DE19940533A1 - Reinigungsverfahren zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Reinigungsverfahrens - Google Patents
Reinigungsverfahren zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des ReinigungsverfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines ersten Zylinders (11) und eines zweiten Zylinders (12) mittels einer dabei an den ersten Zylinder (11) anstellbaren Reinigungseinrichtung (16) in einer Druckmaschine und betrifft weiterhin eine Druckmaschine mit einem ersten Zylinder (11) und einem zweiten Zylinder (12) und mit einer Reinigungseinrichtung (16), welche bei der gleichzeitigen Reinigung der Zylinder (11, 12) an den ersten Zylinder (11) anstellbar ist. Bei dem Verfahren wird durch die Reinigungseinrichtung (16) der erste Zylinder (11) direkt und der zweite Zylinder (12) indirekt gereinigt und wird der zweite Zylinder (12) über eine von der Reinigungseinrichtung (16) verschiedene und den ersten Zylinder (11) kontaktierende Walze (24) zur Reinigung mit dem ersten Zylinder (11) verbunden. Mit der Druckmaschine läßt sich das Verfahren durchführen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung eines
ersten Zylinders und eines zweiten Zylinders mittels einer dabei an den ersten
Zylinder anstellbaren Reinigungseinrichtung in einer Druckmaschine, nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1 und auf eine Druckmaschine mit einem ersten
Zylinder und einem zweiten Zylinder und mit einer Reinigungseinrichtung, welche
bei der gleichzeitigen Reinigung der Zylinder an den ersten Zylinder anstellbar
ist, nach dem Oberbegriff von Anspruch 4.
Zur Realisierung einer gleichzeitigen Reinigung zweier Druckmaschinenzylinder
mittels einer Reinigungseinrichtung wurden bereits verschiedene zum Stand der
Technik gehörende Vorrichtungen geschaffen:
In der EP 07 70 483 A2 ist eine Waschvorrichtung beschrieben, deren Waschwalze gleichzeitig an zwei benachbarte Zylinder eines Offsetdruckwerkes anstellbar ist. Neben der eine Reinigungseinrichtung bildenden Waschwalze selbst ist keine von dieser verschiedene Walze vorhanden, über welche die Zylinder zur Reinigung miteinander verbindbar wären. Die Zylinder berühren sich bei der Reinigung in einer mit 11 bezeichneten tangentialen Berührungsebene. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß mit ihr ein separates Waschen nur eines einzigen der beiden Zylinder nicht durchführbar ist. Der jeweils andere Zylinder wird konstruktiv bedingt zwangsläufig immer mitgewaschen, auch wenn dies, z. B. aufgrund dessen im Vergleich zum zu waschenden Zylinder wesentlichen geringeren Verschmutzung, zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich ist. Infolgedessen steigen der Waschmittelverbrauch und die Emissionen.
In der EP 07 70 483 A2 ist eine Waschvorrichtung beschrieben, deren Waschwalze gleichzeitig an zwei benachbarte Zylinder eines Offsetdruckwerkes anstellbar ist. Neben der eine Reinigungseinrichtung bildenden Waschwalze selbst ist keine von dieser verschiedene Walze vorhanden, über welche die Zylinder zur Reinigung miteinander verbindbar wären. Die Zylinder berühren sich bei der Reinigung in einer mit 11 bezeichneten tangentialen Berührungsebene. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß mit ihr ein separates Waschen nur eines einzigen der beiden Zylinder nicht durchführbar ist. Der jeweils andere Zylinder wird konstruktiv bedingt zwangsläufig immer mitgewaschen, auch wenn dies, z. B. aufgrund dessen im Vergleich zum zu waschenden Zylinder wesentlichen geringeren Verschmutzung, zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich ist. Infolgedessen steigen der Waschmittelverbrauch und die Emissionen.
In der JP-PS 56-227 ist eine weitere Waschvorrichtung beschrieben, mittels
welcher ein Plattenzylinder und ein Gummituchzylinder gleichzeitig gewaschen
werden können. In der in Fig. 4 dieser Patentschrift gezeigten Stellung bilden
eine mit 6 bezeichnete Wasserverteilwalze und eine mit 3 bezeichnete
Anfeuchtwalze eine die Zylinder verbindende Walzenbrücke. Eine mit 8
bezeichnete Rakel bildet eine Reinigungseinrichtung, welche an die
Wasserverteilwalze, nicht jedoch an einen der Zylinder, anstellbar ist. Nachteilig
an dieser Vorrichtung ist, daß während des gleichzeitigen Waschens der Zylinder
unbedingt der Plattenzylinder mit dem Gummituchzylinder in umfangsseitigem
Kontakt stehen muß, wie dies beschrieben und in der Fig. 4 dargestellt ist. Die
Vorrichtung ist deshalb zwar für das gezeigte Rollenrotationsdruckwerk, nicht
jedoch für Bogenrotationsdruckmaschinen verwendbar, bei denen voneinander
beabstandete Zylinder, z. B. eine Bogentransfertrommel und ein
Gegendruckzylinder, gleichzeitig gereinigt werden sollen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit welchem sich
zwei Zylinder gleichzeitig sehr effektiv reinigen lassen, und eine Druckmaschine
zu schaffen, mittels welcher sich das Verfahren durchführen läßt.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruches 1 und durch eine Druckmaschine mit den
Merkmalen des Anspruches 4 gelöst. Die Unteransprüche enthalten weitere
Merkmale.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung eines ersten
Zylinders und eines zweiten Zylinders mittels einer dabei an den ersten Zylinder
anstellbaren Reinigungseinrichtung in einer Druckmaschine zeichnet sich
dadurch aus, daß durch die Reinigungseinrichtung der erste Zylinder direkt und
der zweite Zylinder indirekt gereinigt wird, indem der zweite Zylinder über eine
von der Reinigungseinrichtung verschiedene und den ersten Zylinder
kontaktierende Walze zur Reinigung mit dem ersten Zylinder verbunden wird.
Unter den Zylindern werden z. B. Druckformzylinder, Gummituchzylinder und
Gegendruckzylinder, d. h. Druckwerkszylinder, Lackwerkszylinder sowie
Bogentransfertrommeln, nicht jedoch Farb- oder Feuchtwerkswalzen verstanden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die genannten Zylinder in
kürzester Zeit sehr gründlich reinigen.
Eine das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft weiterbildende
Verfahrensausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß der zweite Zylinder zur
Reinigung über eine aus einer ersten Walze und einer zweiten Walze
bestehenden Walzenbrücke mit dem ersten Zylinder verbunden wird.
Diese Verfahrensausgestaltung ist hinsichtlich eines Antriebes der
Drehbewegung der Walzen und hinsichtlich der Relativbewegung der Walzen zu
den Zylindern besonders vorteilhaft. Die Walzen können dabei über eine
Friktionsmitnahme durch die sich drehenden Zylinder angetrieben werden. Durch
den Einsatz einer aus einer geradzahligen Anzahl von Walzen
zusammengesetzten Walzenbrücke läßt sich erreichen, daß sowohl eine mit dem
ersten Zylinder in umfangsseitigen Kontakt stehende Walze im Gleichlauf mit
dem ersten Zylinder, d. h. mit entgegengesetzter Drehrichtung, als auch eine mit
dem zweiten Zylinder in umfangsseitigen Kontakt stehende Walze im Gleichlauf
mit dem zweiten Zylinder rotiert.
Eine weitere Verfahrensausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß der erste
Zylinder und der zweite Zylinder während der Reinigung außer umfangsseitigem
Kontakt zueinander sind.
Vorteilhaft an dieser Verfahrensausgestaltung ist, daß eine unkontrollierte
Übertragung von Verschmutzungen eines Zylinders direkt auf den jeweils
anderen Zylinder vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine mit einem ersten Zylinder und einem
zweiten Zylinder und mit einer Reinigungseinrichtung, welche bei der
gleichzeitigen Reinigung der Zylinder an den ersten Zylinder anstellbar ist,
zeichnet sich dadurch aus, daß der erste Zylinder und der zweite Zylinder über
eine von der Reinigungseinrichtung verschiedene und den ersten Zylinder
kontaktierende Walze zur Reinigung miteinander verbindbar sind.
Während der Reinigung liegt an einem umfangsseitigen ersten Kontaktpunkt des
ersten Zylinders die Reinigungseinrichtung und an einem in Umfangsrichtung
versetzten zweiten Kontaktpunkt des ersten Zylinders die diesen mit dem
zweiten Zylinder koppelnde Walze an. Die Reinigungseinrichtung kann in Form
einer Reinigungswalze, z. B. einer Bürstenwalze, oder in Form eines
Reinigungstuches, z. B. eines von einer Saubertuchspule abwickelbaren und auf
eine Schmutztuchspule aufwickelbaren Reinigungstuches, ausgebildet sein.
Nach erfolgter Reinigung ist die Verbindung des ersten Zylinders mit dem
zweiten Zylinder durch eine Abstellung der Walze, bei welcher sie außer Kontakt
zum ersten Zylinder gebracht wird, aufhebbar. Ist die Walze die einzige
Verbindungswalze zwischen den Zylindern, wird sie bei dieser Abstellung
gleichzeitig außer Kontakt zum zweiten Zylinder gebracht. Ist neben der Walze
noch eine weitere Verbindungswalze vorgesehen und steht diese während der
Reinigung mit dem zweiten Zylinder in Kontakt, kann die weitere
Verbindungswalze nach erfolgter Reinigung außer Kontakt zum zweiten Zylinder
gebracht werden.
Eine die erfindungsgemäße Druckmaschine vorteilhaft weiterbildende
Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Zylinder über eine aus
einer ersten Walze und einer zweiten Walze bestehenden Walzenbrücke zur
Reinigung miteinander verbindbar sind.
Die erste Walze ist in diesem Fall die vorstehend bereits beschriebene, den
ersten Zylinder kontaktierende Walze. Beide dem Walzenzug zugehörige Walzen
sind von der Reinigungseinrichtung verschieden, d. h. nicht mit dieser identisch.
Vorzugsweise besteht die Walzenbrücke aus genau zwei miteinander in
umfangsseitigem Kontakt stehenden Walzen, nämlich besagter ersten Walze
und zweiten Walze. In diesem Fall steht die zweite Walze während der Reinigung
mit dem zweiten Zylinder in umfangsseitigem Kontakt. Die Walzenbrücke kann
jedoch auch aus mehr als zwei Walzen bestehen.
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß mindestens eine
die Zylinder verbindende Walze umfangsseitig elastisch ausgebildet ist.
Beispielsweise kann die elastisch ausgebildete Walze mit einem elastischen
Material, z. B. Gummi, bezogen beziehungsweise besetzt sein. Im Falle, daß die
elastische Walze Bestandteil der Walzenbrücke ist, kann mindestens eine
weitere Walze der Walzenbrücke derart elastisch ausgebildet sein.
Beispielsweise kann die elastisch ausgebildete Walze der Walzenbrücke eine
während der Reinigung an einem der beiden Zylinder anliegende Walze sein.
Dies hat den Vorteil, daß der Zylinder ein unelastische, z. B. metallene
Umfangsoberfläche aufweisen kann und trotzdem eine gute Friktionsmitnahme
der an den Zylinder angepreßten elastischen Walze gegeben ist. Die bei der
Reinigung am anderen Zylinder anliegende Walze der Walzenbrücke kann
ebenfalls eine solche elastische Walze sein. Dies ist aus denselben Gründen
besonders dann vorteilhaft, wenn der andere Zylinder ebenfalls eine unelastische
Umfangsfläche aufweist. Die am anderen Zylinderanliegende Walze kann jedoch
auch eine umfangsseitig unelastische, z. B. metallene Walze sein. Dies ist
besonders dann möglich, wenn der andere Zylinderumfangsseitig elastisch und
beispielsweise ein Gummituchzylinder ist. Im Fall, daß von zwei aufeinander
abrollenden Walzen der Walzenbrücke zumindest eine oder beide Walzen
elastisch ausgebildet ist, ergeben sich ähnliche antriebsmäßige Vorteile, wobei
eine der Walzen durch Friktionsmitnahme von der sich drehenden anderen
Walze drehbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei welcher die
Walzenbrücke aus genau zwei Walzen, nämlich der ersten Walze und der
zweiten Walze besteht, können die erste Walze und die zweite Walze jeweils
elastisch ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß mindestens einer
der beiden Zylinder ein bedruckstofführender Zylinder ist.
Vorzugsweise ist dieser Zylinder ein Gegendruckzylinder. Der
bedruckstofführende Zylinder kann mit Greifern ausgestattet sein, wenn der vom
Zylinder geführte Bedruckstoff ein mittels der Greifer gehaltener
Bedruckstoffbogen ist.
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Zylinder bei
mit dem ersten Zylinder im operativen Kontakt befindlicher Reinigungseinrichtung
außer umfangsseitigem Kontakt zueinander stehend ausgebildet sind.
Die Zylinder können permanente außer Kontakt zueinander stehend derart
gestellfest gelagert sein, wie dies beispielsweise in der Regel der Fall ist, wenn
das Zylinderpaar von zwei Bogentransfertrommeln oder von einer
Bogentransfertrommel und einem Gegendruckzylinder gebildet wird. Die Zylinder
können zur Reinigung auch außer Kontakt stellbar ausgebildet sein, wie dies
beispielsweise bei einem aus einem Gegendruckzylinder und einem
Gummituchzylinder bestehenden Zylinderpaar in der Regel der Fall ist. Hierbei
kann beispielsweise der Gummituchzylinder zur Reinigung vom
Gegendruckzylinder außer Kontakt stellbar sein.
Ein weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß eine
Drehbewegung der mindestens einen Walze über Friktionsmitnahme von einem
der beiden Zylinder antreibbar ist.
Bei dieser konstruktiv vorteilhaften Ausführungsform kann ein separater
motorischer Antrieb der Walze entfallen und wird diese vom Antrieb des
Zylinders, an dem sie anliegt, über den Kontakt zum Zylinder mitangetrieben. Bei
Vorhandensein einer die Zylinder verbindenden Walzenbrücke kann die vom
Zylinder über Friktionsmitnahme angetriebene Walze wiederum über
Friktionsmitnahme eine mit dieser in umfangsseitigem Kontakt stehende weitere
Walze antreiben. Die beiden Walzen können jedoch auch über ein
formschlüssiges Getriebe, z. B. durch auf den beiden Walzenzapfen sitzende
und miteinander in Eingriff stehende Zahnräder, antriebsmäßig gekoppelt sein.
Diese Variante kann beispielsweise bei zwei unelastischen und z. B. metallenen
Walzen zur Vermeidung eines zwischen den Walzen auftretenden Schlupfes
günstig sein. Vorzugsweise werden bei einer Walzenbrücke, mit einer mit einem
ersten Zylinder in Kontakt stehenden ersten Walze und mit einer mit einem
zweiten Zylinder in Kontakt stehenden zweiten Walze die erste Walze über
Friktionsmitnahme vom ersten Zylinder und die zweite Walze über
Friktionsmitnahme vom zweiten Zylinder angetrieben. In diesem Fall können
sowohl die erste Walze als auch die zweite Walze umfangsseitig elastisch, z. B.
gummiartig ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die erste Walze
und die zweite Walze von einem gemeinsamen beweglichen Träger getragen
werden und durch dessen Bewegung gleichzeitig verstellbar sind.
Diese Ausführungsform ist konstruktiv und steuerungstechnisch sehr
unaufwendig und ermöglicht z. B. während der Reinigung eine permanente oder
intermittierende Anstellung der ersten Walze an den ersten Zylinder und der
zweiten Walze an den zweiten Zylinder. Bei der intermittierenden Anstellung
kann ein taktweises Hinwegheben der Walzen über Zylinderkanäle und
gegebenenfalls vorhandene Greiferreihen der beiden Zylinder erfolgen. Ein
weiterer Vorteil des gemeinsamen Trägers, in welchem die Walzen der
Walzenbrücke drehbar gelagert sind, besteht darin, daß eine allzeit konstante
Anstellpressung der Walzen aneinander, welche einstellbar sein kann, auf
einfache Weise gewährleistet ist.
In Abweichung zu dieser Ausführungsform können bei einer Alternativvariante
die erste Walze und die zweite Walze aneinander anstellbar und voneinander
abstellbar in verschiedenen Trägern gelagert sein. Dies setzt eine aufeinander
abgestimmte Steuerung der Anstellbewegung der beiden Walzen an die Zylinder
und aneinander voraus. Bei den in verschiedenen unabhängig voneinander
beweglichen Trägern gelagerten Walzen muß eine die Träger verstellende
Stelleinrichtung sehr präzise arbeiten, so daß die Anpressung der beiden Walzen
aneinander bei jeder Verstellung reproduzierbar ist.
Die Druckmaschine ist vorzugsweise als eine Offset-Rotationsdruckmaschine
und insbesondere als eine Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine ausgebildet.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung anhand
bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Druckmaschine mit verschiedenen Anordnungsvarianten der
Reinigungseinrichtung und der Walzenbrücke,
Fig. 2 eine erste Anordnungsvariante, bei welcher die
Reinigungseinrichtung einem Gummituchzylinder zugeordnet ist,
Fig. 3 die erst Anordnungsvariante, wobei der Walzenbrücke Rakeln
zugeordnet sind,
Fig. 4 eine zweite Anordnungsvariante, bei welcher die
Reinigungseinrichtung einem Gegendruckzylinder zugeordnet ist
und
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform, bei welcher die Walzenbrücke
durch eine einzige Verbindungswalze ersetzt ist.
In Fig. 1 ist eine als eine Druckmaschine 1 mit mehreren Druckwerken 2 bis 5
dargestellt. Die Druckmaschine 1 ist als eine Offset-Druckmaschine ausgebildet,
wobei jedes Druckwerk 2 bis 5 ein Farbwerk 6 zum Einfärben eines
Druckformzylinders 7, einen Gummituchzylinder 8 bzw. 11 und einen
Gegendruckzylinder 9 bzw. 12 umfaßt. Die in der Druckmaschine 1 bedruckten
Bedruckstoffbögen werden über mindestens eine Bogentransfertrommel 10 vom
in Bogentransportrichtung gesehen jeweils vorgeordneten Druckwerk 3 zum
nachgeordneten Druckwerk 4 übergeben. Die Druckmaschine 1 ist derart
ausgebildet, so daß eine Bogentransfertrommel 10 gleichzeitig mit einem
benachbarten Gegendruckzylinder 9 gereinigt werden kann, wie dies am Beispiel
des Druckwerkes 3 dargestellt ist, und/oder daß ein Gegendruckzylinder 12
gleichzeitig mit einem benachbarten Gummidruckzylinder 11 gereinigt werden
kann, wie dies im Beispiel des Druckwerkes 4 dargestellt ist. Vorzugsweise kann
für alle Druckwerke 2 bis 5 der Druckmaschine 1 eine der am Beispiel der
Druckwerke 3 und 4 dargestellten Anordnungsvarianten verwendet werden.
In Fig. 2 sind Teile des Druckwerkes 4 vergrößert dargestellt. Der erste Zylinder
11, an welchen die Reinigungseinrichtung 16 zur direkten Reinigung anstellbar
ist, wird hier vom Gummituchzylinder 11 gebildet. Der über die Walzenbrücke 24,
25 indirekt mitgereinigte zweite Zylinder 12 wird hier vom Gegendruckzylinder 12
gebildet. Bei einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform kann der direkt
gereinigte erste Zylinder ein Gegendruckzylinder und der indirekt gereinigte
zweite Zylinder ein Gummituchzylinder sein.
Das wirksame Reinigungselement 19 der Reinigungseinrichtung 16 ist eine
Reinigungswalze und speziell eine Bürstenwalze 19. Das Reinigungselement 19
ist mittels einer Stelleinrichtung 17, 22 an den ersten Zylinder 11 anstellbar und
von diesem wieder abstellbar. Dem Reinigungselement 19 ist ein Abstreifer 20
zum Abstreifen der vom Reinigungselement 19 aufgenommenen
Verunreinigungen zugeordnet. Weiterhin ist dem Reinigungselement 19 eine auf
dieses eine Reinigungsflüssigkeit aufbringende Reinigungsflüssigkeitszuführung
21 zugeordnet, so daß die Reinigungseinrichtung 16 als eine Wascheinrichtung
ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung 17, 22 besteht aus einem Stellantrieb 17,
z. B. einem pneumatisch wirkenden Arbeitszylinder, und einer Führung 22, z. B.
der gezeigten Geradführung.
Die Walzenbrücke 14 besteht aus den im gleichläufigen Abrollkontakt
miteinander befindlichen, durchmessergleichen und im gemeinsamen Träger 26
drehbar gelagerten Walzen 24 und 25 und ist im Bereich eines Auslaufszwickels,
der ebenfalls durchmessergleichen und sich beider Reinigung gleichläufig
drehenden Zylinder 11 und 12 angeordnet. Die Walzenbrücke 14 ist mittels einer
Stelleinrichtung 18, 23, welche im wesentlichen der bereits beschriebenen
Stelleinrichtung 17, 22 im Aufbau entsprechen kann, derart verstellbar, daß die
Walze 24 in und außer Kontakt zum Zylinder 11 und die Walze 25 in und außer
Kontakt zum Zylinder 12 stellbar ist. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die
Walzenbrücke 14 entlang einer zwischen den Zylindern 11 und 12 verlaufenden
Verstelllinie 29 verstellbar, welche im wesentlichen senkrecht zur nicht näher
dargestellten Verbindungszentralen der Zylinder 11 und 12 verlaufen kann, so
daß der Kontakt der Walze 24 zum Zylinder 11 in etwa gleichzeitig mit dem
Kontakt der Walze 25 zum Zylinder 12 hergestellt bzw. aufgehoben wird. Die
Stelleinrichtung 18, 23 kann von einer nicht näher dargestellten
Steuereinrichtung derart ansteuerbar sein, so daß die Walze 25 taktweise in
Abhängigkeit von der Rotation des zweiten Zylinders 12 über dessen
Zylinderkanal 28 und gegebenfalls Greifer 27 bei jeder Umdrehung des
Zylinders 12 hinweggehoben wird, so daß die Walze 25 nicht mit den Greifern 27
kollidiert. Bei Vorhandensein eines Zylinderkanals am ersten Zylinder 11 wird die
Walze 24 gleichzeitig über diesen Zylinderkanal hinweggehoben.
Mindestens eine Walze 24 und/oder 25 der Walzenbrücke 14 kann elastisch
ausgebildet sein. Die elastisch ausgebildete Walze 25 kann einen elastischen
und beispielsweise gummiartigen Bezug 53 aufweisen und ist vorzugsweise
einem umfangsseitig unelastischen Zylinder 12 der beiden Zylinder 11 und 12
zugeordnet, so daß sich durch eine entsprechende Verformung der elastischen
Walze 25 in radialer Richtung im Bereich eines Anpreßpunktes 34 (Fig. 3) der
elastischen Walze 25 an den Zylinder 12 ein abgeflachter Nipstreifen ergibt.
Dieser ist hinsichtlich des reibschlüssigen Antriebes der Drehbewegung der.
Walze 25 durch die Drehbewegung des Zylinders 12 besonders günstig. Ein
Friktionsantrieb der Walze 24 durch den sich drehenden Zylinder 11 wird durch
das umfangsseitig auf dem Zylinder 11 befindliche Gummituch begünstigt, wobei
sich im Bereich des Abrollpunktes 32 (Fig. 3) durch eine den Bezug 53
vergleichbare Verformung des Gummituches ebenfalls ein verbreiteter
Nipstreifen ergibt, so daß die Walze 24 unelastisch ausgebildet sein kann.
Selbstverständlich können auch beide Walzen 24 und 25 elastisch ausgebildet
sein. Im Abrollpunkt 33 (Fig. 3) ergibt sich somit durch eine entsprechende
Verformung einer Walze 24 oder 25 oder beider Walzen 24 und 25 ebenfalls ein
guter Reibschluß, so daß die Rotationsbewegung jeder Walze 24 und 25
gleichzeitig auch durch die Rotationsbewegung der jeweils anderen Walze 24
und 25 mit angetrieben wird.
Die Funktionsweise der dargestellten Einrichtungen ist folgende: Mittels der
Zuführeinrichtung 21 wird eine Reinigungsflüssigkeit auf den ersten Zylinder 11
aufgebracht. Der Zylinder 11 ist von den beiden Zylindern 11 und 12 der stärker
verschmutzte Zylinder und kann deshalb durch Anstellung des
Reinigungselementes 19 an diesen bei noch nicht durch die Walzenbrücke 14
miteinander verbundenen und im umfangsseitigem Abstand zueinander
befindlichen Zylindern 11 und 12 separat vorgereinigt werden. Eine gute
Scheuerwirkung des Reinigungselements 19 auf dem Zylinder 11 kann dadurch
erreicht werden, indem das als die Reinigungswalze ausgebildete
Reinigungselement 19 gegenläufig zum Zylinder 11 rotiert oder indem die
Reinigungswalze 19 gleichläufig und mit geringerer oder vorzugsweise höherer
Umfangsflächengeschwindigkeit als der Zylinder 11 rotiert. Die separate
Vorreinigurig des Zylinders 11 erfolgt während einer bestimmten Anzahl von
Zylinderumdrehungen des Zylinders 11, nach welcher die Zylinder 11 und 12
über die Walzenbrücke 14 miteinander verbunden werden. Bei einer alternativen
Verfahrensweise kann die separate Vorreinigung des ersten Zylinders 11
entfallen und können die Zylinder 11 und 12 gleichzeitig oder vor dem Anstellen
der Reinigungseinrichtung 16 an den Zylinder 11 über die Walzenbrücke 14
miteinander verbunden werden. Nachdem die beiden Zylinder 11 und 12 über die
Walzenbrücke 14 miteinander verbunden sind, gelangt die von der
Zuführeinrichtung 21 auf den Zylinder 11 aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit
über die Walzen 24 und 25 auf den zweiten Zylinder 12. Der Transportweg der
Verschmutzungen vom zweiten Zylinder 12 zur Reinigungseinrichtung 16 erfolgt
in entgegengesetzter Richtung, indem die Verschmutzungen über die Walzen 25
und 24 auf den ersten Zylinder 21 gelangen und von dessen Umfangsoberfläche
durch die Reinigungseinrichtung 16 abgenommen werden. Durch die
unmittelbare Wirkung der Reinigungseinrichtung 16 auf den ersten Zylinder 11
wird dieser sehr schnell sauberer als es der Zylinder 12 ist, wobei ab diesem
Moment praktisch ein Konzentrationsausgleich der Verschmutzungen erfolgt,
welche vom zweiten Zylinder 12 auf den ersten Zylinder 11 übertragen werden.
Nachdem beide Zylinder 11 und 12 vollständig gesäubert sind, können die
Reinigungseinrichtung 16 und die Walzenbrücke 14 von den Zylindern 11 und 12
abgestellt werden. Der vorstehend beschriebene Verfahrensablauf ist ohne
weiteres auf die in den Fig. 4 und 5 dargestellten Einrichtungen übertragbar und
braucht deshalb im Zusammenhang mit diesen Figuren nicht nochmals
beschrieben werden.
In Fig. 3 ist die Anordnung aus der Fig. 2 mit einigen ergänzten Teilen
dargestellt. An mindestens einer der Walzen 24 und/oder 25 der Walzenbrücke
14 kann eine Rakel angestellt sein. In Fig. 3 ist gezeigt, daß an beiden Walzen
24 und 25 je eine Rakel 30, 31 anliegt. In Drehrichtung der ersten Walze 24
gesehen liegt die Rakel 30 dem umfangsseitigen Kontaktpunkt 32 der ersten
Walze 24 zum ersten Zylinder 11 nachgeordnet und dem umfangsseitigen
Kontaktpunkt 33 der ersten Walze 24 zur zweiten Walze 25 vorgeordnet an der
ersten Walze 24 an. Alternativ oder wie gezeigt zusätzlich zu dieser Rakel 30
kann in Drehrichtung der zweiten Walze 25 gesehen die Rakel 31 dem
umfangsseitigen Kontaktpunkt 33 der zweiten Walze 25 zur ersten Walze 24
nachgeordnet und den umfangsseitigen Kontaktpunkt 34 der zweiten Walze 25
zum zweiten Zylinder 12 vorgeordnet an der zweiten Walze 25 anliegen. Diese
Anordnungen sind besonders vorteilhaft, wenn der erste Zylinder 11 stärker als
der zweite Zylinder 12 verschmutzt und in diesem Zustand über die
Walzenbrücke 14 während der Reinigung mit dem zweiten Zylinder 12
verbunden ist. Die Rakeln 30, 31 verhindern in diesem Fall, daß
Verschmutzungen vom ersten Zylinder 11 über die Walzenbrücke 14 auf den
zweiten Zylinder 12 übertragen werden und ermöglichen, daß Verschmutzungen
vom zweiten Zylinder 12 über die Walzenbrücke 14 auf den ersten Zylinder 11
übertragen werden. Dem zweiten Zylinder 12 kann in diesem Fall zusätzlich eine
Reinigungsmittelzuführung 48 zugeordnet sein, welche das Reinigungsmittel
direkt auf die Umfangsoberfläche des zweiten Zylinders 12 aufbringt.
In Fig. 4 ist die Ausführungsform der Erfindung, welche in Fig. 1 am Beispiel des
Druckwerkes 3 gezeigt ist, vergrößert dargestellt. Die Reinigungseinrichtung 15
und die Walzenbrücke 13 entsprechen in ihrem Aufbau und in ihrer Funktion der
Reinigungseinrichtung 16 bzw. der Walzenbrücke 14 (Fig. 2). Im in Fig. 4
gezeigten Beispiel ist der mittels der Reinigungseinrichtung 15 direkt gereinigte
erste Zylinder 9 ein Gegendruckzylinder und der über die Walzenbrücke 13
indirekt mitgereinigte zweite Zylinder 10 eine zum ersten Zylinder 9 benachbarte,
jedoch zu diesem einen umfangsseitigen Abstand aufweisende
Bogentransfertrommel 10. Bei einer alternativen Ausführungsform kann bei
Zuordnung der Reinigungseinrichtung 15 zur Bogentransfertrommel 10 auch
letztere den direkt gereinigten ersten Zylinder und der Gegendruckzylinder 9 den
über die Walzenbrücke 13 indirekt gereinigten zweiten Zylinder bilden, so daß
eine vertauschte Anordnung der Zylinder 9 und 10 gegeben ist. Bei einer
weiteren nicht näher dargestellten alternativen Ausführungsform bilden zwei
Bogentransfertrommeln die über die Walzenbrücke 13 verbundenen Zylinder 9
und 10. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform weisen beide Zylinder 9 und
10 je einen umfangsseitigen Zylinderkanal und Greifer zum Halten eines
Bedruckstoffbogens auf, welche nicht näher bezeichnet sind. Beide Walzen 38
und 39 sind elastisch ausgebildet und weisen je einen, z. B. gummiartigen Bezug
54 bzw. 55 auf. Dies ist besonders günstig, weil sowohl der erste Zylinder 9 als
auch der zweite Zylinder 10 umfangsseitig unelastisch ausgebildet sind und z. B.
metallene Oberflächen haben. In Drehrichtung der ersten Walze 38 gesehen
kann eine Rakel 40 dem umfangsseitigen Kontaktpunkt 36 der ersten Walze 38
mit der zweiten Walze 39 nachgeordnet und dem umfangsseitigen Kontaktpunkt
35 der ersten Walze 38 zum ersten Zylinder 9 vorgeordnet an der ersten Walze
38 anliegen, wie dies gezeigt ist, und/oder in Drehrichtung der zweiten Walze 39
gesehen eine Rakel 41 dem umfangsseitigen Kontaktpunkt 37 der zweiten Walze
39 zum zweiten Zylinder 10 nachgeordnet und dem umfangsseitigen
Kontaktpunkt 36 der zweiten Walze 39 zur ersten Walze 38 vorgeordnet an der
zweiten Walze 39 anliegen, wie dies ebenfalls gezeigt ist. Die Anordnung der
Rakeln 40 und 41 ist besonders günstig, wenn der mittels der
Reinigungseinrichtung 15 indirekt gereinigte zweite Zylinder 10 stärker
verschmutzt als der direkt gereinigte erste Zylinder 9 ist. Hierbei wird der Großteil
der vom zweiten Zylinder 10 stammenden und auf die Walze 39 übertragenen
Verunreinigungen bereits durch die Rakel 41 von der Walze 39 abgenommen
und gelangt somit gar nicht auf den ersten Zylinder 9. Ein weiterer Teil der vom
zweiten Zylinder 10 stammenden Verschmutzungen wird durch die Rakel 40 von
der Walze 38 abgestriffen und gelangt somit ebenfalls nicht auf den ersten
Zylinder 9. Nur ein vergleichsweise kleiner Anteil der vom zweiten Zylinder 10
stammenden Verschmutzungen wird über die Walzenbrücke 13 auf den ersten
Zylinder 9 übertragen und von diesem durch die Reinigungseinrichtung 15
entfernt. Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung der Rakeln 40 und 41 ist besonders
günstig hinsichtlich des Transportes der auf den ersten Zylinder 9 mittels der
Reinigungseinrichtung 15 oder mittels einer mit der in Fig. 4 gezeigten
Zuführeinrichtung 48 vergleichbaren Zuführeinrichtung aufgebrachten
Reinigungsflüssigkeit über die Walzenbrücke 13 zum zweiten Zylinder 10.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der mittels der
Reinigungseinrichtung 44 der erste Zylinder 42 direkt unter zweite Zylinder 43
über die einzige Verbindungswalze 47 indirekt gereinigt wird. Die
Reinigungseinrichtung 44 umfaßt als wirksames Reinigungselement ein
Reinigungstuch 45, welches von einer Saubertuchspule 50 abwickelbar ist, durch
einen Andrückkörper 52 gegen den ersten Zylinder 42 andrückbar ist und das auf
einer Schmutztuchspule aufwickelbar ist. Eine solche Reinigungseinrichtung
kann auch anstelle der in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Reinigungseinrichtungen 15
und 16 Anwendung finden. Die Reinigungsflüssigkeit wird durch die
Zuführeinrichtung 49 direkt auf die Umfangsoberfläche des ersten Zylinders 42
aufgesprüht. Alternativ kann die Reinigungsflüssigkeit auch über das
Reinigungstuch 45 auf den ersten Zylinder 42 aufgebracht werden. Im
Gegensatz zu den in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Walzen 24, 25, 38, 39 wird die
Drehbewegung der Walze 47 nicht durch Friktionsmitnahme durch einen Zylinder
sondern vielmehr vom Antrieb 57, z. B. einem Elektromotor, angetrieben. Ein
solcher motorischer Antrieb kann bei einer alternativen Ausführungsform auch
zum Antrieb von Walzen einer den ersten Zylinder 42 mit dem zweiten Zylinder
43 verbindenden Walzenbrücke Anwendung finden. Die
Umfangsoberflächengeschwindigkeit der Zylinder 42 und 43 ist dieselbe, wobei
dies z. B. bei einem im. Vergleich zum Zylinder 42 zweifachgroß ausgebildeten
Zylinder 43 dadurch realisiert sein kann, daß sich der zweifachgroße Zylinder 43
halbtourig, d. h. mit halber Drehzahl des einfachgroßen Zylinders 42, dreht. Bei
der in Fig. 5 gezeigten Ausführungform sind die beiden umfangsseitig zueinander
beabstandeten Zylinder 42 und 43 durchmessergleich ausgebildet und drehen
sich mit der gleichen Drehzahl im Gleichlauf. Im Kontaktpunkt 58 der Walze 47
zum ersten Zylinder 42 und im Kontaktpunkt 59 des zweiten Zylinders 43 zur
Walze 47 ist ein einer Verschmutzungsübertragung dienlicher Schlupf, d. h. eine
Differenzgeschwindigkeit der Umfangsoberflächen zwischen der Walze 47 und
dem jeweiligen Zylinder 42 oder 43, gegeben. Je nach Drehrichtung der Walze
47 ist ein solcher Schlupf allein durch den Gegenlauf der Walze 47 zum
jeweiligen Zylinder 42 oder 43 gegeben. Bei der in Fig. 5 dargestellten
Drehrichtung der Walze 47 trifft dies auf den Kontaktpunkt 59 zu. Im jeweils
anderen Kontaktpunkt wälzt die Walze 47 im Gleichlauf auf dem jeweiligen
Zylinder ab, dies trifft in Fig. 5 auf den Kontaktpunkt 58 zu. In diesem
Kontaktpunkt wird der Schlupf erreicht, in dem der Antrieb 57 die Walze 47 mit im
Vergleich zur Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Zylinders 42 größerer
oder kleinerer Umfangsoberflächengeschwindigkeit antreibt. Die Walze 47 ist im
Einlaufzwickel der Zylinder 42 und 43 angeordnet und kann auch im Bereich des
Auslaufzwickels angeordnet sein. Die Walze 47 wird vom Antrieb 57 in
Abstimmung mit der Rotationsgeschwindigkeit der Zylinder 42, 43 angetrieben,
so daß die Rotationsgeschwindigkeit der Walze 47 bei einer Erhöhung oder
Verringerung der Rotationsgeschwindigkeit der Zylinder 42 und 43 dieser
Geschwindigkeitsänderung in selbiger Richtung nachgeführt werden kann. Dazu
dient die den Antrieb 57 in Abhängigkeit vom Antrieb 60 der Zylinder 42, 43,
welcher beispielsweise der Hauptantrieb der Druckmaschine 1 sein kann,
steuernde elektronische Steuereinrichtung 61. Die Walze 47 kann bei
Vorhandensein eines Zylinderkanals oder einer Greiferreihe auf den Zylinder 42
und/oder den Zylinder 43 genauso wie die Walzenbrücke 14 taktweise über
diese Umfangsbereiche hinweggehoben werden. Selbstverständlich läßt sich
auch bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungform anstelle der
Reinigungseinrichtung 44 mit dem Reinigungstuch 45 eine beispielsweise der
Reinigungseinrichtung 16 (Fig. 2) entsprechende Reinigungseinrichtung mit einer
Bürstenwalze verwenden. Abschließend soll noch angemerkt werden, daß der
Durchmesser der Walzen 24, 25, 38, 39 und 47 wesentlich kleiner als jener der
Zylinder ist, an denen diese Walzen anliegen. Der Durchmesser der Walze 47
beträgt vorzugsweise weniger als die Hälfte des Durchmessers der Zylinder 42
und 43 und kann beispielsweise ca. ein Viertel des Zylinderdurchmessers
betragen.
1
Druckmaschine
2
bis
5
Druckwerk
6
Farbwerk
7
Druckformzylinder
8
Gummituchzylinder
9
Gegendruckzylinder
10
Bogentransfertrommel
11
Gummituchzylinder
12
Gegendruckzylinder
13
,
14
Walzenbrücke
15
,
16
Reinigungseinrichtung
17
,
18
Stellantrieb
19
Reinigungselement
20
Abstreifer
21
Reinigungsflüssigkeitszuführung
22
,
23
Stellführung
24
,
25
Walze
26
Träger
27
Bogengreifer
28
Zylinderkanal
29
Mittellinie
30
,
31
Rakel
32
bis
37
Kontaktpunkt
38
,
39
Walze
40
,
41
Rakel
42
,
43
Zylinder
44
Reinigungseinrichtung
45
Reinigungstuch
46
Stelleinrichtung
47
Walze
48
,
49
Reinigungsmittelzuführung
50
,
51
Spule
52
Andruckkörper
53-56
elastischer Bezug
57
Walzenantrieb
58
,
59
Kontaktpunkt
60
Zylinderantrieb
61
Steuereinrichtung
Claims (11)
1. Verfahren zur Reinigung eines ersten Zylinders (9, 11, 42) und eines zweiten
Zylinders (10, 12, 43) mittels einer dabei an den ersten Zylinder (9, 11, 42)
anstellbaren Reinigungseinrichtung (15, 16, 44) in einer Druckmaschine (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Reinigungseinrichtung (15, 16, 44) der erste Zylinder (9, 11, 42)
direkt und der zweite Zylinder (10, 12, 43) indirekt gereinigt wird, indem der
zweite Zylinder (10, 12, 43) über eine von der Reinigungseinrichtung (15, 16,
44) verschiedene und den ersten Zylinder (9, 11, 42) kontaktierende Walze
(24, 38, 47) zur Reinigung mit dem ersten Zylinder (9, 11, 42) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Zylinder (10, 12, 43) zur Reinigung über eine aus einer ersten
Walze (24, 38) und einer zweiten Walze (25, 39) bestehenden Walzenbrücke
(24, 25; 38, 39) mit dem ersten Zylinder (9, 11, 42) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Zylinder (9, 11, 42) und der zweite Zylinder (10, 12, 43) während
der Reinigung keinen umfangsseitigen Kontakt zueinander haben.
4. Druckmaschine (1) mit einem ersten Zylinder (9, 11, 42) und einem zweiten
Zylinder (10, 12, 43) und mit einer Reinigungseinrichtung (15, 16, 44), welche
bei der gleichzeitigen Reinigung der Zylinder (9, 10, 11, 12, 42, 43) an den
ersten Zylinder (9, 11, 42) anstellbar ist, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Zylinder (9, 11, 42) und der zweite Zylinder (10, 12, 43) über
eine von der Reinigungseinrichtung (15, 16, 44) verschiedene und den ersten
Zylinder (9, 11, 42) kontaktierende Walze zur Reinigung miteinander
verbindbar sind.
5. Druckmaschine (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (9, 10, 11, 12, 42, 43) über eine aus einer ersten Walze (24,
38) und einer zweiten Walze (25, 39) bestehenden Walzenbrücke (24, 25; 38,
39) zur Reinigung miteinander verbindbar sind.
6. Druckmaschine (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine die Zylinder (9, 10, 11, 12, 42, 43) verbindende Walze
(24, 25, 38, 39, 47) umfangsseitig elastisch ausgebildet ist.
7. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der beiden Zylinder (9, 10, 11, 12, 42, 43) ein
bedruckstofführender Zylinder (9, 10, 12, 43) ist.
8. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (9, 10, 11, 12, 42, 43) bei mit dem ersten Zylinder (9, 11, 42)
im operativen Kontakt befindlicher Reinigungseinrichtung (15, 16, 44) außer
umfangsseitigem Kontakt zueinander stehend ausgebildet sind.
9. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drehbewegung der mindestens einen Walze (24, 25, 38, 39) über
Friktionsmitnahme von einem der beiden Zylinder (9, 10, 11, 12) antreibbar ist.
10. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenbrücke (24, 25; 38, 39) oder die Walze (47) durch eine
Stelleinrichtung (18, 23) taktweise bzw. periodisch über Greifer des
rotierenden bedruckstofführenden Zylinders (12) oder beider
bedruckstofführender Zylinder (9, 10) hinweghebbar ist, so daß eine Kollision
mit den Greifern vermieden ist.
11. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Walze (24, 38) und die zweite Walze (25, 39) von einem
gemeinsamen beweglichen Träger (26) getragen werden und durch dessen
Bewegung gleichzeitig verstellbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19940533A DE19940533A1 (de) | 1998-10-21 | 1999-08-26 | Reinigungsverfahren zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Reinigungsverfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19848456 | 1998-10-21 | ||
DE19940533A DE19940533A1 (de) | 1998-10-21 | 1999-08-26 | Reinigungsverfahren zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Reinigungsverfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19940533A1 true DE19940533A1 (de) | 2000-04-27 |
Family
ID=7885138
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19940533A Withdrawn DE19940533A1 (de) | 1998-10-21 | 1999-08-26 | Reinigungsverfahren zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Reinigungsverfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19940533A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1688252A3 (de) * | 2005-02-04 | 2008-07-02 | MAN Roland Druckmaschinen AG | Folienzuführung für Kaltfolienprägung |
DE102007025713A1 (de) * | 2007-06-01 | 2008-12-04 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Einrichtung zur Reinigung von Druckmaschinenzylinderoberflächen mit einer Oberflächenstruktur |
ITBO20080687A1 (it) * | 2008-11-13 | 2010-05-14 | Finelettra Internat S A | Apparato per la pulizia dinamica e veloce dei cilindri principali delle macchine da stampa di tipo offset e relativo metodo di lavoro. |
-
1999
- 1999-08-26 DE DE19940533A patent/DE19940533A1/de not_active Withdrawn
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CN1814445B (zh) * | 2005-02-04 | 2011-09-14 | 曼罗兰公司 | 冷薄膜压印用的薄膜输送装置以及输送方法 |
DE102007025713A1 (de) * | 2007-06-01 | 2008-12-04 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Einrichtung zur Reinigung von Druckmaschinenzylinderoberflächen mit einer Oberflächenstruktur |
DE102007025713B4 (de) * | 2007-06-01 | 2019-02-14 | Koenig & Bauer Ag | Einrichtung zur Reinigung von Druckmaschinenzylinderoberflächen mit einer Oberflächenstruktur |
ITBO20080687A1 (it) * | 2008-11-13 | 2010-05-14 | Finelettra Internat S A | Apparato per la pulizia dinamica e veloce dei cilindri principali delle macchine da stampa di tipo offset e relativo metodo di lavoro. |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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