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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verwertung von Abfall gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und einen nach diesem Verfahren hergestellten
Brennstoff.
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Die Verwertung von Abfällen, wie
beispielsweise Hausmüll,
gewerblicher Müll,
Biomüll
etc. ist im Abfallgesetz vom Gesetzgeber vorgeschrieben und wenn
immer möglich,
einer Abfallentsorgung vorzuziehen. Das Abfallgesetz gilt prinzipiell
für jeden
Abfallbesitzer sowie für
entsorgungspflichtige Körperschaften,
wie beispielsweise Städte-Reinigungsbetriebe.
Im Abfallgesetz und im Bundesimmissionsschutzgesetz ist geregelt,
daß die
Abfälle
derart zu sammeln, transportieren, zwischenzulagern und zu behandeln
sind, daß die
Möglichkeiten
der Abfallverwertung nicht behindert werden. Den Kommunen sind somit
bei der Entsorgung von Siedlungsabfällen zur Verwertung rechtlich
verpflichtet wenn immer dies wirtschaftlich zumutbar ist und die
technische Möglichkeit
besteht. Zur Erfüllung
ihrer Verwertungspflicht stehen den Kommunen eine stoffliche oder eine
energetische Verwertung zur Verfügung.
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Unter stofflicher Verwertung versteht
man auch die Aufbereitung des Abfalls zu einem sekundären Rohstoff,
der dann energiewirtschaflich genutzt wird. D.h., man versteht unter
der Herstellung des Ersatzbrennstoffes eine stoffliche Verwertung,
die von der direkten Verbrennung des Abfalls zu unterscheiden ist.
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Die derzeit am häufigsten angewandte Art der
Abfallverwertung besteht darin, den Abfall direkt in thermischen
Verbrennungsanlagen zu verbrennen. Die Verbrennung von Abfällen wird
in der Regel als Umweltschutzmaßnahme
vor der Ablagerung der Rückstände auf
Deponien durchgeführt.
Problematisch bei derartigen thermischen Verwertungen ist es jedoch,
die vom Gesetzgeber vorbeschriebenen Grenzwerte insbesondere im
Rauchgas einzuhalten, so daß erhebliche
anlagentechnische Aufwendungen unternommen werden müssen, um
die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Desweiteren entstehen die herkömmlichen
Müllverbrennungsanlagen öffentlich
in der Diskussion, so daß in
den Kommunen Bestrebungen vorhanden sind, den Abfall einer stofflichen
Verwertung zuzuführen.
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In der
DE 196 48 731 A1 ist ein
Abfallaufbereitungsverfahren beschrieben, bei dem organische Bestandteile
einer Abfallfraktion in einem Perkolator ausgewaschen werden und
der Rückstand
nach einer Trocknung verbrannt wird. Die reine Perkolation hat sich
jedoch als ungeeignet erwiesen, um die organischen Bestandteile
im gewünschten
Umfang abzubauen. Desweiteren wird der nach der Perkolation und
Trocknung vorliegende Rückstand
direkt in einer herkömmlichen
Anlage verbrannt, so daß hinsichtlich der
Abgase die gleichen Probleme wie beim eingangs beschriebenen Stand
der Technik vorliegen.
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In der nachveröffentlichten Patentanmeldung
DE 198 07 539 A1 wird
ein neuartiges Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfällen beschrieben,
bei dem aus den Abfällen
eine heizwertreiche Fraktion durch mechanische und biologische Behandlung
erhalten wird. Diese heizwertreiche Fraktion wird als Ersatzbrennstoff
einer Verbrennung in einer Verbrennungs- oder Vergasungsanlage zugeführt, die
in Energieverbund mit einer energieintensiven Anlage steht. Alternativ
kann der Ersatzbrennstoff direkt in der energieintensiven Anlage
eingesetzt werden.
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Bei diesem in der
DE 198 07 539 A1 beschriebenen
Verfahren erfolgt die biologische Aufbereitung durch einen aeroben
Abbau der Organik des aufbereiteten Abfalls.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
vorbeschriebene Verfahren derart weiterzubilden, daß der biologische
Abbau der organischen Bestandteile des zu behandelnden Stoffgemisches
bei minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand möglichst vollständig durchführbar ist.
Desweiteren soll durch das Verfahren ein Feststoff erhalten werden, der
sich durch einen hohen Heizwert und eine geringe Eluierbarkeit auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch einen nach diesem
Verfahren hergestellten, kompaktierten Feststoff gelöst.
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Durch die Maßnahme, den mechanisch aufbereiteten
Abfall einer aeroben Hydrolyse zuzuführen und den Austrag aus der
aeroben Hydrolyse zu einem Festbrennstoff zu kompaktieren wird ein
sekundärer
Rohstoff hergestellt, der beispielsweise als Ersatzbrennstoff einsetzbar
oder in einer Deponie gelagert werden kann. Die Ablagerung des Feststoffs auf
der Deponie kann nach erfolgter mechanisch-biologischer Behandlung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ohne Probleme und ohne langfristige ökologische Bedenken erfolgen,
da der behandelte Restmüll
weitgehend biologisch stabil ist, so daß sich kaum Deponiegase oder
belastetes Sickerwasser bilden kann.
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Die aerobe Hydrolyse ist per se bereits
beispielsweise aus der
WO
97/27158 A1 bekannt. Dabei wird das aufzubereitende Stoffgemisch
in einem Reaktor mit Luft und einer Auswaschflüssigkeit (Wasser) beaufschlagt.
Durch die Einwirkung des Luftsauerstoffes und die gleichzeitig eingestellte
Feuchtigkeit erfolgt eine aerobe, thermophile Erwärmung des Stoffgemisches,
so daß die
Biozellen aufgebrochen und die freigesetzten organischen Substanzen
durch die Waschflüssigkeit
abtransportiert werden. In dem bekannten Reaktor wird das Stoffgemisch
mittels eines Förder-/Rührwerks
quer zur Luft und zur Auswaschflüssigkeit
durch den Reaktor geführt.
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Der Trockensubstanzanteil im aufbereiteten Abfall
läßt sich
weiter erhöhen,
wenn die Kompaktierung mit einer Entwässerung der verbleibenden kohlenstoffreichen
Fraktion einhergeht.
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Die Weiterverarbeitung des Stoffgemisches sieht
eine Trocknung des über
die Hydrolyse biologisch stabilisierten Abfalls vor. Diese Trocknung
kann mit minimalem energetischen Aufwand durch eine aerobe, thermophile
Erwärmung
des aufbereiteten Stoffgemisches erfolgen. Dazu kann das nach der Hydrolyse
feucht vorliegende Stoffgemisch im Reaktor mit Reinluft beaufschlagt
werden, so daß durch die
resultierende aerobe Erwärmung
Wasserdampf über
die zugeführte
Luft ausgetragen und somit der Trockensubstanzanteil des Stoffgemisches
erhöht wird.
Trocknung und Hydrolyse können
selbstverständlich
auch in zwei getrennten, hintereinander geschalteten Behältnissen
durchgeführt
werden.
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Der Reaktor zur Durchführung der
Hydrolyse hat einen besonders einfachen Aufbau, wenn das Stoffgemisch
diesen geschichtet durchläuft
und dabei geeignete Maßnahmen
getroffen werden, um eine Kanal- oder Kaminbildung innerhalb des
Haufwerkes zu verhindern, und Scherkräfte in das Stoffgemisch einzuleiten.
Dies kann beispielsweise durch ein Rührwerk, durch impulsartiges
oder periodisches Aufbringen von Kräften ins Haufwerk oder auf
sonstige Weise erfolgen. Prinzipiell ist jeder an dem Stand der
Technik bekannte Perkolator zur Durchführung einer aeroben Hydrolyse
einsetzbar.
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Die Energiebilanz des Systems läßt sich
weiter verbessern, wenn die beladene Auswaschflüssigkeit einer Abwasserreinigungsanlage
mit Biogasreaktor zugeführt
wird, so daß die
aus dem Biogas gewonnene Energie teilweise in den Pro zeß zurückgeführt werden
kann. Bei entsprechender Prozeßführung ist
das erfindungsgemäße Verfahren
nahezu energieautark.
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Die mechanische Aufbereitung des
Abfalls schließt
eine Siebung ein, bei der die üblicherlicherweise
einen geringen Anteil an Organik enthaltende Grobfraktion unter
Umgehung des Reaktors direkt der Kompaktierung zugeführt wird.
Diese Grobfraktion benötigt
erfindungsgemäß nicht
notwendigerweise eine Trocknung durch thermophile Erwärmung oder
auf sonstige Weise.
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Die Kompaktierung des einer Hydrolyse
unterzogenen und aerob getrockneten Abfalls schließt eine
Brikettierung oder Pellettierung in einer Presse ein, so daß der Anteil
an Trockensubstanz weiter erhöht
werden kann. Bei der Brikettierung wird das Stoffgemisch nochmals
erwärmt,
so daß eine
weitere Trocknung erfolgt. Desweiteren Verschmelzen die Kunststoffbestandteile
beim Pelletieren/Brikettieren miteinander, so daß die Festigkeit des Formkörpers erhöht und die
Eluierbarkeit verringert wird.
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Der so erhaltene Ersatzbrennstoff
ist nicht eluierbar, nicht atmungsaktiv und zeichnet sich durch einen
hohen Heizwert aus. Dieser Ersatzbrennstoff kann beispielsweise
einer Vergasung zugeführt
werden. Das bei der Vergasung entstehende Gas, das etwa 1/3 des
Heizwertes von Erdgas hat, kann anschließend energetisch oder stofflich
verwertet werden. Verwertungen sind beispielsweise die Energiesubstitution
in Kraftwerken und Zementwerken oder die Verwendung bei der Herstellung
von Methanol oder als Reduktionsmittel in Stahlwerken.
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Die nach der Kompaktierung vorliegende Formkörper können auch
direkt zum Ersatz fossiler Energieträger beispielsweise bei Hausmüllverbrennungsanlagen
eingesetzt wer den. Möglich
ist auch eine Ablagerung der Formkörper in einer Deponie.
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Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
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im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
schematischer Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 und 2 Grobschemata des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3 ein
Fließschema
der mechanischen Aufbereitung des Verfahrens aus 1;
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4 ein
Fließschema
der biologischen Aufbereitung des Verfahrens aus 1;
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5 eine
Darstellung einer Anlage zur Durchführung einer aeroben Hydrolyse
und einer Trocknung sowie einer Aufbereitung der bei der Hydrolyse
verwendeten fluiden Medien;
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6 eine
Darstellung eines Trockners und 7 und 8 alternative Verfahrensabläufe.
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Gemäß dem in 1 dargestellten Grundfließschema
wird der angelieferte Abfall, beispielsweise Siedlungsabfall zunächst einer
mechanischen Aufbereitung unterzogen. Dabei wird der Abfall zerkleinert,
gesiebt und Störstoffe
sowie Metalle abgeschieden.
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Eine nach dem Siebvorgang anfallende
kohlenstoffreiche Fraktion (Siebdurchgang) wird einer biologischen
Stabilisierung zugeführt,
bei der organische Bestandteile des Abfalls abgebaut werden. Der Siebüberlauf
enthält
häufig
nur einen geringen Anteil an Organik, so daß auf die biologische Stabilisierung verzichtet
werden und diese Fraktion einer Kompaktierung zugeführt werden
kann.
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Die biologische Stabilisierung kann
beispielsweise eine aerobe Hydrolyse durch Zugabe einer Auswaschflüssigkeit
und/oder eine sich anschließende
Trocknung enthalten.
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Die biologisch stabilisierte, kohlenstoffreiche Abfallfraktion
und ggf. der Siebüberlauf
werden anschließend
einer Kompaktierungseinrichtung zugeführt und zu einem Formkörper kompaktiert.
Diese Kompaktierungseinrichtung kann beispielsweise eine Extruder-/Strangpresse
sein. Durch die Kompaktierung erfolgt eine weitere Entwässerung
der Abfallfraktion, wobei aufgrund der während des Kompaktierungsvorgang
eingetragenen Energie eine Erwärmung
und Nachtrocknung sowie eine Verschmelzung der Kunststoffbestandteile
erfolgen kann.
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Während
der vorbeschriebenen Verfahrensschritte verwendetes oder anfallendes
Wasser wird gereinigt und organische Bestandteile in einem anaeroben
Vorgang zu Biogas verwandelt.
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Der sich nach der Kompaktierung ergebene Feststoff
kann prinzipiell auf unterschiedliche Weisen weiterverarbeitet bzw.
-verwendet werden.
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Da der Feststoff nach der Kompaktierung praktisch
nicht mehr eluierbar und nicht atmungsaktiv ist, kann dieser ohne
großen
Aufwand in Hausmülldeponien
abgelagert werden.
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Alternativ zur Ablagerung in einer
Deponie kann der kompaktierte Feststoff als Ersatzbrennstoff in
einer energieintensiven Anlage, beispielsweise einer Hausmüllverbrennungsanlage
eingesetzt werden.
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Gemäß einer dritten Alternative
ist vorgesehen, den Feststoff einer Vergasung, beispielsweise einer
Wirbelschichtvergasung zuzuführen.
Das dabei entstehende Rohgas kann zur Energiesubstitution in Kraftwerken
oder Zementwer ken oder zur Herstellung von Methanol verwendet werden.
Desweiteren kommt ein Einsatz als Kohlenstoffsubstitutionsmittel im
Stahlwerk in Betracht.
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Der Feststoff (Ersatzbrennstoff)
kann auch direkt einer stofflichen Verwertung, beispielsweise in einem
Zementwerk zugeführt
werden.
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Im folgenden wird anhand des in 2 dargestellten Verfahrensschemas
ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens detaillierter
beschrieben.
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Der angelieferte Abfall 2,
beispielsweise Hausmüll,
Biomüll,
gewerblicher Müll
oder sonstige, einen Anteil an Organik enthaltende Stoffgemische wird
angeliefert und zunächst
einer mechanischen Aufbereitung 4 unterzogen. Diese mechanische
Aufbereitung enthält
Klassier- und Zerkleinerungsschritte, über die der Abfall in eine
Grobkornfraktion 8 und eine Feinkornfraktion 6 unterteilt
wird. Desweiteren werden während
der mechanischen Aufbereitung Sekundärrohstoffe und Störstoffe
ausgeschieden. Zur mechanischen Aufbereitung kann beispielsweise eine
mit Reißzähnen versehene
Siebtrommel verwendet werden.
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Die Feinkornfraktion 6 wird
einer biologischen Stabilisierung 10 durch eine aerobe
Hydrolyse mittels Luftsauerstoff und Wasser oder einer sonstigen
Auswaschflüssigkeit
zugeführt.
Die Auswaschflüssigkeit
wird erfindungsgemäß einer
Abwasserreinigungsanlage zugeführt,
die eine Biogasanlage enthalten kann. In dieser erfolgt die Umsetzung
der organischen Bestandteile der Auswaschflüssigkeit in Biogas.
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Bei der biologischen Stabilisierung 10 und der
damit verbundenen Abwasseraufbereitung wird auch ein erheblicher
Anteil an Sand abgeschieden, der im angelieferten Abfall vorhanden
ist.
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Die biologisch stabilisierte, noch
feuchte Feinfraktion wird dann einer biologischen Trocknung 12 durch
Zuführung
von Luft zugeführt,
wobei aufgrund der thermophilen Erwärmung des Stoffgemisches Wasserdampf
ausgetragen wird.
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Die entfeuchtete Feinkornfraktion
wird anschließend
einer Kompaktierung 14 zugeführt, bei der einerseits eine
weitere Entwässerung
erfolgt und andererseits das Stoffgemisch in eine gewünschte geometrische
Form gebracht wird. Nach der Kompaktierung und Entwässerung
liegt ein Feststoff oder Ersatzbrennstoff vor, der den eingangs
genannten weiteren Verwertungen beispielsweise einer Vergasung 18 zugeführt werden
kann. Alternativ kann der Fest- oder Ersatzbrennstoff 16 auch
in einer Deponie gelagert oder einer Hausmüllverbrennungsanlage zugeführt werden.
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Die bei der mechanischen Aufbereitung
anfallende Grobkornfraktion 8 wird ebenfalls von den Störstoffen
und den Sekundärrohstoffen
befreit und anschließend
direkt der Kompaktierung 14 zugeführt. Dies ist möglich, da
diese Grobkornfraktion erfahrungsgemäß einen geringen Anteil an
Organik und Feuchtigkeit enthält,
so daß die
biologische Stabilisierung und Trocknung entfallen kann. Selbstverständlich könnte diese
Grobkornfraktion nach einer nochmaligen Zerkleinerung dem vorbeschriebenen Stoffstrom
hinzugefügt
werden.
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Einzelheiten der vorbeschriebenen
Verfahrensschritte werden nunmehr anhand der Ablaufschemata gemäß den 2 und 3 erläutert.
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In 3 ist
ein Fließbild
der mechanischen Aufbereitung des in 2 dargestellten
Prozess gezeigt.
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Der angelieferte Abfall 2 wird
zunächst
mit einer geeigneten Waage 20 gewogen, um die Abfallaufbereitungsgebüh ren zu
bestimmen und einen Überblick über die
Menge an angelieferten Abfall für die
Prozeßsteuerung
zu erhalten.
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Der angelieferte Abfall 2 wird
dann einer Materialaufgabe 22 der Prozeßanlage oder einem Bunker zugeführt und
dort abgeladen.
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Das aus dem Bunker oder der Materialaufgabe 22 abgezogenen
Stoffgemisch (Abfall) hat etwa 60 Gew.% Tockensubstanz d.h., etwa
40% des angelieferten Materials sind als gebundenes, adsorbiertes Wasser
oder als Zwickelwasser im Feststoff enthalten. Dieses Ausgangs-Stoffgemisch 2 wird
dann zunächst
einer Siebanlage 24 beispielsweise einer mit Reißzähnen versehene
Siebtrommel oder einem Schwingsieb zugeführt. Da der folgende aerob-biologische
Teil (Hydrolyse) hohe Toleranzen gegenüber der Stückigkeit des Materials aufweist,
kann mit variablen Siebschnitten bis beispielsweise 150 mm gearbeitet
werden. Je unversehrter die Störstoffe
die Siebanlage 24 durchlaufen desto einfacher und vollständiger können sie
nachher entfernt werden. In den Perkolator sollten nur Stoffe gelangen,
die das Auslaugungsverhalten nicht behindern oder verschlechtern.
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Die Feinkornfraktion, d.h. der Siebdurchgang 26 wird
einer Metallabscheidung 30 zugeführt, in der Eisen- und Nichteisenmetalle
abgeschieden werden. Die Abscheidung der Eisenmetalle erfolgt beispielsweise
durch Magnete, während
die Nichteisenmetalle in der Regel über Schwerkraftsichter abtrennbar sind.
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Die derart aufbereitete Feinkornfraktion
wird dann in einem Zwischenbunker 32 zwischengelagert. Diese
Feinkornfraktion enthält
etwa 60 Gewichtsprozent des angelieferten Abfalls.
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Der Siebüberlauf, d.h. etwa die verbleibenden
40% des angelieferten Abfalls wird zunächst ebenfalls einer Ein richtung 30 zur
Metallabscheidung zugeführt
und die ausgeschiedenen Eisen- und Nichteisenmetalle einer weiteren
Verwendung zugeführt.
Diese abgeschiedenen Metalle können
etwa 1 Gew.% des angelieferten Abfalls ausmachen.
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Nach der Metallabscheidung werden
Störstoffe
aus der Grokornfraktion entfernt. Diese Störstoffe können bei Siedlungsmüll beispielsweise
Elektrogeräte,
Fahrräder,
Granitsteine etc. sein und können
ebenfalls etwa 1 Gew.% der angelieferten Abfallmenge betragen.
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Das Abführen der Störstoffe erfolgt in der Regel
auf einem Sortierband wobei einer automatisierten Störstoffentfernung
in der Regel noch eine Handnachsortierung nachgeschaltet ist.
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Die von den Metallen und Störstoffen
befreite Grobkornfraktion wird dann einer Zerkleinerungseinrichtung 34 zugeführt, die
beispielsweise als Shredder, Mühle,
Brecher, Siebmühle
etc. ausgeführt
sein kann. In dieser Zerkleinerungseinrichtung 34 wird
die Grobkornfraktion derart zerkleinert, daß sich ein mittlerer Korndurchmesser
einstellt, der etwa demjenigen des Siebdurchgangs 26 entspricht.
Dieses zerkleinerte Gut kann je nach Abfallqualität nochmals der
Siebanlage 24 zugeführt
werden.
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Diese hochkalorische Fraktion wird
einem weiteren Zwischenbunker 36 zugeführt. Durch die Zwischenlagerung
der beiden heizwertreichen Fraktionen in den beiden Zwischenbunkern 32 und 36 erfolgt
eine Art Homogenisierung der einzelnen angelieferten Chargen, so
daß Schwankungen
in der Abfallzusammensetzung und -qualität in gewissem Maße ausgleichbar
sind.
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Die während der einzelnen, vorbeschriebenen
mechanischen Bearbeitungsschritte anfallende Abluft 38 wird,
wie in 3 punktiert angedeutet,
abgesaugt und – wie
im folgenden noch näher
beschrieben, einer Abluftreinigung zugeführt.
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Bei den mit W, X, Y gekennzeichneten
Zwischenschritten liegen somit ein Anteil an Abluft 38 (W),
eine von Metallen befreite Feinkornfraktion (Siebdurchgang 26)
(X) und ein von Metallen sowie Störstoffen befreiter und zerkleinerter
Siebüberlauf 28 (Y)
vor.
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Üblicherweise
hat der Siebdurchgang 26 einen wesentlich höheren Gehalt
an Feuchtigkeit und Organik als der Siebüberlauf 28, so daß zumindest der
im Zwischenbunker 32 enthaltene Teilstrom einer weiteren
Entwässerung
und biologischen Stabilisierung zugeführt werden muß. Dies
sei anhand der 4 beschrieben,
die an den mit W, x, Y gekennzeichneten Positionen an das Fließbild gemäß 3 anschließt.
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Demzufolge wird die im Zwischenbunker 32 aufbewahrte
Feinkornfraktion (Siebdurchgang 26) zunächst einem oder mehreren hintereinandergeschalteten
Reaktoren 39 (Perkolator) zugeführt, in denen eine aerobe Hydrolyse
des zugeführten
Stoffgemisches und eine nachgeschaltene Trocknung/Entwässerung
erfolgt.
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Bei der aeroben Hydrolyse wird das
dem Perkolator oder Reaktor 39 zugeführte Stoffgemisch durch Zugabe
von Auswaschflüssigkeit
und von Luft behandelt, wobei ein weitgehender Abbau der organischen
Zellen durch biologischen Aufschluß erfolgt.
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Der Perkolator (Reaktor 39)
ist ein Stahl- oder Betonbehälter,
in dem das aufzubereitende Stoffgemisch eingebracht wird. Zur Neubildung
von Oberflächen
im Haufwerk und zur Vermeidung von Kanalbildungen ist der Perkolator
mit einer Einrichtung versehen, über
die Scherkräfte
in das Stoffgemisch einbringbar sind. Diese Einrichtung kann bei spielsweise
ein Rührwerk
(Krählwerk)
sein. Vorstellbar ist es auch, die Kräfte zur Vermeidung einer Kanalbildung
und zur Neubildung der Haufwerk-Oberflächen impulsartig vom Randbereich
des Reaktors 39 her einzuleiten.
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Ein substantieller Anteil der organischen Fraktion
von Restmüll
besteht aus kurzkettigen Verbindungen, die meist an eine Oberfläche absorbiert sind.
Wird diese Oberfläche
(Träger)
von warmen Wasser umspült,
werden auch primär
nicht lösliche Verbindungen
hydrolisiert und ausgewaschen. Der Hydrolysegrad hängt von
der Aufenthaltszeit ab, die mehrere Tage betragen kann. Die geruchsintensiven Komponenten
des Biomülls
und die Hydrolyseprodukte sind gut wasserlöslich und können mit der Auswaschflüssigkeit
ausgewaschen werden. Mit der Perkolation erreicht man eine Reduktion
der Organik und eine Desodorierung des Restmülls. Die Abluft wird über einen
Biofilter desodoriert.
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Bei den bekannten Perkolatoren wird
die Auswaschflüssigkeit
mittels Düsen
von oben zugeführt
und über
einen Siebboden abgeleitet, durch welchen zyklisch Luft eingeblasen
wird. Mit dieser Belüftung
wird der physikalisch-chemische Effekt der Perkolation verstärkt durch
Verzögerung
der Verdichtung und Steigerung des bakteriellen Abbaus. Die Mikroorganismen
beginnen in der aeroben Umgebung Exoenzyme auszuscheiden, welche
partikuläre
polymere Komponenten zu Monomeren Spalten und in Lösung bringen.
Durch Zusammenwirken der Luft und der Auswaschflüssigkeit werden die organischen Zellen
des Stoffgemisches aufgebrochen und Zellwasser freigesetzt. Der
verfügbare
Kohlenstoff wird zu Kohlendioxid abgebaut und die gelöste und
angesäuerte
Organik durch die Auswaschflüssigkeit
abtransportiert. Durch die aerobe Hydrolyse wird praktisch ein Deponieverfahren
im Zeitraffer durchgeführt.
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In einem sich anschließenden Trocknungsvorgang,
auf den im folgenden noch näher
eingegangen wird, kann eine Entwäs serung
bzw. Trocknung durch aerobe Erwärmung
des der Hydrolyse unterzogenen Stoffgemisches erfolgen. Am Ausgang
des Reaktors 39 liegt dann ein Stoffgemisch an, das einen
wesentlich erhöhten
Trockensubstanzanteil hat. Die Trocknung kann auch im gleichen Reaktor
wie die Perkolation oder in einem eigenen Trockner durchgeführt werden.
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Das nach dem Reaktor 39 vorliegende
Zwischenprodukt 40 wird dann mit dem aus dem Zwischenbunker 36 abgezogenen,
zerkleinerten Siebüberlauf 28 vermischt
und einer Kompaktiereinrichtunq 42 zugeführt. In
dieser wird das Zwischenprodukt 40 weiter entwässert und
in eine vorbestimmte geometrische Form gebracht. Das Zwischenprodukt 40 kann über die
Kompaktiereinrichtung 42 beispielsweise zu Pellets oder
Briketts weiterverarbeitet werden.
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Die Kompaktierungseinrichtung 42 kann
beispielsweise eine Hochdruckpresse, beispielsweise eine Extruder/Strangpresse
aufweisen sein, über
die eine Vorentwässerung
des Produkts 40 erfolgt. Desweiteren wird durch die in
das Zwischenprodukt 40 während des Kompaktierungsvorganges
eingetragene Energie das Stoffgemisch erwärmt, so daß eine Nachtrocknung erfolgen
kann.
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Diese Nachtrocknung kann durch eine
sich anschließende
Kühltrocknung 44 unterstützt werden, in
der das nach der Kompaktierung vorliegende Produkt abgekühlt und
weiteres Wasser ausgetragen wird.
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Nach der Kompaktierung/Trocknung
liegt ein Produkt 46 vor, das trockenstabil, nicht atmungsaktiv und
praktisch nicht mehr eluierbar ist. Dieses Produkt kann – wie vorstehend
erwähnt – in einer
Deponie abgelagert, als Ersatzbrennstoff verbrannt, einer stofflichen
Verwertung oder einer Vergasung zugeführt werden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
etwa 50 Gew.% des angelieferten Abfalls 2 zu einem heizwertreichen
Produkt 46 weiterverarbeitet. Der Heizwert dieses Produkts
liegt zwischen 11.000 und 14.000 kj/kg.
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Der Ersatzbrennstoff kann beispielsweise
als Ersatzbrennstoff für
Braunkohle bei der Herstellung von Synthesegas verwendet werden.
Synthesegas ist ein petrochemischer Grundstoff, der in einem thermischen
Verfahren (Wirbelschichtvergasung etc.) durch Vergasung geeigneter
Rohstoffe hergestellt wird. Vergasungsmittel sind Luftsauerstoff
und Wasserdampf. Neben der Braunkohle und deren Ersatzbrennstoffe
werden in der Regel Erdöl
und Erdgas zur Synthesegasherstellung eingesetzt. Der Ersatzbrennstoff
wird im Nebenstrom mit Braunkohle und anderen kohlenwasserstoffhaltigen
Rohstoffen vergast, wobei eine sogenannte Festbettdruckvergasung
oder andere Vergasungsverfahren eingesetzt werden können. Das
derart gewonnen Synthesegas kann beispielsweise zur Produktion von
Methanol eingesetzt werden.
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Selbstverständlich kann das bei der Vergasung
anfallende Rohgas auch einer weiteren Verwertung, beispielsweise
zur Substitution fossiler Energieträger bei Kohlekraftwerken oder
Zementwerken zugeführt
werden. Die bei der Vergasung, Verbrennung anfallende Asche läßt sich
als zur Substitutionsmittel bei der Zement- oder Ziegelherstellung
einsetzen.
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Die bei der Hydrolyse im Reaktor 39 und während der
Kompaktierung und Kühltrocknung
entstehende Abluft wird der Abluft 38 hinzugefügt und einer
Abluftreinigung (Biofilter) 48 zugeführt, in der Feststoffe ausgefiltert
werden und die Abluft einer biologischen Reinigung mittels aerober
Mikroorganismen unterzogen wird.
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Die aus dem Reaktor 39 austretende
Auswaschflüssigkeit 50 ist
mit Organik und einem erheblichen Anteil an Sand beladen. Dieser
Sand wird in einem Sandfang oder einem son stigen Abscheider abgetrennt
und einer Sandwäsche 52 unterzogen,
in der Organik und Verschmutzungen abgetrennt werden. Nach der Sandwäsche 52 liegt
der Sand in gereinigter, weiterverwendbarer Form vor, wobei der Anteil
des Sandes etwa 10 Gew.% der angelieferten Abfallmenge ausmachen
kann. Der abgeschiedene Sand kann abgelagert werden (Deponieklasse
Z2) oder durch Weiterverarbeitung als Ersatzstoff in der Baustoffindustrie,
oder im Straßenbau
eingesetzt werden.
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Die vom Sand befreite Auswaschflüssigkeit 50 wird
einer Abwasseraufbereitungseinrichtung 80 zugeführt, der
eine Biogasanlage 120 zugeordnet ist. In der Abwasseraufbereitungseinrichtung 80 werden Störstoffe
abgeschieden und in der Biogasanlage 120 die organischen
Anteile der Auswaschflüssigkeit in
Biogas umgesetzt.
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Die gelösten und kolloidalen organischen Verbindungen
in der wässrigen
Phase sind hervorragend geeignet zur Biogasproduktion, die in einem Anaerobfilter
durchgeführt
wird. Dieser ist mit Füllkörper versehen,
welche die Bakterien über
die Filterwirkung zurückhalten.
Alternativ könnten
Trägermaterialien,
wie beispielsweise Blähton,
Polyethylen-Filterlamellen eingesetzt werden, die eine Biofilmbildung
begünstigen
und zu besseren Umsatzleistungen führen. Nach dem Abbau der organischen
Komponenten kann die Auswaschflüssigkeit
für eine
weitere Perkolation in den Prozeß zurückgeführt werden.
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Das während der Abwasseraufbereitung
anfallende, nicht mehr zu reinigende Abwasser wird aus dem Prozeß ausgeschieden
und kann etwa 20 Gew. % der angelieferten Menge ausmachen.
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Bei geeigneter Prozeßführung lassen
sich aus dem zugeführten
Abfall 2 etwa 6 Gew. % Biogas herstellen. Ein Teil der
bei der Abwasseraufbereitung gereinigten Auswaschflüs sigkeit
wird für
die Sandwäsche 52 eingesetzt,
der verbleibende, überwiegende Teil
der Auswaschflüssigkeit
wird im Kreislauf zurück zum
Reaktor 39 geführt.
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Gemäß dem vorbeschriebenen Massenflußschema
wird der angelieferte Abfall zum überwiegenden Teil in mittelbar
oder unmittelbar weiterverwertbare Komponenten aufgespaltet, wobei
der Prozeß aufgrund
des gewonnenen Biogases und des gewonnenen Brennstoffes weitestgehend
energieautark arbeiten kann.
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5 zeigt
einen Querschnitt durch einen Reaktor 39 wie er beim erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden kann.
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Die aerobe Hydrolyse (aerobe biogene
Reaktion/Perkolation) erfolgt in dem Reaktor 39, dem das
aufzubereitende Stoffgemisch 2 über eine Materialeintrageinrichtung 4 zugeführt wird.
Der Reaktor 1 ist als abgeschlossener Behälter ausgeführt, so
daß die
im folgenden noch näher
beschriebenen Stoffströme über Schleusen-,
Ventileinrichtungen etc. zugeführt
werden.
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In der Darstellung gem. 5 ist die Eintrageinrichtung 58 an
dem in Schwerkraftrichtung gesehen oberen Endabschnitt des Reaktors 39 angeordnet.
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Im unteren Bereich des Reaktors 39 ist
eine Austrageinrichtung 60 ausgebildet, über die
das aufbereitete und biologisch aufgeschlossene Stoffgemisch aus
dem Reaktor 39 abführbar
ist.
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Dieser hat desweiteren unterhalb
(Darstellung nach 5)
der Austrageinrichtung 60 einen Sammler 64, der
von einem Reaktionsraum 66 über einen Siebboden 62 abgetrennt
ist. Die im folgenden noch näher
beschriebene Austrageinrichtung 60 ist derart ausgebildet,
daß das
auf dem Siebbo den 62 liegende Stoffgemisch schichtförmig aus
dem Reaktor 39 abgeführt
und die Öffnungen
des Siebbodens 62 durchgängig gehalten werden.
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Im Sammler 64 münden ein
Luftanschluß 68 und
ein Auswaschflüssigkeits-Austritt 70.
Im Kopfbereich des Reaktors 39 sind ein weiterer Luftanschluß 72 und
ein Auswaschmittel-Verteiler 74 angeordnet.
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Die zur Perkolation oder Extraktion
der organischen Bestandteile des Stoffgemisches verwendete Auswaschflüssigkeit
(Wasser) wird über
den Verteiler 74 in den Reaktor 39 eingespeist
und über
den Austritt 70 abgezogen. Zur Vereinfachung der Strömungsführung fällt der
Boden 76 des Reaktors 39 zum Austritt 70 hin ab,
so daß sich
die Auswaschflüssigkeit
im Bereich des Austritts 70 sammelt.
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Der in 5 untere
Luftanschluß 68 ist
mit einer Luftfördereinrichtung 78 verbunden.
Je nach Bauart der Luftfördereinrichtung 78 (Gebläse, Verdichter)
läßt sich
innerhalb des Reaktors 39 eine Strömung 80 vom unteren
Luftanschluß 68 zum
oberen Luftanschluß 72 oder
eine Strömung 82 in
umgekehrter Richtung vom oberen Luftanschluß 72 zum unteren Luftanschluß 68 einstellen.
D.h., entsprechend der Bauart der Luftfördereinrichtung 78 wird das
im Reaktor 39 aufgenommene Stoffgemisch in der Darstellung 5 von unten nach oben oder
von oben nach unten mit Luft durchströmt.
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Die Auswaschflüssigkeitsströmung erfolgt
in Schwerkraftrichtung, d.h. von dem im Reaktor 39 oben
angeordneten Verteiler 74 zum Austritt 70.
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Die aus dem Reaktor 39 austretende
Auswaschflüssigkeit
wird über
eine im folgenden noch näher
beschriebene Abwasseraufbereitungseinrichtung 80 aufbereitet
und dann im Kreislauf zurück
zum Verteiler 74 geführt.
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Der auf dem Siebboden 62 aufliegende Rückstand
wird als Materialaustrag 82 über die Austrageinrichtung 60 abgezogen
und entweder als Zwischenprodukt 40 einer weiteren Verarbeitung
zugeführt
oder aber als Umlaufgut 86 zur Eintrageinrichtung 58 zurückgeführt. Die
Aufteilung des Materialaustrags 82 in Zwischenprodukt 40 und/oder
Umlaufgut 86 erfolgt über
einen geeigneten Dosierer 88, der beispielsweise als Schieber,
Klappe, Weiche etc. ausgeführt
sein kann. Die Förderung
des Umlaufgutes 86 erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über Fördermittel,
die außerhalb
des Reaktors 38 angeordnet sind. Dabei wird das Umlaufgut
mit Scherkräften
beaufschlagt, die zu einer Neubildung von Oberflächen und einem Aufreissen der
Partikel führen.
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Zum besseren Verständnis sei
nunmehr die einzelnen vorbeschriebenen Bauelemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
detaillierter erläutert.
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Das eintretende Stoffgemisch 2 wurde
wie zuvor beschrieben mechanisch aufbereitet, so daß es eine
vorbestimmte maximale Partikelgröße aufweist.
Dieses aufbereitete Stoffgemisch wird über geeignete Fördereinrichtungen,
beispielsweise Förderbänder 90 der
Eintrageinrichtung 58 zugeführt, über die eine Verteilung des
Stoffgemisches 2 über
den Reaktorquerschnitt erfolgt. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
hat die Eintrageinrichtung 58 einen Querförderer 92, über den
das Stoffgemisch in der Zeichenebene und quer zur Zeichenebene verteilt und über den
Querschnitt verteilten Materialabwurftrichtern 94 dem Reaktor 39 zugeführt wird.
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Durch Ansteuerung der Materialabwurftrichter 40 oder
der Querförderer 92 wird
das Stoffgemisch 2 schichtweise in den Reaktor 39 eingebracht, so
daß praktisch
auf dem Sieb boden 62 n-Schichten 96 übereinander
liegend angeordnet sind.
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Die Füllhöhe H des Reaktors 39 ist
so gewählt,
daß sich
der Verteiler 74 für
die Auswaschflüssigkeit
oberhalb des Haufwerks befindet. Der Verteiler 74 kann
beispielsweise eine Vielzahl von über den Reaktorquerschnitt
verteilten Sprühköpfen 98 aufweisen, über die
die Auswaschflüssigkeit
gleichmäßig über der
obersten Schicht 96 verteilbar ist.
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Die Austrageinrichtung 60 ist
bei dem in 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
als Horizontalförderer
ausgebildet, der derart ausgelegt ist, daß die jeweils untere, auf dem
Siebboden 62 aufliegende Stoffgemischschicht in Horizontalrichtung
abführbar
ist. Bei dem dargestellten Reaktor 1 ist die Austrageinrichtung 60 als
Schub- oder Kratzboden ausgeführt,
wie er beispielsweise in der WO 95/20554 A1 beschrieben ist. Derartige
Schubböden
werden beispielsweise in Klärschlammsilos,
Kompostierungsanlagen etc. eingesetzt und sind aus dem Stand der Technik
bekannt, so daß im
folgenden lediglich die wesentlichen Bauelemente beschrieben werden.
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Um die Extraktionsbedingungen im
Reaktor 39 konstant zu halten, entspricht die Schichtdicke des
Materialaustrags etwa der Schichtdicke des Materialeintrags, so
daß die
Füllhöhe H im
wesentlichen konstant bleibt.
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Wie bereits eingangs erwähnt, kann
ein Teil des Materialaustrags 82 als Umlaufgut 86 zur
Fördereinrichtung 90 oder
direkt zur Eintrageinrichtung 58 zurückgeführt werden. Prinzipiell ist
auch möglich, den
gesamten Materialaustrag 82 als Umlaufgut 86 zu
fahren, so daß das
Stoffgemisch den Reaktor 39 mehrmals durchläuft und
erst nach beispielsweise 4 Durchläufen als Zwischenprodukt 40 abgeführt wird.
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Der unterhalb der Austrageinrichtung 60 angeordnete
Siebboden 82 hat eine Maschenweite Z, die in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung und Partikelgröße des aufzubereitenden Stoffgemisches gewählt ist.
Die Konstruktion der Austragseinrichtung 60 ist so gewählt, daß der Siebboden 62 gereinigt wird,
so daß ein
Zusetzen der Maschen verhinderbar ist.
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Durch den schichtförmigen Materialaustrag wird
bewirkt, daß sich
das Stoffgemisch in Vertikalrichtung schichtweise von oben nach
unten (Pfeil in 5) durch
den Reaktor 39 bewegt.
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Wie bereits vorstehend erwähnt, kann
die Luftfördereinrichtung 78 als
Gebläse
oder Verdichter ausgebildet werden, so daß sich unterschiedliche Luftströmungsrichtungen
im Reaktor 39 einstellen lassen. In beiden Fällen sind
die Eintritts- und Austrittsbereiche des Reaktors 39 so
gewählt,
daß die Luft über dem
gesamten Reaktorquerschnitt verteilt das geschichtete Stoffgemisch
durchströmt.
Diese Luftströmung
ist in der Darstellung nach 5 mit gestrichelten
Linien angedeutet.
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Die Auswaschflüssigkeit durchströmt das geschichtete
Stoffgemisch entlang den durchgezogenen Pfeilen von oben nach unten
und tritt durch den Siebboden 62 mit Organik beladen in
den Sammler 64 ein. Die beladene Auswaschflüssigkeit 114 wird über den
Austritt 70 abgezogen und der Abwasseraufbereitungseinrichtung 80 zugeführt.
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Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Kanalbildung
im wesentlichen durch die Bewegung der Austrageinrichtung 60 verhindert und
die Scherkräfte
zur Neubildung der Haufwerk-Oberflächen und zum Aufschluß der Partikel werden über die
Förderelemente
zum Transport des Umlaufguts 86 eingeleitet.
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Alternativ zu dieser Bauart des Perkolators (Reaktor 39)
können
auch andere bekannte Perkolatoren eingesetzt werden. Bei dem in
der eingangs erwähnten
WO 97/27 158 A1 beschriebenen Perkolator werden die Scherkräfte und
die Kräfte
zur Vermeidung einer Kanalbildung beispielsweise über ein Rührwerk eingeleitet, über das
das Stoffgemisch in Horizontalrichtung durch den liegenden Reaktor
gefördert
wird. Hinsichtlich weiterer Details dieser bekannten Einrichtung
sei der Einfachheit halber die Offenbarung der WO 97/27 158 A1 verwiesen.
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Diese hat einen Störstoffabscheider 116,
in dem Störstoffe 118,
wie beispielsweise Sand, Steine, Schwimmstoffe, Schwebstoffe etc.
abgeschieden werden. Derartige Störstoffabscheider 116 können beispielsweise
einen Absetzbehälter
und einen Skimmer zur Abscheidung der genannten Störstoffe 118 aufweisen.
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Die von den Störstoffen befreite Auswaschflüssigkeit
wird dann einem Anaerobfermeter 120, beispielsweise einer
Biogas- oder Faulturmanlage zugeführt. In dieser anaeroben Abwasserbehandlung werden
als Stoffwechselendprodukte Methan und Kohlendioxid und ggf. in
geringen Mengen Schwefelwasserstoff gebildet. Dieses als Abbauprodukt
erhaltene Biogas kann in geeigneten BHKw-Anlagen zu Strom und Wärme umgewandelt
werden. Ein Teil der aus dem Biogas gewonnenen Energie wird in den
erfindungsgemäßen Prozeß zurückgeführt, so
daß dieser
weitgehend energieautark geführt
ist.
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Vorversuche zeigten, daß bei der
Behandlung von einer Tonne zugeführten
Hausmülls
ca. 80 Nm3 Biogas mit einem Energieinhalt
von 6,5 kWh gewonnen werden können.
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Bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
ist dem Reaktor 39 eine Abwasserreinigungsanlage 80 zugeordnet.
Alternativ könnte
die Auswaschflüssigkeit
auch in eine bestehende Kläranlage
eingebunden werden oder direkt in die Ka nalisation eingeleitet oder
einem anderen Behandlungsschritt zugeführt werden. Als Zulauf würde dann
Frisch-oder Betriebswasser
oder ein schwach belastetes Abwasser benutzt.
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Im Anschluß an den Anaerobfermenter 120 schließt sich
eine zweistufige aerobe Nachbehandlung 124 an, wobei Faulwasser
aus der Biogasanlage zur Minimierung der Restfracht nachbehandelt
und Stickstoff eliminiert wird.
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Das dabei entstehende befrachtete
Abwasser 126 wird je nach Belastung und geltenden gesetzlichen
Vorschriften an einer weiteren Behandlungsstufe zugeführt oder
direkt in die Kanalisation eingeleitet. Die in der aeroben Biologie 124 gereinigte
Auswaschflüssigkeit
wird dann über
den Verteiler 74 dem Reaktor 39 zugeführt. Wie
in 5 angedeutet ist,
kann ein Teilstrom des Faulwassers aus dem Anaerob-Fermenter 120 unter
Umgehung der 2-stufigen aeroben Biologie 124 direkt dem
Verteiler 74 zugeführt
werden, um katalytisch auf den biologischen Aufschluß im Reaktor 39 zu
wirken.
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Durch die erfindungsgemäße Strömungsführung innerhalb
des Reaktors 39 stellt sich eine aerobe Hydrolyse ein,
wobei durch die das Stoffgemisch 2 durchströmende Luft
und die über
die Auswaschflüssigkeit
eingestellte Feuchtigkeit des Stoffgemisches eine aerobe, thermophile
Erwärmung
stattfindet, durch die die Zellen der Organik aufgebrochen und die
freigesetzten organischen Substanzen durch die Auswaschflüssigkeit
ausgetragen werden.
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Für
den Abbau des organischen Materials ist zum einen der aerobe Abbau
des verfügbaren
Kohlenstoffes C zu CO2 (Kohlensäure) und
zum anderen das Auswaschen der gelösten und angesäuerten Organik
und der Abtransport über
die Auswaschflüssigkeit
verantwortlich. Aufgrund der aeroben, thermophilen Reaktion und
des gleichzeitigen Abbaus der or ganischen Verbindungen steigt die
Temperatur im Stoffgemisch während
des Extraktionsvorganges (beispielsweise auf ca. 40 bis 50° C) an. Durch
diese Temperaturerhöhung
wird Wasserdampf freigesetzt, der über die zugeführte Luft
ausgetragen wird. Dieser mit der Luft ausgetragene Wasserdampf kann
als Kondensat der vorbeschriebenen Abwassserreinigung zugeführt werden.
Die aus dem Reaktor 39 abströmende Luft ist mit Kohlendioxid
als Abbauprodukt und dem durch die Erwärmung entstandenen Wasserdampf
beladen. Die mit organischen Komponenten beladene Abluft kann einem
Biofilter zugeführt werden,
in dem eine biologische Reinigung mittels aerober Mikroorganismen
erfolgt.
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Als Auswaschflüssigkeit wird Wasser verwendet,
das nach dem Anfahren der Anlage und dem Erreichen nahezu stationärer Prozeßparameter durch
während
der aeroben Behandlung aufgelöste Salze
in einen sauren Zustand überführt wird.
Die leichte Versäuerung
des Wassers unterstützt
die Auswaschung von löslichen
organischen, anorganischen Substanzen und wasserlöslichen
Fettsäuren. Das
Wasser kann vor dem Eintritt in den Reaktor 39 auf beispielsweise
35 – 50° C vorgeheizt
werden.
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Wie in 5 angedeutet
ist, wird das sich innerhalb des Reaktors 39 befindliche
Stoffgemisch 2 durch die Austragseinrichtung 60 mit
stoßförmigen, sich
wellenförmig
in Haufwerk fortpflanzenden Impulsen beaufschlagt, so daß Kräfte in das
Stoffgemisch eingeleitet werden, durch die etwa auftretende Strömungskanäle der Auswaschflüssigkeit
und der Luft zerstört
werden. Die Größe dieser
Kräfte
ist dabei so ausgelegt, daß sie
einerseits groß genug
sind, um diese Kanäle
und Kamine zu zerstören,
andererseits jedoch nicht zu einer Veränderung des Schichtaufbaus
führen.
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Nach der vorbeschriebenen Hydrolyse,
d.h. dem Aufschluß der
organischen Bestandteile und der Extraktion dieser Bestandteile
mittels der Auswaschflüssigkeit
wird der Materi alaustrag 82 einer Trocknung zugeführt. Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn diese Trocknung
als aerobe Trocknung erfolgt, da dann die Restfeuchte mit einem
minimalen Energieaufwand verringerbar ist. Eine derartige aerobe
Trocknung läßt sich
beispielsweise bewirken, in dem die Zufuhr der Auswaschflüssigkeit über den
Verteiler 74 unterbrochen wird, so daß das Stoffgemisch 2 nach
der Hydrolyse lediglich noch von der Luft durchströmt wird.
Durch die Durchströmung des
feuchten Stoffgemisches 2 erfolgt ein weiterer aerober
Abbau des noch verfügbaren
Kohlenstoffes C zu Kohlendioxid. Desweiteren wird, ähnlich wie
bei Hydrolyse aufgrund des mikrobiellen Umsatzes das Stoffgemisch
erwärmt
und dadurch Wasserdampf über
die durchströmende
Luft ausgetragen. Durch den aeroben Abbau des Kohlenstoffes und
die Abführung
des Wasserdampfes wird die Restfeuchte des Stoffgemisches reduziert,
wobei sich der gewünschte
Trockensubstanzanteil auf einfache Weise durch die Dauer der aeroben
Trocknung einstellen läßt.
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Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel werden
somit die Hydrolyse und die aerobe Trocknung in einem einzigen Reaktor 39 durchgeführt. Alternativ
dazu könnte
dem Reaktor 39 aus 5 ein eigener
Trockner 128 gemäß 6 nachgeschaltet werden,
dem der Materialaustrag 82 des Reaktors 39 zugeführt wird.
Diese aerobe Trockner 128 hat im wesentlichen den gleichen
Aufbau wie der Reaktor 39 aus 5, d.h. das Stoffgemisch, in diesem Fall
der Materialaustrag 82 wird über eine Eintrageinrichtung 58 in
einem mit Schleusen versehenen Behälter 128 eingeführt und
nach erfolgter aerober Trocknung über eine Austrageinrichtung 60 abgeführt. Die Trocknungsluft
kann wiederum im Gegenstrom oder im Gleichstrom zum Stoffgemischstrom
geführt
werden und wird entsprechend über
Luftanschlüsse 68, 70 zu-
bzw. abgeleitet.
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Im Unterschied zum Reaktor aus 5 hat der Trockner 128 aus 6 keinen Verteiler 74 zum Aufbringen
von Auswaschflüssigkeit.
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Beim aeroben Trockner 128 ist
wiederum eine Teilrückführung des
am Ausgang des Trockners 128 anliegenden Trockengutes 130 als
Umlaufgut 132 und/oder die Abführung eines getrockneten Produktes 134 vorgesehen.
Das zu trocknende Stoffgemisch durchläuft den Trockner 128 vorzugsweise wiederum
geschichtet, wobei die Kanalbildung wieder durch impulsförmig aufgebrachte
Kräfte
unterbunden wird.
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Selbstverständlich könnte dieses 2-stufige Verfahren
auch durch zwei hintereinander geschaltete Reaktoren 39 gemäß 5 durchgeführt werden, wobei
im ersten Reaktor die Hydrolyse durch Zuführung von Luft und Auswaschflüssigkeit
erfolgt, während
im zweiten nachgeschalteten Reaktor 39 lediglich die aerobe
Trocknung durch Zuführung
von Luft erfolgt.
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Anstelle der Hydrolyse und Trocknung
in einem einzigen Reaktor 39 oder in zwei hintereinander geschalteten
Reaktoren 39 könnten
auch mehrere Reaktoren der Bauart gemäß 5 und mehrere Reaktoren der Bauart gemäß 6 in Serie hintereinander
geschaltet werden, so daß sich
praktisch ein Hydrolyseblock und ein Trocknungsblock ausbildet.
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Diesen beiden Blöcken kann jeweils eine gemeinsame
Materialeintrag- und Materialaustrageinrichtung zugeordnet sein,
so daß sich
die Füllung
der einzelnen Reaktoren frei wählen
läßt.
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Wie aus den Fließbildern gemäß den 1 bis 4 hervorgeht, wird bei dieser Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen, daß der hochkalorische
Siebüberlauf
direkt der Kompaktierung zugeführt
wird, während
der einen hohen organischen Anteil enthaltende Siebdurchgang zunächst einer
biologischen Stabilisierung unterzogen wird.
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Bei bestimmten Anwendungsfällen wird
es erforderlich sein, daß ein
Teil des aufbereiteten Abfalls in einer Hausmülldeponie abgelagert wird.
In diesem Fall bietet es sich an, daß der Siebüberlauf nach der Kompaktierung
als Ersatzbrennstoff verbrannt oder einer Vergasung zugeführt wird.
Die biologisch stabilisierte Fraktion (Siebdurchgang) wird dann
vorzugsweise kompaktiert und als nicht eluierbares und nicht atmungsaktives
Produkt auf einer Deponie abgelagert.
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Das Mengenverhältnis zwischen dem Ersatzbrennstoff
und dem auf einer Deponie abzulagernden Produkt läßt sich
dann durch gezielte Wahl der Siebweite einstellen. Auf entsprechende
Weise ließ sich
eine Aufteilung eines nach der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produktes in einen Ersatzbrennstoff für eine thermische Verwertung
und ein auf einer Hausmülldeponie
abzulagerndes Produkt vornehmen.
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Die 7 und 8 zeigen Fließschemata
derartiger alternativer Verfahrensvarianten.
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Bei dem in 7 dargestellten Verfahren wird der Abfall
bei der mechanischen Aufbereitung über eine Siebtrommel in eine
Grobkornfraktion und eine Feinkornfraktion aufgeteilt.
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Die Grobkornfraktion wird nach dem
Entfernen von Störstoffen
etc. einer Kompaktierung zugeführt
und die dabei entstehenden entwässerten
Pellets oder Briketts als Ersatzmittel fossiler Brennstoffe vergast.
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Die Feinkornfraktion durchläuft die
biologische Stabilisierung mit einer aeroben Hydrolyse, einer aeroben
Trocknung und einem anschließenden Kompaktierungsschritt, wobei
die entstehenden Briketts oder Pellets auf einer Deponie abgelagert
werden.
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Der Mengenanteil des der Deponierung
und der Vergasung zugeführten,
aufbereiteten Abfalls kann über
die Siebweite eingestellt werden.
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Bei dem in 8 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die biologisch
stabilisierte und pelletisierte Feinkornfraktion ebenfalls auf einer
Deponie abgelagert, während
die Grobkornfraktion im Unterschied zu dem in 7 dargestellten Verfahren einer thermischen
Verwertung, beispielsweise einer Hausmüllverbrennungsanlage zugeführt wird.
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Selbstverständlich kann – ähnlich wie
bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel – die Grobkornfraktion
nach einer Verkleinerung oder vor der Kompaktierung wieder mit der
Feinkornfraktion zusammen geführt
werden, so daß der
gesamte, von Störstoffen
befreite und biologisch stabilisierte Abfall vergast, einer thermischen
Verwertung zugeführt oder
auf einer Deponie abgelagert wird.
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Die vorbeschriebene mechanisch-biologische
Aufbereitung (MBA) stellt eine sinnvolle Alternative zur Müllverbrennung
dar. Das bei der MBA erhaltene Produkt zeichnet sich durch einen
hohen Heizwert aus, wobei die vernachlässigbare Eluierbarkeit und,
die geringe Atmungsaktivität
die Möglichkeit
eröffnen,
das Produkt ohne aufwendige Maßnahmen
in einer Deponie abzulagern, wobei aufgrund des nahezu inerten Verhaltens
des Produktes kein Sickerwasserproblem auftreten kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahrenskonzept ist ein
wichtiger Schritt zu ökologisch
und ökonomisch
sinnvolle Nutzung der Zivilisationsabfälle mit weitgehender Nutzung
des Energieinhaltes, so daß fossile
Energieresourcen eingespart werden könnten. Das Verfahren zeichnet
sich durch folgende Vorteile aus:
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- – die
Anlage zur Durchführung
des Verfahrens könnte
auf oder in der Nähe
von Mülldeponien
betrieben werden, so daß die
Entsorgung unvermeidbarer Abfälle
unter Nutzung der schon vorhandenen Infrastruktur der Müllabfuhr
gesichert ist;
- – das
Verfahren ermöglich
eine stoffliche und energetische Verwertung auf hohem Entsorgungsniveau
unter Kostenbegrenzung für
die Abfallentsorgung;
- – die
mechnanisch-biologische Vorbehandlung redziert die Geruchsemission,
die Menge an organischer Trockensubstanz und die Kosten für die anschließende Entwässerung;
- – das
Verfahren führt
zur frühen
Abtrennung von relativ sauberen Fraktionen von Inertstoffen;
- – durch
das Verfahren läßt sich
fossile Energie durch Biogas substituieren und
- – erfindungsgemäß wird ein
lagerbarer Sekundärrohstoff
oder ein Brennstoff mit höherem
Energiegehalt als die Ausgangsstoffe erzeugt.
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Offenbart ist ein Verfahren zur Verwertung von
Abfall, bei dem das angelieferte, organische Bestandteile enthaltende
Stoffgemisch zunächst
mechanisch aufbereitet und anschließend in einem Reaktor einer
aeroben Hydrolyse unterzogen wird. Das nach der Hydrolyse vorliegende
Zwischenprodukt wird anschließend
zu einem Fest- oder Ersatzbrennstoff kompaktiert. An den Hydrolyseschritt
kann sich noch eine aerobe Trocknung des Zwischenproduktes anschließen, so
daß der
Ersatzbrennstoff in trockenstabiler, nicht atmungsaktiver und nicht
eluierbarer Form vorliegt. Der Ersatzbrennstoff kann einer Vergasung
oder als Ersatz für
fossile Brennstoffe direkt einer Verbrennungsanlage zugeführt werden.
Alternativ kann der Ersatzbrennstoff auch in einer Deponie abgelagert
werden.