DE202004014260U1 - Geschieberückhaltestation - Google Patents
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Abstract
Einrichtung
zur Rückhaltung
von Geschiebe, insbesondere in Kanalisationssystemen, mit einem
eine Zulauf- und eine Auslauföffnung
für das
Abwasser umfassenden Schacht (2), der eine Eintiefung (8) für das sich
ablagernde Geschiebe aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem
Schacht (2) ein das Geschiebe in einem Behälterteil (11) aufnehmender,
zur Entleerung herausnehmbarer Einsatz (10) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Geschieberückhaltestation für ein zu einer Kläranlage führendes Kanalsystem.
- Die vor Kläranlagen üblichen Rechenanlagen, die Grobrechen und oft auch Feinrechen umfassen, vermögen zwar grobe Verunreinigungen des Abwassers, wie Zweige, Dosen, Tierkadaver usw., die insbesondere nach größeren Regenereignissen mitgeführt werden, zurückzuhalten. In Kanalsystemen für Abwasser werden zunehmend aber auch mineralische Geschiebe wie beispielsweise Steine, Kies und Streusplitt, aber auch Abplatzungen von Betonteilen usw. mitgeführt, die sich in den feineren Rechen oder Siebanlagen mit engeren Durchmessern verklemmen und zu einem Zusetzen der Anlagen führen.
- Zum Auffangen solcher Geschiebe sind Geschieberückhaltestationen bekannt, die entweder im Bereich der Kläranlage vor der Rechenanlage, aber auch im Verlauf des Kanalnetzes angeordnet werden. Unbeschadet der Anordnung von Sandfängen hinter einer Rechenanlage, in denen durch Beruhigung des Wassers Sinkstoffe wie Feinsände oder dergleichen abgesetzt werden, werden Geschieberückhalteschächte rasch durchströmt und dienen nur der Abscheidung von Grobstoffen, um sie von den Rechenanlagen fernzuhalten.
- Solche Geschieberückhaltestationen bestehen in der Regel aus einem Schacht mit einem Abwasserzulauf und einem Abwasserablauf sowie mit einer Eintiefung, in der das mitgeführte Geschiebe gesammelt wird (
DE 199 33 391 A1 ). Über ein Belüftungsrohr kann intervallweise Luft in die Eintiefung gepumpt werden, um zwischen den Feststoffen mit abgelagerte organische Stoffe auszuschwemmen und so ein Festsetzen der Geschiebe zu verhindern. Im Laufe der Benutzungszeit füllt sich die Eintiefung mit Geschiebe, das periodisch ausgehoben werden muss; dies geschieht vorzugsweise durch ausbaggern oder absaugen. - Abgesehen davon, dass der Füllungsgrad der Eintiefung schwer feststellbar ist, gestaltet sich das Ausbaggern eines solchen Schachtes in der Praxis schwierig, weil in der Tiefe des Schachtes unter Wasser gearbeitet werden muss und der Arbeitsvorgang nicht optisch kontrolliert werden kann.
- Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um die Entfernung von in einer solchen Geschieberückhaltestation abgelagertem Geschiebe zu vereinfachen und zu erleichtern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Wesentliches Merkmal der Erfindung ist ein in einen Geschiebesammelschacht absenkbarer Einsatz, der dem Querschnitt des Schachtes entsprechend behälterartig ausgebildet ist und ein oder mehrere Auffangebenen für das Geschiebe aufweist. Dieser Einsatz ist so gestaltet, dass er auf einfache Weise mittels eines Hebezeugs aus dem Schacht herausgehoben, auf der Pritsche bzw. in der Mulde eines Transportfahrzeugs auf einfache Weise, z. B. ebenfalls mit Unterstützung eines Hubgerätes entleert und sogleich wieder in den Schacht eingesetzt werden kann.
- Erfindungsgemäß gelingt damit die Entleerung eines solchen Schachtes auch bei dem üblichen Trockenwetterabfluss, ohne dass der betreffende Kanal geschlossen und aufgestaut werden muss.
- Weitere Merkmale der Erfindung und der durch sie erteilten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels Es zeigt
-
1 einen Längsschnitt durch einen Geschieberückhalteschacht mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Einsatz in Richtung der Kanalachse, -
2 einen entsprechenden Querschnitt quer zur Kanalachse, die -
3 bis5 Querschnitte durch den Schacht in unterschiedlichen Ebenen, -
6 einen Längsschnitt durch den Einsatz und die -
7 bis9 Querschnitte durch den Einsatz in unterschiedlichen Ebenen. - Wie insbesondere die
1 bis3 zeigen, besteht die erfindungsgemäße Geschieberückhaltestation1 aus einem Schacht2 aus als Stahlbetonfertigbauteile ausgebildeten Schachtringen3 mit kreiszylindrischem Querschnitt und einem Durchmesser von beispielsweise 1,5 m. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf derartige Schächte beschränkt. In der Schachtwandung befinden sich eine Zulauföffnung4 und eine Auslauföffnung5 für den den Schacht durchsetzenden Kanal6 . Unterhalb der kanalsohle7 befindet sich eine Eintiefung8 , die eine Grube zur Aufnahme des auszusondernden Geschiebes bildet. Die einzelnen Schachtringe3 ruhen auf einer Sohlplatte9 aus Stahlbeton. - Erfindungsgemäß ist in den Schacht
2 ein Einsatz10 eingesetzt, der aus einem äußeren Behälterteil11 und einem inneren, diesem gegenüber axial verschieblich gehaltenen Auffangteil12 besteht. Das äußere Behälterteil11 besteht aus einer im dargestellten Ausführungsbeispiel kreiszylindrischen Behälterwand13 , deren Durchmesser etwas geringer ist als der Innendurchmesser des Schachtes2 ; ein verbleibender Spalt wird durch einen am oberen Rand der Behälterwand13 angeordneten Gummikragen14 geschlossen. Das Behälterteil11 ist im Sohlbereich des Schachtes2 so auf an der Schachtwandung angeordnete Konsolen15 aufgesetzt, dass sein unterer Rand sich in einem gewissen Abstand oberhalb der Schachtsohle16 befindet. Die Höhe der Behälterwand13 ist etwa so bemessen, dass sie knapp unterhalb der Kanalsohle7 endet. - An die Behälterwand
13 schließen sich am oberen Ende über deren Umfang verteilt einige Längsstäbe17 an, die die Höhe des Kanals6 überbrücken und am oberen Ende einen die Schachtöffnung18 abschließenden Gitterrost19 tragen. Im zentralen Bereich des Gitterrostes19 befindet sich eine klappbare Öse20 , an der ein Hebezeug zum Herausheben des gesamten Einsatzes10 angreifen kann. - Im Inneren des Behälterteils
11 , insbesondere innerhalb seines durch die Behälterwand13 definierten unteren Teils, befindet sich im oberen Bereich ein Rost21 , der in der Lage ist Grobstoffe mit Abmessungen größer 50 mm zurückzuhalten; die durch den Rost21 hindurchtretenden feineren Geschiebeteile sammeln sich auf dem darunter liegenden Behälterboden22 für Grobstoffe mit Abmessungen kleiner 50 mm. Sowohl der Rost21 als auch der Behälterboden22 sind jeweils durch Scharniere23 um eine zentrale Achse (3 und5 ) nach unten abklappbar an einer zentralen Zugstange24 aufgehängt. Um ein unkontrolliertes Abklappen nach unten zu verhindern, liegen sowohl der Rost21 als auch der Behälterboden22 auf quer zur Klapprichtung verlaufenden Auflagestäben25 auf (2 und6 ). Auch die zentrale Zugstange24 ist am oberen Ende mit einer Öse26 für den Angriff eines Hubwerkzeugs versehen. - Zur Belüftung des sich auf dem Behälterboden
22 ansammelnden Geschiebematerials ist erfindungsgemäß eine an sich bekannte sogenannte Mammutpumpe vorgesehen. Hierzu sind an der Innenseite der Behälterwand13 einander gegenüberliegend an beiden Enden offene Rohrstücke als Steigrohre27 angeordnet, die nach oben hin in Krümmern enden. In diese Steigrohre27 mündet jeweils eine Druckluftleitung28 , die an dem Behälterteil11 nach oben geführt ist und dort einen üblichen Anschluss für einen Drucklufterzeuger, z. B. einen kleinen Kompressor aufweist. Durch das Einblasen von Luft in die durch die Steigrohre27 gebildete Zirkulationsleitung wird das spezifische Gewicht des Wassers in den Steigrohren27 verringert, während das schwerere Wasser in dem Behälter für die Aufrechterhaltung der Zirkulation sorgt. Auf diese Weise gelingt in gewissem Maße eine Durchlüftung der angesammelten Geschiebemenge und eine Zufuhr von Sauerstoff, was zur Verminderung oder Verhinderung anaerober Fäulnisvorgänge beiträgt. Ferner befördert die aufsteigende Luft Schwebstoffe zurück in den Kanalstrom. - Die Funktion des Auffangteils
12 kann anhand der6 bis9 erläutert werden, die den gesamten Einsatz10 außerhalb des Schachtes2 zeigt. - Sowohl der obere Rost
21 als auch der untere Behälterboden22 bestehen jeweils aus zwei halbkreisförmigen, entlang des Durchmessers mit einem Scharnier23 versehenen Teilen21a ,21b bzw.22a, 22b und sind im zentralen Bereich nach unten abklappbar an der Zugstange24 befestigt. - Zum Entleeren des aus Behälterwand
13 , Rost21 und Behälterboden22 bestehenden Behälters wird der gesamte Einsatz10 durch Angriff eines Hebezeugs an der Öse20 des Gitterrostes19 aus dem Schacht2 herausgehoben und auf der Pritsche eines Transportfahrzeugs oder dergleichen abgesetzt. Um beim Herausheben des Einsatzes10 den Abfluss von Wasser zu ermöglichen, besteht die Behälterwand13 zweckmäßig aus einem Lochblech. - Nach Lösen des Hebezeugs und Einklappen der Öse
20 am Gitterrost19 wird das Hebezeug an der Öse26 der Zugstange24 befestigt. Beim Anheben der Zugstange klappen die Teile21a ,21b bzw.22a, 22b des Rostes21 als auch des Behälterbodens22 infolge des Gewichtes des auf ihnen lagernden Geschiebes um die Scharniere23 nach unten ab; sie werden dabei durch die Auflagestäbe25 geführt. Damit wird das auf diesen Ebenen angesammelte Geschiebe leicht und vollständig innerhalb der Behälterwand13 auf den Boden des Transportfahrzeugs entleert. - An der Öse
26 der Zugstange24 hängend kann der gesamte Einsatz10 dann wieder in den Schacht2 abgesenkt werden. Um das Einführen und Absenken des Einsatzes10 in den Schacht2 zu erleichtern, können an der Schachtwandung Führungsschienen vorgesehen sein. Dabei setzt sich die Behälterwand13 mit ihrem unteren Ende wieder auf die Konsolen15 ab. Bei weiterem Nachlassen der Hubkraft gleiten die Teile21a ,21b bzw.22a, 22b des Rostes21 bzw. des Behälterbodens22 auf den Auflagestäben25 durch ihr Eigengewicht wieder nach außen in die horizontale Lage zurück. Um diese Spreizbewegung sicherzustellen, können etwa dreieckförmige Anschläge29 (2 ) vorgesehen sein, die ein vollständiges Zusammenklappen der Teile von Rost21 und Behälterboden22 verhindern. - In dem in den
1 und2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schacht2 um eine gewisse Strecke über die Geländeoberfläche30 hinausgeführt, um die Schachtöffnung18 für die Zeit der Entleerung abzusichern. Selbstverständlich reicht insbesondere bei befahrbaren Oberflächen auch der Gitterrost19 allein als Abdeckung der Schachtöffnung aus, der gegebenenfalls auch durch einen üblichen Kanaldeckel ersetzt werden kann. In diesem Fall muss die Schachtöffnung18 anderweitig gesichert werden.
Claims (11)
- Einrichtung zur Rückhaltung von Geschiebe, insbesondere in Kanalisationssystemen, mit einem eine Zulauf- und eine Auslauföffnung für das Abwasser umfassenden Schacht (
2 ), der eine Eintiefung (8 ) für das sich ablagernde Geschiebe aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schacht (2 ) ein das Geschiebe in einem Behälterteil (11 ) aufnehmender, zur Entleerung herausnehmbarer Einsatz (10 ) angeordnet ist. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterteil (
11 ) in seinem unteren, durch eine Behälterwand (13 ) definierten Bereich einen Behälterboden (22 ) zur Auflagerung des Geschiebes aufweist. - Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Behälterteil (
11 ) oberhalb des Behälterbodens (22 ) mindestens ein Rost (21 ) angeordnet ist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterboden (
22 ) und der Rost (21 ) an einer zentralen Zugstange (24 ) innerhalb des Behälterteils (11 ) längsbeweglich aufgehängt sind. - Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterboden (
22 ) und der Rost (21 ) jeweils aus zwei innerhalb der Behälterwand (13 ) um eine zentrale Achse (23 ) nach unten abklappbaren Teilen (21a ,21b bzw.22a, 22b ) bestehen. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Behälterwand (
13 ) Mittel zur Auflagerung des Behälterbodens (22 ) sowie des Rostes (21 ) angeordnet sind. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
10 ) an seinem oberen Ende mit Mitteln (20 ) zum Angriff eines Hubwerkzeugs versehen ist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (
24 ) an ihrem oberen Ende mit Mitteln (26 ) zum Angriff eines Hubwerkzeugs versehen ist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
10 ) an seinem oberen Ende einen die Schachtöffnung abschließenden Gitterrost (19 ) aufweist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Behälterwand (
13 ) in vertikaler Richtung verlaufende, mit Druckluft beaufschlagbare Rohrstücke (27 ) zur Belüftung des abgelagerten Geschiebematerials angeordnet sind. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Schachtwand Mittel, zum Beispiel Konsolen (
15 ), zur Auflagerung des Einsatzes (10 ) im Abstand von der Schachtsohle (9 ) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE202004014260U DE202004014260U1 (de) | 2004-09-10 | 2004-09-10 | Geschieberückhaltestation |
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DE202004014260U Expired - Lifetime DE202004014260U1 (de) | 2004-09-10 | 2004-09-10 | Geschieberückhaltestation |
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DE (1) | DE202004014260U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 2004-09-10 DE DE202004014260U patent/DE202004014260U1/de not_active Expired - Lifetime
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