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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verkaufsfahrzeug, insbesondere einen Verkaufsanhänger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Verkaufsfahrzeuge sind in vielen Ausführungen bekannt und können sowohl als selbstfahrende Fahrzeuge als auch als Verkaufsanhänger ausgebildet sein. Solche Verkaufsfahrzeuge bzw. Verkaufsanhänger werden insbesondere auf Märkten oder ähnlichen Veranstaltungen eingesetzt, wobei die zum Verkauf angebotenen Waren auf einer Tischplatte des Verkaufsfahrzeugs präsentiert werden.
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Um die zur Verfügung stehende Präsentationsfläche über die Abmaße des Fahrgestells des Verkaufsfahrzeugs hinaus zu vergrößern, ist es bekannt, die als Präsentationsfläche dienende, fest innerhalb des Fahrgestells des Verkaufsfahrzeugs installierte Tischplatte durch Verlängerungsplatten, vorzugsweise in Verkaufsfahrzeug-Längsachse, zu vergrößern, welche bei stillstehendem und gegen Wegrollen gesichertem Verkaufsfahrzeug, d. h. in einer Verkaufsstellung des Verkaufsfahrzeugs, ausfahrbar oder ausklappbar sind.
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Bei den hier betrachteten gattungsgemäßen Verkaufsfahrzeugen sind die Verlängerungsplatten unterhalb der ortsfesten Tischplatte in der Fahrstellung in seitlichen Führungen des Fahrzeugaufbaus untergebracht. Um diese Verlängerungsplatten in ihre Verkaufsstellung, d. h. in die Ebene der ortsfesten Tischplatte zu verfahren, sind die seitlichen Führungen im Bereich unterhalb des Tischplattenrandes, an den sich die Verlängerungsplatte in der Verkaufsstellung anschließt, als Schrägführungen ausgebildet, die in Verlängerungsrichtung nach oben ansteigen, so dass damit die Verlängerungsplatten in die Ebene der ortsfesten Tischplatte geschoben werden können.
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Nachteilig ist, dass das Herausziehen solcher Verlängerungsplatten insbesondere im Bereich dieser Schrägführungen eines erhöhten Kraftaufwandes bedarf und zudem die Herstellung solcher Schrägführungen fertigungstechnisch aufwendig und dadurch mit einem höhten Kostenaufwand verbunden ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verkaufsfahrzeug der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, dass einerseits das Herausziehen solcher Verlängerungsplatten in ihrer Verkaufsstellung vereinfacht und der Ausfahrmechanismus kostengünstiger in der Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verkaufsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verkaufsfahrzeug ist an einer Unterseite eines in der Verkaufsstellung der ortsfesten Tischplatte nahen Endes der Verlängerungsplatte beidseits jeweils ein Hebel befestigt, der um eine horizontale und quer zur Verlängerungsrichtung x orientierte erste Schwenkachse schwenkbar an einem in der jeweiligen als Horizontalführung ausgebildeten Führung geführten Wälzlager gelagert ist, wobei an einer Position unmittelbar vor Erreichen der Verkaufsstellung der Verlängerungsplatte an dem Fahrgestell Auflager befestigt sind, an denen die Hebel bei Bewegung der Verlängerungsplatte in Verlängerungsrichtung aus einer Fahrstellungsposition in eine Verkaufsstellungsposition verschwenkbar sind, wobei die Verlängerungsplatte in die Ebene der ortsfesten Tischplatte anhebbar ist.
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Mithilfe solcher Hebel ist es ermöglicht, die Führungen, in denen die Verlängerungsplatte unter der ortsfesten Tischplatte geführt ist, als geradlinige Führungsprofile ausgestalten, welche kostengünstig herstellbar sind. Die beidseits der Verlängerungsplatte angeordneten Hebel ermöglichen außerdem durch die Hebelbewegung ein erleichtertes Anheben der Verlängerungsplatte in ihre Verkaufsstellung.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist jeder der Hebel um eine zur ersten Schwenkachse parallele zweite Schwenkachse schwenkbar und an einer an der Unterseite der Verlängerungsplatte befestigten Hebelaufnahme befestigt.
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Diese Hebelaufnahmen weisen bevorzugt eine rampenartig ausgebildete Stirnseite auf, wobei beim Ausziehen der Verlängerungsplatte aus der Fahrstellung in Verlängerungsrichtung das jeweilige Auflager über die rampenartig ausgebildete Stirnseite von der Anlage an der Unterseite der Verlängerungsplatte an eine Auflagerfläche des jeweiligen Hebels heranführbar ist und so ein Anheben der Verlängerungsplatte aus der Fahrstellung in die Verkaufsstellung in kraftsparender Weise gewährleistet ist.
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Die Hebel sind gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante winklig geformt, mit zumindest zwei winklig zueinander angeordneten Auflagerflächen an jeweiligen den Auflagern zugewandten Seiten der Hebel. Insbesondere die Auflagerfläche, auf der der Hebel in der Verkaufsstellung der Verlängerungsplatte ruht, ist dabei horizontal ausgerichtet, so dass in dieser Position die Auflast der Verlängerungsplatte auf dem Hebel keine in oder entgegen der Verlängerungsrichtung wirkenden Kräfte hervorruft.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verkaufsfahrzeugs ist an der ortsfest am Fahrgestell befestigten Tischplatte an der der Verlängerungsplatte zugewandten Kante mindestens eine in einem Spalt zwischen ortsfester Tischplatte und Verlängerungsplatte einlegbares Übergangsplattenstück umklappbar befestigt. Damit ist in einfacher Weise eine durchgängige Präsentationsfläche gewährleistet.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verkaufsfahrzeugs in der Verkaufsstellung,
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2 eine Seitenansicht eines Details des Verkaufswagens, mit einem in einer Führung geführten Hebel, an dem die Verlängerungsplatte geführt ist, in der Stellung unmittelbar vor dem Anheben der Verlängerungsplatte in die Verkaufsstellung, und
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3 die in 2 gezeigte Detailansicht des Verkaufswagens mit in die Verkaufsstellung verschwenkter Verlängerungsplatte und entsprechend verschwenktem Hebel.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Verkaufswagen, Aufbau, Hebel, Verlängerungsplatte, Auflager und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In der 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verkaufsfahrzeugs bezeichnet. Das Verkaufsfahrzeug ist in der hier gezeigten Ausführungsvariante als Verkaufsanhänger ausgebildet, der an einem Kraftfahrzeug angehängt werden kann. Das Verkaufsfahrzeug 1 weist dabei ein Fahrgestell 2 auf, mit einem kofferartigen Aufbau, mit jeweiligen Trägerholmen 21 an den Außenecken des Fahrgestells 2, die sich vertikal nach oben erstrecken und zur Halterung einer Überdachung 10 dienen.
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Zentral zwischen den Trägerholmen 21 ist an dem Fahrgestell 2 eine ortsfeste Tischplatte 3 befestigt, die sich vollständig oder nahezu vollständig über die gesamte Länge und Breite des Fahrgestells 2 erstreckt.
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Zur Vergrößerung der Präsentationsfläche des Verkaufsfahrzeugs 1 ist zumindest eine Verlängerungsplatte 4, in der hier in 1 gezeigten Ausführungsvariante zwei Verlängerungsplatten 4, die die Präsentationsfläche des Verkaufsfahrzeugs 1 in Längsrichtung des Fahrgestells 2 verlängern, vorgesehen, die in ihrer (hier nicht gezeigten) Fahrstellung in jeweiligen Führungen 6 unterhalb der ortsfesten Tischplatte 3 gelagert sind und in den Führungen 6, gezeigt in 2 und 3, aus dieser Fahrstellung heraus in die Verkaufsstellung, wie sie in 1 gezeigt ist, herausziehbar sind.
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Die Führungen 6 sind dabei vorzugsweise als geradlinige Nutenprofile ausgebildet. In den Führungen sind Nutensteine oder Wälzkörper 51 in einer Verlängerungsrichtung x verschiebbar oder verfahrbar gelagert, die mit jeweiligen Hebeln 5 verbunden sind. Die Hebel 5 sind dabei an einem in Verlängerungsrichtung x hinteren Ende der Verlängerungsplatte 4 befestigt. Die Befestigung der Hebel 5 an den Wälzkörpern 51 erfolgt über jeweilige schwenkbar um eine horizontale und quer zur Verlängerungsrichtung x orientierte erste Schwenkachsen 54.
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Das in Verlängerungsrichtung x vordere Ende der Verlängerungsplatte 4 ist in seiner Fahrstellung dabei auf einem am Fahrgestell 2, insbesondere einem der Trägerholme 21, befestigten Auflager 7 abgestützt.
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Dieses Auflager 7 ist dabei vorzugsweise als drehbar an dem Trägerholm 21 gelagertes Stützrad ausgebildet. Die vertikale Anbringungshöhe dieses Auflagers 7 ist dabei so gewählt, dass die Hebel 5 bei Bewegung der Verlängerungsplatte 4 in Verlängerungsrichtung x aus der Fahrstellungsposition in eine Verkaufsstellungsposition durch das Auffahren auf das Auflager 7 nach oben verschwenkt werden und dabei die Verlängerungsplatte 4 in die Ebene der ortsfesten Tischplatte 3 anheben.
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Wie in den 2 und 3 gezeigt ist, ist der Hebel um eine zur ersten Schwenkachse 54 parallele zweite Schwenkachse 92 schwenkbar an einer an der Unterseite 41 der Verlängerungsplatte 4 befestigten Hebelaufnahme 9 befestigt. Diese Hebelaufnahme 9 ist dabei vorzugsweise als im Querschnitt u-förmiges Profil ausgebildet, in dem ein Teil des Hebels 5 in der Fahrstellung und beim Verfahren der Verlängerungsplatte 4 bis unmittelbar vor das Auflager 7 einliegt.
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Um ein leichtgängiges Anheben der Verlängerungsplatte 4 in die Verkaufsstellung zu erreichen, weist jede der Hebelaufnahmen 9 eine rampenartig ausgebildete Stirnseite 91 auf.
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Wie in den 2 und 3 gut zu erkennen ist, stützt das Auflager 7 beim Herausfahren der Verlängerungsplatte 4 zunächst die Unterseite der Verlängerungsplatte 4 und stößt kurz vor Erreichen der Verkaufsstellung an die rampenartig ausgebildete Stirnseite 91 der Hebelaufnahme 9 an, so dass beim weiteren Herausziehen der Verlängerungsplatte 4 diese durch Auffahren der Stirnseite 91 der Hebelaufnahme 9 auf das Auflager 7 angehoben wird.
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Beim Weiterbewegen der Verlängerungsplatte 4 in Verlängerungsrichtung x fährt dann der Hebel 5 auf das Auflager 7 auf, wobei der Hebel 5 so geformt ist, dass in der maximal ausgezogenen Position der Verlängerungsplatte 4 die Oberseite der Verlängerungsplatte 4 parallel zur Oberseite der ortsfesten Tischplatte 3 liegt.
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Der Hebel 5 ist in der hier gezeigten Ausführungsvariante winklig geformt, mit zumindest zwei winklig zueinander angeordneten Auflagerflächen 52, 53 an den den Auflagern 7 zugewandten Seiten der Hebel 5. Die den hier als Rad ausgebildeten Wälzkörper 51 nahe Auflagefläche 52 steht dabei in der Verkaufsstellung der Verlängerungsplatte 4 waagerecht auf dem Auflager 7 auf.
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Wie in 1 gezeigt ist, ist an der ortsfest am Fahrgestell 2 befestigten Tischplatte 3 an der Verlängerungsplatte 4 zugewandten Kante ein in einen Spalt zwischen ortsfester Tischplatte 3 und Verlängerungsplatte 4 einlegbares Übergangsplattenstück 31 umklappbar befestigt, beispielsweise mithilfe eines Scharnierbandes, so dass die Präsentationsfläche bei in den Spalt eingelegtem Übergangsplattenstück 31 lückenlos von der ortsfesten Tischplatte 3 in die Verlängerungsplatten 4 übergeht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkaufsfahrzeug
- 2
- Fahrgestell
- 21
- Trägerholm
- 3
- Tischplatte
- 31
- Übergangsplattenstück
- 4
- Verlängerungsplatte
- 41
- Unterseite
- 5
- Hebel
- 51
- Wälzkörper
- 52
- Auflagerfläche
- 53
- Auflagerfläche
- 54
- erste Schwenkachse
- 6
- Führungen
- 7
- Auflager
- 9
- Hebelaufnahme
- 91
- Stirnseite
- 92
- zweite Schwenkachse
- 10
- Überdachung
- x
- Verlängerungsrichtung