DE1911697B2 - Loesbare verbindung fuer der bohrpfahlherstellung dienende bohrrohre - Google Patents
Loesbare verbindung fuer der bohrpfahlherstellung dienende bohrrohreInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine lösbare Verbindung für der Bohrpfahlherstellung dienende
Bohrrohre.
Bei der Einbringung von Bohrungen in das Erdreich unter Verwendung von Bohrrohren geht man
allgemein so vor, daß das Bohrrohr mittels eines Antriebsorganes, beispielsweise mittels eines durch
einen Motor betätigten Drehtisches, in Drehung versetzt wird, um das Eindringen des Bohrrohres in das
Erdreich zu erreichen. Hierbei erfolgt im allgemeinen ein dauernder Wechsel der Drehrichtung. Bei solchen
Bohrrohren ist es bekannt, die einzelnen Rohre an ihren Stirnseiten mit Zahnkränzen zu versehen und
auf den Außenseiten der Zahnkränze sich zu einer umlaufenden Nut ergänzende Ausnehmungen anzuordnen,
die der Aufnahme eines Sprengringes dienen, durch den die einzelnen Bohrrohre in axialer
Richtung miteinander verbunden werden. Die Zähne dieser Zahnkränze besitzen senkrechte Flanken
(deutsche Patentschrift 1 179 889).
Für die Herstellung von Bohrpfählen, die aus Preßbeton bestehen, hat sich in jüngerer Zeit eine
andere Methode durchgesetzt, die sich durch größere Wirtschaftlichkeit und leichtere Handhabung auszeichnet.
Die Bohrrohre werden nicht kontinuierlich in Drehung versetzt, sondern erhalten tangentiale
Schläge durch eine auf das Bohrrohr aufgesetzte, mit Gewichten belastete Schwinge, die durch Kolben-Zylinder-Anordnungen
in hin- und hergehende Schwingungen versetzt wird, wobei am Ende jeder Schwingung
auf das Bohrrohr über einen Anschlag ein tangentialer Schlag übertragen wird, dessen Energie sich
auf mehrere 100 t beläuft und eine schlagartige Teildrehung des Bohrrohres bewirkt. Der während
des Betonierens des Pfahles erforderliche Rückzug des Bohrrohres erfolgt unter Ausnutzung der für das
Betonieren erforderlichen Preßluft, die etwa 50°/o des für den Rohrrückzug erforderlichen Kraftaufwandes
ausmacht, so daß beim Ziehen des Rohres Kräne mit verhältnismäßig geringer Zugkraft Anwendung
finden können. Bei der Bohrpfahlherstellung muß ein Eindringen von Wasser in das Bohrloch verhindert
werden; andererseits muß ein Entweichen der Luft während des Ausziehens des oberseitig geschlossenen
Bohrrohres verhindert werden, um die Preßluft für das Ausziehen des Rohres nutzbar zu
machen. Hieraus ergibt sich die zwingende Forderung, daß die Bohrrohre absolut wasser- und luftdicht
sein müssen. Außerdem besteht die Forderung nach Verwendung möglichst dünnwandiger Rohre,
um den beim Ausziehen des Rohres zwischen dem Bohrpfahl und dem Erdreich entstehenden Spalt so
ao gering wie möglich zu halten, damit durch ein Nachsetzen des Erdreiches eine Beschädigung des noch
nicht abgebundenen Bohrpfahles ausgeschlossen wird. Die bekannte Rohrverbindung mit Zahnkränzen
und einem eingelegten Sprengring ist für der
as Bohrpfahlherstellung dienende Bohrrohre ungeeignet,
da sie nicht die erforderliche Dichtheit gegen Wasser und Luft gewährleistet. Zwischen den senkrechten
Flanken der ineinandergreifenden Zahnkränze sind zwangläufig, wenn auch geringe, Spalte
vorhanden, die durch Verschleiß sich bei den hohen tangentialen Schlagbeanspruchungen zwangläufig erweitern,
so daß die Bohrrohre bei jedem auftretenden tangentialen Schlag allmählich größer werdende
Bewegungen gegeneinander in Umfangsrichtung ausführen, die die Herstellung einer Verbindungsstelle
mit der erforderlichen Dichtheit unmöglich machen. Aus diesem Grunde konnte man bisher nur einteilige
Bohrrohre verwenden, die die Herstellung von Bohrpfählen mit einer maximalen Länge von etwa 20 m
ermöglichten. Da aber heute in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit und der Größe des Gebäudes
vielfach Bohrpfähle mit Längen bis zu 70 m benötigt werden, war man gezwungen, mehrere einteilige
Bohrrohre zur Aufrechterhaltung der Luft- und Wasserdichtheit an der Baustelle durch Schweißung miteinander
zu verbinden und beim Ziehen des Bohrrohres durch Schneiden wieder voneinander zu trennen.
Dieses Schweißen und Trennen an der Baustelle bedingt aber einen erheblichen Aufwand und führt
außerdem zu einem verhältnismäßig schnellen Unbrauchbarwerden der Rohre, wodurch die erforderliche
Wirtschaftlichkeit nicht gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch das Verschweißen und das Trennen der einzelnen
Bohrrohre gegebenenen Nachteile zu vermeiden und die bekannte, mit Zahnkränzen ausgestattete
Rohrverbindung so auszubilden, daß sie bei Aufrechterhaltung des Vorteils ihrer leichten Lösbarkeit eine
absolute Dichtheit gegen Wasser und Luft besitzt und während des Betriebes beibehält, wozu Veraussetzung
ist, daß die Rohrverbindung bei der erforderlichen dünnen Wandstärke des Rohres praktisch verschleißfrei
bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zähne und die Zahnlücken der Zahnkränze
mit einer Neigung von 3 bis 20° sich verjüngende, satt aufeinander zur Auflage kommende Flanken
aufweisen und daß an den Innenseiten der Zahn-
kränze ein die Verbindungsstelle luft- und wasserdicht abschließender, zwischen die Zahnhöhe abdekkenden,
an den Innenseiten der Rohrenden befestigten Halterungen aufgenommener Dichtungsring angeordnet
ist. Hierbei ist wesentlich, daß die Halterungen aus zwei an den Zahnkränzen befestigten,
diese beiderseits bis zur halben Zahnhöhe übergreifenden Stahlringen bestehen und daß die Stirnfläche
des einen Stahlringes eine umlaufende, den Dichtungsring aufnehmende Nut besitzt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß entgegen der für den Fachmann sich stellenden Erwartung
trotz der geringen Wandstärke des Rohres und der tangentialen Schläge hoher Energie bei erfindungsgemäßer
Ausbildung der Zähne und Zahnlükken der Zahnkränze keine Verschleißerscheinungen
während des Betriebes auftreten, so daß die Zahnflanken ständig in dichtender Anlage aneinander
bleiben. Durch die erfindungsgemäße Neigung der Zahnflanken wird die beim tangentialen Schlag sich
ergebende senkrechte, aufwärts gerichtete Kraftkomponente so gering gehalten, daß sie kleiner ist als
die durch das Rohr und die Schwinge gegebene Schwerkraft, wodurch bei den tangentialen Schlägen
Bewegungen der Rohrteile in axialer Richtung zuverlässig ausgeschlossen sind. Der auch bei genauer Bearbeitung
zwischen dem Boden einer Zahnlücke und der Stirnseite eines Zahnes sich ergebende geringe
Spalt stellt eine Undichtheit dar, die durch den erfindungsgemäß angeordneten Dichtungsring behoben
ist. Da die miteinander verbundenden Rohrteile weder Bewegungen gegeneinander in Umfangsrichtung
noch in axialer Richtung ausführen können, unterliegt während des Betriebes dieser Dichtungsring keinerlei
Abnutzung, so daß er seine Dichtwirkung in vollem Umfange beibehält. Durch die erfindungsgemäß
ausgebildete Rohrverbindung wird somit eine absolute Dichtheit gegen Luft und Wasser während
des Eintreibens und des Ausziehens des Rohres beibehalten. Da Verschleißerscheinungen trotz der geringen
Wandstärke und der hohen Energie der tangentialen Schläge praktisch ausgeschlossen sind, lassen
sich die erfindungsgemäß ausgebildeten Bohrrohre praktisch unbeschränkt oft verwenden, so daß
eine hohe Lebensdauer gewährleistet ist.
Es ist schon eine lösbare Verbindung von Bohrrohren bekannt (deutsche Patentschrift 418 081), bei
der auf den Stirnflächen benachbarter Bohrrohre spitz zulaufende Zahnkränze angeordnet sind und bei
der die axiale Verbindung der Bohrrohre durch eine eingesetzte Schraubhülse gewährleistet ist. Diese bekannte
Ausführungsform läßt sich als Verbindung für der Bohrpfahlherstellung dienende Bohrrohre
nicht verwenden, da die Zahnflanken eine Neigung besitzen, die bei den auftretenden tangentialen Schlägen
zu einer Bewegung der Rohrteile in Achsrichtung gegeneinander führen würde, so daß der Dichtungsring
während des Betriebes durch Abnutzung seine Dichtwirkung verlieren würde. Es ist auch eine
Bohrrohrverbindung bekannt (deutsche Patentschrift 392 878), bei der zwei an den Stirnseiten angeordnete
Klauenpaare ineinandergreifen, wobei die Bohrrohre durch eine beiderseitig aufgebrachte Schraubhülse
zusammengehalten werden. Diese Verbindung würde bei Verwendung für der Bohrpfahlherstellung dienende
Bohrrohre zufolge der hohen Energie der auftretenden tangentialen Schläge einem Verschleiß unterliegen,
da die durch die Klauenpaare gegebene Gesamtfläche zur Übertragung der Schläge zu gering
ist, so daß diese bekannte Verbindung zu Bruch gehen würde. Weiter ist es bekannt (deutsche Patentschrift
1117 519), bei Hohlbohrgestängeverbindungen einen zwischen den benachbarten Gestängeteilen
angeordneten Dichtungsring zu verwenden. Ein wesentlicher, die Übertragung ausschließender Unterschied
gegenüber der Erfindung besteht darin, daß das Bohrgestänge kontinuierlich in ein und derselben
Richtung angetrieben wird, so daß eine Gefahr der Abnutzung des Dichtungsringes überhaupt nicht besteht,
wie sie an sich bei der Erfindung gegeben ist.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, und es bedeutet
F i g. 1 Ansicht der Rohrverbindung und Darstellung des Zahnkranzes des unteren Rohrteiles,
Fig. 2 Querschnitt gemäß Fig. 1,
Fig. 3 vergrößerter Teilschnitt gemäß Fig. 1.
Wie die Figuren zeigen, sind ein oberes Rohrl
und ein unteres Rohr 14 an ihren Enden mit einem Zahnkranz 2 bzw. 15 ausgestattet. Wie die F i g. 1 erkennen
läßt, sind die Zähne sowohl des Zahnkranzes 2 als auch des Zahnkranzes 15 trapezförmig ausgebildet
mit sich verjüngenden Flanken 3. Wie die F i g. 1 zeigt, liegen die Flanken 3 der beiden Zahnkränze
2 und 15 in zusammengebautem Zustand satt aufeinander auf. In den Außenseiten der Zahnkränze
2 und 15 sind Ausnehmungen vorgesehen, die kränze sind zwangläufig, wenn auch geringe Spalte
fende Nut 4 ergeben, in die ein Sprengring 5 eingelegt ist. Um eine radiale Bewegung des Sprengringes
5 in der Nut 4 zu verhindern, ist der Sprengring 5 mit beiderseitigen Nasen 6 ausgestattet, die in entsprechende
Ausnehmungen der Nut eingreifen, so daß der Sprengring 5 in der Nut 4 in seiner Lage gehalten
wird. Der Sprengring kann auch an seinen Enden 8 mit Bohrungen? versehen sein, in die versenkte
Schrauben einsetzbar sind, die den Sprengring 5 in der Nut 4 festlegen. Wie insbesondere die
F i g. 3 zeigt, ist der Innendurchmesser der Rohrenden 1 und 14 geringer als der lichte Rohrdurchmesser.
Diese Maßnahme ist insbesondere bei dünnwandigen Rohren notwendig, da sonst in der lichten
Rohrstärke nicht der Sprengring, die Zähne und die zusätzlichen Ringe 9 und 13 angeordnet werden können.
Diese Stahlringe 9 und 13 sind an die Rohrteile 1 bzw. 14 angeschweißt und reichen ungefähr
bis jeweils zur halben Höhe der Zähne 2 bzw. 15. Beim Zusammenbau der Rohrenden 1 und 14 kommen
die beiden Stahlringe 9 und 13 mit ihren ringförmigen Stirnflächen annähernd zur Auflage und bilden
eine Dichtstelle 10. Um die Dichtwirkung zu erhöhen, ist in der Stirnfläche des Ringes 13 eine Nut
12 angeordnet, in der der Dichtungsring 11 aufgenommen ist.
Beim Zusammenbau werden die Rohrteile 1 und
14 gegeneinander bewegt, bis die Zahnkränze 2 und
15 ineinander unter satter Anlage ihrer Flanken eingreifen. Darauf wird der Sprengring 5 in die Nut 4
eingelegt und in ihr befestigt. Die erforderliche Dichtheit ist einmal gewährleistet durch die satte
Auflage der Flanken 3 der Zahnkränze 2 und 15 und zum anderen durch den Dichtungsring 11, der über
die Stahlringe 9 und 13 einen dichten Abschluß gegen außen gewährleistet. Die erfindungsgemäße Verbindung
schließt zufolge der Verzahnung mit schrägen Flanken jegliches Spiel zwischen den Zahnreihen
2 und 15 aus, so daß ein absolut lückenloser
Kraftschluß gegeben ist, durch den der Verschleiß auf ein Minimum herabgesetzt wird. Die satte Auflage
der Zahnflanken bringt im Zusammenwirken mit dem Dichtungsring 11 eine absolute Dichtheit gegen
Luft und Wasser, was für die Herstellung von Preßbeton-Bohrpfählen und für Brunnenbohrungen
unbedingte Voraussetzung ist, da die Gefahr ausgeschlossen werden muß, daß unreines Wasser von
oberhalb der eigentlichen Wasserader an der Verbindungsstelle eindringt. Ebenso ist in das Bohrrohr eindringendes
Wasser von außen sehr schädlich beim Betonieren der Pfähle. Weiterhin bietet die erfindungsgemäße
Rohrverbindung eine Möglichkeit, das Grundwasser mit Preßluft aus dem Rohr zu drücken
und unter Verwendung einer Betonierschleuse unter Druckluft zu arbeiten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Lösbare Verbindung für der Bohrpfahlherstellung dienende Bohrrohre, bei der dem Bohrrohr
abwechselnd entgegengesetzt gerichtete, tangentiale Schläge erteilt werden und die einander
zugewandten Rohrenden mit ineinandergreifenden Zahnkränzen versehen sind, die auf ihren
Außenseiten sich zu einer umlaufenden Nut ergänzende, der Aufnahme eines Sprengringes dienende
Ausnehmungen aufweisen, wobei der Rohrrückzug mit Hilfe von Preßluft erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne
und die Zahnlücken der Zahnkränze (2, IS) mit einer Neigung von 3 bis 20° sich verjüngende,
satt aufeinander zur Auflage kommende Flanken aufweisen und daß an den Innenseiten der Zahnkränze
(2; 15) ein die Verbindungsstelle luft- und wasserdicht abschließender, zwischen die Zahnhöhe
abdeckenden, an den Innenseiten der Rohrenden befestigten Halterungen aufgenommener
Dichtungsring (11) angeordnet ist.
2. Rohrverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen aus zwei an
den Zahnkränzen (2; 15) befestigten, diese beiderseits bis zur halben Zahnhöhe übergreifenden
Stahlringen (9; 13) bestehen und daß die Stirnfläche (10) des einen Stahlringes (13) eine
umlaufende, den Dichtungsring (11) aufnehmende Nut (12) besitzt.
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