DE19853415A1 - Punkturloser Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Punkturloser Falzapparat für RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen punkturlosen Falzapparat für
Rotationsdruckmaschinen für bahnverarbeitende
Rotationsdruckmaschinen.
US 5,122,109 bezieht sich auf einen Falzzylinder in einem Falzapparat für
Rotationsdruckmaschinen. Eine am Falzzylinder zu schneidende Materialbahn
wird von einer Vielzahl, in axialer Richtung des Falzzylinders gesehen,
nebeneinander angeordneten Bänderzügen gehalten. Durch die Lücken zwischen
den einzelnen Bänderzügen treten am Umfang des Falzzylinders die Spitzen
eines Falzmessers hervor. Mindestens zwei Bänderzüge sind innerhalb eines
entsprechenden Bereiches miteinander verbunden, wobei eine Vielzahl solcherart
miteinander verbundener Bänderzüge vorgesehen ist. Diese Gruppen von
Bänderzügen am Falzzylinder sind mit Stelleinheiten verbunden, so daß die
Vorspannung eines jeden Bänderzuges variierbar ist. Vorzugsweise umfaßt jede
der Stelleinheiten eine Stellplatte, die mit einem Stellrechen verbunden ist, dem
die Bänderzüge zugeordnet sind, sowie eine Stellwelle. Die Stellplatte ist in einer
zur Stellwelle exzentrischen Position befestigt, bezogen auf ihre Position am
Stellrechen.
DE 295 11 605 U1 bezieht sich auf eine Trommelfalzvorrichtung für eine
Rotationsdruckmaschine mit einer oberen und einer unteren Bändergruppe, die
beide die zu falzenden Produkte über zwei Falzwalzen leiten, und mit einem mit
einer Falztrommel bewegten Falzmesser, das die zu falzenden Produkte in den
Einlaufspalt der Falzwalzen hineindrückt sowie mit über dem zu falzenden Produkt
beiderseits zum Einlaufspalt angeordneten Leitvorrichtungen. Die Leitbleche mit
Zungen oder Zungen ragen in den Bewegungsbereich des Falzmessers hinein
und das Falzmesser weist im Bereich der Zungen fensterförmige Ausnehmungen
auf.
JP Hei 7-24370 U bezieht sich auf eine Schneidvorrichtung an einem
punkturlosen Falzapparat. Bei dieser Lösung sind sowohl der das
Schneidwerkzeug aufnehmende Messerzylinder als auch der Gegenzylinder mit
Streifen aus einem elastischen Material belegt, welches sich in Umfangsrichtung
der Zylinder erstreckt. Die Streifen auf dem Umfang der Zylinder greifen
ineinander und verleihen der zwischen den Zylindern befindlichen Materialbahn
ein gewelltes Profil, um das frei vorgeschobenen Material zu versteifen, so daß
ein einwandfreier Übergang des frei vorgeschobenen Materialbahnabschnitts in
die nachgeordneten Transportbänder möglich ist.
JP Hei 7-89670 bezieht sich auf eine Klappenfalzapparat für
Rotationsdruckmaschinen. Bei diesem wird die ankommende Materialbahn zuerst
nur teilweise geschnitten, anschließend von Greifern umfaßt, bevor die
Materialbahn vollständig abgeschnitten wird. Bei dieser Konfiguration handelt es
sich jedoch nicht um einen punkturlosen Falzapparat, sondern um einen solchen,
bei dem Punkturennadeln vorgesehen sind.
Es hat sich gezeigt, daß bei punkturlosen Falzapparaten der Gebrauch von dem
Schneidzylinderpaar nachgeordneten Bänderzügen mit einigen Nachteilen
verbunden ist. Insbesondere deren gleichmäßiges Spannen sowie deren
Auswechslung nach Ermüdung ist zeitraubend und sehr arbeitsintensiv.
Mehrstündige Stillstandzeiten der Produktionsanlagen sind die Folge, was längere
Produktionsausfallzeiten zur Folge hat. Ferner sind die Transportbänder im
Vergleich zur Materialbahngeschwindigkeit mit Voreilung angetrieben, was auch
nicht unerheblichen Aufwand nach sich zieht.
Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den Schneideinrichtungen nachgeschaltete Transportbänderzüge zu
vermeiden und bei den Schneideinrichtungen den Gegenzylinder einzusparen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung einhergehenden Vorteile sind vielfältiger
Natur. Die erfindungsgemäßen Exemplarhaltevorrichtungen fixieren die
Exemplare unmittelbar nach dem Schneidvorgang, so daß bei mehrlagiger
Produktion ein Aufflattern durch den Luftwiderstand beim Weitertransport des
freien Endes ausgeschlossen ist. Auf Transportbänderzüge zur Förderung der
Exemplare zum nächsten Falzzylinder kann vollständig verzichtet werden,
weiterhin wird der Gegenzylinder am Schneidzylinderpaar eingespart, da der
Schneidzylinder mit dem exemplarführenden Zylinder als Gegenzylinder
zusammenarbeitet.
In Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens, können die
Exemplarhaltevorrichtungen auf dem exemplarführenden Zylinder oder auf dem
Schneidzylinder angeordnet sein. Die zyklische Betätigung der
Exemplarhalteeinrichtungen erfolgt nach Vollendung des
Querschneidevorganges, die Exemplare werden von Exemplarhalteeinrichtungen
übergriffen und am Umfang der exemplarführenden Zylinder erfaßt.
Die Exemplarhalteeinrichtungen können elektromotorisch oder mittels einer
Kurvensteuerung oder kraftspeicherbeaufschlagt - etwa durch Federpakete -
betätigt werden. Die Erfassungsbewegung der Exemplarhalteeinrichtungen kann
durch überlagerte Ausfahr- und Greifbewegung durch ein Hebelsystem erfolgen,
wobei die miteinander gekoppelten Hebel sich um unterschiedliche Achsen
bewegen. Innerhalb eines Erfassungsbereiches, der sich zwischen 10° und 15°,
bezogen auf eine Umdrehung des exemplarführenden Zylinders, erstreckt, fahren
die Exemplarhalteeinrichtungen aus dem Zylinder aus und erfassen die frisch
geschnittenen Vorderkante mit einer entgegen dem Drehsinn des
exemplarführenden Zylinders gerichteten Erfassungsbewegung. Neben der
Montage der Exemplarhalteeinrichtungen am exemplarführenden Zylinder können
diese auch am Schneidzylinder vorgesehen sein und dort als Gegenhalter gegen
die Oberfläche des gegenüberliegenden exemplarführenden Zylinders angestellt
werden, um die Vorderkante des abgetrennten Exemplars an diesem zu fixieren.
Falzapparate gemäß der vorliegenden Erfindung werden insbesondere an
Rotationsdruckmaschinen eingesetzt - seien es Akzidenz- oder
Zeitungsrotationen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schneiden bahnförmigen Materials umfaßt
die Unterstützung eines ein laufenden Materials auf der Oberfläche eines
exemplarführenden Zylinders, das Zusammenarbeiten des Schneidzylinders mit
dem exemplarführenden Zylinder sowie das zyklische Aktivieren von
Exemplarhalteeinrichtungen, die mindestens einem der Zylinder zugeordnet sind
sowie entgegengesetzt zum Rotationssinn des exemplarführenden Zylinder
bewegbar sind, wobei sie die Vorderkante des jeweils nächsten Exemplars nach
dem Schneidvorgang erfassen.
Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen punkturlosen Falzapparat gemäß des Standes der Technik
mit nach dem Schneidzylinderpaar angeordneten Transportbändern,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Zylinderkonfiguration im Falzapparat mit
dem exemplarführenden Zylinder zugeordneten Schneidzylinder,
Fig. 3 die miteinander zusammenarbeitenden Schneidzylinder in
vergrößerter Seitenansicht; und
Fig. 4-7 die verschiedenen Stadien, die die Exemplarhalteeinrichtungen beim
Ausfahren aus dem entsprechenden Zylinder und dem Erfassen der
Vorderkante des jeweils nächsten Exemplars durchlaufen.
Fig. 1 zeigt einen punkturlosen Falzapparat gemäß des Standes der Technik mit
nach dem Schneidzylinderpaar angeordneten Transportbändern.
Eine ein- oder auch mehrlagige Materialbahn 3 läuft über ein erstes
Zugwalzenpaar 2 sowie eine weiteres Zugwalzenpaar 4 in einem Falzapparat 1
ein. Im Spalt zwischen dem Schneidzylinderpaar werden Exemplare von der
Materialbahn 3 abgetrennt, die dann nach Eintritt zwischen die umlaufenden
Transportbänder 6, 7 an den Falzmesserzylinder gefördert werden. Von diesem
werden die ankommenden Exemplare durch Greifer 19 ergriffen und
anschließend die Falzrücken der Exemplare von den Falzmessern in die
Falzklappen des Falzklappenzylinders 11 ein gestoßen.
Von diesem gelangen die Exemplare an einen unteren bzw. oberen
Transportzylinder 12 bzw. 13, welche die Exemplare kontinuierlich vom Umfang
des Falzklappenzylinders 11 abnehmen. Jedem der Transportzylinder 12 bzw. 13
ist eine obere bzw. unter Auslage 14 bzw. 15 zugeordnet, über die die Exemplare
einer Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Fig. 3 zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zylinderkonfiguration im
Falzapparat mit einem dem exemplarführenden Zylinder zugeordneten
Schneidzylinder.
Die Materialbahn 3, die über das erste bzw. das weitere Zugwalzenpaar 2 bzw. 4
in den Falzapparat ein läuft, wird ohne Zwischenschaltung von Transportbändern
(vgl. Fig. 1) in den Schneidspalt zwischen dem Falzmesserzylinder 8 und dem
Schneidzylinder 16 transportiert. Der Schneidzylinder 16 umfaßt zwei
Schneidmesser 17 und vermag an seiner Mantelfläche zwei Exemplare
hintereinander liegend aufzunehmen, man spricht in diesem Zusammenhang
auch von doppeltem Durchmesser, während der Falzmesserzylinder in dieser
Konfiguration gemäß Fig. 2 vier Exemplare an seiner Umfangsfläche 19
hintereinander liegend aufnehmen kann. Die Exemplarhalteeinrichtungen am
Falzmesserzylinder 8 werden in den nachfolgenden Figuren noch eingehender
beschrieben. Der Falzmesserzylinder 8 arbeitet mit dem in dieser Konfiguration
ebenfalls vier Exemplare aufnehmenden Falzklappenzylinder 11 zusammen, der
mit Falzklappen 20 ausgestattet ist. Greifer 21 an den beiden
Transportzylindern 12 bzw. 13 nehmen die quergefalzten Exemplare vom Umfang
des Falzklappenzylinders 11 ab und leiten sie einer oberen bzw. einer unteren
Auslage 14 bzw. 15 zu.
Fig. 3 zeigst die miteinander zusammenarbeitenden Schneidzylinder sowie den
exemplarführenden Zylinder in vergrößerter Seitenansicht.
Zur Sicherstellung des Exemplartransfers an den exemplarführenden Zylinder 8 -
hier den Falzmesserzylinder 8 - nach Vollendung des Querschneidevorganges,
sind sowohl der Falzmesserzylinder 8 als auch der Schneidzylinder 16 mit
Exemplarhalteeinrichtungen 22 ausgestattet. In der dargestellten Konfiguration
vermag der Falzmesserzylinder 8, drei Exemplare am Umfang 19, der
Schneidzylinder 16 zwei Exemplare am Umfang aufzunehmen. Am
Falzmesserzylinder 8 sind am Umfang 19 erkennbar drei Nutenbalken 32
vorgesehen, die mit dem in Messerlagerungen 18 gehaltenen Schneidmessern 17
des Schneidzylinders 16 zusammenarbeiten. In Exemplarlaufrichtung gesehen,
sind unmittelbar hinter den Nutenbalken 32 Exemplarhalteeinrichtungen 22 - hier
als Greifer 10 ausgebildet - angeordnet. Am Schneidzylinder 16 sind
Exemplarhalteeinrichtungen in Gestalt von Gegenhaltern 27 vorgesehen, die - in
Exemplarlaufrichtung gesehen - vor den Schneidmessern 17 angeordnet sind. Die
Gegenhalter 27 stützen sich im Ruhezustand auf einer abgerundeten Fläche 23
der Messerlagerung 18 ab und werden beispielsweise durch ein in Fig. 3
gezeigtes Kurven/Rollensystem aus- bzw. wieder eingefahren. Der
Gegenhalter 27 ist an einem Hebel 24 aufgenommen, der um eine Drehachse 25
bewegbar ist, wobei die Schwenkbewegung um die Achse 25 durch eine
Kurvenrolle 26 erzeugt wird, die auf einer in Fig. 3 nicht dargestellten Steuerkurve
abläuft. In Exemplarlaufrichtung gesehen, kontaktiert der ausgefahrene
Gegenhalter 27 die Vorderkante eines jeweils
durch eines der Schneidmesser 17 neu abgetrenntes Exemplars und drückt die
Vorderkante desselben nach vollendetem Schnitt gegen die Umfangsfläche 19
des Falzmesserzylinders 8. Somit ist die Vorderkante des Exemplars zunächst
fixiert, bevor die Exemplarhalteeinrichtungen 22 in Gestalt von Greifern 10 aus
dem Falzmesserzylinder 8 ausfahren, um die Vorderkante des Exemplars zu
übernehmen. Die während der Exemplarübernahme auftretenden Stadien der
einzelnen Komponenten der Exemplarhalteeinrichtungen an den Zylindern sind in
der Figurenabfolge der Fig. 4-8 genauer dargestellt.
Im in Fig. 4 gezeigten Zustand wird eine neue Exemplarvorderkante 36 eines
neuen Exemplars 35 gebildet. Das Schneidmesser 17 des Schneidzylinders 16
durchtrennt die Materialbahn, wodurch sich im Schneidspalt 34 eine neue
Exemplarvorderkante ausbildet. Im gezeigten Zustand ist die
Exemplarhalteeinrichtung 22 in Gestalt des Greifers 10 am Falzmesserzylinder
noch in ihrer Ruheposition. Auf den hier fragmentarisch angedeuteten
Steuerkurven 30, 33 für die Steuerrollen 26 bzw. 31, nehmen diese die jeweils
dargestellten Positionen im eingefahrenen Zustand ein.
Die beiden Steuerrollen 26 bzw. 31 liegen jeweils auf den Hochpunkten der
jeweiligen Steuerkurven auf und verlassen diesen, wie nachfolgend im
Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 5 erläutert werden wird.
Im in Fig. 5 gezeigten Zustand, nach Vollendung des Querschneidevorganges
zwischen Nutenbalken 32 und Schneidmesserzylinder 16, haben sich die beiden
Steuerrollen 26 bzw. 31 von ihren Hochpunkten der jeweiligen Kontur der
Steuerkurven 30 und 33 entfernt und bewirken dadurch ein Ausfahren der
Exemplarhalteeinrichtungen 22 in den Schneidspalt 34. Dies ist ohne
Beeinträchtigung durch die jeweiligen Zylindermantelflächen möglich, da sich die
Exemplarhalteeinrichtungen 22 schon etwas vom eigentlichen Schneidspalt 34
fort in den angrenzenden Zylinderzwickel bewegt haben. Wie der Darstellung
gemäß Fig. 5 zu entnehmen ist, hat sich die Spitze des Gegenhalters 27 gegen
die Vorderkante 36 des Exemplars 35 gestellt und drückt diese damit im Bereich
des Nutenbalkens 32 gegen die Umfangsfläche 19 des Falzmesserzylinders 8.
Damit wird die Vorderkante 36 des Exemplars 5 unmittelbar nach dem vollendeten
Querschnitt an der Umfangsfläche 19 des exemplarführenden
Falzmesserzylinders 8 fixiert. Gleichzeitig sind die Exemplarhalteeinrichtungen 22
in Gestalt der Greifer 10 in den sich an den Schneidspalt 34 anschließenden
Zylinderzwickel ausgefahren und im Begriff, die Vorderkante 36 des Exemplars 35
zu übergreifen. Um Kollisionen zwischen den ausfahrenden
Exemplarhalteeinrichtungen 22 zu vermeiden, sind diese jeweils versetzt
zueinander an den Umfangsflächen der Zylinder 8 bzw. 16 aufgenommen. Die
auslaufende Spitze des Gegenhalters 27 kann an die Wölbung der
Umfangsfläche 19 des exemplarführenden Zylinders angepaßt sein und aus
elastischem Material bestehen. Die Nachgiebigkeit des Gegenhalters 27 erlaubt
eine Verarbeitung auch unterschiedlich dicker Exemplare 35, was nicht zuletzt von
deren Seitenzahl sowie dem bedruckten Material abhängt.
Gemäß Fig. 6 schieben sich die Exemplarhalteeinrichtungen 22 während der
gemeinsamen weiteren Rotation des exemplarführenden Zylinders 8 mit dem
Schneidzylinder 16 in den an den Schneidspalt 34 angrenzenden Zylinderzwickel.
Die Greifer 10 des exemplarführenden Zylinders 8 bewegen sich entgegen der
Rotationsrichtung desselben und übergreifen somit allmählich die Vorderkante 36
der Exemplare 35. Die Vorderkante 36 wird im in Fig. 6 gezeigten Zustand noch
von dem ausgefahrenen Gegenhalter 27 gegen die Umfangsfläche 19 des
exemplarführenden Zylinders 8 am Nutenbalken 32 gedrückt.
In Fig. 7 ist nach weiterer gemeinsamer Rotation der Zylinder 8 und 16 dargestellt,
wie die Exemplarhalteeinrichtungen 22 in Gestalt von Greifern 10, die
Vorderkante 36 des Exemplars 35 am Nutenbalken 32 an der Umfangsfläche 19
des exemplarführenden Zylinders 8 erfaßt haben. Der Gegenhalter 27 bewegt
sich aus dem Bereich des an den Schneidspalt 34 angrenzenden Zylinderzwickels
hinaus. Durch den hier nicht näher dargestellten weiteren Verlauf der
Steuerkurve 30 bewegt sich der Gegenhalter 27 wieder in seine in den
Schneidzylinder 16 zurückgefahrene Position. Das Exemplar 35 ist nunmehr an
der Mantelfläche 19 des exemplarführenden Zylinders 8 aufgenommen und wird
sich auf diese Weise kontrolliert durch den Schneidspalt 34 und den
angrenzenden Zylinderzwickel bewegen, ohne daß die Vorderkante 36 aufflattert
oder andere Beeinträchtigungen erfährt. Durch die Steuerkurve 33 am
exemplarführenden Zylinder 8 wird die Position der Exemplarhalteeinrichtungen
am exemplarführenden Zylinder nicht mehr verändert, bis durch die
Querfalzeinrichtungen der Rücken des jeweiligen Exemplars 35 in eine einem
Falzmesser gegenüberliegende Falzklappe des Falzklappenzylinders eingestoßen
wird.
In Fig. 7 ist dargestellt, wie sich die Exemplarhalteeinrichtungen 22, insbesondere
der Gegenhalter 27, am Schneidzylinder 16 aus dem Exemplarkontaktbereich im
Schneidspalt 34 wegbewegt haben. Der Gegenhalter 27 fährt nunmehr wieder in
den Schneidzylinder 16 ein. Sobald durch gemeinsame Rotation von
exemplarführendem Zylinder 8 und Schneidzylinder 16 das Exemplar 35 komplett
durch den Schneidspalt 34 bewegt worden ist, haben je ein Nutenbalken 32 sowie
ein Schneidmesser 17 wieder eine einander gegenüberliegende Position zur
Abtrennung eines weiteren Exemplars 35 von der Materialbahn 3 eingenommen
Bei dem exemplarführenden Zylinder 8 kann es sich - wie hier dargestellt - um einen Falzmesserzylinder oder um einen Transferzylinder handeln, der die Exemplare 35 weiteren Zylindern zuführt. Der exemplarführende Zylinder 8 kann auch ein Sammelzylindersein, an dessen Umfangsfläche 19 eine unterschiedliche Anzahl von Exemplaren 35 gesammelt und anschließend gemeinsam weitertransportiert oder gemeinsam quergefalzt wird. Bei den Querfalzvorgängen kann es sich sowohl um Parallelfalz oder auch Doppelparallelfalz handeln. Auch Deltafalze sind gängige Falzformate.
Bei dem exemplarführenden Zylinder 8 kann es sich - wie hier dargestellt - um einen Falzmesserzylinder oder um einen Transferzylinder handeln, der die Exemplare 35 weiteren Zylindern zuführt. Der exemplarführende Zylinder 8 kann auch ein Sammelzylindersein, an dessen Umfangsfläche 19 eine unterschiedliche Anzahl von Exemplaren 35 gesammelt und anschließend gemeinsam weitertransportiert oder gemeinsam quergefalzt wird. Bei den Querfalzvorgängen kann es sich sowohl um Parallelfalz oder auch Doppelparallelfalz handeln. Auch Deltafalze sind gängige Falzformate.
Durch die Erfassung der Vorderkante 36 der von der Materialbahn 3 abgetrennten
Exemplare werden die Exemplare 35 an einer Relativbewegung in bezug auf die
Zylindermantelfläche 19 wirksam gehindert. Da diese Schwachstelle nun entfällt,
ist auch eine wesentlich höhere Weiterverarbeitungsqualität der Exemplare
gewährleistet. Die Exemplarqualität von Exemplaren aus einem Falzapparat, der
gemäß der vorliegenden Erfindung beschaffen ist, steigt erheblich. Auch kann
nunmehr eine größere Fläche der Exemplare 35 bedruckt werden, da ja
Punktureneinstiche, die in einem weiteren nachfolgenden Arbeitsschritt zu
beseitigen wären, nicht mehr auftreten. Somit kann Bedruckstoff eingespart
werden, sowie mehr Platz für das zu druckende Sujet gewonnen werden.
1
Falzapparat
2
erstes Zugwalzenpaar
3
Materialbahn
4
zweites Zugwalzenpaar
5
Schneidzylinderpaar
6
erstes Transportband
7
zweites Transportband
8
Falzmesserzylinder
9
Falzmesser
10
Greifer
11
Falzklappenzylinder
12
oberer Transportzylinder
13
unterer Transportzylinder
14
obere Auslage
15
untere Auslage
16
Schneidzylinder
17
Schneidmesser
18
Messerlagerung
19
Umfangsfläche
20
Falzklappen
21
Greifer (Transportzylinder)
22
Exemplarhaltevorrichtungen
23
Auflagefläche
24
Hebel
25
Drehachse
26
Steuerrolle
27
Gegenhalter
28
Hebel
29
Kontaktfläche
30
Steuerkurve
31
Steuerrolle
32
Nutenbalken
33
Steuerkurve
34
Schneidspalt
Claims (14)
1. Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen mit einem exemplarführenden
Zylinder, der um seine Achse rotiert und das ein laufende Material aufnimmt,
und mit einem Schneidzylinder auf dessen Umfang Schneideinrichtungen
aufgenommen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zyklisch aktivierbare Exemplarhaltevorrichtungen (22) mindestens einem
der Zylinder (8, 16) zugeordnet sind, welche entgegengesetzt zum
Rotationsrichtung des exemplarführenden Zylinders (8) bewegbar sind und die
Vorderkante (36) eines jeweils nächsten Exemplars (35) nach dem
Schneidvorgang ergreifen.
2. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22, 10) auf dem exemplarführenden
Zylinder (8) angeordnet sind.
3. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) als Gegenhalter (27) am Schneid
zylinder (16) aufgenommen sind.
4. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) zyklisch betätigbar eine aus dem
jeweiligen Zylinder (8, 16) ausgefahrene bzw. in den jeweiligen Zylinder (8,16)
eingefahrene Position einnehmen.
5. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) durch eine Kurvensteuerung (26, 30,
31, 33) betätigbar sind.
6. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) federbeaufschlagt betätigbar sind.
7. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) die Vorderkante (36) des jeweiligen
nächsten Exemplars (35) durch eine überlagerte Bewegung eines
Hebelsystems (24, 28) erfassen.
8. Falzapparat gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) zunächst aus der
Umfangsfläche (19) der Zylinder (8, 16) auftauchen, bevor sie
entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des exemplarführenden Zylinders (8)
bewegen.
9. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Übernahmebereich der Exemplare (35) über 10° bis 15° einer
Zylinderumdrehung des exemplarführenden Zylinders (8) erstreckt.
10. Falzapparat gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) als Gegenhalter (27) an einem
Schneidzylinder (16) vorgesehen sind.
11. Falzapparat gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter (27) kurvengesteuert ist.
12. Falzapparat gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter (27) federbeaufschlagt betätigbar ist.
13. Rotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat, der einen
exemplarführenden Zylinder für flaches Material umfaßt, der sich um seine
Rotationsachse bewegt und dessen Mantelfläche ein einlaufendes Material
unterstützt sowie mit einem Schneidzylinder mit Schneideinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zyklisch aktivierbare Exemplarhalteeinrichtungen (22) mindestens einem
der Zylinder (8, 16, 11) zugeordnet sind, welche entgegengesetzt zur
Rotationsrichtung des exemplarführenden Zylinders (8) bewegbar sind, und die
Vorderkante (36) eines jeweils nächsten Exemplars (35) nach dem
Schneidvorgang ergreifen.
14. Verfahren zum Schneiden bahnförmigen Materials in einem punkturlosen
Falzapparat mit nachfolgenden Verfahrensschritten:
Unterstützung eines in den Falzapparat ein laufenden Materials (3) auf einem um seine Achse rotierenden exemplarführenden Zylinder (8), dem Zusammenarbeiten eines Schneidzylinders (16), an dem Schneideinrichtungen aufgenommen sind, mit einem exemplarführenden Zylinder (8), und dem zyklischen Aktivieren von Exemplarhalteeinrichtungen (22), die mindestens einem der Zylinder (8,16) zugeordnet sind und die entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des exemplarführenden Zylinders (8) bewegbar, die Vorderkante (36) des jeweils nächsten Exemplars (35) nach dem Schneidvorgang erfassen.
Unterstützung eines in den Falzapparat ein laufenden Materials (3) auf einem um seine Achse rotierenden exemplarführenden Zylinder (8), dem Zusammenarbeiten eines Schneidzylinders (16), an dem Schneideinrichtungen aufgenommen sind, mit einem exemplarführenden Zylinder (8), und dem zyklischen Aktivieren von Exemplarhalteeinrichtungen (22), die mindestens einem der Zylinder (8,16) zugeordnet sind und die entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des exemplarführenden Zylinders (8) bewegbar, die Vorderkante (36) des jeweils nächsten Exemplars (35) nach dem Schneidvorgang erfassen.
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