-
Die Erfindung betrifft ein Behangsystem mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Behangsysteme, insbesondere Raffstoresysteme, werden üblicherweise zur Beschattung von Tür- oder Fensteröffnungen eines Gebäudes eingesetzt. Derartige Behangsysteme umfassen einen Behang, der üblicherweise an zwei Führungselementen, insbesondere Führungsschienen, geführt ist. Das Behangsystem umfasst zudem eine in einem Behangkasten angeordnete Wickelrolle. Die Wickelrolle wird über die Antriebseinheit angetrieben und dient zum Auf- und Abwickeln des Behangs. Dabei bewegt sich der Behang, insbesondere das untere Ende des Behangs, auf und ab. Ferner umfasst das Behangsystem eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Antriebseinheit.
-
Eine Schnittstelle zwischen dem Bediener und der Steuereinheit kann über einen Schalter vorgesehen sein, welchen der Bediener des Behangsystems zur Ausführung der Aufwärtsbewegung und der Abwärtsbewegung des Behangs betätigen kann. Ferner ist es heutzutage üblich, eine Programmierung der Steuereinheit vorzunehmen, die eine automatisierte Ausführung der Aufwärtsbewegung und der Abwärtsbewegung des Behangs zulässt. So werden Behangsysteme beispielsweise in Abhängigkeit der Tageszeiten, des Lichteinfalls, der Temperaturen und der Windstärke betätigt. Die Betätigung des Behangsystems erfolgt auch in Abwesenheit des Bedieners, demnach der Bediener die Bewegungen des Behangs nicht überwachen kann. Dabei kann es vorkommen, dass sich ein Hindernis, beispielsweise Gartenmöbel, Blumentöpfe, etc., in dem Führungsabschnitt des Behangsystems, also in dem Abschnitt, in dem der Behang aufwärts und abwärts bewegt wird, befindet. Wird der Behang heruntergefahren, stößt dieser gegen das Hindernis. Hierbei kann es gegebenenfalls zu Schäden am Behangsystem oder zu Schäden des Hindernisses kommen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Behangsystem anzugeben, das ein sicheres, automatisiertes Abwärtsbewegen des Behangs zulässt.
-
Das erfindungsgemäße Behangsystem kann insbesondere als ein Raffstoresystem zur Beschattung einer Gebäudeöffnung vorgesehen sein. Das Behangsystem umfasst mindestens einen in einem Führungsabschnitt auf- und abwärts bewegbaren Behang. Zudem umfasst das Behangsystem eine Antriebseinheit mit mindestens einem Antriebsmotor und eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinheit. Der Behang ist mit der Antriebseinheit zur Ausführung einer Aufwärtsbewegung und einer Abwärtsbewegung des Behangs wirkverbunden. Das Behangsystem weist eine Erkennungsvorrichtung zur Erkennung eines Hindernisses auf, das sich in dem Führungsabschnitt des Behangsystems befindet. Die Erkennungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass diese bei Erkennung eines Hindernisses in einen Sperrzustand schaltet, wobei in dem Sperrzustand eine Abwärtsbewegung des Behangs durch die Steuereinheit unterbunden wird.
-
Wird also ein Hindernis in dem Führungsabschnitt durch die Erkennungsvorrichtung registriert, schaltet diese in den Sperrzustand. Die Steuereinheit erkennt den Sperrzustand der Erkennungsvorrichtung und steuert die Antriebseinheit derart an, dass eine Abwärtsbewegung oder eine weitere Abwärtsbewegung des Behangs zumindest teilweise unterbunden wird. Dadurch kann sowohl das Behangsystem als auch das Hindernis vor Beschädigungen geschützt werden.
-
Die Erkennungsvorrichtung ist bevorzugt Teil der Steuereinheit. Bevorzugt ist zur Durchführung der Abwärtsbewegung des Behangs eine vorbestimmte Bestromung des Antriebsmotors vorgesehen. Es ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Erkennungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass diese die Bestromung des Antriebsmotors mit der vorbestimmten Bestromung des Antriebsmotors zur Ermittlung etwaiger Abweichungen über die gesamte Abwärtsbewegung des Behangs abgleicht. Die Bestromung des Antriebsmotors ist abhängig von dem Lastmoment, welches sich im Wesentlichen durch den Behang ergibt. Das vom Antriebsmotor zu überwindende Lastmoment variiert über den gesamten Führungsabschnitt. Die vorbestimmte Bestromung des Antriebsmotors bildet eine Referenz für einen Bestromungszustand bei hindernisfreier Abwärtsbewegung des Behangs. Eine solche Referenz kann beispielsweise in einem Servicemodus der Steuereinheit programmiert werden. Der Bediener kann den Behang beispielsweise vollständig abwärts- und anschließend aufwärtsbewegen. Die Bestromung des Antriebsmotors wird dabei gemessen und als vorbestimmte Bestromung in der Erkennungseinheit gespeichert. Im Betriebsmodus der Steuereinheit erfolgt ein ständiger Abgleich zwischen der momentanen Bestromung des Antriebsmotors und der vorbestimmten Bestromung. Kontaktiert der Behang ein Hindernis, verändern sich die Lastmomente. Diese Veränderung des Lastmomentes registriert die Erkennungseinheit als Abweichung von der vorbestimmten Bestromung des Antriebsmotors. Die Erkennungseinheit schaltet in den Sperrzustand, wodurch die Steuereinheit eine weitere Abwärtsbewegung des Behangs verhindert. Die Abwärtsbewegung des Behangs wird vorzugsweise durch einen sofortigen Stopp des Antriebsmotors eingestellt. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Steuereinheit bei Registrierung des Sperrzustandes der Erkennungsvorrichtung unmittelbar eine Aufwärtsbewegung des Behangs einleitet. Dadurch werden der Behang und das Hindernis unmittelbar nach einem gemeinsamen Kontakt wieder entlastet.
-
Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Erkennungsvorrichtung zumindest teilweise separat von der Steuereinheit ausgebildet ist und mindestens einen Sensor umfasst. Der mindestens eine Sensor ist bevorzugt am Behang, insbesondere am unteren Ende des Behangs angeordnet. In einer alternativen Ausführung kann der mindestens eine Sensor auch an den Führungselementen vorgesehen sein. Auch andere Positionen zur Anordnung des mindestens einen Sensors können zweckmäßig sein. Mittels des Sensors kann die Erkennungseinheit ein Hindernis in dem Führungsabschnitt des Behangsystems erkennen.
-
Es können verschiedene Arten von Sensoren zur Erkennung eines Hindernisses eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist der mindestens eine Sensor als ein Neigungssensor zur Erkennung einer Schrägstellung des Behangs ausgebildet. Trifft der Behang auf ein Hindernis, verkippt der Behang üblicherweise an seinem unteren Ende. Der am Behang angeordnete Neigungssensor verkippt ebenfalls und wird dabei aktiviert.
-
Alternativ ist der mindestens eine Sensor als Näherungssensor oder als Beschleunigungssensor ausgebildet. Auch andere Arten von Sensoren können zur mittelbaren oder unmittelbaren Erkennung eines Hindernisses in dem Führungsabschnitt des Behangsystems eingesetzt werden. Ist der mindestens eine Sensor als Näherungssensor ausgebildet, wird der Näherungssensor das Hindernis unmittelbar erkennen, noch bevor sich Behang und Hindernis kontaktieren. Ist der Sensor als Beschleunigungssensor ausgebildet, wird der Sensor durch den Zusammenstoß von Behang und Hindernis aktiviert.
-
Der Sensor gibt bevorzugt ein Aktivierungssignal an die Steuereinheit aus. Das Aktivierungssignal wird bevorzugt drahtlos an die Steuereinheit übertragen. Mit Empfang des Aktivierungssignals schaltet die Erkennungseinheit in den Sperrzustand. Infolge stoppt die Steuereinheit die Abwärtsbewegung des Behangs.
-
In einer weiteren, ebenfalls erfinderischen Ausführung kann es vorgesehen sein, dass die Erkennungseinheit einen weiteren Sensor umfasst. So können der mindestens eine Sensor und der weitere Sensor gleicher Bauart sein, selbstverständlich können beide Sensoren auch verschieden ausgebildet sein.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen, schematischen Darstellung das erfindungsgemäße Behangsystem,
- 2 in einer perspektivischen, schematischen Darstellung des Behangsystems nach 1 mit Hindernis,
- 3 in einer perspektivischen, schematischen Darstellung eine weitere Ausführung des erfindungsgemäßen Behangsystems mit Sensor und
- 4 in einer perspektivischen, schematischen Darstellung eine weitere Ausführung des erfindungsgemäßen Behangsystems mit zwei Sensoren.
-
Das Behangsystem 1 umfasst einen Behang 4, ein erstes Führungselement 2 und ein zweites Führungselement 3. Das erste Führungselement 2 und das zweite Führungselement 3 sind im Ausführungsbeispiel seitlich des Behanges 4 ausgebildet und dienen zur Führung des Behangs 4. Das Behangsystem 1 ist im Ausführungsbeispiel an einer Außenfassade 30 eines Gebäudes vor einem Fenster 31 montiert. Das Fenster 31 ist in 1 lediglich durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Das Behangsystem 1 kann auch auf der Innenseite des Gebäudes vor dem Fenster 31 angeordnet sein.
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst das Behangsystem einen Behangkasten 11. Der Behangkasten 11 ist horizontal angeordnet. Der Behangkasten 11 ist oberhalb des Fensters 31 angeordnet. Das Behangsystem 1 umfasst eine Antriebseinheit 6 mit einem Antriebsmotor 7. Der Antriebsmotor 7 ist als Elektromotor ausgebildet. In einer weiteren Ausbildung des Behangsystems 1 kann die Antriebseinheit 6 auch zwei oder mehr Antriebsmotoren aufweisen, die zur Bewegung des Behangs 4 vorgesehen sind. Die Antriebseinheit 6 ist im Behangkasten 11 des Behangsystems 1 angeordnet. Mittels der Antriebseinheit 6 kann der Behang elektrisch aufwärts und abwärts bewegt werden. Somit dient die Antriebseinheit 6 zur Durchführung einer Aufwärtsbewegung 8 und einer Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4.
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst das Behangsystem 1 im Ausführungsbeispiel eine Wickelrolle 12. Die Wickelrolle 12 ist im Behangkasten 11 angeordnet. Die Wickelrolle 12 ist im Behangkasten 11 drehbar gelagert. Der Antriebsmotor 7 ist mit der Wickelrolle 12 wirkverbunden, vorzugsweise unmittelbar verbunden, und treibt diese drehend an. Der Behang 4 ist an der Wickelrolle 12 befestigt und wird bei Betätigung des Antriebsmotors 7 auf die Wickelrolle 12 aufgewickelt oder von der Wickelrolle 12 abgewickelt. Dabei führt der Behang 4, insbesondere ein unteres Ende 13 des Behangs 4, eine Aufwärtsbewegung 8 respektive eine Abwärtsbewegung 9 aus. Das untere Ende 13 des Behangs 4 ist dem Boden zugewandt. Ein oberes, nicht näher dargestelltes Ende des Behangs 4 ist an der Wickelrolle 12 befestigt.
-
Wie in 1 gezeigt, ist seitlich am Fenster 31 das erste Führungselement 2 und das zweite Führungselement 3 angeordnet. Die Führungselemente 2, 3 sind bevorzugt als Führungsschienen ausgebildet. Die Führungsschienen weisen jeweils einen Führungsschlitz auf, in welchem der Behang 4 vorzugsweise vertikal geführt ist. Der Behang 4 ist an den Führungselementen 2, 3 seitlich geführt. Die Führungselemente 2, 3 spannen einen Führungsabschnitt 5 auf, innerhalb welchem der Behang 4 bewegbar ist. Die Führungselemente 2, 3 sind unterhalb des Behangkastens 11 angeordnet. Die Führungselemente 2, 3 erstrecken sich in einer Längsmittelachse, wobei die Längsmittelachsen der Führungselemente vertikal ausgerichtet sind. Zudem sind die Führungselemente 2, 3 zueinander parallel ausgerichtet. Die Führungselemente 2, 3 sind in einem Abstand zueinander angeordnet, der in etwa der Breite der zu beschattenden Gebäudeöffnung entspricht. Die Führungselemente 2, 3 sind an der Außenfassade 30 befestigt, insbesondere verschraubt. Alternativ können die Führungselemente 2, 3 auch an einem Fensterrahmen befestigt werden. Auch andere Befestigungen der Führungselemente 2, 3 sind denkbar. Das Behangsystem 1 kann zur Beschattung oder zur Bedeckung an verschiedenen Öffnungen eines Gebäudes, wie Fenster- oder Türöffnungen, eingesetzt werden. Bei besonders großen Gebäudeöffnungen können auch mehr als zwei Führungselemente 2,3 vorgesehen sein.
-
Das Behangsystem 1 ist bevorzugt als nicht gezeigtes Raffstoresystem ausgebildet. Der Behang 4 eines solchen Raffstoresystems ist durch eine aus dem Stand der Technik bestens bekannte Anordnung von Lamellen gebildet. Das untere Ende 13 des Behangs 4 ist insbesondere in der Ausführung eines Raffstoresystems als Abschlussleiste des Raffstoresystems ausgebildet. Die Führungselemente 2, 3 können in einem Raffstoresystem als Führungsschienen oder als Führungsseile ausgebildet sein, die durch Öffnungen der Lamellen gefädelt sind. In weiterer Ausgestaltung des Behangsystems 1 kann der Behang 4 auch als Rollladenpanzer, Insektenschutz etc. vorgesehen sein.
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst das Behangsystem 1 eine Steuereinheit 10, die zur Steuerung der Antriebseinheit 6, insbesondere zur Steuerung des Antriebsmotors 7 der Antriebseinheit 7, vorgesehen ist. Über die Steuerung 10 wird der Antriebsmotor 7 betätigt, wobei der Antriebsmotor 7 die Aufwärtsbewegung 8 und die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 über die Drehung der Wickelrolle 12 bewirkt. Als Schnittstelle zwischen der Steuerung 10 und dem Bediener ist ein Schalter 14 vorgesehen. Der Schalter 14 ist mit der Steuerung 10 verbunden. Mittels des Schalters 14 kann der Bediener über die Steuerung den Behang „hoch“ und „runter“ verfahren.
-
Ferner ist die Steuereinheit 10 derart ausgebildet, dass die Aufwärtsbewegung 8 und die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 automatisiert erfolgen. So kann die Stellung des Behangs 4 beispielsweise in Abhängigkeit der Uhrzeit, der Lichtstärke, der Temperatur und/oder der Windstärke gesteuert oder geregelt werden. Somit ist das Behangsystem aktiv über den Bediener oder passiv über die Steuereinheit 10 automatisiert bedienbar.
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst das Behangsystem 1 eine Erkennungsvorrichtung 15 zur Erkennung eines Hindernisses 51, das sich in dem Führungsabschnitt 5 des Behangsystems 1 befindet. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Erkennungsvorrichtung 15 ausschließlich Teil der Steuereinheit 10. Die Erkennungsvorrichtung 15 weist einen Sperrzustand und einen Freigabezustand auf. Im Sperrzustand 15 der Erkennungsvorrichtung 15 wird die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 durch die Steuereinheit blockiert. Im Freigabezustand der Erkennungsvorrichtung 15 ist die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 freigegeben. Registriert die Erkennungsvorrichtung 15 ein Hindernis 51 in dem Führungsabschnitt 5 des Behangsystems 1, schaltet die Erkennungsvorrichtung 15 in den Sperrzustand, wodurch eine weitere Abwärtsbewegung 8 blockiert wird. In der bevorzugten Ausführung des Behangsystems 1 schaltet die Erkennungsvorrichtung 15 vom Sperrzustand in den Freigabezustand zurück, sobald das Hindernis 51 aus dem Führungsabschnitt 51 entfernt ist. Eine Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 kann wieder erfolgen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Erkennungsvorrichtung 15 wieder aktiv vom Bediener vom Sperrzustand in den Freigabezustand geschaltet werden muss. Hierfür kann beispielsweise auch der Schalter 14 eingesetzt werden.
-
Um den Behang 4 von der Wickelrolle 12 abzuwickeln, wird der Antriebsmotor 7 über die Steuereinheit 10 bestromt. Für eine hindernisfreie Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 ist eine vorbestimmte Bestromung des Antriebsmotors 7 vorgesehen. Diese vorbestimmte Bestromung bildet einen Referenzwert. Ein solcher Referenzwert kann durch eine hindernisfreie Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4, beispielsweise in einem Servicemodus des Behangsystems 1, ermittelt werden. Der Referenzwert kann durch eine von der Stellung des Behangs 4 abhängige Funktion zum Ausdruck gebracht werden. So ist das auf den Antriebsmotor 7 wirkende Lastmoment bei einem beinahe vollständig abgewickelten Behang 4 selbstverständlich ein anderes als bei einem nahezu vollständig aufgewickelten Behang 4. Der Referenzwert wird nach Ermittlung in der Erkennungsvorrichtung 15 abgespeichert. In einem Betriebsmodus des Behangsystems 1 gleicht die Erkennungseinheit 15 die aktuelle Bestromung der Antriebseinheit 7 mit dem ermittelten Referenzwert ab. Befindet sich, wie in 2 gezeigt, ein Hindernis 51 in dem Führungsabschnitt 5 des Behangsystems 1, so stößt der Behang 4 bei seiner Abwärtsbewegung 9 auf das Hindernis 51. Der Behang 4 liegt auf dem Hindernis 51 auf (siehe 2), wodurch sich das auf den Antriebsmotor 7 wirkende Lastmoment reduziert. Ermittelt die Erkennungsvorrichtung 15 eine entsprechende Abweichung zwischen der aktuellen Bestromung der Antriebseinheit 7 und dem Referenzwert, schaltet die Erkennungsvorrichtung 15 in den Sperrzustand, wodurch die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 durch die Steuereinheit 10 blockiert wird. Wird das Hindernis 51 entfernt, hängt der Behang 4 wieder frei. Folglich erhöht sich auch wieder das auf den Antriebsmotor 7 wirkende Lastmoment, wodurch die Bestromung des Antriebsmotors 7 dem Referenzwert entspricht. Die Erkennungsvorrichtung 15 schaltet wieder in den Freigabezustand und gibt die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 frei.
-
In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Behangsystems 1 gezeigt, in welchem die Erkennungsvorrichtung 15 mindestens einen Sensor 18 umfasst. Der Sensor 18 ist am Behang 4 angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Sensor 18 am unteren Ende 13 des Behangs 4 angeordnet, da selbstverständlich das untere Ende 13 des Behangs 4 einem möglichen Hindernis 51 grundsätzlich am nächsten ist. Der Sensor 18 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel als Neigungssensor ausgebildet. Der Neigungssensor gibt ein Aktivierungssignal 20 aus, sobald sich dieser in einer geneigten Stellung befindet. Stößt der Behang 4 bei seiner Abwärtsbewegung 9 auf das Hindernis 51, verkippt der Behang 4 an seinem unteren Ende 13, wodurch sich auch der am unteren Ende 13 des Behangs 4 befestigte Neigungssensor neigt. Der Sensor 18 wird aktiviert und gibt ein Aktivierungssignal 20 an die Erkennungsvorrichtung 15 aus. Das Aktivierungssignal 20 ist gestrichelt dargestellt. Die Erkennungsvorrichtung 15 schaltet wieder in den Sperrzustand, wodurch die weitere Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 blockiert ist. Wird das Hindernis 51 entfernt, richtet sich das untere Ende 13 des Behangs 4 und damit auch der Neigungssensor horizontal aus. Das Aktivierungssignal 20 wird eingestellt. Die Erkennungsvorrichtung 15 schaltet vom Sperrzustand in den Freigabezustand. Die Abwärtsbewegung 9 des Behangs 4 ist wieder freigegeben. In dieser Ausführung ist die Erkennungsvorrichtung 15 teilweise aus der Steuereinheit 10 und aus dem Sensor 18 gebildet.
-
Besonders vorteilhaft kann das Aktivierungssignal 20 des Neigungssensors auch anderweitig, beispielsweise als Einbruchsicherung, verwendet werden. Sollte bei heruntergelassenem Behang 4 der Behang 4 angehoben werden, so dass der Neigungssensor ein Aktivierungssignal 20 ausgibt, könnte vorteilhaft ein Alarmsignal ausgegeben werden.
-
In einer alternativen Ausführung kann der Sensor 18 auch als Näherungssensor oder als Beschleunigungssensor ausgebildet sein. Der Näherungssensor könnte vorzugsweise als optischer Sensor ausgebildet sein. Der Näherungssensor oder der Beschleunigungssensor geben selbstverständlich bei deren Aktivierung ebenfalls ein Aktivierungssignal 20 aus, dass durch die Erkennungsvorrichtung 15 weiterverarbeitet werden kann. Der Sensor 18 kann auch ein andersartiger Sensor sein, der dazu geeignet ist, entweder mittelbar oder unmittelbar ein Hindernis 51 in dem Führungsabschnitt 5 des Behangsystems 1 zu erkennen.
-
Der Sensor 18 ist besonders bevorzugt als Funksensor ausgebildet, so dass das Aktivierungssignal 20 drahtlos an die Steuereinheit 10 übertragen werden kann. In einer alternativen, nicht näher dargestellten Ausführung kann das Aktivierungssignal 20 auch über ein Verbindungskabel an die Steuereinheit 10 übertragen werden.
-
In 4 ist eine weitere Ausführung des Behangsystems 1 gezeigt, dass sich gegenüber der Ausführung nach 3 lediglich in der Verwendung eines weiteren Sensors 19 unterscheidet. Selbstverständlich kann die Erkennungsvorrichtung 15 auch mehrere Sensoren aufweisen. Der weitere Sensor 19 ist ebenfalls am Behang 4, insbesondere am unteren Ende 13 des Behangs 4 angeordnet. Der Sensor 18 und der weitere Sensor 19 können von selber Bauart sein. Bevorzugt sind der Sensor 18 und der weitere Sensor 19 verschiedener Bauart, um die Vorteile der jeweiligen Sensoren zu kombinieren. So könnte beispielsweise der Sensor 18 als Neigungssensor und der weitere Sensor 19 als Beschleunigungssensor ausgebildet sein. So würde die Erkennungsvorrichtung 15 beispielsweise auch dann das Hindernis 51 erkennen, wenn der Behang 4 horizontal auf dem Hindernis 51 zu liegen kommt. In der horizontalen Stellung des Behangs 4 würde der Neigungssensor nicht auslösen. Durch den abrupten Stopp des Behangs 4 am Hindernis 51 löst hingegen der Beschleunigungssensor aus. So könnte mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine Feststellung des Hindernisses 51 ermöglicht werden.