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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventileinheit mit entsperrbarem Rückschlagventil, mit einem Ventilgehäuse, an dem ein erster und ein zweiter Arbeitsanschluss vorgesehen sind, die über einen Arbeitskanal miteinander verbunden sind, in dem das entsperrbare Rückschlagventil eingeschaltet ist, das durch eine fluidisches Steuersignal entsprerrbar ist, welches an einem Signaleingangsanschluss des Ventilgehäuses eingespeist werden kann.
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Die Erfindung betrifft ferner einen mit zwei derartigen Ventileinheiten ausgestatteten fluidbetätigten Antrieb.
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Eine Ventileinheit sowie ein fluidbetätigter Antrieb der eingangs genannten Art sind aus der
DE 201 06 511 U1 bekannt. Der dort beschriebene fluidbetätigter Antrieb umfasst einen in einem Gehäuse verschiebbar gelagerten Kolben, der zwei Arbeitskammern dicht voneinander abteilt. Eine mit dem Kolben bewegungsgekoppelte Kolbenstange ermöglicht außerhalb des Gehäuses einen Abgriff der Kolbenbewegung. Die Bewegung des Kolbens wird durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern bewirkt.
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Bei einem derartigen fluidbetätigten Antrieb kann bei Stillstand und einseitiger Beaufschlagung des Kolbens mit Druckluft eine Leckage-Luftströmung über die Kolbendichtung von der ersten Arbeitskammer in die zweite Arbeitskammer entstehen, die zu einer ungewollten Bewegung des Kolbens führt. Dies führt bei längeren Standzeiten zu einem „Wandern” des Kolbens.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ventileinheit mit entsperrbarem Rückschlagventil sowie einen fluidbetätigten Antrieb der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass ein „Wandern” des Kolbens bei längerer Standzeit verhindert wird.
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Zur Lösung der Aufgabe betreffend die Verhinderung des „Wanderns” des Kolbens aufgrund einer Leckage-Luftströmung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Ventileinheit oder ein die Ventileinheit mit einer Arbeitskammer verbindendes Zwischenelement zumindest ein Zwangsentlüftungsventil zur Entlüftung einer aus dem Arbeitsraum entweichenden Leckage-Luft an die Umgebung oder in das Steuerventil aufweist.
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Zur Entlüftung der Leckage-Luft in das Steuerventil ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass das zumindest eine Zwangsentlüftungsventil in dem Rückschlagventil integriert ist, wobei der zweite Arbeitsanschluss über eine Auslassöffnung des Zwangsentlüftungsventils, den Arbeitskanal und den ersten Arbeitsanschluss strömungstechnisch mit dem Steuerventil gekoppelt ist.
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Bei dieser Ausführungsform kann die Leckage-Luftströmung von dem zweiten Arbeitsanschluss in das Steuerventil z. B. 5/3-Wegevenil, welches in Ruhestellung offen ist, entlüftet werden. Bei dieser Ausführungsform müssen allerdings Steuerventile verwendet werden, die in Ruhestellung offen sind.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die Leckage-Luft über das Zwangsentlüftungsventil an die Umgebung bzw. in die Atmosphäre abgelassen wird. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus bzw. hat den Vorteil, dass Steuerventile verwendet werden können, die in Ruhestellung geschlossen sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Zwangsentlüftungsventil in einer Wandung des Ventilgehäuses angeordnet, wobei der zweite Arbeitsanschluss über eine Auslassöffnung des Zwangsentlüftungsventils strömungstechnisch mit der Umgebung gekoppelt ist. Das Zwangsentlüftungsventil mündet in eine Steuerkammer, die fluidtechnisch mit dem zweiten Arbeitsanschluss verbunden ist.
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Eine weitere alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Ventileinheit zusätzlich zu dem in dem Rückschlagventil integrierten Zwangsentlüftungsventil ein weiteres Zwangsentlüftungsventil aufweist, welches den Arbeitskanal über eine Auslassöffnung strömungstechnisch mit der Umgebung koppelt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Zwangsentlüftungsventil eine integrierte Rückschlagfunktion auf, die es zulässt, die über die Kolbendichtung überströmende Luft direkt an die Umgebung abzugeben.
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Vorzugsweise umfasst die integrierte Rückschlagfunktion ein in einer Aufnahme in axialer Richtung verschiebbar aufgenommenes Schließelement, wobei das Schließelement bei einem Druck unterhalb eines Schwellwertdruckes in einer geöffneten Stellung mittels eines Federelementes gegen einen Anschlag anliegt und die Auslassöffnung freigibt und wobei das Schließelement bei einem Druck oberhalb des Schwellwertdruckes dichtend gegen einen Ventilsitz anliegt und die Auslassöffnung schließt.
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Besonders bevorzugt weist das Schließelement einen in die Auslassöffnung eingreifenden Schließbolzen aufweist, der mit dem Ventilsitz zur Freigabe und zum Verschließen der Auslassöffnung zusammenwirkt, wobei das Federelement koaxial zu dem Schließbolzen angeordnet ist.
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Das Zwangsentlüftungsventil schließt im Normalbetrieb in einem Bereich ab 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise ab 0,65 bar. Mit anderen Worten liegt der Schwellwertdruck in einem Bereich ab 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise ab 0,65 bar.
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Vorzugsweise ist die Auslassöffnung des ersten Zwangsentlüftungsventils über den Arbeitskanal strömungstechnisch mit einer Eingangsöffnung des zweiten Zwangsentlüftungsventils gekoppelt ist, so dass aus dem ersten Zwangsentlüftungsventil strömende Leckage-Luft über das zweite Zwangsentlüftungsventil an die Umgebung ableitbar ist.
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Eine besonders kompakte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das zweite Zwangsentlüftungsventil in einer Verschraubung integriert ist, die in einem sich quer zu der Längsachse der Ventileinheit streckenden Flansch eingeschraubt und strömungstechnisch mit dem Arbeitskanal gekoppelt ist.
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Dabei kann die Verschraubung vorzugsweise die Aufnahme aufweist, in welcher das Schließelement verschiebbar angeordnet ist. Die Auslassöffnung ist bei dieser Ausführung in einer Stirnseite der Verschraubung eingebracht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Zwangsentlüftungsventil handbetätigbar, wobei der Schließbolzen über die Auslassöffnung betätigbar ist. Folglich kann die Leckage-Luftströmung mittels einer Handbetätigung an die Umgebung bzw. Atmosphäre und/oder über das Steuerventil entlüftet werden.
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Vorzugsweise ist das Rückschlagventil mittels eines in einer Steuerkammer verschiebbar angeordneten Entsperrstößels durch Druckbeaufschlagung des Steueranschlusses entsperrbar. Der Entsperrstößel ist mittels eines über eine Öffnung betätigbaren Betätigungsstößels axial verschiebbar.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Entsperrstößel den axialen Strömungskanal auf, wobei der axiale Strömungskanal den zweiten Arbeitsanschluss strömungstechnisch mit der Steuerkammer verbindet und wobei die Steuerkammer über das Zwangsentlüftungsventil mit der Umgebung gekoppelt ist.
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Der Entsperrstößel ist vorzugsweise mittels eines in der Steuerkammer angeordneten Steuerkolbens betätigbar. Die Steuerkammer ist zwischen dem Steuerkolben und einem Kolben des Entsperrstößels ausbildet.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination – sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnungen zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen:
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1a) eine Seitenansicht einer Ventileinheit,
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1b) eine Draufsicht der Ventileinheit gemäß 1,
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2 einen fluidbetätigten Antrieb in schematischer Darstellung mit Zwangsentlüftung an die Umgebung,
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3 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der Ventileinheit gemäß 2 in geschlossener Stellung,
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4 einen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform der Ventileinheit gemäß 2 in geöffneter Stellung,
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5 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Ventileinheit gemäß 2 mit Zwangsentlüftung an die Umgebung in geschlossener Stellung,
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6 einen fluidbetätigten Antrieb in schematischer Darstellung mit Zwangsentlüftung in ein Steuerventil und
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7 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Ventileinheit gemäß 6 mit Zwangsentlüftung in ein Steuerventil in geschlossener Stellung.
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1a) zeigt in Seitenansicht eine Ventileinheit 10 mit einem Ventilgehäuse 12 mit einem ersten Arbeitsanschluss 14, einem zweiten Arbeitsanschluss 16 und einem Signaleingangsanschluss 18.
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1b) zeigt eine Draufsicht der Ventileinheit 10 mit einem Betätigungselement 20 zur Handbestätigung des Rückschlagventils.
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2 zeigt rein schematisch einen fluidbetätigten Antrieb 22 mit einem Gehäuse 24, in dem ein Kolben 26 verschiebbar gelagert ist. Durch den Kolben 26 ist das Gehäuse 24 in zwei Arbeitskammern 28, 30 dicht voneinander abgeteilt. Ein mit dem Kolben 26 bewegungsgekoppelte Kolbenstange 32 ermöglicht außerhalb des Gehäuses 24 einen Abgriff der Kolbenbewegung. Die Bewegung des Kolbens 26 wird durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern 28, 30 bewirkt.
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Die Ventileinheiten 10 sind jeweils mit ihrem Arbeitsanschluss 16 fluidtechnisch mit einer Arbeitskammer 28, 30 des Gehäuses 24 verbunden. Die Arbeitsanschlüsse 14 sind jeweils gegebenenfalls über ein Drosselventil (nicht dargestellt) über eine Fluidleitung 34, 36 mit einem Steuerventil 38 verbunden, durch das wahlweise ein Einspeisen oder eine Abfuhr eines Betätigungsfluids in den bzw. aus dem ersten Arbeitsanschluss hervorgerufen werden kann. Bei dem Betätigungsfluid handelt es sich insbesondere um Druckluft.
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Die Steuereingänge 18 sind ebenfalls über Fluidleitungen mit einem Steuerventil verbunden. Durch ein Steuersignal über den Anschluss 18 ist der Durchfluss von dem Arbeitsanschluss 16 zu dem Arbeitsanschluss 14 bzw. umgekehrt frei. Beim Wegfall des Steuersignals ist der Anschluss von dem Arbeitsanschluss 16 zu dem Arbeitsanschluss 14 gesperrt und von den Arbeitsanschluss 14 nach Arbeitsanschluss 16 frei.
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Bei einem Not-Stopp-Signal kann das Rückschlagventil 10 mit der Handbetätigung 20 entlüftet werden. Der Steuerdruck entspricht etwa 0,4-fachem Betriebsdruck, der im Bereich von 6 bar, maximal 15 bar liegt.
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Gemäß einem ersten eigenerfinderischen Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ventileinheit 10 ein Zwangsentlüftungsventil 40 aufweist, welches verhindert, dass bei Stillstand und einseitiger Druckbeaufschlagung des Kolbens über eine Kolbendichtung überströmende Leckage-Luft den Kolben 26 bewegt. Das Zwangsentlüftungsventil 40 hat eine integrierte Rückschlagfunktion, die es zulässt, die überströmende Luft an die Umgebung zu entlüften und im Normalbetrieb, d. h. ab maximal 0,65 bar zu schließen.
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Durch die Entlüftung der Leckage-Luft an die Umgebung wird zudem der Vorteil erreicht, dass beliebige Steuerventile 38 verwendet werden können, insbesondere nicht notwendig Ventile verwendet werden müssen, die in Ruhestellung offen sind, um eine Entlüftung zu gewährleisten.
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3 zeigt einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Ventileinheit 10 mit Zwangsentlüftung in einem geschlossenen Zustand. Ein Rückschlagventilteil 42 liegt mit einer Dichtung 43 durch eine Feder 44 federvorgespannt gegen einen Ventilsitz 46 an. Das Rückschlagventilteil 42 ist topf-förmig ausgebildet und nimmt in seinem topf-förmigen Innenteil 48 die Feder 44 auf, die mit einem ersten Ende gegen das Rückschlagventilteil 42 und mit einem zweiten Ende gegen einen Anschlag 50 anliegt, der fest mit einem Ventilgehäuse 52 verbunden ist.
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In der dargestellten Stellung ist die mit dem Arbeitsanschluss 16 verbundene Arbeitskammer 30 nicht mit Druckluft beaufschlagt, so dass das Rückschlagventilteil 42 durch die Federkraft der Feder 44 gegen den Ventilsitz 46 gedrückt wird. Das Rückschlagventilteil 42 ist über einen Stößel 54 mit einem Entsperrmechanismus 56 gekoppelt, über den das Rückschlagventilteil 42 entsperrbar ist. Der Entsperrmechanismus 56 umfasst einen Entsperrkolben 58, der in einer Arbeitskammer 60 verschiebbar angeordnet ist, in der auch ein mit dem Stößel 54 gekoppelter Kolben 62 verschiebbar angeordnet ist. Der Stößel 54 mit Kolben 62 ist über eine Feder 64 gegen das Ventilgehäuse federvorgespannt. Entlang einer Längsachse erstreckt sich im Inneren des Stößels ein Strömungskanal 66, über den die Arbeitskammer 60 mit dem Arbeitsanschluss 16 fluidtechnisch gekoppelt ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann somit die Leckage-Luft, die in die Arbeitskammer 30 des Gehäuses 24 einströmt, über den Arbeitsanschluss 16 und den Strömungskanal 66 in die Arbeitskammer 60 strömen. In einer Wandung 68 der Arbeitskammer 60 ist erfindungsgemäß das Zwangsentlüftungsventil 40 angeordnet, über welches die Leckage-Luft an die Umgebung entlüftet wird. Das Zwangsentlüftungsventil 40 umfasst eine integrierte Rückschlagfunktion, die es zulässt, die überströmte Luft an die Umgebung zu entlüften und im Normalbetrieb, ab maximal 0,65 bar zu schließen.
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4 zeigt die Ventileinheit 10 in Längsschnitt in einer Position, in der das Rückschlagventilteil 42 geöffnet ist, so dass das Rückschlagventilteil 42 einen Durchfluss von dem Arbeitsanschluss 14 zu dem Arbeitsanschluss 16 und umgekehrt freigibt. In dieser Stellung ist der Entsperrkolben 58 über den Steuerluftanschluss 18 mit Steuerluft beaufschlagt, so dass der Entsperrkolben 58 gegen den Kolben 62 des Stößels 54 mit Kraft beaufschlagt ist. Gegen die Kraft der Feder 64 wird der Kolben 62 mit Stößel 54 in Richtung des Rückschlagventilteils 40 gedrückt. Dabei wird auch das Federelement 48 komprimiert. In dieser Stellung ist die Kammer 60, die sich zwischen dem Entsperrkolben 58 und dem Stößelkolben 62 ausbildet, über den Kanal 66 und den Arbeitsanschluss 16 bzw. Arbeitsanschluss 14 mit Arbeitsdruck, z. B. 6 Bar, beaufschlagt, so dass das Zwangsentlüftungsventil 40 geschlossen ist.
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5 zeigt einen Längsschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Ventileinheit 72. Die Ventileinheit 72 umfasst ein Ventilgehäuse 74 mit einem ersten Arbeitsanschluss 76, einem zweiten Arbeitsanschluss 78 und einem Steueranschluss 80.
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Das Ventilgehäuse 74 umfasst einen Grundkörper 82 in Form eines Hohlzylinders mit einer ersten Arbeitskammer 84 in der ein Rückschlagventil 86 in Richtung einer Längsachse 88 verschiebbar aufgenommen ist. An die erste Arbeitskammer 84 schließt sich eine zweite Arbeitskammer 90 an, in der ein Entsperrstößel 92 in Richtung der Längsachse 88 verschiebbar angeordnet ist. Der Entsperrstößel 92 wirkt mit dem Rückschlagventil 86 zusammen, um dieses zu entsperren.
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Auf einer zylinderförmigen Außenwand 94 des Grundkörpers 82 ist ein Ringstutzen 96 aufgeschoben und über ein Fixierelement 98 wie Pressring fixiert. In der Außenwandung 94 ist eine Nut 100 für ein Dichtelement 102 wie O-Ring vorgesehen, über den der Ringstutzen 96 gegenüber der Umgebung abgedichtet ist. Des Weiteren weißt das Fixierelement 98 wie Pressring zumindest ein Dichtelement 104 wie O-Ring auf, über das eine weitere Abdichtung des Ringstutzens 96 gegenüber der Umgebung gewährleistet ist.
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Der Ringstutzen 96 umfasst den ersten Arbeitsanschluss 76, der über einen in der Außenwand 94 eingebrachten Arbeitskanal 106 mit der zweiten Arbeitskammer 90 strömungstechnisch verbunden ist.
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Der Entsperrstößel 92 ist über eine Gewindehülse 108 in dem zweiten Arbeitsraum 90 fixiert, wobei die Gewindehülse mit einem ersten Ende 110 mit dem Grundkörper 82 verbunden wie verschraubt ist. Ein zweites Ende 112 der Gewindehülse 108 weist ein Innengewinde auf, in welches ein Stutzen 114 eingeschraubt und über Dichtelement 116 wie O-Ringe abgedichtet ist. In dem Stutzen 114 ist entlang der Längsachse 88 ein Betätigungsstößel 116 in einer zylinderförmigen Aufnahme 118 verschiebbar gelagert und über ein Dichtelement 120 wie O-Ring, welches in einer Nut des Betätigungsstößel liegt, gegenüber der zylinderförmigen Aufnahme 118 abgedichtet. Der Betätigungsstößel 116 ist mit einem ersten Ende 122 in Wirkkontakt mit dem Entriegelungsstößel 92. Ein zweites Ende 124 des Betätigungsstößels ist durch eine stirnseitige Öffnung 126 des Stutzens 114 frei zugänglich, so dass durch Druck auf das zweite Ende 124 ein manuelles, händisches Entsperren des Rückschlagventils 86 möglich ist.
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Koaxial zu dem Stutzen 114 ist ein Ringstutzen 128 angeordnet, der über Dichtelemente 130, 132 wie O-Ringe gegenüber der Umgebung abgedichtet ist. In dem Ringstutzen 128 ist der Steueranschluss 80 aufgenommen, der über einen Strömungskanal 134 strömungstechnisch mit einer Steuerkammer 136 in Verbindung steht. Die Steuerkammer ist strömungstechnisch mit der zweiten Arbeitskammer 90 gekoppelt, in der der Entsperrstößel 92 angeordnet ist. Der Entsperrstößel 92 liegt über eine Feder 138 federvorgespannt gegen das erste Ende 122 des Betätigungsstößels 116 an. Der Entsperrstößel 92 umfasst an einem ersten Ende einen Kolben 140, der mit dem ersten Ende 122 des Betätigungsstößels zusammenwirkt und ein Stößelelement 142, das mit dem Rückschlagventil 86 zusammenwirkt. Das Stößelelement 142 weist an seinem vorderen Ende eine Nut 144 zur Aufnahme eines Dichtelementes wie O-Ring 146 auf, über den der Entsperrstößel 142 abgedichtet ist. Auch der Kolben 140 umfasst eine umlaufende Nut 148 zur Aufnahme eines Dichtelementes wie O-Ring 150, so dass die zweite Arbeitskammer 90 gegenüber der Steuerkammer 136 abgedichtet ist.
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Das Rückschlagventil 86 ist in dem ersten Arbeitsraum 84 entlang Längsachse 88 beweglich angeordnet und wird mittels einer Feder 154 gegen einen Ventilsitz 156 gedrückt. Das Rückschlagventil 86 weist eine kegelstumpfförmige Spitze 158 auf, wobei in der kegelstupfförmigen Spitze 158 eine Nuteinheit 160 zur Aufnahme eines Dichtelementes 162 wie O-Rings vorgesehen ist. In einem dem ersten Arbeitsanschluss 78 bzw. dem Federelement 154 zugewandten Ende 164 ist in einer Nut ein Dichtelement 166 wie O-Ring zur Abdichtung des Rückschlagventil 86 gegenüber dem ersten Arbeitsraum 84 angeordnet.
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Gemäß der in 5 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform der Ventileinheit 72 weist diese ein erstes Zwangsentlüftungsventil 168 sowie ein zweites Zwangsentlüftungsventil 170 auf. Über die Zwangsentlüftungsventile 168, 170 ist eine Entlüftung von Leckage-Luft an die Umgebung möglich, die aus dem Arbeitszylinder 24 entweicht und an dem Rückschlagventil 86 ansteht.
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Die Zwangsentlüftungsventile 168, 170 weisen jeweils ein Schließelement 172, 174 auf, das in axialer Richtung in einer Aufnahme 176, 178 verschiebbar angeordnet ist. Das Schließelement 172, 174 befindet sich bei einem Druck im Bereich unterhalb eines Schwellwertdruckes von 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise 0,65 bar in geöffneter Stellung und wird mittels eines Federelementes 180, 182 federvorgespannt gegen einen Anschlag 184, 186 gedrückt. In diese Stellung kann die Leckage-Luft über das Zwangsentlüftungsventil an die Umgebung oder in das Steuerventil entweichen. Das Schließelement 172, 174 befindet sich bei einem Druck im Bereich oberhalb des Schwellwertdruckes von 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise 0,6 bar in geschlossener Stellung, wobei ein Schließbolzen 188, 190 druckbeaufschlagt gegen die Kraft des Federelementes 180, 182 in einen Ventilsitz 192, 194 gedrückt wird. Folglich ist das Zwangsentlüftungsventil 168, 170 ab einem Druck im Bereich von 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise 0,65 bar abgedichtet.
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Das Federelement 180, 182 ist koaxial zu dem Schließbolzen 188, 190 angeordnet und erstreckt sich zwischen dem Ventilsitz 192, 194 und dem Schließelement 172, 174, so dass das Schließelement gegen den Anschlag 184, 186 gedrückt wird, sobald an dem Zwangsentlüftungsventil 168, 170 ein Druck von 0,5 bar bis 0,9 bar vorzugsweise 0,9 bar anliegt. Da die, die aus dem Arbeitszylinder 24 entweichende Leckage-Luft einen Druck aufweist, der geringer ist als der Schwellwertdruck, wird das Schließelement 172, 174 gegen den Anschlag 184, 186 gedrückt, so dass der Schließbolzen 188, 190 nicht gegen den Ventilsitz 192, 194 anliegt und eine Auslassöffnung 196, 198 freigibt, aus dem die Leckage-Luft an die Umgebung entlüftet wird.
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Das erste Zwangsentlüftungsventil 168 ist gemäß der Erfindung in dem Rückschlagventil 86 integriert. In dem Rückschlagventil 86 ist die sich entlang Längsachse 88 erstreckende Aufnahme 176 ausgebildet, in der das Schließelement 172 entlang der Längsachse 88 beweglich aufgenommen ist. Das Schließelement 172 ist über ein Dichtelement wie O-Ring gegenüber der Aufnahme 176 abgedichtet
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In der kegelstumpfförmigen Ventilspitze 158 des Rückschlagventils 86 ist der Ventilsitz 192 ausgebildet, gegen den der Schließbolzen 188 anliegt. Koaxial zu dem Schließbolzen 188 ist das Federelement 180 angeordnet, so dass das Schließelement 172 in der Aufnahme 176 federvorgespannt ist. Das Schließelement ist über den Anschlag 184 wie Pressring in dem Rückschlagventil 86 gesichert.
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Das zweite Zwangsentlüftungsventil 170 ist in einer Verschraubung 200 integriert, die in einem Flansch 202 des Ringstutzens 96 eingeschraubt ist. Die Verschraubung 200 ist über ein Dichtelement 203 wie O-Ring gegenüber dem Flansch 202 abgedichtet.
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Die Verschraubung 204 umfasst die Aufnahme 178, in der das Schließelement 174 entlang Längsachse beweglich aufgenommen und über einer Abdichtung gegenüber der Aufnahme 178 abgedichtet ist. In einer Stirnseite der Verschraubung 200 ist die Auslassöffnung 198 ausgebildet, die durch den Schließbolzen 190 verschlossen ist. Koaxial zu dem Schließbolzen 190 ist das Federelement 182 wie Spiralfeder angeordnet, über welche das Schließelement 174 federvorgespannt gegen den Anschlag 186 mit Kraft beaufschlagt wird. Der Anschlag 186 ist in der Verschraubung 200 fixiert. Das Zwangsentlüftungsventil 170 ist über den Arbeitskanal 106 in der Wandung 94 des Ventilkörpers 82 fluidtechnisch mit der ersten Arbeitskammer 84 verbunden, so dass Leckage-Luft in einem Druckbereich von 0,5 bis 0,9 bar vorzugsweise 0,65 bar über das erste Zwangsentlüftungsventil 168 in die zweite Arbeitskammer 90 und über den Arbeitskanal 106 sowie das zweite Zwangsentlüftungsventil 170 an die Umgebung abgelassen wird.
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6 zeigt rein schematisch ein fluidbetätigten Antrieb 204 mit einem Gehäuse 206, in dem ein Kolben 208 verschiebbar gelagert ist. Durch den Kolben 208 ist das Gehäuse 206 in zwei Arbeitskammern 210, 212 dicht voneinander abgeteilt. Ein mit dem Kolben 208 bewegungsgekoppelte Kolbenstange 214 ermöglicht außerhalb des Gehäuses 206 einen Abgriff der Kolbenbewegung. Die Bewegung des Kolbens 208 wird durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern 210, 212 bewirkt.
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Die Arbeitskammern 210, 212 sind jeweils über Ventileinheiten 216 und gegebenenfalls Drosselventile 220, 222 mit einem Steuerventil 224 verbunden.
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7 zeigt rein schematisch im Längsschnitt beispielhaft den Aufbau der Ventileinheit 216.
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Die Ventileinheit 216 weist einen Aufbau auf, der grundsätzlich dem Aufbau der Ventileinheit 72 entspricht, die mit Bezug zur 5 beschrieben wurde.
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Die Ventileinheit 216 umfasst den Ventilkörper 74 mit dem ersten Arbeitsanschluss 76, dem zweiten Arbeitsanschluss 78 sowie dem Steueranschluss 80. In dem Arbeitsraum 84 des zweiten Arbeitsanschlusses 78 ist das Rückschlagventil 86 entlang Längsachse 88 verschiebbar aufgenommen und wird über die Spiralfeder 154 mit seiner Dichtung 162 gegen den Ventilsitz 156 gedrückt, so dass eine strömungstechnische Verbindung über die Durchbrechung 106 zu dem ersten Arbeitsanschluss 76 geschlossen ist.
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Durch Beaufschlagung des Steueranschlusses 80 mit Druckluft wird der Entsperrstößel 92 mit Druck beaufschlagt, so dass das Rückschlagventil 86 gegen die Spiralfeder 154 mit Kraft beaufschlagt wird. Das Rückschlagventil 86 entfernt sich von dem Ventilsitz 156 so dass eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem ersten Arbeitsanschluss 76 und dem zweiten Arbeitsanschluss 78 hergestellt wird.
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Alternativ besteht die Möglichkeit den Entsperrstößel 92 des Betätigungselementes 116 über die Öffnung 126 per Hand zu entsperren.
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Die Ventileinheit 216, 218 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 5 dadurch, dass eine Entlüftung von Leckage-Luft nicht an die Umgebung sondern erfindungsgemäß über den ersten Arbeitsanschluss 76 in das Steuerventil 224 erfolgt. Das Zwangsentlüftungsventil 170 ist daher nicht zwingend erforderlich. Folglich weist ein den ersten Arbeitsanschluss 76 aufweisender Ringstutzen 226 ausschließlich den ersten Arbeitsanschluss 76 auf. Das Zwangsentlüftungsventil 168 ist entsprechend der Ausführung gemäß 5 ausgebildet und in dem Rückschlagventil 86 integriert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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