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Die Erfindung betrifft ein Flugzeugdivan mit mehreren auf einem gemeinsamen Unterbau befestigten Sitzbereichen mit jeweiligen Sitzteilen und Rückenlehnen.
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Ein Divan oder Sofamöbel zum Einsatz in einem Flugzeug ("Flugzeugdivan") ist bereits bekannt, insbesondere zur Verwendung in VIP-Kabinen. Jedoch ist der Divan im Gegensatz z.B. zu einem Einzelsitz weniger flexibel an verschiedene Sitzbedürfnisse angepasst.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere einen Flugzeugdivan bereitzustellen, der besser an verschiedene Sitzbedürfnisse und ggf. sich ändernde äußere Bedingungen (Start, Landung usw.) anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Flugzeugdivan mit mehreren auf einem gemeinsamen Unterbau befestigten Sitzen oder Sitzplätzen, wobei jedem der Sitzplätze ein Sitzpolster oder Sitzteil und eine Rückenlehne zugeordnet ist und wobei die Rückenlehne bezüglich des Sitzteils vorziehbar und zurückschiebbar ist.
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Ein solcher Flugzeugdivan weist den Vorteil auf, dass er – je nach Position der Rückenlehne – ein zum Arbeiten besonders ergonomisches Sitzen oder ein besonders bequemes Sitzen ermöglicht. Dabei braucht kein Platz hinter dem Sitzteil freigehalten zu werden. Da für jeden so ausgerüsteten Sitzplatz die Rückenlehne individuell einstellbar ist, lässt sich eine besonders flexible Anpassung des Divans an mehrere Nutzer erreichen.
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Der Divan kann auch als Sofa bezeichnet werden, z.B. bei drei Sitzplätzen als 3er-Sofa usw.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Sitzplätze geradlinig nebeneinander angeordnet und dabei in die gleiche Richtung ausgerichtet sind. Sie können aber auch in einer gekrümmten Reihe angeordnet sein oder eine Über-Eck-Anordnung aufweisen. Es ist noch eine Weiterbildung, dass benachbarte Sitzplätze unmittelbar aneinandergrenzen. Es ist auch eine Weiterbildung, dass sich ein Abstand benachbarter Sitzplätze zueinander nicht verändern lässt.
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Dass die Rückenlehne bezüglich der Sitzfläche vorziehbar und zurückschiebbar ist, kann insbesondere bedeuten, dass die Rückenlehne in einer Richtung ihrer Anlehn- oder Kontaktseite, an die sich ein Nutzer anlehnen kann, vorziehbar ist und gegen diese Richtung zurückschiebbar ist. Die Rückenlehne kann parallel zu der Oberseite des Sitzteils (d.h., der Sitzfläche) verschiebbar sein, insbesondere in einer horizontalen Richtung. Allgemein kann die Kontaktseite der Rückenlehne als eine Vorderseite angesehen werden. Dann ist die Rückenlehne nach vorne vorziehbar und in die andere Richtung, d.h., nach hinten, zurückschiebbar.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Rückenlehne zwischen einer hochgestellten Sitzposition und einer horizontalen Liegeposition umklappbar ist und die Sitzfläche zum Zurückklappen der Rückenlehne in die horizontale Liegeposition an dem Unterbau nach vorne verschiebbar ist. Dadurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass das Sitzteil in der Sitzposition bis an eine hintere Wand herangebracht werden kann. Bei zurückgeklappter Rückenlehne wird durch die Rückenlehne und das Sitzteil eine Liegefläche erzeugt. Die Rückenlehne kann insbesondere gegen das Sitzteil drehbar sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Rückenlehne nur zwischen der hochgestellten Sitzposition und der horizontalen Liegeposition umklappbar ist, also nur zwischen diesen zwei Positionen und keine Zwischenposition einnehmen kann. Jedoch ist in einer anderen Weiterbildung mindestens eine Zwischenposition einnehmbar.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Rückenlehne eine verstellbare Kopfstütze aufweist. Dadurch kann ein Sitzkomfort für einen Nutzer vorteilhafterweise noch weiter gesteigert werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Kopfstütze klappbar ist. So kann sie insbesondere zwischen einer kopfstützenden hochgeklappten Position und einer nicht kopfstützenden zurückgeklappten Position umgeklappt werden, insbesondere nur zwischen diesen beiden Positionen. Dies ermöglicht auf einfache Weise eine Wahl zwischen einer Nutzung und einer Nichtnutzung der Kopfstütze.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Kopfstütze in ihrer hochgeklappten Position flächenbündig an die Vorderseite der Rückenlehne anschließbar ist.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass die Kopfstütze in ihrer zurückgeklappten Position flächenbündig an die Vorderseite der Rückenlehne anschließbar ist. Dadurch kann die Kopfstütze als ein oberer Rand der Rückenlehne dienen, ohne den Kopf darauf stützen zu müssen. Insbesondere kann dazu eine Rückseite der Kopfstütze (die einer als Auflage- oder Kontaktfläche dienenden Vorderseite der Kopfstütze abgewandt ist) flächig auf einem oberen Rand der Rückenlehne aufliegen.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die Kopfstütze vor die Rückenlehne verschiebbar ist (und folglich auch wieder zurückverschiebbar ist). So kann eine noch vielseitigere Anpassung an eine Kopfhaltung erreicht werden. Dabei kann sich die Kopfstütze in ihrer hochgeklappten Position oder in ihrer zurückgeklappten Position befinden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Kopfstütze nach hinten verschiebbar ist, so dass sie nicht mehr flächenbündig zu der Vorderseite der Rückenlehne angeordnet ist.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Kopfstütze insbesondere auch in der Liegeposition der Rückenlehne vor die Rückenlehne verschiebbar ist (dann in eine vertikale Richtung). Sie kann so vorteilhafterweise als hochstehendes Begrenzungskopfteil der durch die Rückenlehne und das Sitzteil gebildeten Liegefläche dienen.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Kopfstütze höhenverstellbar ist. Dadurch kann ein Sitzkomfort insbesondere für große Nutzer vorteilhafterweise noch weiter gesteigert werden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass zumindest einer der Sitzplätze ein Fußteil (auch als Fußauflage oder Fußauflage bezeichenbar) aufweist. Dadurch kann ein Sitzkomfort noch weiter gesteigert werden. Das Fußteil kann aus einer Ausgangsstellung vor das Sitzteil gedreht oder verschwenkt werden, z.B. bis in eine horizontale Position. In der horizontalen Position kann das Fußteil insbesondere flächenbündig an die Sitzfläche anschließen. In der Ausgangsstellung kann das Fußteil senkrecht stehen oder sogar unter das Sitzteil verbringbar sein. Es ist eine Weiterbildung, dass das Fußteil mehrere Zwischenstellungen zwischen der Ausgangsstellung und der horizontalen Position einnehmen kann oder stufenlos zwischen der Ausgangsstellung und der horizontalen Position arretierbar ist.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass das Fußteil über das Sitzteil bzw. eine zugehörige oberseitige Sitzfläche hochstellbar (z.B. hochschiebbar, hochdrehbar usw.) ist, insbesondere aus seiner Ausgangsstellung. Das Fußteil kann so vorteilhafterweise als Begrenzungsfußteil einer durch die Rückenlehne und das Sitzteil gebildeten Liegefläche dienen.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der Unterbau mindestens zwei Säulen aufweist, die durch mindestens eine Querschiene miteinander verbunden sind. Ein solcher schlanker Unterbau mit einem offenen Freiraum zwischen den Säulen ermöglicht vorteilhafterweise eine Nutzung als Stauraum, z.B. durch Lagerung von Staukästen, eine Nutzung als ein Freiraum für Designelemente oder Designausgestaltungen, eine Nutzung als eine Ottomane usw. Es ist eine Weiterbildung, dass die Querschiene flächig an Oberseiten der Säulen angeordnet ist. Die Säulen sind also insbesondere in einer Reihe entlang einer Längserstreckung der Querschiene angeordnet (bei Blick von vorne auf den Divan in einer seitlichen Reihe).
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass die Querschiene mit Längsschienen verbunden ist. Diese sind in Draufsicht senkrecht zu der Querschiene angeordnet. Die Längsschienen sind an jeweiligen Sitzflächen befestigt, und zwar fest bzw. nicht verschieblich.
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Es ist auch eine Weiterbildung, dass die Querschiene entlang ihrer Längserstreckung gegen die Säulen verschieblich ist. Dazu können die Säulen verschiebliche Linearführungen aufweisen, in denen die Querschiene angeordnet ist. Die Linearführungen können z.B. Gleitführungen oder Wälzführungen sein.
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Es ist zudem eine Weiterbildung, dass die Längsschienen entlang ihrer Längserstreckungen gegenüber der Querschiene verschieblich sind, z.B. mittels entsprechender Linearführungen. Für einen jeweiligen Sitzplatz kann die zugehörige mindestens eine Längsschiene zusammen mit der Querschiene eine Art Kreuztisch zur Bewegung z.B. in einer horizontalen Ebene darstellen.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass die Querschiene mittels mindestens eines Arretiermittels an zumindest einer der Säulen bewegungshindernd befestigbar bzw. "arretierbar" ist. Dadurch kann eine Verschiebung der Querschiene gegenüber den Säulen unterbunden werden, was z.B. eine erhöhte Sicherheit bei Start und Landung (TTOL, "Taxi, Take off, Landing") ermöglicht. Das Arretiermittel kann die Querschiene insbesondere in einer bestimmten Position ("Sicherheitsposition") arretieren, die einer TTOL-Konfiguration entspricht. Das Arretiermittel ist als ein Crash-Element ausgebildet, so dass es in einer arretierenden Stellung oder "Arretierstellung" Energie aufnehmen kann, die sich aus einer Relativbewegung der Querschiene gegen die mindestens eine Säule ergibt. Dies ist beispielsweise für den Fall vorteilhaft, dass eine Fehllandung droht und die Querschiene in Landungsrichtung ausgerichtet ist (ein Passagier des Flugzeugs also quer zur Landungsrichtung sitzt). Denn so kann durch das Arretiermittel zumindest ein Teil der Bewegungsenergie der Sitzbereiche gegen den Unterbau aufgenommen werden.
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Zur Fixierung der Querschiene an anderen Positionen als der Sicherheitsposition kann ein Fixiermittel zum Fixieren der Querschiene gegen die Säulen vorhanden sein, z.B. eine Klemmbremse. Das Fixiermittel ist nicht als Crashelement ausgebildet. Das oben beschriebene Crashelement/Arretiermittel befindet sich dann in einer "Verschiebungsstellung" und wirkt nicht arretierend bzw. ist "ausgeklinkt". Die Verschiebungsstellungen können insbesondere außerhalb der TTOL-Konfiguration eingenommen werden.
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Es kann für jede der Säulen ein eigenständiges Arretiermittel vorhanden sein, das die jeweilige Säule mit der Querschiene arretierend verbinden kann. So lässt sich im Crashfall eine besonders große Energiemenge aufnehmen.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass das Arretiermittel ein plastisch verformbares Verbindungsmittel aufweist oder ist (z.B. eine Crash-Struktur), das in seiner Arretierstellung die Verschiebung der Querschiene gegen die Säulen dadurch verhindert, dass es eine mechanische Verbindung der Querschiene mit zumindest einer der Säulen herstellt und in einer Verschiebungsstellung diese Verbindung gelöst ist.
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Es ist auch noch eine Ausgestaltung, dass das Arretiermittel einen Hydraulikzylinder aufweist, der einerseits mit der Querschiene und andererseits mit zumindest einer der Säulen verbunden ist, in einer Arretierstellung hydraulisch gesperrt ist und in einer Verschiebungsstellung hydraulisch offen ist. Dies hat den Vorteil, dass das Arretiermittel nicht bewegt oder ausgeklinkt zu werden braucht, um eine Verschieblichkeit der Querschiene zuzulassen. Dass der Hydraulikzylinder hydraulisch gesperrt ist, kann insbesondere bedeuten, dass Verbindungsleitungen zu dem Hydraulikzylinder abgesperrt sind und deshalb keine Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder austreten kann. Dass der Hydraulikzylinder hydraulisch offen ist, kann analog bedeuten, dass mindestens eine Verbindungsleitung zu dem Hydraulikzylinder offen ist. Eine solche Verbindungsleitung kann z.B. zu einem weiteren Hydraulikbehälter fließen, z.B. zu einem Überlaufbehälter oder zu einer Hydraulikpumpe für einen aktiven Antrieb des Divans (hydraulische Verstellung).
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Es ist zudem noch eine Ausgestaltung, dass die Säulen höhenverstellbar sind. So kann eine Sitzhöhe für alle Sitzplätze gleichzeitig variiert werden.
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Es ist außerdem noch eine Ausgestaltung, dass in mindestens einem Sitzplatz mindestens ein Airbag versteckt eingebaut ist. Dies erhöht eine Nutzersicherheit im Crashfall erheblich. Jedoch kann zusätzlich mindestens ein Airbag auch in dem Sitzteil angeordnet sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Airbag in einem Fußteil, einer Armlehne, der Rückenlehne und/oder einer Kopfstütze angeordnet ist. Eine Armlehne kann zwischen benachbarten Sitzbereichen oder seitlich an dem Divan vorhanden sein.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in einer Frontalansicht auf eine Vorderseite einen Flugzeugdivan mit mehreren Sitzplätzen;
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2A zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz des Flugzeugdivans mit einer Rückenlehne und einer Kopfstütze in einer ersten Sitzkonfiguration;
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2B zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz mit der Rückenlehne und der Kopfstütze in einer zweiten Sitzkonfiguration;
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2C zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz mit der Rückenlehne und der Kopfstütze in einer dritten Sitzkonfiguration;
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2D zeigt in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel der Kopfstütze;
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2E zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz in einer ersten Liegekonfiguration;
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2F zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz in einer zweiten Liegekonfiguration;
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3A zeigt in einer Frontalansicht auf eine Vorderseite den Flugzeugdivan mit mehreren Airbags; und
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3B zeigt in einer Draufsicht einen Unterbau des Flugzeugdivans mit zusätzlichen Elementen von Sitzplätzen.
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1 zeigt einen Flugzeugdivan 1 eines Flugzeugs F in einer Frontalansicht auf dessen Vorderseite. Der Flugzeugdivan 1 ist quer zu einer Flugrichtung FD angeordnet. Der Flugzeugdivan 1 weist drei auf einem gemeinsamen Unterbau 2 befestigte Sitzplätze 3a, 3b und 3c auf, wobei jedem der Sitzplätze 3a bis 3c ein jeweiliges Sitzteil 4 und eine jeweilige Rückenlehne 5 zugeordnet sind. Oberhalb der Rückenlehne 5 befindet sich eine Kopfstütze 6. Vor dem Sitzteil 4 befindet sich ein Fußteil 7. Links und rechts neben den Sitzplätzen 3a bzw. 3c befinden sich Armlehnen 8. Die Rückenlehnen 5 befinden sich in ihrer hochgestellten Sitzposition.
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Der Unterbau 2 weist zwei Säulen 9 auf, die durch eine Schiene ("Querschiene 10") miteinander verbunden sind. Ein solcher schlanker Unterbau 2 stellt einen offenen Freiraum R zwischen den Säulen 2 bereit. Der Flugzeugdivan 1 befindet sich in seiner für Start und Landung vorgesehenen TTOL-Konfiguration.
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2A zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz 3b mit der Rückenlehne 5 und der Kopfstütze 6 in einer ersten Sitzkonfiguration. In der ersten Sitzkonfiguration befindet sich die Rückenlehne 5 in der hochgestellten Sitzposition und ist in Bezug auf das Sitzteil 4 maximal weit hinten angeordnet. Die Kopfstütze 6 befindet sich in einer zurückgeklappten Position, bei der sie mit ihrer Rückseite flächig auf einem oberen Rand 11 der Rückenlehne 5 aufliegt, in der sie bündig an eine Vorderseite 12 der Rückenlehne 5 anschließt.
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2B zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz 3b mit der Rückenlehne 5 und der Kopfstütze 6 in einer zweiten Sitzkonfiguration. Im Gegensatz zu der Kopfstütze 6 aus 2A ist nun die Kopfstütze 6 hochgeklappt und kann mit ihrer Vorderseite z.B. bündig in die Vorderseite 12 der Rückenlehne 5 übergehen. Die Kopfstütze 6 ist zudem höhenverstellbar, wie durch den Doppelpfeil angedeutet. Die Kopfstütze 6 ist somit mehrfach verstellbar.
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2C zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz 3b mit der Rückenlehne 5 und der Kopfstütze 6 in einer dritten Sitzkonfiguration. Im Gegensatz zu 2B ist die Rückenlehne 5 gegenüber dem Sitzteil 4 nach vorne verschoben bzw. vorgezogen worden. Sowohl die Rückenlehne 5 als auch die Kopfstütze 6 sind nach vorne und nach hinten verschiebbar bzw. vorziehbar und zurückschiebbar, wie durch die zugehörigen geraden Doppelpfeile angedeutet.
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Zudem ist nun das Fußteil 7 aus einer Ausgangsstellung vor das Sitzteil 4 verschwenkt worden, wie durch den gekrümmten Doppelpfeil angedeutet. Die am weitesten ausgeschwenkte Stellung zum Auflegen von Beinen oder Füßen kann z.B. der horizontalen Position entsprechen. Die Ausgangsstellung kann die andere gezeigte Stellung oder Position sein, oder sie kann eine noch weiter zurückgeschwenkte Position sein. So kann die Ausgangsstellung einer vertikalen Ausrichtung des Fußteils 7 oder sogar einer Position entsprechen, bei der das Fußteil 7 unter das Sitzteil 4 verschwenkt worden ist (o. Abb.). Das Fußteil 7 ist in 2A und 2B nicht gezeigt, kann aber dort vorhanden sein.
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2D zeigt in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel der Kopfstütze 6. Diese weist ein Kopfpolster 13 auf, das an einem Bügel 14 z.B. analog zu 2C horizontal verschieblich und/oder analog zu 2B vertikal verschieblich ist, wie durch die Doppelpfeile angedeutet.
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2E zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz 3b in einer ersten Liegekonfiguration. Darin ist die Rückenlehne 5 in eine horizontale Liegeposition umgeklappt oder umgeschwenkt worden. Ihre Vorderseite 12 bildet zusammen mit der oberseitigen Sitzfläche 15 des Sitzteils 4 eine Liegefläche 12, 15. Das Sitzteil 4 ist dazu an dem Unterbau 2 nach vorne verschoben worden.
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Die Kopfstütze 6 ist ausgehend von ihrer zurückgeklappten Position nach vorne vor die Vorderseite 12 verschoben worden und steht deshalb nach oben über die Vorderseite 12 vor. Sie dient damit als kopfseitige Begrenzung der Liegefläche 12, 15.
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Das Fußteil 7 ist analog über die Sitzfläche 15 des Sitzteils 4 hochstellbar, z.B. verschwenkbar oder verschiebbar, und dient damit als fußseitige Begrenzung der Liegefläche 12, 15.
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2F zeigt in Seitenansicht den mittleren Sitzplatz 3b in einer zweiten Liegekonfiguration, wobei die Kopfstütze 6 und das Fußteil 7 nicht eingezeichnet sind. Die Säulen 9 sind höhenverstellbar, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, damit ein Nutzer sich bequemer auf die Liegefläche 12, 15 legen kann und/oder wieder von ihr aufstehen kann.
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3A zeigt in einer Frontalansicht auf eine Vorderseite den Flugzeugdivan 1, der nun auch mit mehreren Airbags 16 bis 19 dargestellt ist. Die Airbags 16 bis 19 umfassen in den Fußteilen 7 angeordnete Airbags 16, in den Armlehnen 8 angeordnete Airbags 17, an den Seiten der Rückenlehnen 5 angeordnete Airbags 18 und an den Seiten der Kopfstützen 6 angeordnete Airbags 19. Die Airbags 16 bis 19 können versteckte Airbags sein.
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3B zeigt in einer Draufsicht den Unterbau 2 des Flugzeugdivans 1 mit den Säulen 9 und der Querschiene 10 sowie zwei Längsschienen 20. Die Längsschienen 20 sind fest mit den Sitzteilen 3a bis 3c verbunden bzw. daran befestigt, so dass der Flugzeugdivan 1 drei Längsschienen 20 aufweist, von denen aber nur zwei Längsschienen 20 gezeigt sind.
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Die Längsschienen 20 sind entlang ihrer Längserstreckung längsverschieblich (d.h. hier: entlang der x-Richtung verschieblich) mit der Querschiene 10 verbunden.
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Die Querschiene 10 ist entlang ihrer Längserstreckung längsverschieblich (d.h. hier: entlang der y-Richtung verschieblich, entsprechend einer Querrichtung bei frontaler Betrachtung des Flugzeugdivan 1) mit den Säulen 9 verbunden.
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Die Querschiene 10 ist mittels zweier Arretiermittel 21 an jeweiligen Säulen 9 bewegungshindernd befestigbar. In anderen Worten kann die Querschiene 10 an einer Bewegung entlang der y-Richtung relativ zu den Säulen gehindert werden, wenn mindestens eines der Arretiermittel 21 "aktiviert" ist. Das Arretiermittel 21 ist als ein Crash-Element ausgebildet.
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In einer Variante sind die Arretiermittel 21 als plastisch verformbare Crashelemente ausgebildet. Sie sind an einem Ende mit der Querschiene 10 und an ihrem anderen Ende mit der jeweiligen Säule 9 verbindbar. Außerhalb eines Crashfalls dienen die Arretiermittel 21 lediglich dazu, eine Bewegung der Querschiene 10 zu verhindern, insbesondere bei Start oder Landung (TTOL). Im Crashfall wird das Arretiermittel 21 bei Belastung in y-Richtung plastisch unter Energieaufnahme verformt. Soll die Bewegung der Querschiene 10 in der y-Richtung erlaubt werden, wird das Arretiermittel 21 an zumindest einem Ende gelöst bzw. "ausgeklinkt" und so aus dem Lastpfad genommen.
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In einer anderen Variante sind die Arretiermittel 21 als Hydraulikzylinder ausgebildet bzw. weisen einen solchen Hydraulikzylinder auf. Der Hydraulikzylinder ist einerseits mit der Querschiene 10 und andererseits mit einer jeweiligen Säule 9 verbunden. Um eine Bewegung der Querschiene 10 zu verhindern, ist der Hydraulikzylinder hydraulisch gesperrt. Dadurch kann keine Hydraulikflüssigkeit austreten und bei einem Crashfall wird die Hydraulikflüssigkeit unter Energieaufnahme komprimiert. Zur Verschiebung der Querschiene 10 kann der Hydraulikzylinder geöffnet sein, so dass bei einer Verschiebung der Querschienen 10 Hydraulikflüssigkeit abfließen kann, z.B. in einen druckbeaufschlagbaren Überlaufbehälter (o. Abb.).
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Die Längsschienen 20 können analog über ein jeweiliges Arretiermittel 21 mit der Querschiene 10 verbunden sein.
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Die Längsschienen können als Teile der jeweiligen Flugzeugsitze 3a bis 3c oder als Teile des Unterbaus 2 angesehen werden.
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Die x-Richtung und die y-Richtung können allgemein eine horizontale Ebene aufspannen. Die z-Richtung kann insbesondere einer vertikalen Richtung entsprechen.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So können analoge Arretiermittel auch zwischen der Querschiene und den Längsschienen vorhanden sein.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flugzeugdivan
- 2
- Unterbau
- 3a
- Sitzplatz
- 3b
- Sitzplatz
- 3c
- Sitzplatz
- 4
- Sitzteil
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Kopfstütze
- 7
- Fußteil
- 8
- Armlehne
- 9
- Säule
- 10
- Querschiene
- 11
- Oberer Rand der Rückenlehne
- 12
- Vorderseite der Rückenlehne
- 13
- Kopfpolster
- 14
- Bügel
- 15
- Oberseitige Sitzfläche des Sitzteils
- 16
- Airbag in einem Fußteil
- 17
- Airbag in einer Armlehnen
- 18
- Airbag in einem in einer Seite einer Rückenlehne
- 19
- Airbag in einer Seite einer Kopfstütze
- 20
- Längsschiene
- 21
- Arretiermittel
- F
- Flugzeug
- FD
- Flugrichtung
- R
- Freiraum
- x
- x-Richtung
- y
- y-Richtung
- z
- z-Richtung