DE19925402C2 - Screening von Target-Ligand-Wechselwirkungen - Google Patents
Screening von Target-Ligand-WechselwirkungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screening von
Target-Ligand-Wechselwirkungen unter Verwendung einer
chemischen Bibliothek von Liganden, die chemische Bibliothek
von Liganden als solche, ein Verfahren zur Herstellung der
chemischen Bibliothek sowie die Verwendung der chemischen
Bibliothek für die Wirkstoffentwicklung und die Entwicklung
molekularer Sensoren.
Die Entwicklung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe ist ein
komplexes Verfahren. Nachdem in einem ersten Schritt die
physiologischen und klinischen Aspekte der jeweiligen
Krankheit untersucht werden, folgt in der Regel die
Identifizierung relevanter Gene und biologischer
Zielstrukturen, sog. Targets, für die Therapie. Nicht zuletzt
die Fortschritte in der Molekularbiologie und den
Sequenzierverfahren von DNS und RNS haben neue Möglichkeiten
bei dieser Identifizierung und somit für die Entwicklung
pharmazeutischer Wirkstoffe bereitgestellt.
Mit dem Fortschritt bei der Bereitstellung der biologischen
Targets geht ein Fortschritt bei der Synthese von Liganden
für diese Targets, d. h. Molekülstrukturen, die mit den
Targets wechselwirken, durch jüngste Entwicklungen in der
kombinatorischen Chemie einher. Unter kombinatorischer Chemie
versteht man die parallele Synthese einer grossen Anzahl von
Verbindungen durch Umsetzung bekannter Edukte in bekannten
Reaktionen nach kombinatorischen Prinzipien in
automatisierten Reaktionsvorschriften, wodurch eine grosse
strukturelle Vielfalt an Verbindungen, sog. chemische
Bibliotheken, hergestellt werden kann. Es sind zwei
grundlegende kombinatorische Prinzipien bekannt.
Chemische Bibliotheken können beispielsweise durch das sog.
"Split-Mix"-Verfahren hergestellt werden, bei denen
Mikrokugeln, sog. Beads, auf verschiedene Reaktionsgefäße
aufgeteilt werden, nach dem ersten Syntheseschritt, z. B. dem
Anfügen des ersten Substituenten bzw. Synthesebausteins,
wieder vereinigt und für den zweiten variablen Substituenten
wieder aufgeteilt werden. Durch Wiederholen dieses Vorgangs
ist es so auf technisch einfache Weise möglich, Tausende oder
Millionen verschiedener Moleküle zu erzeugen, wobei sich auf
jeder Mikrokugel nur eine bestimmte Molekülspezies befindet.
Zur Herstellung einer ausreichenden Substanzmenge wie auch
für eine leichte Handhabe der Festphase werden hierbei in der
Regel poröse Mikrokugeln als Trägermaterial verwendet.
Ein anderes kombinatorisches Prinzip stellen die sog.
Mehrfachparallelsynthesen dar, bei denen pro Reaktionsgefäß
bzw. fester Reaktionsfläche eine bestimmte Spezies
synthetisiert wird. Solche chemischen Bibliotheken werden
auch als ortsadressierbare ("spatially addressable")
Bibliotheken bezeichnet. Obwohl die Anzahl der
synthetisierbaren Spezies gegenüber der Split-Mix-Technik
geringer ist, weist dieses Verfahren den Vorteil auf, daß die
Identität des Syntheseproduktes aufgrund der festen Position
bekannt bzw. stets nachprüfbar ist und eine größere Menge
synthetisiert werden kann.
Als beschränkend bei der Bereitstellung von Liganden für die
biologischen Targets hat sich jedoch nicht die Synthese der
Liganden, sondern deren Evaluierung herausgestellt, und es
besteht ein grosser Bedarf an verbesserten Analysemethoden
zur Evaluierung bzw. zum Screening von chemischen
Bibliotheken (Burbaum und Sigal, Current Opinion in Chemical
Biology, 1997, 1: 72-78). Für die Analyse der Target-Ligand-
Wechselwirkungen werden bislang insbesondere das sog. FACS
(Fluorescence Assisted Cell Sorting)-verfahren im Falle von
Bibliotheken gemäß dem "Split-Mix"-Verfahren und klassische
Assays wie z. B. Immunoassays in 96er Mikrotiterplatten im
Falle von ortsadressierbaren Bibliotheken verwendet. Bei
diesen Analyseverfahren wird in der Regel ein an einen
Liganden bindendes Target durch einen für das Target
spezifischen Fluoreszenzmarker detektiert. Ein solches
Analyseverfahren erfordert jedoch Spülschritte vor und nach
der Zugabe des Fluoreszenzmarkers sowie eine relativ starke
Wechselwirkung zwischen Target und Ligand.
Del Nery et al., Biochem. J. 1997, 323, Seiten 427-433,
beschreibt ein Verfahren zur Charakterisierung der
Substratspezifizität der Protease Cruzipain unter Verwendung
einer chemischen Bibliothek, die mit Hilfe des sog. Spli-
Mixverfahrens hergestellt wurde.
Renil et al. Pept. 1996, Proc. Eur. Pept. Symp., 24th (1998),
Meeting Date 1996, Seiten 753-754, beschreibt die Auswertung
harzgebundener Peptid-Bibliotheken mit Hilfe eines
fluorimetrischen Enzymassays.
WO 94/02849 A1 betrifft einen NADH-Assay, umfassend die
Messung der Fluoreszenzlöschung von Benzopurpurin 4B durch
einen Analyten, wobei das Löschen zu der vorliegenden NADH-
Menge in dem Analyten in Beziehung gesetzt wird.
DE 198 02 378 beschreibt eine Technik zum Analysieren von
Analytika in einem chemischen Array mit einer Mehrzahl von
Pixeln. Die Vorrichtung der Technik enthält eine Lichtquelle
zum Strahlen eines Lichtstrahls auf die einzelnen Pixel, eine
Steuerung zum Steuern der relativen Position der Lichtquelle
zu dem Array und einen Detektor zum Erfassen der Fluoreszenz,
die aus der Bestrahlung resultiert.
Vor diesem Hintergrund ist es die erfindungsgemäße Aufgabe,
ein Verfahren zum Screening von Target-Ligand-
Wechselwirkungen in chemischen Bibliotheken von Liganden
bereitzustellen, das eine einfachere, schnellere und damit
kostengünstigere Analyse bzw. Evaluierung von Liganden-
Bibliotheken und die zudem auch die Evaluierung schwächerer
Target-Ligand-Wechselwirkungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Screening von Target-Ligand-Wechselwirkungen,
umfassend die Schritte:
- a) Messung zumindest einer Fluoreszenzeigenschaft einer an einer Festphase immobilisierten, ortsadressierbaren chemischen Bibliothek von Liganden, wobei jeder Ligand einen molekularen Fluoreszenzsensor enthält,
- b) Zugabe des Targets, und
- c) Messung der gleichen Fluoreszenzeigenschaft(en) der chemischen Bibliothek wie in Schritt (a).
Fig. 1 zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie der molekulare
Fluoreszenzsensor in dem Liganden enthalten sein kann.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Schemata der den Beispielen 1
und 2 zugrundeliegenden Reaktionen.
Erfindungsgemäß werden unter dem Begriff "Target" molekulare
Zielstrukturen verstanden, für die mit dem erfindungsgemäßen
Screening-Verfahren ein Molekül gefunden werden soll, welches
mit dieser Zielstruktur wechselwirkt.
Der Begriff "Target" ist dem Fachmann insbesondere bei der
Suche nach neuen Wirkstoffen geläufig, er ist jedoch
erfindungsgemäß nicht hierauf beschränkt. Bei der
Wirkstoffsuche sind die Targets in der Regel als ursächlich
für eine Krankheit identifiziert worden. Diesbezüglich
herkömmliche Targets sind Enzyme, Zelloberflächenrezeptoren,
Kernrezeptoren, Ionenkanäle und Signalübertragungsproteine
oder Teile hiervon oder auch Nukleinsäuren bzw.
Oligonukleotide.
Erfindungsgemäß umfaßt der Begriff "Target" jedoch auch
solche Zielstrukturen, für die Moleküle gefunden werden
sollen, die mit dem Target in einer Weise wechselwirken, daß
diese Wechselwirkung für eine Analyse des Targets genutzt
werden kann. Solche Moleküle sind beispielsweise Moleküle,
deren Fluoreszenzeigenschaften sich aufgrund der
Wechselwirkung mit dem Target verändern. Von besonderem
analytischen Interesse sind hierbei Targets, die bei Analysen
im medizinischen, Umwelt- und Militärbereich von Bedeutung
sind, wie Glucose, 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure und
Trinitrotoluol, aber auch grössere Strukturen wie Proteine
und Mikroorganismen.
Der Begriff "Ligand" bezieht sich erfindungsgemäß auf
Verbindungen, die für den Zweck synthetisiert worden sind,
daß sie mit diesen Targets wechselwirken. Der Begriff ist
also nicht auf Verbindungen beschränkt, die notwendigerweise
mit dem Target wechselwirken, sondern sie weisen lediglich
ein Bindungspotential auf. Diese Liganden sind chemisch nicht
beschränkt, sofern sie sich durch Methoden der
kombinatorischen Chemie herstellen lassen, d. h. durch
Umsetzung bekannter Edukte in bekannten Reaktionen in
automatisierten Reaktionsvorschriften in der Regel an einer
Festphasenoberfläche. Insbesondere kommen erfindungsgemäß
Polypeptide als Liganden in Betracht, wobei zu deren Synthese
häufig Fmoc- oder tBoc-geschützte Aminosäuren verwendet
werden. Zudem können die erfindungsgemäßen Bibliotheken auch
nicht-linerare Bibliotheken sein, die sich von einem
mehrfunktionellen Kern wie z. B. Triazin ableiten, dessen
verschiedene funktionelle Gruppen zum weiteren Aufbau des
Liganden verwendet werden.
Eine chemische Bibliothek von Liganden ist ein durch
parallele Synthese hergestelltes Ensemble von Liganden, wobei
sich die Herstellungsschritte der jeweiligen Liganden in
zumindest einem Edukt unterscheiden. Die erfindungsgemäße
ortsadressierbare chemische Bibliothek wird durch ein
Mehrfachparallelverfahren hergestellt, wobei sich jeder
Ligand in einem durch den Ort definierbaren Raum befindet,
d. h. beispielsweise auf einem definierten Bereich einer
Festphasenoberfläche. Die erfindungsgemäßen chemischen
Bibliotheken sind hierbei an einer Festphasenoberfläche
gebunden, die in der Regel der Oberfläche entspricht, an der
die Synthese der Liganden erfolgte. Zur Herstellung von
ortsadressierbaren Bibliotheken werden insbesondere Polymer
gepfropfte Polyethylen-Pegs (Geysen et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 1984, 81: 3998-4002), Cellulosemembranen (Krchnak et
al. Anal. Biochem., 1990, 189: 80-83) oder funktionalisierte
Glas-Objektträger verwendet (Fodor et al. Science, 1991,
251: 767-773).
Erfindungsgemäß bevorzugt sind ortsadressierbare
Bibliotheken, die in Mikrotiterplatten mit 96, 384 oder 1536
Vertiefungen hergestellt worden sind, insbesondere dann, wenn
die Mikrotiterplatten auch für das nachfolgende
Fluoreszenzmessverfahren verwendet werden können, also die
Herstellung der Bibliothek und deren Evaluierung in einem
Gefäss durchführbar ist.
Vorzugsweise weisen die Mikrotiterplatten eine optisch
transparente Bodenplatte auf, die vorzugsweise aus Glas
besteht. Die Bodenplatte weist zudem vorzugsweise eine
Beschichtung auf, die zur kovalenten Immobilisierung von
Molekülen geeignete funktionelle Gruppen trägt,
beispielsweise Silanfilme, Langmuir-Blodgett-Filme oder
Hydrogelfilme wie z. B. Dextranfilme. Die funktionellen
Gruppen an diesem Film sind nicht beschränkt und schließen
beispielsweise Hydroxy-, Amino-, Aldehyd- und Carboxygruppen
ein. Geeignete Schutzgruppen sind dem Fachmann bekannt.
Bevorzugt ist die Bodenplatte mit einem Langmuir-Blodgett-
Film, insbesondere einem zwei- oder dreidimensional
vernetzbaren Langmuir-Blodgett-Film, besonders bevorzugt
einem Langmuir-Blodgett-Film auf Cellulosebasis beschichtet.
Solche Langmuir-Blodgett-Filme auf Cellulosebasis weisen den
Vorteil auf, daß sie eine sehr geringe unspezifische
Adsorption aufweisen, wodurch die Empfindlichkeit einer
Detektion von Target-Ligand-Wechselwirkungen an dieser
Oberfläche erhöht werden kann.
Der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete molekulare
Fluoreszenzsensor ist ein Fluorophor, welcher bei Bindung des
Targets an den Liganden eine oder mehrere
Fluoreszenzeigenschaften, wie z. B. die Fluoreszenzintensität
oder Fluoreszenzlebensdauer, ändert, wodurch eine Bindung des
Targets an den Liganden detektiert werden kann.
Erfindungsgemäß verwendete molekulare Fluoreszenzsensoren
können insbesondere sein:
- 1. ein Fluorophor mit einem angeregten, intramolekularen Charge-Transfer-Zustand;
- 2. ein Fluorophor, dessen Fluoreszenzintensität von seiner Beweglichkeit abhängt;
- 3. ein Fluorophor, dessen Fluoreszenz durch das Target gelöscht wird;
- 4. ein Paar bestehend aus einem Fluorophor und einem Donor für photoinduzierten Elektronentransfer; oder
- 5. ein Donorfluorophor-Akzeptorfluorophor-Elektronen- Energietransfer-Paar ist.
Ein Fluorophor mit einem angeregten, intramolekularen Charge-
Transfer-Zustand, sog. ICT-Fluorophore, weisen
Fluoreszenzeigenschaften auf, die von der Polarität der
Lösungsumgebung abhängig sind. So kann bei Wechselwirkung
eines Ligand-ICT-Fluorophor-Konjugats mit einem Target eine
Verschiebung des Emissionsmaximums oder der
Fluoreszenzlebensdauer beobachtet werden. Beispielhaft kann
hierfür 5-(Dimethylamino)naphthalin-1-sulfonyl(dansyl)chlorid
erwähnt werden, welches gekoppelt an einen Antikörper gegen
humanes Serumalbumin-Fab-Fragmente zur Detektion von humanem
Serumalbumin verwendet wurde (Bright et al. Anal. Chem.,
1990, 62: 1065-1069). Bei Binden des humanen Serumalbumins an
die Fab-Fragmente wird eine starke Erhöhung der Fluoreszenz
aufgrund der Veränderung der Wasserkoordination an dem
Fluorophor beobachtet.
Weiterhin können auch Fluorophore als erfindungsgemäß
verwendete molekulare Fluoreszenzsensoren verwendet werden,
deren Fluoreszenzintensität und/oder Fluoreszenzlebensdauer
von der Beweglichkeit des Fluorophors abhängt. Hierfür seien
beispielsweise Biscyaninfarbstoffe erwähnt, die
beispielsweise bei der Komplexierung von Zuckern ihre
Beweglichkeit verlieren und dadurch eine höhere
Fluoreszenzintensität zeigen (Takeuchi et al. Tetrahedron 52,
1996, 1195-1204).
Als molekulare Fluoreszenzsensoren können weiterhin Paare
eines Fluorophors und einem Donor für photoinduzierten
Elektronentransfer (PET-Donor) verwendet werden. Zwei Effekte
können bei Fluorophor-PET-Donor-Paaren detektiert werden: Zum
einen hängen die Fluoreszenzeigenschaften wie
Fluoreszenzintensität und/oder Fluoreszenzlebensdauer eines
solchen molekularen Fluoreszenzsensors in der Regel von der
Entfernung zwischen dem PET-Donor und dem Fluorophor ab,
wobei die Fluoreszenzintensität in der Regel bei zunehmendem
Abstand steigt. Andererseits kann auch eine Veränderung der
Fluoreszenzintensität oder Fluoreszenzlebensdauer durch eine
Veränderung der Mikroumgebung des Liganden bei Bindung des
Targets hervorgerufen werden.
Weiterhin können als molekulare Fluoreszenzsensoren in dem
erfindungsgemäßen Verfahren Paare von Donor-Fluorophoren und
Akzeptor-Fluorophoren verwendet werden, zwischen denen ein
Elektronenenergietransfer stattfinden kann. Wenn der Donor
und der Akzeptor sich annähern, steigt das Akzeptor/Donor-
Emissionsverhältnis. Beispielhaft kann für ein solches
Donor/Akzeptorpaar Lissamin/Fluorescein genannt werden
(Godwin and Burg, J. Am. Chem. Soc. 1996, 118: 6514-6515).
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Verwendung von
molekularen Fluoreszenzsensoren, deren Fluoreszenz durch das
Target gelöscht wird, wodurch die Fluoreszenzintensität
und/oder Fluoreszenzlebensdauer verringert wird. Geeignete
Fluoreszenzsensoren können durch einfache Vorversuche
ermittelt werden, wobei man das Fluorophor mit dem Target in
Kontakt bringt und die Fluoreszenzintensität oder
Fluoreszenzlebensdauer beobachtet. Je größer die Veränderung
eines dieser Parameter, desto geeigneter ist in der Regel das
Fluorophor als erfindungsgemäß zu verwendender molekularer
Fluoreszenzsensor.
Die erfindungsgemäß verwendeten molekularen
Fluoreszenzsensoren weisen vorzugsweise maximale
Emissionswellenlänge in dem Bereich über 600 nm auf, da diese
Fluorophore normalerweise mit Diodenlasern angeregt werden
können.
Der Einbau des molekularen Fluoreszenzsensors in den Liganden
ist in Fig. 1 näher dargestellt. Die Fig. 1a bis 1e
zeigen Beispiele, in denen ein einzelner Fluorophor in dem
Liganden eingebaut ist. Die Fig. 1f bis 1i zeigen
Beispiele, in denen ein Fluorophor und ein Donor für
photoinduzierten Elektronentransfer oder ein Donorfluorophor-
Akzeptorfluorophor-Elektronenenergietransferpaar eingebaut
sind. In den Fig. 1a, 1b, 1f und 1g ist der Ligand
ausgehend von einem mehrfunktionalen Kern aufgebaut, in den
Fig. 1c, 1d, 1e, 1h und 1i ist der Ligand geradkettig. Die
Fluorophore können in dem Liganden in dem ersten (1a, 1c)
oder dem letzten (1b, 1e) Schritt bei der Ligandensynthese
eingebaut werden, oder in einem Zwischenschritt (1d). Ein
Fluorophor und Donor für photoinduzierten Elektronentransfer
oder ein Donorfluorophor-Akzeptorfluorophor-
Elektronenenergietransferpaar können in jedweder Kombination
im ersten, letzten oder in einem Zwischenschritt eingebaut
werden (1f bis 1i).
Die zu messende(n) Fluoreszenzeigenschaft(en) hängt (hängen)
von der Wahl des molekularen Fluoreszenzsensors ab.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Messung mit einem
konfokalen Fluoreszenzmikroskop. Die konfokale
Fluoreszenzmikroskopie erlaubt, abhängig von dem verwendeten
Detektor, die Bestimmung der Fluoreszenzintensität, der
Fluoreszenzlebensdauer und sogar u. U. der Anzahl der
bindenden Liganden, insbesondere bei sehr großen Änderungen
der jeweiligen Fluoreszenzeigenschaft, sehr empfindlich zu
detektieren. Die konfokale Fluoreszenzmikroskopie eignet sich
insbesondere, wenn die Liganden an einer planaren,
transparenten Festphase gebunden sind, wie z. B. einem
Objektträger. Bei der Bestimmung der Fluoreszenzintensität
können auch die Fluoreszenzintensitäten bei verschiedenen
Emissionswellenlängen und einer festen Anregungswellenlänge
verglichen werden. Da die Veränderungen der jeweiligen
Fluoreszenzeigenschaft u. U. nur gering sind, ist es
bevorzugt, einen möglichst empfindlichen Detektor zu
verwenden. Bevorzugt ist die Verwendung einer Photodiode,
insbesondere einer Einzelphotonenzähl-Avalanche-Photodiode.
Alternativ kann auch ein Photomultiplier oder eine verstärkte
CCD-Kamera verwendet werden. Für Messungen der
Fluoreszenzlebensdauer wird vorzugsweise ein Detektor
verwendet, der im Time-Correlated-Single-Photon-Counting
(TCSPC)-Modus arbeitet.
Die Verwendung von an einer Festphase immobilisierten,
ortsadressierbaren chemischen Bibliothek bei dem
erfindungsgemäßen Screening-Verfahren von Target-Ligand-
Wechselwirkungen ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil
sie die Anwendung hochempfindlicher Analyseverfahren dadurch
ermöglicht, daß die mögliche Wechselwirkung zwischen Ligand
und Target nur in einer dünnen Schicht an der Oberfläche der
Festphase stattfinden kann. Weiterhin ermöglicht sie, die
Liganden direkt nach der Synthese einem Screening zu
unterwerfen, ohne daß eine Abspaltung von der Oberfläche, die
Zugabe von Sekundärantikörpern oder weitere Waschschritte
notwendig sind.
Die Erfindung betrifft zudem die an einer Festphase
immobilisierte, ortsadressierbare chemische Bibliothek von
Liganden als solche, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
jeder Ligand einen molekularen Fluoreszenzsensor, wie oben
definiert, enthält. Vorzugsweise liegt der molekulare
Fluoreszenzsensor zwischen dem Liganden und der Festphase
und/oder an dem der Festphase gegenüberliegenden Ende des
Liganden und/oder in der Mitte des Liganden vor. Weiterhin
ist der Einbau des Fluoreszenzsensores in der Mitte des
Liganden insbesondere dann bevorzugt, wenn das Fluorophor
einen angeregten, intramolekularen Charge-Transfer-Zustand
aufweist oder wenn dessen Fluoreszenz von seiner
Beweglichkeit abhängt. Besonders bevorzugt ist eine chemische
Bibliothek, deren Festphase durch den Boden einer
Mikrotiterplatte bereitgestellt wird.
Der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete molekulare
Fluoreszenzsensor kann in jedem Reaktionsschritt beim Aufbau
der chemischen Bibliothek hinzugefügt werden. Erfindungsgemäß
bevorzugt ist der Einbau des Fluoreszenzsensors vor der
ersten Ankopplung eines Synthesebausteins und/oder nach der
Ankopplung des letzten Synthesebausteins. Im ersten Fall muß
der molekulare Fluoreszenzsensor bifunktionell sein, im
zweiten Fall ist eine Monofunktionalität ausreichend. Bei der
Verwendung von Donor-Akzeptor- bzw. Fluorophor-Donor-Paaren
ist es bevorzugt, das Paar derart an den Liganden zu binden,
daß deren Abstand maximal wird. Bei Herstellung einer
erfindungsgemäß bevorzugten chemischen Bibliothek, deren
Festphase durch den Boden einer Mikrotiterplatte
bereitgestellt wird, wird zunächst der Boden der Vertiefungen
der Mikrotiterplatte für die kovalente Ankopplung der für die
Synthese der Liganden erforderlichen Edukte derivatisiert.
Dann folgt der Aufbau der chemischen Bibliothek in der
Mikrotiterplatte, wobei in einem Reaktionsschritt ein
molekularer Fluoreszenzsensor wie oben beschrieben an den
aufzubauenden Liganden gekoppelt wird.
Zudem stellt die Erfindung die Verwendung einer solchen
chemischen Bibliothek für die Wirkstoffentwicklung wie auch
für die Entwicklung molekularer Sensoren bereit. Während für
die Wirkstoffentwicklung die Struktur des Liganden, der mit
dem Target wechselwirkt, ohne Berücksichtigung des
molekularen Fluoreszenzsensors relevant ist, ist für die
Entwicklung molekularer Sensoren das Konjugat aus Ligand und
molekularem Fluoreszenzsensor von Bedeutung, d. h. dieses
Konjugat kann direkt für Verfahren zur Analyse des Targets
verwendet werden.
Eine Glasoberfläche wird mit 3-Aminopropyltriethoxysilan
beschichtet. Alternativ kann das Glassubstrat mit einer
Monolage von derivatisierter Cellulose unter Verwendung der
Langmuir-Blodgett-Technik beschichtet werden. Die
Glasoberfläche wird dann physikalisch mit einer inerten
Plastik-(Polypropylen)-Maske mit 96 Vertiefungen verbunden
(Durchmesser der Vertiefungen: 7.0 mm). In jede Vertiefung
wird dann eine Lösung des Fluorophorderivats Fmoc-lys-JA53,
gelöst in DMF, und den Kupplungsmitteln HOBt/PyBOP und
Diisopropylethylamin hinzugefügt. Der Farbstoff bindet an die
Oberfläche, worauf die Vertiefungen gründlich mit DMF
gewaschen werden, um nicht spezifisch adsorbierten, lediglich
physikalisch gebundenen Farbstoff zu entfernen. Nicht
umgesetzte Amingruppen auf der Oberfläche werden dann durch
Umsetzung mit Essigsäureanhydrid abgeblockt. Anschließend
wird die Fmoc-Gruppe von dem Fluorophor durch eine Lösung von
Piperidin in DMF abgespalten. Mit Standardtechniken der
kombinatorischen Chemie wird dann eine Peptidbibliothek unter
Verwendung von Fmoc-geschützten Aminosäuren hergestellt. In
dem ersten Schritt werden eine Fmoc-Aminosäure und ein
Kupplungsreagens wie z. B. PYBOP mit Diisopropylethylamin in
jeder Vertiefung in DMF mehrere Stunden inkubiert, wobei in
jeder Vertiefung eine andere Aminosäure verwendet wird. Die
Vertiefungen werden dann gründlich mit DMF gewaschen, worauf
eine Lösung von Piperidin in DMF hinzugefügt wird, um die
Fmoc-Gruppen abzuspalten. Die Vertiefungen werden nochmal
gründlich mit DMF gewaschen, und der Zyklus wird mit Fmoc-
Aminosäuren wiederholt, bis Peptide der erwünschten Länge
synthetisiert worden sind, wobei wiederum in jeder Vertiefung
verschiedene Aminosäuren verwendet werden. Im letzten Schritt
wird die Schutzgruppe der letzten Aminosäure mit Piperidin
entfernt, die Vertiefungen gründlich mit DMF gewaschen und
der PET-Elektronendonor 4-Dimethylaminophenyl-Essigsäure in
DMF-Lösung unter Verwendung von PYBOP mit
Diisopropylethylamin angekoppelt. Schließlich werden die
Vertiefungen nochmals mit DMF gewaschen, und eine Lösung von
Trifluoressigsäure in DMF wird hinzugefügt, um die
Schutzgruppen der Seitenketten zu entfernen. Dann werden die
Vertiefungen mit DMF, Methanol, Wasser und anschließend
Puffer für das Screeningverfahren gewaschen.
Die Fluoreszenzintensität des Liganden in jeder Vertiefung
der Mikrotiterplatte wird unter Verwendung eines konfokalen
Fluoreszenzmikroskops mit einem 635 nm Diodenlaser, der auf
eine Oberfläche von 1 µm2 fokusiert wird, und eines
Einzelphotonenavalanchedetektors gemessen. Das Target wird
dann hinzugefügt, und die Messung wird wiederholt. Bei
signifikanter Veränderung der Fluoreszenzintensität in einer
Vertiefung bindet der Ligand an das Target.
Eine Verbund-Mikrotiterplatte umfassend einen mit einem
Langmuir-Blodgett-Film aus amino-funktionalisierter Cellulose
beschichteten Glasboden und eine darauf haftende
Polypropylenmaske wird wie in Ausführungsbeispiel 1
hergestellt. In jede Vertiefung wird dann eine Lösung einer
Fmoc-Aminosäure (verschiedene Aminosäuren in den jeweiligen
Vertiefungen) und den Kupplungsmitteln HOBt, PyBOP und DIPEA
in DMF hinzugefügt (Schritt 1 in Schema 3). Nach dem
Ankoppeln werden die Vertiefungen gründlich mit DMF und
Methanol gewaschen. Nicht umgesetzte Amingruppen auf der
Oberfläche werden dann durch Umsetzung mit Essigsäureanhydrid
abgeblockt (Schritt 2). Anschließend wird die Fmoc-Gruppe von
dem Fluorophor durch eine Lösung von Piperidin in DMF
abgespalten (Schritt 3). Die Schritte 1 und 3 werden
wiederholt, bis ein Peptid der Länge von m Aminosäureresten
in jeder Vertiefung vorliegt. Zu jeder Vertiefung wird dann
eine Lösung des Fluorophorderivates Cy5(phthal)(COOSu) in
DIPEA/DMF/Dioxan/Wasser (Schritt 4 in Schema 3) hinzugegeben.
Das Fluorophor wird in die Peptidkette eingebaut und
anschliessend werden die Vertiefungen gründlich mit DMF,
Methanol und Wasser gewaschen, um unspezifisch, physikalisch
adsorbierten Farbstoff zu entfernen. Die Phthalimidgruppe
wird dann von dem Fluorophor durch Verwendung einer
methanolischen Hydrazinlösung abgespalten (Schritt 5).
Hierauf werden die Schritte 1 und 3 für weitere (n-m) Zyklen
wiederholt, bis Peptide der erwünschten Gesamtlänge von n
Aminosäureresten erhalten wird, wobei jeweils zwischen dem
Aminosäurerest m und dem Aminosäurerest m + 1 Cy5 eingebaut
ist. Schließlich werden die Vertiefungen nochmals gründlich
mit DMF gewaschen, und eine Lösung von Trifluoressigsäure in
DMF wird hinzugefügt, um die Schutzgruppen an den
Seitenketten zu entfernen (Schritt 6). Dann werden die
Vertiefungen gründlich mit DMF, Methanol und Wasser und dann
Puffer für das Screening gewaschen.
Die Fluoreszenzintensität des Liganden in jeder Vertiefung
der Mikrotiterplatte wird unter Verwendung eines konfokalen
Fluoreszenzmikroskops mit einem 635 nm Diodenlaser, der auf
eine Oberfläche von 1 µm2 auf der Glasoberfläche fokusiert
wird, und eines Einzelphotonenavalanchedetektors gemessen.
Das Target wird dann hinzugefügt, und die Messung wird
wiederholt. Bei signifikanter Veränderung der
Fluoreszenzintensität in einer Vertiefung bindet der Ligand
an das Target.
Claims (13)
1. Verfahren zum Screening von Target-Ligand-
Wechselwirkungen, umfassend die Schritte:
- a) Messung zumindest einer Fluoreszenzeigenschaft einer an einer Festphase immobilisierten, ortsadressierbaren chemischen Bibliothek von Liganden, wobei jeder Ligand einen molekularen Fluoreszenzsensor enthält,
- b) Zugabe des Targets, und
- c) Messung der gleichen Fluoreszenzeigenschaft(en) der chemischen Bibliothek wie in Schritt (a).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der molekulare Fluoreszenzsensor ausgewählt wird aus
- 1. einem Fluorophor mit einem angeregten, intramolekularen Charge-Transfer-Zustand;
- 2. einem Fluorophor, dessen Fluoreszenzintensität von seiner Beweglichkeit abhängt;
- 3. einem Fluorophor, dessen Fluoreszenz durch das Target ganz oder überwiegend gelöscht wird;
- 4. einem Paar bestehend aus einem Fluorophor und einem Donor für photoinduzierten Elektronentransfer; oder
- 5. einem Donorfluorophor-Akzeptorfluorophor Elektronen-Energietransfer-Paar.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der molekulare Fluoreszenzsensor ein Fluorophor ist, dessen
Fluoreszenz durch das Target ganz oder überwiegend gelöscht
wird.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der
Fluoreszenzeigenschaft eine Messung der Fluoreszenzintensität
oder der Fluoreszenzlebensdauer ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Messung der Fluoreszenzeigenschaft mit einem konfokalen
Fluoreszenzmikroskop erfolgt.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung in dem Gefäß erfolgt,
in dem die ortsadressierbare chemische Bibliothek hergestellt
worden ist.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der
Fluoreszenzeigenschaft in einer Mikrotiterplatte erfolgt.
8. An einer Festphase immobilisierte, ortsadressierbare
chemische Bibliothek von Liganden, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ligand einen molekularen Fluoreszenzsensor enthält.
9. Chemische Bibliothek von Liganden gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der molekulare Fluoreszenzsensor
zwischen dem Liganden und der Festphase und/oder an dem der
Festphase gegenüberliegenden Ende des Liganden und/oder in
der Mitte des Liganden eingebaut ist.
10. Chemische Bibliothek gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Festphase der Boden einer
Mikrotiterplatte ist.
11. Verfahren zur Herstellung der chemischen Bibliothek
gemäß Anspruch 10, umfassend die Schritte:
- a) Derivatisieren der Bodenoberflächen der Vertiefungen einer Mikrotiterplatte für die kovalente Immobilisierung;
- b) Aufbau einer chemischen Bibliothek von Liganden in der Mikrotiterplatte, wobei in einem Reaktionsschritt ein molekularer Fluoreszenzsensor an den aufzubauenden Liganden gekoppelt wird.
12. Verwendung der chemischen Bibliothek gemäß einem der
Ansprüche 8 bis 10 für die Wirkstoffentwicklung.
13. Verwendung der chemischen Bibliothek gemäß einem der
Ansprüche 8 bis 10 für die Entwicklung molekularer Sensoren.
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