-
Die Erfindung betrifft einen Pfostenträger, wenigstens umfassend ein Bodenelement und ein Stützelement, welche durch ein Gelenk miteinander verbunden sind.
-
Pfosten werden üblicherweise auf Pfostenträgerelementen aufgeständert, um einerseits eine standsichere Verbindung mit dem Boden zu erreichen und andererseits einen Schutz vor aufsteigender Nässe zu bewirken, insbesondere bei Pfosten aus Holz. Dabei sollen die Pfosten mit Hilfe des Pfostenträgers genau lotrecht aufgestellt werden. Pfostenträger, die einbetoniert werden, können mit Hilfskonstruktionen zuerst exakt lotrecht ausgerichtet werden, bevor das Fundament gegossen wird und die Lage dadurch fixiert wird. Schwierig ist hingegen die Anpassung an die Geländeneigung bei der Aufstellung auf bereits vorhandenen Fundamenten und befestigten Bodenflächen. Die Toleranzen zwischen dem Querschnitt des Postens und der Aufnahmen dafür am Pfostenträger, in den sie eingesetzt werden, ermöglichen zwar den Ausgleich geringfügiger Schiefstellungen. Bei größeren Geländeneigungen ist ein weiterer Ausgleich jedoch nicht mehr möglich.
-
Aus der
DE 29915248 U1 ist ein gattungsgemäßer Pfostenträger bekannt, mit dem größere Geländeneigungen ausgeglichen werden können. Das Bodenelement kann auf eine schräg stehende Oberfläche aufgesetzt und an ihr befestigt werden, während das Oberteil über ein Schwenkgelenk soweit gegenüber dem Bodenelement geneigt wird, dass ein darin eingesetzter Pfosten genau lotrecht ausgerichtet werden kann.
-
Ein Nachteil des bekannten Pfostenträgers besteht darin, dass dieser die Änderung der Winkellage lediglich in einer Richtung erlaubt. Es muss daher bei der Montage des Bodenelements auf dem Fundament oder Boden genau darauf geachtet werden, dass die Schwenkachse genau quer zum Hang verläuft, da ansonsten der Pfosten später nicht genau lotrecht ausgerichtet werden kann.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Pfostenträger anzugeben, mit dem eine wenigstens zweidimensionale Anpassung an eine Geländeneigung möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Pfostenträger mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
-
Durch die Verwendung einer Kugelkalotte am Bodenelement können große Neigungen des Bodens und des darauf aufgesetzten Bodenelements in mehreren Richtungen ausgeglichen werden.
-
Das Pfostenträgerelement ist an seinem unteren Ende rohrförmig ausgebildet. Sofern es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dort als Zylinderrohr ausgebildet ist, kann die untere Kante, die einen Kreisring bildet, direkt auf die Oberfläche der Kugelkalotte aufgesetzt werden, so dass die Kante über ihren gesamten Umfang an der Oberfläche der Kugelkalotte anliegt. Der Vorteil der kreisrunden Form liegt in einer einfachen Bearbeitung, da das Zylinderrohr lediglich rechtwinklig abgelängt werden muss.
-
Zur Reduzierung der Flächenpressung ist die Stirnfläche unter einem Winkel schräg nach innen angedreht worden. Das Rohr passt sich tangential der Kugelkalotte an. Auch diese Bearbeitung ist durch Drehen einfach möglich.
-
Möglich ist auch, andere Formen für den unteren Bereich des Stützelements zu wählen, beispielsweise eine Rechteckrohr-Form. In diesem Fall muss die Kontur der Unterkante dreidimensional ausgebildet und an die Kugelkalotten-Form angepasst werden, wobei die Bearbeitung etwas aufwendiger ist
-
Vorzugsweise umfasst das Stützelement ein Unterteil, das mit einem mit dem Pfosten zu verbindenden Oberteil lösbar zu verbinden ist. Der Vorteil liegt darin, dass der Pfosten vor dem Aufstellen bequem mit dem Oberteil verbunden werden kann, beispielsweise in einer liegenden Stellung des Pfostens. So können leicht Schrauben durch das Oberteil in das Hirnholz des Pfostens eingebracht werden.
-
Mit dem abgenommenen Oberteil liegt zudem der Kopf der Schraube, die im Inneren des Stützelements für die Verspannung mit dem Bodenelement vorgesehen ist oder alternativ Teil eines Schwerlastankers sein kann, frei zugänglich. Das Stützelement kann somit bequem und völlig ohne Behinderung durch den Pfosten lotrecht ausgerichtet und gegen das Bodenelement verspannt werden. Erst danach wird dann der vorbereitete Pfosten mit dem bereits vormontierten Oberteil in das nach oben offenen Stützelement eingesetzt.
-
Die Schraube ragt entweder nur in das Bodenelement hinein und dient der Verspannung zwischen Unterteil und Bodenelement oder die Schraube geht durch eine Aufnahmeausnehmung im Unterteil durch das Bodenelement hindurch bis in einen Dübel eines Schwerlastankers, um eine direkte Verbindung mit dem Untergrund herzustellen.
-
Dabei greift insbesondere ein nach unten ragender Zapfen in das Stützelement ein. Anschließend wird das Oberteil mit dem Stützelement über ein Riegelelement formschlüssig verbunden. Das Riegelelement ist insbesondere ein Querbolzen, der von der Außenseite des rohrförmigen Stützelements eingeschoben werden kann und dabei durch eine Bohrung im Zapfen des Oberteils greift.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Unterteil des Stützelements zumindest in seinem oberen Bereich ein Gewinde aufweist, über das das Unterteil mit einer Verstellhülse verbunden ist. Über das Gewinde ist eine gewisse Höhenverstellung des Pfostens nachträglich möglich.
-
Das Bodenelement umfasst vorzugsweise eine Bodenplatte, die insbesondere ringförmig ausgebildet ist und die die Kugelkalotte umgibt. In jedem Fall muss die Bodenplatte unterhalb der Kugelkalotte eine Öffnung aufweisen, um das Einsetzen einer Schraube, Mutter oder eines Schwerlastankers zu ermöglichen.
-
Die Bodenplatte kann oval sein, so dass sich seitlich neben der Kugelkalotte zumindest zwei Laschen ausbilden, an denen Befestigungsausnehmungen zur Verschraubung mit dem Untergrund vorgesehen sein können.
-
Die Bodenplatte kann auch rund sein. Entweder umgibt dann ein kreisringförmiger Bereich mit mehreren Befestigungseröffnungen die Kugelkalotte, oder die Außenkante der Bodenplatte schließt nahezu bündig mit der Außenkante der Kugelkalotte ab, so dass es keinen oder kaum einen überstand gibt.
-
Die letztere Variante ist optisch besonders ansprechend. Es findet dabei eine zentrale Verschraubung des Bodenelements durch eine Öffnung in der Bodenplatte statt, welche sich unterhalb der Kugelkalotte befindet. Die Öffnung in der Kugelkalotte muss dann so groß bemessen sein, dass die für die Verschraubung mit dem Untergrund vorgesehene Schraube, Dübel, Schwerlastanker hindurchgeführt werden kann.
-
Die Öffnung in der Kugelkalotte kann zentrisch angeordnet sein. Durch das Übermaß der Öffnung gegenüber dem Durchmesser der Schraube kann bereits eine recht große Winkelschiefstellung des Stützelements gegenüber dem Boden ausgeglichen werden.
-
Für den Ausgleich noch größerer Neigungswinkel ist es vorteilhaft, wenn die Öffnung in der Kugelkalotte exzentrisch angeordnet ist. Das bedeutet, dass die Mittelachse der Öffnung in der Kugeloberfläche bereits seitlich geneigt oder versetzt ausgerichtet ist. Durch Verdrehen des Bodenelements um die Hochachse kann die Öffnung gegen den Hang ausgerichtet werden, so dass dann innerhalb der Öffnung nur noch die Feinjustierung der auszugleichenden Geländeneigung vorgenommen wird.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der erfindungsgemäße Pfostenträger zu einem Pfostenträgersystem ergänzt. Hierin ist das Unterteil des Stützelements gegen eine einbetonierbare Bodenhülse austauschbar. Es besitzt insbesondere auch ein Außengewinde, um in das Innengewinde der Verstellhülse des Stützelements eingeschraubt zu werden. Soweit also nach den örtlichen Gegebenheiten der Pfostenträger nicht auf einem bereits bestehenden Fundament oder einer Bodenplatte aufzusetzen ist, kann unter Verwendung der ansonsten gleichartigen Pfostenträger auch die direkte Befestigung in einem noch zu gießenden Fundament vorgenommen werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
-
1 einen erfindungsgemäßen Pfostenträger und Bodenelement, jeweils gemäß einer ersten Ausführungsform, in seitlicher Ansicht;
-
2 den Pfostenträger und das Bodenelement gemäß 1 im Schnitt;
-
3 den Pfostenträger gemäß 1 mit einem Bodenelement gemäß einer zweiten Ausführungsform im Schnitt;
-
4a, 4b das Bodenelement gemäß der zweiten Ausführungsform in seitlicher Ansicht und in Draufsicht
-
5 den Pfostenträger mit einer einbetonierten Bodenhülse in seitlicher Ansicht und
-
6 einen erfindungsgemäßen Pfostenträger gemäß einer weiteren Ausführungsform in seitlicher Ansicht.
-
1 zeigt eine Montagesituation mit einem erfindungsgemäßen Pfostenträger 100 in seitlicher Ansicht, wobei das Gelände geschnitten dargestellt ist.
-
Der Pfostenträger 100 verbindet einen Holzpfosten 1 mit einer geneigten Geländeoberfläche 2. Direkt auf die Geländeoberfläche 2 aufgesetzt ist eine Bodenplatte 11 eines Bodenelements 10. Das Bodenelement 10 besitzt weiterhin eine Kugelkalotte 12, auf die ein zylinderrohrförmiges Unterteil 22 eines Stützelements 20 aufgesetzt ist. Das Bodenelement 10 ist in einer ersten Ausführungsform rund ausgebildet und zur Befestigung des Pfostenträgers 100 mittels eines zentral angeordneten Schwerlastankers vorgesehen.
-
Ein Oberteil 30 ist mit dem Pfosten 1 verbunden und in das Stützelement 20 eingesetzt. Ein Riegelelement in Form eines Querbolzens 31 sichert die Verbindung zwischen dem Oberteil 30 und dem Stützelement 20.
-
2 zeigt dieselbe Montagesituation im Schnitt. Im oberen Bereich ist das Oberteil 30 vorgesehen, das eine Befestigungsplatte umfasst, die mehrere Öffnungen aufweist, um Schrauben 34 aufzunehmen, die in das Hirnholz des Postens 1 eingebracht werden können. Das Oberteil 30 besitzt einen Zapfen 32, der sich nach unten erstreckt und in das nach oben offene Stützelement 20 eingreift.
-
Der Querbolzen 31 erstreckt sich durch zwei auf einer Durchmesserlinie liegende Bohrungen im Stützelement 20 ebenso wie durch eine durch den Zapfen 32 führende Bohrung.
-
Das Stützelement 20 besteht aus einer oberen Verstellhülse 21 mit einem Innengewinde 23 und dem Unterteil 22 mit einem Außengewinde. Über die ineinander greifenden Gewinde 23 ist eine Höhenverstellung innerhalb des Stützelements 20 möglich.
-
Das Unterteil 22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel insgesamt als Zylinderrohr ausgebildet. Die Unterkante 24 liegt auf der konvexen Oberfläche der Kugelkalotte 12 auf. Sie besitzt eine Fase an der Innenseite oder ist insgesamt tangential in Anpassung an den Kugeldurchmesser der Kugelkalotte 12 angeschrägt.
-
Mit einem geringeren Versatz zur Unterkante 24 ist ein Lagerelement 25 mit einer zentralen Ausnehmung im Inneren des Unterteils 22 eingeschweißt. Eine Schraube 16 ist Teil eines Schwerlastankers und stützt sich an einer Scheibe 17 an dem Lagerelement 25 ab. Die Schraube 16 führt durch die Ausnehmung 13 in der Kugelkalotte 12 und durch den darunter befindlichen Hohlraum bis in einen Dübel 3 im Untergrund 2.
-
Die zentrale Öffnung 13 in der Kugelkalotte 12 ist exzentrisch angeordnet, um eine bessere Anpassung an starke Geländeneigungen zu ermöglichen, indem die Öffnung 13 gegen den Hang gedreht wird.
-
In 3 ist ein nahezu gleicher Pfostenträger 100' gezeigt. Identisch sind Oberteil 30 und Unterteil mit den jeweils oben beschriebenen Einzelheiten. Unterschiedlich ist das Bodenelement 10', das hier oval ausgebildet ist und seitlich über die Kugelkalotte 12' vorstehende Befestigungslaschen mit Befestigungsausnehmungen 14' aufweist.
-
Die Verspannung zwischen dem Unterteil 22 des Stützelements 20 und dem Bodenelement 10 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel über eine Druckplatte 15, die als Mutter für die Schraube 16 wirkt und die vorzugsweise an ihrem oberen Rand, welcher sich an der konkaven Innenseite der Kugelkalotte 12 abstützt, mit einer Fase oder einer Rundung versehen ist.
-
Den Aufbau des Bodenelements 10' nach 3 zeigen die 4a und 4b im Detail. Aus 4a wird insbesondere die exzentrische Lage der Öffnung 13' in der Kugelkalotte 12' deutlich. Die Mittelachse der Öffnung 13' ist also bereits etwas geneigt. Richtet man diese Öffnung dem Hang zugewandt zu, wie in 2 dargestellt, kann durch den erfindungsgemäßen Pfostenträger 100 ein größerer Neigungswinkel ausgeglichen werden.
-
Auch die Draufsicht auf das Bodenelement 10' in 4b zeigt den Versatz der Mittelpunkte der Kugelkalotte 12' des Bodenelements 10' und der Öffnung 13' darin.
-
5 zeigt das Pfostenträgerelement 100 in der runden Ausführungsform gemäß den 1 bis 3. Es ist Bestandteil eines Pfostenträgersystems, bei dem zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Teilen des Pfostenträgers 100 eine einbetonierbare Bodenhülse 50 gehört, die anstelle des Unterteils 22, welches sich auf dem Bodenelement 10 abstützt, mit der Verstellhülse 21 verbunden werden kann.
-
6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Pfostenträgers 100''. Unterschiedlich zur ersten Ausführungsform ist, dass das Stützelement 20'' im Querschnitt rechteckig, insbesondere quadratisch, ausgebildet ist. Dadurch entfallen auch die miteinander über Gewinde verbundenen und verstellbaren Einzelteile in Form der Verstellhülse und des Unterteils. Das Stützelement 20'' mit dem quadratischen Querschnitt ist somit einteilig ausgebildet.
-
Das Oberteil 30'' ist hier rund dargestellt. Es muss nicht zwangsläufig auch eckig sein, solange der in den 2 und 3 erkennbare Zapfen 32 des Oberteils 30'' im Stützelement 20'' aufgenommen werden kann.
-
Die Unterkante 24'' nimmt einen räumlichen, konkaven Verlauf ein, der als Gegenstück zur konvexen Form der Kugelkalotte 12' des Bodenelements 10' ausgebildet ist, so dass sich idealerweise wieder eine linienförmige Berührung mit der Kugelkalotte 12' über den gesamten Umfang der Unterkante 24'' ergibt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-