DE2055039C2 - Arzneimittel, enthaltend ein wasserlösliches Salz eines α-Tocopherol-Derivats - Google Patents
Arzneimittel, enthaltend ein wasserlösliches Salz eines α-Tocopherol-DerivatsInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D311/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one oxygen atom as the only hetero atom, condensed with other rings
- C07D311/02—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one oxygen atom as the only hetero atom, condensed with other rings ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D311/04—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring
- C07D311/58—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4
- C07D311/70—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4 with two hydrocarbon radicals attached in position 2 and elements other than carbon and hydrogen in position 6
- C07D311/72—3,4-Dihydro derivatives having in position 2 at least one methyl radical and in position 6 one oxygen atom, e.g. tocopherols
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel, enthaltend ein
wasserlösliches Salz eines α-Tocopherol-Derlvats, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß es Salze von d-a-Tocopherylsuccinat
oder dl-a-TocopherylsuccInat mit L-Ornithln,
L-Arginln oder L-Lysin enthält.
Es Ist bekannt, daß Tocopherole verschiedene physiologische Wirkungen sowie In lebenden Körpern eine
antloxydative bzw. oxydationshemmende Wirkung besitzen. Sie aktivleren die Hypophyse und Nebennieren und
fördern deren wohlausgewogene Hormonausscheidung. Sie verbessern die Blutzirkulation und unterstützen die
Verteilung verschiedener Nährstoffe und frischen Sauerstoffes durch den Körper. Weiterhin beeinflussen sie die
Funktion des vegetativen Nervensystems, das die Blutgefäße, die lokomotorischen Organe, das Wahrnehmungs-
bzw. Gefühlssystem, das Verdauungssystem usw. steuern, und aktivieren auch die Sexualfunktion,
fördern die Spermlenblldung und steigern die Beweglichkeit der Spermlen. Deshalb werden sie seit kurzem nicht
nur in pharmazeutischen Präparaten für Menschen und Tiere, sondern auch als Komponente in verschiedenen
Nahrungsmitteln und Tierfutterstoffen verwendet. Weiterhin
werden derzeit weitere Anwsndungsmögllchkelten für Tocopherole entwickelt.
Es Ist wohl bekannt, daß Tocopherole llpophile bzw.
fettlösliche ölige Stoffe sind und sich in Wasser nicht lösen. Lipoidlösliche Stoffe werden Im lebenden Körper
In der Regel weniger stark resorbiert als wasserlösliche Stoffe. Man hat daher mit erheblichem Aufwand versucht.
Tocopherole wasserlöslich zu machen.
Bislang sind u. a. folgende wasserlösliche Tocopherolderivate
bekannt:
Polyäthylenglycol-a-tocopherylphosphat, das durch
Umsetzen von Tocopheryldlhalogenphosphat mit PoIyäthylenglycol
hergestellt wird (vgl. japanische Patentveröffentllchung
Nr. 35/1958), Tocopherylpolyoxyalkylenäther, die durch Umsetzen von Tocopherol mit Alkylenoxyd
(vgl. japanische Patentveröffentlichung Nr. 1218/1958) hergestellt werden, Tocopherylpolyäthylenglycolsucclnat,
das durch Umsetzen von Bernsteinsäuretocopherylestern mit Polyäthylenglycol hergestellt
wird (US-PS 26 80 749). In den vorstehend genannten Verbindungen Ist der Anteil des Tocopherols im Verhältnis
zur Nlchttocopherolkomponente gering. Überdies Ist die Herstellung dieser Verbindungen nur nach komplizierten
Verfahren möglich und außerdem langwierig.
Aus der US-PS 31 51 127 Ist ein weiteres wasserlösliches
Tocopherolascorbat bekannt, das jedoch empfindlich gegen Oxidation Ist, so daß es nicht lagerfähig Ist.
In der DE-AS 10 25 892 wird das Problem gelöst.
Tocopherole In der Welse zu verestern, daß sie In saurem
Milieu beständig und löslich sind. Eine Beständigkeit In
bezug auf Lagerfähigkeit wird hler nicht erreicht. Für die
Herstellung der Tocopherole der DE-AS 10 25 892 wird des weiteren die giftige Substanz Toluol verwendet.
Es Ist Aufgabe der Erfindung, ein Mittel, enthaltend
ein wasserlösliches Salz eines ot-Toeopherol-Derlvats zur
Verfügung zu stellen, das gute Lagerfähigkelten aufweist, selbst nicht toxisch Ist und bei deren Herstellung keine
toxischen Substanzen verwendet werden; gleichzeitig soll die Vitamln-E-Aktivltät der Im Arzneimittel elngesetzten
Tocopherolverbindung voll erhalten bleiben.
Es wurde nun gefunden, daß die Salze von d-oc-Tocopherylsuccinat
oder dl-a-TocopherylsuccInat mit 1-Ornithin,
L-Arginin oder L-Lysln in Wasser leicht löslich
sind.
ίο Diese wasserlöslichen Bernsteinsäuretocopherylestersalze
lassen sich durch Umsetzen von Bernsteinsäure d-Ot- bzw. dl-oc-tocopherylestern mit basischen Aminosäuren
den L-Lysin, L-Ornlthin und L-Arginin herstellen, die nicht nur unglftlg sind, sondern sogai selbst einen
hohen Nährwert besitzen, so daß sie zur Verwendung als Arzneimittel besonders gut geeignet sind.
In 1 ml Wasser lösen sich unter Bildung eint/ opaleszenten
Flüssigkeit jeweils 100 mg des L-Lyslnsalzes, L-Ornithlnsalzes
oder L-Arglninsalzes des Bernstelnsäuredl-α-tocophery!esters
bzw. des L-Lysinsalzes, L-Omith!nsalzes
oder L-Arglnlnsalzes des Bernsteinsäure-d-atocopherylesters.
Es wurde festgestellt, daß diese wäßricen Salzlösungen
sich während einer zweimonatigen Lagerung bei Raumtemperatur
nicht verändern.
In den auf diese Weise hergestellten Bernsteinsäuretocopherylestersalzen
der genannten basischen Aminosäuren beträgt das Gewichtsverhältnis von Bernsteinsäure da-
bzw. dl-a-tocopherylester zu basischer Aminosäure
100:27,5 beim Lysinsalz, 100:32,8 beim Arginlnsalz und 100 : 24,9 beim Ornithlnsalz. Aus dem Vorstehenden
1st ohne weiteres ersichtlich, daß diese Bernsteinsäuretocopherylestersalze
basischer Aminosäuren im Vergleich zu den bislang bekannten wasserlöslichen Tocopherolderlvaten
einen höheren Anteil von Tocopherol abgeleiteten Molekulteilen erhalten. Die beschriebenen Tocopherolderlvate
können In Form injizierbarer Lösungen, die durch Lösen von 100 bis 150 mg Tocopherolderivat in
2 ml Kochsalzlösung hergestellt werden, Intramuskulär injiziert werden. Die die beschriebenen Tocopherolderlvate
enthaltenden pharmazeutischen Präparate können in Form wäßriger Lösungen, In Tablettenform oder in Form
anderer gängiger Arzneipräparatarten hergestellt werden.
Die Umsetzung der Bernstelnsäuretocopherylester mit
■»5 den basischen Aminosäuren wird durchgeführt, indem
man den Bernstelnsäuretocopherylester in einem niederen Alkohol, wie Methanol oder Äthanol, löst u-nd die
Lösung mit einer wäßrigen Lösung der entsprechenden basischen Aminosäure versetzt. Die Umsetzung erfordert
In der Regel etwa 30 MIn. bis 2 h bei der Rücknußtemperatur
des Reaktionsgemisches. Nach beendeter Umsetzung kann das gewünschte Produkt nach herkömmlichen
Trennverfahren, ζ. B. durch Filtrieren oder Verjagen des Lösungsmittels, Isoliert werden. Erforderlichenfalls wird
das Produkt aus einem Lösungsmittel, wie Methanol oder Äthanol, umkrlstalllslert.
Wie Vltamln-E-Aktlvltät von Tocopherol bleibt in den
erfindungsgemäßen Salzen der Bernstelnsäuretocopherylester mit den basischen Aminosäuren vollständig erhalten,
wie durch Tests an Ratten, bei welchen mit Dlalursäure
eine Hämolyse Induziert wurde, bestätigt werden konnte.
Weiterhin besitzen die oben beschriebenen Verbindungen
eine außerordentlich geringe akute Toxizltät, wie durch den folgenden Versuch gezeigt wird:
Als Versuchstiere werden männliche 1,5 Monate alte Wlster-Ratten mit einem Körpergewicht von 140 bis
160 g sowie männliche, 1,0 Monate alte DDN-Mäuse mit
einem Körpergewicht von 12 bis 16 g In Gruppen von je
zehn Tieren verwendet. Den Versuchstieren wird jeweils eine möglichst große Menge (bei den Ratten 4 g/kg, bei
den Mäusen 8 g/kg) einer pro ml jeweils 0,4 g des L-Lysln-, L-Ornlthin- bzw. L-Arginlnsalzes von dl-oc-Tocopherylsucclnat
enthaftenden wäßrigen Lösung oral verabreicht. Bei diesem Versuch starb keines der Versuchstiere
und bei der Autopsie ergab sich keine hlstologische Veränderung.
Die obenstehenden Versuchsergebnisse zeigen, daß die für die Erfindung verwendeten Salze praktisch völlig
ungiftig sind. Sie sind somit hervorragend für das erfindungsgemäße
Arzneimittel geeignet.
Die Beispiele erläutern die Herstellung bevorzugter wasserlöslicher Salze von Bernstelnsäuretocopherylestern
mit basischen Aminosäuren zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel.
In 150 ml Methylalkohol werden 12 g d-a-Tocopherylsuccinat
gelöst, worauf man diese Lösung mit 2,6 g L-Ornlthin, gelöst In 15 ml Wasser, versetzt. Dieses
Gemisch wird eine Stunde unter Rückfluß erhitzt. Dann läßt man das Gemisch abkühlen und filtriert die dabei
ausgeschiedene Fällung ab, wobei man 11,7g rohes L-Ornlthinsalz
von d-oc-Tocopherylsucchiat In Form eines
weißen Pulvers erhält. Durch Umkristallisieren des rohen Salzes aus Methanol erhält man das reine Salz, das bei
145 bis 146° C schmilzt. In 1 ml destilliertem Wasser lösen sich 100 mg dieses L-Ornithlnsalzes.
Gewichts-Analyse in %.<Tir C38
(Molgew. 662,96)
(Molgew. 662,96)
C | H | N | |
Berechnet: | 68,84 | 10,03 | 4,23 |
Gefunden: | 68,75 | 9,96 | 4,05 |
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch abweichend davon 12,0 g dl-oc-Tocopherylsucclnat verwendet werden
und das Reaktionsgemisch nur eine halbe Stunde unter Rückfluß erhitzt wird. Man erhält 11,2g L-Ornlthlnsalz
von dl-a-Tocopherylsucclnat als weißes Pulver. Nach
dem Umkristallisieren aus Methanol schmilzt das gereinigte Salz bei 142 bis 144° C. In 1 ml destilliertem Wasser
lösen sich 100 mg dieses L-Ornlthlnsalzes.
Gewichts-Analyse in % für C38H66O7N2
(Molgew. 662,96)
(Molgew. 662,96)
C | H | N | |
Berechnet: | 68,84 | 10,03 | 4,23 |
Gefunden: | 68,95 | 10,10 | 4,07 |
Beispiel 3
Eine Lösung von 12 g d-oc-Tocopherylsuccinat In
Eine Lösung von 12 g d-oc-Tocopherylsuccinat In
150 ml Methanol wird mit einer Lösung von 3,5 g L-Arginin
In 15 ml Wasser versetzt, worauf man das Gemisch unter Rückfluß zwei Stunden am Sieden hält.
Das Reaktionsgemisch wird hierauf unter vermindertem Druck zur Entfernung des Lösungsmittels destilliert. Das
restliche Wasser wird hierauf durch azeotrope Destillation mit Äthanol entfernt. Man erhält 15,4 g rohes L-Argininsalz
von d-a-Tocopherylsucclnat in Form «:Ines
blaßgelben Wachses. Nach zweimaligem Umkristallisieren aus Methanol erhält man das gereinigte L-Arglninsalz
von d-a-Tocopherylsuccinat als hellgelbes Pulver
mit einem Schmelzpunkt von 139 bis 140° C.
In 1 ml destilliertem Wasser lösen sich 100 mg des L-Arginlnsalzes.
Gewichts-Analyse in % für C39H68O7N4
(Molgew. 705,00)
(Molgew. 705,00)
Berechnet: 66,44
Gefunden: 66,31
Gefunden: 66,31
9,72
9,95
9,95
7,95
7,68
7,68
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man abweichend davon jedoch dl-a-Tocooherylsuccinat verwendet. Man
erhält 12,9 g rohes L-Arglnlnsalz von dl-a-Tocopherylsucclnat
In Form eines blaßgelben Wachses. Nach mehrmaligem Umkristallisieren aus Methanol erhält man das
gereinigte Salz In Form eines weißen Pulvers, das bei 135
bis 136° C schmilzt.
In 1 ml destilliertem Wasser lösen sich 100 mg dieses L-Arglninsalzes.
Gewichts-Analyse in % für C39H68O7N4
(Molgew. 705,00)
(Molgew. 705,00)
Berechnet: 66,44
Gefunden: 66,21
Gefunden: 66,21
9,72
9,95
7,9-j
7,87
7,87
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man abweichend davon jedoch an Steile des L-Arglnlns 2,9 g L-Lysln,
gelöst In 15 ml Wasser verwendet. Man erhält 14,8 g L-Lyslnsalz von d-a-Tocopherylsucclnat als blaßgelbes
Wachs. Nach dreimaligem Umkristallisieren aus Methanoj
erhält man ein gereinigtes L-Lysinsalz, das bei 139
bis 1410C schmilzt. In 1 ml destilliertem Wasser lösen
sich 100 mg dieses L-Lyslnsalzes.
Gewichts-Analyse in
(Molgew. 676,99)
(Molgew. 676,99)
1 für C39H68O7N2
55 CHN
Berechnet: 6?,19 10,12 4,14
Gefunden: 69,25 10,34 4,00
Gefunden: 69,25 10,34 4,00
Claims (1)
- Patentanspruch:Arzneimittel, enthaltend ein wasserlösliches Salz eines oc-Tocopherol-Derivats, dadurch gekennzeichnet, daß es Salze von d-a-Tocopherylsucclnat oder dl-oc-Tocopherylsuccinat mit L-Omithln, L-Arginin oder L-Lysin enthält.
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