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DE202074C - - Google Patents

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Publication number
DE202074C
DE202074C DENDAT202074D DE202074DA DE202074C DE 202074 C DE202074 C DE 202074C DE NDAT202074 D DENDAT202074 D DE NDAT202074D DE 202074D A DE202074D A DE 202074DA DE 202074 C DE202074 C DE 202074C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
intestinal
fat
skins
vegetable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT202074D
Other languages
German (de)
Publication of DE202074C publication Critical patent/DE202074C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C13/00Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- JV£ 202074 KLASSE 28 a. GRUPPE- JV £ 202074 CLASS 28 a. GROUP

A.THIEMT & CO. in BERLIN.A.THIEMT & CO. in Berlin.

Versuche, aus Darmhäuten lederartige Produkte zu erzeugen, sind des öfteren unternommen worden. Unter dem Namen Nearkid und Zephirleder sind Produkte im Handel, welche aus der Darmhaut des Rindes durch Imprägnierung mit Alaun und Kochsalz (Nearkid), mittels Soda (Zephirleder) hergestellt sind. Auch ein mittels Chromsalzen erzeugtes Darmleder ist bekannt.Attempts to produce leather-like products from intestinal skins are often undertaken been. Products are available under the name Nearkid and Zephyr leather, which from the intestinal skin of the cattle by impregnation with alum and table salt (nearkid), are made using soda (zephyr leather). Also one produced by means of chromium salts Gut leather is known.

ίο Dagegen sind brauchbare, vegetabilisch gegerbte Darmleder bisher unbekannt. Der Gedanke, aus Darmhäuten vegetabilisch gegerbtes Leder zu erzeugen, ist zwar schon ausgesprochen, indessen ist es bis jetzt noch nicht gelungen, für die Praxis ein wirklich brauchbares, vegetabilisch gegerbtes Darmleder zu erzeugen. Die Herstellung eines solchen stößt auf erhebliche Schwierigkeiten. Denn während man sonst aus den gewöhnlichen tierischen Häuten bekanntlich durch entsprechende Einwirkung der Gerbstofflösungen ohne Schwierigkeiten brauchbare Leder erhält, ergeben Darmhäute bei gleicher Behandlung nur steife, pergamentartige bzw. papierartige Produkte, welche als Leder, ζ. Β. für Galanteriewaren, nicht verwendbar sind. Es liegt dieses wahrscheinlich in der verschiedenen histologischen Beschaffenheit der Darmhaut gegenüber der gewöhnlichen Lederhaut. ίο On the other hand are useful, vegetable tanned Gut leather previously unknown. The thought of vegetable-tanned intestinal skins It is true that producing leather has already been decided, but it has not yet succeeded in creating a real one for practice to produce usable, vegetable-tanned skin leather. The making of one encounters considerable difficulties. Because while you otherwise get out of the ordinary animal skins are known to be caused by the corresponding action of the tannin solutions Obtain usable leather without difficulty, result in intestinal skins with the same treatment only stiff, parchment-like or paper-like products, which are called leather, ζ. Β. for haberdashery, cannot be used. This is probably due to the various factors histological condition of the intestinal skin compared to the normal dermis.

Es wurde nun auf Grund umfangreicher Untersuchungen schließlich ein Verfahren gefunden, welches ein gut aufklebbares und als Ersatz des Spaltleders für Galanterie- und Portefeuillewaren geeignetes Farbleder liefert. Das Wesentliche des neuen Verfahrens liegt in der Kombination einer vegetabilischen Vorbehandlung und einer Nachgerbung in dünnen künstlichen Fettemulsionen. Man hat derartige Emulsionen bereits zum Fetten von Leder benutzt, indessen wird der Fettung bzw. der Einwirkung der Emulsion in dem bekannten Verfahren gewöhnliches fertiges Leder unterworfen, welches durch die Behandlung mit der Fettemulsion geschmeidiger werden soll. Im vorliegenden Falle wird die künstliche Fettemulsion in einem ganz anderen Stadium angewandt insofern, als die Darmhaut nach der Vorbehandlung mit vegetabilischem Gerbstoff keineswegs gegerbt ist, sondern ihren Gerbstoff beim Einführen in Wasser ohne weiteres abgibt und wieder Haut darstellt. Die Gerbung wird hier erst nach der Vorbehandlung mit vegetabilischen Extrakten durch die Behandlung mit den künstlichen Fettemulsionen zu Ende geführt. Die Behandlung mit den vegetabilischen Gerbstoffen scheint in erster Linie eine Stärkung der Faser zu bewirken, so daß diese leichter zu behandeln ist. Auch scheint durch die Vorbehandlung mit den Gerbstoffen die Fettaufnahmefähigkeit der Darmhaut erhöht zu werden. Als künstliche Emulsion, mit der die vorgegerbte Darmhaut weiter behandelt wird, findet die neuerdings in der Gerberei als Lederschmiere gebräuchliche Fettbrühe, der sogenannte Fat-liquor, deren Grundsubstanzen aus Seife und Fett oder öl bestehen, Anwendung. Diese Emulsionen sind, praktisch gesprochen, eiweiß- und klebmittelfrei. Die Einwirkung eiweißhaltiger Emulsionen (verdünntes Eigelb) auf vegetabilisch vorge-On the basis of extensive investigations, a method has finally been found which is an easy to stick on and as a replacement of the split leather for gallantry and Portfolio goods suitable color leather supplies. The essence of the new procedure lies in the combination of a vegetable pretreatment and a re-tanning in thin artificial fat emulsions. Such emulsions have already been used for greasing leather, but greasing is being used or the action of the emulsion in the known process usual finished Subjected to leather, which becomes more pliable through treatment with the fat emulsion shall be. In the present case, the artificial fat emulsion is completely different Stage applied insofar as the intestinal skin after pretreatment with vegetable Tannin is by no means tanned, but gives off its tannin when introduced into water and skin again represents. The tanning is done here only after the pretreatment with vegetable extracts brought to an end by the treatment with the artificial fat emulsions. The treatment with the vegetable tanning agents seems primarily to bring about a strengthening of the fiber, so that it is easier to use treat is. The pretreatment with the tanning agents also increases the fat absorption capacity the intestinal skin to be increased. As an artificial emulsion with which the pre-tanned intestinal skin is treated further finds the grease broth, which has recently been used in tannery as leather grease, the so-called fat liquor, whose basic substances consist of soap and fat or oil, Use. Practically speaking, these emulsions are free of proteins and adhesives. The effect of protein-containing emulsions (diluted egg yolk) on vegetable

gerbtes Darmleder, ist ebenfalls bekannt, führt aber zu keinem brauchbaren Portefeuilleleder. Im folgenden soll das Verfahren an einem Beispiel beschrieben werden:
Die Darmhäute werden zunächst gut mit Wasser zur Entfernung des Kochsalzes gewaschen, dann eventuell (falls zu fetthaltig) mittels sehr verdünnter Lösungen von Soda, Natronlauge oder Seife entfettet und, falls
tanned gut leather is also known, but does not lead to any usable portfolio leather. The procedure is described below using an example:
The intestinal membranes are first washed well with water to remove the common salt, then possibly (if too fatty) degreased with very dilute solutions of soda, caustic soda or soap and, if necessary

ίο sehr unrein, eventuell mittels eines geeigneten Oxydations- oder Reduktionsmittels (wie schweflige Säure, Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumpermanganat) gebleicht und wieder gewaschen. Nach dieser Vorbehandlung werden die Häute zum Zwecke der Gerbung zunächst , in einem Schwellbade mittels sehr verdünnter, lauwarmer Milchsäure, Ameisensäure, Schwefelsäure o. dgl. geschwellt und dann direkt in die Gerbstofflösung von etwa Y2 0Be. Stärke gebracht. Es können Kastanien, Quebracho, Sumach und andere Gerbstoffe verwendet werden. Nach spätestens einer Stunde ist die Angerbung vollzogen und kann nun die Ausgerbung in etwas stärkerer Brühe von ι Y2 bis 20Be. erfolgen. Durch stete Bewegung der Häute wird der Gerbprozeß beschleunigt, in etwa 1 bis 2 Stunden läßt sich so der gesamte Gerbprozeß durchführen.
Das so erhaltene Leder ist steif wie Pergament bzw. Papier und muß durch eine besondere Nachgerbung mittels Fettstoffe erst die Faser derart isoliert werden, daß ein brauchbares Produkt entsteht. Hierzu genügt keineswegs das sonst in der Lederindustrie übliche Abölen bzw. Tranen auf den Narben oder auf der Fleischseite. Man erhält in dieser Weise ein zwar weiches aber völlig fleckiges Leder, da es bei der Dünne der Haut unmöglich ist, die Fettstoffe gleichmäßig zu verteilen. Man muß vielmehr mittels sehr dünner künstlicher, am besten mit Seife hergestellter Fett- bzw. ölemulsionen (auch schwache, z. B. 1 gradige Seifen- sowie Türkischrotöllösungen sind verwendbar) die Haut vollständig durchtränken (was am besten auf der Tafel von der Fleischseite aus geschieht), und dann die Haut stark, am besten im Drehfaß, einige Zeit walken, damit das Leder ganz gleichmäßig mit sehr geringen Fettmengen getränkt wird. Trotzdem trocknet das Leder bei dem nun folgenden Aufspannen zu einem steifen, papierartigen Produkt. Dieses wird dann in einer feuchten Atmosphäre oder durch Einlegen in feuchte Sägespäne o. dgl. leicht angefeuchtet und dann gut mechanisch bearbeitet, beispielsweise durch Stollen, Reiben u. dgl. Um dem nunmehr fertigen Leder noch Glanz und Glätte zu geben, können die allgemein bekannten und üblichen Operationen (Bürsten, Bügeln, Glanzstoßen, Walzen, Kalandern usw.) mit oder ohne Appreturmittel (wieAlbumin, Paraffin,Leinsamen, Milch usw.) zur Anwendung gelangen. Auch kann das Leder auf Wunsch chagriniert werden. Das nach diesem Verfahren hergestellte Leder läßt sich gut auf Galanteriewaren verarbeiten und bietet einen sehr geeigneten und billigen Ersatz für Spaltleder.
ίο very impure, possibly bleached with a suitable oxidizing or reducing agent (such as sulphurous acid, hydrogen peroxide, potassium permanganate) and washed again. After this pretreatment, the skins are first, o for the purpose of tanning in a Schwellbade means of very dilute, warm milk acid, formic acid, sulfuric acid. Like. Swollen, and then directly into the tannin from about Y 2 0 Be. Brought strength. Chestnuts, quebracho, sumac and other tannins can be used. After an hour at the latest, the tanning is complete and the tanning can now be carried out in a somewhat stronger broth of ι Y 2 to 2 0 Be. take place. The tanning process is accelerated by constant movement of the hides, and the entire tanning process can be carried out in about 1 to 2 hours.
The leather obtained in this way is as stiff as parchment or paper and the fibers must first be isolated through a special retanning process using fatty substances in such a way that a usable product is created. The oiling or tearing on the scars or on the flesh side, which is otherwise common in the leather industry, is by no means sufficient for this. In this way you get a soft but completely stained leather, since with the thinness of the skin it is impossible to distribute the fatty substances evenly. Rather, you have to completely soak the skin using very thin artificial fat or oil emulsions, preferably made with soap (weak, e.g. 1-degree soap and turkish oil solutions can also be used) (which is best done on the table from the meat side happens), and then thoroughly mill the skin for a while, preferably in a rotating barrel, so that the leather is soaked evenly with very small amounts of fat. Nevertheless, the leather dries to a stiff, paper-like product when it is stretched. This is then slightly moistened in a moist atmosphere or by placing it in moist sawdust or the like and then mechanically processed well, for example by clipping, rubbing and the like and common operations (brushing, ironing, shining, rolling, calendering, etc.) with or without finishing agents (such as albumin, paraffin, linseed, milk, etc.). The leather can also be shagreened on request. The leather produced by this process can be easily processed on haberdashery and is a very suitable and inexpensive substitute for split leather.

Claims (1)

Patent-Anspruch:Patent claim: Verfahren zur Herstellung von lederartigen Produkten aus Darmhäuten, die als Ersatz für Spaltleder, Portefeuilleleder o. dgl. dienen sollen, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise geschwellten und vegetabilisch vorgegerbten bzw. gefärbten Darmhäute einer Nachgerbung mittels klebstoff- und eiweißfreien Fettemulsionen, insbesondere Seifen-, Fettoder ölemulsionen, unterworfen und dann in halbfeuchtem Zustande mechanisch bearbeitet werden.Process for the production of leather-like products from intestinal skins which to serve as a replacement for split leather, portfolio leather or the like, characterized in that that the intestinal skins swollen and vegetable pretanned or dyed in a known manner undergo retanning by means of adhesive and protein-free fat emulsions, in particular soap, fat or oil emulsions, subjected and then mechanically processed in a semi-moist state will.
DENDAT202074D Active DE202074C (en)

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