DE2029329A1 - Achslagerführung für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Drehgestell-Lokomotiven - Google Patents

Description

RHEINSTAHL HENSCHEL Kassel, den 12.6.I97O

Aktieneeseilschaft GSIP/Rx-He

Achslagerführung für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Drehgestell-Lokomotiven

Die Erfindung betrifft eine verschleißfeste AchsfUhrung für Fahr- und Drehgestelle für Schienenfahrzeuge, die einen eck- und verwindungssteifen Rahmen aufweisen und dessen Längsträger sich über Stützfedern auf Tragarmen der Achsbuchsen abstützen mittels Lenker, die mit einem Ende an der Achsbuchse und dem anderen Ende am Gestellrahmen angeschlossen sind.

Es ist bekannt, die Achsen von Dreh- und Fahrgestellen durch Achslenker zu führen und dadurch in ihren waagerechten Bewegungen zu führen, während in senkrechter Richtung die volle Bewegungsfreiheit erhalten bleibt. Durch das Festhalten der Achsen soll erreicht werden, daß die Wellenlänge des Sinuslaufes gestreckt wird und sich ein ruhiger Wagenlauf ergibt. Hierbei finden in der Regel biegesteife Lenker Anwendung. Den bekannten Achslagerführungen mittels Lenker haftet mehr oder weniger der Mangel an, daß sie nicht verschleißfrei sind oder eine ungenügende Querelastizitat zur Aufnahme der FUhrungskräfte bei Bogenfahrt besitzen. (Selbst die bekannte Lemniskadenführung weist vielfach eine ungenügende Querelastizität auf.) Hinzu kommen die Montage- und Einstellschwierigkeiten beim Ein- und Ausbau der Achsen.

Bekannte Lenker, die mittels Gummielemente eine Querelastizität besitzen bei gleichzeitiger Vereinigung der gewünschten senkrechten Federungsmöglichkeit, sind in ihrem Aufbau und in ihrer Konstruktion zu aufwendig. Bei den bekannten AchslagerfUhrungen Bind zudem Sonderlager erforderlich und auch noch innerhalb der Achslager besondere Rückstellfedern notwendig.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine verschleißfeste AchsfUhrung zu schaffen, die allen Anforderungen an Laufruhe gerecht wird, mit genügender Querelastizität ausge-

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stattet ist und dabei mit wenigen, gleichen Bauelementen auskommt unter Vermeidung von zusätzlichen Querfederelementen zur Aufnahme der Stöße im Gleisbogen sowie unter Vermeidung der Notwendigkeit Sonderrollenlager einzubauen, wodurch alle Achslager gleich ausgebildet werden können, und der Möglichkeit eines einfachen Ein- und Ausbaues.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die seitliche Führung eines jeden Radsatzes durch die Stutzfedern, die zwischen Achsbuchse und Rahmenlängsträger angeordnet sind, übernommen wird, während zur übertragung der Zugkräfte zwei auf Zug und Druck belastbare Lenker je Achse angeordnet sind, wodurch die Achse in Längsrichtung genau fixiert wird. Diese auf Zug und Druck belastbaren Lenker sind mit einem Ende am Achslager und mit dem anderen Ende am Drehgestellrahmen so befestigt, daß sie sich kardanisch bewegen können. Hierbei sind die Gelenke vorteilhaft wartungsfrei ausgebildet.

Durch die querelastische Achslagerführung werden nicht nur die Stöße beim Einfahren in Weichen und Gleisbogen abgebaut, sie garantiert auch einen überkritischen Lauf der Drehgestelle, womit ein wesentlicher Beitrag für die Erreichung eines hohen Pahrtkomfortes gewährleistet ist. Der Ein- und Ausbau der Achsen ist hierbei denkbar einfach.

In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand eines AusfUhrungsbeispiels dargestellt.

Fig. 1 zeigt ein zweiachsiges Drehgestell in Seitenansicht mit der erfindungsgemäßen Achsbuchsführung,

Pig. 2 zeigt einen Schnitt 2-2 durch den Drehgeste1lrahmen·

Der nicht gezeichnete Fahrzeugaufbau ist über Schraubenfedern gegenüber dem Drehgestellrahmen 2 abgestützt, die Zugkraft-Übertragung auf die Drehgestelle erfolgt in herkömmlicher Weise oder z.B. mittels des Zugkraftlenkers 9* Das Achslager 3 führt den Radsatz 4 und ist über Schraubenfedern 6, die

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zwischen Konsolen 5 des Achslagers J5 und dem Drehgestellrahmen angeordnet sind, gegenüber dem Drehgestellrahmen 2 elastisch abgestützt. An der Konsole 5 des Achslagers ist mit einem Ende der Lenker 7 allseitig beweglich festgelegt, während das andere Ende des Lenkers 7 an einem am Drehgestellrahmen 2 angeordneten Halter 8 allseitig beweglich fixiert ist, derart, daß Zug- und Druckkräfte ohne Veränderung der wirksamen Länge des Lenkers 7 aufgenommen werden.

Aus Gründen der Raumersparnis können die Lenker für zwei benachbarte Drehgestelle gegeneinander gerichtet, also nach innen gerichtet, angeordnet sein. Zweckmäßig werden die Angriffspunkte der Lenker so gewählt, daß sie etwa in der Ebene der Achslagermitten liegen« Die seitliche Bewegungsmöglichkeit der Achsen unter Ausnutzung der Querfederung der Achsfedern um das Querspiel S wird begrenzt durch den an der Achsbuchse vorgesehenen Queranschlag 11. Am Drehgestellrahmen ist ein entsprechender Anschlag 12 angeordnet, der in bekannter Weise mit einem Gummipuffer versehen ist, um einen harten Anschlag Netall auf Metall zu vermeiden. Zwischen Drehgestellrahmen und Achsbuchse sind in bekannter Weise Stoßdämpfer 10 zwischengesohaltet.

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Claims (6)

1. Patentansprüche
2. Achslagerführung für Fahr- und Drehgestelle für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Drehgestell-Lokomotiven, die einen verwindungssteifen Rahmen aufweisen und deren Längsträger sich über Stützfedern auf Konsolen der Achsbuchsen abstützen, mittels Lenker, die mit einem Ende an der Achsbuchse und dem anderen Ende am Gelenkrahmen angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß JederAchsbuchse (3) nur ein auf Zug und Druck beanspruchbarer Lenker (7) zugeordnet ist, der mit seinem einen Ende an der Achsbuchse (3) und mit seinem anderen Ende an einem Halter (8) des Rahmenlängsträgers (2) kardanisch beweglieh angeschlossen ist, wobei die Querführungskräfte allein durch die zwischen Achsbuchse (3) und Rahmenlängsträger (2) angeordneten Stützfedern (6) aufgenommen werden.
3. Achslagerführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stutzfedern (6) als Schraubenfedern ausgebildet Bind und sich auf Konsolen (5) des Achslagers (3) abstutzen.
4. 4.

   Achslagerführung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Querspieles (S) am Achslager (3) ein Queranschlag (11) angeordnet ist, der mit einem Anschlag (12) am Rahmen (2) zusammenarbeitet.

   Achslagerführung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Achslager (3) und Rahmen (2) Stoß· dämpfer eingeschaltet sind.

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5. 5. Achslagerführung nach Anspruch 1 bis 4,. dadurch gekennzeichnet, daß die allseitig beweglichen Lager an den Enden der Lenker (7) als wartungsfreie Lager ausgebildet sind·
6. 6. Achslagerführung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffspunkte der Lenker nahezu in der Ebene der Achslager mitten liegen.

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