DE1907782B2 - Spinnstreckspulmaschine - Google Patents
SpinnstreckspulmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spinnstreckspulmaschine, bestehend aus einem Spinnschacht, einem Streckwerk
sowie einem Fixierwerk mit im wesentlichen horizontal sowie parallel zueinander angeordneten, jeweils am
gleichen Ende angetriebenen Rollen und aus zumindest einer Aufspulvorrichtung mit Changiereinrichtung,
wobei die im wesentlichen lotrecht nach unten aus dem Spinnschacht abgezogenen Fäden nach einer Umlenkung
im wesentlichen lotrecht nach oben durch das Streckwerk geführt sind und vom Fixierwerk zu der
unterhalb des Fixierwerkes sowie des Streckwerkes gelegenen Aufspulvorrichtung im wesentlichen lotrecht
nach unten geführt sind, wobei das Streckwerk und das Fixierwerk aus Rollenpaaren bestehen.
Bei einer bekannten Spinnstreckspuimaschine der
genannten Gattung (vgl. FR-PS 14 08 052), bei welcher das Streckwerk und das Fixierwerk jedoch nicht aus
Rollenpaaren sondern aus Einzelrollen bestehen, ist das Fixierwerk unter dem Streckwerk und die Aufspulvorrichtung
unter dem Fixierwerk angeordnet, wobei die lotrechte Höhe des von der Changiereinrichtung
gebildeten Changierdreieckes etwa der Changierbasis entspricht. Nachteilig is'i hierbei zunächst die sich aus
der Übcreinanderanordnung von Aufspulvorrichtung, Fixierwerk und Streckwerk ergebende große Bauhöhe
der Maschine, die die Bedienung, insbesondere das Einlegen der Fäden in das Streckwerk, sehr erschwert.
Nachteilig ist außerdem, daß infolge der im Vergleich zum Changierhub gelingen lotrechten Höhe des
Changierdreieckes hohe, sich auf das Material insofern auswirkende Spannungsspitzen entstehen, als beim
späteren Anfärben des Materials regelmäßige Farbintensitätsschwankungen entstehen; außerdem verursachen
große Spannungsunterscliiede einen ungleichmäßigen
bis unbrauchbaren Wickelaufbau, weil an den Wickelenden zu hohe Drücke in den Wickellagen
erzeugt werden; des weiteren verhindern große Spannungsunterscbiede den Betrieb mit sehr kleinen
Durchschnittsspanntingen, da die Spannungen im mittleren Teil der Changierung leicht unter die
erwünschte Minimalspannung zur Verhinderung des Herausspringens des Fadens aus dem Changierfadenführer
sinken können. Würde man, wie es im Stand der Technik bekannt ist (vgl. OE-PS 2 57 819), die lotrechte
Höhe des Changierdreieckes im Vergleich zur Changierbasis entsprechend vergrößern, ergäbe sich bei dem
beschriebenen Aufbau eine noch größere Bauhöhe der Maschine. Nachteilig ist fernerhin, daß diese Maschine
für hohe Fadenlaufgeschwindigkeiten praktisch nicht geeignet ist. weil hierzu die einzige StreckroJle mit sehr
großer Länge und/oder großem Durchmesser ausgeführt werden müßte, um dem Faden eine ausreichende
Auflagefläche für den zum Verstrecken notwendigen Wärmeübergang zu geben. Zur Vermeidung des
letztgenannten Nachteils ist es zwar bekannt (vgl. DT-Gbm 17 23 208), das Streckwerk aus mehreren
übereinanderliegenden Rollenpaaren, über welche der Faden von oben nach unten geführt ist, aufzubauen; der
Nachteil der großen Maschinenbauhöhe ist hierbei jedoch erst recht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für hohe Fadenspulgeschwindigkeiten (von etwa 3000 m/
min) und große Changierzahlen (in der Größenordnung von 1000 Hin- und Herbewegungen pro Minute)
geeignete Spinnstreckspulmaschine bereitzustellen, die bei großem Changierhub sehr kompakte Abmessungen,
insbesondere eine niedrige Bauhöhe aufweist, so daß eine leichte Bedienung gewährleistet ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Spinnstreckspulmaschine
der eingangs genannten Gattung dadurch, daß das Fixierwerk über dem Streckwerk angeordnet ist, daß jedes Rollenpaar mit seinen freien
Enden überhängend gegenüber dem unmittelbar darunterliegenden Rollenpaar axial versetzt ist und daß (mit
Ausnahme des untersten Rollenpaares) die Rollenpaare nach ihren freien Enden hin leicht ansteigend angeordnet
sind.
Es ist auch möglich, das Streckwerk aus mehreren Rollenpaaren als Vor- und Hauptstreckwerk und das
Fixierwerk auch als Relaxierwerk auszubilden.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß aus der Anordnung des Fixier- bzw.
Relaxierwerkes über dem Streckwerk und der Aufspulvorrichtung unter dem Streckwerk in Verbindung mit
der Ausführung des Streckwerkes und des Fixier- bzw. Relaxierwerkes als Rollenpaare eine sehr geringe
Bauhfthe und damit leichte Bedienbarkeit der Maschine folgen und das dadurch gleichsam neben den Rollenpaaren
angeordnete Changierdreieck im Vergleich zur Changierbasis eine große lotrechte Höhe aufweist, so
daß beim Aufspulen zu hohe Fadenspannungen sicher unterbunden werden. Hinzu kommt, daß durch die axial
versetzte und leicht ansteigende Anordnung der Rollenpaare das Streck- und Fixier- bzw. Relaxierwerk
eine deren Bedienung erleichternde, geringe horizontale Bautiefe erhalten und das Changierdreieck in dem
neben und unter den Rollenpaaren verbleibenden
Freiraum liegt, so daß sich auch in einer Projektion auf die Horizontalebene gesehen sehr geringe Maschinenabmessungen
ergeben.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So ist es
besonders vorteilhaft, wenn die genannten Rollenpaare in einem Winkel von 5 bis 10° ansteigend angeordnet
sind. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Anordnung so
zu treffen, daß der Abstand zwischen dem Ablaufpunkt des obersten Rollenpaares und der Changiereinrichtung )0
mindestens dem Sechsfachen des Changierhubes entspricht.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher
erläutert; es zeigt ,5
F i g. 1 eine Vorderansicht einer Spinnstreckspulmaschine,
Fig.2 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach
Fig.l,
Fig.3 eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsform,
Fig.4 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach
Fig. 3.
F i g. 5 eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform mit zwei Aufspulvorrichtungen pro Spinnschacht,
F i g. 6 eine Vorderansicht einer Ausführungsform mit vier Aufspulvorrichtungen pro Spinnschacht,
Fig. 7 eine Abwandlung der Aufspulvorrichtung nach F i g. 2.
Die unverstreckten Filamente 1 gelangen am unteren Ende eines Spinnschachtes 2 über eine Präparationswalze
3 durch eine diese Filamente zu einem Bündel 4, nachstehend kurz »Faden« genannt, zusammenfassende
Fadenöse 5 senkrecht nach unten auf eine Rolle 6, die mit einer Rolle 7 ein Rollenpaar 8 bildet, wobei die
Rollen 6 und 7 mit etwa 100 m/min Umfangsgeschwindigkeit
laufen. Darüber liegen in einem kurzen Abstand die Rollenpaare 9, 10, It einer Gruppe 12, die nach
Maßgabe der angestrebten Verstreckung angetrieben sind. Eine Mehrzahl von Windungen 13 werden nun vom
maschinenseitig zugewandten Ende nach dem freien Ende verlaufend auf die beiden Rollen 6 und 7 aufgelegt,
deren Achsen zur Erzeugung einer bestimmten Windungssteigung nicht parallel sind, sondern sich
gegen das freie Ende zu leicht nähern. Dies könnte auch durch leicht windschiefe Stellung der Rollenachsen
erreicht werden. Die Rollen einer Gruppe weisen im Innern je eine Beheizung (nicht gezeigt) auf. Der Faden
verläßt dann die Rolle 7 des Paares 8 nahe des freien Endes 14 (Fig. 2), wird je nach Bedarf 1 bis 300%
vorverstreckt und legt sich wieder auf die Innenseite der darüber angeordneten linken Rolle des Paares 9 auf,
dessen Achsen, in Richtung freies Rollenende betrachtet, gegenüber der Horizontalen HO um einen Winkel
a = 5 bis 10° (vgl. Fig. 2) nach oben ansteigend angeordnet sind und die entsprechend angetrieben sind.
Nach einer Mehrzahl von Windungen auf dem Streckrollenpaar 9 verläßt der Faden dieses wiederum
an der der Maschine abgewandten Seite, wird durch entsprechenden Antrieb der Rollen des Paares 10 um
etwa 200 bis 500% verstreckt und begibt sich auf das darüberliegende, ebenfalls unter dem Winkel <x geneigte
Streckrollenpaar 10. Nach Durchlauf der gleichfalls von innen nach außen gelegten Windungen gelangt der
Faden auf ein langsamer angetriebenes, ebenfalls in gleicher Weise geneigtes Relaxierrollenpaar 11. Dadurch
ergibt sich die Möglichkeit, die Rollen der Paare 9,10,11 sukzessive weiter nach innen zu setzen, als dies
bei horizontalen Achsen der Fall wäre, weil dann auch der nach oben laufende Faden mit einer Neigung von
öl = 5 bis 10° gegen die Vertikale nach innen auf die nächste Rolle läuft Auf dem Relaxierrollenpaar 11 läuft
der Faden in einer Mehrzahl von Windungen wiederum von der der Maschine zugewandten Seite gegen das
freie Ende, bis er die rechte obere Streckrolle 15 verläßt und gegen einen unter der Streckrollengruppe 12
befindlichen, horizontal geführten Changierfadenführer 16 einer Aufspulvorrichtung 17 läuft. Durch die tiefe
Lage der Aufspulvorrichtung 17 beschreibt der Faden in seinen Extremstellungen ein beim Hub H verhältnismäßig
hohes, gleichschenkliges Changierdreieck A. B. C mit einem Höhen-Basis-Verhältnis von mindestens 6:1.
Das führt z. B. zu sicheren Ergebnissen bei Filamenten aus Polyamid und Polyester, ist aber auch für andere
Kunststoffe vorteilhaft. Der Fadenlauf von der Rolle 15 im Ablaufpunkt A erfolgt ohne zusätzliche Führung
zwischen dem Ablaufpunkt A und dem Fadenführer 16. Fadenspannungsuntersuchungen zeigten, daß bei den
beim Streckspulen ab Spinnschacht erforderlichen hohen Fadenchangierzahlen von etwa 1000 Hin- und
Herbewegungen pro Minute bei verhältnismäßig unelastischen Fäden der Weglängenunterschied im
Fadendreieck bei einem Höhen-Basis-Verhältnis von 6 :1 Spannungsspitzen erzeugt werden, die nur wenig
unter den zulässigen Höchstwerten liegen, bei denen noch keine bleibende Überdehnung der Fäden auftritt.
Das angegebene Höhen-Basis-Verhältnis von 6 :1 stellt daher die untere zulässige Grenze bei den angegebenen
Werkstoffen und den in Frage kommenden Geschwindigkeiten und Verstreckungsgraden dar. Selbstverständlich
könnten die Relaxierrollen 11 bei gleicher Drehzahl wie die Rollen 10 mit diesen auch eine
Fixierzone bilden, ohne am Fadenlauf irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Sämtliche Rollen sind
mit einem Elektromotor Meinzeln angetrieben.
Eine weitere mögliche Anordnung der Fadenführung in einer Spinnstreckspulmaschine ist in den F i g. 3 und 4
dargestellt. Die Streckrollenanordnung unterscheidet sich nicht von derjenigen nach Fi g. 1 und 2. Hingegen
ist die Spule 18 sowie die Treibwalze 19 und die die Changierung vornehmende Nutenwalze 20 senkrecht
zur Maschinenlängsachse gestellt. Im Unterschied zu F i g. 1 und 2 ist somit das durch den Changierweg
gebildete Fadendreieck A, B, Cin eine senkrecht zu der
mit der hinteren Längswand zusammenfallende Längsebene L der Maschine verlaufende Ebene Egelegt. Der
Faden läuft dann annähernd senkrecht nach unten ab und bildet mit dem horizontalen Changierweg das
Fadendreieck A, B, C, ein gleichseitiges Dreieck mit gleichem Höhen-Basis-Verhältnis wie bei F i g. 1. Durch
die stufenweise versetzte Anordnung der Streckrollen kann das Fadendreieck A, B, Csehr weit nach innen vor
die Rollengruppen gelegt werden (Fig. 3), ohne daß der Fadenlauf g\n seiner inneren Extremlage mit den Rollen
kollidiert. Die Maschine wird dadurch samt Aufspulvorrichtung nur um etwas mehr als den Hub breiter als die
durch die unterste Rolle eingenommene Breite (Fig. 4). Diese Anordnung ergibt somit eine zusätzliche Platzersnarnis
gegenüber der Ausführungsform nach Fig.l und 2.
Eine weitere Variante in ist F i g. 5 gezeigt. Hier wird das Fadenbündel nach dem Spinnschacht durch zwei
Fadenführer 22, 23 in zwei parallel verlaufende Fäden (nicht dargestellt) aufgeteilt. Diese Fäden werden
gemeinsam verstreckt und relaxiert, indem sie in
bekannter Weise nebeneinander auf die Rollen aufgelegt werden. Der eine Faden 24 verläßt die Relaxierrolle
25 und wird von einer Aufspulvorrichtung 26 aufgenommen. Der andere Faden 27 verläßt die Rolle 28 und wird
durch dieAufspulvorrichtung 29 aufgenommen. Damit können zwei Aufspulvorrichtungen in einer Sektion
untergebracht werden.
In der Ausführungsform gemäß F i g. 6 wird das aus dem Spinnschacht abgezogene Fadenbündel durch vier
Fadenführer 30 in eine aus vier parallel verlaufenden Fäden bestehenden Fadenschar aufgeteilt, die verstreckt
und relaxiert wird. Zwei Fäden 31 verlassen die Relaxierrolle 32, um gemeinsam durch den Changierfadenführer
33 auf die Treibwalze 34 zu gelangen. Dann wird der eine Faden zunächst durch die anliegende
Spule 35 aufgenommen, während der andere der Treibwalze 34 etwas weiter bis zur Spule 36 folgt, die ihn
dann aufnimmt. Die verbleibenden zwei Fäden 37 werden von der Rolle 38 abgezogen und gelangen in
gleicher Weise auf die Changierung 39 und von dort auf die zwei Spulen 40 und 41.
Die in Fig. 7 gezeigte Variante unterscheidet sich von derjenigen von Fig. 2 lediglich dadurch, daß der
Fadenlauf 42 so weit wie möglich nach innen gelegt wird, so daß die durch das Fadendreieck gebildete
Ebene den äußersten Begrenzungen der freien Streckrollenenden so nahe kommt, daß im Betrieb nicht nur
keine Berührung, sondern auch keine Beeinflussung durch die von den Rollen erzeugten Luftströmungen
eintritt. Die Aufspulvorrichtung 43 kann dann so weit nach innen gelegt werden, daß die Aufnahmespule 44
nur noch unwesentlich über die durch die oberste äußerste Streckrolle 45 gegebene Breite der Maschine
vorsteht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
ι ■
Claims (3)
1. SpinnstreckspuSmaschine, bestehend aus einem
Spinnschacht, einem Streckwerk sowie einem Fbrierwerk mit im wesentlichen horizontal sowie
parallel zueinander angeordneten, jeweils am gleichen Ende angetriebenen Rollen und aus
zumindest einer Aufspulvorrichtung mit Changiereinrichtung, wobei die im wesentlichen lotrecht nach
unten aus dem Spinnschacht abgezogenen Fäden nach einer Umlenkung im wesentlichen lotrecht
nach oben durch das Streckwerk geführt sind und vom Fixierwerk zu der unterhalb des Fixierwerkes
sowie des Streckwerkes gelegenen Aufspulvorrich- |5
tung im wesentlichen lotrecht nach unten geführt sind, wobei das Streckwerk und das Fixierwerk aus
Rollenpaaren bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fixierwerk (11) über dem Streckwerk (8-10) angeordnet ist, daß jedes Rollenpaar
(9-11) mit seinen freien Enden überhängend gegenüber dem unmittelbar darunter liegenden
Rollenpaar (8-10) axial versetzt ist und daß die Rollenpaare (9-11) nach ihren freien Enden hin leicht
ansteigend angeordnet sind.
2. Spinnstreckspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenpaare (9-11)
in einem Winkel von 5 bis 10° ansteigend angeordnet sind.
3. Spinnsireckspulmaschine nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem Ablaufpunkt (A) des obersten
Rollenpaares (11) und der Changiereinrichtung (16) mindestens dem Sechsfachen des Changierhubes (H)
entspricht.
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