DE19818572C1 - Verfahren zum Unschädlichmachen einer Detonationsfront und Detonationssicherung - Google Patents
Verfahren zum Unschädlichmachen einer Detonationsfront und DetonationssicherungInfo
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Abstract
Zum Unschädlichmachen einer in einer Rohrleitung (1) geführten Detonationsfront (8, 8') mit Hilfe einer Flammensperre (5, 5'), wird die Detonationsfront (8, 8') so nahe an die einen gegenüber der Rohrleitung (1) größeren Durchmesser aufweisende Flammensperre (5, 5') geführt, daß die Detonationsfront (8, 8') so nahe an die einen gegenüber der Rohrleitung (1) größeren Durchmesser aufweisenden Flammensperre (5, 5') geführt wird, daß die Detonationsfront (8, 8') nur auf einen Teilbereich (9, 9', 9'') der Flammensperre (5, 5') auftrifft und daß die Detonationsfront (8, 8') so vor der Flammensperre (5, 5') expandiert wird, daß eine Deflagration entsteht, die mit niedrigerer Geschwindigkeit auf den äußeren Querschnitt der Flammensperre (5, 5') auftrifft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unschädlichmachen einer
in einer Rohleitung geführten Detonationsfront mit Hilfe einer
Flammensperre.
Die Erfindung betrifft ferner eine Detonationssicherung mit ei
nem zum Einbau in ein Rohrleitungs- bzw. Behältersystem geeigne
ten Gehäuse, in das wenigstens ein Rohrstutzen mit einem be
stimmten Rohrdurchmesser hineinragt und in dem eine den Flammen
durchtritt verhindernde Flammensperre angeordnet ist, deren
Durchmesser deutlich größer als der Rohrdurchmesser ist.
Die Ausbreitung einer Explosion eines zündfähigen Gasgemisches
in einem Behälter- bzw. Rohrleitungssystem kann als Detonation
oder Deflagration erfolgen. Bei der Detonation überlagern sich
die Flammenfront und die durch die Druckwelle der Explosion ge
bildete Stoßfront, während bei der Deflagration die Stoffwellen
der Flammenfront vorauseilen. Die Flammenfortpflanzungsgeschin
digkeit von Deflagrationen liegen bei einigen 100 m/s und die
Verbrennungsdrücke in Stoßrichtung bei bis zu 10 bar (bei einem
Ausgangsdruck der Gemische von 1 bar), während bei Detonationen
Flammenfortpflanzungsgeschwindigkeiten von mehreren 1.000 m/s
und Drücke in Stoßrichtung von bis zu 100 bar auftreten können.
Es ist bekannt, die zerstörerische Wirkung von Detonationen
durch Abschwächung bzw. Beendigung der Detonation zu vermeiden
und vorzugsweise die Detonation vor dem Auftreffen auf die Flam
mensperre in eine Deflagration zurückzuführen. Häufig werden
daher sogenannte "Detonationsbremsen" bzw. "Detonationsstoßfän
ger" mit einer Flammensperre kombiniert. Die Flammensperre weist
eine Vielzahl enger und langer Spalte auf, in denen die Flamme
so stark abgekühlt wird, daß sie zum Erlöschen kommt.
Eine Detonationssicherung bestehend aus einer Detonationsbremse
und einer Flammensperre ist durch die DE-PS 11 92 980 bekannt.
Die sich durch eine Rohrleitung fortpflanzende Detonationsfront
wird bei der bekannten Vorrichtung durch die konvexe Außenseite
einer kreiszylindrisch ausgebildeten Wand aufgeteilt und gelangt
in einen Expansionsraum mit einem gegenüber der Rohrleitung ver
größerten Volumen. Die aufgeteilte Detonationsfront kann erst
nach mehreren Umlenkungen gegen die Flammensperre laufen, die in
einem Ausgangsstutzen befestigt ist, der um 90° gegenüber der
Rohrleitung abgewinkelt ist, in der sich die Detonation ur
sprünglich ausgebreitet hat. Die mehreren Umlenkungen werden
dadurch erzeugt, daß eine zweite halbkreiszylindrische Wand mit
einem kleineren Durchmesser vorgesehen ist, wobei die zueinander
zeigenden freien Wandstücke einander überlappend angeordnet sind
und dadurch eine Art Labyrinth bilden. Bei diesen bekannten Vor
richtungen können die aufeinander zulaufenden Teil-Detonations
fronten eine Nachdetonation auslösen, insbesondere, wenn ungün
stige Gemischbedingungen vorliegen. Es ist daher erforderlich,
die Flammensperre so zu dimensionieren, daß sie auch in diesem
Fall eine sichere flammenlöschende Wirkung aufweist. Die flam
menlöschenden Spalte der Flammensperre müssen ausreichend lang
und ausreichend eng dimensioniert sein, wodurch jedoch für den
Normalbetrieb bei der Durchströmung des Betriebsmediums ein re
lativ hoher Druckverlust in Kauf genommen werden muß. Darüber
hinaus entsteht durch enge und lange Durchtrittsspalte ein er
höhter Wartungsaufwand.
Durch die DE 195 36 292 C2 ist es bekannt, die Detonationsfront
in eine Hauptfront und eine Nebenfront aufzuteilen und die
Hauptfront mit einer längeren Laufzeit in den Expansionsraum zu
leiten, so daß beim Eintritt der Hauptfront in den Expansions
raum dieser Verbrennungsgase der Nebenfront enthält. Die Auftei
lung der Detonationsfront in eine Hauptfront und eine Neben
front, wobei die Hauptfront eine längere Laufzeit bis zum Expan
sionsraum benötigt, erfordert ebenfalls Umlenkungen, die für ein
Mindestvolumen der nach diesem Verfahren realisierten
Detonationssicherung sorgen. Durch die Notwendigkeit eines vor
geschalteten Stoßfanges zumindest für die Hauptfront entsteht
darüber hinaus ein relativ hoher Fertigungsaufwand. Dies gilt
insbesondere dann, wenn die Detonationssicherung beidseitig
durch Detonationsfronten beaufschlagt werden kann und daher
beidseitig der Flammensperre mit einem Stoßfang ausgerüstet sein
muß.
Es wäre grundsätzlich möglich, als Detonationssicherung nur eine
Flammensperre ohne Stoßfang auszubilden. Um dabei eine ausrei
chende Zünddurchschlagssicherheit zu gewährleisten, müssen die
Spalte der Flammensperre lang und eng gewählt werden, wodurch
hohe Druckverluste durch die Flammensperre in Kauf genommen wer
den müssen. Bei Flammensperren mit geringeren Druckverlusten
kann nämlich die in die Flammensperre einlaufende Flammenfront
leichter unverbranntes Gemisch durch die Flammensperre schieben.
Dadurch entsteht in den flammenlöschenden Spalten in Richtung
der Flammenfortschreitung eine größere Strömungsgeschwindigkeit
und damit Turbulenz, welche die Verbrennungsgeschwindigkeit in
den flammenlöschenden Spalten erhöht und damit das Löschvermögen
und somit die Flammendurchschlagssicherheit reduziert. Wenn je
doch Flammensperren mit einer hohen Verdämmung, also einer hohen
Zünddurchschlagssicherheit aufgrund enger und langer Spalte rea
lisiert wird, entsteht der erhebliche betriebstechnische Nach
teil des hohen Druckverlustes.
Die vorliegende Erfindung geht somit von der Problemstellung
aus, eine Sicherung gegen Detonationen zu gewährleisten, die mit
einfachen und kostengünstig zu erstellenden Mitteln realisierbar
ist, keinen hohen Druckverlust für die durchströmenden Gase be
wirkt und dennoch eine hohe Zünddurchschlagssicherheit gewähr
leistet.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß ein
Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß
die Detonationsfront so nahe an die Flammensperre mit einem ge
genüber der Rohrleitung größeren Durchmesser geführt wird, daß
die Detonationsfront nur auf einen Teilbereich der Flammensperre
auftrifft und daß die Detonationsfront so vor der Flammensperre
expandiert wird, daß eine Deflagration entsteht, die auf den
äußeren Querschnitt der Flammensperre auftrifft.
In einer Weiterbildung dieses Verfahrens wird ein geringer Teil
der Detonationsfront in einen die Expansion bewirkenden Expan
sionsraum zur Vorverbrennung im Expansionsraum abgezweigt, um
durch vorverbrannte Gase das erneute Entstehen einer Detona
tionsfront im Expansionsraum zu verhindern.
Wenn aus Gründen eines gewünschten sehr niedrigen Druckverlustes
der Durchmesser der Flammensperre gegenüber dem Rohrdurchmesser
extrem groß ausgelegt werden muß, ist es zweckmäßig, die Deto
nationsfront in mehreren Teil-Detonationsfronten auf mehrere
Teilbereiche der Flammensperre zu leiten. Dadurch läßt sich auch
für den großen Durchmesserunterschied zwischen Rohrleitung und
Flammensperre im Normalbetrieb eine ausreichend gleichmäßige
Anströmung des Durchflußmediums auf die Gesamtfläche der Flam
mensperre erreichen.
Ausgehend von der oben genannten Problemstellung ist ferner eine
Detonationssicherung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Rohrstutzen unter Bildung
eines freien Zwischenraums bis nahe an die Flammensperre er
streckt, so daß eine durch den Rohrstutzen fortschreitende De
tonationsfront nur auf einen Teilbereich der Flammensperre
trifft und daß um den Rohrstutzen herum ein ausreichend großer
Expansionsraum ausgebildet ist, in dem sich nur eine Deflagra
tion ausbildet.
Durch die Erfindung ist es somit möglich, eine Detonationssiche
rung ohne einen eigenen Stoßfänger und nur mit einer Flammen
sperre auszubilden, ohne daß die Flammensperre zu hohen Druck
verlusten im Normalbetrieb führt. Der Kern der vorliegenden Er
findung besteht darin, die Detonationsfront nur in einem Teilbe
reich der Flammensperre auf diese auftreffen zu lassen, indem
die Detonationsfront mit einem Rohrstutzen sehr nahe an die
Flammensperre herangeführt wird. Dabei entsteht auf der einlau
fenden Seite der Flammensperre ein Expansionsraum, so daß die
Detonationsfront vor der Flammensperre im Expansionsraum durch
Sekundarzündung eine Deflagration entstehen läßt. Da die Flam
mensperre nur im Teilbereich von der Detonationsfront getroffen
wird, bietet sie für die Detonationsfront einen hohen Strömungs
widerstand. Die freie Querschnittsfläche der gesamten Flammen
sperre ist vorzugsweise gleich oder größer als der Rohrdurchmes
ser des Rohrstutzens.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das
Rohrleitungsstück so nahe an die Flammensperre herangeführt, daß
der von der Detonationsfront getroffene Teilbereich im wesentli
chen dem Rohrdurchmesser entspricht. Die Flammensperre hat dabei
vorzugsweise einen gesamten Durchmesser, der wenigstens dem Dop
pelten des Durchmessers des Teilbereichs entspricht, um im nor
malen Betrieb geringe Druckverluste zu erreichen.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung ist in Bezug
auf das Flammenlöschverhalten umso günstiger, je dichter das
Ende des Rohrstutzens an die Flammensperre herangeführt wird.
Eine untere Grenze für die Verringerung des freien Zwischenraums
zwischen dem Ende des Rohrstutzens und der Flammensperre ergibt
sich daraus, daß im normalen Betrieb der Gesamtquerschnit der
Flammensperre bei den üblichen, relativ geringen Strömungsge
schwindigkeiten noch ausreichend gleichmäßig angeströmt wird.
Unter Beachtung dieser Randbedingungen ist in bevorzugten Aus
führungsformen der erfindungsgemäßen Detonationssicherung der
freie Abstand zwischen dem Ende des Rohrstutzens und der Flam
mensperre größer/gleich einem Drittel und kleiner/gleich dem
Rohrdurchmesser.
Für einen vorzugsweise in einem zylindrisch ausgebildeten Innen
raum des Gehäuses, dessen Querschnitt etwa dem Querschnitt der
Flammensperre entspricht, ist die Länge des Innenraums auf der
Seite des Rohrstutzens bis zur Flammensperre vorzugsweise mehr
als dem 0,6fachen des Rohrdurchmessers und kann vorzugsweise
kleiner/gleich dem 2fachen des Rohrdurchmesser und kann, insbe
sondere bei Anwendung einer unten erläuterten Vorzündung, auf
bis auf die Hälfte des Rohrdurchmeser reduziert werden.
Der erfindungsgemäße Effekt des Auftreffens der Detonationsfront
auf den Teilbereich der Flammensperre, durch das die Flammen
sperre der Detonationsfront einen hohen Strömungswiderstand ent
gegensetzt, kann noch dadurch verstärkt werden, daß die Flammen
sperre im Teilbereich anders ausgebildet ist als in dem den
Teilbereich umgebenden Randbereich. Vorzugsweise ist dabei die
Flammensperre im Teilbereich mit engeren Spaltweiten ausgebildet
als im Randbereich, wobei zweckmäßigerweise die Spaltlänge der
Flammensperre aus produktionstechnischen Gründen über den gesam
ten Querschnitt gleich ist.
Die erfindungsgemäße Detonationssicherung kann im Rohrstutzen
mit gegen den Rohrdurchmesser kleinen Verbindungsöffnungen zum
den Rohrstutzen umgebenden Expansionsraum versehen sein, um
durch eine Vorzündung durch die Detonationsfront im Expansions
raum eine Vorverbrennung zu bewirken, so daß durch vorverbrannte
Gase einer Tendenz zur erneuten Ausbildung einer Detonations
front im Expansionsraum, insbesondere durch eine Reflektion an
der der Flammensperre entfernten Stirnwand des Expansionsraums,
wirkungsvoll entgegnet wird, so daß die Länge des Expansions
raums verringert werden kann.
Zur Aufteilung der Detonationsfront in mehrere Teil-Detonations
fronten kann die erfindungsgemäße Detonationssicherung eine
Mehrzahl von Rohrstutzen vor der Flammensperre aufweisen, wobei
die Mehrzahl der Rohrtutzen vorzugsweise rotationssymmetrisch
zur Mittelachse der Flammensperre angeordnet sind.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen
gen:
Fig. 1 - eine schematische Darstellung eines ersten Aus
führungsbeispiels der Erfindung mit einer gegen
eine Flammensperre anlaufenden Detonationsfront
Fig. 2 - die Darstellung gemäß Fig. 1 mit der Ausbreitung
einer Deflagration, die durch eine von der Deto
nationsfront initiierten Sekundärzündung entstan
den ist
Fig. 3 - die Ausführungsform gemäß Fig. 1 für einen nor
malen Betriebsfall mit Darstellung der Verteilung
des aus dem Rohrstutzen austretenden Durchflußme
diums auf die gesamte Fläche der Flammensperre
Fig. 4. - ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung die
analog dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
jedoch für beidseitig anlaufende Detonationsfron
ten ausgebildet ist
Fig. 5 - eine Darstellung gemäß Fig. 1 für ein drittes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 6 - die Darstellung gemäß Fig. 2 für ein viertes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 7 - eine Darstellung gemäß Fig. 1 für ein fünftes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 8 - eine Darstellung gemäß Fig. 3 für das fünfte
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 9 - eine Darstellung gemäß Fig. 1 für ein sechstes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 10 - eine Darstellung gemäß Fig. 3 für das sechste
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Detonationssicherung, die, wie
dies gestrichelt dargestellt ist, mit einem in eine Rohrleitung
1 einsetzbaren Gehäuse 2 ausgebildet ist. Das Gehäuse 2 ist an
beiden Enden an die Rohrleitung angeflanscht und bildet einen
Innenraum 3 des Gehäuses 2. In den Innenraum 3 ragt von einer
Seite ein die Rohrleitung 1 fortsetzender Rohrstutzen 4 hinein,
das vor einer mittig in dem Gehäuse 2 angeordneten Flammensperre
5 endet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Flam
mensperre 5 zwischen zwei Hälften 6 des Gehäuses durch Flansch
verbindungen 7 gehalten.
Fig. 1 zeigt eine durch den Rohrstutzen 4 anlaufende Detona
tionsfront 8, die auf einen Kernbereich als einen Teilbereich 9
der Flammensperre 5 trifft.
Fig. 2 verdeutlicht, daß der Rohrstutzen 4, der die Rohrleitung
1 fortsetzt, einen Durchmesser D aufweist und daß die Detona
tionsfront 8 praktisch mit dem Durchmesser D auf den Teilbereich
9 der Flammensperre 5 auftrifft, der somit auch etwa den Durch
messer D aufweist. Die Stoßwelle der Detonationsfront 8 trifft
auf den geringen Durchmesser D auf einen relativ hohen
Strömungswiderstand der Flammensperre 5, so daß die Detonations
front 8 von der Flammensperre 5 teilweise reflektiert bzw. beim
Eindringen in den Teilbereich der Flammensperre 5 zum Erlöschen
gebracht wird. In dem offenen Bereich zwischen dem Ende des
Rohrstutzens 4 und der Flammensperre 5 bewirkt die Detonations
front in einem Expansionsraum 13 des Gehäuses 6 eine Sekundär
zündung. Der Expansionsraum 13 erstreckt sich über eine Länge L1
von der Mündung des Rohrstutzens 4 zurück von der Flammensperre
5 weg. Aufgrund der Sekundarzündung entsteht in dem Expansions
raum 13 eine Deflagration, die mit einer wesentlich niedrigeren
Flammenfortpflanzungsgeschwindigkeit und geringerem Ver
brennungsdruck auf den äußeren Bereich der Flammensperre 5
trifft. Durch Reflektionen an den Wänden des Expansionsraums 13,
insbesondere an einer den Rohrstutzen 4 umgebenden ringförmigen
Stirnwand 10, könnte sich die Deflagration wieder in eine Deto
nationsfront ausbilden. Durch eine ausreichende Mindestlänge L1
wird dem entgegengewirkt, da die reflektierte und in eine Deto
nation überführte Deflagrationsfront dann auf bereits verbrann
tes Gemisch vor der Flammensperre 5 trifft und somit wirkungslos
wird.
Der freie Querschnitt der Flammensperre 5 entspricht mindestens
der Querschnittsfläche des Rohrstutzens 4 mit dem Rohrdurchmes
ser D oder ist größer, so daß für eine gemäß Fig. 3 nicht als
Detonationsfront 8, sondern als normale Strömung 11 durchqueren
des Gas kein wesentlicher Druckverlust durch die Flammensperre 5
entsteht.
Fig. 3 läßt erkennen, daß der freie Abstand L2 zwischen dem Mün
dungsende des Rohrstutzens 4 und der dem Rohrstutzen 4 zugewand
ten Oberfläche der Flammensperre 5 so gewählt ist, daß im norma
len Betrieb die Flammensperre 5 vom Durchflußmedium gleichmäßig
angeströmt wird. Dies ist der Fall, wenn die die Länge des Zwi
schenraums L2 größer/gleich einem Drittel und kleiner/gleich dem
Innendurchmesser D ist.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mit dem einzigen Unterschied,
daß auf beiden Seiten der Flammensperre 5 ein Rohrstutzen 4 vor
gesehen ist, so daß die in Fig. 4 dargestellte Detonationssi
cherung für von beiden Seiten auflaufende Detonationsfronten 8
geeignet ist.
Das in Fig. 5 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel der Er
findung unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Aus
führungsbeispiel dadurch, daß die Flammensperre 5' im Teilbe
reich 9' mit engeren Spaltweiten gefertigt ist, so daß die Flam
mensperre 5' der Detonationsfront 8 durch den verengten Teilbe
reich 9' noch einen höheren Strömungswiderstand entgegensetzt.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel, daß dem in
Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel im übrigen gleicht,
ist der Rohrstutzen 4 mit kleinen Verbindungsöffnungen 12 ver
sehen, durch die von der einlaufenden Detonationsfront 8 unmit
telbar nach dem Beginn des Gehäuses 2 ein Teil abgezweigt und
direkt in den Expansionsraum 13 geleitet wird, wo durch die Zün
dung des abgezweigten Teils der Detonationsfront 8 eine Vorver
brennung stattfindet, so daß verbrannte Gase im Expansionsraum
13 die Ausbildung einer Sekundärdetonation durch Reflektion ei
ner Deflagration an der Rückwand 10 des Gehäuses 2 unterbindet
unterbinden und dadurch die Länge L1 verringert werden kann.
Das in den Fig. 7 und 8 dargestellte fünfte Ausführungsbei
spiel sieht vor, die Flammensperre 5 gegenüber dem Durchmesser D
der Rohrleitung 1 extrem groß auszulegen, um im Normalbetrieb
einen sehr niedrigen Druckverlust durch die Flammensperre 5 zu
erhalten. Um im Normalbetrieb unter Einhaltung eines wirkungs
vollen Abstandes L2 eine ausreichend gleichmäßige Anströmung des
Durchflußmediums auf die Gesamtfläche der Flammensperre 5 einzu
stellen, sind mehrere Rohrstutzen 4' über den Querschnitt der
Flammensperre 5 verteilt angeordnet. Fig. 7 verdeutlicht, daß
dadurch eine in der Rohrleitung 1 anlaufende Detonationsfront
auf mehrere Teil-Detonationsfronten 8' verteilt wird, die auf
zugehörige Teilbereiche 9" der Flammensperre 5 auftreffen. Die
die Länge L1 des Expansionsraumes 13' begrenzende hintere Stirn
wand 10' wird dabei durch Wandstücke gebildet, die in Strömungs
richtung vor der Flammensperre 5 einen Verteilerraum 14 begren
zen, der sich ausgehend von dem Durchmesser D der Rohrleitung 1
auf den wirksamen Durchmesser der Flammensperre 5 erweitert und
in die Rohrstutzen 4' übergeht. Die in Fig. 7 dargestellte An
ordnung der Rohrstutzen 4' weist einen zentralen Rohrstutzen 4'
auf, der mit der Rohrleitung 1 fluchtet, jedoch einen etwas ge
ringeren Durchmesser als die Rohrleitung 1 aufweist. Vier weite
re Rohrstutzen 4' sind auf einem Radius um den zentralen Rohr
stutzen 4' herum gleich beabstandet angeordnet. Fig. 8 verdeut
licht den Normalbetrieb, in dem durch die Rohrstutzen 4' normale
Teilströmungen 11' hindurchtreten und sich gleichmäßig auf die
Querschnittsfläche der Flammensperre 5 verteilen.
Bei dem in den Fig. 9 und 10 dargestellten sechsten Ausfüh
rungsbeispiel fehlt gegenüber dem fünften Ausführungsbeispiel
ein zentraler Rohrstutzen 4'. Vielmehr sind lediglich zwei Rohr
stutzen 4' dargestellt, die sich beide in einem gleichen Abstand
zur Mittelachse des Gehäuses 2 bzw. der Flammensperre 5 befin
den. Auch mit dieser Anordnung werden Teil-Detonationsfronten 8'
(Fig. 9) bzw. normale Teilströmungen 11' (Fig. 10) ausgebil
det.
In der dargestellten bevorzugten Dimensionierung beträgt die
Länge L1 ≧ 0,5 D und ≦ 2 D und die Länge L2 zwischen ≧ 1/3 D und
≦ 1 D. Die Optimierung der Längen L1 und L2 hängt vom Druckver
lust durch die Flammensperre 5 ab.
Claims (16)
1. Verfahren zum Unschädlichmachen einer in einer Rohrleitung
(1) geführten Detonationsfront (8) mit Hilfe einer Flammen
sperre (5, 5'), dadurch gekennzeichnet, daß die Deto
nationsfront (8, 8') so nahe an die einen gegenüber der
Rohrleitung (1) größeren Durchmesser aufweisenden Flammen
sperre (5, 5') geführt wird, daß die Detonationsfront (8,
8') nur auf einen Teilbereich (9, 9', 9") der Flammensper
re (5, 5') auftrifft und daß die Detonationsfront (8, 8')
so vor der Flammensperre (5, 5') expandiert wird, daß eine
Deflagration entsteht, die auf den äußeren Querschnitt der
Flammensperre (5, 5') auftrifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
geringer Teil der Detonationsfront (8) in einen die Expan
sion bewirkenden Expansionsraum (13) zur Vorverbrennung in
Expansionsraum (13) abgezweigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Detonationsfront (8) in mehreren Teil-Detonations
fronten (8') auf mehrere Teilbereiche (9") der Flammen
sperre (5, 5') geleitet wird.
4. Detonationssicherung mit einem zum Einbau in ein Behäl
ter- und/oder Rohrleitungssystem (1) geeigneten Gehäuse
(2), in dem eine den Flammendurchtritt verhindernde Flam
mensperre (5, 5') angeordnet ist, deren Durchmesser deut
lich größer als der Rohrdurchmesser (D) ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Rohrstutzen (4, 4') un
ter Bildung eines freien Zwischenraums bis nahe an die
Flammensperre (5) erstreckt, so daß eine durch den Rohr
stutzen (4, 4') fortschreitende Detonationsfront (8, 8')
nur auf einen Teilbereich (9, 9') der Flammensperre (5,
5') trifft und daß um den Rohrstutzen (4, 4') herum ein
ausreichend großer Expansionsraum (13) zur Ausbildung
einer Deflagration vorhanden ist.
5. Detonationssicherung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der freie Abstand (L2) zwischen dem Ende des
Rohrstutzens (4, 4') und der Flammensperre (5, 5') nicht
größer als der Rohrdurchmesser (D) ist.
6. Detonationssicherung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der freie Abstand (L2) zwischen dem Ende
des Rohrstutzens (4, 4') und der Flammensperre (5, 5')
nicht kleiner als 1/3 des Rohrdurchmessers (D) ist.
7. Detonationssicherung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (3) des Gehäu
ses (2) zylindrisch ausgebildet ist und einen etwa dem
Querschnitt der Flammensperre (5, 5') entsprechenden
Querschnitt aufweist.
8. Detonationssicherung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Länge (L1) des Innenraums (3) auf der
Seite des Rohrstutzens (4, 4') bis zur Flammensperre (5,
5') nicht kleiner als das 0,5fache des Rohrdurchmessers
(D) ist.
9. Detonationssicherung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge (L1) des Innenraums (3) auf der
Seite des Rohrstutzens (4, 4') bis zur Flammensperre (5,
5') nicht größer als der doppelte Rohrdurchmesser (D) ist.
10. Detonationssicherung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Flammensperre (5') im Teilbe
reich (9') anders ausgebildet ist als in dem den Teilbe
reich (9') umgebenden Randbereich.
11. Detonationssicherung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Flammensperre (5') im Teilbereich (9') mit
engeren Spaltweiten ausgebildet ist als im Randbereich.
12. Detonationssicherung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Spaltlänge der Flammensperre (5, 5') über ih
ren gesamten Querschnitt gleich ist.
13. Detonationssicherung nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen (4) gegen den
Rohrdurchmesser (D) kleine Verbindungsöffnungen (12) zum
den Rohrstutzen (4) umgebenden Expansionsraum (13) auf
weist.
14. Detonationssicherung nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Flammensperre
(5, 5') Rohrstutzen (4, 4') vorgesehen sind.
15. Detonationssicherung nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Rohrstutzen
(4') vor der Flammensperrre (5, 5') angeordnet ist.
16. Detonationssicherung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Mehrzahl der Rohrstutzen (4') rotationssymme
trisch zur Mittelachse der Flammensperre (5, 5') angeordnet
ist.
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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