DE19937811C2 - Relais, insbesondere Mikro Relais zum Schalen eines Stromkreises - Google Patents
Relais, insbesondere Mikro Relais zum Schalen eines StromkreisesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Relais, insbesondere Mikro-Relais
zum Schalten eines Stromkreises mit wenigstens zwei
gegenüberliegenden Kontaktorganen, wovon wenigstens eines für
einen Kontaktschluss bewegbar ist.
Relais, insbesondere Mikro-Relais der einleitend bezeichneten
Art sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden.
Hierbei handelt es sich allerdings vorwiegend um
Schaltelemente mit magnetischem Antrieb, die mit ihrem
Funktionsprinzip im Wesentlichen mit Bauelementen aus der
Feinwerktechnik übereinstimmen, d. h. eine
Magnetspulenanordnung betätigt Punktkontakte. Hierbei steht
zur Verringerung des Kontaktverschleißes die Reduzierung des
Kontaktwiderstandes und des Abbrandes der Kontakte im
Vordergrund. Zur Realisierung der notwendigen Anpresskraft,
um den Kontaktwiderstand gering zu halten, sind zu
Bauelementen aus der Feinwerktechnik vergleichbare
magnetische Flüsse erforderlich, die bei vordefinierten
elektrischen Anschlusswerten geometrische Abmessungen zur
Folge haben, die eine Reduzierung der Baugröße nur
unwesentlich zulassen.
Darüber hinaus ist die Technik der Spulenherstellung nach wie
vor aufwendig, so dass sich eine Kostenersparnis kaum
erzielen lässt. Als eine weitere technologische Hürde hat
sich das Auffinden von prozesskompatiblen Kontaktmaterialien
erwiesen, die sowohl eine hohe Abbrandfestigkeit als auch
einen hinreichend kleinen Kontaktwiderstand möglich machen.
Neben magnetischen Antrieben für die Kontakte sind auch
thermische Kontakte bekannt geworden, die vergleichsweise
große Schaltwege erlauben (Zhou et al., Transducers 1997 pp.
1137). Hierbei werden Punktkontakte verwendet, die durch ein
thermomechanisches Verspannen einer Bimorphstruktur im offen-
Zustand gehalten werden. Allerdings kann durch eine derartige
Struktur keine definierte Anpresskraft für den geschlossen-
Zustand auf die Kontakte aufgeprägt werden.
Insbesondere ist aus Zhou et al. bekannt, einen U-förmigen,
freitragenden Arm einer Kontaktfeder in Ruhestellung durch die
Eigenspannung einer TaSi2-Schicht von festen Kontakten wegzu
biegen, und beim Betätigen dieses Relais zuerst eine thermi
sche Spannung und dann eine elektrostatische Spannung anzule
gen, so dass durch gleichzeitige thermische und elektrostati
sche Auslenkung eine für einen niedrigen Kontaktwiderstand
ausreichende Kontaktkraft erhalten wird.
Aus DE 196 53 322 A1 ist ein mikromechanischer Schalter be
kannt, der einen Kontaktraum aufweist, der zwischen einem Sub
strat und einer Siliziummembran gebildet ist. Bei Betätigung
der Membran entweder durch eine direkt einwirkende Kraft, bei
spielsweise ein stiftförmiges Betätigungsorgan, oder durch ei
ne Druckdifferenz zwischen dem von der Siliziummembran und dem
Substrat gebildeten Kontaktraum und dem Außenraum wird dabei
ein auf der Innenseite der Siliziummembran aufgebrachter ein
seitiger Kontakt als Kontaktbrücke zu zwei gegenüberliegenden,
auf der Innenseite des Substrates aufgebrachten, feststehenden
und voneinander getrennten Kontakte eingesetzt.
Aus DE 296 13 790 U1 ist ein mikromechanischer Schalter mit
zwei elastisch biegbaren Kontaktträgern bekannt, wobei beide
Kontaktträger jeweils eine elektrisch leitfähige Leitschicht
aufweisen, die in einer Schaltzone einander gegenüberliegende
elektrisch leitfähige Kontakte besitzen.
Omron (Seki et al Transducers 1997, pp. 1153) nutzt das
thermisch induzierte "buckling" (Ausbilden einer Wölbung)
einer Membran als Schaltbewegung für Kontakt. Die
kleinflächig aufeinander liegenden Kontakte machen die
Kontakte anfällig für einen Abbrand durch ein sich
unvermeidlich bildendes Lichtbogen-Plasma.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Relais,
insbesondere ein Mikro-Relais bereit zu stellen, das sich
für vergleichsweise hochstrombelastete elektrische Kontakte
eignet und dabei einen vertretbaren Kontaktverschleiß, z. B.
in Folge eines Abbrandes und einen vergleichsweise geringen
Kontaktwiderstand der Kontakte aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Relais, insbesondere Mikro-
Relais der einleitend bezeichneten Art dadurch gelöst, dass
die wenigstens zwei Kontaktorgane jeweils eine flexible
Membran und wenigstens ein im Bereich über der Membran
angeordnetes mit dieser verbundenes flächiges Kontaktelement
umfassen, das sich bei einer Auslenkung der Membran mit der
Membran wölbt, das wenigstens zweiflächige Kontaktelemente an
den Membranen gegenüberliegend angeordnet sind, und dass
wenigstens eine Membran Auslenkmittel zur Herstellung eines
Kontaktschlusses zwischen den flächigen Kontaktelementen
aufweist. Durch diese Vorgehensweise werden auf elegante Art
hohe Stromdichten, wie sie bei herkömmlich verwendeten
Punktkontakten auftreten, vermieden. Denn die auf den
Membranen angeordneten Kontaktelemente schmiegen sich auf
Grund Ihrer flexiblen Form über eine vergleichsweise große
Fläche aneinander an, womit die Gefahr von Stromspitzen
deutlich reduziert ist. Um die Anpresskraft der
Kontaktelemente weiter zu erhöhen, wird überdies
vorgeschlagen, dass jede Membran Auslenkmittel besitzt.
Dadurch ist der Verschleiß der Kontaktflächen, insbesondere
durch Abbrand bei Lichtbogen-Plasmabildung vermindert,
wodurch sich wiederum abbrandgefährdete Kontaktmaterialien
einsetzen lassen, die jedoch den Vorteil eines vergleichweise
geringen Kontaktwiderstands aufweisen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind an wenigstens einer Membran Mittel zum
thermischen Auslenken vorgesehen. Thermische Aktoren erlauben
inbesondere einen großen Schaltweg der Kontakte, wodurch eine
Lichtbogenbildung auf Grund eines zu geringen
Kontaktabstandes im Wesentlichen vermieden werden kann. Damit
steigt die Lebensdauer des Relais.
In einer überdies vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind an wenigstens einer Membran Mittel zum elektrostatischen
Auslenken der Membran vorhanden. Ein elektrostatischer Aktor
gewährleistet insbesondere hohe Kontaktkräfte des Relais in
geschlossenem Zustand, da die Anziehungskraft von flächigen
Elektroden proportional zum Kehrwert des Abstandsquadrates
wächst. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die
Kombination eines thermischen Aktors mit einem
elektrostatischen Aktor bevorzugt. Denn der thermische Aktor
eignet sich für vergleichsweise große Abstände der
Kontaktflächen, bei welchen ein elektrostatischer Aktor durch
die oben angegebene Gesetzmäßigkeit Nachteile aufweist.
Außerdem stellt ein thermischer Aktor eine vergleichweise
große Auslenkkraft bei der Auslenkung der Membran aus der
Ruhelage zur Verfügung, so dass sich die Eigenschaften eines
thermischen und elektrostatischen Aktors in idealer Weise
ergänzen. Im Weiteren ist es günstig, wenn die Membran aus
einem Material, wie z. B. Silizium oder Silizium-Nitrit
besteht. Sofern ein Siliziumwafer für den Aufbau der
Kontaktorgane zur Anwendung kommt, wird die Membran
vorzugsweise aus Silizium hergestellt, in dem der
Siliziumwafer an einer Stelle bis auf Membranstärke
angetragen wird. Auf eine solche Struktur lassen sich dann
gegebenenfalls durch einen "Zweiseitenprozess" weitere
Schichten aufbringen und strukturieren.
Außerdem ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein flächiges
Kontaktelement eine Kontaktschicht, beispielsweise ein
Metallschicht umfasst. Die elastischen Eigenschaften einer
Metallschicht lassen sich unproblematisch mit einer Membran
aus z. B. Silizium kombinieren.
Um die Membran elektrisch von einem flächigen Kontaktelement
zu isolieren, wird im Weiteren vorgeschlagen, dass an
wenigstens einem Kontaktorgan zwischen Membran und flächigem
Kontaktelement wenigstens eine Isolatorschicht angeordnet
ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
umfassen die Mittel zum thermischen Auslenken ein auf der
Membran angeordnetes Heizorgan, beispielsweise in Form von
einer oder mehreren Heizbahnen. In diesem Zusammenhang ist es
überdies vorteilhaft, wenn das Heizorgan von der
Isolatorschicht zwischen Membran und Kontaktschicht überdeckt
ist. Auf diese Weise wird eine elektrische Isolierung des
Heizorgangs gegenüber dem flächigen Kontakt sicher gestellt.
In einer überdies günstigen Ausgestaltung der Erfindung
umfassen die Mittel zum elektrostatischen Auslenken
wenigstens eine Elektrode, die neben der Kontaktschicht
angeordnet ist. Durch diese Maßnahme lassen sich besonders
hohe Anziehungskräfte zu einer gegenüber liegenden Elektrode
erzeugen, wenn sich bei berührenden Kontaktelementen
vergleichweise kleine Elektrodenabstände ergeben.
Zur elektrischen Isolation der Elektrode ist es darüber
hinaus günstig, wenn diese mit einer Isolationsschicht
überzogen ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Kontaktelemente
und/oder die wenigstens eine Isolationsschicht und/oder die
wenigstens eine Heizorgane und/oder die wenigstens eine
Elektrode auf beiden Seiten der Membran, vorzugsweise
symmetrisch zur Membran, gegebenenfalls symmetrisch zu einer
Ebene, die senkrecht zur Membran steht und durch die
Membranmitte verläuft, ausgebildet sind. Diese Vorgehenweise
bringt den Vorteil, dass ein möglichst biomorpher Aufbau
entsteht, der unabhängig von der Umgebungstemperatur
resultierende Momente in der Membran und damit unerwünschte
Aufwölbungen vermeidet.
Für eine rationelle Fertigung ist es im Weiteren besonders
günstig, dass die wenigstens zwei gegenüberliegenden
Kontaktorgane gleich aufgebaut sind, vorzugsweise symmetrisch
zu einer Mittelebene zwischen den Kontaktorganen sind.
Außerdem ist es günstig, wenn die Kontakte der Kontaktorgane
hermetisch gekapselt sind, und in der Kapslung ein Löschgas
eingebracht wird, das die Lichtbogen-Bildung reduziert oder
verhindert.
Mehrere Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen
dargestellt und unter Angabe weiterer Vorteile und
Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Mikro-Relais mit zwei gegeneinander
angeordneten Membranen zur Ausbildung von
Kontaktorganen in einer schematisch
dargestellten Schnittansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Kontaktorgan eines
Mikro-Relais,
Fig. 3a und b die schematische Darstellung eines
Mikro-Relais mit unterschiedlich
ausgelenkten Membranstellungen in einer
angedeuteten Schnittansicht und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Mikro-
Relais bestehend aus zwei
gegenüberliegenden Membranen in einer
schematischen Schnittansicht,
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Mikro-
Relais 1 mit zwei gegenüberliegend angeordneten Membranen 2,
3. Die Membranen 2, 3 bestehen beispielsweise aus Silizium
und wurden dadurch hergestellt, dass das Bulk-Material eines
Siliziumwafers mit der Dicke a im Bereich der Membran
beispielsweise durch einen Ätzprozess bis auf die Dicke d der
Membran entfernt wurde.
Der Schichtaufbau auf den Membranen 2, 3 ist im Wesentlichen
symmetrisch, um zu verhindern, dass resultierende Momente in
der Membran bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen eine
Verwölbung der Membran verursachen. Daher sind Heizorgane 4,
5, 6, 7 jeweils auf beiden Seiten der Membranen 2, 3
spiegelsymmetrisch und symmetrisch zu einer Ebene, die
senkrecht zur Membran und durch ihre Mitte verläuft,
angeordnet. Nach diesem Prinzip sind die Heizorgane 4, 5, 6,
7 jeweils auf beiden Seiten der Membranen 2, 3 mit einer
Isolationsschicht 8, 9 zu deren elektrischen Isolation
überdeckt. Auf den Isolationsschichten 8, 9 sind ebenfalls
beidseitig flächige Kontaktelemente 10, 11 sowie 12
aufgebracht.
Eine gute Funktionsfähigkeit des Relais ist auch dann
gegebenen, wenn vom symmetrischen Aufbau auf den Membranen 2,
3 in einzelnen oder mehreren Schichten abgewichen wird. Durch
einen symmetrischen Aufbau lässt sich jedoch in besonders
einfacher Weise eine temperaturkompensierte Neutralstellung
der Membran unabhängig von der Umgebungstemperatur, wie
bereits oben erwähnt, realisieren.
Die flächigen Kontaktelemente 10, 11 sind zur elektrischen
Verbindung mit Kontaktbahnen 13, 14 versehen, die nach außen
geführt sind.
In Fig. 2 ist ein flächiges Kontaktelement 11, mit
Kontaktbahn 13 auf einer Membran 3 eines Wafers 15 in der
Draufsicht dargestellt. Die Begrenzung der Membranfläche der
Membran 3 ist schematisch durch die in Fig. 2 dargestellte
quadratische Berandungslinie verdeutlicht. In Fig. 2 sind
Heizorgane 16, 17 als dünne Bahnen neben dem flächigen
Kontaktelement 11 aufgebracht.
Die Heizorgane 16, 17 werden durch entsprechend ausgestaltete
Leiterbahnen 18, 19, 20 mit elektrischer Energie versorgt
(Fig. 2) und bestehen beispielsweise aus einem dünnen
Metallfilm.
Zur Ausbildung des vollständigen Mikro-Relais 1 werden, wie
in Fig. 1 ersichtlich zwei Waferabschnitte 21, 22, mit den
Membranen 2, 3 gegeneinander mit Abstand s der flächigen
Kontaktelemente 10, 11 durch Beabstandungsmittel 23, 24
positioniert. Die Einzelwafer 21, 22 können hierzu
beispielsweise durch Sealglas-Bonden oder anodisches Bonden
über eine Natriumglas-Zwischenschicht (Pyrexglas) verbunden
werden.
Hierdurch ist überdies ein hermetischer Abschluss der
flächigen Kontaktelemente 10, 11 gewährleistet. In diese
Kapselung kann eine definierte Atmosphäre aus z. B. SF6
eingeschlossen werden, wodurch die Ausbildung von Lichtbögen,
wie Sie im Fall einer Kontaktunterbrechung regelmäßig
auftreten und zu einem Abbrand der Kontakte führen, reduziert
wird. Auf diese Weise bedarf das Relais keiner weiteren
Häusung und kann direkt auf Leiterplatten aufgeklebt oder
gelötet werden, wobei die Anschlüsse der Leiterbahnen 18, 19
sowie der Kontaktbahnen 13, 14 durch (Dick-)Drahtbonden
erfolgen kann.
Die Materialauswahl zur Erzeugung von beweglichen
Kontaktorganen 25, 26 auf der Grundlage der Membranen 2, 3
kann in vielfältiger Weise erfolgen, insbesondere wenn ein
symmetrischer Aufbau mit den geschilderten
Kompensationseigenschaften verwendet wird.
Beispielsweise können die flächigen Kontaktelemente 10, 11,
12 aus einer Metallschicht, die z. B. galvanisch abgeschieden
oder durch einen Sputterprozess deponiert wurde, mittels
eines beidseitigen fotolithografischen Prozesses erzeugt
werden. Bei der Materialauswahl können insbesondere die
Erfahrungen aus dem Bereich der klassischen Relais-
Herstellung berücksichtigt werden. Vorteilhaft können auch
Mehrschichtaufbauten der flächigen Kontaktelemente 10, 11, 12
sein, die z. B. aus einer weichen, gut leitfähigen
Basisschicht und einer darauf aufgebrachten abrieb- und
abbrandfesten dünnen Deckschicht aufgebaut sind. Die zur
elektrischen Isolation eingesetzte Isolationsschicht 8, 9,
die neben der Isolation der Heizorgane 4, 5, 6, 7, 16, 17
auch eine elektrische Isolation zum Siliziumwafer bereit
stellt, kann z. B. aus einer Plasma deponierten SiO2-Schicht
Si3N4-Schicht bestehen.
Durch eine lokale Erwärmung der Membranen 2, 3 über die
Heizorgane 4, 5, 6, 7, 16, 17 lassen sich die Membranen 2, 3
auslenken. Dadurch wird das flächige Kontaktelement der
ausgelenkten Membranschicht gegen das gegenüberliegende
flächige Kontaktelement gepresst. Auf Grund der Elastizität
der Membranschichten werden sich die flächigen
Kontaktelemente aneinander anschmiegen, so dass die Fläche
für einen elektrischen Kontakt sich nicht nur auf einen
punktförmigen Bereich beschränkt, sondern nahezu die gesamte
Fläche der flächigen Kontaktelemente umfasst und diese mit
einer gleichmäßigen Anpresskraft beaufschlagt. Die Größe der
Anpresskraft wird durch die elastischen Eigenschaften
(Biegesteifigkeit) der Membranen bestimmt und ist daher in
weiten Grenzen einstellbar.
In den Fig. 3a und 3b sind zwei Möglichkeiten der
Membranauslenkung zur Herbeiführung eines Kontaktschlusses in
einer entsprechend Fig. 1 schematischen Schnittansicht
abgebildet. In Fig. 3a werden die beweglichen Kontaktorgane
25, 26 auf eine Seite ausgelenkt. Dadurch wird gewährleistet,
dass sich die flächigen Kontaktelemente 10, 11 über ihren
größten Teil aneinanderschmiegen und so eine großflächige
Kontaktierung zustande kommt. In Fig. 3b hingegen werden die
beweglichen Kontaktorgane 25, 26 gegeneinander ausgelenkt,
wodurch sich zwar ebenfalls ein elektrischer Kontakt über
eine große Fläche einstellt, die jedoch durch die Geometrie
der gegeneinander gewölbten Flächen kleiner ist als in der
Arbeitsweise gemäß Fig. 3a. Dafür lässt sich eine größere
Anpresskraft der Kontaktelemente erreichen.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Relais 30 in einer Schnittansicht gemäß
Fig. 1 dargestellt. Die Ausführungsform nach Fig. 4
unterscheidet sich zu der nach Fig. 1 dadurch, dass die
flächigen Kontaktelemente 10, 11 nur auf einer Seite der
jeweiligen Membran 2, 3, nämlich auf der Innenseite,
ausgebildet sind. Nach wie vor sind jedoch die Heizorgane 4,
5, 6, 7 sowie die Isolationsschichten 8, 9
spiegelgesymmetrisch zu den Membranen 2, 3 angeordnet. Ein
weiterer Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1 besteht
darin, dass Elektroden 31, 32, 33, 34 neben den flächigen
Kontaktelementen 10, 11 ausgebildet sind. Die Elektroden 31,
32, 33, 34 sind zu deren elektrischen Isolation mit einer
Isolationsschicht 35 versehen.
Die Membranen 2, 3 können nun mittels der Heizelemente
ausgelenkt werden, bis sich die flächigen Kontaktelemente 10,
11 berühren. Durch die Flexibilität der Membranen 2, 3 werden
die Oberflächen der flächigen Kontaktelemente 10, 11
aneinander gedrückt, d. h. sie schmiegen sich aneinander an.
Durch Anlegen einer Spannung an die Elektroden 31, 32, 33, 34
wird zusätzlich eine elektrostatische Anziehungskraft
erzeugt, die die flächigen Kontaktelemente 10, 11 noch
stärker aneinander drückt. Je nach Aktivieren der Heizorgane
4, 5, 6, 7 und der Größe der angelegten Spannung an den
Elektroden 31, 32, 33, 34 kann die Berührungsfläche der
Elektroden 31, 32, 33, 34 variiert werden, wodurch sich auch
das Berührungsverhalten der flächigen Kontaktelemente 10, 11
einstellen lässt.
Im Einzelnen lassen sich die Vorteile dieser Ausführungsform
wie folgt zusammenfassen:
Die Anpresskraft der flächigen Kontaktelemente 10, 11 wird
durch eine Kombination eines elektrostatischen Antriebs mit
einem thermischen Antrieb erhöht, da der elektrostatische
Antrieb die größte Anziehungskraft bei aufeinanderliegenden
flächigen Kontaktelementen 10, 11 entwickelt, wohin gegen mit
dem thermischen Antrieb sich zunächst große Kontaktabstände
überwinden lassen.
Der thermische Antrieb produziert systembedingt durch die
Bestromung der Heizorgane eine ständige Verlustleistung, die
durch die Kombination mit einem elektrostatischen Antrieb
herabgesetzt werden kann. Denn im stabilen (Halte-)Fall
weist der elektrostatische Antrieb nur eine sehr geringe
durch die dielektrischen Verluste hervorgerufene
Verlustleistung auf. Da bei geschaltetem Kontakt (die
flächigen Kontaktelemente liegen aufeinander) der
elektrostatische Antrieb die notwendige Anpresskraft
aufbringt, lassen sich die Heizleistung der Heizorgane
zumindest deutlich reduzieren. Hierdurch wird somit das
Verhältnis von Laststrom/Schaltstrom stark verbessert.
Durch die Kombination eines elektrostatischen Antriebs mit
einem thermischen Antrieb, der einen verhältnismäßig großen
Abstand der flächigen Kontaktelemente 10, 11 erlaubt, wird
außerdem die Lebensdauer der Kontaktflächen erhöht, da der
unvermeidliche Kontaktabbrand auf Grund des größeren
Abstandes stark vermindert werden kann.
Claims (15)
1. Relais, insbesondere Mikro-Relais zum Schalten eines
Stromkreises mit wenigstens zwei gegenüberliegenden
Kontaktorganen, wovon zumindest ein Kontaktorgan für einen
Kontaktschluss bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
wenigstens zwei Kontaktorgane (25, 26) jeweils eine flexible
Membran (2, 3) und wenigstens ein im Bereich über der Membran
angeordnetes mit dieser verbundenes flächiges Kontaktelement
(11) umfasst, das sich bei einer Auslenkung der Membran mit
der Membran wölbt, dass wenigstens zwei Kontaktelemente an der
Membran gegenüberliegend angeordnet sind, und dass wenigstens
eine Membran Auslenkmittel zur Herstellung eines
Kontaktschlusses zwischen den flächigen Kontaktelementen
aufweist.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an
wenigstens einer Membran (2, 3) Mittel zum thermischen
Auslenken vorgesehen sind.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass an wenigstens einer Membran (2, 3) Mittel zum
elektrostatischen Auslenken der Membran vorgesehen sind.
4. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran aus einem
Halbleiter oder Isolator, z. B. aus Silizium oder
Siliziumnitrit besteht.
5. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein flächiges Kontaktelement
(10, 11, 12) eine Kontaktschicht, beispielsweise eine
Metallschicht umfasst.
6. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass an wenigstens einem Kontaktorgan
zwischen Membran (2, 3) und flächigen Kontaktelement (10, 11,
12) wenigstens eine weitere Isolationsschicht (8, 9)
angeordnet ist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittel zum thermischen Auslenken
Heizorgane (4, 5, 6, 7) umfassen, die mit der Membran in
Verbindung stehen.
8. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Heizorgan (4, 5, 6, 7) von der Isolationsschicht (8, 9)
zwischen Membran und Kontaktschicht überdeckt ist.
9. Relais nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittel zum elektrostatischen
Auslenken wenigstens eine Elektrode (31, 32, 33, 34)
umfassen, die neben dem flächigen Kontaktelement (10, 11, 12)
angeordnet ist.
10. Relais nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Elektrode (31, 32, 33, 34) von einer Isolationsschicht
überdeckt ist.
11. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (10, 11, 12) und/
oder die wenigstens eine Isolationsschicht (8, 9) und/oder
die Heizorgane (4, 5, 6, 7) und/oder die Elektroden (31, 32,
33, 34) auf beiden Seiten einer Membran (2, 3) vorzugsweise
zur Membran (2, 3) symmetrisch, gegebenenfalls symmetrisch zu
einer Ebene, die senkrecht zur Membran steht und durch die
Membranmitte verläuft, ausgebildet sind.
12. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Membran Auslenkmittel aufweist.
13. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei gegenüberliegenden
Kontaktorgane gleich aufgebaut sind.
14. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (11) der
Kontaktorgane (25, 26) hermetisch gekapselt sind.
15. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Hausung Löschgas vorgesehen ist.
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SEKI, T. u.a.a: THERMAL BUCKLING ACTUATOR FOR MICRO RELAYS. In: Transducers 1997, S. 1153-1156 * |
ZHOU, S. u.a.: A Micro Variable Inductor Chip Using MEMS Relays. In: Transducers 1997, S. 1137-1140 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005054266B3 (de) * | 2005-11-11 | 2007-05-31 | Eads Deutschland Gmbh | Schaltfeld |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19937811A1 (de) | 2001-03-22 |
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