DE19956792C1 - Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche auf einem Natur- oder Kunststein - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche auf einem Natur- oder KunststeinInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche auf einem Natur- oder Kunststein sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und einen Natur- oder Kunststein mit einer welligen Oberfläche. Nach dem Vorstocken eines welligen Flächenmusters erfolgt die Nachbearbeitung mittels eines Schleif- oder Polierkopfes mit einer Handschleifmaschine oder mittels einer NC-gesteuerten Maschine, wobei der Schleifkopf so ausgebildet ist, daß er unter im wesentlichen gleichen Anlagedruck den Wellentälern und Erhebungen folgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer welligen Oberfläche auf einem Natur- oder Kunst
stein sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens und einen Natur- oder Kunststein mit einer Oberflä
che, die nach dem Verfahren hergestellt ist.
Es ist bekannt, bei ebenen Treppenstufen aus Natur- oder
Kunststein zur Meidung einer Rutschgefahr, die Oberfläche
durch Riffelungen aufzurauhen. Es ist ferner bekannt,
insbesondere bei Grabdenkmälern, die Flächen geradförmig
zu sägen, schleifen sowie zu polieren, sofern diese nicht
naturbelassen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem eine bestimmte Oberflächenstruktur auf
einem Natur- oder Kunststein mindestens partiell herge
stellt werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in den nebengeordneten
Ansprüchen 1 und 2 angegebenen Verfahren, durch die eine
wellige Oberfläche mindestens partiell in einen Natur-
oder Kunststein eingearbeitet wird.
Vorteilhafte weitere Verfahrensschritte sind im Anspruch
3 angegeben, wobei während der Schleif-, Fräs- oder Po
lierbearbeitung es zweckmäßig ist, Schleif- oder Polier
pasten oder auch Kühlmittel auf die Bearbeitungsflächen
aufzutragen. Während der Bestockung mittels Meißel zur
Einbringung der Wellengrundform ist dies nicht erforder
lich.
Die Verfahren nach Anspruch 1 und 2 unterscheiden sich
dadurch, daß nach Anspruch 1 ein Vorstocken mittels Mei
ßelbearbeitung vorgesehen ist, während im Anspruch 2 die
wellenförmige Oberflächenstruktur durch Fräsen oder
Schleifen mit grobem Schleifwerkzeug unmittelbar einge
bracht wird, bevor das Feinschleifen oder Polieren
erfolgt.
Bei beiden Verfahren ist dafür Sorge zu tragen, daß der
Schleifkopf sowohl in den Wellentälern als auch auf den
Wellenhöhen im wesentlichen mit gleichem Anlagedruck an
liegt, wie dies angegeben ist. Dies ist auf verschiedene
Art und Weise erzielbar, z. B. durch eine Federkraft oder
eine Hydraulik oder durch Handnachführung. Um darüber
hinaus einen Ausgleich der Anlagenkräfte bei gleichzeiti
ger Formanpassung vorzunehmen, ist es zweckdienlich, den
Schleifkopf über ein Kreuzgelenk mit der Antriebswelle zu
verbinden, so daß entsprechend der Wirkung eines Kreuz
gelenkes die Relativbewegung zweier Drehungen um sich
schneidende und kreuzende Achsen für die Kurvennachfüh
rung genutzt wird. In diesem Fall kann der Schleifkörper
des Schleifkopfes auch als Scheibe ausgebildet sein oder
aber auch eine Bogenform aufweisen, um den Rundungen zwi
schen den Tälern und Höhen der Wellenform folgen zu kön
nen.
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens sind in den
Ansprüchen 4 bis 9 selbsterklärend angegeben.
Die Erfindung umfaßt auch einen Natur- oder Kunststein,
der eine Oberfläche mindestens partiell aufweist, die
nach einem der Verfahren hergestellt ist. Solche Natur-
und Kunststeine sind in den Ansprüchen 10 bis 12 ange
geben.
Die Erfindung gibt erstmals an, eine Flächenstruktur in
Kunst- oder Natursteine einzubringen, die bislang nicht
realisiert wurde, die aber besondere optische Effekte
vermittelt. Dies gilt sowohl bei der Einbringung von Flä
chenmustern in Grabdenkmäler, die beispielsweise durch
eine Natureinfassung abgegrenzt sind, als auch bei Fassa
denplatten aus Natur- oder Kunststein, die zur Verklei
dung von Häusern verwendet werden. Durch den Einsatz der
Fräs- und Schleifköpfe nach der Erfindung ist die Her
stellung sowohl manuell mittels Handschleifmaschinen als
auch maschinell automatisch mittels NC-gesteuerter Ma
schinen möglich. Die Oberfläche kann dabei durchgehende
oder unterbrochene Wellenstruktur aufweisen, wobei letz
tere noppenförmige Erhebungen bilden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele ergänzend erläu
tert.
In Fig. 1 ist ein natur- oder Kusntstein 1 dargestellt,
dessen Oberseite ein gemäß der Erfindung hergestelltes
Wellenmuster aus Wellentälern 2 und Wellenhöhen 3 auf
weist, das sich über die gesamte Ebene erstreckt, wobei
die Wellen durchgehende Hügel und Täler, aber auch unter
brochene Hügel und Täler aufweisen können, so daß gewis
sermaßen ein Noppenmuster entsteht. Die Wellentäler und
Wellenhügel können auch unterschiedliche Bogenformen auf
weisen. Entscheidend ist nur, daß jeweils ein fließender
Übergang gegeben ist, so daß das typische Wellen- oder
Noppenmuster entsteht.
Zur Herstellung einer solchen Oberfläche erfolgt zunächst
eine Meißelvorbearbeitung mit Meißelwerkzeugen, um das
Wellen- oder Noppenmuster einzubringen. Die durch die
Meißelbearbeitung sehr rauh strukturierte Oberfläche wird
sodann in weiteren Verfahrensschritten geschliffen und
ggf. auch poliert. Hierzu ist der in Fig. 2 dargestellte
Schleifkopf geeignet, der aus einer Scheibe 10 besteht,
an deren Unterseite ein Schleifkörper 11, vorzugsweise
ein flexibler Schleifkörper, angebracht ist. Die Befestigung
erfolgt z. B. durch Aufkleben oder durch Adhäsions-
oder Flächenreißverschlußelemente. Die rotierende Scheibe
10 ist nicht direkt an die Welle 4 des Antriebs angekop
pelt, sondern über ein Kreuzgelenk, das aus einem U-för
migen Träger 5 besteht, an dem die Welle 4 befestigt ist.
Innerhalb des U-förmigen Trägers 5 ist verschwenkbar ein
Kippelement 6 gelagert, das mittels Schrauben 7 befestigt
ist. Quer zur Längsachse des Kippelementes 6 ist an die
sem ein Halter 8 mittels eines Schwenkbolzens 9 gelagert.
Der Halter 8 ist darüber hinaus mit der rotierenden
Scheibe 10 fest verbunden. Das so gebildete Kreuzgelenk
erlaubt die Relativbewegung zweier Drehungen um sich
schneidende oder kreuzende Achsen, nämlich zum einen die
Bewegung der Achse des Lagerelementes 6 in dem U-förmigen
Träger 5 und zum anderen die der Schwenkachse mit dem
Bolzen 9 des Halters 8 an dem Kippelement 6. Die beiden
Achsen verlaufen also rechtwinklig zueinander. Der ober
halb der im Teilschnitt gezeichneten Antriebswelle 4 ein
gezeichnete Pfeil gibt die Rotationsbewegung an. Wird nun
ein solcher Bearbeitungskopf auf ein vorgestocktes Wel
lenmuster aufgesetzt, so ist ersichtlich, daß durch die
zweiachsige Kippbewegung beim Schleifen der Schleifkörper
11 unter nahezu gleichförmigen Druck an der gebogenen
Oberfläche anliegt, so daß der Schleifkörper 11 der Flä
chenform folgt. Dies gilt gleichermaßen für durchgehende
Wellenform als auch für Noppenwellenform.
In Fig. 3 ist ein Schleifkörper 12 dargestellt, der an
stelle des Schleifkörpers 11 in Fig. 2 angebracht werden
kann und der eine bogenförmige Schleifseite aufweist, die
der Wellenform noch besser folgen kann als der Schleif
körper mit der geraden Fläche des Schleifkörpers 11.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche
auf einem Natur- oder Kunststein mit folgenden Merkmalen:
- a) Herstellen eines welligen Flächenmusters mittels Meißelbearbeitung,
- b) Schleifen der Oberfläche mit einer Handschleifma schine oder einer NC-gesteuerten Schleifmaschine, mittels eines scheibenförmigen oder bogenförmigen ro tierenden Schleifkopfes, der bei im wesentlichen gleichen Anlagedruck automatisch durch die Wellen des Flächenmusters nachgeführt wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche
auf einem Natur- oder Kunststein, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) Befestigen des Natur- oder Kunststeines auf dem Bett einer NC-gesteuerten Maschine,
- b) Fräsen oder Einschleifen eines welligen Flächenmu sters mit einem Schleif- und/oder Fräskopf mit bogen förmiger Bearbeitungsseite, wobei der Schleif- oder Fräskopfkopf bei im wesentlichen gleichen Anlagedruck nach einem vorgegebenen Musterprogramm in der Maschi nensteuerung bei gleichzeitigem diskontinuierlichen Vorschub auf und ab bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die NC-gesteuerte Maschine einen rotie
renden, bogenförmigen Fräs- und/oder Schleifkopf (10, 11,
12) aufweist, daß der Schleifkopf (10, 11, 12) entsprechend
den vorgegebenen Bearbeitungsdaten der Fläche ein
Wellenmuster (2, 3) in die Oberfläche fräst oder schleift
und daß ein Wechselkopfhalter vorgesehen ist, aus welchem
unterschiedliche Bearbeitungsköpfe für die Grob- und
Feinfräsung oder für das Vor- und Nachschleifen entnommen
werden.
4. Vorrichtung zur Herstellung eines wellenförmigen Flä
chenmusters auf einem Natur- oder Kunststein zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifkopf
(10, 11, 12) beim Überfahren des hergestellten
Wellenmusters (2, 3) gegen die Kraft einer Feder oder
einer Hydraulik beim planmäßigen Verschieben über die
Fläche automatisch nachgeführt ist.
5. Vorrichtung zur Herstellung eines wellenförmigen Flä
chenmusters (2, 3) auf einem Natur- oder Kunststein unter
Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schleif-
oder Fräskopf (10, 11, 12) und der Antriebswelle (4) ein
Kreuzgelenk (5, 6, 7, 8, 9) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schleifkopf (10, 11, 12) ein
scheibenförmiger Schleifkopf mit aufgebrachtem Schleif
körper (11, 12) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schleifkörper (11, 12) elastisch
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Fräs- oder
Schleifkopf gegen einen Polierkopf austauschbar ist.
9. Vorrichtung zur Herstellung eines wellenförmigen Flä
chenmusters (2, 3) auf einem Natur- oder Kunststein,
gekennzeichnet durch eine Kombination der Merk
male der Ansprüche 4 und 5.
10. Natur- oder Kunststein hergestellt nach einem der
Verfahren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es ein Grabdenkmal oder eine Fassaden
platte mit einem eingearbeiteten Wellenmuster ist.
11. Natur- oder Kunststein nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wellenmuster nur partiell
eingebracht ist.
12. Natur- oder Kunststein nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wellenmuster
noppenförmig ausgeführt ist und dieses sowohl in der
einen als auch in der anderen Richtung Täler und Erhe
bungen aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999156792 DE19956792C1 (de) | 1999-11-25 | 1999-11-25 | Verfahren zur Herstellung einer welligen Oberfläche auf einem Natur- oder Kunststein |
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- 1999-11-25 DE DE1999156792 patent/DE19956792C1/de not_active Expired - Fee Related
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