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Stand der Technik:
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Schubladen bzw. Auszüge von Möbeln werden in der Regel aus Einzelelementen zusammengebaut. Hierfür kommen unterschiedlichste Verbindungsarten zum Einsatz.
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Bei Holzschubladen beispielsweise können die Wandelemente untereinander durch einfache Klebe- bzw. Zapfenverbindungen verbunden sein.
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Wandelemente von Schubladen können auch über andere insbesondere wieder lösbare Verbindungsanordnungen miteinander verbunden werden zum Beispiel durch Verrasten.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technisch intelligente und wirtschaftlich vorteilhafte Verbindungsart für Schubladenelemente bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Varianten der Erfindung aufgezeigt.
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Die Erfindung geht aus, von einer Vorrichtung zum Verbinden von Wandelementen einer Schublade, wobei eine Rastverbindung ausbildbar ist und die Wandelemente im verbundenen Zustand zumindest einen Teil einer Schubladenwand der Schublade bilden und wobei die Schubladenwand eine Frontwand, eine Rückwand und/oder wenigstens eine Seitenwand umfasst. Ein Schubladenboden bildet als weiteres verbundenes Schubladenelement einen unteren Abschluss der Schublade. Die Rastverbindung ist insbesondere ohne Werkzeuge einrichtbar bzw. auch wieder lösbar.
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Der Kern der Erfindung liegt darin, dass ein Verbindungselement mit verbiegbaren Rastabschnitten für die Ausbildung der Rastverbindung vorgesehen ist, wobei das Verbindungselement als separates Bauteil derart ausgebildet ist, dass das Verbindungselement an einer Stirnseite und an einer Flächenseite eines der zu verbindenden Wandelemente verankerbar ist. Damit kann das Verbindungselement für die Verbindung von zwei Wandelementen an einem der zu verbindenden Wandelemente z. B. an der Stirnseite verankert werden, und dort positionsfest verbleiben. Anschließend kann für die Fertigstellung der Verbindung der Wandelemente das Verbindungselement an der Flächenseite des anderen Wandelements ebenfalls verankert werden. Das Verbindungselement ist so ausgestaltet bzw. auf die Wandelemente abgestimmt, dass auch genau umgekehrt vorgegangen werden kann, also das Verbindungselement zunächst an einer Flächenseite des einen Wandelements fixiert wird und anschließend an der Stirnseite des anderen Wandelements verankert wird. Das Verbindungselement und die Wandelemente sind insbesondere so aufeinander abgestimmt, dass die Verankerung an beiden Wandelementen jeweils durch eine lösbare Rastverbindung realisiert ist. Die konkrete Ausbildung der Rastverbindung mit einem Verbindungselement kann für beide zu verbindenden Wandelemente gleichartig oder unterschiedlich sein. Bevorzugt ist ein Verbindungselement derart gestaltet, dass es mit einem Wandelement eine Art von Rastverbindung ausbilden kann, die sich von der Art der Rastverbindung, die das Verbindungselement mit dem anderen Wandelement ausbilden kann, unterscheidet. Es ist allerdings vorteilhaft, dass es wahlweise möglich ist, zuerst die Rastverbindung mit der Stirnseite des einen Wandelements und dann mit der Flächenseite des anderen Wandelements einzurichten oder umgekehrt.
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Eine Stirnseite eines Wandelements ist eine Schmalseite bei einem z. B. plattenartigen Wandelement, die sich über eine Wanddicke erstreckt und eine Außenfläche bildet, deren Längserstreckung im Nutzzustand der Schublade vertikal verläuft. Eine Stirnseite des Wandelements ergibt sich zum Beispiel durch einen Schnitt durch ein plattenartiges Vorprodukt des Wandelements, wobei der Schnitt in Richtung einer Materialdicke des Wandelements verläuft. Zwischen zwei gegenüberliegenden Stirnseiten erstrecken sich weitere zwei gegenüberliegende Längsschmalseiten. Eine erste Flächenseite eines Wandelements bildet die überwiegende Außenfläche des Wandelements und ist von einer gegenüberliegenden zweiten Flächenseite, die eine weitere Außenfläche bildet, durch die Dicke des Wandelements bzw. die vier Schmalseiten getrennt. Ein quaderförmiges Wandelement mit rechteckigen Flächenseiten weist demnach zwei gegenüberliegende Flächenseiten auf, zwei gegenüberliegende Längsschmalseiten und zwei gegenüberliegende Stirnseiten.
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Mit dem Verbindungselement kann flexibel und in wenigen Arbeitsschritten der Zusammenbau von Wandelementen einer Schublade erfolgen. Insbesondere werkzeuglos bzw. von Hand. Insbesondere können mit einer einzigen Ausgestaltung des Verbindungselements sozusagen universell alle Verbindungen, die für den Zusammenbau der Schublade aus den Wandelementen nötig sind, realisiert werden. Entsprechendes gilt für die an den Wandelementen ausgebildeten Eingreifabschnitte, die nötig sind, damit das Verbindungselement an den Wandelementen positionsrichtig verrastbar ist. Dieses einheitliche bzw. reduzierte Verbindungssystem erleichtert den Zusammenbau und minimiert die Kosten für die Schublade bzw. deren Montage.
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Mit den insbesondere federartig bzw. elastisch verbiegbaren Rastabschnitten wird eine Rastkraft im Verbindungsbereich dauerhaft bereitgestellt. Die verbiegbaren Rastabschnitte ermöglichen ein selbsttätiges Einrichten der Rastverbindung an entsprechenden Gegenabschnitten der Wandelemente. Unter Aufbringung einer entsprechenden Gegenkraft gegen die wirksame Federkraft der Rastabschnitte im Verbindungszustand kann eine Rastverbindung einfach wieder gelöst werden, wobei die Rastabschnitte in eine Richtung entgegen der Richtung beim Einrichten der Rastverbindung ausfedern.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Verbindungselement ausgebildet ist, die Rastverbindung der Wandelemente in einem Bereich einzurichten, in dem die Stirnseite des Wandelements an der Flächenseite des anderen Wandelements stumpf anstößt. So tritt im verbundenen Zustand das Verbindungselement nicht in Erscheindung bzw. bleibt verdeckt. Ein zu den eigentlichen Wandelementen zusätzliches bzw. angesetztes Zwischenelement, das im zusammengebauten Zustand einen Abschnitt der sichtbaren Teile der Schubladenwand bildet bzw. die Wandelemente ergänzt, ist vorteilhafterweise nicht notwendig. Eine Schublade mit einem Eckbereich mit stumpf anstoßenden Bereichen kann z. B. außerdem unter Designaspekten vorteilhaft sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verbindungselement kann zudem vorteilhafterweise eine positionsrichtige Ausrichtung der beiden Wandelemente im zusammengebauten Zustand eingerichtet werden. Denn das Verbindungselement ist so an den beiden Wandelementen anbringbar, dass mit dem verrasteten Verbindungselement durch die betreffende Stirnseite und die betreffende Flächenseite im zusammengebauten Zustand nur eine vorgegebene Relativstellung möglich ist und die Stirnseite und die Flächenseite flächig beziehungsweise gegebenenfalls nahezu im Formschluss aneinander anliegen. Dies ermöglicht zudem eine hohe Abstützwirkung, wobei die Stirnseite über nahezu ihre gesamte Oberfläche in Anlage mit einem entsprechenden Teil der Oberfläche der Flächenseite ist. Dies erhöht die Stabilität der Schublade.
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Für eine flexible Wahl, welches der zu verbindenden Wandelemente stirnseitig und welches flächenseitig verbunden wird, kann es vorteilhafterweise eingerichtet werden, dass an einem Wandelement sowohl stirnseitig als auch flächenseitig vorbereitet Abschnitte vorhanden sind, an denen das Verbindungselement verrastbar ist.
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Bevorzugt ist das Verbindungselement ausgebildet, die zu verbindenden Wandelemente in einem Bereich zu verbinden, welcher im verbundenen Zustand der Wandelemente einen Eckbereich der Schublade bildet. Im Eckbereich sind die Wandelemente ohnehin benachbart. Mit dem Eckbereich ist in der Regel auch eine Trennstelle der Wandelemente vorhanden, insbesondere bei plattenförmigen Wandelementen, was vorteilhaft ist, so dass im Eckbereich auch Kräfte zwischen den Wandelementen übertragen werden müssen. An der im Eckbereich zwangsweise vorhandenen Schwachstelle kann das Verbindungselement effektiv stabilisierend wirken.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass das Verbindungselement derart ausgestaltet ist, die Rastverbindung durch Einschnappen wenigstens eines Rastabschnitts in einen auf den Rastabschnitt abgestimmten Aufnahmeabschnitt eines zu verbindenden Wandelements auszubilden. Dabei schnappt der wenigstens eine Rastabschnitt an einem Wandelement ein, wobei wenigstens ein weiterer Rastabschnitt mit einem Aufnahmeabschnitt am anderen zu verbindenden Wandelement einschnappen kann. Bevorzugt sind jeweils genau zwei Rastabschnitte für das Einschnappen an Aufnahmeabschnitten jedes der beiden zu verbindenden Wandelemente vorgesehen, also an einem Verbindungselement insgesamt vier Rastabschnitte, für die zwei Wandelemente.
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Mit einem Einschnappmechanismus kann eine Rastverbindung besonders einfach und zuverlässig eingerichtet und gegebenenfalls wieder gelöst werden. Außerdem ist bei einem als Einschnappmechanismus gebildeten Rastmechanismus eine Rast- bzw. Einschnappkraft bzw. Verbindungskraft über die eingerichtete Rastverbindung ohne Weiters vorgebbar. Die Verbindungs- bzw. Rastkraft kann abhängig vom Material, der Form und/oder der Abmessung der Rastabschnitte beeinflusst bzw. vorgegeben werden.
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Vorteilhafterweise ist es akustisch wahrnehmbar, wenn der wenigstens eine Rastabschnitt positionsrichtig einschnappt, so dass ein Monteur eine Rückmeldung bekommt, ob die Rastverbindung richtig und vollständig eingerichtet ist.
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Vorteilhafterweise ist das Verbindungselement ausgestaltet, wahlweise eine Front- oder Rückwand mit einer Seitenwand zu verbinden. Somit lässt sich äußerst flexibel das Verbindungselement für den Zusammenbau sämtlicher Wandelemente einer Schublade einsetzen. Es ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass für ein Verbindungselement passend vorbereitete Aufnahmeabschnitte an den entsprechenden Wandelementen, also an der Front-, Seiten- bzw. Rückwand vorgesehen sind.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Verbindungselement ausgebildet ist, um wahlweise eine rechts- oder linksseitig vorhandene Seitenwand mit einer Front- oder Rückwand zu verbinden. Auch dies erhöht eine flexible Anwendung des Verbindungselements für entsprechende Schubladen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn für sämtliche Verbindungen der Wandelemente solche Verbindungselemente verwendet werden können, die alle identisch gestaltet sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstands weist das Verbindungselement wenigstens zwei getrennt voneinander wirksame Rastabschnitte für jedes der zu verbindenden Wandelemente auf. Mit insbesondere genau zwei getrennt voneinander wirksamen Rastabschnitten für die Verbindung mit einem der beiden zu verbindenden Wandelemente kann eine mechanisch stabile und trotzdem noch einfache Ausbildung der Verbindungsanordnung realisiert werden. Für eine hohe Stabilität der Verbindung mit dem Verbindungselement sind beide miteinander zu verbindenden Wandelemente über jeweils mindestens zwei getrennt voneinander wirksame Rastabschnitte versorgt. Außerdem kann bei Versagen eines der wenigstens zwei getrennten Rastabschnitte die Funktion des Verbindungselements zumindest teilweise erhalten bleiben, indem der wenigstens eine weitere Rastabschnitt wirksam bleibt.
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Außerdem kann ein zur Verrastung dienender Bereich, in welchem das Verbindungselement in Kontakt mit den entsprechenden Wandelementen ist, über zwei getrennt wirksame Rastabschnitte bzw. am Rand des Verbindungselements positionierten Rastabschnitten, größer gewählt werden, was die Stabilität der Verbindung weiter erhöht.
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Bevorzugt ist ein Rastabschnitt ausgebildet, im verrasteten Zustand durch eine Öffnung in der Flächenseite durchzugreifen, um mit einer hinter der Öffnung liegenden Aussparung die Verrastung einzurichten. Mit dem Verrasten und der dabei wirksamen Rastkraft können Abschnitte des Verbindungselements sozusagen an das Wandelement bzw. die Flächenseite herangezogen werden, was die Verbindung stabilisiert. Mit dem Verrasten kann ggf. auch ein Verspannen des Verbindungselements erreicht werden.
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Die Aussparung stellt eine vorteilhafte Ausgestaltung des auf den Rastabschnitt abgestimmten Aufnahmeabschnitts dar. Eine Aussparung kann z. B. eine Öffnung und/oder eine Vertiefung umfassen. Mit der Öffnung in der Flächenseite und der weiter innen bzw. im Inneren des Wandelements liegenden Aussparung wird eine besonders kompakte Verbindungsanordnung realisiert. Außerdem können neben dem in die Aussparung einrastbaren Rastabschnitt weitere Abschnitte des Verbindungselements und des Wandelements zusammenwirken und die Verbindungsstabilität dadurch erhöhen. Zum Beispiel indem Abschnitte des Verbindungselements, die nicht in das Innere des Wandelement greifen, an Gegenabschnitten außen an der Flächenseite des Wandelements zur Anlage kommen, beispielsweise sich an Bereichen abstützen, welche sich an die Öffnung in der Flächenseite anschließen. Mit dem Verrasten wird damit eine richtige Position des Verbindungselement erreicht, was eine exakte Positionierung der Wandelemente zueinander im verbundenen Zustand garantiert. Die beiden Wandelemente lassen sich insbesondere nur bei einem positionsrichtigen Einrasten des Rastabschnitts an der Aussparung miteinander stabil verbinden. Insgesamt kann mit der vorgeschlagenen Anordnung eine kippsichere bzw. biegestabile und versteifende Verbindung der Wandelement eingerichtet werden.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass das Verbindungselement relativ zueinander aufspreizbare Verankerungsabschnitte aufweist, welche durch Aufspreizung mittels eines bewegbaren Einstellteils eine Klemmwirkung für die Verbindung der zu verbindenden Wandelemente entfalten. Mit einer solchen Anordnung kann auf engstem Raum sehr stabil und zuverlässig die Rastverbindung über das Verbindungselement realisiert werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn zwei Verankerungsabschnitte mit jeweils einem Paar aufspreizbarer Anlagebacken vorhanden sind, wobei ein Paar der Anlagebacken durch das Einstellteil aus einer neutralen Stellung in eine um einen Spreizwinkel aufspreizbare Raststellung bringbar ist. Das Einstellteil kann hierzu zwischen die Spreizbacken geschoben oder eingeschraubt werden und in der Endstellung dabei festgeklemmt zwischen den auseinander gedrängten Anlagebacken fixiert sein. Die aufspreizbaren Verankerungsabschnitte sind vorteilhafterweise ausgebildet, im Verbindungszustand in Öffnungen bzw. Ausnehmungen der Flächenseite eines der zu verbindenden Wandelemente zu verrasten bzw. zu verklemmen. Die Ausnehmung kann vorteilhafterweise durch eine im Querschnitt U-förmige Vertiefung im Wandelement gebildet sein. Im Verbindungszustand sind weitere Abschnitte des Verbindungselements in der Stirnseite des anderen Wandelements verrastet oder andersartig fixiert.
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Es wird weiter vorgeschlagen, dass das Verbindungselement ausgestaltet ist, eine Verbindung mit der Stirnseite des Wandelements über eine Spreizdübelanordnung zu realisieren. Eine vorteilhafte Ausgestaltung mit aufspreizbaren Verankerungsabschnitten ist beispielsweise eine so genannte Spreizdübelanordnung. Über eine Spreizdübelanordnung kann auf engstem Raum eine starke Verrastung eingerichtet werden.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Verbindungselement Hakenmittel umfasst, mit denen durch Einkrallen in einem Wandelement eine nicht zerstörungsfrei lösbare Rastverbindung zwischen dem Verbindungselement und dem betreffenden Wandelement ausbildbar ist. So kann das Verbindungselement besonders stabil und dauerhaft an einem Wandelement verankert werden.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass das Verbindungselement eine Abmessung aufweist, sodass im Verbindungszustand Abschnitte des Verbindungselements einen freien Innenbereich zwischen zwei Außenseiten des zu verbindenden Wandelements zumindest im Wesentlichen ausfüllen. Das Verbindungselement kann in einem Innenfreiraum zwischen gegenüberliegenden Außenseiten der zu verbindenden Wandelemente untergebracht werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass ein Aufsteckteil am Verbindungselement vorhanden ist, wobei das Aufsteckteil Widerhakenmittel aufweist, um das mit dem Aufsteckteil versehene Verbindungselement an einem Wandelement zu verhaken. So kann ein Verbindungselement mit Widerhakenmittel für eine besonders stabile Fixierung an einem Wandelement versehen werden.
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Die Widerhakenmittel sind insbesondere zusätzlich oder alternativ zu den Rastabschnitten am Verbindungselement vorhanden.
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Vorteilhafterweise ist das Verbindungselement für eine Verbindung von aus Profilmaterial bestehenden Wandelementen ausgebildet. Mit den Verbindungselementen können insbesondere profilierte Wandelemente, die im Hinblick auf die Materialwahl, ein geringes Gewicht bzw. zur Materialeinsparung vorteilhaft sind, genutzt werden. Bevorzugt sind die Verbindungselemente exakt auf entsprechende Aufnahmeabschnitte der Wandelemente abgestimmt.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Schublade mit einer Schubladenwand aus miteinander verbundenen Wandelementen, wobei die Schubladenwand eine Frontwand, eine Rückwand und/oder wenigstens eine Seitenwand umfasst. Erfindungsgemäß ist eine der oben genannten Vorrichtungen an der Schublade vorhanden. So lassen sich die oben genannten Vorteile bei einer Schublade realisieren.
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Bevorzugt sind die Wandelemente miteinander durch stumpfes Anstoßen einer Stirnseite eines Wandelements an einer Flächenseite eines angrenzenden Wandelements verbunden. Insbesondere ist eine Rückwand mit ihrer Stirnseite bzw. mit ihren beiden Stirnseiten an einer innen liegenden Flächenseite von Seitenwänden der Schublade bündig anstoßen. Dabei bildet eine Flächenseite der Rückwand bzw. der Frontwand mit jeweiligen Stirnseiten der Seitenelemente eine hintere bzw. vordere Schmalseite der Schublade.
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Figurenbeschreibung:
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Im Einzelnen zeigt:
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1: Ein erfindungsgemäßes Verbindungselement in perspektivischer Ansicht,
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2: Eine Schnittansicht durch einen Teil einer Schublade mit einem Verbindungselement gemäß 1,
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3: Die Anordnung gemäß 2 perspektivisch, wobei Teile weggelassen sind,
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4: Ein weiteres erfindungsgemäßes Verbindungselement perspektivisch von der Seite,
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5: Einen Grundkörper des Verbindungselements gemäß 4,
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6: Ein Zusatzteil des Verbindungselements gemäß 4,
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7: Eine perspektivische Ansicht auf einen Eckbereich einer Schublade unter Weglassung von Bauteilwandungen mit einem Verbindungselement gemäß 4 und
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8: Ein weiteres erfindungsgemäßes Verbindungselement in angebrachter Position an einem Wandelement.
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1 zeigt ein als Steckverbinder bzw. Doppelclip 1 ausgebildetes Verbindungselement aus Kunststoff. Der Doppelclip 1 ist Teil eines intelligenten Verbindungssystems für Schubladen bzw. Schubkästen, die aus Profilmaterial ablängbaren Wandelementen aufgebaut sind. Die Wandelemente können aus einem Metallmaterial zum Beispiel Aluminium bestehen und alle aus dem gleichen Profil durch Ablängen hergestellt sein. Mit dem Doppelclip 1 kann eine doppelte Steckverbindung bzw. eine auf zwei Seiten eingerichtete Clipverbindung eingerichtet werden. Der Doppelclip 1 kann für die Verbindung von zwei Wandelementen 2, 3 in einer gemäß 2 gezeigten Verbindungsposition verwendet werden.
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Die Clipverbindung mit dem Doppelclip 1 wird dadurch eingerichtet, dass der Doppelclip 1 in einer Seitenwand 2 bzw. einer Seitenzarge einer Schublade eingesteckt wird und anschließend zusammen mit der Seitenwand 2 an einer Frontwand 3 bzw. einem Frontprofil befestigt wird, durch Einstecken und Verrasten des Doppelclip 1 an der Frontwand 3.
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Der einstückige Doppelclip 1 ist klein bauend und weist einen flachen und streifenförmig ausgebildeten Steg 4 auf. Am Steg 4 sind zwei gegenüberliegende Hauptseiten 4a und 4b vorhanden. An der Hauptseite 4a stehen in Längsrichtung des Stegs 4 betrachtet an gegenüberliegenden Enden widerhakenartige Federlaschen 5 und 6 vor. Die Federlaschen 5, 6 weisen jeweils eine zur Hauptseite 4a senkrecht abstehende Zunge 7 und einen in Richtung der Hauptseite 4a schräg abgewinkelt umgebogenen Rastabschnitt 8 auf. Der Rastabschnitt 8 ist über eine Umbiegung gegenüber der Zunge 7 elastisch federnd vorhanden, sodass die Rastabschnitte 8 an den Federlaschen 5 und 6 aus der in 1 gezeigten neutralen bzw. unbelasteten Position gemäß dem Bewegungspfeil P1 in Richtung zur Zunge 7 ausfedern kann. Auch die Zunge 7 kann geringfügig gegenüber dem Steg 4 elastisch ausfedern. Für eine Verrastung des Doppelclip 1 an der Seitenwand 2 sind an der Seitenwand 2 in einer zu einem Schubladeninneren gerichteten Innenwand 2a entsprechend dem Abstand der Federlaschen 5, 6 am Steg 4 rechteckförmige Öffnungen 9 und 10 vorhanden. Die Öffnungen 9 und 10 weisen eine Breite auf, welche der Breite B1 der Federlaschen 5, 6 entspricht, quer zur Längserstreckung des Stegs 4 betrachtet. Ein geringfügiges Spiel zwischen den Federlaschen 5, 6 und den Öffnungen 9, 10 kann dabei vorhanden sein, sodass die Federlaschen 5, 6 problemlos in die Öffnungen 9, 10 einsteckbar und ggf. wieder lösbar sind. Beim Einstecken und Lösen müssen die Rastabschnitte 8 etwas in Richtung der Pfeile P1 federnd zusammengedrückt werden, um durch die Öffnungen 9, 10 zu passen. Nach dem Einstecken werden die Rastabschnitte 8 wieder zurück entgegen der Pfeilrichtung P1 federn, sodass die Rastabschnitte 8 innen an den Öffnungen 9, 10 hintergreifend verrastet sind. Eine Höhe der Öffnungen 9, 10 ist etwas geringer als eine Höhe H1 der Federlaschen 5, 6 im unbelasteten Zustand gemäß 1, wobei die Höhe H1 sich am vorderen der Hauptseite 4a zugewandten Ende der Rastabschnitte 8 ergibt.
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Wird nun beim Zusammenbau der Schublade bzw. der Seitenwand 2 und der Frontwand 3 der Doppelclip 1 mit seinen Federlaschen 5, 6 in die Öffnungen 9 und 10 der Seitenwand 2 eingesteckt, liegt im verrasteten Zustand die Hauptseite 4a flächig an der Innenwand 2a der Seitenwand 2 an, was insbesondere 2 und 3 verdeutlichen.
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Zur Verbindung der Seitenwand 2 mit dem eingesteckten Doppelclip 1 mit der Frontwand 3 ist die Verrastung über den Doppelclip 1 durch federnde Klammern 11 und 12 des Doppelclip 1 einrichtbar. Die Klammern 11, 12 stehen auf der Hauptseite 4b gegenüberliegend zu den Federlaschen 5, 6 senkrecht an der Hauptseite 4b über. Die Klammern 11, 12 weisen hierbei einen mit der Breite B2 des Stegs 4 verlaufenden Klammerkörper 13 auf. Am Klammerkörper 13 ist jeweils eine Einrastnase 14 vorhanden, wobei die Einrastnasen 14 in Längsrichtung des Stegs 4 bzw. nach außen am Doppelclip 1 vorstehend ausgebildet sind.
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Aus der in 1 gezeigten neutralen Position der Klammern 11, 12 können diese elastisch nach innen gemäß der Pfeile P2 ausfedern, sodass durch zusammenstecken der Frontwand 3 und der Seitenwand 2 mit dem darin untergebrachten Doppelclip 1 diese lösbar verbunden werden können. Die Einrastnasen 14 greifen hierbei in entsprechend dazu passende Öffnungen 15 und 16 innen in der Frontwand 3. Die Öffnungen 15, 16 sind gegenüber in gegenüberliegenden parallel in Längsrichtung der Frontwand 3 verlaufenden vorstehenden Stegen 17, 18 vorhanden. Ein Abstand A1 von einer Stirnseite 19 der Frontwand 3 bis zum Rand der Öffnung 15, 16 entspricht zumindest nahezu einer Abmessung A2 am Doppelclip 1, zwischen der Hauptseite 4a und einem Absatz an der Einrastnase 14. Damit sind gemäß 2 die Seitenwand 2 und die Frontwand 3 fest verbunden.
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Die Positionierung der Öffnungen 9, 10 in Längsrichtung der Seitenwand 2 betrachtet ist so gewählt, dass im gemäß 2 und 3 zusammengebauten Zustand der Seitenwand 2 und der Frontwand 3 eine Stirnseite 2b der Seitenwand 2 bündig verläuft zu einer Außenseite der Frontwand 3. In 3 weist die Frontwand 3 keine durchgehende flächige Außenseite auf, sondern nur streifenförmige Schmalseiten von Stegen der Frontwand 3, zu denen auch die Stege 17 und 18 gehören.
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Für ein leichtes Verrasten durch Aufschieben mit einer Stirnseite der Frontwand 3 senkrecht zur Innenwand 2a der Seitenwand 2 mit dem Doppelclip 1 sind die Einrastnasen 14 jeweils auf ihrer zum freien Ende der Klammern 11, 12 gerichteten Seite mit einer Anschrägung 14a versehen. So können die Enden der Stege 17 und 18 gegen die Anschrägungen 14a stoßen und bei weiterem Aufschieben Klammern 11, 12 etwas gemäß P2 ausweichen bis die Klammern mit den Einrastnasen 14 in die Öffnungen 15, 16 einschnappen und dort hintergreifend verrasten.
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4 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Verbindungselement 20, welches ebenfalls stirnseitig an einem Wandelement bzw. einer Schubladenwand einbringbar ist, wobei im verbundenen Zustand der Wandelemente die Stirnseite an einer Flächenseite des anderen Wandelements anliegt. Das Verbindungselement 20 umfasst einen Grundkörper 21 insbesondere aus Kunststoff, an dem ein Krallblech 22 aufgeschoben vorhanden ist. Das U-förmige Krallblech 22 kann von einer Seite auf den Grundkörper 21 aufgeschoben werden und im Bereich einer nach unten abgesetzten Aufnahmekontur 23 positionsrichtig am Grundkörper 21 fixiert werden. Hierzu sind Rundlöcher 24 und gegenüberliegende Rundlöcher 25 an gegenüberliegenden Schenkeln des Krallblechs 22 eingebracht. Die Rundlöcher 24, 25 sind im aufgesteckten Zustand gemäß 4 über außen entsprechend dimensionierte überstehende Rundsockel 26 in der Aufnahmekontur 23 verrastbar. Zum leichten Aufschieben des dabei sich leicht nach außen aufbiegenden Krallblechs 22 sind die Rundsockel 26 zur Aufschiebseite 21a des Grundkörpers 21 mit einer Anschrägung 26a versehen.
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Außerdem sind am Krallblech 22 nach außen und nach vorne entgegen einer Aufschiebrichtung abgewinkelt vorstehende spitz zulaufende Zähne bzw. Einkrallabschnitte 27 vorgesehen. Die Einkrallabschnitte 27 verkrallen sich im eingesteckten Zustand des Verbindungselements 20 zwischen Innenseiten von Wandungen des entsprechenden Wandelements, sodass entgegen der Einsteckrichtung das Verbindungselement 20 nicht mehr zerstörungsfrei vom Wandelement abnehmbar ist.
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Zum Verschrauben des eingesteckten Bereichs des Verbindungselements 20 in einem Wandelement sind vorbereitete Aufnahmebohrungen 28, 29 im Grundkörper 21 und an den betreffenden Stellen des Wandelements vorhanden. Die Aufnahmebohrungen 28 sind in den Rundsockeln 26 ausgebildet. Zur Verbindung mit dem anderen Wandelement sind Spreizdübel 30, 31 an seitlich vorstehenden Flanschen 32, 33 vorgesehen. Die Spreizdübel umfassen aufspreizbare Spreizbacken 30a, 31a, die jeweils paarweise vorhanden sind, und verschieblich einbringbare zwischen die Spreizbacken 30a, 31a einschiebbare Spreizstifte 30b, 31b.
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7 zeigt das Verbindungselement 20 im verbindenden Zustand für eine Frontwand 41 mit einer Seitenwand 42, wobei die Spreizstifte 30b, 31b noch nicht eingeschoben gezeigt sind.
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Eine alternative Anordnung eines Verbindungselements 34 zeigt 8, wobei nur ein Wandelement 40 gezeigt ist. Das Verbindungselement 34 ist ähnlich aufgebaut wie das Verbindungselements 20, jedoch ohne Krallblech.
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Des Weitern sind zum Aufspreizen von Spreizdübeln 35, 36 keine Spreizstifte sondern Spreizschrauben 37 vorgesehen. Außerdem ist eine mit Senkkopf ausgebildete Befestigungsschraube 38 beispielhaft an einem der Bohrungslöcher 39 des Verbindungselements 34 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Doppelclip
- 2
- Seitenwand
- 2a
- Innenwand
- 2b
- Stirnseite
- 3
- Frontwand
- 4
- Steg
- 4a, 4b
- Hauptseite
- 5
- Federlasche
- 6
- Federlasche
- 7
- Zunge
- 8
- Rastabschnitt
- 9, 10
- Öffnung
- 11, 12
- Klammer
- 13
- Klammerkörper
- 14
- Einrastnase
- 14a
- Anschrägung
- 15, 16
- Öffnung
- 17, 18
- Steg
- 19
- Stirnseite
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Grundkörper
- 21a
- Aufschiebseite
- 22
- Krallblech
- 23
- Aufnahmekontur
- 24, 25
- Rundloch
- 26
- Rundsockel
- 26a
- Anschrägung
- 27
- Einkrallabschnitt
- 28, 29
- Aufnahmebohrung
- 30, 31
- Spreizdübel
- 30a, 31a
- Spreizbacken
- 30b, 31b
- Spreizstift
- 32, 33
- Flansch
- 34
- Verbindungselement
- 35, 36
- Spreizdübel
- 37
- Spreizschraube
- 38
- Schraube
- 39
- Bohrung
- 40
- Wandelement
- 41
- Frontwand
- 42
- Seitenwand