DE202008016518U1 - Elektromagnetischer Aktor - Google Patents
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Abstract
Elektromagnetischer
Aktor, insbesondere für Mikroventile oder -pumpen, mit
einem Stellglied und einer Magnetanordnung, wobei das Stellglied
eine Leiterplatte (2) mit Leiterbahnen (7) umfasst und die Magnetanordnung
bei Bestromung der Leiterbahnen (7) eine Lorentzkraft auf das Stellglied
ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied linear
beweglich gelagert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Aktor, insbesondere für Mikroventile oder -pumpen, mit einem Stellglied und einer Magnetanordnung, wobei das Stellglied eine Leiterplatte mit Leiterbahnen umfasst und die Magnetanordnung bei Bestromung der Leiterbahnen eine Lorentzkraft auf das Stellglied ausübt.
- Elektromagnetische Aktoren werden häufig in der Ventiltechnik eingesetzt. Hierbei wird ein Anker aus magnetischem Material mittels eines Magnetfeldes bewegt, welches von einer Spule erzeugt wird. Besonders bei gewünschter Miniaturisierung sind die Möglichkeiten, einerseits Raum sparend zu konstruieren und andererseits genügend Magnetkraft zur Verfügung zu stellen, begrenzt.
- Ein Schritt bei der Spulenfertigung ist der Fehler anfällige Drahtwickelprozess, bei dem vor allem im Fall kleiner werdender Drahtstärke Drahtbruch ein häufig auftretendes Problem sein kann. Ebenfalls nachteilig ist auf Grund von erzeugtem Wicklungskurzschluss produzierter Ausschuss.
- Aus anderen Einsatzbereichen sind größere Aktoren mit einem durch Lorentzkräfte bewegbaren Stellglied bekannt. Beispielsweise zeigt die gattungsgemäße
DE 103 30 460 A1 einen für einen Einsatz in Verbindung mit einem Sicherungsautomaten geeigneten elektrischen Aktor mit einem Stator und einem relativ dazu in einer Ebene beweglichen Stellglied. Am Stellglied sind mehrere parallele Leiterbahnen angeordnet. Eine Magnetanordnung erzeugt ein die Ebene der Leiterbahnen senkrecht durchsetzendes Magnetfeld. Das Stellglied wird durch Lorentzkräfte betätigt, die bei elektrischer Bestromung der Leiterbahnen im Magnetfeld wirken. Das Stellglied führt dabei eine Schwenkbewegung aus. Durch Änderung der Richtung des elektrischen Stroms relativ zum Magnetfeld ist das Stellglied zwischen zwei Schwenk-Endlagen verstellbar. - Aufgabe der Erfindung ist es, einen für Mikroventile und -pumpen geeigneten elektromagnetischen Aktor zur Verfügung zu stellen, der zuverlässig mängelfrei hergestellt und mit geringer elektrischer Spannung betrieben werden kann.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch einen elektromagnetischen Aktor mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Aktors ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Der erfindungsgemäße elektromagnetischer Aktor umfasst ein Stellglied und eine Magnetanordnung. Das Stellglied umfasst eine Leiterplatte mit Leiterbahnen. Die Magnetanordnung übt bei Bestromung der Leiterbahnen eine Lorentzkraft auf das Stellglied aus. Das Stellglied ist linear beweglich gelagert.
- Der erfindungsgemäße Aktor arbeitet ohne gewickelte Spule, sodass der zugehörige kritische Herstellungsschritt entfällt. Statt einer Spule weist das Stellglied eine Leiterplatte mit aufgedruckten Leiterbahnen auf. Selbst mit kleinen Abmessungen können geeignete Leiterplatten kostengünstig nach bewährten Standardverfahren der Leiterplattentechnik hergestellt werden.
- Die auf das Leiterplattenstellglied wirkende Kraft kann über die Länge der Strom durchflossenen Leiterbahnen im Magnetfeld, der Stromstärke und dem Spalt zwischen den Magneten der Magnetanordnung vorgegeben werden. Die lineare Bewegungsrichtung des Leiterplattenstellglieds ist durch die Flussrichtung des Stroms und die Orientierung des Magnetfeldes bestimmbar. Durch Umkehr der Flussrichtung des Stromes wirkt die Lorentzkraft in entgegengesetzter Richtung, wodurch eine lineare Rückstellbewegung des Stellglieds bewirkt wird. Diese durch die besondere Lagerung des Stellglieds erreichten linearen Bewegungen lassen sich in Ventilen oder Pumpen nutzen, weshalb der erfindungsgemäße Aktor besonders als Antrieb für Mikroventile oder -pumpen geeignet ist.
- Es ist von Vorteil, dass die zum Betrieb des erfindungsgemäßen Aktors benötigten Spannungen sehr gering sind. Die Spannung ist in hohem Maße abhängig von der elektrischen Kontaktierung des Leiterplattenstellglieds, insbesondere vom Widerstand der Kontaktierung, die beispielsweise durch die Drahtdicke bedingt ist. So lassen sich auch mit kleinen Spannungen Kräfte erzeugen, die ausreichen um insbesondere ein Ventilelement zu bewegen und einen Ventilsitz zu verschließen. Aufgrund der effektiven Umsetzung der elektrischen und magnetischen Energie in Bewegungsenergie können mit erfindungsgemäßen Aktoren ausgestattete Miniaturventile oder -pumpen mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Leiterbahnen spiralförmig auf der Leiterplatte aufgebracht. Selbstverständlich sind aber auch andere auf die Magnetanordnung abgestimmte Geometrien möglich und können auf einfache Weise realisiert werden.
- Die Leiterbahnlänge und -dicke bestimmen die Größe der auf das Stellglied wirkenden Lorentzkraft. Die Leiterbahnlänge lässt sich erhöhen durch eine mehrlagige Leiterplatte mit Durchkontaktierungen zwischen den Lagen.
- Zur linear beweglichen Lagerung des Stellglieds mit möglichst geringer Reibung kann ein miniaturisiertes Gleitlager, ein Festkörperlager oder eine Lagerbuchse mit einem Gleitzapfen vorgesehen sein.
- Für die Lagerung und/oder Führung des linear beweglichen Stellglieds ist dieses vorzugsweise von einem Gehäuse umgeben, das auf entgegengesetzten Seiten Durchbrüche für das Stellglied aufweist.
- Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist in dafür innenseitig vorgesehenen Aussparungen des Gehäuses wenigstens ein Magnetpaar so angeordnet, dass eine gegenseitige anziehende Kraft auf die Magnete wirkt; das Stellglied ist zwischen den beiden Magneten angeordnet.
- Es können aber auch mehrere Magnetpaare vorgesehen sein, wobei zwischen gegenüberliegenden Abschnitten der Magnete Anziehungskräfte wirken; das Stellglied ist zwischen den Magnetpaaren angeordnet.
- Gemäß einer bevorzugten Anwendung der Erfindung ist am Stellglied des elektromagnetischen Aktors ein verstellbares Bauteil eines Ventils oder einer Pumpe angebracht, insbesondere ein mit einem Dichtsitz zusammenwirkendes Dichtelement.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Aktors; -
2 eine Seitenansicht des in1 gezeigten Aktors; -
3 einen Längsschnitt durch den in2 dargestellten Aktor entlang der Linie A-A; und -
4 eine Draufsicht auf eine Leiterplatte des Aktors. - Die
1 und2 zeigen einen erfindungsgemäßen Aktor mit einem Gehäuseoberteil1 und einem Gehäuseunterteil4 , die miteinander verbunden sind. Die beiden Gehäuseteile1 ,4 umhüllen ein Stellglied, das eine Leiterplatte2 umfasst und nachfolgend als Leiterplattenstellglied bezeichnet wird. - Auf zwei Gehäusestirnseiten sind Ausnehmungen (Durchbrüche) vorgesehen, durch die entgegengesetzte Teile der Leiterplatte
2 ragen. Der eine Teil dient dazu, eine elektrische Kontaktierung – symbolisiert durch das Bezugszeichen3 – zu ermöglichen (siehe4 ). Der andere Teil ist zur Anbindung beispielsweise eines Dichtelements (nicht dargestellt) vorgesehen – symbolisiert durch das Bezugszeichen8 . Bei Verwendung des Aktors in einem Ventil kann durch die Bewegung des Stellglieds mit dem Dichtelement beispielsweise ein Ventilsitz verschlossen und freigegeben werden. - In
4 ist eine Draufsicht auf eine mögliche Ausbildung einer Leiterplatte2 für einen erfindungsgemäßen Aktor dargestellt. Auf die Leiterplatte2 sind spiralförmig Leiterbahnen7 aufgebracht. Es sind natürlich auch andere Geometrien für die Anordnung der Leiterbahnen7 auf der Leiterplatte2 möglich. - Die Länge der Leiterbahnen
7 beeinflusst die auf die Leiterplatte2 wirkende Kraft, wie später noch erläutert wird. Die Leiterplatte2 kann mehrlagig ausgeführt sein, um die Leiterbahnlänge zu erhöhen. - Die Leiterplatte
2 ist im Wesentlichen rechteckig geformt, wobei auf zwei gegenüberliegenden Seiten diese jeweils übergehen in schmalere Ausläufer zur elektrischen Kontaktierung3 sowie zur mechanischen Verbindung8 mit einem verstellbaren Bauteil eines Ventils oder einer Pumpe. - Im Schnittbild der
3 ist zu erkennen, dass beide Gehäuseteile1 und4 von der Leiterplatte2 durchragt und damit in zwei Hälften unterteilt werden. Durch die beiden Ausläufer der Leiterplatte2 wird die Verbindung nach außen hergestellt. Der eine Ausläufer dient der elektrischen Kontaktierung3 , der zweite ist fest verbunden mit einem Gleitzapfen12 , welcher in einer in das Gehäuseunterteil4 eingepressten Lagerbuchse11 reibungsarm verschiebbar gelagert ist. - Insgesamt ist die Lagerung des Leiterplattenstellglieds so ausgelegt, dass das Leiterplattenstellglied nur linear beweglich ist. Um auftretende Reibungskräfte möglichst auszuschließen und die Dynamik des Aktors nicht zu beschränken, können anstelle der Lagerbuchse
11 mit dem Gleitzapfen12 auch miniaturisierte Gleitlager oder Festkörperlager eingesetzt werden. - Der Gleitzapfen
12 wird beispielsweise fest verbunden mit einem Dichtelement, welches in einem Ventil einen Ventilsitz abdichten und freigeben kann. - In dafür innenseitig vorgesehenen Aussparungen des Gehäuseoberteils
1 ist innerhalb paralleler Ebenen in diesen Hälften mindestens jeweils ein Permanentmagnet5 ,6 angeordnet, zwischen welchen sich wenigstens ein Abstand in Leiterplattendicke befindet (Luft- bzw. Arbeitsspalt). - Die Permanentmagnete
5 ,6 sind plattenförmig. Dadurch bildet sich ein Schichtaufbau aus: erster Permanentmagnet5 , Leiterplatte2 , zweiter Permanentmagnet6 (von links nach rechts). Die Leiterplatte2 ist zwischen den mindestens zwei feststehenden Permanentmagneten5 ,6 in Längsrichtung bewegbar und reibungsarm gelagert angeordnet. - Die Permanentmagnete
5 ,6 sind so angeordnet, dass sich zwischen diesen entgegengesetzte Magnetfelder9 und10 ausbilden, die senkrecht zur linearen Bewegungsrichtung des Leiterplattenstellglieds ausgerichtet sind. - Die Permanentmagnete
5 ,6 können beispielsweise zwei Stabmagnete sein, deren Enden entgegengesetzt polarisiert sind (Nord- und Südpol). Die Magnete5 ,6 sind so angeordnet, dass jedem Pol des einen Magneten ein entgegengesetzter Pol des anderen Magneten gegenüber liegt. - Es können auch mehrere solcher Magnetpaare
5 ,6 übereinander angeordnet werden, wobei bei deren Anordnung darauf zu achten ist, dass zwischen gegenüberliegenden Abschnitten der Magnete Anziehungskräfte wirksam sind. - Bei Beaufschlagung der Leiterbahn
7 mit Strom erfährt die Leiterplatte2 im Magnetfeld eine Lorentzkraft und führt gemäß der sog. "Drei-Finger-Regel" eine Bewegung im 90°-Winkel zur Stromflussrichtung nach oben bzw. unten aus. Die Bewegungsrichtung hängt hierbei von der Flussrichtung des Stromes und der Orientierung des Magnetfeldes ab. Die auf das Leiterplattenstellglied wirkende Kraft ist abhängig von der Länge der Strom durchflossenen Leiter im Magnetfeld, der Stromstärke und dem Luftspalt zwischen den Permanentmagneten. - Bei Wechsel der Stromrichtung kehrt sich die Bewegungsrichtung der Leiterplatte
2 um. - Für die benötigte elektrische Kontaktierung der Leiterplatte
2 ist es vorteilhaft, Drähte mit geringem Biegewiderstand, bewegliche Spiralelemente oder eine Kontaktierung in Kombination mit einem Festkörperlager zu verwenden. Dadurch bleibt die axiale (lineare) Bewegungsrichtung des Leiterplattenstellglieds unbeeinträchtigt. - Der erfindungsgemäße Aktor ist besonders als Antrieb für Mikroventile oder -pumpen geeignet.
-
- 1
- Gehäuseoberteil
- 2
- Leiterplatte
- 3
- elektrische Kontaktierung
- 4
- Gehäuseunterteil
- 5
- erster Permanentmagnet
- 6
- zweiter Permanentmagnet mit entgegengesetzter Polarisierungsrichtung
- 7
- Leiterbahnen
- 8
- mechanische Verbindung
- 9
- erstes Magnetfeld
- 10
- zweites Magnetfeld
- 11
- Lagerbuchse
- 12
- Gleitzapfen
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10330460 A1 [0004]
Claims (8)
- Elektromagnetischer Aktor, insbesondere für Mikroventile oder -pumpen, mit einem Stellglied und einer Magnetanordnung, wobei das Stellglied eine Leiterplatte (
2 ) mit Leiterbahnen (7 ) umfasst und die Magnetanordnung bei Bestromung der Leiterbahnen (7 ) eine Lorentzkraft auf das Stellglied ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied linear beweglich gelagert ist. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen (
7 ) spiralförmig auf der Leiterplatte (2 ) aufgebracht sind. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied eine mehrlagige Leiterplatte (
2 ) mit Durchkontaktierungen zwischen den Lagen aufweist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur linear beweglichen Lagerung des Stellglieds ein miniaturisiertes Gleitlager, ein Festkörperlager oder eine Lagerbuchse (
11 ) mit einem Gleitzapfen (12 ) vorgesehen ist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied von einem Gehäuse (
1 ,4 ) umgeben ist, das auf entgegengesetzten Seiten Durchbrüche für das Stellglied aufweist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dafür innenseitig vorgesehenen Aussparungen des Gehäuses (
1 ,4 ) wenigstens ein Magnetpaar (5 ,6 ) so angeordnet ist, dass eine gegenseitige anziehende Kraft auf die Magnete (5 ,6 ) wirkt, und dass das Stellglied zwischen den beiden Magneten (5 ,6 ) angeordnet ist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Magnetpaare (
5 ,6 ) vorgesehen sind, wobei zwischen gegenüberliegenden Abschnitten der Magnete (5 ,6 ) Anziehungskräfte wirken, und dass das Stellglied zwischen den Magnetpaaren (5 ,6 ) angeordnet ist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Stellglied ein verstellbares Bauteil eines Ventils oder einer Pumpe angebracht ist, insbesondere ein mit einem Dichtsitz zusammenwirkendes Dichtelement.
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R081 | Change of applicant/patentee |
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R150 | Term of protection extended to 6 years |
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