauart sein,
ist aber mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten
hydraulischen Antrieb 3 ausgestattet. Das Wegeventil 21 kann
beispielsweise von einer der in WO-A1-02/075162 gezeigten Bauarten
sein, ist aber ebenfalls mit erfindungsgemäß ausgestalteten hydraulischen
Antrieben 3' ausgestattet.
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Das
Hydrauliköl
ist mittels einer von einem Motor 23 angetriebenen Pumpe 24 zwischen
dem Tank 25 und dem Verbraucher 20 förderbar.
Der Pumpe 24 sind in bekannter Weise ein erstes Rückschlagventil 26 und
ein Druckbegrenzungsventil 27 zugeordnet. Der Fluß des Hydraulilöls wird
dabei bestimmt durch die Stellungen des Wegeventils 21 und des
Lasthaltebremsventils 22. In einer Leitung zum Boden-Druckraum
des Verbrauchers 20 ist ein zweites Rückschlagventil 28 angeordnet.
Dieses separate Rückschlagventil 28 kann
dann entfallen, wenn das Lasthalte-Bremsventil 22 ein solches
Rückschlagventil
beinhaltet, was in der Darstellung des Lasthalte-Bremsventils 22 mit
der Bezugszahl 28' bezeichnet
ist.
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Das
Wegeventil 21 wird in bekannter Weise dadurch gesteuert,
daß dessen
beide Antriebe 3' ansteuerbar
sind. Ist keiner der Antriebe 3' angesteuert, d.h. mit einem Steuerdruck
PSt beaufschlagt, so nimmt das Wegeventil 21 die
Neutralstellung ein.
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In
der in der 3a gezeigten
Neutralstellung des Wegeventils 21 ist im Wegeventil 21 die
Verbindung zwischen der Pumpe 24, dem Boden-Druckraum des
Verbrauchers 20, dem Stangen-Druckraum des Verbrauchers und dem
Rückfluß zum Tank 25 offen.
Dies gilt nicht generell und ist beispielsweise beim Wegeventil
gemäß WO-A1-02/075162
anders. Darauf kommt es aber im Hinblick auf die Erfindung nicht
an. Für
die vorliegende Schaltung ist im Hinblick auf korrekte Steuerung
des Verbrauchers 20 nur bedeutsam, daß in der Neutralstellung das
Lasthaltebremsventil 22 geschlossen ist, so daß der Verbraucher 20 in
seiner Stellung verbleibt. Daß das
Lasthaltebremsventil 22 geschlossen bleibt, ergibt sich
unmittelbar daraus, daß der
Steuerdruck PX (1) etwa dem Druck im Stangen-Druckraum
des Verbrauchers 20 entspricht, der seinerseits etwa dem
atmosphärischen
Druck entspricht, weil die Verbindung zum Tank 25 offen
ist.
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In
der 3b ist der lasthebende
Betrieb gezeigt. Erreicht wird dies dadurch, daß der eine der Antriebe 3' des Wegeventils 21 mit
einem Steuerdruck PSt angesteuert wird.
Der Schieberkolben des Wegeventils 21 wird dadurch so bewegt,
daß der Fluß von Hydrauliköl von der
Pumpe 24 durch das Wegeventil 21 zum Boden-Druckraum
des Verbrauchers 20 sowie vom Stangen-Druckraum des Verbrauchers 20 zum
Tank 25 möglich
ist. Die Pumpe 24 fördert
also Hydrauliköl
aus dem Tank 25 zur Bodenseite des Verbrauchers 20,
wobei das erste Rückschlagventil 26 sowie
das zweite Rückschlagventil 28 bzw.
das Rückschlagventil 28' durch den Pumpendruck
automatisch aufgesteuert werden. Dadurch, daß Hydrauliköl zum Boden-Druckraum des Verbrauchers 20 gefördert wird,
wird gleichzeitig Hydrauliköl aus
dem Stangen-Druckraum
des Verbrauchers 20 verdrängt, das über das Wegeventil 21 zum
Tank 25 abfließt.
Das Lasthaltebremsventil 22 ist funktionslos. Dies steht
damit im Zusammenhang, daß der
wirksame Steuerdruck PX sehr klein ist,
denn das Hydrauliköl
fließt
von der Stangenseite des Verbrauchers 20 zum drucklosen
Tank 25 ab, wie dies bei der Neutralstellung erläutert worden
ist. Damit bleibt auch die schwingungsdämpfende Wirkung des Antriebs 3 des Lasthaltebremsventils 22 wirkungslos.
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Sind
die Antriebe 3' des
Wegeventils 21 erfindungsgemäß gestaltet, so entfalten diese
die beschriebene dämpfende
Wirkung, was dann vorteilhaft ist, wenn der Steuerdruck PSt, wie vielfach üblich, aus dem Lastdruck am
Verbraucher 20 oder aus dem Pumpendruck abgeleitet ist.
Schwankungen dieses Last- bzw. Pumpendrucks werden also im Antrieb 3' des Wegeventils
gedämpft.
Die vorteilhafte Wirkung der Dämpfung
tritt auch dann auf, wenn im lasthebenden Betrieb der Verbraucher 20 bzw.
die von ihm angetriebene Vorrichtung, beispielsweise gegen ein Hindernis
läuft,
wodurch der Lastdruck sich momentan ändert.
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In
der 3c ist der lastsenkende
Betrieb gezeigt. Hierbei fördert
die Pumpe 24 Hydrauliköl zum
Stangen-Druckraum des Verbrauchers 20. Erreicht wird dies
dadurch, daß nun
der andere Antrieb 3' des
Wegeventils 21 mit einem Steuerdruck PSt beaufschlagt
wird. Dadurch ist im Wegeventil 21 die Verbindung von der
Pumpe 24 zum Stangen-Druckraum
des Verbrauchers 20 offen und außerdem die Verbindung vom Boden-Druckraum des Verbrauchers 20 zum
Tank 24. Der am Lasthalte-Bremsventil 22 wirksame
Steuerdruck PX ist nun hoch. Er ist bestimmt
durch den von der Pumpe erzeugten Druck und den Druckverlust über dem
Wegeventil 21.
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Weil
Hydrauliköl
zum Stangen-Druckraum des Verbrauchers 20 strömt, muß nun Hydrauliköl vom Boden-Druckraum
des Verbrauchers 20 zum Tank 24 abfließen. Das
zweite Rückschlagventil 28, das
parallel zum Lasthalte-Bremsventil 22 angeordnet ist, bzw.
das Rückschlagventil 28' ist jedoch
in diesem Lastfall geschlossen. Hydrauliköl kann also nur dann aus dem
Boden-Druckraum des Verbrauchers 20 abfließen, wenn
das Lasthalte-Bremsventil 22 geöffnet wird. Dies geschieht
durch den Steuerdruck PX, der sich aufgrund
der proportionalen Verstellung des Wegeventils 21 durch
den Steuerdruck PSt einstellt. Damit wird
in bekannter Weise erreicht, daß aus
dem Boden-Druckraum
des Verbrauchers 20 das Hydrauliköl abfließen kann. Diese aus dem Verbraucher 20 abfließende Menge
ist größer als
die gleichzeitig in den Stangen-Druckraum
einfließende Menge,
weil die Querschnitte auf der Stangenseite und auf der Bodenseite
unterschiedlich groß sind.
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In
diesem Betriebzustand kommt nun die erfindungsgemäße Wirkung
der Gestaltung des Antriebs 3 des Lasthalte-Bremsventils 22 zur
Geltung. Wird der Steuerdruck PSt sehr schnell
erhöht,
so erhöht
sich auch der Steuerdruck PX sehr schnell.
Die schnelle Erhöhung
des Steuerdruck PSt könnte Schwingungen am Verbraucher 20 auslösen, doch wird
diese Schwingung durch die erfinderungsgemäße Gestaltung des Antriebs 3 des
Lasthalte-Bremsventils 22 stark gedämpft.
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Sind
auch die Antriebe 3' des
Wegeventils 21 erfindungsgemäß gestaltet, so wirkt dieser
dämpfend hinsichtlich
der Wirkung des Steuerdrucks PSt auf das Wegeventil 21,
was zur Folge hat, daß auch
dadurch die Neigung zu Schwingungen am Verbraucher 20 eliminiert
wird. Schwingungen am Verbraucher 20 durch schnelle Erhöhung des
Steuerdrucks PSt können so gar nicht erst entstehen.
Schwingungen, die durch wechselnde Last am Verbraucher 20 angeregt werden,
werden aber gleichzeitig durch den Antrieb 3 des Lasthalte-Bremsventils 22 gedämpft.
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Dieses
Beispiel zeigt, daß die
erfindungsgemäße Gestaltung
des Antriebs 3 beim Lasthalte-Bremsventil 22 Schwingungen
beim lastsenkenden Betrieb verhindern kann. Wird die erfindungsgemäße Gestaltung,
die an sich zunächst
nur für
die Anwendung bei einem Lasthalte-Bremsventil 22 gedacht
war, auch bei den hydraulischen Antrieben 3' des Wegeventils 21 angewendet,
ergibt sich auch dadurch eine wirksame Dämpfung. Es ist also vorteilhaft,
auch die Antriebe 3' des
Wegeventils 21 nach der Lehre der Erfindung zu gestalten.
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In
der 4 ist eine vorteilhafte
Ausgestaltung eines Antriebs 3 gezeigt, die bei einem Lasthalte-Bremsventil 22 (3a bis 3c) zur Anwendung kommen kann. Die 4 entspricht an sich der 1, enthält aber darüber hinaus diese vorteilhafte Ausgestaltung.
Diese besteht darin, daß zwischen der
Steuerdruck-Primärkammer 7 und
der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 ein
Entlastungs-Rückschlagventil 30 angeordnet
ist. Dieses ermöglicht den
Druckabbau von der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 zur Steuerdruck-Primärkammer 7 hin,
wobei die Druckdifferenz, bei der das Entlastungs-Rückschlagventil 30 öffnet, durch
eine Feder 31 bestimmt ist.
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Dieses
Entlastungs-Rückschlagventil 30 hat die
nachfolgend beschriebene Wirkung. Wird der Steuerdruck PX verringert, wie dies anfänglich schon erwähnt wurde,
so wird durch die Wirkung der Steuerfeder 9 der Steuerkolben 5 nach
links bewegt. Das bedeutet zunächst,
daß der
Druck in der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 nicht
sogleich fallen kann. Der Druckabfall kann erst unter der Wirkung der
Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 eintreten. Im
lasthebenden Zustand gemäß 3b hat aber, wie zuvor ausgeführt, das
Lasthalte-Bremsventil 22 keine Wirkung. Es ist deshalb
gar nicht sinnvoll, wenn in diesem Betriebszustand der dämpfende
Wirkung durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Antriebs 3 eintritt. Durch das Entlastungs-Rückschlagventil 30 wird
dies erreicht.
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In
der 5, die an sich der 4 entspricht, bei der aber
anstelle der Verbindung 12 mit der Drosselstelle 13 der
Ringspalt 14 gezeigt ist, ist als zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung
gezeigt, daß in
der zylindrischen Mantelfläche
der ersten Stufe 8 am der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 zugewandten
Ende eine Langsnut 33 eingestochen ist. Durch diese Maßnahme wird
die wirksame Länge des
Ringspalts 14 begrenzt, der Fluß des Hydrauliköls zwischen
der zur Steuerdruck-Primärkammer 7 und
der Steuerdruck-Sekundärkammer 11 erleichtert und
somit die Wirkung der Dämpfung
begrenzt. Auf diese Weise läßt sich
die Dämpfungswirkung
eines Ventils 1 im Hinblick auf die jeweilige Anwendung sehr
einfach anpassen, indem die Länge
der Längsnut 33 je
nach Anwendung unterschiedlich gewählt wird.
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Die
Erfindung ist bei allen Bauarten von hydraulisch gesteuerten Ventilen 1 anwendbar,
wenn aufgrund der Ansteuerung und/oder der vom Verbraucher 20 betriebenen
Einrichtung wie etwa Kran, oder Schaufellader das Entstehen von
Schwingungen nicht auszuschließen
ist.