DE19822336A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines atmosphärischen, insbesondere vollvormischenden Gasbrenners - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines atmosphärischen, insbesondere vollvormischenden GasbrennersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines atmosphärischen, insbesondere vollvormischenden, Gasbrenners (10) für ein Heizgerät mit mindestens einem Mischrohr (12) für ein Brenngas-Luft-Gemisch sowie mit mindestens einer der Mischrohröffnung (22) zugeordneten Brenngasdüse (36, 36a), durch die ein Brenngasstrom in das Mischrohr (12) injiziert wird, wobei Verbrennungsluft durch den Impuls des Brenngasstroms in das Mischrohr (12) mitgerissen wird. Es wird vorgeschlagen, daß zusätzlich zum Brenngasstrom ein Luftstrom über die Mischrohröffnung (22) in das Mischrohr (12) injiziert wird. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Verbrennung in allen Betriebszuständen des Gasbrenners mit Luftüberschuß erfolgen kann, bei einer gleichzeitig kompakten und raumsparenden Bauweise des Gasbrenners.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer
Vorrichtung zum Betreiben eines atmosphärischen,
insbesondere vollvormischenden Gasbrenners nach der Gattung
der Hauptansprüche. Aus der DE 196 28 710 A1 ist es bekannt,
bei einem vollvormischenden atmosphärischen Brenner den
Modulationsbereich zu erweitern, indem Zusatzluft über ein
Gebläse am Ende der Mischrohre, d. h. in der Nähe der
Brenneroberfläche eingebracht wird. Weiterhin ist aus dem
Stand der Technik bekannt (DE 195 40 772 A1), zur Erhöhung
der Primärluftansaugung für einen atmosphärischen Gasbrenner
eine Düsenanordnung vorzusehen, bei der über mehrere
Gasdüsen der Brennstoff in ein Mischrohr injiziert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglichen auf einfache Art und Weise eine
Variation des Brennstoff-Luftverhältnisses, die zum
Ausgleich von Veränderungen des Brennstoff-Luftverhältnisses
über dem Modulationsbereich und/oder zur Anpassung des
Gasbrenners an verschiedene Brennstoffe ohne Düsenwechsel
eingesetzt werden kann. Durch den zusätzlich in das
Mischrohr eingedüsten Luftstrahl wird weitere Umgebungsluft
mitgerissen; diese Luftimpuls- Unterstützung führt zu einer
vorteilhaften Anhebung der Primärluftzahl λ, ohne den
Bauraum des Gasbrenners, insbesondere die Düsen- und
Mischrohranordnung vergrößern zu müssen. Damit wird ein
kompakter Gasbrenner zur Verfügung gestellt, bei dem eine
adaptive Anpassung der Primärluftansaugung möglich wird.
Durch die Merkmale der Unteransprüche sind vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen
Anordnung eines Gasbrenners möglich.
Im modulierenden Betrieb eines atmosphärischen Gasbrenners
mit Vollvormischung nimmt bei kleiner werdender Last das
Luftverhältnis zu, weil sich der Injektorwirkungsgrad wegen
des verringerten Massendurchsatzes verbessert. Daher wird
vorgeschlagen, die zusätzliche Verbrennungslufteindüsung
über die Luftdüse in Abhängigkeit von der Brennerbelastung
zu regeln.
Der Luftstrom wird durch ein Gebläse bzw. Lüfter gefördert.
Dem Gebläse ist eine Luftdrossel vorgeschaltet, mit deren
Hilfe die Luftstrommenge gesteuert werden kann. Damit wird
der Einsatz eines einfachen Gebläses mit Konstant-Drehzahl
möglich.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausführung des Gasbrenners
ist zur Eindüsung des Luftstroms in die Mischrohröffnung
vorgesehen, daß die Luftdüse exzentrisch ober- oder
unterhalb der Gasdüse angeordnet ist, dergestalt, daß die
Luftdüsen-Längsachse die Mischrohr-Längsachse unter einen
vorzugsweise spitzen Winkel schneidet.
In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform ist die
Luftdüse als eine koaxial zur zentralen Gasdüse angeordnete
Ringdüse ausgebildet. Damit der aus der Ringdüse austretende
Luftstrom den aus der zentralen Düse austretenden
Brenngasstrom nicht behindert, wird vorgeschlagen, daß die
Austrittsöffnung der Ringdüse gegenüber der zentralen Düse
axial zurückversetzt ist.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung schematisch dargestellt und in der folgenden
Beschreibung näher erläutert. Fig. 1 zeigt den
schematischen Gesamtaufbau des Gasbrennersystems, Fig. 2a
eine Schnittdarstellung, Fig. 2b eine Seitenansicht und
Fig. 2c eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles A in Fig.
2b im Injektionsbereich des Gasbrenners nach einem ersten
Ausführungsbeispiel und Fig. 3 zeigt eine Teil-
Schnittdarstellung im Injektionsbereich des Gasbrenners nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt einen atmosphärischen Gasbrenner 10 für ein
Heizgerät mit parallel nebeneinander angeordneten
Mischrohren 12, die gemeinsam von einer z. B. aus Edelstahl
bestehenden Brennerplatte 14 überdeckt sind. Die
Brennerplatte 14 verfügt über eine Anzahl von
Brenneraustrittsöffnungen 16, aus denen das Brenngas-
Luftgemisch austritt und über eine nicht dargestellte
Zündeinrichtung entzündet wird. Den Mischrohren 12 des
atmosphärisch betriebenen Gasbrenners 10 wird über eine
Gasarmatur 18 und über eine entsprechende Leitung 20
Brenngas unter Druck zugeführt. Wie insbesondere Fig. 2a
und Fig. 3 verdeutlichen, weist jedes Mischrohr 12 eine
injektorartig aufgeweitete Eingangsöffnung 22 auf, wobei die
sich diffusorartig erweiternden zylindrischen Mischrohre 12
in eine Mischkammer 24 einmünden. Zur Unterstützung der
Primärluftansaugung im Eingangsbereich der Mischrohre 12 ist
eine im nachfolgenden näher beschriebene
Luftfördereinrichtung vorgesehen. Über ein Gebläse 26 und
über eine zentrale Luftleitung 28 wird zusätzlich
Verbrennungsluft zu den Eingangsöffnungen 22 der Mischrohre
12 gefördert. Zur Regelung der Verbrennungsluftmenge ist in
der Luftleitung 28 eine Luftdrossel 30 vorgesehen. Über eine
im Abgasraum des Heizgeräts angeordnete Lambda-Sonde 32 wird
eine Regelung der Luftzahl λ ermöglicht. Die Lambda-Sonde
32, die Gasarmatur 18 sowie das Gebläse 26 und die
Luftdrossel 30 stehen über entsprechende
Verbindungsleitungen mit einem Steuergerät 34 des Heizgeräts
in Verbindung.
Fig. 2 zeigt eine erste Ausführung für das kombinierte
Brenngas/Verbrennungsluft-Düsensystem. Dabei sind
Brenngasdüsen 36 zentrisch zu den Mischrohröffnungen 22 und
von diesen beabstandet, angeordnet. Oberhalb der
Brenngasdüsen 36 sind an der Luftverteilerleitung 28
Luftdüsen 38 angeordnet, deren Längsachsen die Mischrohr-
Längsachsen unter einem spitzen Winkel schneiden.
Bei entsprechender Auslegung des Austrittsquerschnitts der
Gasdüsen 36 und deren Abstände zu den Mischrohren 12 und bei
einer entsprechenden Ausgestaltung der Mischrohröffnungen 22
werden über das Steuergerät 34 die Brenngasströme zu den
Brenngasdüsen 36 und die Luftströme zu den Luftdüsen 38 so
aufgeteilt, daß sich die gewünschte Luftzahl λ ergibt, die
damit über den gesamten Modulationsbereich des Gasbrenners
10 konstant gehalten werden kann. Die eigentliche
Leistungssteuerung des Gasbrenners erfolgt auf herkömmliche
Art und Weise, indem eine der Wärmeanforderung entsprechende
Brenngasmenge über die Brenngasdüsen 36 in die Mischrohre 12
eingedüst wird. Durch den über die Mischrohröffnungen 22
unter Druck eingedüsten Brenngasstrom wird die für die
Verbrennung erforderliche Verbrennungsluft mitgerissen. Mit
zunehmender Brennerbelastung verschlechtert sich jedoch der
Injektorwirkungsgrad der Mischrohre 12, so daß unter
Umständen die Verbrennung unvollständig, d. h. ohne
Luftüberschuß, erfolgt. Um dem entgegenzuwirken, wird in
diesen Betriebszuständen zusätzlich über die Luftdüsen 38
Verbrennungsluft in die Mischrohre 12 injiziert. Dadurch,
daß die Luft unter Druck eingedüst wird, unterstützt der
Luftaustrittsimpuls die Förderwirkung für die gesamte
Verbrennungsluft. Entsprechende Luftzahländerungen, die
unter anderem auch durch einen Gasartenwechsel verursacht
werden können, werden durch die im Abgasweg angeordnete
Lambda-Sonde 32 erfaßt, und ausgeregelt. Dabei ist das
System so ausgelegt, daß selbst im Nennlastbetrieb des
Gasbrenners die Verbrennung bei einem Brenngas mit hoher
Wobbezahl und damit hohem Verbrennungsluftbedarf (z. B.
Erdgas H) überstöchiometrisch erfolgt, so daß die sich bei
einem Gasartenwechsel auf ein Brenngas mit geringerem
Verbrennungsluftbedarf (z. B. Erdgas L) ergebende
Luftzahlerhöhung durch eine entsprechende Reduzierung der
Luftzufuhr über die Luftdüsen 38 auf einen optimalen
Luftzahlwert heruntergeregelt wird.
In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform eines
kombinierten Brenngas/Verbrennungsluft-Düsensystems
dargestellt, wobei gleiche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Brenngasdüsen 36a konzentrisch von Ringdüsen 38a
umgeben, über die die zusätzliche Verbrennungsluftzufuhr
erfolgt. Die Ringdüsen 38a sind gegenüber den Brenngasdüsen
36a in Strömungsrichtung des Brennstoffs bzw. der
Verbrennungsluft axial zurückversetzt. Die Gasarmatur 18
weist ein Regelventil 40 sowie zwei dem Regelventil 40
vorgeschaltete Sicherheitsventile 42, 44 auf, wobei die
beiden letztgenannten unter anderem bei einer Abschaltung
des Gasbrenners 10 die Dichtheitskontrolle übernehmen. Die
Aufteilung der Brenngasströme bzw. Verbrennungsluftströme
kann dabei auf die gleiche Art und Weise erfolgen, wie es im
ersten Ausführungsbeispiel beschrieben wurde.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betreiben eines atmosphärischen,
insbesondere vollvormischenden Gasbrenners für ein Heizgerät
mit mindestens einem Mischrohr für ein Brenngas-Luft-Gemisch
sowie mit mindestens einer der Mischrohröffnung zugeordneten
Brenngasdüse, durch die ein Brenngasstrom in das Mischrohr
injiziert wird, wobei Verbrennungsluft durch den Impuls des
Brenngasstroms in das Mischrohr mitgerissen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Brenngasstrom ein
Luftstrom über die Mischrohröffnung (22) in das Mischrohr
(12) eingedüst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des Luftstroms in Abhängigkeit von der geforderten
Brennerleistung geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftstrom durch ein Gebläse bzw. Lüfter (26)
gefördert wird.
4. Atmosphärischer, insbesondere vollvormischender
Gasbrenner für ein Heizgerät mit mindestens einem Mischrohr
für ein Brenngas-Luft-Gemisch sowie mit mindestens einer der
Mischrohröffnung zugeordneten Brenngasdüse und einer
Brenneroberfläche mit Austrittsöffnungen für das Brenngas-
Luft-Gemisch, ferner mit Mitteln zur Unterstützung der
Verbrennungsluftzufuhr, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Mischrohröffnung (22) eine Luftdüse (38, 38a)
angeordnet ist, mit deren Hilfe zusätzlich Luft in das
Mischrohr (12) injiziert wird.
5. Gasbrenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftdüse (38) exzentrisch zur Mischrohröffnung (22)
ober- oder unterhalb der Brenngasdüse (36) angeordnet ist,
dergestalt, daß die Luftdüsen-Längsachse die Mischrohr-
Längsachse unter einen Winkel schneidet.
6. Gasbrenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftdüse (38a) als eine koaxial zur Brenngasdüse (36a)
angeordnete Ringdüse ausgebildet ist, wobei die Brenngasdüse
(36a) zentrisch zur Mischrohröffnung (22) ausgerichtet ist.
7. Gasbrenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Austrittsöffnung der Luftdüse (38a) gegenüber der
Brenngasdüse (36a) axial zurückversetzt ist.
8. Gasbrenner nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftströme zu den Luftdüsen (38,
38a) durch ein Gebläse bzw. Lüfter (26) gefördert wird,
wobei dem Gebläse (26) eine Luftdrossel (30) vorgeschaltet
ist, mit deren Hilfe die Luftstrommenge gesteuert werden
kann.
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