DE19951672C2 - Hybrid-Gasgenerator - Google Patents
Hybrid-GasgeneratorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hybrid-Gasgenerator nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
In derartigen Hybrid-Gasgeneratoren ist üblicherweise eine pyrotechnische
Feststoffladung enthalten. Diese Feststoffladung kann allgemein so ausgebildet sein,
daß sie nur die nötige Energie zur Öffnung des Speichergas enthaltenden Behälters
liefert. Sie kann jedoch auch so ausgebildet sein, daß die bei der pyrotechnischen
Reaktion gebildeten Verbrennungsgase einen Volumenbeitrag zur Befüllung des
Schutzkissens leisten.
Als Beispiel für einen Hybrid-Gasgenerator, bei dem ausschließlich die
Verbrennungsgase der pyrotechnischen Feststoffladung durch eine Druckerhöhung
eine Öffnung eines Speichergas enthaltenden Behälters bewirken, ist die US 5,516,144
zu nennen. Die in dieser vorgeschlagenen Lösung ist allerdings darin
nachteilig, daß sie eine außerordentliche Druckfestigkeit des gesamten Systems
voraussetzt, weil ein befüllter Hybrid-Gasgenerator nicht nur dem Befülldruck
standhalten muß, sondern auch höheren Drücken, wie sie z. B. durch besondere
Hitzeeinwirkung, z. B. im
Armaturenbereich durch Sonneneinstrahlung oder durch Feuereinwirkung, entstehen
können. Der von der pyrotechnischen Feststoffladung zu erzeugende Druck zur Öffnung
des Speicherbehälters muß daher größer sein als der Berstdruck bei den zuvor
geschilderten Bedingungen. Darüber hinaus ist weiterer Aufwand hinsichtlich der
druckfesten Gestaltung des offenbarten Hybrid-Gasgenerators oder zumindest
wesentlicher Teile desselben erforderlich, weil der von der pyrotechnischen
Feststoffladung zur Öffnung des Speicherbehälters erzeugte Druck gegen den von dem
Speichergas auf die Öffnungseinrichtung, die durch eine zerstörbare Membran gebildet
ist, ausgeübten Behälterinnendruck gerichtet ist.
Aus der DE 196 31 314 A1 ist ein Hybrid-Gasgenerator bekannt, bei dem die
Verbrennungsgase einer pyrotechnischen Feststoffladung einen beweglichen Kolben
mit Druck beaufschlagen, so daß dieser die Öffnungseinrichtung eines Speichergas
enthaltenden Behälters durchstößt. In seiner Endposition gibt der Kolben zum einen den
Weg für die Verbrennungsgase in eine Mischkammer frei, zum anderen wird der Kolben
selbst von dem Speichergas durchströmt, wobei das Speichergas ebenfalls in die
Mischkammer mündet. Die heißen Verbrennungsgase vermischen sich in der
Speicherkammer mit dem kalten Speichergas bevor sie zur Befüllung des Schutzkissen
aus dem Hybrid-Gasgenerator ausströmen.
Aus der DE 197 25 475 A1 ist ein Hybrid-Gasgenerator bekannt, bei dem eine in einer
Brennkammer angeordnete pyrotechnische Feststoffladung bei ihrer Verbrennung durch
die dabei entstehenden Gase eine membranartige Wandung des das Speichergas
enthaltenden Behälters an Sollbruchstellen öffnet und gleichzeitig einen innerhalb des
Speicherbehälters angeordneten Kolben so mit Druck beaufschlagt, daß dieser an einer
entgegengesetzten Wandung des Speicherbehälters eine weitere Öffnung zum Austritt
des Gases in einen Diffusor öffnet. Weitere Verbrennungsgase strömen dann durch den
Speicherbehälter hindurch und leisten ebenfalls einen Volumenbeitrag zur Befüllung des
Schutzkissens. Diese Konstruktion ist insbesondere aufgrund der Anordnung des
verschiebbaren Kolbens innerhalb des Speicherbehälters und der doppelwandigen
Konstruktion des Hybrid-Gasgenerators sehr aufwendig, was wirtschaftlich von
erheblichem Nachteil ist.
Eine weitere Variante eines Hybrid-Gasgenerators, dessen Speicherbehälter durch
einen beweglichen Kolben geöffnet wird, ist aus der WO 98/28169 bekannt. Bei dem
beschriebenen Hybrid-Gasgenerator wird wiederum ein Kolben durch die
Verbrennungsgase einer pyrotechnischen Feststoffladung zum Öffnen einer Membran
eines Speichergas enthaltenden Behälters eingesetzt. Bei der offenbarten Konstruktion
ist insbesondere nachteilig, daß der Kolben aufwendig mit der die pyrotechnische
Feststoffladung enthaltenden Brennkammer verbunden ist. Weiterhin ist die
Brennkammer als separat in den Hybrid-Gasgenerator einsetzbares Element gestaltet.
Zusätzlicher Aufwand wird bei der vorgeschlagenen Konstruktion dadurch erforderlich,
daß die Verbrennungsgase nachdem sie den Kolben zur Öffnung der Membran des
Speicherbehälters bewegt haben, durch diesen hindurch in den Speicherbehälter treten
sollen, wobei gleichzeitig Gas aus dem Speicherbehälter in das Schutzkissen strömt.
Durch diese konstruktive Ausgestaltung ist insbesondere ein Umströmungsraum
erforderlich, der nach Öffnen der Membran des Speicherbehälters den Weg für die
Verbrennungsgase durch den Kolben hindurch in den Speicherbehälter freigibt. Dies
und auch die sichere Führung des Kolbens ist nur mit aufwendigen Maßnahmen
sicherzustellen.
Die aus dem vorgenannten Stand der Technik bekannten Hybrid-Gasgeneratoren weiterhin
allgemein den Nachteil auf, daß der Öffnungsmechanismus grundsätzlich gegen den
von dem Speichergas auf den Speichergasbehälter ausgeübten Druck entgegenwirken
muß. Die hierdurch bedingten konstruktiven Ausgestaltungen der aus dem Stand der
Technik bekannten Hybrid-Gasgeneratoren führen allgemein dazu, daß diese
konstruktionsbedingt mit einem erhöhten Gewicht hergestellt werden müssen und auch
in ihrer Herstellung nicht besonders wirtschaftlich sind.
In der DE 195 40 618 A1 ist ein Gasgenerator mit einer Anzündvorrichtung, mit einer
in einer Brennkammer angeordneten pyrotechnischen Feststoffladung sowie mit
einem in einem mit einer Bersteinrichtung verschlossenen Behälter befindlichen
Speichergas beschrieben, wobei die Bersteinrichtung durch eine zweiteilige
Stützeinrichtung gegen den Behälterinnendruck abgestützt ist. Das erste Teil der
Stützeinrichtung wird durch ein Gestell gebildet, das als Widerlager für ein zweites
Teil (Abstützteil) der Stützeinrichtung dient, welches an der Bersteinrichtung anliegt.
Bei Zündung einer Feststoffladung des Gasgenerators wird durch den hierbei
entstehenden Druck das erste Teil der Stützeinrichtung zerstört und das zweite Teil
(Abstützteil) der Stützeinrichtung so bewegt, daß es die Bersteinrichtung freigibt und
diese durch den Druck des Speichergases birst.
In der DE 196 31 317 A1 ist ein Hybrid-Gasgenerator beschrieben, bei dem eine zur
Aufnahme eines Druckgases dienende Speicherkammer mittels eines
Schließelementes verschlossen ist, das durch einen Kolben abgestützt wird. Dieser
Kolben wird durch die beim Zünden einer Feststoffladung erzeugten Brenngase
derart verschoben, daß er das Schließelement freigibt und dieses unter dem Druck
der Gase in der Speicherkammer zerbricht.
In der DE 196 26 809 A1 ist ein Gasgenerator für Airbageinrichtungen beschrieben,
der einen mit einer Auslaßplatte verschlossenen Druckbehälter aufweist. Bei
Aktivierung des Gasgenerators wird die Auslaßplatte mittels einer kleinen, an einer
Kappe angebrachten Sprengladung gesprengt, so daß das in dem Druckbehälter
eingeschlossene Gas zum Aufblasen eines Gassackes des Airbagmodules austreten
kann. Darüber hinaus kann die Auslaßplatte auch die Funktion eines
Sicherheitsventils übernehmen, mit dem kontrolliert Gas aus dem Druckbehälter
abgelassen werden kann, wenn der Gasdruck einen Grenzwert überschreitet.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Hybrid-Gasgenerator der eingangs
genannten Art zu schaffen, der ein definiertes Aufbrechverhalten der
Bersteinrichtung beim Auslösen des Gasgenerators ermöglicht und bei dem
gleichzeitig mit einfachen Mitteln ein Zerbersten des Speichergasbehälters beim
Auftreten extremer Innendrücke vermieden wird.
Die vorliegende Aufgabe wird durch einen Hybrid-Gasgenerator mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung bietet besondere Vorteile gegenüber den bekannten Hybrid-
Gasgeneratoren, da der erfindungsgemäße Hybrid-Gasgenerator technisch einfach
aufgebaut und herzustellen ist, von geringerem Gewicht als herkömmliche Hybrid-
Gasgeneratoren aus dem Stand der Technik und auch kostengünstiger zu produzieren
ist.
Ein weiterer besonderer Vorteil liegt in einer Erhöhung des Speichergasdrucks im
Speicherbehälter. Hierdurch steht bei gleichbleibendem Kaltgasbehältervolumen eine
größere Kaltgasmenge zur Verfügung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die
Kaltgasmenge in aller Airbagtechnologie von wesentlicher Bedeutung in bezug auf die
Airbagstandzeit und die Gastemperatur des von Generatoren gelieferten Gases ist. Bei
gleichbleibender gelieferter Energiemenge eines Generators kann durch Erhöhung der
Kaltgasmenge die pyrotechnische Feststoffladung reduziert werden. Zusätzlich
ermöglicht die vorliegende Erfindung eine Senkung das Brennraumdrucks, da eine
weitgehende Entkoppelung des Brennraumdrucks von dem Speichergasdruck
ermöglicht wird. Der Brennraumdruck kann erfindungsgemäß weitgehend
unabhängig von der Höhe des Speichergasdrucks gesenkt werden, weil das Öffnen
des Speichergasbehälters nicht mehr gegen dessen Innendruck erfolgen muß.
Erfindungsgemäß kann daher auch die Konstruktion des pyrotechnischen
Generatorteils vereinfacht werden, was in einer vorteilhaften Gewichts- und
Volumenreduzierung zum Ausdruck kommt.
Es ist weiterhin vorgesehen, daß zumindest das zweite Teil der Stützeinrichtung eine
Bohrung aufweist, welche mit in dem Hybrid-Gasgenerator angeordneten
Ausströmöffnungen in kommunizierender Verbindung steht. Dieses Merkmal ist von
Bedeutung, weil es in Zusammenhang mit der Betriebssicherheit des
erfindungsgemäßen Hybrid-Gasgenerators unter Extrembedingungen steht. Zur
betriebssicheren Ausgestaltung eines Gasgenerators gehört grundsätzlich immer
auch ein gefährdungstechnisch nicht zu beanstandendes Verhalten desselben, wenn
Umgebungsbedingungen vorliegen, die zum Teil erheblich von den normalen
Einsatzbedingungen abweichen. Hierzu gehört insbesondere ein kontrolliertes oder
kontrollierbares Verhalten des Gasgenerators unter Einfluß von erhöhten
Temperaturen, da ein Gasgenerator z. B. in einem Automobil aufgrund von Feuer
oder aufgrund eines elektrischen Kurzschlusses extremen Temperaturbedingungen
ausgesetzt sein kann.
Für den Bereich der pyrotechnischen Feststoffladungen ist dieses Problem im
wesentlichen als gelöst anzusehen, da diese aufgrund ihrer Zusammensetzung und
aufgrund ihres Aufbaus bei Erreichen der Selbstentzündungstemperatur langsam
und gleichermaßen "kontrolliert" abbrennen, so daß das durch die Verbrennung der
pyrotechnischen Feststoffladung unter den genannten Bedingungen entstehende
Verbrennungsgas in einem langsamen und allgemeinen auch kontinuierlichen
Volumenstrom aus dem Generator entweicht ohne die Umgebung und insbesondere
in der Umgebung befindliche Personen zu gefährden.
Damit auch von dem in dem Speichergasbehälter enthaltenen Speichergas des
erfindungsgemäßen Hybrid-Gasgenerators unter den genannten Extrembedingungen
keine Gefährdung ausgeht, ist die Bersteinrichtung so ausgebildet, daß sie im
Zusammenwirken mit der Stützeinrichtung nicht nur dem Befülldruck von bspw. 400 bar
standhält, sondern auch einem höheren Druck (z. B. Prüfdruck bei der Befüllung)
von z. B. 600 bar. Hierdurch ist eine gewisse thermische Belastbarkeit des Hybrid-
Gasgenerators sichergestellt. Durch Feuereinwirkung kann jedoch der von dem
Speichergas ausgeübte Behälterinnendruck über den vorgenannten Druckbereich
hinaus steigen. Bei Überschreitung eines bestimmten kritischen Gasdrucks, der
höher als der bereits erwähnte Prüfdruck ist (z. B. 800 bar), reißt die Membran im
Bereich der Bohrung in der Stützeinrichtung. Dadurch strömt das Speichergas über
die Bohrung aus dem Hybrid-Gasgenerator aus. Selbstverständlich kann die
Druckbeständigkeit der Bersteinrichtung den gewünschten Druckbedingungen
angepasst werden und es ist durchaus möglich niedrigere oder höhere als die
angegebenen Drücke für die Befüllung, die Prüfung und das Öffnen der
Bersteinrichtung vorzusehen, solange die Bersteinrichtung vor Erreichen des
Behälterberstdrucks öffnet. Hierdurch wird die Integrität des Behälters bewahrt und
eine Fragmentierung mit der daraus resultierenden Gefahr für in der Umgebung des
Hybrid-Gasgenerators befindliche Personen vermieden.
Gemäß einer Fortbildung der Erfindung besteht die Bersteinrichtung aus einer mit
dem Boden des Speichergasbehälters verschweißten Metallmembran, wodurch
vorteilhafterweise der gasdichte Abschluß des Behälterinnenraums in
Ausströmrichtung hergestellt wird. Dies ist vor allem deshalb möglich, weil sich
Schweißnähte einfach und gasdicht ausbilden lassen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
Bersteinrichtung mit einer ersten Schweißnaht mit dem Boden des
Speichergasbehälters verbunden und mit einer zweiten Schweißnaht mit der
Stützeinrichtung, wobei besonders bevorzugt ist, daß die erste und die zweite
Schweißnaht jeweils einen durchgehenden und geschlossenen Verlauf aufweisen.
Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hybrid-Gasgenerators im
Bereich der Bersteinrichtung wird nach dem Einwirken der Verbrennungsgase der
pyrotechnischen Feststoffladung auf die Stützeinrichtung ein Bruch der
Bersteinrichtung innerhalb der ersten und der zweiten Schweißnaht befindlichen
Fläche erzwungen. Hierdurch wird erreicht, daß beim Bruch der Bersteinrichtung,
wenn überhaupt, sich nur eine äußerst geringe Anzahl an Partikeln von der Membran
lösen und somit die Zahl eventueller Bruchstücke der Bersteinrichtung minimiert wird.
Von besonderem Vorteil ist
dabei auch, wenn die erste und die zweite Schweißnaht im wesentlichen parallel
zueinander verlaufen, da in diesem Fall von einer gleichmäßigen Kraftverteilung auf
die Bersteinrichtung ausgegangen werden kann.
Zur Herabsetzung des Herstellungsaufwands und damit zur Steigerung der
Wirtschaftlichkeit kann es weiterhin von Vorteil sein, wenn die Bersteinrichtung eine
Faltung aufweist, die in ihrem Verlauf im wesentlichen der Umfangslinie der Öffnung
des Speichergasbehälters entspricht, da hierdurch eine größere Toleranz bei der
Anpassung der Stützeinrichtung in die Öffnung des Bodens des Speicherbehälters
ermöglicht wird. D. h. mit anderen Worten, die zur Behälterinnenseite weisende
Oberfläche des Bodens des Speicherbehälters muß nicht genau mit dem
behälterinnenseitigen Ende der Stützeinrichtung übereinstimmen. Bevorzugt ist
dabei, daß die Faltung zwischen der ersten und der zweiten Schweißnaht
angeordnet ist.
Der Behälter zur Aufnahme des Speichergases weist weiterhin bevorzugt eine
Befüllöffnung auf, die nach der Befüllung mit Speichergas mit einem
Schweißverschluß verschließbar ist. Diese Art des Verschlusses des Behälters nach
dem Befüllen mit Speichergas ist besonders einfach zu handhaben und gewährt
darüber hinaus Sicherheit gegen Manipulationen, wie sie bei der Befüllung über ein
Ventil und dem Verschluß mittels bspw. einer Verschraubung nicht gegeben wäre.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist der
Hybrid-Gasgenerator einen mit Ausströmöffnung versehenen Zwischenraum auf, der
zwischen der die pyrotechnische Feststoffladung enthaltenden Brennkammer und dem
Behälter für das Speichergas angeordnet ist. In diesem Zwischenraum treffen nach
Auslösen des Hybrid-Gasgenerators die Verbrennungsgase und das Speichergas
aufeinander und durchmischen sich. Hierdurch kommt es zu einem
Temperaturausgleich zwischen Verbrennungsgasen und Speichergas und eine
Beschädigung oder Zerstörung des aufzublasenden Schutzkissens oder die Verletzung
von mit dem Schutzkissen in Kontakt kommenden Personen durch das direkte Eintreten
der heißen Verbrennungsgase in das Schutzkissen werden sicher vermieden.
Zur Steigerung der Sicherheit und insbesondere auch der Vermeidung des Austritts
heißer Feststoffpartikel und gegebenenfalls abgelöster Partikel der Bersteinrichtung,
letzteres insbesondere bei dem Bersten der Bersteinrichtung aufgrund eines erhöhten
Behälterinnendrucks, sind vor den Ausströmöffnungen vorzugsweise Partikelfilter
angeordnet.
Bei einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besteht die
Stützeinrichtung aus einem bewegbaren Stützkolben und einem Stützrohr, das eine mit
Sollbruchstellen versehene Sollbruchwand aufweist. Bei dieser Ausführungsform ist
zumindest das Stützrohr in dem Zwischenraum zwischen der Brennkammer und dem
Behälter für das Speichergas angeordnet und der Innenraum des Stützrohrs ist mit der
Brennkammer verbunden. Durch diese Ausgestaltung wird das Innere des Stützrohres
bei Zündung der pyrotechnischen Feststoffladung durch die dabei entstehenden
Verbrennungsgase mit Druck beaufschlagt wodurch sich die Sollbruchwand an den
Sollbruchstellen vom Stützrohr löst. Hierdurch verliert der mit der Bersteinrichtung in
Kontakt stehende oder mit derselben verbundene Stützkolben sein Auflager und bewegt
sich zusammen mit zumindest einem Teil der Bersteinrichtung aufgrund des
Behälterinnendrucks von dem Behälterinneren fort. Dabei treten gleichzeitig
Verbrennungsgase aus der Brennkammer und Speichergas aus dem Behälter in den
Zwischenraum, wo sie sich vermischen bevor sie den Hybrid-Gasgenerator durch die
vorgesehenen Ausströmöffnungen zur Befüllung des Schutzkissens verlassen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Gasgenerator;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gasgenerator gemäß Fig. 1 in Richtung
A-A;
Fig. 3 einen weiteren Querschnitt durch einen Gasgenerator gemäß Fig. 1,
jedoch in Richtung B-B;
Fig. 4 einen vergrößerte Darstellung der den Speicherbehälter
verschließenden Bersteinrichtung zusammen mit der Stützeinrichtung;
Fig. 5 den Strömungsverlauf der Verbrennungsgase und des Speichergases
nach erfolgter Zündung der pyrotechnischen Feststoffladung;
Fig. 6 einen Querschnitt durch einen Gasgenerator gemäß den Fig. 1 bis
5, bei dem die Stützeinrichtung durch Druckbeaufschlagung mit
Verbrennungsgasen zur Öffnung der Bersteinrichtung betätigt wurde (in
Blickrichtung A-A);
Fig. 7 Detaildarstellung der Funktion der Kombination der Bersteinrichtung
und der Stützeinrichtung gemäß den Fig. 1 bis 5 in der Funktion als
Überdrucksicherung.
Fig. 1 zeigt einen Hybrid-Gasgenerator, der eine Anzündvorrichtung 1, eine in einer
Brennkammer 2 angeordnete pyrotechnische Feststoffladung 3 und einen mit einer
Berstvorrichtung 4 verschlossenen Behälter 5 aufweist, in dem üblicherweise bei
einem vollständig beladenen Hybrid-Gasgenerator das Speichergas enthalten ist.
Dabei ist die den Behälter 5 verschließende Bersteinrichtung 4 durch eine
Stützeinrichtung 6a, b gegen den Behälterinnendruck abgestützt. Die
Stützeinrichtung 6a, b ist dabei so ausgestaltet, daß sie durch den bei der
Verbrennung der pyrotechnischen Feststoffladung 3 entwickelten Druck zumindest
teilweise zerstörbar und/oder bewegbar ist. In der dargestellten Ausführungsform ist
die Stützeinrichtung 6a, b durch zwei voneinander unabhängige Teile 6a und 6b
gebildet.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch den Hybrid-Gasgenerator gemäß Fig. 1
dargestellt. Die Ansicht erfolgt in Richtung A-A in
Fig. 1, d. h. quer durch einen Zwischenraum 7, der zwischen der Brennkammer 2 und
dem Behälter 5 angeordnet ist, mit Blickrichtung auf den Behälter 5. Es ist dabei
ersichtlich, daß der erste Teil der Stützeinrichtung 6a in der dargestellten
Ausführungsform einen Hohlraum 8 aufweist, der von einer "D"-förmigen Wandung
umschlossen ist. Sollbruchstellen 10 begrenzen eine Sollbruchwand 11, die sich bei
Druckbeaufschlagung mit Verbrennungsgasen an den Sollbruchstellen 10 von dem Rest
der "D"-förmigen Wandung löst. In der dargestellten Ausführungsform stützt die
Sollbruchwand 11 das zweite Teil der Stützeinrichtung 6b, in dem eine zentrale Bohrung
angeordnet ist. In Fig. 2 sind weiterhin Gasaustrittsöffnungen 13, die Gehäusewand
des Hybrid-Gasgenerators 14 und ein bevorzugt im Zwischenraum 7 angeordneter
Partikelfilter 15 zur Vermeidung des Austritts von heißen Partikeln aus dem
Gasgenerator dargestellt.
Der in Blickrichtung B-B in Fig. 1 dargestellte Querschnitt in Fig. 3 zeigt, daß die den
Zwischenraum 7 mit der Brennkammer 2 verbindende Öffnung 16 praktisch die gesamte
Grundfläche des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung einnimmt. Hierdurch wird
ermöglicht, daß ein wesentlich größerer Volumenstrom an Verbrennungsgasen in das
Innere des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung eintritt als aus dieser durch die Bohrung
im zweiten Teil 6b der Stützeinrichtung heraustritt. Hierdurch wird ein ausreichend
großer Druckaufbau im Inneren des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung ermöglicht, um
ein Heraustrennen der Sollbruchwand 11 an den Sollbruchstellen 10 sicher zu
gewährleisten.
Der in Fig. 4 dargestellte Ausschnitt zeigt einen Teil des ersten Teils 6a der
Stützeinrichtung sowie das zweite Teil 6b der Stützeinrichtung. Die Bersteinrichtung 4
ist in dieser Ausführungsform durch eine Metallmembran gebildet, die mit den
Schweißnähten 17 mit dem Boden 18 des Behälters 5 und dem zweiten Teil 6b der
Stützeinrichtung verbunden ist.
In den Fig. 5 und 6 ist der Strömungsverlauf sowie die Anordnung bestimmter Teile
des Hybrid-Gasgenerators nach seiner Inbetriebnahme dargestellt.
Zunächst wird die pyrotechnische Feststoffladung 3 in der Brennkammer 2 durch die
Anzündvorrichtung 1 gezündet. Hierdurch entwickeln sich Verbrennungsgase, die
durch die Öffnung 16 in den Innenraum des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung
eintreten. Dieser erste Teil 6a der Stützeinrichtung kann jeden geeigneten
Querschnitt aufweisen und ist nicht notwendigerweise "D"-förmig. Ein runder oder
quadratischer Querschnitt ist z. B. ebenfalls möglich. Durch den Druckanstieg im
Inneren des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung wird die Sollbruchwand 11 an den
Sollbruchstellen 10 vom verbleibenden Teil des ersten Teils 6a der Stützeinrichtung
getrennt und in einen Randbereich des Zwischenraums 7 bewegt. Da nun das
Widerlager für den zweiten Teil 6b der Stützeinrichtung fehlt, reicht der Innendruck
des mit Speichergas gefüllten Behälters 5 um die Bersteinrichtung 4 zu zerstören.
Durch die in Fig. 4 dargestellte feste Verbindung zwischen der Bersteinrichtung 4
und dem zweiten Teil 6b der Stützeinrichtung wird das Reißen der Bersteinrichtung
im Bereich zwischen dem Boden 18 des Behälters und dem zweiten Teil 6b der
Stützeinrichtung erzwungen, so daß der zweite Teil 6b der Stützeinrichtung
zusammen mit dem an dieser befestigten Teil der Bersteinrichtung in den
Zwischenraum 7 bewegt wird. Nunmehr vermischen sich das Speichergas und die
Verbrennungsgase in dem Zwischenraum 7 bevor sie durch die Partikelfilter 15 und
die Austrittsöffnungen 13 in gemischter Form hinaustreten.
Fig. 7 zeigt in einem Ausschnitt eine schematische Darstellung des
Strömungsverlaufs, wenn die Bersteinrichtung als Überdruckventil fungiert. Die mit
dem Boden 18 des Behälters 5 und dem zweiten Teil 6b der Stützeinrichtung
verbundene Bersteinrichtung 4 hält dem Behälterinnendruck bis zu einem praktisch
beliebig festlegbaren Druck stand. Bei Überschreiten dieses Drucks, z. B. 800 bar,
reißt die Bersteinrichtung 4 im Bereich der Bohrung des zweiten Teils 6b der
Stützeinrichtung, so daß das im Behälter 5 befindliche Speichergas durch die
Bohrung des zweiten Teils 6b der Stützeinrichtung in den Zwischenraum 7 strömt
und durch die Ausströmöffnungen 13 den Gasgenerator verlässt. Hierdurch ist ein
kontrollierter Abbau eines Überdrucks im Behälter 5 sicher gewährleistet.
Claims (11)
1. Hybrid-Gasgenerator mit einer Anzündvorrichtung (1), einer in einer
Brennkammer (2) angeordneten pyrotechnischen Feststoffladung (3) und einem
in einem mit einer Berstvorrichtung (4) verschlossenen Behälter (5) befindlichen
Speichergas, wobei die den Behälter (5) verschließende Berstvorrichtung (4)
durch eine Stützeinrichtung (6) gegen den Behälterinnendruck abgestützt ist, die
durch den von der pyrotechnischen Feststoffladung (3) bei der Verbrennung
entwickelten Druck zumindest teilweise zerstörbar ist, und wobei
- a) die Stützeinrichtung (6) zwei voneinander unabhängige Teile (6a, 6b) aufweist, von denen das erste Teil (6a) ein Widerlager für das zweite Teil (6b) bildet und das zweite Teil (6b) die Berstvorrichtung (4) abstützt,
- b) das erste Teil (6a) einen Hohlraum aufweist, in den von der pyrotechnischen Feststoffladung (3) bei der Verbrennung entwickeltes Gas einströmt, so daß durch den von der pyrotechnischen Feststoffladung (3) entwickelten Druck das erste Teil (6a) der Stützeinrichtung (6) zerstörbar ist und das zweite Teil (6b) sein Widerlager verliert und durch den Behälterinnendruck von dem Behälter (5) wegbewegt wird, und
- c) der Behälter (5) einen Boden (18) mit einer Öffnung für den Austritt des Speichergases aufweist und die Bersteinrichtung (4) durch eine mit dem Boden (18) verbundene Membran gebildet ist,
- - das zweite Teil (6b) als ein axial in der Öffnung geführten, von dem Behälter (5) wegbewegbarer Stützkolben ausgebildet ist und mit der Berstvorrichtung (4) verbunden ist und
- - das zweite Teil (6b) zur Bildung eines Überdruckventils für den Behälter (5) bei nicht gezündeter Feststoffladung (3) eine durch die Berstvorrichtung (4) überdeckte zentrale Bohrung aufweist, in deren Bereich die Berstvorrichtung (4) bei Überschreiten eines vorgebbaren Behälterinnendruckes aufreißen kann, so daß in dem Behälter (5) befindliches Speichergas durch die Bohrung abströmt.
2. Hybrid-Gasgenerator gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bersteinrichtung (4) durch eine mit dem Boden (18) verschweißte Metallmembran
gebildet ist.
3. Hybrid-Gasgenerator gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bersteinrichtung (4) mit einer zweiten Schweißnaht (17) mit der Stützeinrichtung
(6b) verbunden ist.
4. Hybrid-Gasgenerator gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schweißnaht (17) und die zweite Schweißnaht (17) jeweils einen
durchgehenden und in sich geschlossenen Verlauf aufweisen.
5. Hybrid-Gasgenerator gemäß Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Schweißnaht (17) und die zweite Schweißnaht (17) im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen.
6. Hybrid-Gasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bersteinrichtung (4) eine Faltung aufweist, die in ihrem
Verlauf im wesentlichen der Umfangslinie der Öffnung im Boden (18) entspricht.
7. Hybrid-Gasgenerator gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faltung zwischen der ersten und der zweiten Schweißnaht (17)
angeordnet ist.
8. Hybrid-Gasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter (5) eine Füllöffnung (25) aufweist, die nach
der Befüllung mit Speichergas mit einem Schweißverschluß (26) verschließbar ist.
9. Hybrid-Gasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Brennkammer (2) und Behälter (5) ein mit
Ausströmöffnungen (13) versehener Zwischenraum (7) angeordnet ist.
10. Hybrid-Gasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Strömungsverlauf der aus dem Hybrid-Gasgenerator
austretenden Gase vor den Ausströmöffnungen (13) Filter (15) angeordnet sind.
11. Hybrid-Gasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung (6) aus einem bewegbaren
Stützkolben (6b) und einem Stützrohr (6a) mit einer mit Sollbruchstellen (10)
versehenen Sollbruchwand (11) besteht, wobei zumindest das Stützrohr (6a) in
dem Zwischenraum (7) angeordnet ist und der Innenraum des Stützrohrs (8) über
eine Öffnung (16) mit der Brennkammer (2) verbunden ist.
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Cited By (1)
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