DE19934763A1 - Wäßrige Elektrotauchlacke, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Wäßrige Elektrotauchlacke, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Abstract
Wäßriger, anodisch abscheidbarer Elektrotauchlack, enthaltend DOLLAR A A) eine wäßrige Dispersion aus anionisch modifizierten Polyurethan(meth)acrylaten (a1) mit terminalen, ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen und Reaktivverdünner (a2) mit mindestens zwei ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen, wobei die (meth)acrylatischen Doppelbindungen des Gemisches aus (a1) und (a2) einer Bromzahl von 20 bis 150 g Brom/100 g Festkörper entsprechen, sowie DOLLAR A B) gegebenenfalls Photoinitiatoren und/oder gegebenenfalls thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren, DOLLAR A wobei die terminalen ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen der Polyurethan(meth)acrylate über Urethan-, Harnstoff-, Amid- oder Estergruppen mit dem anionisch modifizierten Polyurethanprepolymeren verbunden sind, DOLLAR A sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, Pigmente und/oder Füllstoffe.
Description
Die Erfindung betrifft anodisch abscheidbare, wäßrige Elektrotauchlacke, die durch
energiereiche Strahlung härtbar sind und den Vorteil einer guten Durchhärtung auch
bei hohen Schichtdicken haben und gute mechanische Eigenschaften, sowie
insbesondere eine hohe Beständigkeit in der Industrieatmosphäre ergeben. Sie betrifft
auch deren Herstellung und Verwendung zum Lackieren von elektrisch leitfähigen
Untergründen z. B. aus Metall, elektrisch leitendem Kunststoff, z. B. metallisierter
Kunststoff, oder elektrisch leitenden Überzügen.
Nach dem Elektrotauchlackverfahren aufgebrachte Beschichtungen weisen den Vorteil
auf, daß sie nur eine geringe Menge Restwasser enthalten. Die erhaltene Beschichtung
muß daher nach Abspülen von noch anhaftendem Badmaterial nicht vorgetrocknet
werden, sondern kann nach einem eventuellen Abblasen von Wassertropfen durch
energiereiche Strahlung ausgehärtet Werden.
In der EP-A-0 473 169 werden wäßrige, wärmehärtbare ungesättigte
Polyurethanzusammensetzungen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw
von 20000 bis 60000 beschrieben, die beispielsweise durch Spritzauftrag als Top-
Coats eingesetzt werden. Sie können unter anderem auch durch UV-Bestrahlung
gehärtet werden. Die Polyurethanzusammensetzungen werden durch
Kettenverlängerung eines Isocyanatprepolymeren, welches ungesättigte Gruppen in
Form von Allylgruppen und andere ethylenisch ungesättigte Gruppen, besonders in
Form von ungesättigten Polyestern enthält, mit Kettenverlängerungsmitteln mit
aktiven Wasserstoffatomen erhalten. Es hat sich gezeigt, daß die Durchhärtung der
dabei erhaltenen Beschichtungen bei Bestrahlung mit energiereicher Strahlung
unzureichend ist, insbesondere bei hohen Schichtdicken. Auch sind die
Beschichtungen hinsichtlich mechanischer und chemischer Beständigkeiten,
inbesondere hinsichtlich der Beständigkeit in Industrieatmosphäre
verbesserungsbedürftig. Nebenbei wird zwar erwähnt, daß die
Polyurethanzusammensetzungen auch für die Elektrotauchlackierung eingesetzt
werden können, es hat sich jedoch gezeigt, daß die dabei erzielten Beschichtungen
einen unzureichenden Verlauf aufweisen.
Es war daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, anodisch abscheidbare,
wäßrige Elektrotauchlacke bereitzustellen, die diese Mängel nicht aufweisen, die
durch energiereiche Strahlung auch bei hohen Schichtdicken durchhärten und
Lackfilme mit gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Eigenschaften,
besonders hinsichtlich der Beständigkeit in der Industrieatmosphäre liefern.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe mit dem einen Gegenstand der Erfindung
bildenden anodisch abscheidbaren wäßrigen Elektrotauchlack gelöst werden kann, der
enthält
- A) eine wäßrige Dispersion die ein oder mehrere anionisch modifizierte Polyurethan(meth)acrylate (a1) mit terminalen, ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen, und einen oder mehrere Reaktivverdünner (a2) mit mindestens zwei ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen enthält, wobei die (meth)acrylatischen Doppelbindungen des Gemisches aus (a1) und (a2) einer Bromzahl von 20 bis 150 g Brom/100 g Festkörper entsprechen, sowie
- B) gegebenenfalls einen oder mehrere Photoinitiatoren und/oder gegebenenfalls
einen oder mehrere thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren,
wobei die terminalen ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen
Doppelbindungen der Polyurethan(meth)acrylate über Urethan-, Harnstoff-,
Amid- oder Estergruppen mit dem anionisch modifizierten
Polyurethanprepolymeren verbunden sind,
sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, Pigmente und/ oder Füllstoffe.
Unter (meth)acryl soll hier acryl und/oder methacryl verstanden werden.
Als Komponente (A) wird eine wäßrige anionische Polyurethandispersion aus
beispielsweise 40 bis 85 Gew.-% Komponente (a1), gerechnet als Festharz und 15 bis
60 Gew.-% Komponente (a2) eingesetzt. Die wäßrige anionische
Polyurethandispersion (A) hat beispielsweise einen Festkörper
(Polyurethan(meth)acrylat plus Reaktivverdünner) von 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt
von 40 bis 55 Gew.-%. Ihr Gehalt an terminalen ethylenisch ungesättigten
(meth)acrylischen Doppelbindungen entspricht einer Bromzahl von 20 bis 150,
bevorzugt bei 20 bis 80 g Brom/100 g Festkörper (Polyurethan(meth)acrylat plus
Reaktivverdünner).
Die wäßrige Dispersion (A) kann beispielsweise nach dem folgenden Verfahren
hergestellt werden:
Zuerst wird ein anionisch modifiziertes Urethanprepolymer mit terminalen NCO-
Gruppen hergestellt, indem man
- a) ein oder mehrere aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und/oder aromatische Polyisocyanate, wobei die aromatischen Polyisocyanate bevorzugt ein Molekulargewicht über 174 aufweisen,
- b) eine oder mehrere höhermolekulare Polyhydroxylverbindung(en) mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht (Mn) von beispielsweise 400 bis 5000, bevorzugt von 1000 bis 2500,
- c) eine oder mehrere Verbindung(en), die eine anionische Gruppe und zwei gegenüber Isocyanaten funktionelle Gruppen aufweisen und
- d) gegebenenfalls eine oder mehrere niedermolekulare Polyhydroxylverbindungen, beispielsweise mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht (Mn) von 60 bis unter 400 umsetzt.
Die Umsetzung kann beispielsweise in einem Ein- oder Mehrstufenverfahren
lösemittelfrei oder in einem polaren, gegenüber NCO-Gruppen inerten Lösemittel
erfolgen.
Die Mengen der Komponenten (i) bis (iv) werden dabei beispielsweise so gewählt,
daß das Verhältnis von NCO-Gruppen zu OH-Gruppen zwischen 4 : 1 bis 1, 1 : 1
liegt.
Danach werden an die freien NCO-Gruppen die ethylenisch ungesättigten Gruppen
angelagert. Das geschieht beispielsweise durch Umsetzung mit Verbindungen (v), die
eine oder mehrere ethylenisch ungesättigte (meth)acrylische Gruppen und eine oder
mehrere gegenüber Isocyanaten reaktive Gruppe aufweisen, wobei die
stöchiometrischen Verhältnisse von gegenüber NCO-Gruppen reaktiven Gruppen zu
Isocyanatgruppen so gewählt werden, daß keine freien NCO-Gruppen verbleiben.
Zur Regulierung der Funktionalität (Anzahl der ethylenisch ungesättigten
(meth)acrylischen Doppelbindungen) können auch Verbindungen (vi) mitverwendet
werden, die eine oder mehrere, bevorzugt eine gegenüber Isocyanaten reaktive
Gruppen aufweisen, aber keine (meth)acrylischen Doppelbindungen enthalten. Sie
können andere ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen enthalten oder frei davon
sein. Die Verbindungen (vi) können beispielsweise im Anschluß an die Umsetzung der
Komponenten (i) bis (iv) zur Herstellung eines Urethanprepolymers vor, zusammen
mit oder nach Umsetzung mit der Komponente (v) einreagiert werden.
Die freien NCO-Gruppen können aber zunächst auch mit Verbindungen umgesetzt
werden, die neben einer gegenüber Isocyanaten reaktiven Gruppe eine oder mehrere
andere reaktive Gruppen enthalten, die wiederum mit komplementär reaktiven
Gruppen von ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Verbindungen reagieren
können, wie beispielsweise Hydroxycarbonsäure mit Glycidyl(meth)acrylat. Auf diese
Weise können beispielsweise über Estergruppen mit dem Polyurethanprepolymeren
verbundene (meth)acrylische Doppelbindungen eingeführt werden.
Die anionisch modifizierten Polyurethan(meth)acrylate mit terminalen ethylenisch
ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen (a1) weisen beispielsweise ein
zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 800 bis 5000 und/oder ein
gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw von 5000 bis 20000, bevorzugt unter 20000
auf. Ihre Säurezahl beträgt bevorzugt von 5 bis 50, besonders bevorzugt von 10 bis
35. Ihr Gehalt an terminalen ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen
Doppelbindungen beträgt bevorzugt von 4 bis 80 g Brom/100 g Festharz, besonders
bevorzugt von 5 bis 35 g Brom/100 g Festharz.
Die, wie vorstehend beschrieben, erhältliche Komponente (a1) wird mit dem
Reaktivverdünner (a2) verdünnt, zumindest teilweise neutralisiert und in die wäßrige
Phase überführt. Dabei liegen bevorzugt mindestens 25% der Säuregruppen in
neutralisierter Form vor. Das Neutralisationsmittel kann vor oder mit dem Wasser
zugegeben werden, es kann aber auch in dem Wasser vorgelegt werden, in welches
das Polymere dispergiert wird. Ein Zusatz von externen Emulgatoren ist dabei nicht
erforderlich. Zur Überführung in die wäßrige Phase werden beispielsweise
schnellaufende Rührscheibengeräte, Rotor-/Stator-Mischer oder
Hochdruckhomogenisatoren verwendet. Anschließend wird das inerte Lösungsmittel
gegebenenfalls unter Anlegen von Vakuum abdestilliert.
Der Reaktivverdünner (a2) kann aber auch nachträglich in die bereits wäßrige
Dispersion zugegeben werden. Dabei wird die wäßrige Dispersion wie vorstehend
beschrieben hergestellt, wobei zunächst die Komponente (a1) noch nicht mit dem
Reaktivverdünner (a2) oder nur mit einem Teil des Reaktivverdünners (a2) verdünnt
wird.
Als Polyisocyanate (i) eignen sich beliebige organische Di- und/oder Polyisocyanate
mit aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch und/oder aromatisch gebundenen freien
Isocyanatgruppen, die im Mittel mehr als eine, bevorzugt zwei Isocyanatgruppen pro
Molekül aufweisen. Bevorzugt sind aliphatisch, cycloaliphatisch und/oder
araliphatisch gebundene Di- und/oder Polyisocyanate. Aromatische Diisocyanate
weisen bevorzugt ein Molekulargewicht von über 174 auf.
Bevorzugt werden Polyisocyanate, die etwa 3 bis 36, besonders bevorzugt 8 bis 15
Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele für geeignete Diisocyanate sind
Diphenylmethandiisocyanat und insbesondere Hexamethylendiisocyanat,
Tetramethylxylylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat,
Cyclohexandiisocyanat und deren Mischungen.
Sehr gut geeignet sind beispielsweise die sogenannten "Lackpolyisocyanate" auf Basis
von Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat und/oder
Dicyclohexylmethandiisocyanat, wobei es sich dabei um die an sich bekannten Biuret,
Urethan-, Uretdion- und/oder Isocyanuratgruppen aufweisende Derivate dieser
Diisocyanate handelt.
Beispiele für geeignete höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen (ii) sind lineare
oder verzweigte Polyole, beispielsweise mit einer OH-Zahl von 30 bis 150. Bevorzugt
handelt es sich dabei um gesättigte Polyester- und/oder Polyetherdiole und/oder
Polycarbonatdiole und/oder sogenannte Dimerfettalkohole, jeweils mit einer
zahlenmittleren Molmasse Mn von 400 bis 5000, beispielsweise 500 bis 5000 oder
Mischungen davon. Besonders bevorzugt sind dabei gesättigte Polyesterdiole,
Polycarbonatdiole und/oder Dimerfettalkohole.
Geeignete lineare oder verzweigte Polyetherdiole sind beispielsweise
Poly(oxyethylen)glykole, Poly(oxypropylen)glykole und/oder
Poly(oxybutylen)glykole.
Polyesterdiole sind bevorzugt und können in bekannter Weise durch Veresterung von
Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden mit Diolen hergestellt werden. Um verzweigte
Polyester herzustellen können in geringem Umfang auch Polyole oder
Polycarbonsäuren mit höherer Funktionalität eingesetzt werden.
Als geeignete Verbindungen (iii) werden Verbindungen eingebracht, die zwei mit
Isocyanat reagierende Gruppen, z. B. H-aktive Gruppen und mindestens eine zur
Anionenbildung befähigte Gruppe enthalten. Geeignete, mit Isocyanatgruppen
reagierende Gruppen sind insbesondere Hydroxylgruppen sowie primäre und/oder
sekundäre Aminogruppen. Gruppen die zur Anionenbildung befähigt sind, sind
beispielsweise Carboxyl-, Sulfonsäure- und/oder Phosphonsäuregruppen. Beispiele für
solche Verbindungen sind Dihydroxycarbonsäuren wie Dihydroxypropionsäure,
Dihydroxybuttersäure, Dihydroxybernsteinsäure, Diaminobenzoesäure und bevorzugt
Dimethylolalkansäuren wie z. B. Dimethylolpropionsäure.
Beispiele für geeignete niedermolekulare Polyhydroxylverbindungen (iv) haben
bevorzugt eine zahlenmittlere Molmasse Mn von 60 bis unter 500, beispielsweise von
60 bis unter 400 und können aliphatische, alicyclische und/oder aromatische Gruppen
enthalten. Geeignete niedermolekulare Polyhydroxylverbindungen sind beispielsweise
Diole, Triole oder Polyole wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2
Propandiol, 1,3 Propandiol, 1,4 Butandiol, 1,2 Butylenglykol, 1,6 Hexandiol,
Trimethylolpropan, Ricinusöl oder hydriertes Ricinusöl, Pentaerythrit, 2
Cyclohexandiol, 1,4 Cyclohexandimethanol, Bisphenol A, Bisphenol F,
Neopentylglykol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, hydroxyethyliertes
Bisphenol A, hydriertes Bisphenol A sowie Mischungen aus diesen Polyolen.
Geeignete Verbindungen (v), die eine oder mehrere ethylenisch ungesättigte
(meth)acrylische Gruppen und eine oder mehrere gegenüber Isocyanaten reaktive
Gruppen aufweisen, enthalten als reaktive Gruppen Hydroxyl-, Amino- und/oder
Amidgruppen. Über die hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen (v) werden über
Urethangruppen gebundene (meth)acrylische Doppelbindungen in das
Polyurethanprepolymere eingeführt; Aminogruppen enthaltende Verbindungen (v)
führen zur Bindung über Harnstoffgruppen; Amidgruppen enthaltende Verbindungen
(v) führen zur Bindung über "Amidgruppen", wobei insbesondere α-Ketohamstoff-
Gruppen ausgebildet werden.
Beispiele hydroxylgruppenhalliger Verbindungen (v) sind Hydroxy(meth)acrylate, wie
beispielsweise hydroxylgruppenhaltige Ester der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure
mit 2 bis 12, bevorzugt 2 bis 6 C-Atomen im Hydroxyalkylrest wie beispielsweise 2-
Hydroxyethyl(meth)acrylat, 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 4-
Hydroxybutyl(meth)acrylat, 5-Hydroxypentyl(meth)acrylat, 6-
Hydroxyhexyl(meth)acrylat, 7-Hydroxyheptyl(meth)acrylat, 8-
Hydroxyoctyl(meth)acrylat sowie die entsprechenden isomeren Verbindungen, 2-
Hydroxy-1-methylethyl(meth)acrylat, 1,3-Dimethyl-3-hydroxybutyl(meth)acrylat und
andere; Umsetzungsprodukte von (Meth)acrylsäure mit Polyolen wie z. B.
Glycerindiacrylat, Trimethyloldiacrylat, Pentaerythrittriacrylat; Preaddukte aus
Glycidylmethacrylat und Hydroxycarbonsäuren wie z. B. Glykolsäure;
Umsetzungsprodukte aus Hydroxy(meth)acrylaten mit ε-Caprolacton;
Umsetzungsprodukte aus (Meth)acrylsäure mit dem Glycidylester einer Carbonsäure
mit einem tertiären α-C-Atom wie z. B. Cardura® der Firma Shell.
Beispiele für aminogruppenhaltige Verbindungen sind Amino(meth)acrylate wie
beispielsweise tert.-Butylaminoethyl(meth)acrylat, (Meth)acrylsäure-β-ureido-ethylester
oder Umsetzungsprodukte aus (Meth)acrylsäurechlorid und Diaminen.
Beispiele für Verbindungen mit Amidgruppen sind (Meth)acrylamid, N-
Methylol(meth)acrylamid, Isobutylmethylol(meth)acrylamid.
Die Verbindungen (v) können einzeln oder als Mischungen verwendet werden.
Geeignete Verbindungen (vi) zur Regulierung der Funktionalität sind beispielsweise
höhere Glykoläther und/oder Fettalkohole und/oder Fettamine. Dabei können
beispielsweise ein oder mehrere aliphatische C4-C36-Alkohole und/oder -Amine
eingesetzt werden, deren Umsetzung dann in der Regel unter vollständigem Verbrauch
ihrer OH-, NH-, oder NH2-Gruppen erfolgt. Fettamine und/oder Fettalkohole mit
mehr als 12 C-Atomen sind bevorzugt. Beispiele sind Laurylalkohol, Stearylalkohol
sowie die entsprechenden Amine.
Als Reaktivverdünner (a2) eignen sich ethylenisch ungesättigte, insbesondere
niedermolekulare und oligomolekulare Verbindungen. Die Reaktivverdünner weisen
im Gegensatz zur Polyurethan(meth)acrylat-Komponente (a1) üblicherweise keine
anionischen
Modifizierungen auf. Die niedermolekularen und/oder oligomolekularen
Reaktivverdünner können beispielsweise errechnete Molekulargewichte in der
Größenordnung von bis zu 10000, z. B. 100 bis 10000 aufweisen. Geeignete
Reaktivverdünner sind beispielsweise Di- und Poly(meth)acrylate von Glykolen mit 2
bis 6 C-Atomen und Polyolen mit 3 bis 4 OH-Gruppen und 3 bis 6 C-Atomen, wie
Ethylenglykoldiacrylat, Propandiol-1,3-diacrylat, Butandiol-1,4-diacrylat, Hexandiol-
1,6-diacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Pentaerythrittriacrylat,
Pentaerythrittetraacrylat sowie entsprechende Methacrylate, ferner Di(meth)acrylate
von Polyetherglykolen des Glykols, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, tetraethoxyliertes
Trimethylolpropantriacrylat und/oder Oligourethan(meth)acrylate mit 2 bis 6
ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen. Es können auch Mischungen eingesetzt
werden.
Als Neutralisationsmittel eignen sich übliche Basen wie beispielsweise Ammoniak,
NaOH, KOW LiOH, primäre, sekundäre und tertiäre Amine wie Diethylamin,
Triethylamin, Morpholin; Alkanolamine wie Diisopropanolamin,
Dimethylaminoethanol, Triisopropanolamin, Dimethylamino-2-methylpropanol:
quarternäre Ammoniumhydroxide oder gegebenenfalls auch geringe Mengen an
Alkylenpolyaminen wie Ethylendiamin. Es können auch Mischungen derartiger
Neutralisationsmittel verwendet werden. Durch die Auswahl der Neutralisationsmittel
kann die Stabilität der Dispersion beeinflußt werden. Die Menge an
Neutralisationsmittel wird im allgemeinen so gewählt, daß mindestens 25% der
ionischen Gruppen in Salzform vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Elektrotauchlacke können gegebenenfalls einen oder mehrere
Photoinitiatoren und/oder gegebenenfalls einen oder mehrere thermisch aktivierbare
Radikalinitiatoren enthalten. Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen
Elektrotauchlacke in Gegenwart von Photoinitiatoren ausgehärtet, die Aushärtung kann
jedoch auch ohne Photoinitiatoren erfolgen.
Als geeignete Photoinitiatoren (B) können alle für radikalisch härtende Systeme
üblichen Initiatoren eingesetzt werden, beispielsweise solche, die im
Wellenlängenbereich von 190 bis 600 nm absorbieren.
Beispiele sind Acetophenon und -derivate, Benzophenon und -derivate, Benzil,
Michler's Keton, Thioxanthon und -derivate, Anthron, Anthrachinon und -derivate;
Benzoin und -derivate, Benzoinether und -derivate, Dialkoxyacetophenone,
Acyloximester, Benzilketale, Hydroxyalkylphenone; phosphororganische
Verbindungen, wie z. B. Acylphosphinoxide; Halogenketone. Die Photoinitiatoren
werden in üblichen Mengen z. B. von 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-
%, bezogen auf die Summe von radikalisch polymerisierbaren Polymeren (a1) und
Reaktivverdünner (a2), eingesetzt. Die Photoinitiatoren können einzeln oder in
Kombination eingesetzt werden.
Neben den erwähnten Photoinitiatoren können sogenannte Photoaktivatoren, wie z. B.
tertiäre Amine zugesetzt werden. Mit derartigen Kombinationen werden zuweilen
synergistische Wirkungen erzielt.
Der erfindungsgemäße anodisch abscheidbare wäßrige Elektrotauchlack kann neben
der wäßrigen Dispersion (A) und gegebenenfalls dem Photoinitiator (B) übliche
Lackhilfsmittel und Zusatzstoffe wie z. B. Biozide, Lichtschutzmittel, Verlaufsmittel
und gegebenenfalls Pigmente und/oder Füllstoffe enthalten.
Bei den Pigmenten und Füllstoffen kann es sich dabei handeln um die üblichen in der
Lackindustrie einsetzbaren Füllstoffe und anorganischen oder organischen farb-
und/oder effektgebenden Pigmente und Korrosionsschutzpigmente. Beispiele für
anorganische und organische farbgebende Pigmente sind Titandioxid, mikronisiertes
Titandioxid, Zinksulfid, Lithopone, Bleicarbonat, Bleisulfat, Zinnoxid, Antimonoxid,
Eisenoxide, Chromgelb, Nickeltitangelb, Chromorange, Molybdatrot, Mineralviolett,
Ultramarinviolett, Ultramarinblau, Kobaltblau, Chromoxidgrün, Ruß, Azo-,
Phthalocyanin-, Chinacridon-, Perylen-, Perinon-, Anthrachinon-, Thioindigo- und
Diketopyrrolopyrrolpigmente. Beispiele für Effektpigmente sind Metallpigmente,
beispielsweise aus Aluminium, Kupfer oder anderen Metallen; Interferenzpigmente
wie beispielsweise metalloxidbeschichtete Metallpigmente oder metalloxidbeschichtete
Glimmer; Perlglanzpigmente und optisch variable Pigmente (OVP).
Beispiele für Füllstoffe sind Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Talkum, Siliziumdioxid,
Aluminiumsilikate, Magnesiumsilikate, Glimmer, Aluminiumhydroxid und
Kieselsäuren. Die Füllstoffe können auch mit organischen Verbindungen modifiziert
(gecoatet) sein, wobei die organischen Verbindungen auch UV-härtbare Gruppen
enthalten können. Beispiele für derartige modifizierte Füllstoffe sind gecoatetes
mikronisiertes Aluminiumoxid oder gecoatetes mikronisiertes Siliziumdioxid.
Der erfindungsgemäße anodisch abscheidbare wäßrige Elektrotauchlack kann auch
weitere hydrophile und/oder hydrophobe Polymere mit oder ohne reaktiven Gruppen,
wie beispielsweise Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino- und andere Gruppen oder
Mischungen dieser Polymeren enthalten, die gegebenenfalls auch thermisch vernetzt
werden können.
Beispiele für solche Polymere sind gesättigte oder ungesättigte Polymere, wie
beispielsweise Acrylat- oder Polyesterharze, acrylmodifizierte Acrylat- oder
Polyesterharze, Epoxidharze, Aminoplastharze, Phenolharze und blockierte
Polyisocyanate.
Die Herstellung des Elektrotauchlackes erfolgt durch Mischen der Komponenten (A)
und gegebenenfalls (B) sowie weiterer Lackhilfs- und Zusatzstoffe beispielsweise unter
Zuhilfenahme üblicher Mischaggregate wie z. B. (schnellaufende) Rührwerke, statische
Mischer, Rotor-/Stator-Mischer und anderer Homogenisatoren.
Die gegebenenfalls mitverwendeten Pigmente und/oder Füllstoffe werden in bekannter
Weise in einem Teil der Komponente (A) oder einem speziellen Pastenharz nach
üblichen Dispergierverfahren zu einer Pigmentpaste verarbeitet, welche den
Komponenten (A) und (B) wie oben beschrieben zugemischt wird.
Im Falle der Erstbefüllung eines Elektrotauchlackbades kann der so hergestellte
Elektrotauchlack gegebenenfalls mit weiterem Neutralisationsmittel auf den
gewünschten Bad-MEQ-Wert und mit vollentsalztem Wasser auf den gewünschten
Badfestkörper eingestellt werden. Der MEQ-Wert ist ein Maß für den Gehalt an
Neutralisationsmittel in einem Wasserlack. Er ist definiert als die Menge an
Milliequivalenten des Neutralisationsmittels bezogen auf 100 g Festkörper.
Im Falle der Nachkompensation werden die Säuregruppen der Komponente (A)
bevorzugt nur teilweise neutralisiert um das bei der Abscheidung freiwerdende
Neutralisationsmittel zu kompensieren.
Der Bad-MEQ-Wert beträgt beispielsweise 15 bis 70, bevorzugt 20 bis 45
Milliequivalent Neutralisationsmittel, z. B. Amin/100 g Festkörper, der Bad-Festkörper
beträgt 5 bis 25%, bevorzugt 8 bis 18%.
Der erfindungsgemäße Elektrotauchlack eignet sich zur Beschichtung von Werkstücken
mit elektrisch leitender Oberfläche, z. B. Metall, elektrisch leitendem (z. B.
metallisiertem) Kunststoff, elektrisch leitendem Holz oder elektrisch leitenden
Überzügen (z. B. Lacke), beispielsweise zur Grundierung und/oder
Einschichtlackierung von Haus- und Elektrogeräten, Stahlmöbeln, Bauelementen und
Landmaschinen- und Automobilzubehörteilen sowie Automobilkarossen, insbesondere
zur Klarlackbeschichtung von Aluminium, wie beispielsweise von vorbehandelten
Aluminiumprofilen, sowie zur Versiegelung von leitfähigen Schichten (z. B.
Elektrotauchlackschichten).
Die mit dem erfindungsgemäßen Elektrotauchlack erstellten Schichten können aber
auch in üblicher Weise mit weiteren Lackschichten zu einem Mehrschichtaufbau
versehen werden.
In einer geeigneten Beschichtungsanlage wird das zu beschichtende Substrat in das mit
dem erfindungsgemäßen Elektrotauchlack befüllte Elektrotauchlackbad eingetaucht und
gegenüber einer Gegenelektrode, die auch durch das Beschichtungsgefäß gebildet
werden kann in einem Gleichstromkreis als Anode geschaltet. Derartige
Beschichtungsanlagen sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise in
"Glasurithandbuch" 1984, Seiten 374 bis 384 beschrieben.
Beispielsweise wird bei einer Beschichtungstemperatur von 15 bis 30°C, bevorzugt
von 18 bis 22°C bei einer Gleichspannung von 50 bis 500 Volt, bevorzugt von 100
bis 300 Volt bei einer Beschichtungszeit von 1 bis 5 Minuten, bevorzugt von 2 bis 3
Minuten ein Film bis zu Schichtdicken von 60 µm, bevorzugt zwischen 20 und 50 µm
abgeschieden.
Die Abscheidung kann sowohl im Taktverfahren als auch im Durchlaufverfahren
erfolgen.
Der abgeschiedene Film wird durch Abspülen mit Ultrafiltrat und/oder vollentsalztem
Wasser von anhaftendem Badmaterial befreit, und durch Abblasen in einem
gegebenenfalls erwärmten Luftstrom oder durch unterstütztes Ablüften mit einem IR-
Strahler von anhängenden Wassertropfen befreit und zur Härtung einer energiereichen
Strahlung, wie einer Elektronenstrahlung bevorzugt UV-Strahlung ausgesetzt.
Für die Strahlenhärtung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel können beliebige
bekannte Strahlungsquellen verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise UV-
Strahlungsquellen mit Emissionen im Wellenlängenbereich von 180 bis 420 nm,
insbesondere von 200 bis 400 nm. Beispiele für solche UV-Strahlungsquellen sind
Quecksilberhochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckstrahler, Gasentladungsröhren
wie z. B. Xenondampf, Xenon-/Quecksilberdampf-, Germaniumdampf(niederdruck)-
Lampen, UV-Licht emittierende Dioden, UV-Licht emittierende Laser. Die
Bestrahlung kann auch mit gepulster Strahlung, beispielsweise mit gepulster UV-
Strahlung erfolgen. Als Strahlungsquellen werden besonders bevorzugt sogenannte
Hochenergieelektronenblitzeinrichtungen (UV-Blitzlampen) eingesetzt, wie sie
beispielsweise in der WO-A-94 11 123 oder der EP-A-525 340 beschrieben und im
Handel erhältlich sind.
Die Bestrahlungsdauer liegt beispielsweise im Bereich von 1 Millisekunde bis 30
Minuten, je nach Lacksystem und Strahlungsquelle. Der Abstand der Strahlungsquelle
zur zu bestrahlenden Substratoberfläche beträgt beispielsweise 2 bis 50 cm, bevorzugt
5 bis 10 cm. Die Bestrahlungsdauer wird so gewählt, daß eine möglichst vollständige
Aushärtung erreicht wird, d. h. die Ausbildung der geforderten technologischen
Eigenschaften gewährleistet ist. Dazu kann die zu bestrahlende Substratoberfläche
mehrmals an der Strahlungsquelle vorbeigeführt werden, oder bei der bevorzugten
Verwendung von UV-Blitzlampen kann die Bestrahlung mit einer mehrfachen
Blitzentladung erfolgen. Die Blitze können bespielsweise alle 4 Sekunden ausgelöst
werden, da die UV-Blitzlampen keiner Einbrennzeit bedürfen.
Zur Vermeidung von Strahlungsaustritt sind die Strahlungsquellen gegenüber der
Umgebung abgeschirmt.
Zusätzlich ist es möglich, eine thermische Aktivierung zur Vernetzung der
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel anzuwenden, um Stellen, die nur in
unzureichender Weise der Strahlung ausgesetzt werden können, auszuhärten.
Dazu kann es vorteilhaft sein, übliche thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren
mitzuverwenden, so daß im Anschluß an die Bestrahlung oder gleichzeitig mit der
Bestrahlung eine thermisch aktivierte radikalische Polymerisation abläuft.
Beispiele für thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren sind organische Peroxide,
organische Azoverbindungen oder C-C-spaltende Initiatoren wie beispielsweise
Dialkylperoxide, Peroxocarbonsäuren, Peroxidcarbonate, Peroxidiester,
Hydroperoxide, Ketonperoxide, Azodinitrile oder Benzpinakolsilylether.
Die thermisch aktivierbaren Radikalinitiatoren können auch im Gemisch eingesetzt
werden. Die bevorzugten Einsatzmengen liegen bei 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die Summe der radikalisch polymerisierbaren Komponenten (a1) und (a2).
Die mit dem erfindungsgemäßen wäßrigen Elektrotauchlack abgeschiedenen und
ausgehärteten Filme zeichnen sich durch einen hohen Glanz und sehr gute Haftung,
insbesondere auf Aluminiumuntergründen und gute Kantenabdeckung aus. Neben
hoher Kratzfestigkeit weisen sie ausgezeichnete Beständigkeiten gegen Säuren, Laugen
und Lösemittel sowie gegen Industrieatmosphäre, insbesondere saure Abgase, wie
Schwefeldioxid, insbesondere in feuchter Atmosphäre auf, was sich beispielsweise
durch den Kesternichtest (DIN bzw. ISO 3231) belegen läßt.
Weitere Vorteile sind ein vollautomatisiertes Verfahren, hoher Auftragswirkungsgrad,
abfallarme Durchführbarkeit durch geschlossene Kreisläufe, lösemittelarme oder
lösemittelfreie Arbeitsweise, extrem kurze Härtungszeiten und geringe thermische
Belastung der zu lackierenden Substrate.
In einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler werden in
einer Vorlage von 381,2 g Aceton, 349,4 g Isophorondiisocyanat und 82,0 g
Dimethylolpropionsäure bei 60°C umgesetzt, bis ein NCO-Gehalt von 10% erreicht
ist. Nach Zugabe von 698,4 g eines Polyesterdiols aus Neopentylglykol, Adipinsäure
und Isophthalsäure (OHZ = 106 mg KOH/g FH) läßt man weiter reagieren, bis ein
NCO-Gehalt von 1,7% erreicht ist.
Zu 500 g der so erhaltenen NCO-Prepolymerlösung werden 12,4 g Dodecanol und
15,5 g Hydroxyethylacrylat zugegeben und bei 60°C reagiert, bis der NCO-Gehalt
unter 0,2% gefallen ist.
Es wird mit 126,1 g Trimethylolpropantriacrylat verdünnt und das Aceton durch
Vakuumdestillation entfernt.
S00 g des so erhaltenen Polyurethanacrylates werden mit 13,3 g Dimethylethanolamin
neutralisiert und nach 1 Stunde rühren bei 60°C in 928 g vollentsalztem Wasser
dispergiert.
Die so erhaltene Dispersion hat einen Festkörpergehalt (30 Minuten 150°C) von 35%
und einen Gehalt an terminalen Doppelbindungen von 44 g Brom/ 100 g Festkörper.
In 857 Gew.-Teilen der Dispersion werden 9 Gew.-Teile 2-Hydroxy-2-methyl-1-
phenylpropanon dispergiert. Anschließend wird mit 1134 Gew.-Teilen vollentsalztem
Wasser verdünnt.
In dem so erhaltenen Elektrotauchlackbad werden zinkphosphatierte Stahlbleche bei
einer Badtemperatur von 26°C 2 Minuten bei einem Vorwiderstand von 200 Ohm mit
100 bzw. 300 Volt beschichtet.
Der abgeschiedene Film wird mit Wasser abgespült und durch Abblasen mit Preßluft
von anhängenden Wassertropfen befreit. Anschließend wird er auf einer Bandanlage
mit 2 UV-Strahlern (80 W/cm) bei einer Bandgeschwindigkeit von 3 × 3 m gehärtet.
Die gehärteten Filme haben eine Schichtdicke von 25 bzw. 60 µm, sind hochglänzend
und zeigen einen sehr guten Verlauf.
An den ausgehärteten Filmen mit 25 µm Schichtdicke wurden verschiedene Prüfungen
durchgeführt.
Kesternichtest nach DIN-ISO 3231 (0,21) (Beständigkeit gegen feuchte, Schwefeldioxid enthaltende Atmosphäre) | nach 10 Runden keine Blasenbildung auf der Fläche, kein Kantenrost, keine Verfärbungen |
Erichsentiefung nach EN-ISO 1520 | 8,7 mm |
Gitterschnitt nach EN-ISO 2409 | GT 0 |
VDA-Steinschlagtest nach (1 Kg, 2 bar) | Kennwert < 1 |
Claims (9)
1. Wäßriger, anodisch abscheidbarer Elektrotauchlack, enthaltend
- A) eine wäßrige Dispersion die ein oder mehrere anionisch modifizierte Polyurethan(meth)acrylate (a1) mit terminalen, ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen, und einen oder mehrere Reaktivverdünner (a2) mit mindestens zwei ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen enthält, wobei die (meth)acrylischen Doppelbindungen des Gemisches aus (a1) und (a2) einer Bromzahl von 20 bis 150 g Brom/ 100 g Festkörper entsprechen, sowie
- B) gegebenenfalls einen oder mehrere Photoinitiatoren und/oder gegebenenfalls einen oder mehrere thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren, wobei die terminalen ethylenisch ungesättigten (meth)acrylischen Doppelbindungen der Polyurethan(meth)acrytate über Urethan-, Harnstoff-, Amid- oder Estergruppen mit dem anionisch modifizierten Polyurethanprepolymeren verbunden sind, sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, Pigmente und/oder Füllstoffe.
2. Elektrotauchlack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bromzahl
der Komponente (a1) 4 bis 80 g Brom/100 g Festharz beträgt.
3. Elektrotauchlack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
wäßrige Polyurethandispersion
40 bis 85 Gew.-% der Komponente a1) und
15 bis 60 Gew.-% der Komponente a2), jeweils bezogen auf den Festkörpergehalt der Komponente A) enthält und der Festkörpergehalt 30 bis 70 Gew.-% beträgt.
40 bis 85 Gew.-% der Komponente a1) und
15 bis 60 Gew.-% der Komponente a2), jeweils bezogen auf den Festkörpergehalt der Komponente A) enthält und der Festkörpergehalt 30 bis 70 Gew.-% beträgt.
4. Elektrotauchlack nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersion A) erhältlich ist durch Bereitung des
Polyurethan(meth)acrylats (a1), durch Herstellung eines Urethanprepolymers mit
terminalen NCO-Gruppen, durch Umsetzung von:
- a) einem oder mehreren aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen und/oder aromatischen Polyisocyanaten,
- b) einer oder mehreren Polyhydroxylverbindungen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 400 bis 5000,
- c) einer oder mehreren Verbindungen mit einer anionischen Gruppe und zwei gegenüber Isocyanaten funktionellen Gruppen,
- d) gegebenenfalls einer oder mehreren Polyhydroxylverbindungen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 60 bis unter 400,
- 1. mit einer oder mehreren Verbindungen, die eine oder mehrere ethylenisch ungesättigte (meth)acrylische Gruppen und eine oder mehrere gegenüber Isocyanat reaktive Gruppe aufweisen, ausgewählt aus Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, Aminoalkyl(meth)acrylaten und/oder (Meth)acrylamiden und/oder mit einer oder mehreren Verbindungen, die eine mit Isocyanat reaktive Gruppe und eine zur Einführung einer (meth)acrylischen Estergruppe geeignete Gruppe aufweisen und anschließende Umsetzung zur Einführung einer (meth)acrylischen Estergruppe,
- 2. und gegebenenfalls mit einer oder mehreren Verbindungen mit einer oder mehreren gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen, die keine (meth)acrylischen Doppelbindungen aufweisen,
5. Verfahren zur Herstellung einer für Elektrotauchlacke nach einem der Ansprüche
1 bis 4 geeigneten wäßrigen Dispersion A), dadurch gekennzeichnet, daß ein
Urethanprepolymeres mit terminalen NCO-Gruppen hergestellt wird durch
Umsetzung von
- a) einem oder mehreren aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen und/oder aromatischen Polyisocyanaten,
- b) einer oder mehreren Polyhydroxylverbindungen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 400 bis 5000,
- c) einer oder mehreren Verbindungen mit einer anionischen Gruppe und zwei gegenüber Isocyanaten funktionellen Gruppen,
- d) gegebenenfalls einer oder mehreren Polyhydroxylverbindungen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 60 bis unter 400,
- a) mit einer oder mehreren Verbindungen, die eine oder mehrere ethylenisch ungesättigte (meth)acrylische Gruppen und eine oder mehrere gegenüber Isocyanat reaktive Gruppen aufweisen, ausgewählt aus Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, Aminoalkyl(meth)acrylaten und/oder (Meth)acrylamiden und/oder mit einer oder mehreren Verbindungen, die eine mit Isocyanat reaktive Gruppe und eine zur Einführung einer (meth)acrylischen Estergruppe geeignete Gruppe aufweisen und anschließende Umsetzung zur Einführung einer (meth)acrylischen Estergruppe,
- b) und gegebenenfalls mit einer oder mehrerer Verbindungen mit einer oder mehrerer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen, die keine (meth)acrylischen Doppelbindungen aufweisen,
6. Verfahren zur Elektrotauchlackierung von elektrisch leitfähigen Substraten durch
Eintauchen in einen wäßrigen Elektrotauchlack, Schalten des Substrats als Anode
und Härten des abgeschiedenen Films, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Elektrotauchlack nach einem der Ansprüche 1 bis 4 verwendet und die Härtung
mittels energiereicher Strahlung durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich thermisch
gehärtet wird.
8. Lackiertes Substrat, erhalten nach dem Verfahren von Anspruch 6 oder 7.
9. Verwendung der Elektrotauchlacke nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur
Elektrotauch-Lackierung von elektrisch leitfähigen Substraten.
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EP99963328A EP1144520B1 (de) | 1998-12-10 | 1999-11-24 | Wässrige elektrotauchlacke, deren herstellung und verwendung |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2001085853A2 (de) * | 2000-05-08 | 2001-11-15 | Georg Gros | Verfahren zur beschichtung von blechen |
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WO2010091797A1 (de) * | 2009-02-13 | 2010-08-19 | Bayer Materialscience Ag | Wässrige beschichtungssysteme auf basis physikalisch trocknender urethanacrylate |
-
1999
- 1999-07-23 DE DE1999134763 patent/DE19934763A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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