DE2051406A1 - Verfahren zum Zugeben eines Legie rungszuschlages zu einem Eisenmetall - Google Patents
Verfahren zum Zugeben eines Legie rungszuschlages zu einem EisenmetallInfo
- Publication number
- DE2051406A1 DE2051406A1 DE19702051406 DE2051406A DE2051406A1 DE 2051406 A1 DE2051406 A1 DE 2051406A1 DE 19702051406 DE19702051406 DE 19702051406 DE 2051406 A DE2051406 A DE 2051406A DE 2051406 A1 DE2051406 A1 DE 2051406A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- temperature
- gas
- metal
- ferrous metal
- alloy
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/04—Removing impurities by adding a treating agent
- C21C7/072—Treatment with gases
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D1/00—Treatment of fused masses in the ladle or the supply runners before casting
- B22D1/002—Treatment with gases
- B22D1/005—Injection assemblies therefor
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/0006—Adding metallic additives
- C21C2007/0012—Lead
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Anmelderin: British Steel Corporation, 33 Grosvenor Place,
London S.W. 1, England
London S.W. 1, England
"Verfahren zum Zugeben eines Legierungszuschlages zu einem Eisenmetall"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zugeben eines Legierungszuschlages zu Eisen und Eisenlegierungen,
die im Folgenden alle als "Eisenmetalle" bezeichnet werden, wobei es sich insbesondere um einen Legierungszuschlag
handelt, mit dem die Bearbeitbarkeit der Eisenmetalle verbessert wird.
Es ist bekannt, Eisenmetallen bearbeitbarkeitsverbessernde
Legierungszuschläge zuzugeben, jedoch hat der Legierungszuschlag im allgemeinen in Eisenmetallen eine
geringe oder unbedeutende Feststofflöslichkeit, so dass
es schwierig ist, eine gute Wiedergewinnung des Legierungszuschlages
im Eisenmetall zu erzielen und gleichzeitig zu gewährleisten, dass der im Eisenmetall gehaltene Legierungszuschlag in Form gleichmässig verteilter feiner Partikel
vorliegt.
109817/U92
-Z-
205H0B
Die Anwesenheit grosser Einschlüsse des LegierungsZuschlages
oder grosser Abspaltungen desselben, die gewöhnlich im unteren Teil des Gussblocks festgestellt werden, bedeutet,
dass statt des üblichen unteren Teiles eines gewalzten Gussblocks ein grösserer Teil des unteren Teiles des
Gussblocks verschrottet werden muss.
Wenn der Legierungszuschlag ausseröem die Bearbeitbarkeit
des Eisenmetalls verbessern soll, ist es wichtig, dass er im Eisenmetallblock möglichst gleichmässig verteilt
ist, damit die Bearbeitbarkeit im wesentlichen gleichmässig durch den ganzen Block hindurch verbessert sowie ein lokales Absondern
vermieden wird, was die mechanischen Eigenschaften des Eisenmetalls beeinträchtigen könnte.
Ausserdem können die bei der Zugabe des Legierungszuschlages erzeugten Dämpfe giftig sein, weshalb die Dämpfe
während des gesamten Giessvorganges beseitigt werden müssen.
Der Legierungszuschlag kann beispielsweise eines, einige
oder alle der Elemente Blei, Selen und Tellur in Form von Reinmetallen oder Legierungen oder als Erζverbindungen
enthalten.
Eine Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Zugeben des Legierungszuschlages
zu Eisenmetallen, durch das eine hohe Wiedergewinnung des Legierungszuschlages im Gussblock erzielt und ein Gussblock
hergestellt wird, in dem der Legierungszuschlag in Form
109817/U92
.205Η0Θ
einer gleichmässig verteilten Mikrodispersion vorliegt,
wobei die Absonderung des Legierungszusohlages gegenüber
den.am häufigsten angewandten Verfahren so verringert wird, dass nur ein geringer Teil des Gussblocks verschrottet
werden muss.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren der oben beschriebenen Art zu schaffen,
bei dem jegliche durch den Legierungszuschlag erzeugten Giftdämpfe vollständig und leicht beseitigt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgaben schafft die Erfindung ein Verfahren zum Zugeben eines Legierungszuschlages zu einem
Eisenmetall, welches darin besteht, dass ein Gas durch das Eisenmetall geschickt wird, wobei das Eisenmetall auf eine
über seiner üblichen Giesstemperatur liegenden Temperatur
erhitzt wird und das Durchtreten des Gases derart erfolgt, dass im Eisenmetall eine Turbulenz und an seiner Oberfläche eine
Turbulenzzone erzeugt wird; dass gleichzeitig der Legierungszuschlag dem Eisenmetall an oder neben der Turbulenzzone
zugegeben wird während alle erzeugten Giftdämpfe beseitigt werden; dass das Gas weiter durch das Eisenmetall geschickt
wird, bis das Metall seine übliche Giesstemperatur erreicht hat; und dass das Metall in Formen gegossen wird während
jegliche durch den Legierungszuschlag erzeugten Giftdämpfe beseitigt werden.
1098 17/1492
205H
Das Eisenmetall kann von einem Ofen aus in eine Abstichpfanne gegossen und das Gas kann durch das Eisenmetall
geschickt werden, während sich das Metall in der Abstichpfanne befindet.
Der Legierungszuschlag wird vorzugsweise langsam und in feinverteilter Form zugegeben.
Ausserdem ist das Gas vorzugsweise ein Schutzgas, ^ wie Argon, das die Zusammensetzung des Metalls nicht
beeinflusst.
Der Begriff "Eisenmetall" schliesst in dieser Beschreibung Legierungen und andere Stähle ein, und das
erfindungsgemässe Verfahren kann insbesondere bei Eisenmetallen angewandt werden, deren Kohlenstoffgehalt 2,0 %
nicht überschreitet.
Derartigen Eisenmetallen kann bis zu 0,50 % Blei zugegeben werden.
Blei hat eine unbedeutende Feststofflöslichkeit in w Stahl, jedoch ist es leicht in flüssigem Stahl lösbar. Die
Löslichkeit von Blei nimmt mit steigender Stahltemperatür zu.
Stahl wird normalerweise vom Ofen mit einer Temperatur abgegeben, die in der Nähe seiner Erstarrungstemperatur
liegt, da der Gussblock umso leichter beschädigt werden kann, je höher die Giesstemperatur ist. Es wurde festgestellt,
dass bei der Zugabe von Blei zum Stahl während des Giessens
10981 7/ H92
205U06
oder in der Form die Stahltemperatur für eine angemessene Löslichkeit des Bleis zu gering ist und dass der Gussblock
dazu neigt, grosse Bleieinschlüsse und in Richtung des unteren Endes des Gussblocks grosse Bleiabsonderungen zu
enthalten.
Ausserdem sind die bei der Bleizugabe erzeugten Dämpfe
hochgiftig und müssen während des gesamten Giessvorganges wirksam beseitigt werden.
Ähnliche Probleme treten bei anderen Legierungszuschlägen auf.
Die bisher zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit verwendeten Legierungszuschläge für Eisenmetalle, wie unlegierter
Kohlenstoffstahl, führten zu einer Wiedergewinnung von 15
bis 64- % Blei im Gussblock und machten es nötig, dass etwa
25 % des Gussblocks wegen der Absonderung von Bleipartikeln
und normalen metallurgischen Abfalls vorschrottet werden
mussten.
Die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Zugeben von Blei zu einem Stahl kann zu einer Wiedergewinnung
von etwa 70 % Blei führen, wobei nur der normale Blockabfall
in Kauf genommen werden muss, um Rohr- und Oberflächenfehler zu beseitigen. Ähnliche vorteilhafte Ergebnisse werden mit
anderen Legierungselementen erzielt.
109817/U92
In den schematischen Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulichen, ist
Fig. 1 eine Seitenansicht, die teilweise im Schnitt einen Ofen und eine Pfanne für die Durchführung
des erfindungsgemassen Verfahrens zeigt;
Fig. 2 ein Querschnitt durch die Pfanne gemäss Fig. 1
in vergrössertem Massstab, wobei die Pfanne in
Betriebsstellung mit einer Dampfhaube gezeigt
ist;
Fig. 3 ein Schnitt durch die Vorrichtung gemäss Fig. 2, wobei der Schnitt jedoch in einer Ebene liegt,
in der sich der Argoneinlass und das Druckrohr für die Bleizugabe befinden;
Fig. 4 ein Ausschnitt aus Fig. 3 in vergrössertem Hassstab
gemäss dem Kreis "4-" in Fig. 3;
Fig. 5 ein Ausschnitt aus Fig. 3 in vergrössertem Massstab
gemäss dem Kreis "5" in Fig. 3, und
Fig. 6 ein Schnitt in demselben Massstab wie Fig. 2, welcher die Pfanne gemäss Fig. 2 und eine Kokille
für die Durchführung des erfindungsgemassen Verfahrens zeigt*
Fig. 1 zeigt einen herkömmlichen lichtbogenofen 10, der auf herkömmliche Weise schwenkbar auf einem Sockel 11 gelagert
ist. In Fig. 1 ist der Lichtbogenofen 10 in seiner Kippstellung dargestellt, bei der er seinen Inhalt an eine
10981 7/ 1 492
205U06
SechzigtorLnen-Abstichpfanne 12 abgibt, welche auf herkömmliche
Weise an einem Laufkran aufgehängt ist, dessen Haken 13 nur teilweise dargestellt ist. Die Abstichpfanne
ist herkömmlich aufgebaut und mit einer Giessöffnung 14 ausgestattet, welche mit einem von einem Gestänge 16
gesteuerten Keramikstopfen 15 verschlossen werden kann.
Gemäss Fig. 2 und 3 kann die Abstichpfanne 12 vom
Laufkran so transportiert werden, dass sie in eine Grube 17
gelangt, die im Boden 18 der Giesserei vorgesehen ist.
Eine mit feuerfestem Material 20 ausgekleidete Dampfhaube 19 aus Stahl ist an einem Arm 21 um eine feststehende
Achse 22 so drehbar gelagert, dass sie in eine Stellung bewegt werden kann, in der sie die in der Grube 17 angeordnete
Abstichpfanne 12 abdeckt.
Die Dampfhaube 19 ist mit einem Kanal 23 ausgestattet,
der mit einem feststehenden Kanal 24- in Verbindung steht,
wenn die Dampfhaube 19 sich in ihrer Betriebsstellung
befindet. Die Kanäle sind an einer herkömmlichen Dampfabzugsanlage
angeschlossen, die schematisch dargestellt und mit 25 bezeichnet ist.
Wie aus Fig. 3 und 5 ersichtlich ist, ist am Boden der
Abstichpfanne 12 eine Einrichtung zum Einführen eines Schutzgases vorgesehen. Diese Einrichtung weist einen porösen
Stein 26 mit im wesentlichen kegelstumpfförmiger Ausbildung
auf, der in einer entsprechend geformten feuerfesten Fassung
10981 7/ 1 492
205H06
gehalten wird. Ein armierter Schlauch 28 erstreckt sich von einer Argonquelle bis zur unteren Oberfläche des porösen
Steins 26. Zwischen dem Schlauch und dem Stein ist eine geeignete Anschlusseinrichtung vorgesehen, so dass der
Schlauch am Stein angeschlossen werden kann, wenn die Abstichpfanne 12 in der Grube 17 angeordnet ist.
In der Dampfhaube 19 ist eine öffnung 29 vorgesehen,
die das Einführen eines herkömmlichen Druckrohres 30 in die
fe Abstichpfanne gestattet. Das Druckrohr hat eine herkömmliche
Bauweise und weist einen unter Druck stehenden Trichter 31
und eine Düse 32 in Form eines Trichters mit offenem Ende
und mit einem festen zentralen Kegel auf. Der Trichter 31 wird mit Druckluft beaufschlagt, so dass Blei aus dem
Trichter zur Düse 32 geschossen wird, welche so ausgebildet ist, dass der Bleistrom zu einem PartikelSprühregen verteilt
wird.
Gemäss Fig. 6 kann die Abstichpfanne 12 nach Einführung
des Bleis von dem Laufkran aus der Grube 17 gehoben und so
* weit transportiert werden, bis ihre Giessöffnung 14 über
dem Eingusskanal eines Satzes von acht Kokillen 33 angeordnet ist, in die das geschmolzene Material am Boden eintritt.
Die acht Kokillen und der Eingusskanal sind mit einem bewegbaren Kanalnetz 34 abgedeckt. Das Kanalnetz 34 erstreckt
sich zu einem feststehenden Kanal 35» der zu einer herkömmlichen Dampfabzugsanlage führt.
109817/ 1 492
"9" 205H06
Als Beispiel wird in der Folge der Zusatz von Blei zu einem niedriglegierten Stahl unter Verwendung der oben
beschriebenen Vorrichtung beschrieben. Bei diesem Beispiel wurde das folgende Verfahren durchgeführt.
Der bei dem vorliegenden Beispiel im Lichtbogenofen hergestellte Stahl war ein niedriglegierter Stahl mit der
folgenden Ofen-Zusammensetzung:
Kohlenstoff | 0,18 % |
Mangan | 0,60 % |
Silizium | 0,23 % |
Schwefel | 0,037 % |
Phosphor | 0,025 % |
Nickel | 1,77 % |
Chrom | 0,28 % |
Molybdän | 0,27 % |
Eisen und normale
Verunreinigungen Rest
Verunreinigungen Rest
Der Stahl wurde vom Lichtbogenofen 10 abgestochen, indem dieser in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gekippt wurde,
so dass der Stahl in Form eines Stromes 39 austrat und die Sechzigtonnen-Abstichpfanne 12 mit einer Temperatur von
1.680 C, das sind etwa 70 C oberhalb seiner üblichen
Abstechtemperatur, füllte.
Nach dem Füllen der Abstichpfanne 12 wurde der Lichtbogenofen 10 in seine vertikale Stellung zurückgebracht und
die Abstichpfanne 12 angehoben und mittels des Laufkranes
109817/U92
" 10 " 205U06
bis in die Grube 17 transportiert, was aus Fig. 2 und 3
ersichtlich ist. Dann wurde der armierte Schlauch 28 an den porösen Stein 26 angeschlossen, die Dampfhaube 19 um
ihre Achse 22 in ihre Betriebsstellung über der Abstichpfanne gemäss Fig. 2 und 3 geschwenkt und das Druckrohr durch die
öffnung 29 in die Dampfhaube 19 eingeführt.
Anschliessend wurde Argongas mit einem Druck von etwa
ο
5,6 bis 6,3 kg/cm und einer Fliessrate von etwa 0,6 bis 0,85 nr/Minute in Bläschenform durch den Stahl geblasen.
5,6 bis 6,3 kg/cm und einer Fliessrate von etwa 0,6 bis 0,85 nr/Minute in Bläschenform durch den Stahl geblasen.
Die Argon-Einführung erzeugte im Stahl Turbulenz und eine Turbulenzzone 36 an der Oberfläche 37 des Stahls.
Beim Durchschicken des Argons wurde durch das Druckrohr 30 ein Sprühnebel aus feinverteilten Bleipartikeln
neben der Turbulenzzone 36 in den Stahl eingeführt. Die Dampfabzugsanlage 25 wurde in Betrieb gesetzt, um die
Giftdämpfe, die vom Blei beim Zuschlag zum Stahl erzeugt wurden, zu beseitigen. Blei mit einem Gesamtgewicht von
149,69 kg wurde über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten
so langsam wie möglich zugegeben, und Argon wurde kontinuierlich durchge schickt.
Die hohe Temperatur des Stahles gewährleistete die Lösung des Bleizuschlags, und die durch das Argon im Stahl
erzeugte Turbulenz sowie die langsame Zugabe der Bleipartikel gewährleisteten die gleichmässige Verteilung des Bleis und
109817/U92
205U06
verhinderten die Absonderung des Bleis und die Bildung von Bleieinschlussen.
Nach vollendeter Bleizugabe wurde das Durchschicken von Argon fortgesetzt, bis die Temperatur des Stahls die
übliche Giesstemperatur von 1570° C erreicht hatte.
Die Dampfhaube 19 wurde um ihre Achse 22 aus ihrer Betriebsstellung an der Abstichpfanne 12 geschwenkt, und
dann der Laufkran mit der Abstichpfanne 12 in Eontakt gebracht und letztere angehoben und zu einer weiteren
Stellung transportiert, an der sich ihre Giessöffnung 14 über dem Eingusskanal der Kokillen 33 gemäss Fig. 6 befand.
Das Gestänge 16 wurde dann so betätigt, dass der Keramikstopfen 15 herausgehoben wurde und der in der Abstichpfanne
12 befindliche Stahl die Giessöffnung 14 in einem Strom 38 verliess und auf herkömmliche Weise in den Eingusskanal
der Kokillen 33 eintrat. Während dieses Vorganges war das bewegbare Kanalnetz gemäss Fig. 6 über den Kokillen und
dem Eingusskanal gemäss Fig. 6 angeordnet und die Dampferzeugungsanlage arbeitete, damit alle weiteren während des
Giessens abgegebenen Giftdämpfe beseitigt wurden.
Die durch das Giessen erzeugte zusätzliche Turbulenz trug auch dazu bei, eine gleichmässige Verteilung des Bleis
zu gewährleisten.
109817/1492
205H06
Die hergestellten Blöcke wurden hinsichtlich der Bestimmung der Bleiverteilung und des Bleigehalts geprüft.
Die folgenden Prüfungen wurden vorgenommen.
Ein Photopapier wurde 2 Minuten lang in eine 5%ige Natriumhydroxidlösung getaucht und auf einen grob geschliffenen
Querschnitt eines Knüppels aus dem Block gebracht. Dort wurde das Papier 3 Minuten lang gelassen und dann in eine
5%ige Natriumsulfatlösung gebracht. Die Abdrücke wurden schliesslich gewässert und getrocknet.
Bei einer Prüfung zeigt sich die Bleiverteilung als braun gesprenkeltes Muster, wobei die Intensität des
Musters die Verteilung anzeigt.
Bei einem zweiten Versuch wurde ein kurzes Stück des
Knüppels abgesägt und bei einer Mindesttemperatur von 600°
in einen kleinen Ofen gebracht. Alle an der Oberfläche des Knüppels befindlichen Bleipartikel schmolzen und wurden
ausgeschwitzt, wodurch sich Tröpfchen auf der Knüppeloberfläche bildeten. Das Muster wurde dann abgekühlt und die
Tröpfchen wurden geprüft. Die Anwesenheit der Tröpfchen zeigte das Vorliegen grosser Partikel in der Probe an.
Bei einer dritten Prüfung wurde ein kurzes abgesägtes Knüppelstück in eine Shapingmaschine gehalten, und es wurden
vom gesamten Querschnitt des Knüppels Späne abgenommen. Der
Bleigehalt der Späne wurde dann auf herkömmliche Weise chemisch bestimmt.
109817/U92
205U06
Bei einer vierten Prüfung wurden aus dem Block gewonnene Knüppel mit Ultraschall geprüft. Der Ultraschallstrahl
wurde durch den Querschnitt des Knüppels geschickt, und ein Signal wurde durch den zurückkehrenden, von der
entgegengesetzten Basis des Knüppels reflektierten Ultraschallstrahl von einem Oszilloskop aufgenommen. Ein Zusammentreffen
dieses Strahles mit grossen Bleipartikeln führt beim Oszilloskop zu einem veränderten Signal.
In der kommerziellen Produktion wurde festgestellt, dass es zweckmässig ist, die zuletzt genannte Prüfung als
laufende Qualitätsüberwachungsprüfung "bei allen gemäss dem
erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Knüppeln vorzunehmen, während die ersten drei Prüfungen an beliebigen
Mustern vorgenommen werden, die während der Produktion wahllos verschiedenen Blockbereichen entnommen werden.
Bei dem oben beschriebenen Beispiel wurde festgestellt, dass die hergestellten Blöcke einen durchschnittlichen
Bleigehalt von 0,18 % hatten, was bedeutet, dass 70 % des
Bleis im Block wiedergefunden wurden. Ausserdem wurde festgestellt, dass im wesentlichen das gesamte Blei in Form
einer Mikrodispersion fein verteilt war und dass es nicht nötig war, über den normalen Gussabfall hinaus irgendeinen
Teil des Blockes wegen einer grossen Absonderung von Bleipartikeln zu verschrotten.
109817/U92
Bei dem oben beschriebenen Beispiel wurde das Eisenmetall auf die oben genannte, über seiner üblichen Giesstemperatur
liegende Temperatur erhitzt, indem das Eisenmetall vor dem Abstechen des Lichtbogenofens in die
Abstichpfanne vorgewärmt wurde. In diesem Pail kann das Argongas eine Temperatur haben, die der Zimmertemperatur
entspricht oder in deren Nähe liegt.
Demgegenüber kann das Gas aber auch auf eine solche Temperatur erhitzt werden, dass die Temperatur des vorgewärmten
Eisenmetalls auf der über der üblichen Giesstemperatur liegenden Höhe gehalten wird, während es sich in der Abstichpfanne befindet.
Ausserdem kann das Eisenmetall nach einem weiteren Erfindungsvorschlag auch dadurch auf die über seiner
üblichen Giesstemperatur liegende Temperatur erhitzt werden,
indem Gas durch das in der Abstichpfanne enthaltene Eisenmetall geschickt wird, wobei das Gas auf eine Temperatur
erhitzt werden muss, die hoch genug ist, um zu bewirken, dass die Temperatur des Eisenmetalles eine über seiner
normalen Giesstemperatur liegende Höhe erreicht.
In den Fällen, in denen die Temperatur des Gases über der Zimmertemperatur liegt, wird nach der Einführung des
Bleis die Temperatur des Gases auf oder nahe Zimmertemperatur verringert, damit das Metall seine übliche Giesstemperatur
erreicht.
109817/U92
Anstelle des Gases Argon, das im Vorstehenden zur Erzeugung der Turbulenz in den Stahl eingeführt wurde, können
auch andere Gase verwendet werden, solange sie die Eigenschaften des Stahls nicht in nachteiliger Weise beeinflussen.
Anstelle des im Vorstehenden genannten Bleis können auch andere Legierungszusätze, wie Selen und Tellur, allein
oder in Kombination einem Eisenmetall zugegeben werden, um seine Bearbeitbarkeit durch das erfindungsgemässe Verfahren
zu verbessern. Ggf. können auch andere Legierungszusätze unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens dem
Eisenmetall zugesetzt werden.
Anstelle des Druckrohres können zur Zugabe des Legierungszuschlages auch andere Einrichtungen verwandt werden, die
in der Technik bekannt sind. Beispielsweise kann der Zuschlag auch durch Schwerkraft aus einem Trichter oder Vorratsbehälter
zugeführt werden.
In dieser Beschreibung sind alle Zusammensetzungen in Gewicht spro zent ausgedrückt.
Wenn es gewünscht wird, kann das Edel- oder Schutzgas auch durch mehr als einen porösen Stein in die Abstichpfanne
eingeführt werden.
109817/U92
Claims (13)
1. Verfahren zum Zugeben eines LegierungsZuschlages
zu einem Eisenmetall, bei dem ein Gas durch das Eisenmetall geschickt wird, um in ihm Turbulenz und an seiner Oberfläche
eine Turbulenzzone zu erzeugen; gleichzeitig der Legierungszuschlag dem Eisenmetall an oder neben der Turbulenzzone zugegeben
wird, und das Metall in Formen gegossen wird, während jegliche vom LegierungsZuschlag erzeugten Giftdämpfe beseitigt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in einer Pfanne vorgenommen wird, wobei jegliche durch den Legierungszuschlag erzeugten Giftdämpfe beseitigt werden und das Metall
auf eine über seiner normalen Giesstemperatur liegenden Höhe erhitzt wird, und dass das Gas weiter durch das Eisenmetall
geschickt wird, bis das Metall seine übliche Giesstemperatur erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Legierungszuschlag langsam und in feinverteilter Form zugegeben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas ein Edel- oder Schutzgas
ist, das die Zusammensetzung des Metalls nicht beeinflusst.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Gas Argon verwendet wird.
1 09817/1492
- ι? - 205H06
5. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet/ dass das Eisenmetall ein Stahl mit einem
nicht über 2,0 % liegenden Kohlenstoffgehalt ist.
6. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als LegierungsZuschlag Blei verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass 0,5 % Blei zugegeben werden.
8. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas im wesentlichen bei
Zimmertemperatur in das Eisenmetall eingeführt wird.
9. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas in das Metall bei erhöhter
Temperatur eingeführt wird, so dass das Metall auf dieser über seiner normalen Giesstemperatur liegenden Temperatur gehalten
wird.
10. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gas in das Eisenmetall bei einer Temperatur eingeführt wird, die hoch genug ist, um die
Temperatur des Eisenmetalls auf die über der üblichen Giesstemperatur liegende Höhe zu erhöhen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Gases nach Zugabe des Legierungszuschlages
auf Zimmertemperatur oder im wesentlichen auf Zimmertemperatur verringert wird, damit sich das Metall auf seine normale Giesstemperatur
abkühlen kann.
1098 17/U92
-«- 205H06
12. Verfahren nach Irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gas am oder neben dem Boden der Pfanne in diese eingeführt wird.
13. Gussblock, dadurch gekennzeichnet, dass er gemäss
dem Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche
hergestellt ist.
109 8 17/149 2
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5060969 | 1969-10-15 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2051406A1 true DE2051406A1 (de) | 1971-04-22 |
DE2051406B2 DE2051406B2 (de) | 1975-02-06 |
Family
ID=10456606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702051406 Withdrawn DE2051406B2 (de) | 1969-10-15 | 1970-10-15 | Verfahren zum Zugeben von Legierungsmitteln zu Stahlschmelzen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE757558A (de) |
DE (1) | DE2051406B2 (de) |
FR (1) | FR2065974A5 (de) |
GB (1) | GB1322711A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ZA75241B (en) * | 1974-08-14 | 1976-01-28 | Inland Steel Co | Leaded steel bar |
DE3570700D1 (en) * | 1984-12-28 | 1989-07-06 | United Engineering Steels Ltd | Improvements in or relating to the treatment of molten metal |
-
0
- BE BE757558D patent/BE757558A/xx unknown
-
1969
- 1969-10-15 GB GB1322711D patent/GB1322711A/en not_active Expired
-
1970
- 1970-10-14 FR FR7037172A patent/FR2065974A5/fr not_active Expired
- 1970-10-15 DE DE19702051406 patent/DE2051406B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE757558A (fr) | 1971-03-16 |
GB1322711A (en) | 1973-07-11 |
FR2065974A5 (de) | 1971-08-06 |
DE2051406B2 (de) | 1975-02-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2518367C3 (de) | Verfahren und Gießform zum Herstellen von Gußeisen mit kugelförmigem Graphit | |
DE2043882C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Stahlgußblockes, insbesondere einer Bramme aus unberuhigtem Stahl und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2807527B2 (de) | Verfahren zum Impfen oder Veredeln von Metallschmelzen | |
DE1931694A1 (de) | Verfahren zum Verhindern eines Verstopfens der Verteilerduesen beim Stranggiessen | |
DE2051406A1 (de) | Verfahren zum Zugeben eines Legie rungszuschlages zu einem Eisenmetall | |
DE1483587A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einfuehren eines Zusatzstoffes in eine Metallschmelze | |
DE3200104A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen einer legierung | |
DE1433464A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Stahlguss bzw. Gusseisen | |
DE2605146A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen giessen von stahlstraengen | |
EP0514383B1 (de) | Verfahren und anlage zur wiederherstellung der feuerfesten auskleidung von giesspfannen | |
DE1458127A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von zusammenhaengenden Metallkoerpern wie Blech,Stangen od.dgl. | |
DE2051394A1 (de) | Verfahren zum Zugeben eines Legie rungszuschlages zu einem Eisenmetall | |
DE681706C (de) | Vorrichtung zum Aufgeben fester, pulverfoermiger Stoffen in fluessiges Eisen | |
DD294200A5 (de) | Verfahren und vorrichtung zur fluessigmetallversorgung einer giessform | |
DE2251522A1 (de) | Stahlstrangguss mit innenkuehlung | |
AT358205B (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen von metallschmelze in duennwandige giessformen | |
DE1433651C (de) | Verfahren zum Vergießen unberuhigt erstarrenden Stahles | |
DE2806995A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen in duennwandigen giessformen | |
DE2801926B2 (de) | Verfahren zum dosierten Einführen von Zusätzen in Metallschmelzen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE3883207T2 (de) | Verfahren zur Zugabe von flüssigen Legierungsmitteln zu geschmolzenem Stahl. | |
DE1433546C (de) | Verfahren zur Herstellung eines lunkerfreien beruhigt oder teilweise beruhigt vergossenen Stahls | |
AT219208B (de) | Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken | |
AT204713B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Blöcken u. dgl. aus Eisen oder Eisenlegierungen, insbesondere aus Stahl | |
DE2029687A1 (de) | Verfahren zum Abgießen von Metall oder Metallegierungen in Stranggußkokillen | |
DE1137457B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einfuehren von Legierungsstoffen in geschmolzenen Stahl oder Stahllegierungen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8239 | Disposal/non-payment of the annual fee |