DE19836679A1 - Fahrzeuglenkung - Google Patents
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Abstract
Eine Fahrzeuglenkung mit einer Lenkhandhabe, insb. Lenkhandrad, die vom Fahrer betätigt ist, mit einem Stellaggregat, das gelenkte Fahrzeugräder betätigt, mit einem Lenkwinkel-Sollwertgeber, der mit der Lenkhandhabe betätigt ist, mit einem Lenkwinkel-Istwertgeber, der mit den gelenkten Fahrzeugrädern betätigt ist, mit einer Regelanordnung, die in Abhängigkeit eines Soll-Ist-Wert-Vergleiches der Lenkwinkel das Stellaggregat betätigt, und mit einem Handkraftsteller, der über ein elastisches Kopplungsglied mit der Lenkhandhabe gekoppelt ist und an dieser parameterabhängige Lenkkräfte simuliert, soll dahingehend ausgestaltet werden, daß die Ausbildung von Schwingungen zwischen Lenkhandhabe und Handkraftsteller vermindert ist. DOLLAR A Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Dämpfermittel vorgesehen sind, die direkt oder indirekt mit der Lenkhandhabe zusammenwirken und relative Verstellbewegungen zwischen Lenkhandhabe und Handkraftsteller dämpfen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeuglenkung mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Eine Fahrzeuglenkung dieser Art ist insbesondere für einen
sog. "Steer-by-wire-Betrieb" geeignet. Hierbei kann ein Fah
rer an der Lenkhandhabe, die üblicherweise ein Lenkhandrad
ist, einen Lenkbefehl in die Fahrzeuglenkung eingeben, in dem
er eine entsprechende Handkraft am Lenkhandrad einleitet und
dadurch eine Drehverstellung des Lenkhandrades bewirkt. Diese
Drehverstellung des Lenkhandrades wird von einem Lenkwinkel-
Sollwertgeber erfaßt und einer Regleranordnung der Fahrzeu
glenkung mitgeteilt. Die Regelanordnung fragt außerdem den
aktuell an lenkbaren Fahrzeugrädern eingestellten Lenkwinkel
mittels eines Lenkwinkel-Istwertgebers ab und führt einen
Soll-Ist-Wert-Vergleich der Lenkwinkel durch. Aus diesem Ver
gleich ermittelt die Regleranordnung einen Steuerbefehl für
ein Stellaggregat, das die lenkbaren Fahrzeugräder entspre
chend betätigt.
Darüber hinaus verfügt eine derartige Lenkung über einen
Handkraftsteller, der am Lenkhandrad Lenkhandkräfte bzw.
Lenkkräfte simuliert. Derartige Lenkkräfte können beispiels
weise ein der Lenkhandkraft entgegenwirkender Widerstand
und/oder auf die lenkbaren Fahrzeugräder einwirkende Seiten
kräfte sein. Ein derartiger Handkraftsteller dient dabei vor
wiegend zur Verbesserung des Fahrgefühls und führt somit zu
einer verbesserten Kontrolle über das Fahrzeug.
Bei derartigen Fahrzeuglenkungen kann auf eine herkömmliche
Antriebsverbindung zwischen den lenkbaren Fahrzeugrädern und
dem Lenkhandrad verzichtet werden. Häufig wird jedoch ein
solcher mechanischer oder hydraulischer Durchtrieb zusätzlich
vorgesehen, der in einer sog. "Notfallebene" aktivierbar ist,
um auf diese Weise ein redundantes Lenksystem zu erhalten.
Da die Lenkhandhabe bei einer derartigen Fahrzeuglenkung mit
dem Handkraftsteller über ein elastisches Koppelglied, insbe
sondere über Federmittel, elastisch gekoppelt ist, bildet die
Anordnung aus Handkraftsteller, Koppelglied und Lenkhandhabe
ein schwingungsfähiges System. Im Fahrzeug bzw. im Lenksystem
auftretende Schwingungen können sich daher auf diese Anord
nung übertragen und Relativbewegungen zwischen Handkraftstel
ler und Lenkhandhabe verursachen. Die auf diese Weise verur
sachten Relativbewegungen können ihrerseits zu Änderungen der
Werte am Sollwertgeber führen und auf diese Weise eine unge
wollte Regelung bzw. Lenkbewegung an den Fahrzeuglenkrädern
erzeugen.
Schwingungen, insb. Torsionsschwingungen der Lenkhandhabe
können auch dann ungewünschte Lenkwinkelverstellungen bzw.
Lenkwinkelschwingungen auslösen, wenn beispielsweise der Fah
rer das Lenkhandrad in einem Lenkzustand losläßt, in dem der
Handkraftsteller eine Handkraft simuliert. In diesem Fall be
wirkt die Elastizität des Kopplungsgliedes eine Gegenlenkbe
wegung, welcher der Handkraftsteller nicht schnell genug ent
gegenwirken kann. Die verspätet einsetzende Widerstandskraft
des Handkraftstellers kann dann die bereits einsetzende Rück
schwingung des Lenkhandrades unterstützen. In ungünstigen
Fällen können sich diese Schwingungen und Gegenschwingungen
aufschaukeln. Während den Verstellungen des Lenkhandrades
werden dabei ständig neue Lenkwinkel-Sollwerte erzeugt, die
entsprechende Regelungsvorgänge und Lenkverstellungen an den
Lenkrädern bewirken.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
eine Fahrzeuglenkung der eingangs genannten Art dahingehend
auszugestalten, daß die Ausbildung von Schwingungen zwischen
Lenkhandhabe und Handkraftsteller vermindert ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Fahrzeug
lenkung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die rela
tiven Verstellbewegungen zwischen Lenkhandhabe und Hand
kraftsteller, insbesondere die Verstellbewegungen der Lenk
handhabe, mit Hilfe entsprechend angeordneter Dämpfermittel
zu dämpfen. Diese Maßnahme bewirkt eine Verminderung der
Schwingungsneigung des aus Handkraftsteller, elastischem
Kopplungsglied und Lenkhandhabe gebildeten schwingungsfähigen
Systems.
Da der Lenkwinkel-Sollwertgeber in der Regel mit der Lenk
handhabe gekoppelt ist, bewirkt eine Dämpfung der Verstellbe
wegungen der Lenkhandhabe, daß ungewollte Verstellbewegungen
der Lenkhandhabe zu keinen oder nur zu geringen Änderungen
des Soll-Lenkwinkels und somit zu entsprechend kleinen Ände
rungen des Ist-Lenkwinkels führen. Auf diese Weise wird die
Gefahr von Schwingungen im Lenksystem reduziert.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Fahrzeuglenkung kann das elastische Kopplungs
glied aus einer Welle gebildet sein, die aus einem ersten und
aus einem zweiten Wellenteil besteht. Dabei ist das eine Wel
lenteil mit dem Handkraftsteller drehfest verbunden, während
das andere Wellenteil mit der Lenkhandhabe drehfest verbunden
ist. Die beiden Wellenteile sind mit Hilfe von Federmitteln,
z. B. eine C-Feder oder ein Drehstab bzw. Torsionsfederstab,
miteinander gekoppelt und auf diese Weise gegen elastischen
Widerstand relativ zueinander drehbar. Bei einer solchen Aus
führungsform sind die Dämpfermittel derart angeordnet, daß
sie Drehverstellungen der Wellenteile relativ zueinander
dämpfen.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Fahrzeuglenkung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung an
hand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zur erläuternden Merkmale nicht nur in der je
weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombi
nationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine schaltplanartige Darstellung der erfindungsgemä
ßen Fahrzeuglenkung und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine elastische, nachgiebige
Wellenanordnung zur Antriebsverbindung einer Lenk
handhabe mit einem Handkraftsteller zur Simulierung
einer Lenkhandkraft.
Entsprechend Fig. 1 weist ein nicht näher dargestelltes
Kraftfahrzeug in üblicher Weise zwei vordere, lenkbare Fahr
zeugräder 1 auf, die jeweils an einem relativ zum Fahrzeug
aufbau federbar gehalterten Radträger 2 angeordnet sind, wel
cher jeweils um eine Fahrzeughochachse schwenkbar ist, um die
Lenkbarkeit des zugeordneten Fahrzeugrades 1 zu ermöglichen.
Die Radträger 2 sind über Spurstangen 3 mit einem im darge
stellten Beispiel hydraulischen Stellaggregat 4 verbunden,
welches als doppeltwirkendes hydraulischen Kolben-Zylinder-
Aggregat ausgebildet ist. Die beiden von einem Kolben 8 des
Stellaggregates 4 voneinander abgeteilten Hydraulikkammern
des Stellaggregates 4 können über ein elektromagnetisch betä
tigbares Steuerventil 5 mit der Druckseite einer hydrauli
schen Druckquelle, im dargestellten Beispiel einer Hydraulik
pumpe 6, bzw. mit einem relativ drucklosen Hydraulikreservoir
7 verbunden werden, mit dem auch die Saugseite der Hydraulik
pumpe 6 kommuniziert. Je nach Stellung des Steuerventiles 5
kann das hydraulische Stellaggregat 4 eine steuerbare Stell
kraft in der einen oder anderen Richtung erzeugen bzw. die
eingestellte Lage verändern oder festhalten.
Ein vom Fahrer betätigtes Lenkhandrad 9 steuert einen Soll
wertgeber 10, dessen elektrische Ausgangssignale den Sollwert
des Lenkwinkels der lenkbaren Fahrzeugräder 1 bzw. eine damit
korrelierte Größe repräsentieren.
Außerdem ist das Lenkhandrad 9 über ein elastisches Kopp
lungsglied, das im Ausführungsbeispiel als drehelastische
Welle bzw. Wellenanordnung 11 ausgebildet ist, mit einem
Elektromotor 12 antriebsverbunden, der als Handkraftsteller
arbeitet und in weiter unten dargestellter Weise zur Erzeu
gung einer am Lenkhandrad 9 fühlbaren Lenkhandkraft dient.
Des weiteren ist das Lenkhandrad 9 über die Welle bzw. Wel
lenanordnung 11 sowie eine Kupplung 13 und einen Wellenzug 14
(oder eine andere, insbesondere eine hydraulisch arbeitende,
Antriebsverbindung) mit einem Lenkgetriebeteil der lenkbaren
Fahrzeugräder 1 antriebsverbunden. Im dargestellten Fall
führt der Wellenzug 14 zu einem Ritzel 15, welches mit einer
an die Kolbenstange des hydraulischen Stellaggregates 4 an
schließenden Zahnstange 16 kämmt.
Die Kupplung 13 wird, z. B. von einer Schließfederung 17,
ständig mit einer Schließkraft beaufschlagt, gegen die die
Kupplung 13 von einem elektrischen Stellmotor 18 in Offen
stellung gebracht bzw. in Offenstellung gehalten werden kann.
Eine rechnergestützte Regleranordnung 19 ist eingangsseitig
mit dem Sollwertgeber 10 für den Lenkwinkel sowie Sensoren 20
verbunden, deren Signale mit den an den lenkbaren Fahrzeugra
dern 1 auftretenden Lenkkräften korreliert sind. Beispiels
weise können die Sensoren 20 die hydraulischen Drücke im
Stellaggregat 4 erfassen. Die Druckdifferenz zwischen den
beiden Kammern des Stellaggregates 4 ist ein bezüglich Vor
zeichen und Betrag analoges Maß für die wirksamen Lenkkräfte.
Des weiteren ist die Regleranordnung 19 eingangsseitig mit
einem Weggeber bzw. Lenkwinkel-Istwertgeber 21 verbunden, der
den Stellhub eines Lenkgetriebeteiles, hier der Kolbenstange
des Stellaggregates 4, und damit eine zum Istwert des Lenk
winkels der Räder 1 analoge Größe erfaßt.
Ebenfalls mit der Eingangsseite der Regleranordnung 19 sind
zwei Drehwinkelgeber 22 verbunden, aus deren Signalen die
elastische Verdrehung der Welle bzw. Wellenanordnung 11 er
mittelbar ist.
Schließlich kann die Eingangseite der Regleranordnung 19 noch
mit Sensoren 23 verbunden sein, durch die vorzugebende Para
meter erfaßt werden, z. B. die Querbeschleunigung, und/oder
die Giergeschwindigkeit des Fahrzeuges.
Ausgangsseitig ist die Regleranordnung mit dem Steuerventil
5, dem Elektromotor 12 sowie dem Stellmotor 18 verbunden.
Bei normalem Betrieb, d. h. wenn die sich ständig selbst auf
korrekte Funktion überprüfende Regleranordnung 19 keinerlei
Fehlfunktion feststellt, wird der Stellmotor 18 von der Reg
leranordnung 19 so angesteuert, daß er die Kupplung 13 gegen
die ständig wirkende Schließkraft der Schließfederung 17 of
fenhält und dementsprechend zwischen Lenkhandrad 9 und den
lenkbaren Fahrzeugrädern 1 keinerlei Zwangskopplung vorliegt.
In Abhängigkeit von den Signalen des Sollwertgebers 10, wel
cher durch das Lenkhandrad 9 betätigt wird, steuert die Reg
leranordnung 19 das Steuerventil 5, derart, daß das Stellag
gregat 4 zur Lenkverstellung der Fahrzeugräder 1 einen Stell
hub ausführt, bei dem der vom Weggeber 21 erfaßte Istwert des
Lenkwinkels auf den vom Sollwertgeber 10 vorgegebenen Lenk
winkelsollwert eingeregelt wird. Gegebenenfalls kann dieser
Sollwert durch Signale der Sensoren 23 modifiziert werden, um
auf das Fahrzeug einwirkende Störkräfte, z. B. Seitenwindein
flüsse, zumindest teilweise auszuregeln.
Des weiteren ermittelt die Regleranordnung 19 aus den Signa
len der Sensoren 20, welche die wirksamen Lenkkräfte an den
Fahrzeugrädern 1 wiedergeben sowie gegebenenfalls aus den
Signalen weiterer Sensoren oder Signalgeber, z. B. solcher für
die Fahrgeschwindigkeit, eine Lenkhandkraft, die am Lenkhand
rad 9 spürbar werden soll. In Abhängigkeit von diesem Soll
wert wird der Elektromotor 12 angesteuert, wobei der jeweili
ge Istwert der Lenkhandkraft aus den Signalen der Drehwinkel
geber 22 ermittelt wird. Die Differenz der von den Drehwin
kelgebern 22 erfaßten Drehwinkel ist ein Maß für die elasti
sche Verdrehung der Welle bzw. Wellenanordnung 11 und damit
ein Maß für das zwischen Lenkhandrad 9 und Elektromotor 12
wirksame Drehmoment, welches analog zu der am Lenkhandrad 9
fühlbaren Kraft ist.
Im vorbeschriebenen Betriebsfall arbeitet die Lenkung in ih
rem Steer-by-wire-Modus ohne Zwangskopplung mittels des hier
mechanisch ausgebildeten Durchtriebs 14.
Falls die Regleranordnung 19 bei ihrer Funktionsüberprüfung
eine Fehlfunktion feststellt, werden die Stellmagnete des
Steuerventiles 5 stromlos geschaltet, so daß dasselbe durch
nicht dargestellte Federn od. dgl. in eine Neutrallage ge
bracht wird, in der das hydraulische Stellaggregat 4 hydrau
lisch auf Freilauf geschaltet ist. Darüber hinaus wird auch
der Stellmotor 18 der Kupplung 13 stromlos geschaltet, mit
der Folge, daß die Kupplung 13 von ihrer Schließfederung 17
geschlossen und damit eine Zwangskopplung zwischen Lenkhand
rad 9 und gelenkten Fahrzeugrädern 1 hergestellt wird.
Wenn nun das Lenkhandrad 9 betätigt wird, wird die Welle bzw.
Wellenanordnung 11 entsprechend den zwischen Lenkhandrad 9
und lenkbaren Fahrzeugrädern 1 übertragenen Kräften bzw. Mo
menten verdreht. Damit besteht die Möglichkeit, den Elektro
motor 12 in Abhängigkeit von diesen Kräften und Momenten zu
steuern, um die bei dieser Betriebsphase vom Fahrer aufzu
bringenden Handkräfte für Lenkmanöver zu vermindern. Dies ist
gleichbedeutend damit, daß der Elektromotor 12 nunmehr die
Funktion eines Servomotors übernimmt. Die entsprechende
Steuerung des Elektromotors in Abhängigkeit von den Signalen
der Drehwinkelgeber 22 kann ein für diese Betriebsweise vor
gesehener gesonderter Regelkreis der Regleranordnung 19 über
nehmen. Dieser Regelkreis wird automatisch wirksam geschal
tet, wenn die Kupplung 13 schließt.
Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, das hydrau
lische Stellaggregat 4 als Servomotor einzusetzen, wenn die
Kupplung 13 schließt. Zu diesem Zweck wird in diesem Falle
von einem weiteren gesonderten Regelkreis der Regleranordnung
19 das Steuerventil 5 in Abhängigkeit von den Signalen der
Drehwinkelgeber 22 betätigt, derart, daß das Stellaggregat 4
eine Stellkraft erzeugt, durch welche die von den Drehwinkel
gebern 22 ermittelte Drehwinkeldifferenz vermindert wird.
Fig. 2 zeigt nun eine vorteilhafte Ausführungsform für die
Welle bzw. Wellenanordnung 11.
Gemäß Fig. 2 ist ein Wellenteil 11', welches mit dem in die
ser Figur nicht dargestellten Lenkhandrad 9 (vgl. Fig. 1)
verbunden ist, über einen Drehstab oder Torsionsfederstab 24
drehelastisch mit einem Wellenteil 11'' drehelastisch gekup
pelt, welcher seinerseits mit dem Elektromotor 12 (vgl. Fig.
1) verbunden ist bzw. dessen Motorwelle bildet. Der Drehstab
24 ist in entsprechenden axialen Bohrungen der Wellenteile
11' und 11'' untergebracht und an seinen axialen Enden jeweils
durch Stifte 25 mit dem jeweiligen Wellenteil 11' bzw. 11''
drehfest verbunden. Die Stifte 25 durchsetzen jeweils mitein
ander fluchtende Querbohrungen in den Wellenteilen 11' und
11'' bzw. den Endstücken des Drehstabes 24. Aufgrund der
Drehelastizität des Drehstabes 24 tritt also zwischen den
Wellenteilen 11' und 11'' bei Übertragung eines Drehmomentes
eine Relativdrehung auf, deren Richtung und Maß von Richtung
und Maß des Drehmomentes abhängt.
Anstelle eines Drehstabes 24 kann auch wenigstens eine
C-Feder als Federmittel zur drehelastischen Kopplung der Wel
lenteile 11' und 11'' verwendet werden.
Diese Relativdrehung wird durch die beiden Drehwinkelgeber 22
erfaßt, die auf den einander benachbarten Enden der beiden
Wellenteile 11' und 11'' angeordnet sind und jeweils die Rela
tivdrehung des zugeordneten Wellenteiles 11' bzw. 11'' gegen
über einem stationären Gehäuse 26 erfassen.
Bei der dargestellten Ausführungsform kann der dem Wellenteil
11' zugeordnete Drehwinkelgeber 22 auch die Funktion des
Sollwertgebers 10 für den Lenkwinkel übernehmen, so daß die
ser Sollwertgeber 10 als gesondertes Teil entfallen oder be
züglich des Lenkwinkel-Sollwertes mit dem genannten Drehwin
kelgeber 22 eine redundante Anordnung bilden kann.
Über den Drehstab 24 sind die Wellenteile 11' und 11'' dreh
elastisch miteinander verbunden und bilden ein schwingungsfä
higes System. Dabei kann es im Steer-by-wire-Betrieb bei
spielsweise dann zu Schwingungen kommen, wenn das Lenkhandrad
9 während relativ großer von Hand darauf aufgebrachter Lenk
kräfte bzw. Lenkmomente, z. B. beim Losfahren aus einer Park
lücke oder beim Abbiegen, (versehentlich) losgelassen wird.
Die Federkraft des Torsions- oder Drehstabes 24 führt dann zu
einer Rückstellbewegung, die über die neutrale Mittellage
hinausschwingt. Die Regleranordnung 19 erkennt dabei nicht,
daß die Verstellung des Lenkhandrades 9 nicht vom Fahrer ge
wollt ist, so daß diese Schwingungen auch zu schwingenden
Lenkbewegungen an den gelenkten Fahrzeugrädern 1 und zu einer
schlangenlinienartigen Fahrspur des Fahrzeuges führen, wo
durch der Fahrkomfort beeinträchtigt ist. Darüber hinaus kön
nen in einem ungünstigen Fall Steuerbefehle verursacht wer
den, die das Schwingungsverhalten unterstützen und gegebenen
falls verstärken (Resonanz). Die dabei verursachten Lenkbewe
gungen der lenkbaren Fahrzeugräder 1 können dann eine Gefahr
für das Fahrzeug und die betroffenen Verkehrsteilnehmer bil
den.
Um die Schwingungsneigung dieses Systems zu reduzieren, sind
entsprechend Fig. 1 Dämpfermittel 27 vorgesehen, die mit der
Wellenanordnung 11 zusammenwirken. Die Dämpfermittel 27 be
wirken dabei eine Dämpfung der Relativbewegungen zwischen der
Lenkhandhabe 9 und dem Handkraftsteller 12. Mit anderen Wor
ten: Die Dämpfermittel 27 erzeugen eine einer Relativdrehung
zwischen Lenkhandrad 9 und Handkraftsteller 12 entgegenwir
kende Widerstandskraft, die von der Geschwindigkeit dieser
Relativdrehung abhängt. Je schneller z. B. das Lenkhandrad 9
gegenüber dem Elektromotor 12 verdreht wird, desto größer ist
die dieser Bewegung entgegenwirkende Dämpfungskraft der Dämp
fermittel 27.
Entsprechend Fig. 2 können die Dämpfermittel 27 bei einer er
sten Variante als Reibkörper oder Reibelement 27' ausgebildet
sein, der mit Hilfe entsprechend ausgebildeter Reibflächen
einerseits an dem dem Lenkhandrad 9 zugeordneten ersten Wel
lenteil 11' und andererseits am Drehstab 24 angreift. Dabei
greift der Reibkörper 27' in einem axialen Endbereich des
Drehstabes 24 an, der relativ torsionssteif ausgebildet ist
und drehfest mit dem dem Elektromotor 12 zugeordneten zweiten
Wellenteil 11'' verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel ist das
Reibelement 27' axial neben einem Lager 28 angeordnet und
kann beispielsweise aus einem Elastomer gebildet sein. Ebenso
ist eine Ausführungsform möglich, bei der das Reibelement 27'
aufgrund einer entsprechenden Werkstoffwahl gleichzeitig die
Funktion des Lagers 28 übernimmt und dieses ersetzt.
Bei dieser ersten Variante wirkt das Dämpferelement 27' mit
den relativ zueinander beweglichen Wellenteilen 11' und 11''
zusammen, so daß es grundsätzlich keine Rolle spielt, ob das
Lenkhandrad 9 mit dem einen Wellenteil 11' oder mit dem ande
ren Wellenteil 11'' verbunden ist.
Entsprechend einer zweiten Variante, die ebenfalls in Fig. 2
skizziert ist, kann ein ebenfalls als Reibelement oder Reib
körper 27'' ausgebildetes Dämpfermittel 27 an den dem Lenk
handrad 9 zugeordneten Wellenteil 11' sowie an einem statio
nären Bauteil, hier am Gehäuse 26, angreifen. Auch bei dieser
zweiten Variante wird die Schwingungsneigung zwischen Lenk
handrad 9 und Handkraftsteller 12 reduziert. Jedoch sollte
bei dieser zweiten Variante das Dämpferelement 27'' an dem
Wellenteil (hier 11') angreifen, das dem Lenkhandrad 9 zuge
ordnet ist, da das Lenkhandrad 9 in der Regel mit dem Lenk
winkel-Sollwertgeber 10 gekoppelt ist. Um eine unnötige Rege
lung und um unnötige Lenkwinkelausschläge an den Lenkrädern 1
aufgrund von Schwingungen zwischen Lenkhandrad 9 und Hand
kraftsteller 12 zu vermeiden, müssen daher die Drehverstel
lungen des Lenkhandrades 9 und somit Betätigungen des Soll
wertgebers 10 reduziert werden.
In Fig. 2 ist außerdem eine dritte Variante eingezeichnet.
Entsprechend dieser dritten Variante können die Dämpfermittel
27 als elektrisches oder elektronisches Dämpferelement 27'''
ausgebildet sein, das entsprechend Fig. 2 z. B. mit den rela
tiv zueinander drehbeweglichen Wellenteilen 11' und 11'' zu
sammenwirkt. Eine elektronische Dämpfung könnte beispielswei
se dadurch realisiert werden, daß Schwingungen oberhalb einer
bestimmten Grenzfrequenz ausgefiltert werden, so daß oberhalb
dieser Grenzfrequenz am Sollwertgeber 10 feststellbare Lenk
winkelveränderungen von der Regleranordnung 19 nicht in ent
sprechende Verstellbewegungen am Stellaggregat 4 umgewandelt
werden.
Um als elektrischer Dämpfer arbeiten zu können, kann das
Dämpferelement 27''' beispielsweise als Wirbelstrombremse aus
gebildet sein, die z. B. am Wellenteil 11' und am Wellenteil
11'' oder am Wellenteil 11' und am Gehäuse 26 angreift. Eine
auf diese Weise realisierte Dämpfung kann außerdem steuerbar
sein und beispielsweise eine Unterscheidung zwischen raschen,
vom Fahrer gewollten Lenkbewegungen, die dann ungedämpft er
folgen sollen, und ungewollten, durch Schwingungen verursach
te Lenkbewegungen ermöglichen, die dann gedämpft werden sol
len.
Anstelle der in den Varianten des Ausführungsbeispiels ge
nannten Dämpfermittel 27 können auch andere geeignete, mecha
nische, hydraulische, elektrische Dämpfermittel verwendet
werden, um zur Verringerung der Schwingungsneigung die Rela
tivbewegungen zwischen Lenkhandhabe 9 und Handkraftsteller 12
zu dämpfen.
Claims (7)
1. Fahrzeuglenkung mit einer Lenkhandhabe (9), insbesondere
Lenkhandrad, die vom Fahrer betätigt ist, mit einem Stellag
gregat (4), das gelenkte Fahrzeugräder (1) betätigt, mit ei
nem Lenkwinkel-Sollwertgeber (10), der mit der Lenkhandhabe
(9) betätigt ist, mit einem Lenkwinkel-Istwertgeber (21), der
mit den gelenkten Fahrzeugrädern (1) betätigt ist, mit einer
Regelanordnung (19), die in Abhängigkeit eines Soll-Ist-Wert-
Vergleiches der Lenkwinkel das Stellaggregat (4) betätigt,
und mit einem Handkraftsteller (12), der über ein elastisches
Kopplungsglied (11) mit der Lenkhandhabe (9) gekoppelt ist
und an dieser parameterabhängige Lenkkräfte simuliert,
dadurch gekennzeichnet,
daß Dämpfermittel (27) vorgesehen sind, die direkt oder indi
rekt mit der Lenkhandhabe (9) zusammenwirken und relative
Verstellbewegungen zwischen Lenkhandhabe (9) und Hand
kraftsteller (12) dämpfen.
2. Fahrzeuglenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsglied eine Welle (11) aufweist, die ein mit
der Lenkhandhabe (9) drehfest verbundenes, erstes Wellenteil
(11') und ein mit dem Handkraftsteller (12) drehfest verbun
denes, zweites Wellenteil (11'') aufweist, wobei die Wellentei
le (11', 11'') über Federmittel (24) miteinander gekoppelt und
gegen elastischen Widerstand relativ zueinander drehbar sind,
wobei die Dämpfermittel (27) Drehverstellungen der Wellentei
le (11', 11'') relativ zueinander dämpfen.
3. Fahrzeuglenkung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Federmittel ein Torsionsfederstab (24) oder wenig
stens eine C-Feder dient, der bzw. die einerseits drehfest
mit dem ersten Wellenteil (11') und anderenseits drehfest mit
dem zweiten Wellenteil (11'') verbunden ist.
4. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfermittel (27) einerseits an der Lenkhandhabe (9)
oder an einem damit drehfest verbundenen Bauteil (11') und
andererseits an dem Handkraftsteller (12) oder an einem damit
mitverstellten Bauteil (11'') oder an einem relativ zur Lenk
handhabe (9) stationären Bauteil (26) angreifen.
5. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfermittel als Reibkörper (27'; 27'') ausgebildet
sind, die an relativ zueinander beweglichen Bauteilen
(11', 24; 11', 26) anliegen und bei Verstellbewegungen zwischen
den Bauteilen (11', 24; 11', 26) einen diese entgegenwirkenden
Reibungswiderstand erzeugen.
6. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfermittel (27''') elektrisch und/oder elektronisch
und/oder magnetisch arbeiten.
7. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfermittel (27) als Lagerung zwischen gegeneinan
der drehverstellbaren Bauteilen ausgebildet sind.
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: THYSSENKRUPP PRESTA STEERTEC GMBH, 40476 DüSSE, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150303 |