DE2026071C3 - Zweistufiges Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Glasgegenstandes mit Teilen von unterschiedlichen kristallinen Ausmaßen und damit unterschiedlicher Transparenz - Google Patents
Zweistufiges Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Glasgegenstandes mit Teilen von unterschiedlichen kristallinen Ausmaßen und damit unterschiedlicher TransparenzInfo
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Description
Dies wird dadurch erreicht, daß man
1. einen transparenten, nicbt-Jcristallinen, jedoch
kristallisierbaren Glasgegenstand bei Temperaturen von 800 bis 960° C so wärmebehandelt, daß unter
Beibehaltung der Transparenz eine Entglasung stattfindet, und daß
2. Teile des Glasgegenstands gekühlt werden, während der Gegenstand zur Fortsetzung der Entglasung
in den ungekühlten Teilen einer weiteren Wärmebehandlung bei Temperaturen von 970 bis 11500C
unterworfen wird.
Die Kühlbehandlung, die ein wesentliches Merkmal der Erfindung darstellt und gegebenenfalls auch
mehrmals angewandt wird, kann durchgeführt werden, indem ein Kühlrohr in die Nähe des Formkörpers
oder in Berührung mit dem Formkörper gebracht wird, oder indem Kaltluft auf den Formkörper geblasen
wird.
Bei einer Wärmebehandlung des transparenten, nicht-kristallisierten, jedoch kristallisierbaren Glases
bei 800 bis 960° C wird zunächst eine kristallisierte, transparente Glasplatte erhalten. Der dabei zur Anwendung
gelangende Temperaturbereich muß genau eingehalten werden, um einen niedrigen linearen
Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa + 6 · 10 7 cm/cm 0C zu ergeben. Das so erhaltene kristallisierte
transparente Glas wird dann in einem Teil gekühlt und anschließend in diesem Teil in ein weißes
kristallines Glas mit einem niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten mittels der zweiten Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 970 bis 1150° C übergeführt. Der so erhaltene Gesamtglasgegenstand
besitzt insgesamt einen niedrigen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten und eine hohe Wärmebeständigkeit.
So wurde festgestellt, daß in Abhängigkeit von der Wärmebehandlungstemperatur Änderungen des spezifischen
Gewichts auftreten, wobei sich jedoch der Wärmevolumenausdehnungskoeffizient, berechnet aus
dem linearen Wärmeausdehnungskoeffizient, kaum ändert.
Die Änderung des spezifischen Gewichts ist auf die Änderung des Volumens zurückzuführen. Wenn ein
Glasgegenstand bei unterschiedlichen Temperaturen in dem einen Teil einer Wärmebehandlung unterworfen
wird, während in dem übrigen Teil keine derartige Wärmebehandlung ausgeführt wird, findet eine
Änderung des Volumens statt, die zu Spannungen führt. Bei den Glasgegenständen gemäß der Erfindung
ist die Änderung des spezifischen Gewichts jedoch nur l,2°/o oder weniger, was zu keinen schädlichen
Spannungen führt.
Wenn gemäß der Erfindung ein Deckel für Verbrennungseinrichtungen
hergestellt wird, so wird zweckmäßig an dem Deckel aus dem weißen kristallinen Glas ein transparenter Teil in Form eines Musters
gebildet oder es können andere verschiedene Effekte auf dem weißen kristallinen Glas vorgesehen
werden.
Die Erfindung kann auch auf die Herstellung von elektrischen Heizeinrichtungen angewendet werden.
Wenn z. B. eine elektrische Heizeinrichtung verwendet wird, die aus einem Rohr eines durchsichtigen
kristallinen Glases und einem darin eingesetzten bandartigen elektrischen Draht besteht und die Temperatur
des elektrischen Drahts auf einen Wert von oberhalb 800° C erhöht wird, schreitet die Kristallisation
an den Berührungspunkten zwischen dem elekirischen Heizdraht und dem durchsichtigen kristallinen
Glasrohr fort, wodurch die Teile trüb werden und schließlich brechen. Wenn andererseits das durchsichtige
kristalline Glasrohr gemäß der Erfindung so hergestellt wird, daß lediglich diese Teile ein weißes
kristallines Glas bilden, können die vorstehecd aufgeführten Schwierigkeiten behoben werden.
In den nachstehenden Beispielen wurde ein nichtkristallisiertes
transparent kristallisierbares Flachglas mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung
verwendet.
Gewichtspro: .-nt
SiO2 70,0
AhO3 19,0
Li2O 2,6
MgO 2,0
ZnO 1,7
ZrO2 2,0
TiO2 1,7
ao SbO3 0,5
AS2Q3 0,5
Ein nicht-kristallisiertes transparent kristallisierbares
Flachglas wurde während etwa 2 Stunden bei 800 bis 960° C wärmebehandelt, wobei der gesamte
Glaskörper durchsichtig wurde. Ein scheibenförmi-
ges Wasserkühlglied wurde in Nähe eines gewünschten Teils oder in Berührung damit gebracht, während
die übrigen Teile des Glases während etwa 2 bis 3 Stunden bei Temperaturen von 970 bis 115O0C
gehalten wurden.
Durch diese Behandlungen wurde eine weiße kristalline Glasplatte mit einem runden transparenten
Teil gebildet. Wenn die auf diese Weise erhaltene Glasplatte als Deckel für eine Gasheizeinrichtung
verwendet wurde, konnte der Zustand der Flamme
oder der Verbrennung in der Gasheizeinrichtung direkt beobachtet werden, wodurch komplizierte Kontrolleinrichtungen
unnötig wurden. Wenn eine große Anzahl von kleinen scheibenartigen Kühlgliedern bei
dem vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet wurden, wurde ein punktiertes transparentes Muster
auf der weißen kristallinen Glasplatte erhalten.
Eine nicht-kristallisierte, transparent kristallisierbare
Glasplatte wurde während etwa 2 Stunden bei 800 bis 960° C wärmebehandelt, wobei die gesamte
Glasplatte durchsichtig wurde. Ein ringförmiges
Kühlglied wurde in Nähe des kristallinen Glases an der gewünschten Stelle oder in Berührung damit gebracht,
während die gesamte Glasplatte bei einer Temperatur von 970 bis 1150° C während etwa 2 bis
3 Stunden gehalten wurde, wodurch eine weiße kri-
stalline Glasplatte mit einem örtlichen durchsichtigen ringartigen Teil erhalten wurde.
Wenn die kristalline Glasplatte als Deckel für eine Gasheizeinrichtung verwendet wurde, konnte der Zustand
der Flamme hierin direkt beobachtet werden, so daß die Anwendung von komplizierten Kontrolleinrichtungen
überflüssig wurde. Wenn in diesem Fall einige ringförmige Kühlglieder verwendet wurden,
wurde ein dekoratives Muster erhalten.
B ei spiel 3
Eine nicht-kristallisierte, transparent kristallisierbare
Glasplatte wurde bei 800 bis 960° C während etwa 2 Stunden wärmebehandelt, wobei die gesamte
Glasplatte durchsichtig wurtb. Eine Anzahl von
bandförmigen Kühlgliedern wurde in Nähe der kristallinen Glasplatte oder in Berührung damit gebracht,
während die übrigen Teile während etwa 2 bis 3 Stunden bei 970 bis 1150° C gehalten wurden, wobei
eine weiße kristalline Glasplatte mit einem durchsichtigen Streifenmuster erhalten wurde. In diesem
Fall ist es günstig, die Enden der durchsichtigen Bänder weiß zu machen.
Wenn die auf diese Weise hergestellte kristalline Glasplatte als Deckel für eine Gasheizeinrichtung
verwendet wurde, wurde es möglich, direkt den Zustand der Flamme hierin zu beobachten, und die Anwendung
von komplizierten Regelungseinrichtungen wurde unnötig'. Außerdem ist es auch ausreichend, ao
nur ein transparentes Band vorzusehen.
Ein nicht-kristallisiertes, transparent kristallisier- as
bares. Glasrohr wurde bei 800 bis 960° C während etwa 2 Stunden wärmebehandelt, wobei das gesainte
Glasrohr durchsichtig wurde. Zwei bandförmige Wasserkühlglieder wurden in Nähe oder in Berührung
mit der Außenfläche des Glasrohre entlang der Längsrichtung an den gegenüberliegenden Seiten desselben
gebracht, während die anderen Teile während etwa 2 bis 3 Stunden bei 970 bis 1150° C gehalten
wurden, wobei ein kristallines durchsichtiges Glasrohr mit weißen Teilen in Längsrichtung an den gegenüberliegenden
Seiten desselben erhalten wurde. In diesem Fall ist es günstig, daß die Enden der
durchsichtigen Teile weiß gemacht werden.
Ein bandförmiger elektrischer Draht wurde wellenförmig ausgebildet und in das Glasrohr so eingesetzt,
daß die oberen und unteren Endteile des gewellten Bands in Berührung mit den weißen Teilen des Glasrohrs
gebracht wurden. Wenn die Temperatur des elektrischen Drahts auf über 800° C erhöht wurde,
veränderte sich das kristalline Glas nicht, noch brach
Gemäß den vorstehenden Beispielen wurde die Kühlbehandlung unter Anwendung von Wasserkühleinrichtungen
durchgeführt, jedoch kann ebenso Luft als Kühlmittel verwendet werden. Weiterhin wurde
die Transparent-Kristallisationsbehandlung bei 800 bis 960° C während etwa 2 Stunden ausgeführt, jedoch
kann das Glas entsprechend der Zusammensetzung des transparent kristallisierbaren Glases auch
bei Temperaturen von oberhalb 1000° C wärmebehandelt werden.
Claims (2)
1. einen transparenten, nicht-kristallinen, je- enthalten, werden gründlich vermischt und dann in
doch kristallisierbaren Glasgegenstand bei Tem- einem Schmelzofen unter Erhitzen zur Verglasung
peraturen von 800 bis 960° C so wärmebehan- der Bestandteile geschmolzen. Die Schmelze wird gedelt,
daß unter Beibehaltung der Transparenz formt, beispielsweise durch Preßformung, Blasforeine
Entglasung stattfindet, und daß 15 mung, Rohrformung oder Walzen, und der Formkör-
2. Teile des Glasgegenstands gekühlt werden, per wird dann durch erneute Wärmebehandlung und
während der Gegenstand zur Fortsetzung der anschließende Abkühlung kristallisiert.
Entglasung in den ungekühlten Teilen einer wei- In der französischen Patentschrift 15 21393 sind teren Wärmebehandlung bei Temperaturen von teilweise entglaste Glasgegenstände und ein Verfah-970 bis 11500C unterworfen wird. »o ren zu deren Herstellung beschrieben. Diese Glasgegenstände besitzen transparente Teile, die nicht
Entglasung in den ungekühlten Teilen einer wei- In der französischen Patentschrift 15 21393 sind teren Wärmebehandlung bei Temperaturen von teilweise entglaste Glasgegenstände und ein Verfah-970 bis 11500C unterworfen wird. »o ren zu deren Herstellung beschrieben. Diese Glasgegenstände besitzen transparente Teile, die nicht
kristallisiert sind, sowie kristallisierte Teile. Die physikalischen
Eigenschaften dieser Glasgegenstände sind jedoch ungenügend bezüglich der Anforderun-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur a5 gen, die bei Verwendung als Sichtfenster in Verbren-Hersteilung
eines kristallinen Glasgegenstands mit nungseinrichtungen erfüllt werden müssen.
Teilen von unterschiedlichen kristallinen Ausmaßen Die USA.-Patentschrift 23 39 975 beschreibt ein
Teilen von unterschiedlichen kristallinen Ausmaßen Die USA.-Patentschrift 23 39 975 beschreibt ein
und damit verbunden unterschiedlicher Transparenz, Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit
wobei der Glasgegenstand einer zweistufigen Wärme- einem integralen trüben Muster, wobei ein Glas, das
behandlung unterworfen wird. 30 durch Wärmeeinwirkung getrübt werden kann, mit
Bei den Versuchen zur Abführung von Abgasen einer solchen Zusammensetzung geschmolzen wird,
eus Verbrennungssystemen wird im allgemeinen ein daß die Keime der Trübungseinschlüsse in getrennten
Abgasablaßdurchgang oder eine Wand zur Verhin- Temperaturbereichen entstehen und wachsen, wobei
cierung der Abgasdiffusion angewendet; zur Beob- der Keimentstehungsbereich unter dem Einschlußachtung
der Verbrennungsflamme dient ein in Nähe 35 Wachstumsbereich liegt. Aus der Schmelze wird dabei
der Verbrennungszone angeordnetes Sichtfenster, das der Glasgegenstand geformt, und der geformte Gejedoch
den Nachteil hat, daß die Beobachtungsrich- genstand, der noch bei Temperaturen oberhalb des
tung der Verbrennungsflamme auf einen sehr engen Keimentstehungsbereichs vorliegt, wird teilweise in
Bereich begrenzt ist. Übereinstimmung mit dem gewünschten Muster auf
Weiterhin ist ein Verbrennungsindikator oder 40 eine Temperatur innerhalb des Keimentstehungsbe-Flammenindikator
bekannt, bei dem die Kombina- reichs gekühlt, worauf der gekühlte Bereich erneut
tion eines transparenten keramischen Stabs, bei- auf eine im Kristallwachstumbereich liegende Temspielsweise
eines Glasstabs, eines Quarzglasstabs oder peratur erhitzt wird, um das Wachstum der Keime
eines kristallinen Glasstabs, und eines oxydationsbe- herbeizuführen.
ständigen Metalls angewandt wird. Das von dem oxy- 45 Dabei werden Glasgegenstände erhalten, die Teile
dationsbeständigen Metall bei der Roterhitzung durch mit relativ großen Kristallen und kristallfreien Teidie
Verbrennungsflamme emittierte Licht wird durch len aufweisen, wobei erstere durch Kühlung erhalten
den durchsichtigen keramischen Stab beobachtet. Ob- wurden, während die ungekühlten Teile transparent
wohl jedoch ein derartiger Verbrennungsindikator sind.
oder Flammenindüator in Fällen wirksam sein kann, 50 Die so erhaltenen Glasgegenstände erfüllen ebenwo
lediglich die Beobachtung des Auftretens der Ver- falls nicht die hohen Anforderungen hinsichtlieh der
brennung gewünscht ist, ist es bisweilen im Gasbe- mechanischen Festigkeit und relativ niedrigen Wärreich
für Verkokung erforderlich, eine Temperatur- meausdehnung, die bei Verwendung als Sichtfenster
regelung vorzunehmen, wobei es in diesem Fall un- in Verbrennungszonen gestellt werden müssen,
möglich ist, den Zustand der Verbrennung im Gas- 55 Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung bereich mittels der vorstehend aufgeführten Art des eines Verfahrens zur Herstellung eines kristallinen Verbrennungsindikators zu erkennen, der lediglich Glasgegenstands mit Teilen von unterschiedlichen das Auftreten der Verbrennung darin anzeigt. kristallinen Ausmaßen und damit verbunden unter-
möglich ist, den Zustand der Verbrennung im Gas- 55 Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung bereich mittels der vorstehend aufgeführten Art des eines Verfahrens zur Herstellung eines kristallinen Verbrennungsindikators zu erkennen, der lediglich Glasgegenstands mit Teilen von unterschiedlichen das Auftreten der Verbrennung darin anzeigt. kristallinen Ausmaßen und damit verbunden unter-
Darüber hinaus wurde auch bereits ein Verfahren schiedlicher Transparenz, wobei die getrübten Teile
vorgeschlagen, bei dem die Kombination eines Ver- 60 eine gleich gute mechanische Festigkeit und vergleichbrennungsindikators
und eines photoelektrischen EIe- bar niedrige Wärmeausdehnung wie die transparenments
angewandt wird, wobei das Licht von dem ten Teile besitzen und wobei die getrübten Teile die
Verbrennungsindikator durch das photoelektrische Blendwirkung durch die Flammen in zufriedenstel-Element
aufgefangen wird, das dann in Tätigkeit lender Weise verhindern. Insbesondere bezweckt die
tritt, um das Ventil des Gasbrenners zu steuern. Ein 65 Erfindung die Schaffung eines verbesserten kristalliderartiges
Verfahren weist jedoch einen komplizier- nen Glases, das beispielsweise zur Verwendung als
ten Mechanismus auf, und außerdem ist es schwierig Deckelmaterial in Verbrennungseinrichtungen geeigzu
erkennen, ob der Innenzustand der Verbrennungs- net ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4223869 | 1969-05-29 | ||
JP4223869 | 1969-05-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2026071A1 DE2026071A1 (de) | 1970-12-10 |
DE2026071B2 DE2026071B2 (de) | 1975-10-02 |
DE2026071C3 true DE2026071C3 (de) | 1976-05-13 |
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