DE19957217A1 - Anordnung zum automatischen Wechsel von Werkzeugen an einer Antriebsspindel von Bearbeitungsmaschinen - Google Patents
Anordnung zum automatischen Wechsel von Werkzeugen an einer Antriebsspindel von BearbeitungsmaschinenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, die mindestens eine Antriebsspindel mit einer Schnittstelle für ein Werkzeug zum Fräsen oder Bohren aufweist. Um einen automatischen Wechsel von Werkzeugen bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung zu gewährleisten, ist die Antriebsspindel (3) mit einem Führungsabschnitt (5) mit Rastausnehmungen (6) zum formschlüssigen Arretieren der Antriebsspindel (3) in einer definierten Winkelposition versehen. In konzentrischer Form zur Antriebsspindel (3) ist eine Klemmeinrichtung (31) mit Klemmbacken (38) vorgesehen, welche die Rastelemente (11) mit der Gegenkontur zu den Rastausnehmungen (6) zum Arretieren der Antriebsspindel (3) in der vorgegebenen Winkelposition enthalten. Das Werkzeug (7) wird mit einer Greifeinrichtung (25) in Richtung der Achse der Antriebsspindel (3) zugeführt und mit einer definierten koaxialen Drehbewegung (43) entgegen der Schneidrichtung automatisch gekuppelt. DOLLAR A Das Einsatzgebiet der Erfindung ist das mehrseitige Bearbeiten von großen und schweren Werkstücken mit tiefen Konturen, Freiformflächen und Hinterschneidungen, insbesondere das Formstofffräsen für die direkte Herstellung von Formen für Gußteile.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine, insbesondere eine Werkzeugmaschine zum
mehrseitigen Bearbeiten von großen und schweren Werkstücken mit tiefen Konturen,
Freiformflächen und Hinterschneidungen, insbesondere zum Formstoffräsen für die direkte
Herstellung von Formen für Gußteilen, wobei die Bearbeitungsmaschine mindestens eine
Antriebsspindel mit einer Schnittstelle für ein Werkzeug zum Fräsen oder Bohren aufweist
und mit einem das Werkzeug beim automatischen Wechsel haltenden Greifer versehen ist.
Bekannt sind Bearbeitungsmaschinen, die für den automatischen Wechsel der Werkzeuge
eine Motorspindel mit einem integrierten Spannsystem aufweisen, das durch Federkraft
Werkzeuge spannt und durch Pneumatik oder Hydraulik Werkzeuge löst. Eine wichtige
Voraussetzung für den automatischen Werkzeugwechsel ist das Vorhandensein einer
geeigneten Schnittstelle zwischen dem Werkzeug und der Antriebsspindel. Bekannte
Schnittstellen bei Werkzeugmaschinen sind zum einen die Steilkegelaufnahme (SK) und zum
anderen die Hohlschaftkegelaufnahme (HSK). Für beide Bauarten gibt es mehrere genormte
Baugrößen und Modifikationen. Bei der Steilkegelaufnahme wird über geschliffene
kegelförmige Paßflächen durch Einzug des Werkzeughalters in die Spindelwelle ein
Reibschluß erzeugt, welcher zur Übertragung des Drehmoments dient. Gleichzeitig wird das
Werkzeug in der Spindelwelle über die kegelförmigen Paßflächen zentriert und positioniert.
Weitere Modifikationen der Spannaufnahmen verfügen über Klauen, welche einen
zusätzlichen Formschluß zum Übertragen hoher Drehmomente herstellen. Nachteilig ist, daß
es bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung infolge der hohen Drehzahlen bei der Fliehkraft
zur Aufweitung des Konus kommt, die nach dem Anhalten der Spindel wieder zurückgeht
und zu einer Presspassung führt, so daß das Werkzeug nur unter Schwierigkeiten wieder
gelöst werden kann.
Kennzeichnend für die HSK-Aufnahmen ist die Plananlage zwischen Werkzeug und
Antriebsspindel. Diese Verbindung ist sehr steif und erlaubt sehr hohe Drehzahlen.
Antriebsspindeln mit HSK-Aufnahmen werden deshalb bevorzugt in Maschinen zur
Hochgeschwindigkeitsbearbeitung eingesetzt.
Sowohl die SK als auch die HSK-Aufnahmen erfordern einen komplizierten Aufbau der
Antriebsspindeln mit einer Hohlwelle und einem Einzugsmechanismus. Die Fertigung einer
Spindel für den automatischen Werkzeugwechsel gestaltet sich deshalb sehr kostenintensiv.
Gleichzeitig sind die Aktivelemente des Einzugsmechanismus relativ verschleissanfällig.
Weiterhin erhöht sich die Masse, der Außendurchmesser und die Länge der Spindel um ca. 30
bis 50% gegenüber einer Spindel mit einem Voll-Wellenquerschnitt. Entsprechend
verschlechtert sich das Masse-Leistungsverhältnis des Spindelantriebs.
Bekannt ist des weiteren aus der WO 9847 655 A1 eine Werkzeugmaschine mit einer
automatisch arbeitenden Wechselvorrichtung für Bearbeitungswerkzeuge. Die
Wechselvorrichtung umfaßt eine Greiferhand und eine Adaptereinrichtung für die
Schnittstelle. Die Schnittstelle weist einen Bajonettverschluß auf, der bei Drehung der
Werkzeugspindel mit der Adaptereinrichtung mit dem Bajonett verriegelt wird. Für die
Steuerung eines automatischen Werkzeugwechsels sind Sensoren erforderlich, die den
Aufbau der Wechselvorrichtung aufwendiger gestalten können. Um eine definierte Lage der
Antriebsspindel beim Einrasten des Bajonettverschlusses zu ermöglichen, ist eine Regelung
für den Antrieb der Spindel erforderlich. Dabei ist das Bearbeitungswerkzeug drehfest
zwischen den Backen der Greiferhand gehalten. Nachteilig ist, daß ein Bajonettverschluß als
Schnittstelle bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung weniger gut geeignet ist. Ein
wichtiges Kriterium ist hier die Steifigkeit der Spindel einschließlich der Werkzeugaufnahme
sowie die Steifigkeit der bewegten Maschinenteile, was bei den bekannten
Maschinenspindeln eine große Masse voraussetzt.
Ganz im Gegensatz dazu fordert die Bearbeitung von komplexen Werkstücken aus leicht
zerspanbaren Werkstoffen relativ hohe Vorschubgeschwindigkeiten, wobei hohe
Beschleunigungen in den Achsen erforderlich sind. Bei der mehrseitigen Bearbeitung großer
Werkstücke in einer Aufspannung sowie bei tiefen Konturen, Freiformflächen und
Hinterschneidungen sind außerdem Dreh- und Schwenkachsen erforderlich. Hier sind Masse
und Einbauverhältnisse der Antriebsspindel kritische Faktoren. Bei der Bearbeitung derartiger
Werkstücke in Verbindung mit einem automatischen Werkzeugwechsel ist der Einsatz der
bekannten Antriebsspindeln wegen ihrer relativ großen Masse und ihres großen Platzbedarfs
begrenzt.
Die Erfindung bezweckt eine konstruktiv einfache Werkzeugmaschinenanordnung, die einen
automatischen Wechsel von Werkzeugen bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung
gewährleistet. Darüber hinaus soll die Antriebsspindel wenig Masse aufweisen und einen
geringen Platzbedarf erfordern, um eine hohe Leistungsdichte zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Bearbeitungsmaschine durch eine Anordnung
mit einer Antriebsspindel gelöst, die am abtriebsseitigen Endabschnitt einen
Führungsabschnitt mit Rastausnehmungen zum formschlüssigen Arretieren der
Antriebsspindel in einer definierten Winkelposition und endseitig einen Spindelzapfen
aufweist, der mit einer Schnittstelle für ein Bearbeitungswerkzeug in Form eines
Kreiskeilprofils und mit einer Anzahl von mindestens drei Kreiskeilprofilsegmenten
ausgebildet ist.
Mit Hilfe einer in konzentrischer Form zur Drehachse der Antriebsspindel angeordneten
Klemmvorrichtung mit Klemmbacken und Rastelementen ist die Antriebsspindel in einer
vorgegebenen Winkelposition arretierbar, wobei das Werkzeug mit einer Greifeinrichtung in
Richtung der Achse der Antriebsspindel zuführbar und mit einer definierten rotarischen
Bewegung entgegen der Schneidrichtung automatisch kuppelbar beziehungsweise mit einer
Drehbewegung in Schneidrichtung entkuppelbar ist. Nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung kann die Spindelwelle der Antriebsspindel als Vollwelle ausgeführt werden, was
einen einfachen und raumsparenden Aufbau der Werkzeugmaschine zur Folge hat.
Die vorgeschlagene Lösung einer massesparenden Bauweise eignet sich infolgedessen
besonders für die Bearbeitung von großen und schweren Werkstücken mit tiefen Konturen,
Freiformflächen und Hinterschneidungen, bei denen es in der Praxis günstiger ist, die
Vorschubbewegungen in das Werkzeug zu legen. Dadurch werden hohe Beschleunigungen in
den Achsen der Bearbeitungsmaschine möglich, die zu kürzeren Bearbeitungszeiten führen.
Die vorgeschlagen Erfindung eignet sich besonders für das Formstoff-Fräsen für die direkte
Herstellung von Formen für Gußteile.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist eine nicht lagegeregelte
Antriebsspindel zum Zwecke des Festsetzens in dem Führungsabschnitt eine Anzahl von n
Rastausnehmungen auf, die im Winkel von 360°/n versetzt angeordnet sind. Die
Rastausnehmungen sind axial oder radial wirkend, beispielsweise Nuten, Nocken oder
Kurven mit prismatischen Führungsflanken, die beim Positionieren mit entsprechenden
Rastelementen der Klemmeinrichtung zusammenwirken.
Das Arretieren der Spindel kann auf einfache Weise durch den Vorschub der
Bearbeitungsmaschine erreicht werden, wobei die Spindel durch axialen Vorschub im
Leerlauf ohne Drehmoment in die Rastposition eingedreht wird. Alternativ kann die Spindel
langsam drehend mit kleinem Drehmoment in die Rastposition überführt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Festsetzen der Antriebsspindel
in der Rastposition über eine Klemmvorrichtung mit einer Anzahl von synchron bewegbaren
Arbeitszylindern, vorzugsweise mit drei Hydraulik- oder Pneumatikzylindern, welche
konzentrisch zur Rotationsachse des Werkzeugs und in Umfangsrichtung in einem
gleichmäßigen Winkelabstand versetzt angeordnet sind und radial zur Mittelachse der
Klemmvorrichtung wirken. Jeder Arbeitszylinder trägt eine Formbacke mit einem
Rastelemente, das formschlüssig mit der jeweiligen Rastausnehmung in dem
Führungsabschnitt der Antriebsspindel versperrt werden kann. Die Antriebsspindel kann
somit auf eine einfache mechanische Art und Weise in einer vorgeschriebenen Lage
festgestellt und in die Werkzeugwechselposition gestellt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebsspindel
einen Spindelantrieb mit einer Regelung zum Einstellen einer definierten Winkelstellung
aufweist. Das Werkzeug ist hierbei mit einer definierten Drehbewegung entgegen der
Schneidrichtung automatisch kuppelbar beziehungsweise mit einer Drehbewegung in
Schneidrichtung entkuppelbar.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schnittstelle für
die Werkzeugaufnahme des Spindelzapfens die Außenkontur eines Kreiskeilprofils mit
Kreiskeilprofilsegmenten aufweist, wobei das Werkzeug eine Nabe mit einer Innenkontur
besitzt, die eine an die Außenkontur des Spindelzapfen angepaßte Anzahl von
Profilsegmenten mit einem Kreiskeilnutenprofil aufweist. Im Rahmen der Erfindung ist
weiter vorgesehen, daß das Werkzeug mit Hilfe des Greifers in Richtung der Drehachse der
Antriebsspindel axial zugeführt und gegen die Drehrichtung der Spindelwelle mit einem
definierten Drehmoment beaufschlagbar ist.
Die Ausgestaltung der Schnittstelle mit einem Kreiskeilprofil mit Kreiskeilprofilsegmenten
hat den Vorteil, daß für die Befestigung des Werkzeuges mit dem Greifer eine geringe
Schwenkbewegung ähnlich wie bei einem Bajonettverschluß notwendig ist. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die Werkzeugaufnahme mit einfachen Mitteln
selbstzentrierend ist. Die Bearbeitungsmaschine kann damit bei hohen Drehzahlen
schwingungsfrei und mit geringer Unwucht betrieben werden.
Der besondere Vorteil einer Kreiskeilverbindung ist darin zu sehen, daß die
Werkzeugaufnahme sich selbsthemmend verkeilt und in radialer sowie in axialer Richtung
Kräfte übertragen werden können.
Beim automatischen Bearbeiten von Werkstücken kann das Werkzeug mit einer
Greifeinrichtung in Richtung der Achse der Antriebsspindel zugeführt und mit einer
definierten koaxialen Drehbewegung automatisch gekuppelt oder entkuppelt werden.
Schließlich kann die Greifeinrichtung in die Klemmeinrichtung integriert werden. Nach einer
Weiterbildung der Erfindung ist ein Wechselgreifer vorgesehen, wobei die Mitnehmer des
Drehantriebes der Spannvorrichtung formschlüssig in das Formsegment des Werkzeugs
einkuppeln und dieses während des Arretierens und beim Lösevorgang mit einem
Drehmoment beaufschlagen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zu
dem Ausführungsbeispiel gehörenden Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 die Motorspindel einer Bearbeitungsmaschine,
Fig. 2 die Antriebsspindel mit Klemmvorrichtung und dem Greifer mit dem Werkzeug,
Fig. 3 die Anordnung gemäß Fig. 2 nach dem Werkzeugwechsel,
Fig. 4 die Anordnung nach Fig. 2 in Rastposition der Antriebsspindel,
Fig. 5 die Anordnung nach Fig. 2 beim Ankuppeln des Werkzeugs,
Fig. 6 die Seitenansicht einer Werkzeugausführung,
Fig. 7 die perspektivische Ansicht des in Fig. 6 in der Seitenansicht gezeigten Werkzeugs,
Fig. 8 eine Klemmbacke mit Rastnase,
Fig. 9 eine Klemmbacke mit Rastbolzen,
Fig. 10 die Seitenansicht eines Werkzeughalters für kleine Bearbeitungswerkzeuge und
Fig. 11 eine perspektivische Darstellung des Werkzeughalters gemäß Fig. 10
in schematischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert eine Motorspindel 1 mit einer um eine Drehachse 2
angetriebene Antriebsspindel 3, die aus dem Spindelgehäuse herausgeführt ist. Die
Antriebsspindel 3 ist an ihrem abtriebsseitigen Endabschnitt 4 mit einem Führungsabschnitt 5
mit Rastausnehmungen 6 versehen, die zum formschlüssigen Arretieren der Antriebsspindel 3
in einer definierten Winkelposition vorgesehen sind. Die definierte Winkelposition ist
erforderlich, um ein Bearbeitungswerkzeug, nachfolgend Werkzeug 7, in einer ebenfalls
vorgeschriebenen Lage mit der Antriebsspindel 3 fügen zu können. Die Antriebsspindeln 3
werden im wesentlichen nach zwei unterschiedlichen Ausführungen unterschieden, wobei die
eine Ausführung mit einer Regelung des Spindelantriebs zum Einstellen einer definierten
Winkelstellung versehen ist. Bei der lagegeregelten Antriebsspindel 3 wird die Position der
Spindelwelle für den Werkzeugwechsel in die speicherprogrammierbare Steuerung der
Maschine programmiert, wobei beim Werkzeugwechsel die Antriebsspindel 3 stets in die
entsprechende Position eindreht und mit vollem Drehmoment gehalten wird. Bei einer
wesentlich konstengünstigeren Antriebsspindel 3, die keine Lageregelung besitzt, ist es
erforderlich, die Winkelposition mit mechanischen Mitteln einzustellen.
Zum Festsetzen der Antriebsspindel 3 weist der Führungsabschnitt 5 der Antriebsspindel 3
eine Anzahl n im gleichmäßigen Winkelabstand auf der Mantelfläche versetzt angeordnete
axial oder radial wirkende Rastausnehmungen 6, wie Nuten, Nocken oder Kurven mit
prismatischen Führungsflanken auf. Die in Fig. 1 erkennbare Rastausnehmung 6 weist eine
Nut 8 mit keilförmig divergierenden Flanken 9 auf, die zur Führung eines Rastelements 11
dienen, das in Fig. 8 und Fig. 9 dargestellt ist. Das Rastelement 11 kann durch eine
Rastnase 12 in Fig. 8 oder einen Rastbolzen 13 in Fig. 9 gebildet werden.
Der Führungsabschnitt 5 der Antriebsspindel 3 in Fig. 1 wird durch eine
wellenabsatzförmige Plananlage 14 begrenzt. In Axialrichtung endseitig ist die
Antriebsspindel 3 mit einem Spindelzapfen 15 versehen, der mit einer Schnittstelle für das
Werkzeug 7 ausgebildet ist. Das in Fig. 7 beispielhaft ausgeführte Werkzeug 7 weist ein
Schneidenteil 16 und ein Nabenteil 17 mit einer über die Breite des Schneidenteils 16
hinausragenden Nabenhülse 18 auf. Die Nabenhülse 18 ist auf der Außenseite mit einer
umlaufenden Ringnut 19 versehen, was in Fig. 6 deutlich erkennbar ist. Durch die Ringnut
19 wird ein Ringbund 21 gebildet wird, der im Bereich seiner Stirnseite mit einem axial
angeordneten Formelement 23 in Umfangsrichtung unterbrochen wird. Das Formelement 23
kann eine U-förmige Ausnehmung 23' aufweisen, deren Innenflächen 22 leicht konisch
gestaltet sind. Rechtwinklig zur Längserstreckung des Ringbundes 21 ist die Nabenhülse 18
mit einer Planfläche 24 abgeschlossen, die an der in Fig. 1 gezeigten Plananlage 14 der
Antriebsspindel 3 zur Anlage kommt, wenn das Werkzeug 7 mit der Antriebsspindel 3
gekuppelt ist.
Zum Ankuppeln des Werkzeugs 7 ist eine Greifeinrichtung 25 mit einem Greifarm 26
vorgesehen, was in Fig. 2 und Fig. 3 abgebildet ist. In Fig. 3 ist die Greiferhand 27 mit
Greifklauen 28 erkennbar, die in die Ringnut 19 eingreifen. Seitlich der Greifklauen 28 sind
Greiffinger 29 erkennbar, die in U-förmige Ausnehmung 23' eingreifen, die im Ringbund 21
der Nabenhülse 18 angeordnet ist. Aus der angegebenen Darstellung ergibt sich, daß auf diese
Weise das Werkzeug 7 und die Antriebsspindel 3 in einer definierten Winkelposition beim
Werkzeugwechsel gehalten sind, wenn die Rastelemente 11 der Klemmvorrichtung 31 in die
Rastausnehmungen 6 der Antriebsspindel 3 und die Greiffinger 29 der Greifeinrichtung 25 in
die U-förmige Ausnehmung 23' des Werkzeugs 7 eingreifen. Fig. 2 zeigt die
Greifeinrichtung 25 vor dem Werkzeugwechsel, während Fig. 3 die Greifeinrichtung 25
nach dem Werkzeugwechsel zeigt.
Im umgekehrten Sinn zeigt Fig. 3 die Greifeinrichtung 25 vor der Entnahme des Werkzeugs
7 aus der Antriebsspindel 3 beziehungsweise Fig. 2 die Entnahme des Werkzeugs 7, was mit
ein und derselben Greifeinrichtung 25 vorgenommen werden kann.
Aus der gezeigten Darstellung wird außerdem deutlich, daß die Entnahme des Werkzeugs 7
aus der Antriebsspindel 3 eine definierte Winkelstellung erforderlich macht, damit die
Greiffinger 29 der Greifeinrichtung 25 in das Formelement 23 eingreifen können. Wenn die
Antriebsspindel 3 nicht mit der oben erwähnten Regelung für die Lage ausgerüstet ist, wird
eine Klemmeinrichtung 31 vorgesehen, die anhand von Fig. 2 näher erläutert werden soll.
Die Klemmeinrichtung 31 weist auf einer Halteplatte 32 eine Durchgangsöffnung 33 auf, die
konzentrisch zur der Drehachse 2 der Antriebsspindel 3 beziehungsweise der Rotationsachse
des Werkzeugs 7 angeordnet ist. In konzentrischer Form zur Drehachse 2 der Antriebsspindel
3 ist eine Anzahl von synchron betätigbaren Arbeitszylindern 35 angeordnet.
Als Arbeitszylinder 35 werden vorzugsweise Hydraulik- oder Pneumatikzylinder eingesetzt,
welche in Umfangsrichtung in einem gleichmäßigen Winkelabstand versetzt angeordnet sind
und radial zur Mittelachse 36 der Klemmeinrichtung 31 wirken. Die Arbeitskolben 37 sind
jeweils mit einer Klemmbacke 38 ausgerüstet, die mit einem Rastelement 11 versehen ist. Das
Rastelement 11 ist in der gezeigten Darstellung eine Rastnase 12, welche eine etwas geringere
Breite wie die in Fig. 1 gezeigte Nut 8 in dem Führungsabschnitt 5 der Antriebsspindel 3
aufweist.
Um einen Werkzeugwechsel vornehmen zu können, befindet sich die Klemmeinrichtung 31
mit der Durchgangsöffnung 33 in konzentrischer Lage zur Drehachse 2 der Antriebsspindel
3, wie in Fig. 4 dargestellt. Die Arbeitskolben 37 der Arbeitszylindern 35 werden in die
pfeilmäßig gekennzeichnete Kolbenrichtung 39 durch Betätigen der Arbeitszylindern 35 bis
auf die Tiefe der Nut 8 in der Antriebsspindel 3 vorgeschoben und in dieser Stellung gehalten.
Anschließend oder simultan wird der durch den Vorschubpfeil 41 verdeutlichte Vorschub der
Antriebsspindel 3 in Betrieb genommen. Dadurch erfolgt gleichzeitig eine gegenseitige axiale
und radiale Annäherung der Rastausnehmung 6 mit den Rastelementen 11, die durch die
divergierenden Nutflanken 9 bis zum Einrasten der Rastnase 12 in die Nut 8 geführt werden.
Das Eindrehen der Antriebsspindel 3 in die Raststellung kann somit einfach durch axialen
Vorschub im Leerlauf ohne Drehmoment der Werkzeugmaschine vorgenommen werden.
Soweit erforderlich kann die Antriebsspindel 3 langsam drehend mit kleinem Drehmoment
bewegt werden, wobei eine Endabschaltung erforderlich ist.
Nach dem Einfahren der Antriebsspindel 3 können in der Raststellung die zum
Werkzeugwechsel erforderlichen Drehmomente übertragen werden. Im Gegensatz zu
herkömmlichen Werkzeugmaschinen, wird das Drehmoment nicht mit der Antriebsspindel 3,
sondern mit der Greifeinrichtung 25 für das Werkzeug 7 bewerkstelligt, wodurch das
Drehmoment wesentlich einfacher regelbar und einstellbar ist. Eine übermäßige
Beanspruchung der Werkzeugwechselvorrichtung ist aus diesem Grunde ausgeschlossen.
Zum Werkzeugwechsel wird das Werkzeug 7 mit der Greifeinrichtung 25 gemäß Fig. 4 in
die pfeilmäßig gekennzeichnete Achsrichtung 42 der Antriebsspindel 3 zugeführt, bis mit der
Planfläche 24 des Werkzeugs 7 die Plananlage 14 der Antriebsspindel 3 erreicht ist, was in
Fig. 5 zeichnerisch verdeutlicht ist. Das automatisch Kuppeln des Werkzeugs 7 erfolgt mit
einer definierten Drehbewegung 43 entgegen der Schneidrichtung beziehungsweise mit einer
Drehbewegung 44 in Schneidrichtung, wenn das Werkzeug 7 abzukuppeln ist. Die zum
Kuppeln erforderlichen Drehmomente werden hierbei nicht durch die Antriebsspindel 3
übertragen, sondern mit der Greifeinrichtung 25 vorgegeben, was insbesondere bei kleinen
Spindelabmessungen von Bedeutung ist. Die Antriebsspindel 3 kann somit eine leichte
Bauweise und eine geringe Masse aufweisen.
Um eine drehfeste Vereinigung der Antriebsspindel 3 mit dem Werkzeug 7 zu gewährleisten,
ist diese an ihrem abtriebsseitigen Endabschnitt 4 mit einem Spindelzapfen 15 versehen, der
als Schnittstelle für das Werkzeug 7 ausgebildet ist. Die Schnittstelle des Spindelzapfens 15
weist die Außenkontur eines Kreiskeilprofils 45 mit mindestens drei Kreiskeilprofilsegmenten
46 in Umfangsrichtung auf, was in Fig. 1 erkennbar ist. Das in Fig. 7 gezeichnete
Werkzeug 7 weist in der Nabenbohrung 47 eine Innenkontur mit mindestens drei
Kreiskeilnutsegmenten 48 auf, die aus Kreiskeilnuten 49 gebildet sind. Eine
Kreiskeilverbindung ist an sich bekannt und braucht an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt
werden.
Die Kreiskeilverbindung mit Kreiskeilprofilsegmenten 46, 48 hat den Vorteil, daß das
Werkzeug 7 mit Hilfe des Greifarms 26 gegen oder in Drehrichtung der Antriebsspindel 3 mit
einer Rotationsänderung in einem Winkelbereich kleiner als 120° kuppelbar und mit einem
definierten Drehmoment beaufschlagbar ist.
Eine Vereinfachung der Anordnung zum Werkzeugwechsel kann dadurch erreicht werden,
daß die Klemmeinrichtung 31 und die Greifeinrichtung 25 in einen gemeinsamen
Wechselgreifer integriert sind, was zeichnerisch nicht weiter ausgeführt ist.
Der Werkzeugwechsel kann bei einer Werkzeugmaschine auf kleinstem Raum bei geringer
Baugröße realisiert werden. Neben der konstruktiven Vereinfachung und der
Leistungssteigerung zeichnet sich die Erfindung durch eine Unempfindlichkeit gegenüber
nicht-schmierenden oder abrasiv wirkenden Bearbeitungsrückständen aus, die insbesondere
bei der Bearbeitung von Formstoffen bei der Herstellung von Formen für die Produktion von
Gußteilen entstehen können. Damit bei kleiner Baugröße und geringem Gewicht Werkzeuge 7
mit geringen Werkzeugabmessungen eingesetzt werden können, ist ein in Fig. 11
gezeichneter Werkzeughalter 51 vorgesehen, der mit einer Nabe 52 und einer im oberen Teil
der Nabe 52 umlaufenden Ringnut 19 ausgebildet ist, wobei die Ringnut 19 mit einem
Formelement 23 in der oben beschriebenen Weise unterbrochen ist. Die Innenkontur der Nabe
52 ist mit den Kreiskeilnutsegmenten 48 ausgebildet. In Werkzeugrichtung weist der
Werkzeughalter 51 nach Fig. 10 einen Hohlschaft 53 zur Aufnahme eines Werkzeugschaftes
54 auf, der in der vorliegenden Zeichnung strichpunktiert angedeutet ist. Mit Hilfe des
Werkzeughalters 52 können sehr kleine Werkzeuge 7 mittels der Greifeinrichtung 25 in den
automatischen Werkzeugwechsel einbezogen werden. Dadurch kann der Werkzeugwechsel
von Hand vermieden werden.
Claims (12)
1. Anordnung zum automatischen Wechsel von Werkzeugen an einer Antriebsspindel einer
Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Werkzeugmaschine zum mehrseitigen
Bearbeiten von großen und schweren Werkstücken mit tiefen Konturen, Freiformflächen
und Hinterschneidungen, vorzugsweise zum Formstoffräsen für die direkte Herstellung
von Formen für Gußteile, wobei die Bearbeitungsmaschine mindestens eine
Antriebsspindel mit einer Schnittstelle für ein Werkzeug zum Fräsen oder Bohren
aufweist und mit einem das Werkzeug beim automatischen Wechsel haltenden Greifer
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsspindel (3) an ihrem
abtriebsseitigen Endabschnitt (4) einen Führungsabschnitt (5) mit Rastausnehmungen (6)
zum formschlüssigen Arretieren der Antriebsspindel (3) in einer definierten
Winkelposition aufweist und mit einer Plananlage (14) für das Werkzeug (7) sowie in
Axialrichtung endseitig mit einem Spindelzapfen (15) versehen ist, der mit einer
Schnittstelle für ein Bearbeitungswerkzeug (7) ausgebildet ist, wobei in konzentrischer
Form zur Achse der Antriebsspindel (3) eine Klemmeinrichtung (31) mit Klemmbacken
(38) vorgesehen ist, welche die Rastelemente (11) mit der Gegenkontur zu den
Rastausnehmungen (6) zum Arretieren der Antriebsspindel (3) in der vorgegebenen
Winkelposition enthalten, wobei das Werkzeug (7) mit einer Greifeinrichtung (25) in
Richtung der Achse der Antriebsspindel (3) zuführbar und mit einer definierten koaxialen
Drehbewegung (43) entgegen der Schneidrichtung automatisch kuppelbar
beziehungsweise mit einer Drehbewegung (44) in Schneidrichtung bei einem Winkel
unter 120° entkuppelbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer nicht lagegeregelten
Antriebsspindel (3) zum Zwecke des Festsetzens der Führungsabschnitt (5) der
Spindelwelle n im Winkel von 360°/n versetzt angeordnete axial oder radial wirkende
Rastausnehmungen (6), wie Nuten, Nocken oder Kurven mit prismatischen
Führungsflanken (9) angeordnet sind, die zur Drehmoment-Übertragung und beim
Positionieren mit entsprechenden Klemmbacken (38) mit Rastelementen (11)
zusammenwirken, wobei das Eindrehen der Antriebsspindel (3) durch axialen Vorschub
im Leerlauf ohne Drehmoment oder langsam drehend mit kleinem Drehmoment
ausführbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Festsetzen der
Antriebsspindel 3 über eine Klemmeinrichtung (31) mit einer Anzahl von synchron
bewegbaren Arbeitszylindern (35), vorzugsweise mit drei Hydraulik- oder
Pneumatikzylindern erfolgt, welche konzentrisch zur Rotationsachse (34) des Werkzeugs
(7) und in Umfangsrichtung in einem gleichmäßigen Winkelabstand versetzt angeordnet
sind und radial zur Mittelachse (36) der Klemmeinrichtung (31) wirken, wobei jeder
Arbeitszylindern (35) eine Klemmbacke (38) trägt.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsspindel (3) einen
Spindelantrieb mit einer Regelung zum Einstellen einer definierten Winkelstellung
aufweist und an ihrem abtriebsseitigen Endabschnitt (4) mit einer Plananlage (14) für das
Werkzeug (7) sowie in Axialrichtung mit einem Spindelzapfen (15) versehen ist, der mit
einer Schnittstelle für ein Bearbeitungswerkzeug (7) ausgebildet ist, wobei das Werkzeug
(7) mit einer Greifeinrichtung (25) in Richtung der Achse der Antriebsspindel (3)
zuführbar und mit einer definierten Drehbewegung (43) entgegen der Schneidrichtung
automatisch kuppelbar beziehungsweise mit einer Drehbewegung (44) in Schneidrichtung
entgegen dem Drehmoment der Spindelantriebs entkuppelbar ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der lagegeregelten
Antriebsspindel (3) die Position der Spindelwelle für den Werkzeugwechsel in die
speicherprogrammierbare Steuerung der Maschine programmierbar ist, wobei beim
Werkzeugwechsel die Antriebsspindel (3) stets in die entsprechende Position eindreht und
mit vollem Drehmoment gehalten wird.
6. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle für die Werkzeugaufnahme des Spindelzapfens (15) die Außenkontur
eines Kreiskeilprofils (45) mit mindestens drei Kreiskeilprofilsegmenten (45) in
Umfangsrichtung aufweist, wobei das Werkzeug (7) ein Nabenteil (17) mit einer
Innenkontur besitzt, die eine an die Außenkontur des Spindelzapfen (15) angepaßte
Anzahl von Kreiskeilnutsegmenten (48) aufweist, wobei das Werkzeug (7) mit Hilfe des
Greifarms (26) gegen oder in Drehrichtung der Antriebsspindel (3) mit einer
Rotationsänderung in einem Winkelbereich kleiner als 120° gegenüber der
Antriebsspindel (3) verdrehbar und mit einem definierten Drehmoment beaufschlagbar ist.
7. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle des Werkzeugs (7) als Nabenteil (17) ausgebildet ist, deren
Innenkontur mit mindestens drei Kreiskeilnutsegmenten (48) mit Kreiskeilnuten (49)
ausgebildet ist.
8. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (7) einen Ringbund (21) mit einer Planfläche (24) enthält.
9. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (7) im Ringbund (21) oder in Verlängerung des Nabenteils (17) mit
einer Ringnut (19) für den Wechselgreifer und mit Formelementen (23) für die
Positionierung und Übertragung von Drehmomenten versehen ist.
10. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmvorrichtung (31) in einen Wechselgreifer integriert ist, wobei die
Mitnehmer des Drehantriebes der Spannvorrichtung formschlüssig in das Formsegment
des Werkzeugs (7) einkuppeln und dieses während des Arretierens und beim Lösevorgang
mit einem Drehmoment beaufschlagbar ist.
11. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsspindel (3) als Vollwelle ausgeführt ist.
12. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des Werkzeuges (7) ein Werkzeughalter (51) vorgesehen ist, der mit einer
adäquaten Schnittstelle für den Spindelzapfen (15) ausgebildet ist.
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