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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Windenergieanlage mit einer
hydraulisch betätigten
Rotorbremse.
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Windenergieanlagen
verfügen über eine
Rotorbremse im Triebstrang. Die Rotorbremse ist meist hinter dem
Getriebe angeordnet und erfüllt
bei Windenergieanlagen mit einer aktiven Blattwinkelverstellung
die Aufgabe eines zusätzlichen
Bremssystems, das den stillstehenden Rotor der Windenergieanlage in
seiner Position hält.
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Erich
Hau erläutert
in Windkraftanlagen, 3. Auflage, Springer-Verlag Berlin, Kapitel
8.7, daß für Wartungs-
und Reparaturarbeiten das Festbremsen des Rotors unerläßlich und
im allgemeinen auch während
der normalen Stillstandszeiten üblich
sei. Zu der Funktion der Rotorbremse bei der Betriebsführung wird
ferner erläutert,
daß diese
im einfachsten Fall auf die reine Haltefunktion beim Rotorstillstand
begrenzt sei. Die Bremse müsse
in diesem Fall auf das erforderliche Haltemoment des Rotors im Stillstand
ausgelegt sein. Über
die Funktion als reine Haltebremse hinaus könne die Rotorbremse grundsätzlich auch
als Betriebsbremse ausgelegt werden, sofern das Bremsmoment und
die Bremsleistung (thermische Beanspruchung) ausreichend seien.
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Bei
Windenergieanlagen, bei denen die Rotorbremse Teil des Sicherheitssystems
ist, ist das Bremssystem als passive Bremse oder als sogenannte
FailSafe-Bremse ausgelegt. Dies bedeutet, daß die Bremse mit Druck beaufschlagt
werden muß, um
das anliegende Bremsmoment zu reduzieren oder die Bremse vollständig freizugeben.
Erzielt wird das Bremsmoment der passiven Bremse über ein
Federpaket, das die zugehörigen
Bremsbacken in die Bremsposition vorspannt. Das dabei aufgebrachte Bremsmoment
wird durch die von den Federelementen ausgeübte Federkraft erzeugt. Es
ist daher notwendig, für
eine Windenergieanlage, die ein starkes Bremsmoment erfordert, entsprechend
große
Federpakete in der Bremse vorzusehen. Die vorstehend beschriebene
passive Rotorbremse wird gelöst,
indem beispielsweise eine Hydraulikflüssigkeit in den Bremszylinder
eingeleitet wird. Die Hydraulikflüssigkeit wird derart in den
Bremszylinder eingeleitet, daß ihr
Druck gegen die Kraft des Federpakets wirkt.
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Im
Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen passiven Bremsen sind
auch aktive Bremsen für
Windenergieanlagen bekannt, bei denen das Bremsmoment nicht über ein
Federelement aufgebracht wird, sondern mit steigendem Hydraulikdruck auch
das Bremsmoment zunimmt. Der Vorteil einer aktiven Bremse liegt darin,
daß diese
kleiner baut und deutlich kostengünstiger ist. Auch ist mit einer aktiven
Bremse ein deutlich größeres Bremsmoment möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung
einer hydraulisch betätigten
Rotorbremse sowie eine Windenergieanlage mit einer hydraulisch betätigten Rotorbremse
bereitzustellen, bei dem/der eine aktive Rotorbremse sowohl als
Haltebremse als auch als Betriebsbremse ausgelegt ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Windenergieanlage gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Windenergieanlage besitzt
eine hydraulisch betätigte
Rotorbremse für den
Triebstrang, die als aktive Rotorbremse ausgebildet ist. Die aktive
Rotorbremse bringt mit steigendem Hydraulikdruck ein zunehmendes
Bremsmoment auf. Die Windenergieanlage besitzt eine erste und eine
zweite Bremseinheit, die jeweils ein Druckminderventil aufweisen, über das
ein Bremszylinder mit einem Druck beaufschlagt wird. Ferner ist
für die erfindungsgemäße Windenergieanlage
eine Umschalteinrichtung vorgesehen, die von dem Druck der ersten
Bremseinheit auf den Druck der zweiten Bremseinheit umschaltet.
Die aktive Rotorbremse ist damit geeignet, als unterstützende Betriebsbremse eingesetzt
zu werden und ebenfalls als Haltebremse zu dienen.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Windenergieanlage
mit einem ausfallsicheren Drucksystem versehen, das Hydraulikflüssigkeit
zur Betätigung
der Rotorbremse bereitstellt. Ein solches ausfallsicheres Drucksystem
besitzt einen ausreichend dimensionierten Hydrospeicher, um auch
bei einem Stromausfall bzw. einem Pumpenausfall Hydraulikflüssigkeit
in ausreichender Menge und mit ausreichendem Systemdruck zur Betätigung der
Rotorbremse bereitzustellen. Bei der erfin dungsgemäßen Windenergieanlage
wird nach Stillstand des Triebstrangs umgeschaltet. Mit dem Umschalten
wird von dem Druck der ersten Bremseinheit auf den Druck der zweiten Bremseinheit
gewechselt, wobei der Druck der ersten Bremseinheit kleiner als
der Druck der zweiten Bremseinheit ist. Hierzu ist in der ersten
Bremseinheit ein erstes Druckminderventil vorgesehen, das einen
anliegenden Systemdruck stärker
reduziert als ein Druckminderventil in der zweiten Bremseinheit.
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Das
Druckminderventil der zweiten Bremseinheit ist bevorzugt derart
ausgelegt, daß ein Bremsmoment
an dem Bremszylinder erzeugt wird, das mindestens einem vorbestimmten
Haltemoment entspricht. Da mit einer Abkühlung der Rotorbremse das Bremsmoment
aufgrund des Reibwertes abnimmt, ist das vorbestimmte Haltemoment
so ausgelegt, daß bei
Umgebungstemperatur mindestens das für den Rotor erforderliche Haltemoment
anliegt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist jedem Druckminderventil ein
2/2-Wegeventil vorgeschaltet, das in eine die Eingangs- und Ausgangsleitung
verbindende Position vorgespannt ist. Die vorgespannten 2/2-Wegeventile
stellen sicher, daß bei einem
Ausfall bei der Ansteuerung die Druckleitung frei ist und so ein
ausreichender Systemdruck zur Betätigung des Bremszylinders vorhanden
ist.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Umschalteinheit hydraulisch
ausgebildet und betätigt hydraulisch
das 2/2-Wegeventil der zweiten Bremseinheit. Alternativ ist es auch
möglich,
daß die
Umschalteinheit elektrisch das 2/2-Wegeventil der zweiten Bremseinheit
betätigt.
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Um
die Bremse wieder zu lösen,
ist ein 2/2-Wegeventil in einer Druckleitung zum Bremszylinder vorgesehen,
das in seiner durchgehenden Stellung die Zuleitungen mit dem Tank
verbindet, wobei das 2/2-Wegeventil in seine sperrende Stellung vorgespannt
ist.
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Die
erfindungsgemäße Windenergieanlage besitzt
eine hydraulisch betätigte
Rotorbremse für den
Triebstrang einer Windenergieanlage. Die Rotorbremse ist als aktive
Rotorbremse ausgebildet, die mit steigendem Hydraulikdruck in einem
Bremszylinder ein zunehmendes Bremsmoment aufbringt. Bei der Ansteuerung
der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
wird in einer ersten Phase ein Bremszylinder über ein erstes Druckminderventil
mit einem ersten Druck beaufschlagt. Die erste Phase des Bremsvorgangs
kann als eine Phase angesehen werden, in der die Rotorbremse als
Betriebsbremse unterstützend
zu einem Pitchsystem eingreift. In einer zweiten Phase wird der
Bremszylinder über
ein zweites Druckminderventil mit einem zweiten Druck beaufschlagt.
In der zweiten Phase kann die Rotorbremse beispielsweise als Haltebremse
für den
stillstehenden Rotor eingesetzt werden. Für die aktive Bremse ist eine
Umschalteinheit vorgesehen, die von dem ersten Druck auf den zweiten
Druck umschaltet. Die Umschalteinrichtung an einer hydraulisch betätigten Bremse
mit zwei separaten Druckminderventilen für unterschiedliche Drücke gestattet
es, die hydraulisch betätigte
Bremse als eine aktive Bremse in einer ersten und einer zweiten
Phase des Bremsvorgangs einzusetzen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Ansteuerung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
ist ein Drucksystem vorgesehen, das ausfallsicher Hydraulikflüssigkeit
zur Betätigung
der Rotorbremse bereitstellt. Das Drucksystem ist in an sich bekannter Weise
mit einer Pumpe und Hydrospeichern ausgestattet, um selbst bei einem
Ausfall der Pumpe oder einem Ausfall der gesamten elektrischen Versorgung oder
Steuerung der Windenergieanlage ausreichend viel Hydraulikflüssigkeit
mit einem hinreichend großen
Systemdruck zur Verfügung
zu stellen, damit ein oder mehrere Bremsvorgänge zuverlässig durchgeführt werden
können.
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Das
Hydrauliksystem kann dabei so ausgelegt sein, daß weitere Verbraucher, wie
beispielsweise eine Pitch-Anlage, ebenfalls von dem Hydrauliksystem
ausfallsicher versorgt werden können.
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In
einer bevorzugten Weiterführung
der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
schaltet die Umschalteinheit nach Stillstand des Triebstrangs um. Zweckmäßigerweise
ist der Druck, der über
das erste Druckminderventil an dem Bremszylinder anliegt, kleiner
als der Druck, der über
das zweite Druckminderventil anliegt. Die beiden Drücke der
Druckminderventile erzeugen entsprechende Bremsmomente über den
Bremszylinder.
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Bevorzugt
stellt der Druck des zweiten Druckminderventils mindestens ein vorbestimmtes Haltemoment
an der Rotorbremse ein. Das vorbestimmte Haltemoment stellt sich
bevorzugt bei Umgebungstemperatur für die Rotorbremse ein. Hierbei
ist zu berücksichtigen,
daß nach
Verwendung der Rotorbremse als unterstützende Betriebsbremse diese eine
erhöhte
Temperatur besitzt und damit ein deutlich größeres Bremsmoment aufgrund
der Temperaturabhängigkeit
des Reibwertes für
die Paarung Bremsbelag und Scheibe erzeugt. Mit Abkühlen der Rotorbremse
vermindert sich dann das anliegende Bremsmoment. Beim Einstellen
des zweiten Druckminderventils ist daher zu beachten, daß nach Abkühlen der
Rotorbremse auf die Umgebungstemperatur das vorbestimmte Haltemoment
erzeugt wird.
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Um
bei der hydraulischen Betätigung
der Rotorbremse sicherzustellen, daß bei einer Störung im System
ein ausreichender Druck in den Druckleitungen zu dem Bremszylinder
vorhanden ist, ist bevorzugt stromaufwärts von jedem Druck minderventil
in der Druckleitung ein 2/2-Wegeventil vorgeschaltet, das in seine
offene Stellung federvorgespannt ist.
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Fällt die
Versorgungsspannung für
die 2/2-Wegeventile aus, so leiten sie den Systemdruck an die Druckminderventile,
die den Systemdruck heruntersetzen und an den Bremszylinder weiterleiten.
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In
einer bevorzugten Ausführung
löst die Umschalteinrichtung
nach einer vorbestimmten Zeitdauer das Umschalten aus. Die vorbestimmte
Zeitdauer ist dabei so gewählt,
daß sie
größer ist
als die Zeitdauer, die erforderlich ist, um den Rotor bis zum Stillstand
abzubremsen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Umschalteinheit hydraulisch
betätigt.
Alternativ ist es auch möglich,
die Umschalteinheit elektrisch zu betätigen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 den
zeitlichen Verlauf der Momente bei einer aktiven, hydraulisch betätigten Rotorbremse
einer erfindungsgemäßen Windenergieanlage,
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2 den
Aufbau der Hydraulik für
eine Rotorbremse.
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1 zeigt
den Verlauf von Druck p und Bremsmoment M über der Zeit. Bei der erfindungsgemäßen Rotorbremse
wird in einer ersten Phase ein Bremsdruck 10 an den Bremszylinder
angelegt. Der Bremsdruck führt
zu dem ansteigenden Bremsmoment 12, mit dem die Bremse
greift und den Triebstrang bremst. Die Betriebs bremse mit dem Bremsdruck 10 wird
bis zu einer vorbestimmten Zeit T fortgesetzt. Die Zeit T ist dabei
größer als
die erwartete Stillstandszeit tStillstand.
Bis zum Zeitpunkt tStillstand wird der Rotor
der Windenergieanlage durch Einsatz seines Pitch-Systems und das
anliegende Bremsmoment 12 zum Stillstand gebracht.
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Zum
Zeitpunkt T wird in der Hydraulik umgeschaltet und es liegt von
da an der Haltedruck 14 an dem Bremszylinder an. Da die
Bremse sich während der
ersten Phase erwärmt
hat, führt
der Haltedruck 14 zu einem Bremsmoment 16, das
mit der Abkühlung
der Rotorbremse nachfolgend abfällt
und für
die abgekühlte
Rotorbremse das erforderliche Haltemoment für die Bremse erreicht oder übersteigt.
Der Haltedruck 14 liegt dabei konstant an dem Bremszylinder
an.
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2 zeigt
beispielhaft den Aufbau der hydraulischen Betätigung für die Rotorbremse. Hierzu ist
ein Drucksystem 18 vorgesehen, das mit einer Pumpe und
Speichern ausgestattet ist, um eine Hydraulikflüssigkeit mit ausreichendem
Druck abzugeben. Rückführende Leitungen
oder Steuerleitungen sind zur besseren Übersicht in 2 nicht
dargestellt. Das Drucksystem 18 kann auch zusätzliche Druckleitungen 20 besitzen,
mit denen weitere Systeme der Windenergieanlage, wie beispielsweise
der Pitchantrieb, betätigt
werden können.
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Eine
erste Druckleitung 22 führt
zu einem ersten 2/2-Wegeventil 24. Das 2/2-Wegeventil 24 ist in
seiner stromlosen Stellung gezeigt, in die es über eine Feder 26 vorgespannt
ist. Über
eine elektromagnetische Betätigung 28 wird
das 2/2-Wegeventil 24 in
seine gesperrte Stellung gebracht. In der gesperrten Stellung verbleibt
der Druck in der Druckleitung. Die vom 2/2-Wegeventil 24 abgehende
Druckleitung 29 liegt an einem Druckminderventil 30 an.
Druckminderventile werden gelegentlich auch als Druckreduzierungsventile
bezeichnet und sind als Schieberventile direkt gesteuert oder vorgesteuert
ausgebildet.
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Bei
dem Druckminderventil 30 liegt an der Eingangsleitung der
Systemdruck pS an, der auf einer Fläche des
Ventilelements eine Kraft erzeugt. Über eine sogenannte Druckwaage
stellt sich am Ausgang des Druckminderventils 30 der gewünschte Bremsdruck
pB ein. Stromabwärts von dem Druckminderventil 30 ist
ein Rückschlagventil 32 vorgesehen,
das ein Zurückfließen von
Hydraulikflüssigkeit über das Druckminderventil 30 verhindert.
Der Bremsdruck pB liegt über eine Druckleitung an einem
Bremszylinder 34 an. Der Bremszylinder 34 besitzt
einen beweglichen Kolben 36, der durch den Druck in der
Zylinderkammer 38 eine Kraft auf die Bremsbeläge und deren Betätigung ausübt. 2/2-Wegeventil 24 und
Druckminderventil 30 bilden gemeinsam die erste Bremseinheit
für die
erfindungsgemäße Rotorbremse,
die als unterstützende
Betriebsbremse eingesetzt werden kann.
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Die
zweite Bremseinheit besitzt ein zweites 2/2-Wegeventil 40,
das über
eine Feder 42 in seine offene Position vorgespannt ist.
In seiner zweiten Stellung sperrt das zweite 2/2-Wegeventil 40.
Die Verstellung des 2/2-Wegeventil 40 erfolgt über eine hydraulische
Betätigung 44,
die von der Umschalteinrichtung betätigt wird. Stromabwärts von
dem zweiten 2/2-Wegeventil 40 ist ein Druckminderventil 46 vorgesehen,
an dessen Ausgang der Haltedruck pH anliegt.
Da der Haltedruck pH größer als der Bremsdruck pB ist, sperrt das Rückschlagventil 32 und
der Haltedruck liegt an dem Bremszylinder 34 an.
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Bei
Verwendung eines 3-Wegedruckminderventils verhindert das Rückschlagventil 32 die
Druckbegrenzung. Auch zusätzliche
Rückschlagventile können vorzusehen
sein, um bei einem Ausfall einen ausreichenden Druck in der Rotorbremse
aufrechtzuerhalten und Leckagen zu vermeiden.
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Die
Zuleitung zum Druckzylinder ist zusätzlich mit einem 2/2-Wegeventil 48 verbunden.
Das 2/2-Wegeventil 48 ist in seiner stromlosen Stellung gesperrt
und kann durch seine elektromagnetische Betätigung 52 in seine
offene Stellung gebracht werden. In der offenen Stellung wird die
Zuleitung zu dem Bremszylinder mit dem Tank 54 verbunden,
um den Bremszylinder zu entlasten. Der Tank 54 kann Bestandteil
des Drucksystems 18 sein.
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Ein
Umschalten zwischen dem Bremsdruck pB und
dem Haltedruck pH erfolgt durch die hydraulische
Betätigung 44 an
dem zweiten 2/2-Wegeventil 40. Zur Betätigung ist ein Speicher 58 vorgesehen, der über eine
Druckleitung 60 auf Systemdruck gebracht wird. In der dargestellten
stromlosen Stellung des 2/2-Wegeventils 62 ist
der Speicher 58 mit dem Tank 54 verbunden. Dabei
ist in die Druckleitung 60 ein Stromregelventil 64 geschaltet.
Das Stromregelventil 64 regelt den Abfluß der Hydraulikflüssigkeit aus
dem Speicher 58 in den Tank 54. Während des Abfließen der
Hydraulikflüssigkeit
aus dem Speicher 58 fällt
der Druck in der Druckleitung 60 und damit an der Betätigung 44 ab.
Ist ein vorbestimmter Druckwert unterschritten, wird das zweite
2/2-Wegeventil 40 in seine offene Position gebracht und
der Haltedruck pH liegt an dem Bremszylinder 34 an.
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Um
den Speicher 58 beim Öffnen
der Bremse wieder auf Systemdruck zu bringen, wird das 3/2-Wegeventil 62 in
seine zweite Stellung gebracht, in der der Speicher 58 mit
dem Drucksystem 18 verbunden ist, um wieder Systemdruck
zu erreichen.
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In
der in 2 dargestellten hydraulischen Umschalteinrichtung
kann die Zeitverzögerung
bis zum Zeitpunkt T auch über
ein elektrisches Zeitglied realisiert werden. In diesem Fall wird
das hydraulisch vorgesteuerte Ventil 40 durch ein elektrisch
betätigtes
2/2-Wegeventil ersetzt. Um auch bei Verlust der Spannung die Zeitverzögerung zu
gewährleisten, muß eine autarke
elektrische Versorgung des Zeitglieds vorgesehen sein. Diese muß auch bei
Fehlfunktion, beispielsweise durch ein vorhandenes Bus-System zuverlässig arbeiten.
Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine separate unterbrechungsfreie
Stromversorgung eingesetzt werden. Auch ist der Einsatz eines Kondensators
zur Speicherung elektrischer Energie für den Zeitraum der gewünschten
Zeitverzögerung
zwischen Brems- und Haltedruck möglich.