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Schmiedepresse Schmiedepresse Die Erfindung betrifft eine Schmiedepresse
oder dergleichen, insbesondere mit einem hin- und hergehenden Schlitten, der durch
hydrostatische Lager gelagert ist.
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Verschiedene Arten von Schmiedepresse haben einen hin- und hergehenden
Schlitten, der Werkzeuge zu und weg von damit zusammenarbeitenden Matrizen, die
an dem Pressengestell befestigt sind, trägt. Derartige Pressen können horizontal
oder vertikal arbeiten, eine oder mehrere Stationen aufweisen sowie einmal oder
mehrere Male stauchen. In derartigen Pressenwird ein schwerer Schlitten umsteuerbar
durch eine geeignete Einrichtung angetrieben und gewöhnlich auf planaren oder ebenen
Schlittenlagern gelagert. Die Genauigkeit der Presse ist zu einem großen Teil durch
die Genauigkeit der Lager für die Lageeinstellung des Schlittens bestimmt.
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Typische Schlittenlager benötigen ein gewisses Arbeitsspiel, z.B.
in Pressen mit typischen Schlittenlagern, wobei der Schlitten seitlich mindestens
um das Laufspiel der Lager f-rei beweglich ist. Bisher ist ein derartiges Spiel
als zulässig angesehen worden, da ein Schlitten dazu neigt, gegen die eine oder
andere Seite hin zu arbeiten. Wenn jedoch eine außerordentlich hohe Genauigkeit
erforderlich ist, führt ein derartiges Spiel in den Schlittenlagern zu Schwierigkeiten.
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Zur Erhöhung der Genauigkeit verwenden manche Pressen vorbelastete
Rugellager (vgl.z.B. US-Patentschrift 2 918 333). Da diese Lager vorbelastet sind,
ist überhaupt kein Spiel vorhanden, so daß eine genauere Lageeinstellung des Schlittens
möglich ist.
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Derartige Lager sind jedoch nur für leichtere Pressen geeignet, da
die Belastbarkeit derartiger Lager begrenzt ist.
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Eine weitere Schwierigkeit tritt manchmal bei typischen Schlittenlagern
insoweit auf, als eip Schlitten sich festfressen oder verklemmen kann,. nachdem
die Presse angehalten worden ist, da der Schmiermittelfilm zwischen den Schlittenlagerflächen
normalerweise nur aufrechterhalten wird, wenn eine Relativbewegung stattfindet.
Daher ist die zu überwindende Reibung, die zum Inbewegungsetzen des Schlittens erforderlich
ist, manchmal ziemlich groß, so daß es schwierig ist, die Presse in Betrieb zu setzen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schmiedepresse oder dergleichen
anzugeben, die hydrostatische Lager oder dergleichen verwendet, um einen hin- und
herbeweglichen Schlitten zu lagern und genau die Lage des Schlittens im Pressengestell
einzustellen.
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Ferner soll eine Hydraulikeinrichtung das richtige Laufspiel der Lager
aufrechterhalten, selbst wenn verschiedene Pressenelemente ihre Größe infolge entweder
Erwärmung oder Spannungs einwirkung ändern. Ferner soll eine besondere Einrichtung
vorhanden sein, um die Verluste des für die hydrostatischen Lager verwendeten Fluids
klein zu halten.
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Eine Schmiedepresse gemäß der Erfindung hat einen Schlitten, der
hin- und herbeweglich in einem Gestell durch hydrostatische Lager an jedem Ende
des Schlittens gelagert ist. Die hydrostatischen Lager am Kopfende des Schlittens
sind mit Rücklaufnuten versehen, um das Schmiermittel zum Hinterende der Presse
zu leiten, wo der Sammelbehälter fürdas Lagerschmiermittel sich befindet.
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Vakuumnuten befinden sich in den Lagern um die Rücklaufnuten, um Flüssigkeit
zu sammeln, die aus den Rücklaufnuten austritt, so daß derartige Flüssigkeit nicht
in das Vorderende der Maschine austreten und sich mit dem Werkzeugschmiermittel
mischen kann Eine hydraulische Kompensionseinrichtung ist zum automatischen Kompensieren
der Wärmeausdehnung der Pressenelemente oder der Abmessungsänderungen infolge Spannungseinwirkung
vorhanden. Die hydrostatischen Lager sind als gegenüberliegende Paare angeordnet,
so daß die Lager gegeneinander arbeiten können und eine Einheit bilden, in der die
Lager wirkungsvoll vorbelastet sind,
um die Genauigkeit der Schlittenlageeinstellung
zu erhöhen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Schmiedepresse gemäß der Erfindung hat
gegenüberliegende Paare von hydrostatischen Lagern, um den Schlitten für eine Hin-
und Herbewegung in dem Rahmen zu lagern. In derartigen Lagern tritt praktisch keine
zu einem Festfressen führende Reibung auf, da ein Schmiermittelfilm durch diePumpe
vor Beginn der Schlittenbewegung erzeugt wird. In derartigen Lagern wird auch eine
hohe Genauigkeit der Lageeinstellung des Schlittens erzielt, da die gegenüberliegenden
Lager gegeneinander arbeiten und genau die Lage des Schlittens einstellen. Im wesentlichen
sind derartige Lager vorbelastet. Ferner hat das betreffende Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Hydraulikeinrichtung, um eine Ausdehnung der Pressenelemente
infolge Erwärmung während des Betriebs und auch infolge einer Belastung der verschiedenen
Konstruktionsteile zu kompensieren.
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Die Presse hat ferner eine Einrichtung, die die Verluste an Flüssigkeit
klein hält, die in den hydrostatischen Lagern verwendet wird, und das Mischen des
Schmiermittels für die hydrostatischen Lager mit dem Kühlmittel oder mit Schneidflüssigkeiten,
die irgendwo in der Presse verwendet werden, verhindert.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es
zeigen: Fig.l eine perspektivische Ansicht einer Schmiedepresse gemäß der Erfindung
mit dem Schlitten in Vollinie und dem Gestell und dem Antrieb in Strichlinie; Fig.2
einen Teilquerschnitt entlang Linie 2-2 von Fig.l, woraus der Aufbau der Lager und
des Kopfendes der Presse ersichtlich ist; Fig.3 einen Teilquerschnitt entlang Linie
3-3 von Fig.l, woraus der Lageraufbau am Hinterende der Presse ersichtlich ist;
Fig.4 eine vergrößerte perspektivische Ansicht des seitlichen Lagerlaufstücks an
der linken Seite des Kopfendes der Presse; Fig.5 eine perspektivische Ansicht des
seitlichen Lagerlaufstücks an der rechten Seite des Kopfendes der Presse; Fig.6
eine Rückansicht des Lagerlaufstücks von Fig.4; Fig.7 eine perspektivische Ansicht
eines der Lagerlaufstücke
unterhalb der Auflageansätze am Kopfende
des Schlittens; und Fig.8 ein Schaltbild des Hydraulikkreises für die hydrostatischen
Lager der Presse.
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Fig.1 zeigt schematisch eine typische Mehrstationen-Schmiedepresse
mit einem Schlitten, der auf Lagern gemäß der Erfindung gelagert ist. In Fig.l ist
nur der Schlitten in Volllinie abgebildet, während das Gestell und der Antrieb für
die Presse in Strichlinie abgebildet sind. Es ist ersichtlich, daß zu einer derartigen
Presse auch die normalen Zusatzeinrichtungen wie Ausgangswerkstoffzuführungen, Abschereinrichtungen,
Transporteinrichtungen, Werkzeuge und Matrizen gehören. Derartige Zusatzeinrichtungen
sind jedoch der Ubersichtlichkeit wegen nicht abgebildet.
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Die Presse hat ein Gestell 10, das eine insgesamt rechteckige Form
hat, und einen zentralen Hohlraum bildet, in dem din Schlitten 11 hin- und herbeweglich
ist. Von dem Gestell ist eine Kurbelwelle 12 gelagert, die durch irgendeinen Motor
angetrieben wird und über eine Pleuelstange 13 den Schlitten 11 hin- und herbewegt.
In einer typischen Presse ist ein Matrizenamboß am Kopfende 14 des Gestells montiert
und mit Matrizen versehen, die mit Werkzeugen am Kopfende 16 des Schlittens zusammenarbeiten,
um den Ausgangswerkstoff in eine gewünschte Form zu verformen.
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Da die spezielle Anordnung der Werkzeuge und Matrizen nicht zur Erfindung
gehört, ist sie nicht abgebildet worden. Gemäß Fig.1 und 2 hat das Kopfende 16 des
Schlittens 11 eine Kopfendelagereinheit, die aus drei Paaren gegenüberliegender
hydrostatischer Lager besteht. In Fig.1 sind nur die Lagerlaufstücke abgebildet.
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Eine vertikale Halterung des Kopfendes des Schlittens 11 wird durch
zwei Paare gegenüberliegender Lager 17 und 18 vorgenommen, die an der Ober- und
Unterseite von Auflageansätzen 19 befestigt sind, die von den entgegengesetzten
Seiten des Schlittens vorspringen. Eine seitliche Halterung des Kopfendes des Schlittens
11 wird durch das dritte Paar von gegenüberliegenden Lagern 21 vorgenommen, die
an entgegengesetzten Seitenflächen des Kopfendes 16 befestigt sind.
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Der Schlitten 11 ist mit einer Brücke 22 versehen, die sich
vom
Kopfende 16 nach oben und über die Kurbelwelle 12 und die Pleuelstange 13 zum Hinterende
23 des Schlittens erstreckt. Die Halterung des Hinterendes 23 wird durch eine zweite
hydrostatische Lagereinheit vorgenommen (am besten in Fig.3 abgebildet), die ebenfalls
drei Paare von gegenüberliegenden hydrostatischen Lagern aufweist. Auch hier sind
nur die Lagerlaufstücke in Fig.1 abgebildet. Eine vertikale Halterung des Hinterendes
23 wird durch das erste und zweite Paar der gegenüberliegenden Lager 24 bzw. 26
vorgenommen, die an der Ober- und Unterseite des Hinterendes 23 an entgegengesetzten
Seiten der Verbindung mit der Brücke 22 befestigt sind. Eine seitliche Halterung
wird durch das dritte Paar von Lagern 27 vorgenommen, die an entgegengesetzten Seitenflächen
am Hinterende befestigt sind. Durch eine derartige Lageranordnung einschltßlich
der hydrostatischen Lager sowohl am Kopf- als auch am Hinterende des Schlittens
11 wird eine genaue Lageeinstellung des Schlittens während seinerHin-und Herbewegung
im Gestell 10 erreicht.
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Fig.2 zeigt die Anordnung der Lagereinheit am Kopfende 16 des Schlittens
11. Die Elemente der Lagerpaare 17 und 18 sind ähnlich, aber entgegengesetzt angeordnet,
so daß nur die Elemente des Lagerpaares 18 genauer beschrieben werden sollen, wobei
ersichtlich ist, daß die Beschreibung auch für das Lagerpaar 17 zutrifft. Das Oberlager
des Lagerpaars 18 hat ein Laufstück 28, das an der Oberseite des Auflageansatzes
19 befestigt ist, und ein Lagerkissen 29, das an einem Gestelldeckel 31 befestigt
ist, der lösbar an dem Hauptgestell 10 befestigt ist, um einen Ausbau des Schlittens
11 zu erlauben. Das Unterlager des Paars 18 hat ein Lagerlaufstück 32, das an der
Unterseite des Auflageansatzes 19 befestigt ist, und ein Lagerkissen 33, das am
Hauptgestell 10 befestigt ist. Die Lagerkissen und Lagerlaufstücke können an den
zugehörigen Flächen des Gestells oder Schlittens in irgendeiner Weise befestigt
sein, sind jedoch vorzugsweise verschraubt. Eine derartige Verschraubung ist am
rechten Seitenlager in Fig.2 abgebildet. Eine Schraube 20 ist versenkt, in der aus
Fig.2 ersichtlichen Weise verbleit und so nachgearbeitet, daß eine kontinuierliche
Lagerfläche sich selbst über die Fläche der Köpfe der SchraubeRbrstreckt.
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Gemäß Fig.1 und 2 hat jedes Lagerlaufstück 28 bzw 32 eine axiale
Aussparung 34, die zur Fläche des benachbarten Kissens 29 bzw.33 offen ist. Druckflüssigkeit
wird den Aussparungen 34 durch ein in Fig.7 abgebildetes Pumpensystem zugeführt,
das noch genauer erläutert werden wird. Die Lagerlaufstücke 28 sind auch mit einer
U-förmigen Rücklaufnut 36 versehen, die am Hinterende 37 beider Schenkel offen ist.
Eine Schwelle 38 befindet sich zwischen der Aussparung 34 und der Nut 36. Die Laufstücke
28 haben auch eine U-förmige Vakuumnut 39, die um die Rücklaufnut 36 verläuft. Die
Enden der Vakuumnut 39 sind geschlossen, und die Nut ist an eine Vakuumpumpe in
einer noch zu beschreibenden Weise angeschlossen.
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Gemäß Fig.2 und 7 haben die Unterlagerlaufstücke 32 eine L-förmige
Rücklaufnut 41, die an beiden Enden 42 offen ist. Eine t Schwelle 44 des Unterlagerlaufstucks
32 befindet sich zwischen der Aussparung 34 und der Rücklaufnut 41 an zwei Seiten
sowie zwischen der Aussparung 34 und der Hinter- und Außenkante des Lagerlaufstücks
an den anderen beiden Seiten. Das Laufstück 32 ist auch mit einer L-förmigen Vakuumnut
46 um die Rücklaufnut 41 versehen, die ebenfalls an ihren Enden geschlossen und
an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist.
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Wenn Druckflüssigkeit den gegenüberliegenden Aussparungen 34 zugeführt
wird, strömt Flüssigkeit über die Schwellen 38 und 44 zu den Rücklaufnuten 36 bzw.
41. Es ist ersichtlich, daß im Oberlagerlaufstück 38 die Rücklaufnut 36 sich nicht
über die Hinterseite des Lagers erstreckt, so daß ein Teil der Flüssigkeit vom Hinterende
des Lagerlaufstücks wegströmt. Ähnlich strömt beim Lagerlaufstück 32 ein Teil der
Flüssigkeit entlang der Außenkante nach außen in einen Längskanal 47, der durch
das Gestell 11 und das Kissen 33 gebildet ist. Das Vorderende des Kanals 47 ist
verschlossen, so daß in den Kanal einströmende Flüssigkeit rückwärts in ihn zur
Rückseite der Presse fließen muß. Flüssigkeit, die aus den Rücklaufnuten 36 und
41 austreten sollte, wird durch das Vakuum in den Vakuumnuten 39 und 46 gesammelt,
so daß praktisch kein Schmiermittel das Vorderende der Presse erreicht. Die Verwendung
der Vakuumnut vermindert ferner die Gefahr, daß das Schmiermittel einen Keil bildet,
wenn die Laüfstücke sich hin- und herbewegen. Das aus den Lagern fließende
Schmiermittel
fließt zu deren Hinterende an einer Stelle hinter einer vertikalen Wand 48 (abgebildet
in Fig.l), die das Gestell in einen Hinterabschnitt 49 unterteilt, der als Sammelbehälter
für das Lagerschmiermittel dient. Die Wand 48 trennt den Sammelbehälter 49 von dem
Vorder- oder Kopfende eines Rahmens 51, der als Sammelbehälter für das Werkzeugkühlmittel
dient. Die verschiedenen Bauelemente sind so dimensioniert, daß das Hinterende der
Rücklaufnut in allen Stellungen des Schlittens hinter der Wand 48 liegt, so daß
eine Verunreinigung oder ein Durchmischen des Lagerschmiermittels und des Werkzeugkühlmittels
praktisch nicht auftritt.
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Die seitliche Halterung des Kopfendes 16 des Schlittens wird durch
das gegenüberliegende Paar von Lagern 21 vorgenommen.
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Das Lager auf der einen Seite hat ein Laufstück 52, das sicher an
einer Seitenwand des Schlittens in der Nähe eines Kissens 55.
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befestigt ist, das an einer Seitenwand des Gestells 10 befestigt ist.
Wie am besten aus Fig.l und 5 ersichtlich ist, hat das Laufstück 52 zwei ähnliche
Rechtecknuten 53 und 54, die zwei getrennte Aussparungen in dem Lager bilden. Der
Mittelsbschnitt der Nuten 53 und 54 kann gewünschtenfalls ausgespart sein. Da jedoch
die Nuten vollständig diese Abschnitte umschließen, ist ein Aussparen der Oberfläche
nicht erforderlich, und der wirksame Raum der Aussparungen ist der Raum, der durch
die Außenkanten jeder der Nuten 53 und 54 eingeschlossen ist.
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Das Laufstück 52 ist mit einer ersten L-förmigen Rücklaufnut 56 versehen,
die sich nach unten in der Nähe des Vorderendes des Laufstücks und an dessen Boden
zu einem offenen Ende 57 erstreckt. Eine Längsrücklaufnut 58 erstreckt sich über
die Aussparungen 53 und 54 zum Hinterende des Laufstücks 52 und ist an dessen Hinterende
offen. Das Ende 57 der Rücklaufnut 56 ist so angeordnet, daß es sich in allen Stellungen
des Schlittens hinter der Wand 48 befindet, so daß dort gesammelte Flüssigkeit nach
unten in den Hinterabschnitt 49 des Gestells abtropft.
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Um die Rücklaufnuten 56 und 58 sind drei Vakuumnuten 59 angeordnet,
die zusammen eine U-förmige Einheit bilden. Diese Nuten können auf ihrer ganzen
Länge kontinuierlich oder gewUnschtenfalls durch getrennte Schenkel gebildet sein.
Die Enden der Vakuumnut 59 sind verschlossen, und die nuten sind an eine
Vakuumpumpe
angeschlossen. Die Vakuumnuten 59 brauchen sich nicht soweit zum Hinterende des
Laufstücks wie die Längsschenkel zu erstrecken, die bis zu einer Stelle verlaufen,
die sich in allen Lagen des Schlittens hinter der Wand 48 befindet. Die beiden getrennten
Aussparungen 53 und 54 verbessern die Längsstabilität des Lagers, da es relativ
groß ist und einer beträchtlichen Keilwirkung unterliegen würde, wenn nur eine Aussparung
verwendet würde.
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Gemäß Fig.2,4 und 6 ist das gegenüberliegende seitliche Lager mit
einer automatischen Hydraulikeinrichtung versehen, um Verbiegungen des Gestells
10 und des Schlittens 11 sowie eine Ausdehnung infolge Erwärmung oder dergleichen
zu kompensieren.
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Dieses Lager hat ein Laufstück 61, das sich am Schlitten 11 befindet
und durch Zylinderstifte 62 festgehalten wird. Das Laufstück hat vier Rechetiihten
62-65, die symmetrisch an seiner Lagerfläche angeordnet sind. Eine L-förmige Rücklaufnut
66 er-, streckt sich nach oben entlang dem Vorderende des Laufstücks und ist an
ihrem Hinterende 67 an einer Stelle offen, die sich immer hinter der Wand 48 befindet.
Eine zusätzliFhe Rücklaufnut 68 erstreckt sich in Längsrichtung des Laufstücks in
der Nähe seiner Oberseite. In diesem Laufstück gewährleistet eine vertikale Nut
69 eine zwangläufige Trennung zwischen den Vorder- und Hinteraussparungen, so daß
die Schwellen zwischen den Paaren {von Aussparungen zwangläufig getrennt sind. Drei
Vakuumnuten 71-73 sind in U-Form um die Rücklaufnut angeordnet und an ihren Enden
verschlossen. Sie bilden zusammen eine U-förmige Vakuumnuteinheit, die an eine Vakuumpumpe
angeschlossen ist. Das Hinterende der Längsschenkel 71 und 73 erstreckt sich zu
einer Stelle, die in allen Lagen des Schlittens sich hinter der Wand 48 befindet.
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Gemäß Fig.6 hat die Hinterfläche des Laufstücks 61 zehn Senkungen
76, die als Zylinderbohrungen für zehn getrennte Fluidmotoren dienen. Die Bohrungen
76 sind in zwei Gruppen von fünf Bohrungen 77 und 78 angeordnet, Die beiden Gruppen
77 und 78 sind syrmnetrisch zu den Vorder- und Hinteraussparungen 62 - 65 angeordnet.
In jeder Senkung 76 befindet sich ein ebener Kolben 79. Dichtungen (nicht abgebildet)
verhindern eine Undichtigkeit an dem Kolben 79. Die Kolben 79 liegen an der Seitenwand
des Schlittens an, und wenn Druckflüssigkeit hinterden Kolben 79
zugeführt
wird, wird eine Kraft in Abhängigkeit des zugeführten Drucks erzeugt, die das Laufstück
61 gegen das Kissen 60 drückt.
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Die Senkungen sind symmetrisch zu den Aussparungen angeordnet, die
durch die Nuten 62-65 gebildet werden, so daß die auf das Lager ausgeübte Kraft
gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt und eine im wesentlichen gleichmäßige Filmdicke
erzeugt wird.
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Wenn das Gestell 10 verbogen oder infolge Erwärmung oder Spannungseinwirkung
deformiert wird, erzeugt die Druckflüssigkeit in den Senkungen 76 eine Reaktionskraft,
die das Laufstück 61 gegen sein zugehöriges Kissen drückt , um die richtige Vorbelastung
der Anordnung aufrecht zu erhalten. Öffnungen 81 in den Senkungen von Längsverbindungskanälen
80 sind vorzugsweise klein ausgebildet, so daß sie eine gedrosselte Strömungsverbindung
bilden.Diese Drosselung dient zum hydraulischen Sichern der Fluidmotoren gegen eine
schnelle Bewegung infolge impulsartiger Belastung, die auftreten könnte, während
die Werkzeuge an den zu schmiedenden Werkstücken angreifen. Sie beeinflussen jedoch
nicht die Fähigkeit der Fluidmotoren, die stationäre Ausdehnung oder Verbiegung
zu kompensieren. Da das Hinterende 23 des Schlittens 11 sich immer in dem Raum über
dem Hinterabschnitt 49 des Gestells befindet, brauchen keine Rücklaufnuten oder
Vakuumnuten vorgesehen zu sein, um das Lagerschmiermittel zu sammeln. Gemäß Fig.l
und 3 sind die Lagerpaare 24 und 26 ähnlich, aber gegenüberliegend angeordnet, und
jeweils mit Laufstücken 82 mit Längsaussparungen 83 versehen, die an die Pumpe angeschlossen
sind und mit Druckflüssigkeit versorgt werden. Unterkissen 84 sind mit dem Gestell
10 direkt verschraubt, während Oberkissen 86 lösbar an Gestellplatten 87 befestigt
sind. Das seitliche Lagerpaar 27 hat ähnliche, aber gegenüberliegende Laufstücke
88 an dem Schlitten und Kissen 89 an dem Gestell. Die Laufstücke 88 sind mit Rechtecknuten
90 versehen. Das Lagerschmiermittel für die Hinterlager strömt nur an den Schwellen
der entsprechenden Lager vorbei und tropft nach unten in den Hinterabschnitt 49,
der als Sammelbehälter für das Lagerschmiermittel dient.
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Fig.8 zeigt ein Schaltbild des Hydraulik- und Vakuumkreises der Lageranordnung.
Eine Pumpe 91 hat einen Einlaß, der an dem durch den Hinterabschnitt 49 gebildeten
Sammelbehälter angeschlossen
ist. Ein Hochdruckauslaß 95 der Pumpe
ist über einen Filter 92 an ein Regelüberströmventil 93 angeschlossen, das einen
vorbestimmten Speisedruck aufrechterhält. Für das abgebildete Ausführungsbeispiel
beträgt dieser Druck etwa 17,5 at(250 psi).
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Das überströmventil leitet überschüssige Flüssigkeit über eine Rückleitung
94 zum Sammelbehälter 49 zurück. Die Pumpe 91, das Filter 92 und das Überströmventil
93 sind vorzugsweise am Gestell 10 der Presse befestigt und mit einem Verteiler
96 am Schlitten 11 durch eine flexible Druckleitung 97 verbunden. Vom Verteiler
96 strömt die Druckflüssigkeit zu vier Verzweigungen 98 - 101. Die Verzweigung 98
befindet sich in der Versorgung der Laufstücke 28 und 32 an einer Seite des Schlittens
und des Laufstücks 52. Die zweite Verzweigung 99 befindet sich in der Versorgung
der Laufstücke 28 und 32 an der anderen Seite des Schlitzes und auch in der Versorgung
der Senkungen 76 des Laufstücke 61. Die dritte Verzweigung 100 befindet sich in
der Versorgung der Aussparungen 62-63 des Laufstücks 61. Die vierte Verzweigung
101 befindet sich schließlich in der Versorgung der Laufstücke 82 und 88 am Hinterende
des Schlittens.
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Der Verteiler 96 ist mit den Verzweigungen 98 - 101 über relativ
dicke Leitungen verbunden, so daß ein relativ niedriger Druckabfall zwischen dem
Verteiler und den entsprechenden Verzweigungen auftritt. Die Aussparungen der Laufstücke
28,32,52,61, 82 und 88 sind jeweils getrennt mit den entsprechenden Verzweigungen
durch Kapillarröhrchen 102 verbunden. Jedes Kapillarröhrchen hat eine solche Größe
und Länge, daß es den gewünschten Strömungswiderstand erzeugt. Jedes Laufstück ist-mit
einer Längsbohrung 105 versehen, die die zugehörige Aussparung mit dem zugehörigen
Kapillarröhrchen 102 verbindet. Die Verzweigung 99 ist mit den Senkungen 76 über
relativ dicke Leitungen 103 verbunden, so daß praktisch kein Druckabfall in diesen
auftritt. Die Leitungen 103 sind jedoch mit jeder Senkung 76 über eine Drosselöffnung
81 (abgebildet in Fig.6) verbunden, so daß jede Senkung und ihr zugehöriger Kolben
im wesentlichen hydraulisch gegen eine schnelle Bewegung gesichert sind.
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Eine Vakuumpumpe 104 ist mit einem Vakuumschlitz über eine flexible
Leitung 106 an eine Verzweigung 107 am Schlitten 11 angeschlossen. Vorzugsweise
sind die Vakuumpumpe und die Schmiermittelpumpe
91 eine einfache
oder kombinierte Einheit (wie in Fig.l abgebildet), die das Schmiermittel unter
Druck setzen und das von der Anordnung erforderliche Vakuum erzeugen kann. Die Verzweigung
107 ist über Leitungen 108 mit den Vakuumnuten in den Laufstücken 28, 32, 52 und
61 verbunden. Da ein Vakuum für die Hinterlager nicht erforderlich ist, sind diese
nicht an die Verzweigung 107 angeschlossen.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wurden die Drucke der
verschiedenen Teile des Hydrauliksystems gemessen. Es wurde festgestellt, daß der
Druck in der Verzweigung 98 etwa 17,0 at (242 psi) und der Druck in der Verzweigung
99 etwa 17,3 at(246 psi) und der Druck in der Verzweigung 100 etwa 17,4 at (248
psi) betrug. Wenn Gleichgewicht erreicht wurde, betrug der Druck in der Aussparung
34 des Laufstücks 32 des Paars von Lagern 18 8,15 at (116 psi), während der Druck
in der zugehörigen Aussparung 34 des Laufstücks28 an der rechten Seite (gesehen
in Fig.2) 6,6 at (94 psi) betrug. Der entsprechende Druck in den Aussparungen 34
an dem linken Paar von Lagern 17 betrug 9,5 at (135 psi) für das untere Laufstück
32 und 7,95 at (113 psi) für das obere Laufstück 28. Das Laufspiel zwischen den
gegenüberliegenden Lagern beträgt vorzugsweise 12,5/100 - 25/100 von 1 mm (5/1000-10/1000
von 1) Gesamtspiel.
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Beim Betrieb bewirkt der Druck der Flüssigkeit in den Laufstücken
32, daß der Schlitten leicht von den Kissen 33 angehoben wird, so daß die oberen
Laufstücke 28 näher zu den Kissen 29 kommen. Eine sehr leichte Bewegung ändert stark
die Strömung durch das Lager, da die wirksame öffnung, die durch das Lager entlang
der Schwelle ausgebildet wird, relativ lang ist. Daher bewirkt eine sehr kleine
Bewegung eines Laufstücks zu oder weg von seinem zugehörigen Kissen eine starke
Druckänderung in den Aussparungen, da der Druckabfall in den Kapillarröhrchen 102
sich mit der Strömung ändert. Es ist in der Praxis festgestellt worden, daß die
Gleichgewichtslage des Schlittens sich nur sehr wenig verschiebt, selbst wenn relativ
große Änderungen in der Kraft auftreten, die von den Lagern aufgenommen wird. Das
Gewicht des Schlittens fördert die Einstellung des zu erreichenden Gleichgewichts,
wenn die Unterlager unter den Auflägeansätzen 19
unter einem höheren
Druck als die Oberlager stehen, Wenn die Belastung nach unten des Schlittens sich
so ändert, daß der Schlitten nach unten bewegt werden würde, nimmt die wirksame
Öffnung über der Schwelle der Laufstücke 32 stark ab, so daß eine Verringerung der
Strömung und ein Druckanstieg in den Aussparungen 34 der Laufstücke die Folge ist.
Gleichzeitig wird die wirksame Öffnung über der Schwelle der Laufstücke 28 größer,
so daß die Strömung ansteigt, was einen größeren Druckabfall in den zugehörigen
Kapillarröhrchen 102 verursacht. Das bewirkt einen Druckabfall in den Aussparungen
34 in den Laufstücken 28. Da die Drücke in den gegenüberliegenden Laufstücken sich
in entgegengesetzter Richtung ändern, tritt eine sehr kleine Bewegung auf, bevor
das Gleichgewicht wieder erreicht wird, selbst wenn relativ große Belastungsänderungen
stattfinden. Die Lager nehmen also eine genaue Lageeinstellung des Schlittens relativ
zum Gestell vor.
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Eine ähnliche Wirkung zeigen die seitlichen Lager. Eine automatische
Kompensation der Deformierung des Gestells wird jedoch durch die Verwendung der
Hydraulikmotoreinheit erreicht, die durch die Senkungen 76 und die zugehörigen Kolben
79 gebildet wird. Wenn die Anordnung unter Druck gesetzt wird, wird eine Kraft auf
das Gestell ausgeübt, die zu einem Spreizen der Seiten neigt. Das könnte zu einer
Ungenauigkeit der Lageeinstellung des Schlittens oder zu einem Verlust an Wirksamkeit
der Lager führen, wenn nicht die durch die Hydraulikmotoren erreichte Nachlaufbewegung
vorgenommen würde. Die Hydraulikmotoren halten das Laufstück 61 in der Nähe von
seinem Kissen 61 und das gewünscht kleine Spiel in den seitlichen Lagern aufrecht.
Da die Öffnung 81 dazu dient, eine schnelle Bewegung des Kolbens 71 zu verhindern,
erzeugt eine Impulsbelastung während des Schmieden8 inne größere seitliche Bewegung
des Schlittens.
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In dem beschriebenen Ausfßhrungsbeispiel der Presse stellte sich
der Druck in den beiden Aussparungen 53 und 54 auf 6,47 at (92 pri) und 8,57 ru(123
psi) ein, während der Druck in den vier Auggparungen 62 - 65 zwischen 8,92 at (127
psi) und 9,27 at (132 psi) lag. Die kleine Differenz zwischen den Drucken in den
Aussparungen 62 - 65 zeigt die Wirksamkeit der Betätigungseinrichtungen
bei
dem Aufrechterhalten einer gleichmäßigen Filmdicke zwischen dem Laufstück 61 und
dem Kissen 60.
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Die Verwendung des hydraulischen Nachlaufs zur Kompensation einer
Verspannung des Gestells für die seitlichen Lager ist wünschenswert, da ofttelativ
große Seitenkräfte auftreten und der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Seitenflächen
des Gestells relativ groß ist. Da die Lager, die die vertikale Bewegung aushalten,
eng benachbart sind, ist der Einfluß der Wärme nicht besonders groß und daher eine
automatische Kompensation der Wärmeausdehnung nicht erforderlich. Ferner ist die
Steifheit des Gestells über eine derartige große Spannweite größer als die Steifheit
zwischen den in größerem Abstand voneinander getrennten Seiten.
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Eine Kompensation der Wärmeausdehnung am Hinterende des Schlittens
ist ebenso wenig erforderlich wie eine Kompensation einer Verspannung des Gestells.
Die am Hinterende auftretende Wärme ist nicht so groß wie die am Kopfende auftretende
Wärme, und die vertikalen und seitlichen Kräfte am Hinterende des Schlittens sind
relativ klein im Vergleich zu den Kräften am Kopfende.
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Bei der praktischen Erprobung ist festgestellt worden, daß eine größere
Genauigkeit des Schmiedens durch einen Schlitten erreicht werden kann, der durch
Lager gemäß der Erfindung gelagert ist, als es bisher mit üblichen Schlittenlagern
möglich war. Die gegenüberliegenden Lager arbeiten als vorbelastete Lager, so daß
kein freies Spiel in den Lagern auftritt. Ferner wird ein Festfressen im wesentlichen
vermieden, da der Lagerfilm durch die Druckquelle vor Beginn der Schlittenbewegung
erzeugt wird.
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Patentansprüche