DE19801049A1 - Verwendung von Formamidinium-Salzen als Bleichaktivatoren - Google Patents
Verwendung von Formamidinium-Salzen als BleichaktivatorenInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft die Verwendung von Formamidinium-Salzen als
Bleichaktivatoren und Waschmittelzusammensetzungen, die diese Verbindungen als
Bleichaktivatoren enthalten.
Es ist bekannt, daß das Bleichvermögen peroxidischer Bleichmittel, wie Perborate,
Percarbonate, Persilicate und Perphosphate, verbessert werden kann, so daß die
Bleichwirkung bei niedrigeren Temperaturen einsetzt, etwa bei oder unter 60°C,
indem man die Vorstufen von bleichenden Peroxysäuren zusetzt, die oft als
Bleichaktivatoren bezeichnet werden.
Viele Substanzen sind nach dem Stand der Technik als Bleichaktivatoren bekannt.
Gewöhnlich handelt es sich dabei um reaktive organische Verbindungen mit einer
O-Acyl- oder N-Acyl-Gruppe, die in alkalischer Lösung zusammen mit einer Quelle
für Wasserstoffperoxid die entsprechenden Peroxysäuren bilden.
Repräsentative Beispiele für Bleichaktivatoren sind etwa N,N,N,N-Tetraacetyl
ethylendiamin (TAED), Glucosepentaacetat (GPA), Xylosetetraacetat (TAX),
Natrium-4-benzoyloxybenzolsulfonat (SBOBS), Natriumtrimethylhexanoyloxy
benzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril (TAGU), Tetraacetylcyansäure
(TACA), Di-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und 1-Phenyl-3-acetylhydantoin (PAH).
Es sei beispielsweise auf GB-A-836 988, GB-A-907 356, EP-A-0 098 129 und
EP-A-0 120 591 verwiesen.
Eine weitere Gruppe von Bleichaktivatoren sind Amidine bzw. davon abgeleitete
Salze der allgemeinen Formel
wobei Y für ein Halogenatom und HA für eine anorganische oder organische Säure
steht. Die Verwendung derartiger Aminderivate als Bleichaktivatoren in Wasch- und
Reinigungsmitteln ist beispielsweise in US 4 451 384 beschrieben. Nachteilig bei
der Verwendung dieser Verbindungen als Bleichaktivatoren sind allerdings starke
Farb- und Faserschädigungen am Waschgut.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Formamidiniumsalze einerseits
über eine sehr gute Bleichleistung verfügen, andererseits aber keine Farb- und
Faserschäden verursachen; dies stellt einen deutlichen Vorteil gegenüber dem
Stand der Technik dar. Auch liegen die beschriebenen Verbindungen als
Reinsubstanz in Form farbloser, gut wasserlöslicher Feststoffe vor, weshalb sie
besonders einfach handhabbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Formamidinium-Salzen der
allgemeinen Formel
als Bleichaktivator, wobei
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten,
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder <C = O Gruppen im Ring enthalten können und die durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido- Gruppen substituiert sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten,
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder <C = O Gruppen im Ring enthalten können und die durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido- Gruppen substituiert sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
Vorzugsweise bedeuten R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl,
C2-C4-Alkenyl, Phenyl oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 bilden zusammen mit
dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen fünf-, sechs- oder
siebengliedrigen Ring, oder R1 und R3 oder R2 und R4 bilden zusammen mit dem
Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen
Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom einen fünf-, sechs- oder
siebengliedrigen Ring.
Als Anion A kommt beispielsweise Chlorid, Bromid, Iodid, Fluorid, Sulfat,
Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Mono- und Di-
Hydrogenphosphat, Pyrophosphat, Metaphosphat, Hexafluorophosphat, Nitrat,
Methosulfat, Dodecylsulfat, Dodecylbenzolsulfonat, Tosylat, Phosphonat,
Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat, Ethansulfonat, Formiat, Acetat
oder Propionat in Frage.
Die Formamidinium-Salze sind auf einfachem Wege durch Umsetzung von
Harnstofferivaten mit geeigneten Halogenierungsmitteln wie z. B. Phosgen,
Oxaloylchlorid, Phosphorpenta- und trichlorid, Phosphoroxychlorid, sowie
entsprechenden Bromiden leicht zugänglich; derartige Reaktionen sind z. B. in
A. Marhold "Kohlensäurederivate", Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl),
H. Hagemann (Hrsg.), Bd. E 4 (1983), S. 671-677 und der dort zitierten
Literatur beschrieben.
Gegenstand der Erfindung sind auch bleichende Wasch- und Reinigungsmittel mit
einem Gehalt an Formamidinium-Salzen wie oben definiert. Diese Wasch- und
Reinigungsmittel enthalten neben einer Peroxyverbindung und dem Bleichaktivator
üblicherweise auch oberflächenaktive Verbindungen und weitere Inhaltsstoffe.
Geeignete Peroxyverbindungen sind Alkaliperoxide, organische Peroxide wie
Harnstoffperoxid, und anorganische Persalze, wie die Alkaliperborate,
-percarbonate, -perphosphate, -persilicat und -persulfate. Mischungen aus zwei
oder mehreren dieser Verbindungen sind ebenfalls geeignet. Besonders bevorzugt
sind Natriumperborat-Tetrahydrat und insbesondere Natriumperborat-Monohydrat.
Natriumperborat-Monohydrat ist wegen seiner guten Lagerbeständigkeit und seiner
guten Löslichkeit in Wasser bevorzugt. Natriumpercarbonat kann aus
Umweltschutzgründen bevorzugt sein. Alkylhydroperoxide sind eine weitere
geeignete Gruppe von Peroxyverbindungen. Beispiele für diese Stoffe sind
Cumolhydroperoxid und t-Butylhydroperoxid.
In derartigen Wasch- und Reinigungsmitteln kann der erfindungsgemäße
Bleichaktivator mit einem Gewichtsanteil von etwa 0,05 bis 20%, bevorzugt von 0,5
bis 10%, insbesondere von 1 bis 7,5% vorhanden sein, zusammen mit einer
Peroxyverbindung. Der Gewichtsanteil dieser Peroxyverbindungen beträgt
gewöhnlich von 1% bis 60%, bevorzugt von 4 bis 30%, insbesondere von 10 bis
25%.
In den Wasch- und Reinigungsmitteln können neben den erfindungsgemäßen
Bleichaktivatoren noch andere geeignete Bleichaktivatoren, wie beispielsweise
TAED, Tetraacetylglykoluril, Glucosepentaacetat, Natriumnonanoyloxybenzol
sulfonat, Benzolcaprolactam oder nitrilische Aktivatoren in einer Menge von 1 bis
10 Gew.-% vorhanden sein.
Die oberflächenaktiven Verbindungen können von Naturprodukten abgeleitet sein,
wie etwa Seife oder sind eine synthetische Verbindung aus der Gruppe der
anionischen, nichtionischen, amphoteren, zwitterionischen oder kationischen
oberflächenaktiven Substanzen, oder Mischungen aus diesen. Viele geeignete
Substanzen sind kommerziell erhältlich, und sind in der Literatur beschrieben,
beispielsweise in "Surface active agents and detergents", Vol. 1 und 2, von
Schwartz, Perry und Berch. Der Gesamtanteil der oberflächenaktiven Verbindungen
kann bis zu 50 Gew.-% betragen, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
insbesondere 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
Geeignete synthetische anionische oberflächenaktive Substanzen sind
Alkalimetallsalze organischer Sulfate und Sulfonate mit Alkylresten von etwa 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, wobei der Ausdruck "Alkyl" die Alkylsubstituenten höherer
Arylreste einschließt.
Beispiele für solche Sulfate und Sulfonate sind Natrium- und Ammoniumalkylsulfate,
speziell die durch Sulfatierung höherer (C8 bis C18) Alkohole erhaltenen Sulfate;
Natrium- und Ammoniumalkylbenzolsulfonate mit einem Alkylrest von C9 bis C20,
insbesondere lineare sekundäre Natriumalkylbenzolsulfonate mit einem Alkylrest
von C10 bis C15; Natriumalkylglycerinethersulfate, besonders die Ester der höheren,
von Talg- und Kokosnußöl abgeleiteten Alkohole; die Natriumsulfate und -sulfonate
der Kokosfettsäuremonoglyceride, Natrium- und Ammoniumsalze der
Schwefelsäureester höherer (C9 bis C18) oxalkylierter, insbesondere der mit
Ethylenoxid oxalkyierten Fettalkohole; die Reaktionsprodukte der Veresterung von
Fettsäuren mit Isethionsäure und nachfolgender Neutralisierung mit
Natriumhydroxid; Natrium- und Ammoniumsalze der Fettsäureamide des
Methyltaurins; Alkan-Monosulfonate wie diejenigen aus der Reaktion von Olefinen
(C8-C20) mit Natriumbisulfit und diejenigen aus der Reaktion von Paraffinen mit SO2
und Cl2 mit anschließender basischer Hydrolyse, wobei ein Gemisch verschiedener
Sulfonate entsteht; Natrium- und Ammoniumdialkylsulfosuccinate mit Alkylresten
von C7 bis C12 und Olefinsulfonaten, die bei der Reaktion von Olefinen,
insbesondere C10-C20-Olefinen, mit SO3 und nachfolgender Hydrolyse der
Reaktionsprodukte entstehen. Die bevorzugten anionischen Detergentien sind
Natriumalkylbenzolsulfate mit Alkylresten von C15-C18 und Natriumalkylethersulfate
mit Alkylresten von C16 bis C18.
Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Verbindungen, die
bevorzugt zusammen mit anionischen oberflächenaktiven Verbindungen benutzt
werden, sind insbesondere die Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden (gewöhnlich
Ethylenoxid) mit Alkylphenolen (Alkylreste von C5 bis C22), wobei die
Reaktionsprodukte im allgemeinen 5 bis 25 Ethylenoxid (EO)-Einheiten im Molekül
enthalten, die Reaktionsprodukte aliphatischer (C8-C18) primärer oder sekundärer,
linearer oder verzweigter Alkohole mit Ethylenoxid, mit im allgemeinen 6 bis 30 EO,
und die Additionsprodukte von Ethylenoxid an Reaktionsprodukte aus Propylenoxid
und Ethylendiamin. Andere nichtionische oberflächenaktive Verbindungen sind
Alkylpolyglycoside, langkettige tertiäre Aminoxide, langkettige tertiäre
Phosphinoxide und Dialkylsulfoxide.
Amphotere oder zwitterionische oberflächenaktive Verbindungen können ebenfalls
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, was aber
wegen deren hoher Kosten meistens nicht bevorzugt ist. Wenn amphotere oder
zwitterionische Verbindungen verwendet werden, so geschieht das in der Regel in
kleinen Mengen in Zusammensetzungen, die hauptsächlich anionische und
nichtionische Tenside enthalten.
Auch Seifen können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden, vorzugsweise mit einem Anteil von weniger als 25 Gew.-%. Sie sind
besonders geeignet in geringen Mengen in binären (Seife/anionisches Tensid) oder
in ternären Mischungen zusammen mit nichtionischen oder gemischten
synthetischen anionischen und nichtionischen Tensiden. Die verwendeten Seifen
sind bevorzugt die Natriumsalze, und weniger bevorzugt die Kaliumsalze gesättigter
oder ungesättigter C10-C24-Fettsäuren oder deren Mischungen. Die Anteile solcher
Seifen können von 0,5 bis 25 Gew.-% betragen, geringere Mengen von 0,5 bis
5 Gew.-% sind im allgemeinen ausreichend zur Schaumkontrolle. Seifenanteile
zwischen 2 und etwa 20%, besonders zwischen etwa 5 und etwa 10%, haben
einen positiven Effekt. Dieses ist besonders der Fall in hartem Wasser, wo die Seife
als zusätzliche Buildersubstanz dient.
Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten im allgemeinen auch einen Builder. Als
Builder kommen in Betracht: Calcium bindende Stoffe, Fällungsmittel,
calciumspezifische Ionenaustauscher und deren Mischungen. Beispiele für
calciumbindende Stoffe umfassen Alkalimetallpolyphosphate, wie
Natriumpolyphosphat, Nitrilotriessigsäure und ihre wasserlöslichen Salze, die
Alkalimetallsalze der Carboxymethoxybernsteinsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure, Oxydibernsteinsäure, Mellithsäure,
Benzolpolycarbonsäuren, Zitronensäure und Polyacetalcarboxylate, wie in
US-4 144 226 und US-4 146 495 offenbart.
Beispiele für Fällungsmittel sind Natriumorthophosphat, Natriumcarbonat und Seifen
aus langkettigen Fettsäuren.
Beispiele für Ionenaustauscher, die für Calcium spezifisch sind, sind die
verschiedenen Arten wasserunlöslicher, kristalliner oder amorpher
Aluminiumsilicate, von denen die Zeolithe die bekanntesten Vertreter sind.
Diese Buildersubstanzen können in Mengen von 5 bis 80 Gew.-% vorhanden sein,
bevorzugt ist ein Anteil von 10 bis 60 Gew.-%.
Neben den bereits erwähnten Inhaltsstoffen können die Wasch- und
Reinigungsmittel jeden der konventionellen Zusatzstoffe in Mengen enthalten, die
man üblicherweise in solchen Mitteln vorfindet. Beispiele dieser Zusatzstoffe
umfassen Schaumbildner, wie etwa Alkanolamide, besonders die
Monoethanolamide aus Palmkernöl-Fettsäuren und Kokosnuß-Fettsäuren,
schaumverhindernde Substanzen, wie etwa Alkylphosphate und -silicone,
Vergrauungsinhibitoren und ähnliche Hilfsmittel, wie etwa
Natriumcarboxymethylcellulose und Alkyl- oder substituierte Alkylcelluloseether,
Stabilisatoren, wie Ethylendiamintetraessigsäure, Weichmacher für Textilien,
anorganische Salze, wie Natriumsulfat, und, in üblicherweise kleinen Mengen,
fluoreszierende Stoffe, Parfüme, Enzyme wie Proteasen, Cellulasen, Lipasen und
Amylasen, Desinfektionsmittel und Farbstoffe. Die Bleichaktivatoren dieser
Erfindung können in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden. Diese
umfassen Textilwaschmittel, Textilbleichmittel, Oberflächenreiniger,
Toilettenreiniger, Geschirrspülmaschinenreiniger und auch Gebißreiniger. Die
Waschmittel können in fester Form oder flüssiger Form vorliegen.
Es ist aus Gründen der Stabilität und Handhabbarkeit vorteilhaft, die
Bleichaktivatoren in Form von Granulaten zu verwenden, die neben dem
Bleichaktivator ein Bindemittel enthalten. Verschiedene Methoden, solche Granulate
herzustellen, sind in der Patentliteratur beschrieben, so beispielsweise in
CA-1 102 966, GB-1 561 33, US-4 087 369, EP-A-0 240 057, EP-A-0 241 962,
EP-A-0 101 634 und EP-A-0 062 523. Jede dieser Methoden ist für die
erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren anwendbar.
Die die Bleichmittelaktivatoren enthaltenden Granulate werden im allgemeinen der
Waschmittelzusammensetzung zusammen mit anderen, trockenen Bestandteilen
wie etwa Enzymen oder anorganischen Peroxidbleichmitteln zugesetzt. Die
Waschmittelzusammensetzung, zu der die Aktivatorgranulate zugegeben werden,
kann auf verschiedenen Wegen erhalten werden, wie etwa Trockenmischen
Extrudieren und Sprühtrocknung.
In einer weiten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren
besonders geeignet für nicht wäßrige flüssige Waschmittel, zusammen mit einer
bleichenden Peroxyverbindung, etwa Natriumperborat, um dem Waschmittel ein
großes Reinigungsvermögen für Gewebe und Textilien zu verleihen. Derartige nicht
wäßrige, flüssige Waschmittel, die pastöse und gelatinöse
Detergentienzusammensetzungen mit einschließen, sind im Stand der Technik
bekannt, und sind beispielsweise in US-2 864 770, US-2 940 938, US-4 772 412,
US-3 368 977, GB-A-1 205 711, GB-A-1 370 377, GB-A-1 270 040,
GB-A-1 292 352, GB-A-2 194 536, DE-A-2 233 771, EP-A-0 028 849 beschrieben.
Es handelt sich dabei um Zusammensetzungen in Form eines nicht wäßrigen,
flüssigen Mediums, in dem eine feste Phase dispergiert sein kann. Das nicht
wäßrige, flüssige Medium kann eine flüssige, oberflächenaktive Substanz sein,
vorzugsweise eine nichtionische oberflächenaktive Substanz, ein nicht polares
flüssiges Medium, wie etwa flüssiges Paraffin, ein polares Lösungsmittel, wie etwa
Polyole, zum Beispiel Glycerin, Sorbitol, Ethylenglykol, eventuell in Verbindung mit
niedermolekularen einwertigen Alkoholen wie Ethanol oder Isopropanol, oder
Mischungen daraus.
Die feste Phase kann aus Buildersubstanzen, Alkalien, abrasiven Stoffen,
Polymeren, anderen festen ionischen oberflächenaktiven Stoffen, Bleichmitteln,
fluoreszierenden Stoffen und anderen üblichen festen Inhaltsstoffen bestehen.
Die folgenden, nicht abschließenden Beispiele sollen einen Überblick über die
Ausführungsformen der Erfindung geben.
Durch Zusammengeben von 200 ml einer wäßrigen Lösung des
Referenzwaschmittels WMP (Wäschereiforschung Krefeld, 5 g/l in Wasser mit 15°
dH) Lösung, 150 mg Natriumperborat-Monohydrat und 50 mg des jeweiligen
Aktivators wurde eine Bleichmittelzusammensetzung hergestellt. Mit dieser
Zusammensetzung wurden mit der Standardanschmutzung BC-1-Tee verschmutzte
Gewebestücke (auf Baumwolle, Wäschereiforschung Krefeld) in einem Linitest-Ge
rät (Haraeus) einer Behandlung bei einer Temperatur von 40°C unter isothermen
Waschbedingungen unterworfen. Nach einer dreißigminütigen Waschzeit wurden
die Gewebestücke mit Wasser gespült, getrocknet und gebügelt, anschließend
wurde die Bleichwirkung durch eine Bestimmung der Differenzen ΔR(AKT) der
Remissionen vor und nach dem Bleichen mittels eines Weißgrad-Meßgerätes
ELREPHO 2000 (Firma Datacolor) quantifiziert. Aus diesen ΔR(AKT)-Werten und
den in Kontrollversuchen ohne Bleichaktivator ermittelten ΔRO-Werten wurden die
in Tabelle 1 aufgelisteten ΔΔR-Werte berechnet, die einen direkten Maßstab für die
durch den Zusatz an Aktivator hervorgerufene Verbesserung der Bleichwirkung
darstellen:
ΔΔR = ΔR(AKT)-ΔRO
Entsprechende Vergleichsversuche wurden durchgeführt, in denen zusätzlich
jeweils 50 mg Tetraacetylethylendiamin (TAED) den oben genannten
Bleichmittelzusammensetzungen zugesetzt wurden. Aus den hierbei ermittelten
ΔR(AKT/TAED)-Werten bzw. den in Kontrollversuchen ausschließlich mit TAED-Zu
satz erhaltenen ΔRO(TAED)-Wert wurden ΔΔR(TAED)-Werte bestimmt. Diese, in
Tabelle 1 gezeigten Werte, geben die Verbesserung der Bleichwirkung durch einen
Zusatz der erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren zu einer TAED enthaltenden
Bleichmittelzusammensetzung an:
ΔΔR(TAED) = ΔR(AKT/TAED) - ΔRO(TAED)
Die Verbindungen 1 und 2 sind:
Die Waschexperimente zeigen, daß die erfindungsgemäßen Formamidinium-Salze
über eine sehr gute Bleichleistung verfügen und hierbei den handelsüblichen
Bleichaktivator TAED übertreffen. Weitere Eigenschaften der beschriebenen
Komplexe sind geringe Farbschädigung und geringe Faserschädigung.
Claims (8)
1. Verwendung von Formamidinium-Salzen der allgemeinen Formel
als Bleichaktivator, wobei
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder <C = O Gruppen im Ring enthalten können und die durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido- Gruppen substituiert sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
als Bleichaktivator, wobei
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder <C = O Gruppen im Ring enthalten können und die durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido- Gruppen substituiert sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
2. Verwendung von Formamidinium-Salzen nach Anspruch 1 als
Bleichaktivator, wobei R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl,
C2-C4-Alkenyl, Phenyl oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem
Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen fünf-, sechs- oder siebengliedrigen
Ring, oder R1 und R3 und/oder R2 und R4 bilden zusammen mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen Stickstoffatomen liegenden
Kohlenstoffatom einen fünf-, sechs- oder siebengliedrigen Ring.
3. Verwendung von Formamidinium-Salzen nach Anspruch 1, wobei X⁻ für
Chlorid, Bromid, Iodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat,
Hydrogencarbonat, Pyrophosphat, Metaphosphat, Hexafluorophosphat, Nitrat,
Methosulfat, Dodecylsulfat, Dodecylbenzolsulfonat, Tosylat, Phosphonat,
Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat, Ethansulfonat, Formiat, Acetat
oder Propionat steht.
4. Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
- a) 1 bis 60 Gew.-% einer Peroxyverbindung
- b) 0,05 bis 20 Gew.-% einer Verbindung nach Anspruch 1 als Bleichaktivator.
5. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Peroxyverbindung Perborat, Percarbonat, Perphosphat, Persilikat,
Monopersulfat oder Harnstoffperoxid ist.
6. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie bis zu 50 Gew.-% oberflächenaktiver Verbindung enthalten.
7. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Builder in einer Menge von 5 bis 80 Gew.-% enthalten.
8. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich zu den Verbindungen nach Anspruch 1 weitere Bleichaktivatoren-
und/oder Bleichkatalysatoren enthalten.
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