DE2059859A1 - Verfahren zur Aufbereitung und Reinigung von Abwaessern,insbesondere solcher,die mit Detergentien verunreinigt sind - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung und Reinigung von Abwaessern,insbesondere solcher,die mit Detergentien verunreinigt sindInfo
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Description
Herr Dr. phil. Karl MARSCHALL, Zenogasse 3/7* 112o Wien.
Österreich
Verfahren zur Aufbereitung und Reinigung von Abwässern^ insbesondere
solcher, die mit Detergentien verunreinigt
sind
Zur Zeit ist es noch nicht möglich, Abwasser, welche
mit Detergentien verunreinigt sind in wirtschaftlicher Weise
weitgehend zu reinigen und somit der Wiederverwendung zuzuführen. Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, Abwasser
soweit aufzubereiten, daß es einer Wiederverwendung zugeführt werden kann. Es ist bereits bekannt, Wasser mit
Ozon zum Zweck der Sterilisierung zu behandeln, auch ist es
bekannt, verunreinigte Wasser durch Oxidation der Verunreinigung mit Ozon zu reinigen. Derartige Verfahren finden
sich zum Beispiel in der österreichischen Patentschrift
109830/1704
Nr. 214 868, deutsche Auslegeschrift Nr. 1 2^9 994 und
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 269 96O sowie deutsche Auslegeschrift
Nr. 1 256 164.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Aufbereitung bzw. Reinigung von Abwässern, insbesondere
von solchen, die mit Detergentien verunreinigt sind7durch
Ozonbehandlung. Es erfolgt gegebenenfalls eine Vorreinigung mittels ölabscheidung, es können Belüftung, Fällung
und gegebenenfalls Entfernung der ausgeflockten Teile vorgenommen werden und schließlich wird durch Anwendung von
Ozon im Gemisch mit anderen Gasen das vorgereinigte Wasser in einem drucklosen Behälter mit dem Ozongasgemisch in Berührung
gebracht, wobei eine Umwälzung des zur Reaktion zu bringenden bzw. mit dem Ozon in Berührung zu haltenden Wassers
durch Absaugen des Wassers aus dem Behälter am unteren Behälterteil und Führen desselben über ein außerhalb des
Behälters befindliches Kreislaufsystem, insbesondere über ein entsprechend dimensioniertes Rohr, worauf das Wasser
wieder in den Ozonisierungsbehälter zurückgeführt wird und sich somit im Kreislauf bewegt. Es ist also ein Verfahren zur
Beaufschlagung von zu reinigendem Wasser mit Ozon, wobei zunächst eine Vorreinigung, gegebenenfalls durch ölabscheidung,
- 3 109830/ 1 704
Belüftung, Filterung und Entfernung der ausgeflockten Teile,
wobei das zu beaufschlagende Wasser in einem nicht unter
Druck stehendem Kreislaufsystem bewegt wird und daß im Behälter die Einführung des Ozons bzw. Ozon-Gasgemisches erfolgt.
Das gegenständliche Verfahren arbeitet also nicht unter Druck, wie dies bei den bekannten Verfahren der Fall
ist. Die hier auftretenden Drücke sind im allgemeinen nicht
hoher als 0,5 atü und es ergibt sich durch das vorliegende Verfahren der Vorteil, daß eine Kesselüberwachung und sonstige
Nachteile des Arbeitens mit Druckkesseln wegfallen.
Beispielsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren folgendermaßen ausgeführt. Bei Abwässern, welche mit Detergentien
neben Ölen und Fetten verunreinigt sind, müssen diese % vorher von den Ölen und Fetten bzw. auch von den Lösungsmitteln
grob gereinigt werden. Das Abwasser wird zuerst in einem Sammelbehälter 1 gesammelt und in einem öl- und
Fett- sowie Losungsrnittelabscheider 2 (z.B. Benzin, Toluol, Aceton
etc.) geleitet. In diesem Behälter wird durch Lufteinblasen
die ölabscheidung beschleunigt und die flüchtigen Lösungsmittel ausgetrieben. Nach der Entölung fließt das
Wasser in einen Reaktionsbehälter j5, in dem eine Chemika-
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lienzudosierung (Flockungshilfsmittel) erfolgt. Durch die
Zugabe eines Flockungshilfsmittels erfolgt im Reaktionsbehälter
die Sedimentation des größten Teiles des Schmutzes und der Kolloide.
Die Steuerung der Zugabe des Flockungshilfsmittels kann entweder über einen Strömungswächter 4 oder eine Dosierpumpe
4 erfolgen. Der Schlammabzug aus dem öl- und Fettabscheider und aus dem Reaktionsbehälter erfolgt periodisch
mittels eines Zeitschaltwerkes. Das vom groben Schmutz befreite Wasser wird über ein Kiesfilter 5 geleitet,um eventuell
noch vorhandene grobe Schutzteilchen und Flockungshilfsmittel
zurückzuhalten. Das Kiesfilter ist so ausgerüstet, daß das Rückspülen des Kiesfilters vollautomatisch erfolgt.
Zur Einleitung der Spülung des Kiesfilters ist ein Differenzdruckmanometer
vorgesehen, das jedoch mit dem Stillstand der Anlage verriegelt sein muß, so daß die Spülung nur außerhalb
der normalen Betriebszeit durchgeführt werden kann.
Der Behälter 6 ist oben offen und mit einem Abzug versehen, wo das überschüssige Luft-Ozongemisch ungehindert abziehen
kann. Um das überschüssige Ozon aus dem Luftabzug zu vernichten, kann in den Abzug ein Aktivkohlefilter eingebaut
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werden, welches das Ozon wieder in Sauerstoff spaltet. Es kann aber diese Abluft auch zur Luftverbesserung von Räumen
herangezogen werden.
Der Ozon-Begasungsbehälter kann sowohl aus Stahl als auch aus Beton ausgeführt werden.
Der Zusatz von Frischwasser J, bedingt durch die
Wasserverluste, erfolgt in den Begasungsbehälter 6, und zwar von oben.
Nachdem das Wasser längere Zeit im Kreislauf der An··
lage 8 geführt worden ist, wird das Wasser über ein Aktivkohlefilter 9 geleitet, welches die Spaltung des Restozons in Sauerstoff bewerkstelligt. Von dort gelangt das
Wasser zur Wiederverwendung in den Reinwasserbehälter 10.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei welcher die einzelnen Teile
der Anlage in praktischer Weise zusammengeschaltet sind. Solche Vorrichtungen können mit großem Vorteil insbesondere bei
Wäschereien und Autoreinigungsanlagen Anwendung finden. Hier
- 6 109830/1704
tritt eine beachtliche Einsparung von Wasser auf. Dies ist
besonders dort wesentlich, wo Wasser entweder nicht in genügender
Menge zur Verfügung steht oder wo aus irgendwelchen
Gründen der Wasserpreis hoch ist.
— 7 —
109830/17OA
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufbereitung bzw. Reinigung von Abwäs- g
sern, insbesondere solcher, die mit Detergention verunreinigt
sind, gegebenenfalls nach Vorreinigung wie ölabscheidung, Belüftung, Fällung und gegebenenfalls Entfernung der ausgeflocKten
Teile, durch Inberührungbringen mit Ozon im Gemisch mit anderenGasen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde
Wasser in einem drucklosen Behälter mit dem Ozon-Gasgeiniscn
in Berührung gebracht wird, wobei eine Umwälzung des zur Reaktion zu bringenden bzw. mit dem Ozon in Berührung zu
haltenden Wassers durch Absaugen im unteren Bereich des Behälters und Führen über ein außerhalb des Behälters befind- f
liches Kreislaufsystem, insbesondere ein entsprechend dimensioniertes
Rohr, und durch Wiedereinführung des Wassers in den oberen Behälterteil bewerkstelligt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ozon-Gasgemisch im unteren Teil des Behälters eingeleitet wird.
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3· Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere zur Aufbereitung
von Abwässern aus Autowaschanlagen und Wäschereien, dadurch gekennzeichnet, daß das bereits gereinigte Wasser
vor oder nach der Ausbringung aus dem Kreislaufsystem zur
Entfernung von überschüssigem Ozon über Aktivkohle geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gereinigte Wasser chargenweise aus dem Kreislaufsystem entnommen
wird und der Ozonisierungsbehälter wieder durch
neues Rohwasser gefüllt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Kreislaufs Frischwasser zugeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dais die Vorrichtung aus einem Sanimelbehälter für Rohwasser, einem ölabscheider, einem Reaktor mit Dosierungseinrichtung für Flockungshilfsrnittel zum Abscheiden kolloider Stoffe, einem oder mehreren offenen Kiesfiltern, einem offenem Ozonbegasungsbehälter mit Filterkerzen und mit Umlaufeinrich-
einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dais die Vorrichtung aus einem Sanimelbehälter für Rohwasser, einem ölabscheider, einem Reaktor mit Dosierungseinrichtung für Flockungshilfsrnittel zum Abscheiden kolloider Stoffe, einem oder mehreren offenen Kiesfiltern, einem offenem Ozonbegasungsbehälter mit Filterkerzen und mit Umlaufeinrich-
109830/170/,
tung für den Kreislauf des Wassers und mit Zusatzeinrichtung zum Zusatz von Frischwasser, welcher Behälter an einen
Ozongenerator angeschlossen ist, einem Aktivkohlefilter zum Entfernen von Ozon und aus einem Wassersammelbehälter für
das gereinigte Wasser zur Wiederverwendung besteht, wobei diese Einrichtungen hintereinandergeschaltet sind.
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