DE2001495A1 - Verfahren zur Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gusseisen mit KugelgraphitInfo
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- C21C1/10—Making spheroidal graphite cast-iron
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Description
200U95 /
DiPL. ING. H. MARSCH '
DiPL |\i.s. !CSPARiNG - . " -
P-. "■■-:·■ γ·.:.walte -
λ 2'.15...TlLDORF .
LNDEMANNSFR. 31, T. 672244 \ ■ 3107
Beschreibung zum Patentgesuch
der Gebrüder Sulzer.- Aktiengesellschaft. Winterthur / Schweif
betreffendι
Verfahren aun von Gußeisen mit Kugelgraphit:
Verfahren aun von Gußeisen mit Kugelgraphit:
Erfindung betrifft ein Verfahren zum tiarsteilen von
Gußeisen rait Kugelgraphit.
Aufgabe der Erfindung ist die Erzeugung eines GußwerJcstoffee
mit relativ niedrigen Sillsiuingshaltön und ainam
forritischen Grundgofügo im Gußaustand, woreua Bi«2h füir dia
daraus hsrgas teil tan Gußstücke ein verbsssertias plastisches
Verformungsvsrhaltön böi Raumtomperatur und bsi niedrigeren
Betriebeternparaturen ergibt· ' ;
"Xm allgörnoinen warden- zur HejrotolXung von öuflsisen mlb
t ύίο EiBenschmeXeeii mit Magnesium
Fci»3I«>Vorlegierungen behandalt* Pur Sorten mit
lot jedoch odn laijglicnsf "tiefor- Siliaiumgehalt
j da hßhera Silisiumg&haXte dio Varaprödung einer
109885/06-72 ' ■ ■■ - S
BAD ORIGINAL·
Uenn daher durch Zusats des Behandlungsmittel« der Sill·*
siunigehalt der Ausgangsschiaelaen praktisch nicht verbinderfc
werden soll, werden für die Herstellung von Gußoisen Bit
Kugelgraphit als Behandlungsmittel silisiumfrele iiagaaaiuß*-
Vorlegierungen verwendet, wi« 2·B, Ki-Mg oder Cu-Mg. Das
raiteingebrachte Hlckel oder Kupfer bewirkt keine Ferritisiarung,
sondern begünstigt die Pcrlitbildung. Es ist daher
ungünstig, diese bekannten Kg-haltigen, Si-fr Glen Vor le»
gierungen tür Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit zu verwenden, welches ferritischeß GrundgefUge haben soll·
" Es 1st bekannt, Eisen^lagnesiura-Vorlegierungen in Fona
von Preßkörpem als Behänd! ungsausa ta für Gußeisen mit. Kugelgraphit
zu verwenden· Die Verwendung von Fe-Kg-Vorlegierungen
l3t aber wenig treffsicher und die Kugolgraphitbildung oft
nicht einwandfrei· Die ungünstige Fora und die geringe
Anzahl der Graphitkugaln erniedrigen die mechanischen
Eigenschaften der GuUstUcJea, Ein weiterer Nachteil dieser
spesifisch leichten Vorlegierungen besteht in der betrieblichen Handhabung, da derartig» Porrakörpcr nicht von selbst
in der Schzaelze des Aticgangscicena untertauchen, sondern
hochschwisoaen und danit die ϊ-ig-Ausbeute verschlechtern·
Ira Tauchverfaliren verwendet, erhöhen sich die Böhaiidlungs-
I. kosten bedeutend·
voriiegtruiß l.:tf Lnduxig bcatchb dar in ( dein
eisen i.\Uid-r:3tanü i'ob.ilt und F^gneBlunj In notai Π. ".chor Po ν
geDöinüc^i und gleichseitig in Mcngon zusuootir-i'n, die ssu
Reatoagaaaiucigöhaltöft von 0,01 bis O1OQ Gst/.'i. and Kobaltgehalten
von 0,1 bis 1,5 Gow»% im Gußstück führen·
Zwar ißt ea bekannt! Kobalt als Lcglorungseloroent
filr Gußeisen wit Kugelgraphit au verwanden? es hat iilch
&b&£ gezeigt, daß - trots der dßbai, unter der Voraussetzung
vergleichbarer chemischer Suauiiuaenfletauny,
1 D Π Π ί>
Γ» / 0 :; f / 7
sondere gleicher Kohlenstoff- und Siliziumgehalte, festgestellten ferririsierenden Wirkung des Kobalts sowie der
ebenfalls ermittelten Erhöhung der Kugelzahl und der Verbesserung der Kugelgraphitausbildung durch Kobalt - durch
die anschließende Magnesiumbehandlung die bekannten, unerwünschten
Wirkungen der Magnesiumträger nachträglich wieder Einfluß gewinnen. Darüber hinaus sind die wirksamen Kobaltgehalte bei der Verwendung von Kobalt als
Legierungselement erheblich höher als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren; sie liegen im Bereich von etwa 3 bis 6
Gew.% Kobalt;
Außer den positiven Eigenschaften, die als Wirkungen des ferritischen Grundgefüges und des niedrigen Siliziumgehaltes folgen, besitzt darüber hinaus das erfindungsgemäße
Behandlungsverfahren die gleichen Vorteile wie die
Nickel-Magnesium- oder Kupfer-Magnesium-Behandlungen, besonders hinsichtlich der betrieblich einfachen Handhabung
beim Einbringen in die Schmelze.
Mit den wesentlichen niedrigeren Kobaltgehalten werden
darüber hinaus die aus den Untersuchungen an kpbaltlegiertem
Gußeisen mit Kugelgraphit erkennbaren Vorteile.eines
Kobaltzusatzes, besonders im Hinblick auf die mechanischen und technologischen Werte, in verstärktem Maße erreicht.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß mit der gleichzeitigen Kobaltbehandlung der für die Bildung des Kugelgraphits
notwendige Restmagnesiumgehalt besonders niedrig gehalten werden kann. Dies ist besonders zur Vermeidung von Dross
und dessen bekanntem, ungünstigen Einfluß auf die Gußstückgüte von großer Bedeutung. '
Es kann dabei das Magnesium'teilweise durch mindestens
ein anderes der bekannten, die Kugelgraphitbildung fördernden
Elemente, wie z.B. Kalzium, Yttrium und/oder seltene
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Erdmetalle, z.B. Cer, La etc., ersetzt werden.
Um besonders bei tieferen Siliziumgehalten (unter 1,3 Gew.%) die Grauerstarrung zu fördern, kann man vorteilhafterweise
gleichzeitig mit dem Magnesium und dem Kobalt Aluminium in Mengen bis zu 3 Gew.% der Schmelze zusetzen.
Da bekanntlich Magnesium im festen Zustand in Kobalt unlöslich ist, ist es nicht möglich, entsprechend dem Legierungsverhalten
dieser beiden Elemente eine eigentliche Magnesium-Kobalt-Vorlegierung zu erschmelzen. Die Zugabe
* des Behandlungsmittels kann jedoch zweckmäßigerweise so
erfolgen, daß dem schmelzflüssigen Ausgangseisen gepreßte und/oder gesinterte, mindestens Kobalt und Magnesium in
verteilter Form enthaltende, jedoch, abgesehen von Verunreinigungen, siliziumfreie Formkörper, Briketts oder
Presslinge zugegeben werden. Mit Magnesium getränkte, poröse Kobaltträgerkörper können ebenfalls der Schmelze zugesetzt
werden. Auch Formkörper, hergestellt aus zerkleinertem oder pulverisiertem Kobalt und Magnesium mit
Hilfe von anorganischen Bindemitteln, wie z.B. Kalkmilch, Zement, die die Qualität der Schmelze nicht beeinflussen,
können verwendet werden. Ein besonderes Anwendungsgebiet eines mit einem Kobalt-Magnesium-Zusatz behandelten Gußeisens
mit Kugelgraphit sind Gußstücke, welche bei der Erstarrung ein gerichtetes, dendritisches Kristallwachstum zeigen, wie z.B. dünnwandiger Sandguß, Strangguß oder
Guß in Dauerformen mit relativ hoher Abschreckwirkung, z.B. Kokillenguß.
Ein weiterer Anwendungsbereich der Erfindung liegt im Gußeisen mit Kugelgraphit mit Gehalten von Silizium
max. 2,1 Gew.%, Phosphor max. 0,05 Gew.% und Mangan max. 0,01 Gew.% für Gußstücke mit vorwiegend ferritischem
Grundgefüge, welche bei Raum- und tieferen Temperaturen
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bis zu -40° C ein erhöhtes plastisches Verformungsverhalten
besitzen. Ein Perlitanteil im ferritischen Grundgefüge kann
dabei, abhängig von der erforderlichen plastischen Verformbarkeit,
toleriert werden und bis zu etwa 20 %, bezogen auf die flächenhafte Betrachtung des Mikrogefüges bei optisch
100-facher Vergrößerung, betragen.
Durch die Magnesium-Kobalt-Behandlung wird als weiterer Vorteil
ermöglicht, daß die Gußstücke, abgesehen von Sonderfällen
ohne zeitraubende und kostspielige thermische Nachbehandlungen,
also vorzugsweise im Gußzustand, verwendet
werden können.
Die Erfindung wird in nachfolgender Beschreibung an drei
Beispielen näher erläutert.
In einem Hf-Inductionstiegelofen entsprechender Größe*
mit Magnesitstampfmasse ausgekleidet, wurden etwa 11 kg
kleinstückige Magneteisenabfälle aufgeschmolzen und mit 0,5 kg
Graphit aufgekohlt. . '
Das Ausgangseisen hatte folgende chemische Zusammensetzung:
C Si Mn P S
3,7 1,80 0,13 0,01 0,008
Dieses Ausgangseisen wurde bei einer Temperatur von 1480° C
- 5° C mit einem Kobalt-Magnesium-Zusatzmittel behandelt.
Dieses wurde vorher pulvermetallurgisch aus einer Mischung
von 76 % Kobalt-Pulver (99, 56 % Co-Gehalt, Korngröße 40 /A. m) ;
4 % Cer-Pulver ähnlicher Korngröße und 20 % Mg-Pulver (99,8 %
Mg, Korngröße 100 Xt m) in derForm tablettenartiger Formkörper
durch Kaltpressen mit einem Druck von 3,5 t/cm hergestellt. Die zuzugebende Menge Behandlungsmittel beträgt
1 Gew.% der Schmelze. Der Zusatz wurde durch Tauchen mit
Graphibglocke in die Schmelze eingebracht. Die Behandlung
verlief ruhig und ohne besondere Lichteffekte. Bei etwa
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1430° C wurde die behandelte Schmelze mit 0,3 % Fe-Si (75%ig)
geimpft und anschließend zu Probegußstücken (Probestücke Nr. Y 3, gemäß DIN 1693, und Keile) in getrocknete, leicht
vorgewärmte Sandformen vergossen.
Die chemische Analyse der Probestücke ergab:
Die chemische Analyse der Probestücke ergab:
C | 3,84 | Gew.% |
P | 0,01 | Gew.% |
S | 0,007 | Gew.% |
Si | 2,25 | Gew.% |
Mn | 0,15 | Gew.% |
Mg | 0,027 | Gew.% |
Co 0,50 Gew.%
Die Proben wurden anschließend in üblicher Weise untersucht,
Die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften ergab im einzelnen folgende Werte:
O "O ~ ζ HB ρ
kg/mm kg/mm % kg/mm
2 kg/mm |
%5 |
31,0 | 18,7 |
33,2 | 18,8 |
45,7 31,0 18,7 143 48,3 33,2 18,8 144
Die Untersuchung des Mikrogefüges zeigte zahlreiche wohlausgebildete
Graphitkugeln in vorwiegend ferritischem Grundgefüge, mit einem Perlitanteil kleiner als 3 % im Gußzustand.
Eine Ausgangseisen-Schmelze, die in der oben geschilderten Weise erschmolzen wurde und deren Siliziumgehalt etwa
1,7 Gew.% betrug, wurde mit einem ebenfalls durch Kaltpressen hergestellten Behandlungsmittel aus Kobalt, Magnesium
und Aluminium folgender Zusammensetzung behandelt:
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-7- 2001A95
60 % Kobalt, 20 % Magnesium, 20 % Aluminium.Die Behandlungstemperatur des Beispieles Ϊ würde beibehalten.
Die ebenfalls wiederum'als Y-Probestücke, bei gleicher Gießtemperatür
abgegossenen Probert, hatten- folgende mechanische
Eigenschaften:
B | S · o | 5 | ,8. | HB |
kg/mm | kg/mm | % | kg/mm | |
49,4 | 34,3 | 16 | ; 154 | |
Die Gefügeuntersuchung zeigte wiederum gutgeformte Kugeln in
einem ferritischen Grundgefüge mit einem Perlitanteil von
max. 5 %.
Zur kontinuierlichen Herstellung von Horizontal-Stranggußbarren
(35 bis 43 mm 0) aus Sphäroguß, mit vorwiegend ferritischem Grundgefüge, ist es erforderlich, das auf
übliche Weise mit Mg-Vorlegierungen verschiedener Art vorbehandelte
Ausgangseisen im Warmhaltegefäß der Stranggußmaschine periodisch mit Mg-haltigen Zusatzstoffen nachzubehandeln,
um den Abklingeffekt der ursprünglichen Mg-Behandlung
zu kompensieren·
Bei der Verwendung von üblichen Sl-haltigen Magnesium-Vorlegierungen
ergibt sich dabei eine ständige Si-Zunahme, . welche das plastische Verformungsvermögen des ferritischen
Stranggußes verschlechtert· Wird die Mg-Nachbehandlung
erfindungsgemäß mit dem Si-freien Mg-Co-Zusatz durchgeführt,
so tritt keine unerwünschte Si-Zunahme auf, und es kann der ursprünglich angestrebte optimale Si-Gehalt
treffsicher eingehalten werden· -
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Zu der jeweils im Warmhaltegefäß der Stranggußmaschine vorhandenen Eisenmenge wurde in Abständen von ungefähr 1
Stunde 400 bis 800 kg vorbehandelter flüssiger Sphäroguß
nachgeschüttet. Die Behandlung erfolgte im Tauchverfahren mit 3,4 kg Mg-Co-Zusätzen in Abständen von 10 bis 15 Min.
Die Behandlungstemperatur betrug 1340° C. Der auf diese
Weise hergestellte Strangguß hatte folgende Festigkeitswerte :
^S 38 bis 45 kg/mm2, ^B 43 bis 65 kg/mm2, ^5 17 bis 21 %,
^. HB 170 kg/mm2
Das Mikrogefüge zeigt über den ganzen Querschnitt eine sehr gleichmäßige, überwiegend ferritische Erstarrung mit einwandfrei
ausgebildeten, kleinen Sphärolithen.
Durch die Verwendung von Mg-Co-Zusätzen trat eine deutliche Vergleichmäßigung des Gefüges auf, das Ausscheiden
von eutektischem Zementit wurde unterdrückt, Schlacken- und Dross-Einschlüsse wurden vermindert.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Auch ist
es ohne weiteres möglich, durch Glühbehandlungen die be- ψ reits im Gußzustand sehr guten mechanischen Eigenschaften
der Gußstücke weiter zu verbessern.
- Patentansprüche -
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangseisen mindestens Kobalt und Magnesium in metallischer Form gemeinsam und gleichzeitig
in Mengen zugesetzt werden, die zu Restmagnesiumgehalten von 0,010 bis 0,08 Gew.% und Kobaltgehalten von 0,1 bis 1,5 Gew.%
führen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesium teilweise durch mindestens ein anderes
der die Kugelgraphitbildung fördernden Elemente, wie z.B. Kalzium, Yttrium und/oder seltene Erdmetalle, wie z.B. Cer,
und-La, ersetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch gleichzeitige Zugabe von Aluminium in Mengen bis zu
3 Gew.% der Schmelze.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelze des Ausgangseisens gepreßte und/oder gesinterte, mindestens Kobalt und Magnesium in verteilter
Form enthaltende, jedoch, abgesehen von Verunreinigungen, siliziumfreie Formkörper zugegeben werden.
5. Gußeisen, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, verwendet für Gußstücke mit gerichtetem, dendritischem Kristallwachstum bei der Erstarrung, z.B. für
dünnwandigen Sandguß, Strangguß oder Guß in Dauerformen mit hoher Abschreckwirkung, z.B. Kokillenguß.
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6. Gußeisen, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit
Silizium max. 2,1 Gew.%, Phosphor max. 0,05 Gew.%, Mangan max. 0,1 Gew.%,
für Gußstücke mit vorwiegend ferritischem Grundgefüge, welche bei Raum- und tieferen Temperaturen, bis zu -40° C, ein erhöhtes
plastisches Verformungsverhalten und verbesserte Kerbschi agzähigkeitswerte besitzen.
109885/0572
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