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Die Erfindung betrifft einen Laborabzug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Laborabzüge sind ein wichtiger Bestandteil von Laboren, in denen mit Substanzen gearbeitet wird, die - zumindest in konzentrierter Form - schädlich oder sogar gefährlich für Menschen oder Umwelt sein können. Bei dem Umgang mit solchen Stoffen muss also unbedingt darauf geachtet werden, dass die Menschen, die mit diesen Stoffen hantieren, nicht direkt damit in Kontakt kommen.
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Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn bei einem Prozess, beispielsweise einem chemischen Prozess, für Menschen giftige Gase oder Aerosole entstehen oder entstehen könnten. Solche Prozesse sollten daher nur in einem Laborabzug durchgeführt werden, bei dem sichergestellt werden kann, dass insbesondere keine größeren Mengen giftiger Gase und Aerosole nach außen in das eigentliche Labor entweichen.
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Dazu ist es notwendig die entstehenden Gase und Aerosole abzusaugen und beispielsweise durch Verbrennung oder Filterung unschädlich zu machen oder aber die schädlichen Stoffe durch Außenluft zu verdünnen und sie dann in die Umgebungsluft zu entlassen. Dabei muss sichergestellt sein dass der abgesaugte Volumenstrom immer so groß ist, dass in dem Laborabzug ein gewisser Unterdruck vorherrscht. Dieser Unterdruck bewirkt, dass keine bedenkliche Menge an Gas oder Aerosol den Laborabzug verlässt, sondern Umgebungsluft aus dem Labor in den Laborabzug eingesaugt wird.
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Da dies sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand des Laborabzugs gewährleistet sein soll, muss der Volumenstrom der abgesaugten Abluft entsprechend geregelt werden. Je höher der Öffnungsgrad des Laborabzugs ist, um so größer muss der Volumenstrom der abgesaugten Abluft sein damit in dem Laborabzug der notwendige Unterdruck aufrecht erhalten werden kann. Das bedeutet, dass beim Öffnen oder beim Schlie-ßen des Laborabzugs der Volumenstrom der abgesaugten Abluft kontinuierlich geändert werden muss, da sich auch der Öffnungsgrad des Laborabzugs kontinuierlich verändert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Laborabzug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 so auszugestalten, dass bei einfachem Aufbau eine zuverlässige Funktion gegeben ist.
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Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch einen Laborabzug mit den Merkmalen von Anspruch 1. Dadurch, dass der Elektromotor als Schrittmotor mit integriertem Controller aufgebaut ist, können - gegenüber den heute gebräuchlichen Laborabzügen - eine Anzahl von Bauteilen entfallen (wie zum Beispiel Endschalter). Weiterhin ist ein sehr einfacher Aufbau mit Standardteilen möglich.
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Als Schrittmotor mit integriertem Controller soll hier ein Schrittmotor gelten, dessen Controller die genaue Position und Umdrehungszahl der Antriebswelle überwacht und über ein Ausgangssignal zur Verfügung stellt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Schrittmotor mit integriertem Controller kann mittig zwischen den beiden Zahnriemen auf der Abdeckplatte angeordnet werden und über einen Schneckentrieb und eine Welle beide Zahnriemen über je eine Riemenscheibe antreiben. Bevorzugt ist der Schrittmotor mit integriertem Controller aber direkt neben einem der parallelen Zahnriemen angeordnet und treibt diesen über eine Antriebswelle und eine an dieser befestigten Riemenscheibe an. Hierdurch lassen sich die Kosten für einen Schneckentrieb einsparen.
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Um das vertikal bewegbare Schiebefenster ohne Verkanten blockierungsfrei öffnen und schließen zu können, muss die Kraft zum Öffnen und Schließen jedoch an beiden Seiten gleichmäßig angreifen. Zu diesem Zweck könnten zwei Motoren eingesetzt werden, die synchron angesteuert werden. Da diese Lösung jedoch relativ hohe Kosten verursacht, sind bevorzugt zwei Riemenscheiben an den beiden freien Enden einer Verbindungswelle befestigt, die mit je einem der parallelen Zahnriemen formschlüssig gekoppelt sind, wobei das Antriebsmoment des durch den Schrittmotor mit integriertem Controller angetriebenen Zahnriemens an den zweiten parallelen Zahnriemen weitergeleitet wird. Auf diese Weise wird von nur einem Motor ein gleichmäßiges Antriebsmoment auf beide Seiten des vertikal bewegbaren Schiebefensters ausgeübt.
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Das Öffnen und Schließen des vertikal bewegbare Schiebefenster soll über einen Handgriff erfolgen. Der Schrittmotor mit integriertem Controller soll folglich nur die auf den Handgriff aufgebrachte Kraft verstärken, so dass ein schnelles Öffnen oder Schließen durch jede Bedienperson, also auch durch Personen mit schwächerer Statur, problemlos durchgeführt werden kann. Hierzu ist der in den Schrittmotor integrierte Controller so aufgebaut, dass ein der Antriebswelle des Schrittmotors aufgezwungenes Drehmoment erkannt wird und der Schrittmotor in Folge in Betrieb gesetzt oder gestoppt wird. Durch den Controller wird folglich erkannt, wenn von einer Bedienperson auf den Handgriff eine Kraft ausgeübt und über die Zahnriemen auf die Antriebswelle übertragen wird. Er setzt den Schrittmotor dann in diese Richtung in Bewegung und stoppt ihn erst dann wieder wenn die Kraft auf den Handgriff nicht mehr ausgeübt wird, oder wenn eine der beiden Endstellungen erreicht ist.
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Besonders vorteilhaft wird von dem Controller auch die Größe der auf die Antriebswelle übertragenen Kraft erkannt. In diesem Fall ist auch ein problemloses Verschieben des vertikal bewegbaren Schiebefensters mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten möglich.
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Trotz aller Achtsamkeit der jeweiligen Bedienperson kann es vorkommen, dass in dem Laborabzug ein Gegenstand so platziert wird, dass das vertikal bewegbare Schiebefenster insbesondere beim Schließen mit seiner Unterkante auf diesen Gegenstand auftrifft und so in der Schließbewegung blockiert wird. Um in so einem Fall einen größeren Schaden zu verhindern ist der in den Schrittmotor integrierte Controller vorteilhaft so aufgebaut, dass während des Betriebs des Schrittmotors ein Blockieren des vertikal bewegbaren Schiebefensters erkannt und der Schrittmotor in Folge abgeschaltet wird. Besonders vorteilhaft wird der Schrittmotor von dem Controller so schnell abgeschaltet, dass durch diese Maßnahme sogar die Zerstörung eines im Wege des vertikal bewegbaren Schiebefensters stehenden Glaskolbens verhindert werden kann.
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Es kann vorkommen, dass eine Bedienperson die Ursache eines solchen Blockierens zuerst gar nicht bemerkt und versucht, das vertikal bewegbare Schiebefenster mit Gewalt zu schließen. Bevorzugt wird deshalb beim Blockieren des vertikal bewegbaren Schiebefensters ein Warnsignal generiert. Bei diesem Warnsignal kann es sich entweder um ein optisches Warnsignal, um ein akustisches Warnsignal oder aber um ein optisches und ein akustisches Warnsignal handeln.
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Um sicherstellen zu können, dass keine Schadstoffe den Laborabzug verlassen und nach außen in den Umgebungsraum eindringen, muss der Volumenstrom der abgesaugten Abluft auf den Öffnungsgrad des Laborabzugs, also auf die aktuelle Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters eingestellt werden. Während des Schließens oder des Öffnens erfordert dies eine kontinuierliche Anpassung des Volumenstroms der abgesaugten Abluft. In einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist deshalb der in den Schrittmotor integrierte Controller so aufgebaut, dass Positions-Signale erzeugt werden, die von dem Luftmengenregler zur Regelung des Volumenstroms der abgesaugten Abluft in Abhängigkeit von der Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters genutzt werden.
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Sollte dies nicht möglich sein, da beispielsweise verschiedene Komponenten von unterschiedlichen Herstellern bezogen werden und deshalb ein direkter Datenaustausch zwischen diesen Komponenten (insbesondere zwischen Schrittmotor und Luftmengenregler) nicht möglich ist, ist bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung wenigstens ein Zahnriemensensor zur Bestimmung der Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters vorgesehen. Meist wird von dem Hersteller des Luftmengenregler zur Regulierung des Volumenstroms der abgesaugten Abluft auch ein solcher einfacher Zahnriemensensor angeboten, so dass es hier nicht zu Kompatibilitätsproblemen kommen sollte.
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Vorteilhaft weist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Luftmengenregler eine eigene elektronische Steuerung auf, die die Signale des wenigstens einen Zahnriemensensors verarbeitet. Diese Positionssignale werden dann von der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers zur Regulierung des Volumenstroms der abgesaugten Abluft verwendet um die kontinuierliche Anpassung des Volumenstroms an den aktuellen Öffnungsgrad des Laborabzugs vornehmen zu können.
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In einem Labor gibt es oftmals mehrere Laborabzüge, die alle mit der selben Abluftanlage verbunden sind. Der Unterdruck, der von der Abluftanlage geliefert wird, hängt unter anderem davon ab, wie viele der Laborabzüge gerade in Benutzung sind und wie der Öffnungsgrad der benutzten Laborabzüge aktuell ist. Das bedeutet, dass der von der Abluftanlage gelieferte Unterdruck zeitlich stark variieren kann. Diese Schwankungen im Unterdruck der Abluftanlage müssen verständlicher Weise bei jedem einzelnen Laborabzug durch eine geänderte Stellung des Schiebers oder der Klappe in der Absaugöffnung ausgeglichen werden. Es ist deshalb vorteilhaft wenigstens ein Drucksensor vorgesehen, wobei die elektronische Steuerung des Luftmengenreglers das Signal von dem wenigstens einen Drucksensor verarbeitet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die anhand der Zeichnung eingehend erläutert werden.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Vorderansicht des erfindungsgemäßen Laborabzugs,
- 2 eine Aufsicht auf den Laborabzug nach 1 und
- 3 eine Rückansicht des oberen Bereichs des Laborabzugs nach den 1 und 2.
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Der Laborabzug 1 nach 1 steht auf einem Unterschrank 2, so dass sich die Grundplatte 8 (beispielsweise zum Abstellen von Gefäßen in dem Laborabzug 1) auf der üblichen Arbeitshöhe befindet. Der Laborabzug 1 weist einen Abzugsrahmen 3 aus einer Grundplatte 8, einer oberen Abdeckplatte 12 (siehe die 2 und 3) und zwei Seitenplatten auf, die zusammen einen Innenraum bilden, der auf der Vorderseite noch durch die geschlossene Vorderfront 4 und das vertikal bewegbare Schiebefenster 5, so wie auf der Rückseite durch die Rückwand 22 (siehe 3) begrenzt wird.
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Durch das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 lässt sich der Laborabzug soweit öffnen, das auf der Grundplatte 8 gearbeitet werden kann. Das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 kann dann nach unten verfahren werden, so dass zwischen der Unterkante des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 und der Grundplatte 8 nur noch ein schmaler Belüftungsschlitz 26 verbleibt.
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Das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 weist einen Fensterrahmen 6 auf, in dem üblicherweise eine Fensterscheibe gehalten wird. An dem unteren Schenkel des Fensterrahmens 6 ist ein Handgriff 7 befestigt. Dieser Handgriff 7 besteht hier aus zwei Haltern, die über eine runde Stange miteinander verbunden sind. Der Abstand zwischen dem unteren Schenkel des Fensterrahmens und der runden Stange ist durch die beiden Halter so dimensioniert, dass die runde Stange problemlos mit einer Hand umgriffen werden kann.
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An der dem Abzugsrahmen 3 zugewandten Seite der vertikalen Schenkel des Fensterrahmens 6 sind hier nicht sichtbare Profile befestigt, die in Schienen an den Seitenplatten des Abzugsrahmens 3 gleiten. Dieser Mechanismus ist durch die beiden seitlichen Frontblenden 10 geschützt. Hinter der oberen Frontblende 9 lässt sich der Luftmengenregler 11 erkennen.
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Dieser Luftmengenregler 11 weist eine elektronische Steuerung auf, die mit einem Zahnriemensensor 24 (siehe 3) und/oder mit einem Schrittmotor 17 zum Antrieb eines Zahnriemens 16a auf der oberen Abdeckplatte 12 (siehe die 2 und 3) elektrisch verbunden ist. Der Luftmengenregler 11 selbst weist einen weiteren, hier nicht sichtbaren Motor auf, über den mit einem ebenfalls nicht sichtbarer Schieber oder einer Klappe der Strömungsquerschnitt der Absaugöffnung 14 (siehe 2) beeinflusst werden kann. Hierüber lässt sich der Volumenstrom der abgesaugten Luft einstellen. Da dieser Volumenstrom abhängig vom Öffnungsgrad des Laborabzugs sein soll, ist zusätzlich wenigstens ein, hier nicht dargestellter Drucksensor vorgesehen, dessen Signal ebenfalls von der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers verarbeitet wird.
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2 zeigt die Oberseite des erfindungsgemäßen Laborabzugs 1. Die obere Abdeckplatte 12 ist an den Schnittpunkten ihrer Seitenkanten mit ihrer Vorderkante jeweils mit einem Ausschnitt 13 zur Durchführung eines Zahnriemens 16 versehen. Die beiden Zahnriemen 16a und 16b laufen jeweils über zwei Riemenscheiben 18. Die vorderen beiden Riemenscheiben sind über eine Verbindungswelle 20 so gekoppelt, dass sie sich nur synchron drehen können. Die Verbindungswelle 20, an der die beiden vorderen Riemenscheiben befestigt sind, ist über die Achslager 21 mit der oberen Abdeckplatte 12 verbunden. Die hinteren Riemenscheiben sind über die Achslager 19 mit der oberen Abdeckplatte 12 verbunden.
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Der Schrittmotor 17 mit integriertem Controller ist ebenfalls auf der oberen Abdeckplatte 12 befestigt und ist über seine Antriebswelle mit der Riemenscheibe hinten links gekoppelt. Durch diese Konstellation wirkt der Antrieb durch den Schrittmotor 17 gleichmäßig auf die beiden Zahnriemen 16a und 16b und somit auch auf alle vier Riemenscheiben 18. Dazu ist es notwendig, dass die beiden Riemenscheiben der Verbindungswelle 20 und die Riemenscheibe der Antriebswelle jeweils formschlüssig mit den jeweiligen Zahnriemen 16a und 16b gekoppelt sind. Bei der vierten Riemenscheibe ist dagegen eine kraftschlüssige Kopplung ausreichend. Die beiden Zahnriemen 16a und 16b sind an der Vorderseite des Laborabzugs 1 mit dem vertikal bewegbaren Schiebefenster 5 verbunden.
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Aus 3 ist ersichtlich, dass die beiden Zahnriemen 16a und 16b an der Rückseite des Laborabzugs 1 jeweils mit einem Gegengewicht 23 verbunden sind. Dadurch wird nur eine relativ geringe Kraft benötigt, um das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 öffnen oder schließen zu können. Die oberen Seitenblenden 15 sowie die hinteren Abschlussblenden 25 sind so dimensioniert, dass der Laborabzug 1 nur so nah an einer Wand des Aufstellraumes aufgestellt werden kann, dass die freie Bewegung der Zahnriemen 16a und 16b und der damit verbundenen Gegengewichte 23 durch die Wand nicht behindert werden kann.
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Bei dem Motor 17 handelt es sich erfindungsgemäß um einen Schrittmotor mit integriertem Controller. Über diesen Controller kann jederzeit die Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 festgestellt werden. Es sind daher keinerlei Endschalter zur Kalibrierung oder zum Erfassen der beiden Endpositionen notwendig.
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Weiterhin weist der Controller des Schrittmotors 17 einen Drehmomentsensor auf. Über diesen Drehmomentsensor kann festgestellt werden, wenn der Handgriff 7 des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 in Öffnungs- oder in Schließrichtung bewegt wird. Der Schrittmotor 17 wird folglich bei Betätigung des Handgriffs 7 so lange in die gewünschte Drehrichtung aktiviert bis die entsprechende vorprogrammierte Endstellung, also die Geschlossenstellung oder die Offenstellung des Schiebefensters 5 erreicht ist. In dieser Stellung schaltet sich der Schrittmotor 7 wieder ab.
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Der Controller schaltet den Schrittmotor 17 aber auch dann ab wenn das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 beispielsweise nur halb geöffnet werden soll und der Handgriff 7 bereits dann losgelassen wird, wenn sich das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 in dieser halb geöffneten Stellung befindet. Auch in diesem Fall ändert sich das an der Antriebswelle des Schrittmotors 17 anliegende Drehmoment. Diese Änderung wird von dem Controller detektiert und der Schrittmotor 17 wird gestoppt.
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Sollte während des Schließens des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 beispielsweise ein Hindernis den Schließvorgang behindern und sich das Schiebefenster 5 aus diesem Grunde nicht weiterbewegen lassen, ändert sich ebenfalls das an der Antriebswelle des Schrittmotor 17 anliegende Drehmoment. In diesem Fall wird der Schrittmotor 17 von dem Controller sofort gestoppt und es wird ein Alarm ausgegeben. Vorteilhaft wird auch dann ein Alarm ausgegeben, wenn das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 über einen einstellbaren längeren Zeitraum in einer Stellung verbleibt, die nicht der Geschlossenstellung entspricht. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass das Schiebefenster 5 nicht bewusst in dieser Halbstellung belassen wurde.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird über den Drehmomentsensor des Controllers des Schrittmotors 17 festgestellt, mit welcher Kraft der Handgriff 7 des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 nach oben oder nach unten bewegt wird. Der Schrittmotor 17 wird von dem Controller entsprechend des detektierten Drehmoments angesteuert. Das bedeutet das die Geschwindigkeit, mit der das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 geschlossen oder geöffnet wird von der Bedienperson bestimmbar ist. Der Schrittmotor 17 mit integriertem Controller wirkt hier wie ein Verstärker für die Öffnungs- oder Schließkraft, die von der Bedienperson über den Handgriff 7 aufgebracht wird. Dieser Mechanismus gleicht dem eines Pedelecs, bei dem der Motor nur dann aktiviert wird, wenn in die Pedale getreten wird. Die Antriebskraft des Motors wird dabei an die Tretkraft des Fahrers angepasst.
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Im Folgenden wird nun die Funktion eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung beschrieben. Der Laborabzug 1 muss immer so betrieben werden, dass sichergestellt ist, dass keine unerwünschten Gase, Aerosole oder Stäube aus seinem Innenraum heraus gelangen können. Hierzu muss der Volumenstrom der abgesaugten Luft an den Öffnungsgrad des Laborabzugs 1 angepasst werden. Da in der geschlossenen Stellung des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 nur ein schmaler Belüftungsschlitz 26 verbleibt, betätigt der Luftmengenregler 11 den nicht dargestellten Schieber oder die Klappe in eine Stellung in der der Strömungsquerschnitt der Absaugöffnung 14 entsprechend gering ist, so dass nur noch der für geschlossene Abzüge vorgeschriebene Volumenstrom abgesaugt werden kann.
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In der geöffneten Stellung des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 wird dagegen der Schieber oder die Klappe von dem Luftmengenregler 11 so weit geöffnet, dass der für geöffnete Abzüge vorgeschriebene Volumenstrom abgesaugt werden kann.
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Während des Öffnens oder Schließens des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 muss der Volumenstrom der abgesaugten Abluft kontinuierlich an den aktuellen Öffnungsgrad des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 angepasst werden. Dazu muss der Schieber oder die Klappe durch den Luftmengenregler 11 immer weiter geöffnet oder gesschlossen werden.
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In diesem ersten Ausführungsbeispiel ist der Controller des Schrittmotors 17 direkt mit der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers 11 verbunden. Das bedeutet, dass diese Steuerung kontinuierlich Zugriff auf den Zustand des Schrittmotors 17 (läuft oder steht), auf die Drehrichtung und auf die aktuelle Position des Schrittmotors 17 hat. Damit ist der elektronischen Steuerung zu jedem Zeitpunkt die Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5, also der Öffnungsgrad des Laborabzugs 1 bekannt. Auf diese Weise kann die elektronische Steuerung des Luftmengenreglers 11 die abgesaugte Luftmenge über den Schieber oder die Klappe immer an den aktuellen Öffnungsgrad des Laborabzugs 1, also an die aktuelle Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 anpassen.
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Der Schrittmotor 17 wird über eine Änderung des an seiner Antriebswelle anliegenden Drehmoments angesteuert. Möchte eine Bedienperson beispielsweise den Laborabzug 1 öffnen und versucht zu diesem Zweck den Handgriff 7 des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 nach oben zu bewegen, wird die aufgebrachte Kraft über den Zahnriemen 16a auf die Antriebswelle des Schrittmotors 17 übertragen und dieser läuft in Öffnungsrichtung an. Der Schrittmotor 17 stoppt wieder wenn der Handgriff 7 des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 losgelassen wird und deshalb von diesem keine Kraft mehr über den Zahnriemen 16a auf die Antriebswelle des Schrittmotors 17 ausgeübt wird.
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Spätestens stoppt der Schrittmotor 17 aber in der vorher programmierten oberen Endstellung des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5. Da der integrierte Controller des Schrittmotors 17 immer die aktuelle Position der Antriebswelle und damit die Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 kennt, können Endschalter an dem vertikal bewegbaren Schiebefenster 5 eingespart werden. Gleichzeitig wird die aktuelle Position der Antriebswelle des Schrittmotors 17 von dem integrierten Controller an die elektronische Steuerung des Luftmengenreglers 11 übermittelt, so dass diese mit Hilfe des Signals des wenigstens einen Drucksensors den Schieber oder die Klappe passend zur Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 und damit den Volumenstrom der abgesaugte Abluft, exakt auf den Öffnungsgrad des Laborabzugs 1 abgestimmt, einstellen kann.
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Gleiches passiert in umgekehrter Richtung wenn eine Bedienperson das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 mit Hilfe des Handgriffs 7 schließen will.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird darauf Rücksicht genommen, dass bei der Herstellung eines Laborabzugs oft auf vorgefertigte, zugekaufte Komponenten oder Systeme zurückgegriffen wird. Problematisch dabei ist, dass solche zugekauften Komponenten oder Systeme meist proprietäre Datenformate verwenden, die untereinander nicht kompatibel sind. Es kann also beispielsweise schwierig werden, das Datenformat, welches der Schrittmotor 17 mit integriertem Controller verwendet der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers 11 verständlich zu machen.
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Deshalb wird für dieses zweite Ausführungsbeispiel ein zusätzlicher Zahnriemensensor 24 verwendet, der für jeden detektierten Zahn einen Impuls abgibt. Diese Impulse können auch von der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers 11 verarbeitet werden. Die Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 wird in diesem Fall auf Basis der Impulse des Zahnriemensensors 24 direkt von der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers 11 errechnet.
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Der Zahnriemensensor kann auch durch einen parallel zu dem Zahnriemen laufenden Seilzug ersetzt werden. Zu diesem Zweck wird beispielsweise an einem der Gewichte ein dünnes, nicht belastetes Seil befestigt, welches an seinem anderen Ende mit einer federbelasteten Aufwickeleinrichtung verbunden ist, die positionsfest mit dem Laborabzug verbunden ist. Die Aufwickelrolle wird von einem Inkrementalsensor abgetastet, dessen Signale wiederum von der elektronischen Steuerung des Luftmengenreglers 11 verarbeitet werden.
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Trotzdem ergeben sich durch den Einsatz des Schrittmotors 17 mit integriertem Controller auch bei diesem Ausführungsbeispiel bereits oben beschriebene Vorteile wie beispielsweise die Einsparung von Endschaltern für die geschlossene und die offene Position des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5, das Stoppen des Motors bei einer Blockierung des vertikal bewegbaren Schiebefensters 5 ohne zusätzliche Elektronik, oder die Verstärkung der Betätigungskraft der Bedienperson und damit die Möglichkeit das vertikal bewegbare Schiebefenster 5 langsam oder schnell zu bewegen.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Abzug
- 2
- Unterschrank
- 3
- Abzugsrahmen
- 4
- geschlossene Vorderfront
- 5
- Schiebefenster
- 6
- Fensterrahmen
- 7
- Handgriff
- 8
- Grundplatte
- 9
- obere Frontblende
- 10
- seitliche Frontblenden
- 11
- Luftmengenregler
- 12
- obere Abdeckplatte
- 13
- Ausschnitte in der oberen Abdeckplatte
- 14
- Absaugöffnung
- 15
- obere Seitenblenden
- 16
- Zahnriemen
- 17
- Schrittmotor
- 18
- Riemenscheibe
- 19
- Achslager für Riemenscheibe
- 20
- Verbindungswelle
- 21
- Achslager für Verbindungswelle
- 22
- Rückwand
- 23
- Gegengewichte
- 24
- Zahnriemensensor
- 25
- hintere Abschlussblenden
- 26
- Belüftungsschlitz