DE19832483A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Korrekturwerten für Radgeschwindigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Korrekturwerten für RadgeschwindigkeitenInfo
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Abstract
Angegeben wird ein Verfahren zum Ermitteln von Korrekturwerten für die Radgeschwindigkeiten eines Fahrzeugs, mit dem Schritt Ermitteln der Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs während der Fahrt, wobei die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachse und zumindest eine Fahrzeugseite ausgewertet und nach Maßgabe der Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die einzelnen Räder des Fahrzeugs ermittelt werden. Angegeben wird außerdem eine Vorrichtung zum Ermitteln von Korrekturwerten mit Radsensoren (111-114) zum Ermitteln der Radgeschwindigkeiten der Räder (101-104) des Fahrzeugs während der Fahrt, und einer Ermittlungseinrichtung (230, 601-607), die die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachse und zumindest eine Fahrzeugseite auswertet und nach Maßgabe der Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die einzelnen Räder des Fahrzeugs ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein verfahren und eine Vorrichtung
zum Ermitteln von Korrekturwerten für die Radgeschwindig
keiten eines Fahrzeugs gemäß den Oberbegriffen der unabhän
gigen Ansprüche. Ein solches Verfahren und eine solche vor
richtung sind aus der DE-4 424 18 C2 bekannt.
Radgeschwindigkeiten werden üblicherweise mittels Radsenso
ren gemessen. Ihrer Konstruktion nach sind diese Radsenso
ren üblicherweise so, daß sie Winkelgeschwindigkeiten mes
sen, beispielsweise indem sie das Vorbeiziehen von Markie
rungen, die sich mit dem Rad mitbewegen, an einem Sensor
überwachen. Dadurch wird beispielsweise eine Impulsfolge
gewonnen, deren Frequenz mit der Raddrehgeschwindigkeit
steigt.
Die Radgeschwindigkeit, in der technischen Literatur auch
als Radumfangsgeschwindigkeit bezeichnet, ist mit der Dreh-
bzw. Winkelgeschwindigkeit des Rades über den Zusammenhang
v = ω . r verknüpft sind, wobei v die Radgeschwindigkeit
ist (genauer die Radumfangsgeschwindigkeit), ω die Winkel
geschwindigkeit des Rades und r der Reifenradius. Damit
geht der Reifenradius in die Berechnung der Radgeschwindig
keit ein. Der Reifenradius kann z. B. aus Herstellerangaben
ermittelt werden, indem ein mittlerer Wert verwendet wird,
der innerhalb der herstellungsbedingten Toleranzen liegt.
Da die Reifenradien an den einzelnen Rädern eines Fahrzeugs
unterschiedlich sein können, beispielsweise aufgrund von
Abnutzung, herstellungsbedingten Toleranzen, Montage von
Reifen von unterschiedlichen Herstellern etc., und die ex
akten Werte der Radien nicht bekannt sind, kann aus der un
mittelbar gemessenen (und ggf. gefilterte) Winkelgeschwin
digkeit des betrachteten Rades nur näherungsweise die Rad
geschwindigkeit berechnet werden.
Bei vergleichsweise genauen Schlupf-und Stabilitätsregelun
gen, aber auch für Fahrzustandserkennungsalgorithmen, bei
denen z. B. der Radschlupf oder die Radgeschwindigkeitsdif
ferenzen, usw. verwendet werden, ist es daher erforderlich,
den störenden Einfluß der unterschiedlichen Reifenradien zu
eliminieren. Demnach sind für jedes Rad Korrekturwerte zu
ermitteln, mit denen die entsprechende Radgeschwindigkeit
korrigiert werden kann, da die Radgeschwindigkeiten meist
unter der Annahme von Rädern mit exakt denselben Reifenra
dien bestimmt werden.
Aus der DE 44 24 318 C2 ist ein Antriebsschlupfregelsystem
bekannt, in dem Bedingungen für die Ermittlung von Korrek
turfaktoren festgelegt sind. Die Fahrzeugseiten (links bzw.
rechts) werden getrennt betrachtet. Eine Reifentoleranzbe
rechnung wird zugelassen, wenn bestimmte Bedingungen einer
seits hinsichtlich des Drosselklappenwinkels und anderer
seits hinsichtlich des Verhältnisses der Geschwindigkeiten
der Räder von angetriebener und nicht angetriebener Achse
an einer betrachteten Fahrzeugseite erfüllt sind.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß aufgrund des Ver
gleichs der nicht korrigierten Radgeschwindigkeiten die Ab
gleichsbedingungen bei einem stark abweichenden Rad sehr
häufig erfüllt sind, wodurch die Genauigkeit eines nachge
schalteten Abgleichverfahrens sehr beeinträchtigt wird.
Desweiteren werden keine Kriterien für den Abgleich der
Radgeschwindigkeiten der linken Fahrzeugseite zur rechten
Fahrzeugseite angegeben.
Aus der DE 37 18 421 ist ein Verfahren zur Kurvenfahrter
kennung und zur Ermittlung eines Korrekturfaktors bekannt,
mit dem das Verhältnis der Reifenradien der nicht angetrie
benen Achse ermittelt wird. Das Verfahren geht von der An
nahme aus, daß der von der Kurvenfahrt abhängige Einfluß
auf die Ermittlung über eine Langzeitfilterung von 30 bis
40 s eliminiert werden kann. Diese Annahme ist jedoch bei
kurvigem Streckenverlauf nicht gerechtfertigt, so daß ent
weder ungenaue Ergebnisse ermittelt oder wesentlich höhere
Zeitkonstanten für die Filterung gewählt werden müßten, was
zu sehr langen Lernzeiten führen würde.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Ermitteln von Korrekturwerten für die Radge
schwindigkeiten eines Fahrzeugs anzugeben, die eine schnel
le, zuverlässige und sehr genaue Korrekturwertermittlung
für alle Räder des Fahrzeugs erlauben.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen An
sprüche gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Da in modernen Schlupfregelfunktionen häufig achsweise bzw.
seitenweise vergleiche von Radgeschwindigkeiten stattfin
den, ist es wichtig, daß die Radgeschwindigkeitswerte achs
weise (an der Vorderachse bzw. an der Hinterachse) und sei
tenweise (rechte Seite, linke Seite) vergleichbar sind.
Dies führt letztendlich zu der Forderung, daß alle Radge
schwindigkeiten des Fahrzeugs paarweise miteinander ver
gleichbar sein müssen, so daß ein entsprechender Satz von
Korrekturfaktoren zu ermitteln ist. Wenn der absolute Wert
der Radgeschwindigkeiten nicht sehr genau bestimmt werden
muß, kann es ausreichend sein, einen Korrekturfaktor zu
wählen (vorzugsweise einen "runden" Wert) und bezugnehmend
darauf die Korrekturwerte für die übrigen Räder zu bestim
men.
Zunächst werden Einzelabgleiche für zumindest eine Fahr
zeugseite (die linken Räder bzw. die rechten Räder) und für
zumindest eine Fahrzeugachse (die Räder an der Vorderachse
bzw. die Räder an der Hinterachse) vorgenommen. Ausgehend
von diesen Einzelabgleichen wird dann der Gesamtabgleich
zur Ermittlung der genannten Korrekturwerte vorgenommen.
Vorzugsweise erfolgen Einzelabgleiche für die linke Seite
und die rechte Seite des Fahrzeugs, sowie für die nicht an
getriebene Fahrzeugachse (oder als die nicht angetrieben
angesehene Fahrzeugachse). Nach Vornahme dieser Abgleiche
wird der gesamte Satz von Korrekturwerten für alle Räder
des Fahrzeugs ermittelt. Der Abgleich für eine Fahrzeugsei
te und für eine Fahrzeugachse erfolgt durch Auswertung der
für die Räder an dieser Seite bzw. an dieser Achse gemesse
nen Radgeschwindigkeiten. Die Auswertung kann in Echtzeit
geschehen (die momentan gemessenen Werte werden sofort ver
arbeitet) oder bezugnehmend auf zwischengespeicherte Werte.
Vorzugsweise erfolgt die Auswertung dann, wenn für die Aus
wertung der Radgeschwindigkeiten der Räder der betrachteten
Gruppe günstige Bedingungen vorliegen (Echtzeit), oder zu
mindest werden dann Daten für die spätere Auswertung ge
speichert.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen werden nachfolgend einzel
ne Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Fahrzeug, in dem die Erfindung ange
wendet werden kann,
Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Ermitteln von Korrekturwerten,
Fig. 3 nach Art eines Flußdiagramms ein erfindungsgemäßes
verfahren zum ermitteln von Korrekturwerten,
Fig. 4 eine Ausführungsform einer Zustandserkennungsein
richtung,
Fig. 5 eine Ausführungsform einer Logik für die Erkennung
der Geradeausfahrt,
Fig. 6 eine Ausführungsform einer Korrekturwertermittlungs
einrichtung,
Fig. 7 eine Ausführungsform einer Einrichtung zur Vornahme
des Querabgleichs.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Fahrzeug mit vier Rädern 101-
104. Die Räder 101 und 102 befinden sich an der Vorderachse
105, die Räder 103 und 104 an der Hinterachse 106. Jedes
Rad weist Radbremsen 121-124 auf. Außerdem sind radindi
viduell Radsensoren 111-114 vorgesehen, die über Signal
leitungen 111a-114a jeweils Signale an eine Vorrichtung
130 liefern, wobei die Signale ein Maß für die gemessenen
Drehgeschwindigkeiten der einzelnen Räder sind. Die Vor
richtung 130 kann eine Steuerung bzw. Regelung im weitesten
Sinne sein, die auch nach Maßgabe weiterer Sensoren 115-
117 Ausgangssignale 131 erzeugt, mit denen insbesondere die
Bremsen 121-124 der einzelnen Räder angesprochen und vor
teilhaft beeinflußt werden können. Ebenso können weitere
Stellglieder von Schlupfregelfunktionen, wie Drosselklappe,
Zündwinkelverstellung oder ausblendung oder weitere Abneh
mer der korrigierten Radgeschwindigkeiten vorteilhaft be
einflußt werden. Die auf den Signalleitungen 111a-114a
einlaufenden Radsignale sind unter anderem durch den Radius
des jeweiligen Rades beeinflußt, wie dies anfangs erläutert
wurde.
Dementsprechend ist in der Vorrichtung 130 eine Vorrichtung
zum Ermitteln von Korrekturwerten für diese Signale vorge
sehen, sowie eine Vorrichtung zum Korrigieren der Signale
nach Maßgabe der ermittelten Korrekturwerte. In Fig. 2 ist
dies deutlicher dargestellt.
Fig. 2 ist als funktionales Blockdiagramm zu verstehen.
Gleiche Komponenten wie in Fig. 1 haben gleiche Bezugszei
chen. Die Vorrichtung 130 weist eine allgemeine Steuerung
200 auf, eine Zustandserkennung 210, einen Speicher 220,
eine Korrekturfaktorermittlung 230, eine Korrektureinrich
tung 240 und eine allgemeine Bremsensteuerung bzw. -rege
lung 250 auf. Zur Vornahme allgemeiner Steuerungsvorgänge
sind die genannten Komponenten über einen Kanal 201 mitein
ander verbunden, so daß die für den Betrieb bzw. Ablauf
notwendigen Informationen ausgetauscht werden können.
Die Wirkungsweise der genannten Komponenten wird nachfol
gend erläutert. Die Signale 111a-114a der einzelnen Rad
sensoren 111-114 werden allgemein in der Vorrichtung 130
empfangen und können dort ggf. selektiv im Speicher 220 ge
speichert werden. Die Selektion kann durch die Zustandser
kennung 210 oder durch geeignete Zusatzsensorik gesteuert
werden, die ebenfalls auf die Signale 111a-114a Bezug
nimmt. Schematisch durch gestrichelte Linie 261 angedeutet
ist eine Option, wonach die Zustandserkennung 210 auch
(ggf. auch nur) auf die korrigierten Radsignale Bezug
nimmt, wie sie von der Korrektureinrichtung 240 ausgegeben
werden. In der Korrekturwertermittlung werden die Korrek
turwerte wie weiter oben prinzipiell und weiter unten aus
führlicher dargelegt ermittelt. Sie werden dann der Korrek
tureinrichtung 240 eingegeben, die nach Maßgabe dieser Kor
rekturwerte die Radsignale 111a-114a korrigiert und an
alle Regel- und Steuereinrichtungen (z. B Bremsensteuerung
250) weiterleitet, die korrigierte Radgeschwindigkeiten be
nötigen. Die Vorrichtung zum Ermitteln der Korrekturwerte
weist demnach insbesondere die Korrekturwertermittlungsein
richtung 230, ggf. zusammen mit Speicher 220 und Zustand
serkennung 210 auf.
Die Ermittlung der Korrekturwerte basiert auf einer grup
penweisen Auswertung der gemessenen Radgeschwindigkeiten.
Als Gruppen werden die Radgeschwindigkeitswerte an einer
Fahrzeugseite (beispielsweise am Rad vorne links und am Rad
hinten links bzw. am Rad vorne rechts und am Rad hinten
rechts) genommen bzw. die Radgeschwindigkeitswerte an einer
Achse (beispielsweise hinten links und hinten rechts). Die
Auswertung innerhalb einer Gruppe, auch als "Abgleich" an
gesprochen, kann beispielsweise die Quotientenbildung, die
Differenzbildung oder ein Vergleich sein, wobei hierfür je
weils die Werte des einen Rades der Gruppe und des anderen
Rades der Gruppe herangezogen werden. Der Längsabgleich um
faßt damit die gruppenweise Auswertung der Radgeschwindig
keitswerte einer Fahrzeugseite (beispielsweise Längsab
gleich links: die gruppenweise Auswertung der Radgeschwin
digkeiten der Räder der linken Fahrzeugseite; Querabgleich
der nicht angetriebenen Achse: die gruppenweise Auswertung
der Radgeschwindigkeiten der Räder an der nicht angetriebe
nen Fahrzeugachse oder an der als nicht angetrieben angese
henen Achse).
Zur Klarstellung sei angemerkt, daß unter "Radsignalen"
hier schon insoweit aufbereitete Signale verstanden werden,
als diese Signale die Radgeschwindigkeit kennzeichnen
(vorzugsweise als digitalen Wert). Die Radsignale auf den
Leitungen 111a-114a sind nicht als Impulsfolgen anzuse
hen. Wenn die Radsensoren 111-114 lediglich Impulsfolgen
ausgeben, wäre in der Vorrichtung 130 noch eine Verarbei
tung vorzusehen, die aus diesen Impuls folgen die benötigten
Geschwindigkeitsdaten ermittelt.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die für die Aus
wertung herangezogenen Geschwindigkeitswerte im Speicher
220 zwischengespeichert werden und ihm von der Korrektur
wertermittlung 230 gleich oder später entnommen werden. Die
Einspeicherung der Radgeschwindigkeiten 111a-114a erfolgt
vorzugsweise selektiv insoweit, als für die Auswertung ei
ner Gruppe jeweils solche Daten herangezogen werden, die zu
solchen Zeitpunkten bzw. Fahrzuständen gewonnen wurden, die
für die betrachtete Gruppe günstige Werte liefern. Diese
Zeitpunkte bzw. Fahrsituationen können durch die Zustand
serkennungseinrichtung 210 erkannt werden. Die Zustandser
kennungseinrichtung 210 nimmt auf die Radgeschwindigkeits
werte 111a-114a (und/oder auf die bereits korrigierten
Werte 261) Bezug und gibt die Einspeicherung der jeweils
betrachteten Daten über ein schematisch gezeichnetes Gatter
221 frei bzw. sperrt sie.
Damit ist sichergestellt, daß die Korrekturwertermittlung
230 jeweils auf solche Radgeschwindigkeitswerte Bezug
nimmt, die zu "günstigen" Zeitpunkten gewonnen wurden. Was
unter "günstigen" Zeitpunkten zu verstehen ist, wird weiter
unten erläutert.
Die gruppenweise Auswertung der Radgeschwindigkeiten er
folgt vorzugsweise für die Räder der linken Fahrzeugseite,
die Räder der rechten Fahrzeugseite und die Räder der nicht
angetriebenen (oder als nicht angetrieben angesehenen) Ach
se. Aus diesen drei gruppenweisen Auswertungen ergeben sich
drei Beziehungen. Wenn weiterhin einer der Korrekturfakto
ren gewählt wird (beispielsweise zu 1), können die übrigen
drei Korrekturfaktoren aus den drei Einzelabgleichen
(gruppenweisen Auswertungen) bestimmt werden. Die Korrek
turwertermittlung 230 schreibt die ermittelten Korrektur
werte in die Korrektureinrichtung 240 ein bzw. überschreibt
alte Korrekturwerte, so daß die (neuen) Korrekturwerte für
die Korrektur der Radgeschwindigkeiten 111a-114a verwen
det werden können.
Bezugnehmend auf Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren
prinzipiell erläutert. Es beginnt mit dem Startschritt 300.
Das Verfahren kann nach Maßgabe bestimmter Bedingungen aus
gelöst werden, beispielsweise Ablauf einer bestimmten Zeit
dauer, Anlassen des Fahrzeugs, Vornahme von Wartungsarbei
ten o. ä. Es schließen sich dann Abfragen 310-330 an. Die
gezeigte Reihenfolge ist als Ausführungsbeispiel zu verste
hen, sie kann auch anders als dargestellt sein, z. B. können
die Schritte 310-330 parallel ausgeführt sein. In 310 wird
überprüft, ob für den Längsabgleich für die linke Fahrzeug
seite ein günstiger Zustand vorliegt. Sofern dies der Fall
ist, werden die benötigten Raddaten eingespeichert (im
Speicher 220), siehe Schritt 311. Im Schritt 320 wird über
prüft, ob für den Längsabgleich für die rechte Seite gün
stige Bedingungen vorliegen. Ist dies der Fall, werden die
benötigten Daten in den Speicher eingeschrieben, siehe
Schritt 321. In Schritt 330 wird überprüft, ob die Rad
datenspeicherung für den Querabgleich der nicht angetriebe
nen (oder als nicht angetrieben angesehenen) Achse noch
notwendig ist und ob hierfür günstige Bedingungen vorlie
gen. Ist dies der Fall, werden die benötigten Daten gespei
chert (Schritt 331). Wenn die Aktualisierung und Einspei
cherung notwendiger Daten für die einzelnen Abgleiche fest
gestellt wird, wird zum Schritt 350 gegangen. Dort werden
die einzelnen Abgleiche (Längsabgleich links, Längsabgleich
rechts und Querabgleich der nicht angetriebenen oder der
als nicht angetrieben angesehenen Achse) vorgenommen. Be
zugnehmend auf die dann ermittelten Ergebnisse wird der Ge
samtabgleich zur Ermittlung aller Korrekturfaktoren in
Schritt 360 vorgenommen. In Schritt 370 werden die ermit
telten Korrekturwerte ausgegeben (in Fig. 2 beispielsweise
von Einrichtung 230 nach Einrichtung 240). Ein permanentes
Durchlaufen des Algorithmus ist vorteilhaft, da Änderungen
jederzeit ermöglicht werden müssen, da Radienänderungen zu
keinem Zeitpunkt auszuschließen sind (z. B. Montage eines
Notrades ohne Unterbrechung des Zündungslaufs).
In der beschriebenen Ausführungsform werden die einzelnen
Abgleiche also nicht unmittelbar dann vorgenommen werden,
wenn für diesen Abgleich günstige Bedingungen vorliegen.
Vielmehr werden dann die vorliegenden Daten zwischengespei
chert, wobei der Abgleich später stattfinden kann. In einer
anderen, im Flußdiagramm der Fig. 3 nicht gezeigten Mög
lichkeit können die bei den günstigen Bedingungen ermittel
ten Daten unmittelbar zur Vornahme des Abgleichs verwendet
werden. Der Abgleich erfolgt dann zu dem Zeitpunkt, zu dem
die Daten tatsächlich ermittelt werden. Eine Zwischenspei
cherung der Daten kann dann entfallen.
Nachfolgend werden die gruppenweisen Auswertungen bzw. die
einzelnen Abgleiche sowie die Ermittlung der günstigen Be
dingungen hierfür beschrieben.
Allgemein gesprochen liegen günstige Verhältnisse für die
Räder einer Gruppe dann vor, wenn zwischen den Rädern die
ser Gruppe keine Geschwindigkeitsunterschiede z. B. aufgrund
von (unterschiedlichem) Schlupf oder aufgrund von geometri
schen Verhältnissen die bei Kurvenfahrt auftreten können,
denn dann kann davon ausgegangen werden, daß festgestellte
Geschwindigkeitsverhältnisse innerhalb einer Gruppe tat
sächlich auf die momentanen Reifenradien zurückzuführen
sind und nicht auf transiente Störungen. Für den Querab
gleich (gruppenweise Auswertung für die Radgeschwindigkei
ten der Räder einer Achse) bedeutet dies, daß keine Kurve
gefahren werden sollte, weil dann schon aufgrund der unter
schiedlichen Kurvenradien für Kurveninneres und Kurvenäuße
res Rad Geschwindigkeitsunterschiede auftreten. Darüber
hinaus ergeben sich aufgrund anderer fahrdynamischer Effek
te Geschwindigkeitsunterschiede, die nicht auf die unter
schiedlichen Reifengrößen zurückzuführen sind. Demnach wäre
für den Querabgleich die Kurvenfahrt ein Ausschlußkriteri
um. Vorteilhafterweise werden nur stabil und schwingungs
frei laufende Radgeschwindigkeiten ausgewertet bzw. zum Ab
gleich herangezogen. Für den Längsabgleich ist sicherzu
stellen, daß an der angetriebenen Achse z. B. kein Antriebs-
oder Schleppschlupf als Reifenabweichung interpretiert
wird, sowie keine Kurvenfahrt vorliegt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, jeweils die genannten Be
dingungen, wie sie für eine Gruppe aufzustellen sind, für
sich alleine abzufragen und dann für diese Gruppe den Ab
gleich vorzunehmen bzw. die dann gewonnenen Daten zu spei
chern, um den Abgleich gegebenenfalls später anhand der ge
speicherten Daten vornehmen zu können. Dies hat den Vor
teil, daß die relevanten Daten früher gesammelt werden kön
nen, da weniger Bedingungen gleichzeitig zutreffen müssen,
um die gruppenweise Auswertung für eine Gruppe (bzw. die
Datenspeicherung hierfür) zuzulassen.
Die Erkennung der günstigen Bedingungen kann bezugnehmend
auf die gemessenen Radgeschwindigkeiten und/oder bezugneh
mend auf die (nach Maßgabe alter Korrekturwerte) korrigier
ten Radgeschwindigkeiten erfolgen (siehe angedeutete Si
gnalführung 261 in Fig. 2). Die Korrekturwertermittlung
selbst in Einrichtung 230 erfolgt jedoch bezugnehmend auf
die gemessenen Radgeschwindigkeiten 111a bis 114a, die in
Fig. 2 in den Speicher 220 eingespeichert werden. So können
Bedingungen für den Querabgleich (vorzugsweise an der nicht
angetriebenen oder als nicht angetrieben angesehenen Achse)
unabhängig von Bedingungen für den Längsabgleich links und
unabhängig von Bedingungen für den Längsabgleich rechts
überprüft werden.
Die Bedingung für den rechten Längsabgleich kann lauten:
Vknr < Vkar,
wenn das Antriebsmoment am angetriebenen Rad der rechten Seite positiv ist, und
Vknr < Vkar,
wenn das Antriebsmoment am rechten angetriebenen Rad nega tiv ist, wobei V die Radgeschwindigkeiten bezeichnet, k auf den korrigierten Wert (über Leitung 261 in Fig. 2) hin weist, n auf den Wert an einer nicht angetriebenen Achse, a auf den Wert an einer angetriebenen Achse und r auf die Rä der der rechten Fahrzeugseite. Für Fahrzeuge, bei denen keine Motormomenteninformation zur Verfügung steht, kann ersatzweise auch die Fahrzeugbeschleunigung bzw. -verzöge rung verwendet werden. Für die linke Seite gelten sinngemäß die gleichen Bedingungen, wobei in der Benennung der Größen in den Indizes r durch 1 zu ersetzen wäre. Durch die Ge staltung der Abfrage kann sichergestellt werden, daß An triebsschlupf bzw. Schleppschlupf an der angetriebenen (oder der als angetrieben angesehenen) Achse geringer ist, als der durch unterschiedliche Radien erzeugte Geschwindig keitsunterschied, so daß Geschwindigkeitsunterschiede tat sächlich auf unterschiedliche Reifenradien zurückgeführt werden können und die dann erfolgte Auswertung tatsächlich zu Korrekturwerten führt, die lediglich die unterschiedli chen Reifenradien widerspiegeln und keine sonstigen transi enten Störgrößen.
Vknr < Vkar,
wenn das Antriebsmoment am angetriebenen Rad der rechten Seite positiv ist, und
Vknr < Vkar,
wenn das Antriebsmoment am rechten angetriebenen Rad nega tiv ist, wobei V die Radgeschwindigkeiten bezeichnet, k auf den korrigierten Wert (über Leitung 261 in Fig. 2) hin weist, n auf den Wert an einer nicht angetriebenen Achse, a auf den Wert an einer angetriebenen Achse und r auf die Rä der der rechten Fahrzeugseite. Für Fahrzeuge, bei denen keine Motormomenteninformation zur Verfügung steht, kann ersatzweise auch die Fahrzeugbeschleunigung bzw. -verzöge rung verwendet werden. Für die linke Seite gelten sinngemäß die gleichen Bedingungen, wobei in der Benennung der Größen in den Indizes r durch 1 zu ersetzen wäre. Durch die Ge staltung der Abfrage kann sichergestellt werden, daß An triebsschlupf bzw. Schleppschlupf an der angetriebenen (oder der als angetrieben angesehenen) Achse geringer ist, als der durch unterschiedliche Radien erzeugte Geschwindig keitsunterschied, so daß Geschwindigkeitsunterschiede tat sächlich auf unterschiedliche Reifenradien zurückgeführt werden können und die dann erfolgte Auswertung tatsächlich zu Korrekturwerten führt, die lediglich die unterschiedli chen Reifenradien widerspiegeln und keine sonstigen transi enten Störgrößen.
Wenn beispielsweise eine günstige Bedingung für den Längs
abgleich links erkannt wurde (Abfrage 310 in Fig. 3), kön
nen die dann vorliegenden Geschwindigkeitswerte oder Ge
schwindigkeitsverhältnisse des Rades 101 und des Rades 104
im Speicher 220 eingespeichert werden (Schritt 311 in Fig.
3). Es kann auch sofort die Auswertung dieser Gruppe von
Radgeschwindigkeiten erfolgen.
Der Längsabgleich für die Räder einer Seite kann wie folgt
vorgenommen werden. Ausgegangen wird immer noch vom Bei
spiel der linken Fahrzeugseite: Es werden vorläufige Kor
rekturwerte DVP1 und DVP4 für Rad 101 und Rad 104 ermit
telt. Dabei wird zunächst für ein Rad, vorzugsweise das
langsamer drehende, ein vorläufiger Korrekturwert gewählt.
Daraus und aus dem Verhältnis der Radgeschwindigkeiten wird
dann für das andere Rad ein vorläufiger Korrekturwert be
rechnet. Nimmt man beispielsweise an, daß Rad 104 langsamer
dreht als Rad 101, gilt:
für Vs4 < Vsl:
Kv4 = C
Kv1 = Kv4 × vs1/Vs4,
wobei Vs1 bzw. Vs4 die sich anhand der Radsensorwerte 111 und 114 ergebenden Raddrehgeschwindigkeiten der Räder 101 bzw. 104 sind, und Kv1 und Kv4 vorläufige Korrekturwerte für die Radgeschwindigkeiten des Rads 101 bzw. des Rads 104.
für Vs4 < Vsl:
Kv4 = C
Kv1 = Kv4 × vs1/Vs4,
wobei Vs1 bzw. Vs4 die sich anhand der Radsensorwerte 111 und 114 ergebenden Raddrehgeschwindigkeiten der Räder 101 bzw. 104 sind, und Kv1 und Kv4 vorläufige Korrekturwerte für die Radgeschwindigkeiten des Rads 101 bzw. des Rads 104.
Wenn die vorläufigen Korrekturwerte sofort berechnet werden
(ggf. ohne Zwischenspeicherung in Speicher 220 in Fig. 2),
können die Größen Kv1 und Kv4 mit Hilfe eines Tiefpaßfil
ters (vorzugsweise erster Ordnung mit begrenzter Änderungs
geschwindigkeit) gefiltert werden, um weiter transiente
Störungen ausschließen zu können.
Die vorläufigen Korrekturwerte Kv2 und Kv3 für die Räder
der rechten Seite werden entsprechend berechnet. Es entste
hen dadurch zwei Sätze von vorläufigen Korrekturfaktoren,
mit denen die Radgeschwindigkeiten einer Fahrzeugseite so
korrigiert werden können, daß die Radgeschwindigkeiten sei
tenweise miteinander vergleichbar werden. Um alle Räder des
Fahrzeugs paarweise miteinander vergleichbar zu machen, ist
ein weiterer Abgleich notwendig, insbesondere ein Querab
gleich vorzugsweise an der nicht angetriebenen (oder der
als nicht angetrieben angesehenen) Achse. Auch hierfür ist
zunächst ein günstiger Zeitpunkt bzw. eine günstige Fahrsi
tuation zu ermitteln. Ausgeschlossen werden sollten Kurven
fahrten, da aufgrund der Fahrzeuggeometrie die kurvenäuße
ren Räder auf einem größeren Kreisradius laufen, als die
kurveninneren Räder. Aufgrund der größeren zurückzulegenden
Wegstrecke weisen die äußeren Räder eine größere Radge
schwindigkeit auf. Um eine Geradeausfahrt zu erkennen, kann
man sich empirisch gewonnene Erkenntnisse zunutze machen:
- - Statistisch tritt die Geradeausfahrt häufiger auf, als eine Fahrt mit Streckenabschnitten, die dadurch gekenn zeichnet sind, daß sie einen gleichbleibenden Kurvenradi us haben und exakt derselbe Kurvenradius mehrfach in un terschiedlichen Streckenabschnitten auftritt.
- - Die Fahrt in eine Kurve hinein bzw. aus einer Kurve her aus ist durch eine Lenkdynamik beim Einlenk- und Auslenk vorgang gekennzeichnet. Eine permanente Kurvenfahrt er fordert vom Fahrer häufigere Lenkkorrekturen als eine Ge radeausfahrt.
Aufgrund der zwei obengenannten Feststellungen kann durch
Beobachtung der zeitlichen Entwicklung des Geschwindig
keitsunterschieds zwischen linkem und rechtem Rad der
(nicht angetriebenen oder als nicht angetrieben angesehe
nen) Achse eine Geradeausfahrt ermittelt werden.
Fig. 4 zeigt eine Logik, die zur Geradeauserkennung dient.
Sie kann beispielsweise in der Zustandserkennung 210 in
Fig. 2 implementiert sein. In 401 wird der prozentuale Ge
schwindigkeitsunterschied der Räder einer Achse, vorzugs
weise der nicht angetriebenen (oder der als nicht angetrie
ben angesehenen) Achse, ermittelt. Hierzu werden die Radge
schwindigkeiten der Räder dieser Achse empfangen, für ein
Fahrzeug mit Heckantrieb demnach die Signale 111a und 112a
von der Vorderachse. Die Einrichtung 401 kann die Diffe
renz, vorzugsweise die normierte Differenz, vorzugsweise
normiert auf die kleinere der beiden Geschwindigkeiten,
bilden und ausgeben. Der Wert kann vorzeichenbehaftet in
Abhängigkeit von den Geschwindigkeitsverhältnissen (v4<v3
oder v3<v4) sein. 402 und 403 sind zwei Filter mit unter
schiedlichen Zeitkonstanten. Sie empfangen das Ausgangs
signal DVNA der Einrichtung 401 und filtern es. Es handelt
sich jeweils um Tiefpaßfilter. 403 hat dabei eine größere
Zeitkonstante als Filter 402, beispielsweise eine um minde
stens den Faktor 5 bis 10 höhere Zeitkonstante. Die Zeit
konstante des Tiefpaßfilters 402 kann im Bereich zwischen
10 und 100 ms liegen. Als Ausgangssignale entstehen die
Größen FILS (filter slow) und FILF (filter fast). Im Block
404 werden diese Signale ausgewertet. Es wird ein Signal
405 erzeugt, das eine Geradeausfahrt kennzeichnet und das
zur Erzeugung eines Signals zur Ansteuerung der Torschal
tung 221 in Fig. 2 verwendet werden kann. Der langsam ge
filterte Wert aus Filter 403 kann als "Gedächtnis" zu wei
ter zurückliegenden Werten verstanden werden. Wenn sich
demnach ein Unterschied zwischen den beiden Filterausgangs
werten FILF und FILS ergibt, ist dies ein Hinweis auf Lenk
dynamik und damit ein Hinweis auf das Nichtvorliegen einer
Geradeausfahrt.
Die Logik 404 ist im Detail in Fig. 5 dargestellt. Im Block
501 wird der Betrag der Differenz zwischen FILS und FILF
gebildet. Diese Differenz wird im Block 503 mit einer von
der Fahrgeschwindigkeit Vref abhängigen Schwelle aus Ein
richtung 502 verglichen. Die Schwelle kann mit steigender
Fahrgeschwindigkeit sinken. Demnach empfängt Block 502 die
Fahrzeuggeschwindigkeit als Eingangsgröße. Wenn die Diffe
renz (Ausgangsgröße von Block 501) geringer als die Schwel
le (Ausgangsgröße von Block 502) ist, ist dies ein Indiz
für Geradeausfahrt (Block 503 schaltet durch). Das ge
schwindigkeitsabhängige Absenken der Schwelle erfolgt, da
zum einen die Lenkkorrekturen des Fahrers bei zunehmenden
Geschwindigkeiten geringer werden und zum anderen aufgrund
fahrphysikalischer Grenzen der Wertebereich von FILS immer
enger wird. In den Blöcken 505 und 506 erfolgt eine zeitli
che Überwachung. Hier kann überwacht werden, ob die Schwel
le über einen bestimmten Zeitraum (etwa zwischen 1 und 8 s,
vorzugsweise zwischen 2 und 4 s, vollständig oder über ei
nen bestimmten Anteil der Zeit (größer als 90%, größer als
95% der Zeitspanne) eingehalten wird. Anders ausgedrückt
wird eine Schwellenwertüberschreitung bis zu einer gewissen
Dauer hin akzeptiert, um die Störresistenz zu erhöhen. Wenn
die Bedingung erfüllt ist, wird eine Geradeausfahrt erkannt
und das Signal 405 ausgegeben. Dynamische Lenkmanöver wer
den mit dieser Logik herausgefiltert.
Die Filterzeitkonstante von Filter 403 ist so zu wählen,
daß Einlenkvorgänge hinreichend lange abgebildet werden.
Die einer Kurvenfahrt folgende Geradeausfahrt hingegen soll
hinreichend schnell wieder erkannt werden, FILS und FILF
müssen also hinreichend schnell konvergieren. Um langsame
oder kontinuierliche Einlenkvorgänge zu erkennen, ist eine
zusätzliche Logik zur Überwachung von langsamen Änderungen
von FILS (Wegdriften) vorgesehen. Der Wert von FILS wird zu
einem bestimmten Zeitpunkt abgegriffen und im Block 407 in
Fig. 4 gespeichert. Anschließend werden die Abweichungen
zwischen diesem gespeicherten Wert und FILS im Block 507
gebildet und im Block 508 mit einer Schwelle verglichen.
Damit wird überprüft, ob FILS in einem Toleranzband und den
gespeicherten Wert (in Block 407) liegt. Diese Bedingung
kann als zusätzliche Bedingung zur Erkennung der Geradeaus
fahrt verwendet werden, sie kann im Block 504 mit den wei
ter oben beschriebenen Signalen UND-verknüpft werden. Durch
die gezeichnete Ausführungsform wird auch diese letztge
nannte Bedingung über die zeitliche Bewertung 505 und 506
geführt. Das Ausgangssignal 405 kann entweder zum Auslösen
des Querabgleichs bzw. zum Einspeichern von hierfür geeig
neten Daten (die dann ermittelten Radgeschwindigkeitswerte
der Räder an der betrachteten Achse) verwendet werden.
In Fig. 4 sind als Blöcke 420 und 430 schematisch Logiken
zur Erkennung eines Zustands, zu dem der Längsabgleich für
die eine bzw. andere Seite günstig ist, gezeigt. Beispiels
weise kann 420 eine Logik zur Erkennung eines günstigen Zu
stands für den Längsabgleich an der rechten Fahrzeugseite
sein. Die Logik nimmt dann zumindest Bezug auf die Radsi
gnale 112a, 113a (bzw. auf korrigierte Werte hiervon). Die
Logik 420 kann auch auf weitere (nicht gezeigte) Signale
Bezug nehmen, z. B. Erkennung einer Geradeausfahrt durch ge
eignete Zusatzsensorik. Wenn ein günstiger Zustand erkannt
wird, wird das Signal 415 ausgegeben, das diesen Zustand
anzeigt und das weitere Maßnahmen, beispielsweise Einspei
chern von Raddaten oder Vornahme des Längsabgleichs veran
laßt. Sinngemäß das gleiche gilt für Logik 430. Sie kann
zur Erkennung eines günstigen Zustands für den Längsab
gleich der linken Seite ausgelegt sein. Sie nimmt dann Be
zug auf die Radsignale 111a und 114a und ggf. auf weitere
(nicht gezeigte) Signale. Sie kann ein Signal 425 ausgeben,
das analog zum Signal 415 zu verstehen ist. Somit bilden
die Signale 405, 415 und 425 insgesamt eine Gruppe von Si
gnalen, die jeweils für sich einen Einzelabgleich (längs
oder quer) bzw. die Einspeicherung von Daten hierfür veran
lassen können.
Fig. 6 zeigt schematisch die Korrekturfaktorermittlung 230
aus Fig. 2. Sie weist Vorrichtungen 601 bis 603 zur Vornah
me dreier Einzelabgleiche (längs bzw. quer) sowie die Ein
richtung 604 zum Vornehmen des Gesamtabgleichs und zum Er
mitteln der Korrekturwerte auf. In der gezeigten Ausfüh
rungsform ist 601 die Einrichtung zur Vornahme des Querab
gleichs an der nicht angetriebenen oder der als nicht ange
trieben angesehenen Achse, 602 und 603 sind Vorrichtungen
zur Vornahme des Längsabgleichs an der linken und an der
rechten Achse. Die Ausgaben 605 bis 607 dieser Komponenten
werden im Gesamtabgleich 604 empfangen und bearbeitet. Die
Komponenten 601 bis 603 empfangen die jeweils benötigten
Eingangssignale. Der Übersichtlichkeit halber sind sie in
Fig. 6 nicht dargestellt. Auch die Einrichtung 604 kann
weitere Signale empfangen. Die Einrichtungen 601 bis 603
für den Einzelabgleich können frühestens dann tätig werden,
wenn die für den jeweiligen Abgleich benötigten Raddaten
vorliegen, sei es, weil sie gerade ermittelt werden oder
weil sie schon vorher eingespeichert wurden. Die Einrich
tung 604 wird tätig, wenn von den Einrichtungen 601 bis 603
jeweils die Einzelabgleiche vorgenommen wurden.
Fig. 7 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer Logik
zur Vornahme des Querabgleichs. Sie entspricht der Kompo
nente 601 in Fig. 6. Die Einrichtung empfängt das Signals
FILS aus der Erkennungseinrichtung (oder erzeugt es
selbst). Außerdem empfängt sie das Signal 405, das eine er
kannte Geradeausfahrt anzeigt. Wird eine Geradeausfahrt er
kannt, wird der Wert von FILS im Zwischenspeicher 702 abge
legt und als Wert FILREF ausgegeben. Dies erfolgt beim
erstmaligen Erkennen der Geradeausfahrt. In der Folgezeit
wird FILREF mit der halben Differenz von FILREF und FILS
nachgeführt (Block 703). Bei jedem Nachführen wird FILREF
mit dem aktuellen FILS-Wert verglichen. Wird eine definier
te Genauigkeit erreicht (wird über Differenz von FILREF und
FILS erkannt), wird ein Zähler 704 inkrementiert. Die Höhe
des Zählerstands stellt ein Indiz für die Sicherheit des
Wertes FILREF dar. Wird ein hinreichend großer Zählerstand
erreicht (ZO), wird der Wert FILREF als gesichert angesehen
und festgeschrieben. Im Vergleicher 705 erfolgt hierzu ein
Vergleich des Zählerstands des Zählers 704 mit einer
Schwelle Z0. 707 ist eine Invertierung. 708 ist ein Schal
ter, der den Wert FILREF auf den Ausgang 605 weiterschal
tet, wenn der Zählerstand 704 hinreichend hoch ist. Im
Block 706 werden Geradeaussignal 405 und das Bestätigungs
signal aus dem Vergleicher 705 UND verknüpft, um den Schal
ter 701 betätigen zu können. Auch nach dem Festschreiben
von FILREF wird bei wiederkehrenden Genauigkeitsbestätigun
gen der Zähler weiter inkrementiert, um eine zunehmende
Fehlerresistenz zu erreichen. Wenn die Geradeauserkennungs
kriterien erfüllt sind, die Genauigkeitsschwelle aber deut
lich unterschritten wird, wird der Zähler 704 dekremen
tiert. Die Zählweise kann hysteresebehaftet sein, bei
spielsweise indem das Dekrementieren langsamer als das In
krementieren erfolgt (Dekrement = Inkrement/3). Unter
schreitet der Zähler ZO, kann FILREF wieder geändert wer
den.
Um unterschiedliche Fahrsituationen statistisch bewerten zu
können, kann das Inkrementieren bzw. Dekrementieren des
Zählers 704 zusätzlich zeitlich begrenzt sein. Die Anzahl
der Änderungen des Zählers 704 in einem definierten Zeitin
tervall kann begrenzt sein, beispielsweise auf 2× in einem
Zeitintervall von ca. 2-12 s. Überschreitet der Zählerstand
die Bestätigungsschwelle Z0, kann auf ein größeres Zeitra
ster, etwa 10-20 s, umgeschaltet werden, indem der Zähler
begrenzt oft, beispielsweise nur einmal, inkrementiert bzw.
dekrementiert werden darf.
Als Ergebnis des Querabgleichs erscheint ein bestätigter
Wert von FILREF am Ausgang 605, also letztlich ein sich aus
FILS ergebender Wert.
In den Komponenten 602 und 603 der Fig. 6 können die weiter
oben erwähnten Formeln implementiert sein, um die Werte Kv1
bis Kv4 zu ermitteln. So kann beispielsweise die Komponente
602 die Größen Kv1 und Kv4 ausgeben, Komponente 603 gäbe
dann Kv2 und Kv3 aus. Somit werden von der Komponente 604
die Werte Kv1, Kv2, Kv3, Kv4 und FILREF empfangen. Daraus
können, wie nachfolgend beschrieben, die Korrekturfaktoren
K1, K2, R3 und K4 für die Räder 101 bis 104 bzw. deren Rad
geschwindigkeiten ermittelt werden.
Grundsätzlich gilt, daß die beiden individuell vorgenomme
nen Längsabgleiche über den einmal vorgenommenen Querab
gleich zueinander in Beziehung gesetzt werden können, so
daß schließlich die gestellte Forderung, wonach die Ge
schwindigkeiten aller Räder paarweise miteinander ver
gleichbar sein sollen, erfüllt werden kann. Darüber hinaus
können weitere Forderungen bestehen: Beispielsweise kann es
wünschenswert sein, die Räder auf das am langsamsten dre
hende Rad abzugleichen. Hierfür kann das nachfolgend be
schriebene Verfahren verwendet werden. Es bezieht sich auf
das Beispiel eines heckgetriebenen Fahrzeugs. Soll es auf
ein frontgetriebenes Fahrzeug angewendet werden, wären die
Indizes zwischen Vorderachse und Hinterachse zu vertauschen
(1 mit 4 und 2 mit 3).
vergleicht man die Differenz von Kv1 und Kv2 mit dem Wert
FILREF, kann darauf erkannt werden, auf welcher Seite die
seitenweise korrigierten Radgeschwindigkeiten größer sind
und um welchen Betrag, nämlich um Kv2 - Kv1 - FILREF. Die
endgültigen Korrekturwerte K1 bis K4 ergeben sich unter Be
rücksichtigung dieses Korrekturbetrags zu:
Hilfsgröße: DIF = Kv2 - Kv1 - FILREF.
Hilfsgröße: DIF = Kv2 - Kv1 - FILREF.
Wenn DIF < 0:
K1 = Kv1
K4 = Kv4
K2 = Kv2 - |DIF|
K3 = Kv3 - |DIF|
K1 = Kv1
K4 = Kv4
K2 = Kv2 - |DIF|
K3 = Kv3 - |DIF|
Wenn DIF < 0:
K1 = Kv1 - |DIF|
K4 = Kv4 - |DIF|
K2 = Kv2
K3 = Kv3.
K1 = Kv1 - |DIF|
K4 = Kv4 - |DIF|
K2 = Kv2
K3 = Kv3.
Die so gewonnenen Korrekturwerte K1 bis K4 können in der
Korrektureinrichtung 240 als Korrekturfaktoren zur multi
plikativen Korrektur der durch die Radsensoren ermittelten
Geschwindigkeitswerte verwendet werden. Wenn letztere als
V1 bis V4 und die jeweils korrigierten Werte mit Vk1 bis
Vk4 bezeichnet werden, so gilt
Vk1 = V1 × K1 / C,
Vk2 = V2 × K2 / C,
Vk3 = V3 × K3 / C,
Vk4 = V4 × K4 / C,
wobei C eine Normierungskonstante ist.
Vk1 = V1 × K1 / C,
Vk2 = V2 × K2 / C,
Vk3 = V3 × K3 / C,
Vk4 = V4 × K4 / C,
wobei C eine Normierungskonstante ist.
Als ein erstes zahlenmäßiges Beispiel wird angenommen, daß
bei einem Querabgleich auf der rechten Fahrzeugseite eine
im Vergleich zur linken Seite um 3% kleinere Radgeschwin
digkeit gemessen wurde (aufgrund größerer Reifendurchmes
ser). Die Längsabgleiche haben jeweils gleiche Geschwindig
keiten vorne rechts und hinten rechts bzw. vorne links und
hinten links ergeben. FILREF ist demnach 3%, Kv1 bis Kv4
seien jeweils 1000.
FILREF wird auf die gleiche Basis bezogen wie die vorläufi
gen Korrekturfaktoren Kv1 bis Kv4. Wenn diese Basis bei
spielsweise wie oben genannt 1000 ist, ergibt sich FILREF
zu 30. Aus den angegebenen Gleichungen ergeben sich die re
sultierenden Korrekturwerte K2 = K3 = 1000 und K1 = K4 =
970.
In einem zweiten Beispiel für ein heckgetriebenes Fahrzeug
werden aufgrund von Reifendurchmesserabweichungen unter
schiedliche Radgeschwindigkeiten gemessen. In Relation zur
minimalen Radgeschwindigkeit ist V1 (vorne links) um 5%
größer, V4 (hinten links) um 3% größer. Über den Längsab
gleich links ergibt sich Kv1 = 980, Kv4 gleich 1000, Kv2 =
Kv3 = 1000. Im Querabgleich ergibt sich FILREF zu 5% bzw.
(normiert auf 1000) zu 50. Die Korrekturwerte ergeben sich
dann zu K1 = 950, K2 = K3 = 1000 und K4 = 970.
Mit den oben beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen ist
es möglich, Korrekturwerte, insbesondere Korrekturfaktoren,
zur Korrektur gemessener Radgeschwindigkeiten schnell und
zuverlässig zu ermitteln. Dadurch erhöht sich die Zuverläs
sigkeit der Regelmaßnahmen, die bezugnehmend auf die korri
gierten Radgeschwindigkeiten getroffen werden.
Es wird ebenso möglich mit den korrigierten Radgeschwindig
keiten der nicht angetriebenen oder der als nichtangetrie
ben angesehenen Achse die geometriebedingten Geschwindig
keitsdifferenzen bei Kurvenfahrt auszuwerten und eine Quer
beschleunigungsberechnung durchzuführen.
Claims (35)
1. Verfahren zum Ermitteln von Korrekturwerten für die
Radgeschwindigkeiten eines Fahrzeugs, mit dem Schritt
Ermitteln der Radgeschwindigkeiten der Räder des
Fahrzeugs während der Fahrt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs
gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachsen und
zumindest eine Fahrzeugseite ausgewertet werden, und
nach Maßgabe der Auswertungsergebnisse Korrekturwerte
für die einzelnen Räder des Fahrzeugs ermittelt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gruppenweise Auswertung für die Räder der nicht
angetriebenen Achse und für die Räder der linken
Fahrzeugseite und der rechten Fahrzeugseite erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die gruppenweise Auswertung für
Radgeschwindigkeiten bezugnehmend auf
Radgeschwindigkeitswerte erfolgt, die während eines
Fahrzustands ermittelt werden, in dem für die
Auswertung der Radgeschwindigkeitswerte der
betrachteten Gruppe günstige Bedingungen vorliegen.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß gruppiert nach Fahrzeugachsen
diejenigen ermittelten Radgeschwindigkeiten der Räder
des Fahrzeugs ausgewertet werden, die während einer
Geradeausfahrt des Fahrzeugs ermittelt werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß gruppiert nach Fahrzeugseiten
diejenigen Radgeschwindigkeiten der Räder des
Fahrzeugs ausgewertet werden, die während des
ausgekuppelten Zustandes ermittelt werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß gruppiert nach Fahrzeugseiten
diejenigen Radgeschwindigkeiten der Räder des
Fahrzeugs ausgewertet werden, die während eines
Fahrzustandes ermittelt werden, in dem das
Antriebsmoment oder die Fahrzeugbeschleunigung positiv
ist und die Geschwindigkeit des Rades an der
angetriebenen oder als angetrieben angesehenen Achse
kleiner ist als die Geschwindigkeit des Rades an der
nicht angetriebenen oder als nicht angetrieben
angesehenen Achse, oder während eines Fahrzustands, in
dem das Antriebsmoment oder die Fahrzeugbeschleunigung
negativ ist und die Geschwindigkeit des Rades an der
angetriebenen oder als angetrieben angesehenen Achse
größer ist als die Geschwindigkeit des Rades an der
nicht angetriebenen oder als nicht angetrieben
angesehenen Achse.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die für die nach Fahrzeugseiten
gruppierte Auswertung herangezogenen
Radgeschwindigkeiten zu anderen Zeiten ermittelt
werden können als die für die nach Fahrzeugachsen
gruppierte Auswertung herangezogenen
Radgeschwindigkeiten.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die gruppenweise Auswertung von
Radgeschwindigkeiten die Quotientenbildung und/oder
die Differenzbildung und/oder die paarweise Normierung
der Radgeschwindigkeiten der Räder dieser Gruppe
umfaßt.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für ein Rad, vorzugsweise für das
am langsamsten drehende Rad, ein Korrekturwert gewählt
wird und bezugnehmend darauf und nach Maßgabe der
Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die übrigen
Räder des Fahrzeugs ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für jede Fahrzeugseite für eines
der Räder, vorzugsweise für das langsamer drehende,
ein vorläufiger Korrekturwert gewählt wird und für das
jeweils andere Rad an dieser Seite ein vorläufiger
Korrekturwert nach Maßgabe der an dieser Seite
ermittelten Radgeschwindigkeiten ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß aus den vorläufigen Korrekturwerten nach Maßgabe
der an einer Achse ermittelten Radgeschwindigkeiten
die endgültigen Korrekturwerte ermittelt werden.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ermittlung der
Radgeschwindigkeit eines Rades die Messung der
Drehgeschwindigkeit des Rades mittels eines Radsensors
und ggf. die anschließende Filterung der gemessenen
Werte umfaßt.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche und nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geradeausfahrt des Fahrzeugs durch Auswerten des
zeitlichen Verlaufs des Unterschieds der
Radgeschwindigkeiten der Räder vorzugsweise der nicht
angetriebenen Achse des Fahrzeugs erkannt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Auswertung des zeitlichen Verlaufs des
Unterschieds der Radgeschwindigkeiten das
Unterschiedssignal über einen ersten Tiefpaß mit einer
ersten Zeitkonstante und parallel dazu über einen
zweiten Tiefpaß mit einer zweiten Zeitkonstante, die
höher ist als die erste Zeitkonstante, geführt wird,
wobei überprüft wird, ob der Betrag der Differenz der
Ausgangssignale beider Filter kleiner als ein
Schwellenwert ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Zeitkonstante im Bereich zwischen 10 und
100 ms liegt.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Zeitkonstante den 5-
bis 15-fachen Wert der ersten Zeitkonstante hat.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwellenwert mit steigender
Fahrzeuggeschwindigkeit sinkt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß überprüft wird, ob innerhalb einer
Torzeit der Betrag der Differenz der Ausgangssignale
beider Filter den Schwellenwert immer oder zumindest
ausreichend lange unterschreitet, und daß dann, wenn
dieses Kriterium erfüllt ist, auf eine Geradeausfahrt
erkannt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erkennung der Geradeausfahrt
außerdem der zeitliche Verlauf des Ausgangssignals des
zweiten Tiefpasses dahingehend überprüft wird, ob es
innerhalb einer Torzeit einen Schwellenwert immer oder
ausreichend lange unterschreitet.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die gruppenweise Auswertung für die
Räder einer Achse fortlaufend erfolgt, indem bei
erkannter Geradeausfahrt das Ausgangssignal des zweiten
Tiefpasses als ein das Ergebnis der Auswertung
vorläufig darstellender Referenzwert gespeichert wird,
der Referenzwert mit aktuellen Ausgangssignalen des
zweiten Tiefpasses verglichen wird und bei
Unterschieden der Referenzwert dem aktuellen Signalwert
mit einem Anteil des Unterschieds nachgeführt wird,
wobei außerdem dann, wenn der Unterschied innerhalb
eines bestimmten Zeitraumes ausreichend klein war, ein
Bestätigungssignal erzeugt wird, das zur Freigabe des
gespeicherten Referenzwertes verwendet wird.
21. Verfahren zur Bestimmung der Radgeschwindigkeiten
eines Fahrzeugs, mit den Schritten
Messen der Radgeschwindigkeiten mit Radsensoren,
für jedes Rad Ermitteln eines Korrekturwerts für die
an diesem Rad gemessene Radgeschwindigkeit mit einem
Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, und
Korrigieren der gemessenen Radgeschwindigkeiten mit
den entsprechenden Korrekturwerten.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwerte Korrekturfaktoren sind, mit
denen die gemessenen Radgeschwindigkeiten
multipliziert werden.
23. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche und nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fahrzustand mit den für die Auswertung der Rad
geschwindigkeitswerte der betrachteten Gruppe
günstigen. Bedingungen anhand von korrigierten
Radgeschwindigkeitswerten ermittelt wird, wobei die
Korrektur mit früher ermittelten Korrekturwerten
erfolgt.
24. Vorrichtung zum Ermitteln von Korrekturwerten für die
Radgeschwindigkeiten eines Fahrzeugs, mit
Radsensoren (111-114) zum Ermitteln der
Radgeschwindigkeiten der Räder (101-104) des
Fahrzeugs während der Fahrt,
gekennzeichnet durch
eine Ermittlungseinrichtung (230, 601-607), die die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachse und zumindest eine Fahrzeugseite auswertet und
nach Maßgabe der Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die einzelnen Räder des Fahrzeugs ermittelt.
eine Ermittlungseinrichtung (230, 601-607), die die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachse und zumindest eine Fahrzeugseite auswertet und
nach Maßgabe der Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die einzelnen Räder des Fahrzeugs ermittelt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlungseinrichtung (230, 601-607) eine
Einrichtung (601) für die gruppenweise Auswertung der
Radgeschwindigkeiten der Räder der nicht angetriebenen
Achse und je eine Einrichtung (602, 603) für die
gruppenweise Auswertung der Radgeschwindigkeiten der
Räder der linken Fahrzeugseite und der rechten
Fahrzeugseite aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, gekennzeichnet
durch eine Zustandserkennungseinrichtung (210, 401-
410), die einen Fahrzustand ermittelt, in dem für die
gruppenweise Auswertung von Radgeschwindigkeiten
günstige Bedingungen für die Radgeschwindigkeitswerte
der betrachteten Gruppe vorliegen.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustandserkennungseinrichtung (210, 401-410)
eine Erkennungseinrichtung (401-410) für die
Geradeausfahrt des Fahrzeugs aufweist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zustandserkennungseinrichtung
(210, 401-410) eine Erkennungseinrichtung für den
ausgekuppelten Zustand im Fahrzeug aufweist.
29. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (601-
603) zur gruppenweise Auswertung von
Radgeschwindigkeiten eine Vorrichtung (401) zur
Quotientenbildung und/oder zur Differenzbildung
und/oder zur paarweise Normierung der
Radgeschwindigkeiten der Räder dieser Gruppe umfaßt.
30. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche und
nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erkennungseinrichtung für die Geradeausfahrt des
Fahrzeugs zumindest einen Tiefpaß (402, 403) aufweist,
mit dem der Wert des Unterschieds der Radgeschwin
digkeiten einer Achse bewertet wird.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erkennungseinrichtung für die Geradeausfahrt
einen ersten Tiefpaß (402) mit einer ersten
Zeitkonstante und einen zweiten Tiefpaß (403) mit
einer zweiten Zeitkonstante, die höher ist als die
erste Zeitkonstante, geführt wird, aufweist, und eine
Überprüfungseinrichtung, die die Abweichung der
Ausgangssignale beider Filter überprüft.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Zeitkonstante im Bereich zwischen 10 und
100 ms liegt.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Zeitkonstante den 5-
bis 15-fachen Wert der ersten Zeitkonstante hat.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 33,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (505, 506), die
überprüft, ob innerhalb einer Torzeit der Betrag der
Differenz der Ausgangssignale beider Filter den
Schwellenwert immer oder zumindest ausreichend lange
unterschreitet.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 34,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (507, 508), die
den zeitliche Verlauf des Ausgangssignals des zweiten
Tiefpasses (403) überprüft.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19832483A DE19832483A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-07-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Korrekturwerten für Radgeschwindigkeiten |
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