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Die
Erfindung betrifft eine Kryostatanordnung mit in einem Heliumtank
angeordneten Magnetspulensystem und einer horizontalen Raumtemperaturbohrung,
die Zugang zu einem Untersuchungsvolumen im Zentrum des Magnetspulensystems
ermöglicht,
wobei der Heliumtank unterkühltes
flüssiges
Helium mit einer Temperatur von kleiner als 3,5K, insbesondere von
ungefähr
2K, enthält
und wobei die Kryostatanordnung auf ihrer Oberseite zum Einfüllen und
Abdampfen von Helium zumindest einen vertikalen Turmaufbau aufweist.
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Eine
derartige Anordnung ist aus "Specification
for an 11.74Tesla/310mm room temperature bore magnet system" der Firma Magnex
vom September 2001 bekannt.
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Bei
der aus "Specification
for an 11.74Tesla/310mm room temperature bore magnet system" bekannten horizontalen
Kryostatanordnung ist ein einziger Heliumtank vorgesehen, an dem
zur Unterkühlung
des darin befindlichen Heliums direkt abgepumpt wird. Durch die
daraus resultierende Reduzierung des Drucks innerhalb des Heliumtanks wird
ein Abkühlen
des Heliums bewirkt. Das Nachfüllen
des abgepumpten Heliums wird mit einem zweigeteilten Helium-Einlassventil
realisiert, das es ermöglicht,
Helium direkt in den sich auf Unterdruck befindlichen Heliumtank
einzufüllen.
Derartige Kryostatanordnungen mit unterkühltem Helium werden benötigt, um
hohe Magnetfelder zu erzeugen und die Effizienz der Anordnung zu
verbessern.
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Ein
Nachteil eines direkten Pumpens am Heliumtank besteht darin, dass
der Heliumtank permanent bei einem Unterdruck von ca. 30 mbar betrieben wird.
Bei der beabsichtigten kontinuierlichen Betriebsdauer solcher Systeme über viele
Jahre hinweg stellt dieser permanent vorhandene Unterdruck ein erhebliches
Risiko für
das System dar. Beim Vorhandensein selbst kleinster Undichtigkeiten
kann Luft in das System eindringen und dann im Heliumtank Eis bilden
(Wassereis, N2-Eis, CO2-Eis,
usw.). Das Eis kann sich auf der Spule absetzen, deren Kühlung behindern
und so zum Quench führen.
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Ein
weiteres Risiko besteht darin, dass Helium in ein sich auf Unterdruck
befindliches System eingefüllt
werden muss. Dabei muss Helium über
ein Sicherheitsventil in den Heliumtank eingelassen und gleichzeitig
von 4.2 K auf die Betriebstemperatur von ungefähr 2 K abgekühlt werden.
Handhabungsfehler können
leicht zu einem Störfall
mit Magnetquench führen.
Ein weiterer Nachteil ist, da die Magnetspule nur bei niedrigerer
Temperatur betrieben werden kann, dass ein Ersatz von fehlerhaften
Komponenten, die die Dichtheit des Systems gewährleisten (Ventile, Dichtringe,
usw.), im Betrieb nur schwer möglich
ist.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass zum Laden und Entladen des Magneten
die Stromzuführung ebenfalls
von außen
in den Unterdruckbereich eingeführt
werden muss, wodurch wiederum leicht Handhabungsfehler mit schwerwiegenden
Folgen entstehen können.
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Anordnungen,
die diese Nachteile vermeiden, sind aus
DE 40 39 332 A1 und
DE 40 39 365 A1 für Vertikalmagnete
mit unterkühltem
Helium bekannt, bei denen entlang der Achse der Raumtemperaturbohrung
zwei Heliumtanks übereinander
angeordnet sind. Die Heliumtanks stehen miteinander in Kontakt und
sind durch eine thermische Barriere getrennt. In einem solchen System
befindet sich der obere Heliumtank bei 4.2 K auf Normaldruck, wodurch
die oben beschriebenen Nachteile bei Vertikalmagneten vermieden
werden und die Magnetspule befindet sich im unteren Tank in Helium
bei ca. 2 K, das, da es über
schmale Spalte hydrostatisch mit dem oberen Tank verbunden ist,
sich ebenfalls auf Normaldruck befindet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine horizontale Kryostatanordnung mit einem
Magnetspulensystem vorzuschlagen, die die oben beschriebenen Nachteile
vermeidet und die dazu geeignet ist, bei kompaktem Aufbau hohe Magnetfelder
zu erzeugen, so dass ein kontinuierlicher stabiler Langzeitbetrieb mit
unterkühlter
Hochfeldmagnetspule erzielt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass im Turmaufbau ein Behälter
mit flüssigem
Helium auf 4,2K angeordnet ist, der durch eine thermische Barriere
vom Heliumtank getrennt ist und dass im Heliumtank eine Unterkühleinheit
vorgesehen ist.
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Der
im Turmaufbau befindliche Behälter
beinhaltet auf 4,2K befindliches, flüssiges Helium, welches bei
Bedarf in den Heliumtank geleitet werden kann. Im Gegensatz zum
Stand der Technik findet hier kein direktes Abpumpen von Heliumgas über dem
Heliumbad zur Erzeugung eines Unterdrucks im Heliumtank statt. Stattdessen
erfolgt eine Unterkühlung
des im Heliumtank befindlichen Heliums mittels einer Unterkühleinheit.
Dabei kann es sich beispielsweise um ein Joule Thomson Ventil handeln,
welches durch eine Expansion des Heliums eine Unterkühlung des
Heliums im Heliumtank bewirkt.
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Im
Behälter
des Turmaufbaus befindet sich flüssiges
Helium bei einer Temperatur von ca. 4,2K. Durch die thermische Barriere
zwischen dem Heliumtank und dem Behälter im Turm kann zwar prinzipiell ein Übergang
der kryogenen Flüssigkeiten
ermöglicht
werden, ein Wärmaustausch
zwischen dem unterkühlten
Helium mit dem Helium im Behälter
und somit auch die Verluste an unterkühltem Helium werden hierdurch
jedoch minimiert.
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Durch
die geschilderte Bauform ist es möglich, die weiter oben beschriebenen
Nachteile eines direkten Pumpens am Heliumbad vollständig zu
vermeiden. Die Integration des Behälters in den Turmbereich macht
dies möglich,
so dass all die Vorteile, die bislang ausschließlich für Kryostaten für Vertikalmagnete
zur Verfügung
standen, nun auch für
Horizontal-Magnete ermöglicht
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
sind mindestens zwei Strahlungsschilde zwischen Heliumtank und Raumtemperaturbereich
vorgesehen. Die Kryostatanordnung kann dann als Hochleistungskryostat
verwendet werden.
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Um
das System möglichst
effizient zu gestalten ist es von Vorteil, wenn der Turmaufbau domartig aufgebaut
ist und an seiner Oberseite mindestens ein weiterer Turm angeordnet
ist, in dem das aus der Kryostatanordnung abdampfende Helium seine
Enthalpie an die in der Kryostatanordnung vorgesehenen Strahlungsschilde
abgibt.
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Vorzugsweise
sind mindestens zwei, vorzugsweise drei ringförmig angeordnete weitere Türme vorgesehen,
wobei insbesondere Drosseln mit vorgegebenem Strömungsquerschnitt zur gleichmäßigen Verteilung
des abgepumpten Heliums auf die Türme vorgesehen sind.
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Darüber hinaus
können
Strömungswächter, die
die Flussmenge des abdampfenden Heliums durch die weiteren Türme messen,
und vorzugsweise eine Durch flussvorrichtung vorgesehen sein, die die
Flussmenge des abdampfenden Heliums durch die weiteren Türme automatisch
regelt.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnung,
bei der in den weiteren Türmen
ein Ringraumwärmetauscher
in Form eines Hohlrohres angeordnet ist, durch den das aus der Kryostatanordnung
abdampfende und/oder abgepumpte Helium nach außen geführt wird und an dessen Außenseite
die Strahlungsschilde thermisch leitend angekoppelt sind. Der Wärmeeintrag
auf den Kryostaten wird auf diese Weise minimiert, da durch den
Ringwärmetauscher
und das abgepumpte Helium das Schildsystem besonders effektiv gekühlt wird.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass ein Refrigerator, insbesondere ein
Pulsrohrkühler,
zur Rückverflüssigung
des Heliums in den Behälter
ragt. Das vom Heliumbad abdampfende Helium muss dann nicht mehr aus
dem Behälter
abgepumpt und neues Helium wieder zugeführt werden, sondern kann ohne
Heliumverluste innerhalb des Behälters
wieder verflüssigt werden.
Der Behälter
kann entsprechend klein ausgestaltet werden, da der benötigte Vorrat
an Helium wegen der geringeren Verluste kleiner ausfallen kann.
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Vorzugsweise
ist der Refrigerator zweistufig und kühlt mindestens eines der Strahlungsschilde.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn das von der Unterkühleinheit abgepumpte Helium
zumindest eines der Strahlungsschilde kühlt.
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Eine
spezielle Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
sieht vor, dass über
die Unterkühleinheit
Helium aus dem Heliumtank oder dem Behälter entnommen wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Behälter
zusätzlich
mit einem externen Reservoir mit gasförmigem Helium verbunden ist,
und das Reservoir gegenüber
dem Atmosphärendruck
vorzugsweise einen leichten Überdruck
aufweist. Der Refrigerator kann dann Helium aus dem Reservoir ansaugen, welches
wieder in den Be hälter
verflüssigt
wird und von dort zur Unterkühlung
in den Heliumtank weitergeleitet werden kann. Aufgrund des leichten Überdrucks
des Reservoirs gegenüber
der Atmosphäre wird
vermieden, dass Verunreinigungen in den Behälter gelangen.
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Vorzugsweise
wird das über
die Unterkühleinheit
abgepumpte Helium in das Reservoir gepumpt. Das Reservoir wird auf
diese Weise ständig aufgefüllt. Somit
kann die Kryostatanordnung ein geschlossenes System bilden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das externe Reservoir mit dem Refrigerator verbunden, so dass
zumindest ein Teil des Gases des Reservoirs vom Refrigerator direkt
zurückverflüssigt wird.
Zusätzlich
kann das Reservoir mit dem oberen Teil des Behälters verbunden sein.
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Es
ist auch vorstellbar, dass das externe Reservoir ausschließlich mit
dem Refrigerator verbunden ist. Ebenso kann das Reservoir ausschließlich mit
dem Behälter
verbunden sein.
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Um
einem zu starken Druckabfall z.B. aufgrund übermäßiger Verflüssigung des Heliums durch den
Pulsrohrkühler,
im Behälter
zu vermeiden, kann im Behälter
ein Heizelement vorgesehen sein. Mit diesem kann der Druck im Behälter geregelt
werden.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
bilden der Heliumtank und der Behälter zusammen einen geteilten Tank,
wobei der Heliumtank mit dem unterkühlten flüssigen Helium unterhalb des
Behälters
angeordnet ist. Die Teilung des Tanks erfolgt hierbei durch die thermische
Barriere.
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Vorzugsweise
besteht die den Behälter
vom Heliumtank trennende Barriere aus einem Wärme schlecht leitenden Material,
so dass ein Wärmeübergang
vom Helium im Behälter
zum unterkühlten
Helium im Heliumtank weitgehend vermieden wird.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, dass die thermische Barriere aus mindestens
zwei Platten besteht, die im Wesentlichen durch ein Vakuum getrennt
sind, und dass das die Platten trennende Vakuum vorzugsweise Teil
eines einheitlichen Vakuums innerhalb der Kryostatanordnung ist.
Durch Vakuumisolation wird ein Wärmeaustausch
zwischen dem Behälter
und dem Heliumtank besonders effektiv verhindert.
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Im
Falle eines Quenchs des Magnetspulensystems wird von dem Magnetspulensystem
eine große
Menge an Energie in Form von Wärme
an das unterkühlte
Heliumbad abgegeben, so dass sich das Helium im Heliumtank schlagartig
aufwärmt
und ausdehnt. Es ist daher von Vorteil, wenn in der Barriere ein Überdruckventil
vorgesehen ist, das bei Überschreiten
einer bestimmten Druckdifferenz zwischen dem Heliumtank und dem
Behälter
einen erhöhten Druckausgleichsquerschnitt
in der Barriere freigibt, und/oder dass in mindestens einer nicht
an den Heliumtank angrenzenden Wand des Behälters mindestens eine Berstscheibe
vorgesehen ist, die bei Überschreitung
eines maximalen Drucks im Behälter
einen großen
Querschnitt nach außerhalb
der Kryostatanordnung öffnet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen dem Heliumtank und dem Behälter ein eingeschränkter Strömungsquerschnitt,
insbesondere ein Druckausgleichsspalt, vorzugsweise ein Ringspalt,
vorgesehen, durch den flüssiges
Helium vom Behälter
in den Heliumtank strömen
kann.
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Bei
einer besonders einfachen Ausführungsform
besteht das Überdruckventil
aus einem vorzugsweise konischen Stopfen mit in den Behälter und den
Heliumtank gerichteten Wärmeaustauschflächen, der
in einen ebenfalls vorzugsweise konischen, in Richtung auf den Heliumtank
sich verengenden Sitz in der Barriere eingesetzt ist. Der Stopfen
wird bei normalem Betrieb durch sein Gewicht in seiner Position
gehalten, das so gewählt
ist, dass es der maximal zulässigen
auf den Stopfen einwirkenden Druckkraft entspricht.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die für
die Aufladung einer supraleitenden Magnetspule des Magnetspulensystems
erforderlichen elektrischen Zuleitungen vor dem Eintritt in den
Heliumtank erst durch den Behälter
geführt
sind, und dass vorzugsweise Vorrichtungen vorgesehen sind, die einen Kurzschlussbetrieb
der Magnetspule ermöglichen, wobei
die elektrischen Zuleitungen zur Magnetspule nach dem Kurzschließen abgezogen
werden. Dadurch werden die Zuleitungen vor dem Eintritt in den Heliumtank
mit dem unterkühlten
Helium durch das wärmere
Helium im Behälter
im Turmaufbau vorgekühlt
und der Wärmeeintrag über die
Zuführungen
reduziert.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
sieht vor, dass das Zentrum des Magnetspulensystems in radialer Richtung
nicht mit dem Zentrum der das Magnetspulensystem umgebenden Behälter übereinstimmt.
Dadurch kann das magnetische Zentrum näher an ein Behälterende
gelegt werden, wodurch der Zugang zum magnetischen Zentrum erleichtert
wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
sieht vor, dass das Zentrum des Magnetspulensystems und das Zentrum
des Behälters
in verschiedenen Ebenen senkrecht zur Achse der Raumtemperaturbohrung
angeordnet sind. Die Spulenlängsachse
fällt dann
nicht mit der Behälterlängsachse
zusammen. Dadurch wird es ermöglicht, über der
Magnetspule ein größeres Helium-Vorratsvolumen
zur Verfügung zu
stellen, bei gleichzeitiger Beibehaltung der zylindrischen Bauform
der verschiedenen Behälter.
Selbstverständlich
müssen
die Behälter
nicht kreisförmig sein,
sondern können
auch in anderen freien Formen ausgeführt werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder
zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind
nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Vertikalschnitt entlang der Achse der Raumtemperaturbohrung
einer erfindungsgemäßen Kryostatanordnung;
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2 einen
schematischen Vertikalschnitt einer erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
mit asymmetrisch angeordneten Magnetspulensystem;
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3 einen
schematischen Vertikalschnitt einer erfindungsgemäßen Kryostatanordnung
mit asymmetrisch angeordneten Magnetspulensystem und Refrigerator
ohne Stickstofftank;
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Die
Figuren zeigen verschiedene Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen Kryostatanordnung.
Oberhalb eines Heliumtanks 1, in dem ein Magnetspulensystem 2 um
eine horizontale Raumtemperaturbohrung 3 angeordnet ist,
ist ein Turmaufbau 4 mit einem Behälter 5 vorgesehen,
in dem sich Helium befindet. Der Behälter 5 ist (3)
mit einem Refrigerator 6, vorzugsweise mit einem mehrstufigen Pulsrohrkühler ausgestattet,
dessen kälteste
Kältestufe 10 das
im Behälter 5 befindliche
Helium verflüssigt.
Im Behälter 5 des
Turmaufbaus 4 befindet sich also bereits vorgekühltes, flüssiges Helium
auf einer Temperatur von ca. 4,2K. Im Falle eines Wärmeeintrags
in den Behälter 5 kann
das hierdurch verdampfende Helium mittels des Refrigerators 6 wieder
verflüssigt
werden, so dass ein Abdampfen von Helium aus dem Behälter 5 weitgehend
vermieden werden kann. Daher ist es hier, im Gegensatz zu den aus dem
Stand der Technik bekannten Vorrichtungen, nicht notwendig, eine
große
Menge an flüssigem
Helium vorrätig
zu halten, so dass der Behälter 5 relativ klein
dimensioniert sein kann.
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Der
Turmaufbau 4 mit dem Behälter 5 ist bezüglich der
Achse der Raumtemperaturbohrung 3 radial außerhalb
des Magnetspulensystems 2 angeordnet. Üblicherweise wird der Behälter auch
in axialer Richtung am Rand der Kryostatanordnung angeordnet, so
dass ein einfacher Zugang beispielsweise für Wartungsarbeiten möglich ist.
Das Zentrum des Magnetspulensystems und das Zentrum des Behälters 5 werden
daher im Allgemeinen in verschiedenen Ebenen senkrecht zur Achse
der Raumtemperaturbohrung angeordnet sein. Ebenso werden die im
Allgemeinen zentrale Längsachse
der Magnetspule und die zentrale Längsachse der verschiedenen
Behälter und
Schilde nicht übereinstimmen,
sondern radial versetzt sein.
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Durch
eine thermische Barriere 7 wird der Behälter 5 vom Heliumtank 1 getrennt.
Das flüssige Helium
kann bei Bedarf über
einen Ringspalt 8 vom Behälter 5 in den Heliumtank 1 überströmen, wo
es mit Hilfe einer Unterkühleinheit 9 auf
unter 3,5K weiter abgekühlt
wird. Die Unterkühleinheit 9 kann
als geschlossener Kühlkreislauf
mit einem separaten Kühlmittel
realisiert sein, oder aber das für
die Unterkühlung
zu expandierende Helium aus dem Heliumtank 1 oder dem Behälter abpumpen.
Um die Abmessungen der Kryostatanordnung möglichst klein zu halten, ist
es vorteilhaft, wenn der Behälter 5 von
einem externen Reservoir (nicht dargestellt) gespeist wird.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
das von der Unterkühleinheit 9 abgepumpte
Helium dem Reservoir zugeführt
werden. Der Druck im Reservoir wird dadurch ansteigen. Gleichzeitig
wird im Behälter 5 des
Turmaufbaus 3 durch den Refrigerator 6 Helium
verflüssigt,
wodurch der Druck im Behälter 5 sinkt.
Ist das Reservoir mit dem Behälter 5 verbunden,
wird durch den Druckunterschied zwischen dem Reservoir und dem Behälter 5 Heliumgas
vom Reservoir in den Behälter 5 gesaugt,
welches wiederum vom Refrigerator 6 verflüssigt wird.
Es ergibt sich somit ein geschlossener Kühlmittelkreislauf, der sicherstellt,
dass die Verluste an Helium minimiert werden und keine Verschmutzungen
in das System gelangen.
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Wird
durch die Unterkühleinheit
mehr Helium in das Reservoir gepumpt als vom Reservoir in den Behälter 5 gelangt,
kann es zu einem Überdruck
innerhalb des Reservoirs kommen. Es ist daher sinnvoll, das Reservoir
mit einem Überdruckventil
auszustatten. Andererseits kann eine zu große Kühlleistung des Refrigerators 6 zu
einem Druckabfall im Reservoir führen.
Dem kann entweder durch Drosseln des Refrigerators 6 oder
durch Gegenheizen des Heliums im Behälter 5 mittels eines
im Behälter 5 angeordneten
Heizelements entgegen gewirkt werden.
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Um
die auf den Heliumtank 1 einfallende Strahlungsenergie
zu reduzieren, sind bei den Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Kryostatanordnungen
aus 1 und 2 zwischen dem Heliumtank 1 und
einem Außenmantel 11 Strahlungsschilde 12a, 12b, 12c vorgesehen,
wobei die Strahlungsschilde 12b und 12c durch
das von der Unterkühleinheit 9 abgepumpte
Helium gekühlt
werden kann. Dazu sind an der Oberseite des Turmaufbaus 3 weitere
Türme 14 vorgesehen,
in denen Ringraumwärmetauscher 15 in
Form von Hohlrohren angeordnet sind, durch die das aus dem Behälter 5 abdampfende
und das von der Unterkühleinheit 9 abgepumpte
Helium nach außen
geführt
wird und an deren Außenseiten
die Strahlungsschilde 12b, 12c thermisch leitend
angekoppelt sind. Es ist jedoch auch möglich, zumindest eines der
Strahlungsschilde 12b, 12c mit der ersten Kältestufe 13 des
Refrigerators 6 zu kontaktieren.
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Das äußerste Strahlungsschild 12c ist,
wie in 1 und 2 gezeigt, als Stickstofftank 16 zur Abschirmung
gegen Wärmestrahlung
ausgeführt. Der
Stickstoff im Stickstofftank 16 kann zusätzlich von
der ersten Kältestufe 13 des
Refrigerators 6 gekühlt
werden.
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Die
thermische Barriere 7, welche den Behälter 5 und den Heliumtank 1 trennt,
umfasst zwei Platten 17 aus einem thermisch schlecht leitenden Material.
Der Raum zwischen den Platten 17 ist evakuiert, so dass
ein Wärmeübertrag
vom Behälter 5 in den
Heliumtank 1 weitgehend vermieden wird. In der thermische
Barriere 7 ist ein Überdruckventil
in Form eines konischen Stopfens 18 vorgesehen, der im
Falle eines Quenchs einen erhöhten
Druckausgleichsquerschnitt in der thermische Barriere 7 freigibt,
so dass das sich ausdehnende Helium aus dem Heliumtank 1 entweichen
kann.
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Die
thermische Barriere 7 ist in den gezeigten Ausführungsformen
so angebracht dass der Behälter 5 genau
mit dem Turmaufbau 3 abschließt. Es sind jedoch auch andere
Anordnungen möglich.
Beispielsweise kann die thermische Barriere 7 radial weiter
außen
angeordnet sein, so dass der Heliumtank 1 in den Turmaufbau 3 hinein
ragt. Das Volumen des Heliumtanks 1 ist dann gegenüber dem
in 1 gezeigten vergrößert. Es kann aber auch von
Vorteil sein, die thermische Barriere radial innerhalb des Turmaufbaus 3 vorzusehen,
so dass der Behälter 5 sich
nur teilweise im Turmaufbau 3 befindet. Um die Abmaße der Kryostatanordnung
klein zu halten, ist es vorteilhaft, wenn das Magnetspulensystem 2 asymmetrisch
bezüglich
des Außenmantels 11 und der
Strahlungsschilde 12a, 12b, 12c der Kryostatanordnung
angeordnet ist.
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2 und 3 zeigen
Kryostatanordnungen mit asymmetrisch angeordnetem Magnetspulensystem 2.
Die thermische Barriere 7 ist hier jeweils an der Grenze
des Turmaufbaus 3 angeordnet, so dass das Magnetspulensystem 2 der
Kryostatanordnung auch bezüglich
des Heliumtanks 1 asymmetrisch angeordnet ist.
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In 3 ist
in der Kryostatanordnung zusätzlich
ein Pulsrohrkühler
vorgesehen, dessen erste Stufe das äußerste Strahlungsschild kühlt, das
hier nicht als Stickstofftank, sondern nur als metallisches Strahlungsschild 19 ausgeführt ist.
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Insgesamt
ergibt sich eine kompakte Kryostatanordnung, mit der der für den Betrieb
eines Hochleistungskryostaten notwendige Heliumverbrauch minimiert
werden kann.
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- 1
- Heliumtank
- 2
- Magnetspulensystem
- 3
- Raumtemperaturbohrung
- 4
- Turmaufbau
- 5
- Behälter
- 6
- Refrigerator
- 7
- thermische
Barriere
- 8
- Ringspalt
- 9
- Unterkühleinheit
- 10
- kälteste Kältestufe
des Refrigerators
- 11
- Außenmantel
- 12a,
b, c
- Strahlungsschild
- 13
- erste
Kältestufe
des Refrigerators
- 14
- weiterer
Turm
- 15
- Ringwärmetauscher
- 16
- Stickstofftank
- 17
- Platte
- 18
- Stopfen
- 19
- metallisches
Strahlungsschild