DE19945124A1 - Verfahren zum Navigieren eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren zum Navigieren eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Navigieren eines Fahrzeugs angegeben, bei dem eine Istposition des Fahrzeugs mit Hilfe von Länge und Richtung zurückgelegter Strecken ermittelt wird, in zeitlichen Abständen eine Kontrollposition mit Hilfe von externen Hilfsmitteln ermittelt wird und die Istposition auf die Kontrollposition zurückgesetzt wird, wenn der Abstand zwischen Istposition und Kontrollposition einen Fehlerwert überschreitet. DOLLAR A Hierbei möchte man die Positionsbestimmung verbessern. DOLLAR A Dazu wird der Fehlerwert in Abhängigkeit von einer Zuverlässigkeitsprüfung verändert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Navigieren ei
nes Fahrzeugs, bei dem eine Istposition des Fahrzeugs
mit Hilfe von Länge und Richtung zurückgelegter Strec
ken ermittelt wird, in zeitlichen Abständen eine Kon
trollposition mit Hilfe von externen Hilfsmitteln er
mittelt wird und die Istposition auf die Kontrollposi
tion zurückgesetzt wird, wenn der Abstand zwischen Ist
position und Kontrollposition einen Fehlerwert über
schreitet.
Ein derartiges Verfahren wird beispielsweise bei einem
"Carin"-Navigationssystem verwendet.
Bei der Navigation von Fahrzeugen unterscheidet man
drei Teilaufgaben, nämlich erstens die Positionsbestim
mung, zweitens die Routenplanung und drittens die Über
mittlung der Route an den Fahrer. Die vorliegende Er
findung betrifft den ersten Abschnitt, nämlich die Po
sitionsbestimmung des Fahrzeuges. Sie strahlt auch aus
auf die Routenplanung und die Übermittlung der gefunde
nen Route an den Fahrer.
Seit einiger Zeit stehen für die Positionsbestimmung
eines Fahrzeuges Navigationssatelliten zur Verfügung,
die einen Teil eines "Global Positioning System" oder
GPS bilden. Diese Satelliten strahlen ein Signal aus.
Mit Hilfe der Laufzeit dieses Signals kann man die Ent
fernung zu jedem einzelnen Satelliten bestimmen. Wenn
die Entfernung zu zumindest drei Satelliten bekannt
ist, dann kann man die Position auf der Erde ermitteln.
Allerdings ist die GPS-Positionsermittlung in der Regel
mit einem Fehler in der Größenordnung von 50 bis 100 m
behaftet. Dieser Fehler ist tolerierbar solange man
sich auf einer Überlandfahrt befindet. Er wirft jedoch
Probleme auf, wenn der Abstand von Straßen kleiner als
diese Toleranzschwelle ist, beispielsweise in Stätten
oder an Verkehrsknotenpunkten.
Eine andere Art der Navigation besteht darin, ausgehend
von einem Startpunkt, die zurückgelegten Strecken mit
ihren Richtungen vektormäßig zu addieren. Diese Vorge
hensweise wird auch als Koppelnavigation oder "dead
reckoning" bezeichnet. Auch bei einer derartigen Navi
gation ergeben sich Fehler, die beispielsweise darauf
beruhen, daß die zurückgelegte Entfernung in eine Rich
tung und die Richtung selbst nicht genau genug bestimmt
werden können. Wenn man beispielsweise die Entfernung
mit einem Fehler von 1% ermittelt, ergeben sich nach
einer Strecke von 10 km wieder die auch bei der GPS-
Navigation auftretenden Fehler in der Größenordnung von
100 m.
Man hat daher bei dem eingangs genannten "Carin"-System
eine Kopplung der beiden Navigationsverfahren vorgenom
men. Grundsätzlich ermittelt man die Istposition des
Fahrzeugs durch Koppelnavigation, d. h. durch fahrzeug
gebundene Sensoren, die die Bewegungsrichtung des Fahr
zeugs und die in dieser Richtung zurückgelegte Strecke
ermitteln. Von Zeit zu Zeit überprüft man jedoch die
errechnete Ist-Position mit Hilfe von externen Hilfs
mitteln, beispielsweise den GPS-Satelliten. Wenn beide
Positionen übereinstimmen, dann verläßt man sich weiter
auf die Istposition. Wenn der Abstand zwischen der Ist
position und der Kontrollposition einen vorbestimmten
festen Fehlerwert überschreitet, dann wird für die wei
tere Navigation die Kontrollposition als neuer Aus
gangspunkt verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Positi
onsbestimmung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß der Fehlerwert in Ab
hängigkeit von einer Zuverlässigkeitsprüfung verändert
wird.
Man gibt also nicht mehr, wie bisher, einen festen
Fehlerwert vor, beispielsweise einen Abstand von 250 m,
bei dessen Überschreitung die Istposition auf die Kon
trollposition zurückgesetzt wird, sondern man gestaltet
diesen Fehlerwert oder Abstand variabel. Dies kann dazu
führen, daß der Abstand unter bestimmten Umständen grö
ßer wird als bisher. In diesem Fall erfolgt eine Kor
rektur mit einer geringeren Häufigkeit oder später. Es
kann aber auch dazu führen, daß der Fehlerwert kleiner
als bisher wird, so daß häufiger oder früher korrigiert
werden muß. In die Zuverlässigkeit kann beispielsweise
die "Vergangenheit" mit einfließen. Wenn sich in der
Vergangenheit herausgestellt hat, daß die durch Koppel
navigation ermittelten Istpositionen zuverlässig sind
dann kann man den Ist-Positionen mehr Vertrauen schen
ken und eine Korrektur weniger oft vornehmen.
Auch ist von Vorteil, wenn die Zuverlässigkeit mit Hil
fe mindestens einer Vergleichsposition bestimmt wird.
Mit Hilfe der Vergleichspositionen kann man abschätzen,
ob man die Istpositionen richtig ermittelt hat.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Vergleichsposition mit
Hilfe von externen Hilfsmitteln bestimmt wird. Die ex
ternen Hilfsmittel sind von der Berechnung der Position
durch Koppelnavigation unabhängig. Man erhält damit ein
objektiviertes Kriterium, das zu einer verbesserten Be
wertung der Zuverlässigkeit beiträgt, auch wenn die
Vergleichsposition ebenfalls fehlerbehaftet ist.
Hierbei wird eine höhere Zuverlässigkeit angenommen,
wenn der Verlauf der Istpositionen übereinstimmt mit
dem Verlauf der Vergleichspositionen oder der Abstand
zwischen den Istpositionen und Vergleichspositionen über
mehrere Bestimmungen klein ist. Klein heißt in diesem
Fall ein Bereich von etwa unter 100 m. Wenn also die
Istpositionen dem Verlauf der Vergleichspositionen
folgt, dann kann man annehmen, daß die Koppelnavigation
zuverlässig gearbeitet hat und das Ergebnis zutrifft.
In diesem Fall kann man einen größeren Fehler oder Ab
stand zulassen, bis man auf die Kontrollposition zu
rückspringt.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß bei großer Zuver
lässigkeit ein größerer Fehlerwert angenommen wird als
bei kleinerer. War hingegen die Zuverlässigkeit in der
Vergangenheit kleiner, dann wird man einen kleineren
Fehlerwert verwenden, um bereits frühzeitig eine Kor
rektur vornehmen zu können.
Vorzugsweise wird der Zuverlässigkeitswert nach jeder
Bestimmung einer Vergleichsposition verändert, solange
der Zuverlässigkeitswert innerhalb eines vorbestimmten
Wertebereichs liegt. Wenn sich beispielsweise herausge
stellt hat, daß Istposition und Vergleichsposition
dicht genug beisammen gelegen haben, dann kann man den
Zuverlässigkeitswert vergrößern, beispielsweise um ein
festes Inkrement. Als Zuverlässigkeitswert kann man ei
nen Entfernungswert verwenden, der gegebenenfalls auch
mit dem Fehlerwert übereinstimmen kann. Bei der näch
sten Bestimmung der Vergleichsposition könnten Kon
trollposition und Istposition bereits etwas weiter aus
einander liegen, ohne daß dies zu einer Korrektur füh
ren müßte. Solange der Abstand zwischen Istposition und
Vergleichsposition kleiner ist als der Zuverlässig
keitswert, führt dies zu einer erneuten Vergrößerung
des Zuverlässigkeitswertes. Stellt sich hingegen her
aus, daß der Abstand größer ist als der vergrößerte Zu
verlässigkeitswert, dann führt dies wieder zu einer
Verkleinerung des Zuverlässigkeitswertes. In der ent
sprechenden Weise gilt dies auch für andere Kriterien,
mit denen man die Zuverlässigkeit bestimmt, beispiels
weise die Übereinstimmung der Verläufe. Allerdings wird
man den Zuverlässigkeitswert weder unendlich groß wer
den lassen noch auf negative Zahlen setzen. Man wird
ihn beispielsweise immer im Bereich von 0 bis 50.000 cm
lassen. Wenn der Zuverlässigkeitswert also die obere
Grenze erreicht hat, wird nach einer Bestimmung der
Vergleichsposition keine Vergrößerung des Zuverlässig
keitswertes erfolgen.
Bevorzugterweise sind die Zuverlässigkeitswerte in
Klassen unterteilt und jeder Klasse ist ein vorbestimm
ter Fehlerwert zugeordnet. Damit beschränkt man sich
auf eine vorbestimmte Anzahl von Fehlerwerten, also
beispielsweise Abständen, die in 60 m, 120 m, 180 m,
240 m und 300 m gestaffelt sind. Man muß damit nicht
den Zuverlässigkeitswert in einen Fehlerwert umrechnen,
sondern man kann ihn in einer Tabelle finden. Dies ver
einfacht die Verwaltung.
Vorzugsweise wird zur Veränderung des Zuverlässigkeits
werts die zwischen zwei Positionen zurückgelegte Strec
ke verwendet. Dies ist eine alternative Ausgestaltung
zu der Möglichkeit, den Zuverlässigkeitswert um feste
Inkremente zu vergrößern. Diese Vorgehensweise hat den
Vorteil, daß die zurückgelegte Strecke einen Einfuß auf
die Zuverlässigkeitsprüfung hat. Wenn nach einer größe
ren zurückgelegten Strecke immer noch eine ausreichende
Übereinstimmung zwischen der Istposition und der Ver
gleichsposition besteht, dann kann man den Zuverlässig
keitswert stärker heraufsetzen als dann, wenn die Über
einstimmung nur nach einer kleinen Strecke besteht. Die
Größe der zurückgelegten Strecke hängt von der Häufig
keit ab, an der die Vergleichspositionen bestimmt wer
den. Man strebt an, die Vergleichsposition mit einer
Frequenz von 5 Hz zu bestimmen. Je nach Geschwindigkeit
legt das Fahrzeug hier zwischen etwa 1 und etwa 10 m
zurück.
Vorzugsweise werden als externe Hilfsmittel Satelliten
verwendet. Die Satelliten sind praktisch überall ver
fügbar. Sie sind unabhängig vom Fahrzeug und können da
her relativ objektiv zur Bestimmung der Vergleichsposi
tion verwendet werden.
Alternativ oder zusätzlich dazu können als externe
Hilfsmittel Straßen verwendet werden, auf die das Fahr
zeug abgebildet wird. Es handelt sich dabei um virtuel
le Straßen, die den realen Straßen aber weitgehend ent
sprechen. Hierbei geht man von der Annahme aus, daß
sich ein Fahrzeug mit großer Wahrscheinlichkeit auf ei
ner Straße bewegen wird, wenn eine derartige Straße in
der Nähe ist. Wenn man also mit der Koppelnavigation
eine Position errechnet hat, die von einer Position auf
einer Straße nicht allzu weit entfernt ist, dann kann
man die Straßenposition als Vergleichsposition verwen
den. Die Abbildung auf die Straße wird auch als "map
matching" bezeichnet.
Vorzugsweise sind die Straßen in einer Datenbank abge
legt. Die Abbildung auf die Straße erfolgt also rein
numerisch.
Vorzugsweise wird der Zuverlässigkeitswert verkleinert,
wenn eine gültige Abbildung des Fahrzeugs auf einer
Straße nicht möglich ist. Man versucht also bei jeder
Kontrollpositionsbestimmung oder häufiger zusätzlich
eine Abbildung des Fahrzeugs auf die Straße, also ein
"map matching", durchzuführen. Solange dies möglich
ist, nimmt das System an, daß sich das Fahrzeug auf der
Straße befindet. Wenn das System keine entsprechende
Straße in der Nähe findet, auf die das Fahrzeug abge
bildet werden kann, dann geht man von einem "on road"-
Betrieb zu einem "off road"-Betrieb über. Dieser Über
gang ist ein Zeichen dafür, daß die Positionsbestimmung
unschärfer oder ungenauer wird. Die Zuverlässigkeit
sinkt etwas.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung liegt darin, daß
der Zuverlässigkeitswert verkleinert wird, wenn der Ab
stand zwischen aufeinanderfolgenden Vergleichspositio
nen außerhalb eines Bereichs liegt, dessen Grenzen
durch vorbestimmte Vielfache des Abstandes der entspre
chenden Istpositionen bestimmt werden. Wenn der Abstand
zwischen den Istpositionen beispielsweise das 0,5 bis
2-fache des Abstandes der Vergleichspositionen aus
macht, nimmt man an, daß die Positionsbestimmung nach
der Koppelnavigation mit der erforderlichen Zuverläs
sigkeit erfolgt ist. Liegt der Abstand zwischen den
Istpositionen außerhalb dieses Bereichs, ist er also im
vorliegenden Fall kleiner als das 0,5-fache oder größer
als das 2-fache des Abstandes der Vergleichspositionen,
dann nimmt man an, daß ein Fehler aufgetreten ist und
verkleinert den Zuverlässigkeitswert, verschärft also
die Kontrolle.
Auch ist von Vorteil, wenn die Kontrollpositionen ge
filtert sind. Sprünge bei der Ermittlung von Kontroll
positionen haben dann einen geringeren Einfluß auf die
Ermittlung der Kontrollpositionen.
Die Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit der
Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze zur Darstellung des Ver
fahrens,
Fig. 2 eine Skizze zur Darstellung der Abnahme einer
Zuverlässigkeit und
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung weiterer
Überprüfungskriterien.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Situation, die sich bei
einer Überlandfahrt eines Fahrzeugs, beispielsweise ei
nes PKW oder LKW ergibt. Das Fahrzeug, das nicht näher
dargestellt ist, fährt tatsächlich auf einer Straße 1.
Die Koordinaten dieser Straße sind in einer Datenbank
abgelegt, die beispielsweise auf einer CD-ROM gespei
chert ist und in ein nicht näher dargestelltes Naviga
tionssystem eingelesen werden kann.
Das Navigationssystem ermittelt so oft es geht, also
üblicherweise mit einer Frequenz von 1 Hz Positionen 2
mit Hilfe von Navigationssatelliten, die zum "Global
Positioning System" oder GPS gehören. Die Abfolge der
Positionen 2 wird gefiltert. Hierbei entsteht ein Ver
lauf 3 von Positionen 4, die im folgenden als Kontroll
positionen 4 bezeichnet werden.
Das Navigationssystem des Fahrzeugs weist einen Rich
tungsmesser, beispielsweise ein Gyroskop, und einen
Entfernungsmesser auf. Das System ermittelt damit eine
Abfolge von Vektoren 5, die vektoriell addiert werden.
Dadurch entsteht ein Verlauf 6 von Istpositionen 7. Die
Istpositionen 7 geben zwar möglicherweise nicht den
tatsächlichen Standort des Fahrzeugs an. Das Navigati
onssystem nimmt jedoch an, daß sich das Fahrzeug an den
Istpositionen befindet.
Das Navigationssystem vergleicht nun die Istpositionen
7 mit dem Verlauf der Straße 1. Solange die Istpositio
nen dicht genug an der Straße liegen und die Richtung
von Straße 1 und Verlauf 6 übereinstimmt, nimmt das Sy
stem an, daß das Fahrzeug auf der Straße 1 fährt. Das
Fahrzeug wird mit anderen Worten auf die Straße (oder
allgemeiner, die Landkarte) abgebildet oder mit anderen
Worten einem "map matching" unterzogen. Die Positionen
auf der Straße 1 können im folgenden als Vergleichspo
sitionen verwendet werden.
Gerechnet wird aber nach wie vor mit den Istpositionen
7, die dem Verlauf 6 folgen.
Fig. 1 zeigt, daß durch eine fehlerhafte Berechnung
oder eine fehlerhafte Ermittlung der einzelnen zur Be
rechnung herangezogenen Werte ein Verlauf 6 der Istwer
te entstehen kann, der deutlich sowohl von der Straße 1
als auch vom Verlauf 3 der Kontrollpositionen 4 ab
weicht.
Damit die über die Koppelnavigation ermittelte Position
des Fahrzeugs nicht vollkommen in die Irre führt, ver
gleicht man nun in Abständen die Istposition 7 mit der
Kontrollposition 4. Da die Kontrollposition 4 gegenüber
der eigentlichen GPS-Position gefiltert ist, gleichen
sich Ungenauigkeiten bei der Positionsermittlung mit
Hilfe der Satelliten über die Zeit etwas aus.
Man ermittelt nun von Zeit zu Zeit, beispielsweise mit
einer Frequenz von 5 Hz, den Abstand zwischen der Ist
position 7 und der zugehörigen Vergleichsposition auf
der Straße 1. Zu Beginn der. Fahrt wurde ein Zuverläs
sigkeitswert vorgegeben, beispielsweise 25.000 cm oder
250 m. Wenn nun der Verlauf 6 der Istpositionen 7 und
der Straße 1 übereinstimmt, dann nimmt das System an,
daß die Positionsbestimmung durch Koppelnavigation zu
treffend ist. Der Zuverlässigkeitswert wird nun herauf
gesetzt, also vergrößert, wobei die Vergrößerung auf
verschiedene Weisen erfolgen kann. Die Übereinstimmung
kann beispielsweise dann festgestellt werden, wenn sich
die Richtung von Straße 1 und Verlauf 6 um nicht mehr
als einen vorbestimmten Wert unterscheiden und der Ab
stand zwischen aufeinanderfolgenden Istpositionen 3
beispielsweise das 0,5 bis 2-fache des Abstandes der
entsprechenden Vergleichspositionen beträgt.
Eine Möglichkeit besteht darin, ein festes Inkrement
zur Vergrößerung zu verwenden, beispielsweise 10 m.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die zwischen der
aktuellen Istposition 7 und der davor liegenden Istpo
sition 7 zurückgelegte Entfernung zu verwenden, um den
Zuverlässigkeitswert zu vergrößern.
Der Zuverlässigkeitswert kann sich, wie ausgeführt, in
einem Bereich von 0 bis 50.000 cm oder von 0 bis 500 m
ändern. Man möchte aber einen Fehlerwert oder Abstand
weder bei 0 m noch bei 500 m haben. Dementsprechend
müßte man den Zuverlässigkeitswert nach irgendeiner
vorgegebenen Funktion in einen Fehlerwert umrechnen.
Man kann aber auch die Zuverlässigkeitswerte in einzel
ne Klassen unterteilen und beispielsweise einem Zuver
lässigkeitswert von 0 bis 100 m den Fehlerwert 60 m zu
ordnen, von größer 100 m bis 200 m den Fehlerwert 120
m, bis man schließlich bei einem Zuverlässigkeitswert
von 500 m einen Fehlerwert von 300 m zuläßt. Diese Zah
len gelten für das beschriebene Ausführungsbeispiel,
das in "normalem" Gelände, also Flachland oder Mittel
gebirge, gut arbeitet. Für die Navigation im Gebirge
oder in einer Stadt mit Hochhäusern gelten unter Um
ständen andere Zahlenwerte.
Man kann in Fig. 1 erkennen, daß trotz eines zunehmen
den Abstandes des Verlaufs der gefilterten Kontrollpo
sitionen 4 vom Verlauf 6 der Istpositionen 7 noch keine
Korrektur erfolgt. Man geht nämlich davon aus, daß die
Ermittlung der Istpositionen mit der Koppelnavigation
oder dem "dead reckoning" zuverlässig genug ist. Wenn
in der Vergangenheit diese Ermittlung gestimmt hat,
dann läßt man größere Abweichungen von der Kontrollpo
sitionen zu. Erst an einem Punkt X ist der Abstand so
groß, daß der Fehlerwert, berechnet bei diesem Zuver
lässigkeitswert überschritten wird. An diesem Punkt
wird die Istposition auf die gefilterte Kontrollpositi
on zurückgesetzt und die Koppelnavigation arbeitet mit
dieser Kontrollposition Y für die weitere Berechnung
weiter.
Der Fehlerwert kann hierbei nicht unendlich groß wer
den. Man kann ihn beispielsweise auf 30.000 cm oder
300 m beschränken. Auch die Grenze nach unten kann un
gleich Null gewählt werden, beispielsweise bei 60 m.
Wenn die Istposition 7 auf die Kontrollposition 4 zu
rückgesetzt worden ist, dann kann man den Zuverlässig
keitswert erneut auf seinen Startwert setzen.
Fig. 2 zeigt nun eine Situation, in der der Zuverläs
sigkeitswert verkleinert wird. Dargestellt ist die Si
tuation, wo zwei Straßen mit relativ kleinem Abstand
parallel zueinander verlaufen. Eine derartige Situation
findet sich beispielsweise in Städten. Mit der Koppel
navigation werden nun Istpositionen 7 errechnet, die
zwischen diesen beiden Straßen liegen. Der "map mat
cher" bildet die Positionen 7 zunächst auf die obere
Straße 1a ab, weil dies die nächstliegende Straße ist.
Diese Abbildung klappt aber nur bis zu einem Zeitpunkt
Y. Zu einem Zeitpunkt Z entscheidet der map matcher,
daß die Straße 1b die richtige ist. Dementsprechend ist
der Abstand zwischen den hier als Vergleichspositionen
verwendeten Positionen auf den Straßen 1a und 1b rela
tiv groß. Er übersteigt den Abstand zwischen den beiden
entsprechenden Istpositionen 7a, 7b um mehr als das
zweifache. Dementsprechend wird der Zuverlässigkeits
wert um den Abstand a verringert.
Man kann nun noch weitere Kriterien dafür aufstellen,
wann der Zuverlässigkeitswert vergrößert oder verklei
nert wird. Dies soll anhand von Fig. 3 erläutert wer
den.
Dargestellt sind zwei Istpositionen A, B und zwei Ver
gleichspositionen C, D sowie die Richtung R des Ver
laufs 6 der Istpositionen und die Richtung S des Ver
laufs 3 der Vergleichspositionen 4.
Der Abstand A, B muß das 0,5- bis 2-fache des Abstandes
C, D betragen, dann kann der Zuverlässigkeitswert zu
nehmen. Liegt er außerhalb dieses Bereichs, nimmt man
an, daß ein Fehler aufgetreten ist. Der Zuverlässig
keitswert wird entsprechend verringert, weil die Zuver
lässigkeit abgenommen hat. Man kann auch die Richtung R
und 5 miteinander vergleichen. Wenn hier eine Abwei
chung aufgetreten ist, die ein vorbestimmtes Maß über
steigt, dann wird der Zuverlässigkeitswert ebenfalls
verringert, weil der "map matcher" entscheidet, daß das
Fahrzeug nicht mehr auf der Straße fährt, also von "on
map" auf "off map" umschaltet. Solange man "off map"
ist, nimmt der Zuverlässigkeitswert ab, solange er grö
ßer als Null ist. Wenn man "on map" ist, kann der Zu
verlässigkeitswert in Abhängigkeit von den oben darge
stellten Kriterien zu- oder abnehmen.
Schließlich kann man auch noch die Entfernungen A, D
oder B, C mit Schwellwerten vergleichen. Wenn hier zu
große Abstände auftreten, kann man den Zuverlässig
keitswert ebenfalls verringern.
größer als Null ist. Wenn man "on map" ist, kann der
Zuverlässigkeitswert in Abhängigkeit von den oben dar
gestellten Kriterien zu- oder abnehmen.
Schließlich kann man auch noch die Entfernungen A, D
oder B, C mit Schwellwerten vergleichen. Wenn hier zu
große Abstände auftreten, kann man den Zuverlässig
keitswert ebenfalls verringern.
Claims (14)
1. Verfahren zum Navigieren eines Fahrzeugs, bei dem
eine Istposition des Fahrzeugs mit Hilfe von Länge
und Richtung zurückgelegter Strecken ermittelt
wird, in zeitlichen Abständen eine Kontrollposition
mit Hilfe von externen Hilfsmitteln ermittelt wird
und die Istposition auf die Kontrollposition zu
rückgesetzt wird, wenn der Abstand zwischen Istpo
sition und Kontrollposition einen Fehlerwert über
schreitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehler
wert in Abhängigkeit von einer Zuverlässigkeitsprü
fung verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei großer Zuverlässigkeit ein größerer Fehler
wert angenommen wird als bei kleinerer.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuverlässigkeit mit Hilfe minde
stens einer Vergleichsposition bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichsposition mit Hilfe von externen
Hilfsmitteln bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine höhere Zuverlässigkeit angenom
men wird, wenn der Verlauf der Istpositionen über
einstimmt mit dem Verlauf der Vergleichspositionen
oder der Abstand zwischen den Istpositionen und
Vergleichspositionen über mehrere Bestimmungen
klein ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zuverlässigkeitswert nach
jeder Bestimmung einer Vergleichsposition verändert
wird, solange der Zuverlässigkeitswert innerhalb
eines vorbestimmten Wertebereichs liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuverlässigkeitswerte in Klassen unterteilt
werden und jeder Klasse ein vorbestimmter Fehler
wert zugeordnet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß zur Veränderung des Zu
verlässigkeitswert die zwischen zwei Positionen zu
rückgelegte Strecke verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als externe Hilfsmittel Satel
liten verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als externe Hilfsmittel Straßen
verwendet werden, auf die das Fahrzeug abgebildet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Straßen in einer Datenbank abgelegt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zuverlässigkeitswert verkleinert
wird, wenn eine gültige Abbildung des Fahrzeugs auf
einer Straße nicht möglich ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Zuverlässigkeitswert
verkleinert wird, wenn der Abstand zwischen aufein
anderfolgenden Vergleichspositionen außerhalb eines
Bereichs liegt, dessen Grenzen durch vorbestimmte
Vielfache des Abstandes der entsprechenden Istposi
tionen bestimmt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Kontrollpositionen
gefiltert sind.
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---|---|---|---|
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