DE19754700A1 - Dichtung für einen Geberzylinder - Google Patents
Dichtung für einen GeberzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Geberzylinder für eine hydraulisch betätigte Kupp
lung oder Bremse von Fahrzeugen mit einem Gehäuse, in dem ein Kolben
verschiebbar geführt und durch zumindest eine Nutringdichtung abgedichtet ist,
deren radial gespreizte Dichtlippen am Gehäuse und dem Kolben anliegen, und
wobei der Kolben mittels einer Kolbenstange mit einer vorzugsweise manuell zu
betätigenden Pedalvorrichtung bzw. einer elektromotorisch oder hydraulisch
betätigten Hilfseinrichtung verbunden ist, wobei der Kolben mit dem Gehäuse
stirnseitig einen im Volumen variablen Druckraum begrenzt, der unmittelbar mit
einem Druckmittelanschluß und mittelbar mit einem Nachsaugeanschluß in
Verbindung steht.
Für die Funktion derartiger Ausrücksysteme ist sicherzustellen, daß ein Luftein
schluß vermieden wird. Neben einer Entlüftung muß ein druckloser Druck
mittelzufluß gewährleistet sein, um beispielsweise bei einem Druckmittelverlust
das Ausrücksystem aufzufüllen. Dazu finden vorzugsweise sogenannte stirnseitig
im Kolben eingesetzte Plattenventile Anwendung, die über einen Zuführkanal
in Verbindung mit einem Ringkanal im Kolben über eine im Gehäuse einge
brachte Zuführbohrung mit dem Reservoir verbunden sind. Die Konzeption des
Plattenventils sieht vor, daß dieses bei einem Zurückschnellen des Ringkolbens
in die Neutralstellung und dem sich dabei einstellenden Vakuum sich öffnet
und damit falls erforderlich ein Druckmittelausgleich erzielbar ist.
Bei von schwimmend angeordneten Dichtungen für den Ringkolben im Neh
merzylinder kann bei einem Zurückschnellen des Kupplungspedals sich kurzzei
tig ein Vakuum bilden mit der Folge, daß sich die Dichtung vom Ringkolben
verlagert und sich dadurch ein Wegverlust für das Ausrücklager einstellt.
Aus der DE 37 38 741 A1 ist ein Geberzylinder mit einem derartigen als
Plattenventil gestalteten Einwegventil bekannt. Über Bohrungen im Kolben ist
das Einwegventil mit einem Nachsaugeanschluß im Gehäuse verbunden. Eine
Öffnung des Ventils erfolgt, sobald der Druck im Nachsaugeanschluß höher ist
als der im Druckraum vorherrschende Druck. Das Einwegventil ermöglicht
somit einen selbsttätigen Druckmittelausgleich im Druckraum. Diese bekannte
Einwegventilanordnung nimmt Einfluß auf die axiale Baulänge des Kolbens und
damit des Geberzylinders. Nachteilig beeinflußt das bekannte Ventil außerdem
den Bauteileumfang sowie den Fertigungs- und Montageaufwand, wodurch sich
insgesamt die Herstellkosten des Geberzylinders erhöhen.
Ein gattungsbildender Geberzylinder ist aus der DE 195 16 391 A1 bekannt.
Die zur Abdichtung des Kolbens eingesetzte Primärdichtung ist als Nutringdich
tung gestaltet, deren statische Dichtlippe an einer Bohrungswandung des Ge
häuses dichtend anliegt, die dynamische Dichtlippe stützt sich unmittelbar an
der Mantelfläche des Kolbens ab. Druckraumseitig ist die Mantelfläche des
Kolbens in einem Endabschnitt radial nach innen gestuft, so daß bei nicht
betätigtem Geberzylinder, d. h. in der Neutralstellung des Geberzylinders, die
dynamische Dichtlippe mit einer verringerten Radialkraft am Kolben abgestützt
ist. Mit dieser Maßnahme soll bei einem auftretenden Vakuum im Druckraum
des Geberzylinders bzw. bei einer Druckdifferenz zwischen dem Nachsaugean
schluß und dem Druckraum, Druckmittel selbsttätig aus dem Reservoir in den
Druckraum nachströmen. Mit einem derartig gestalteten Kolben ergeben sich
keine eindeutig definierten Nachsaugezustände aufgrund der Bauteil- bzw. Ein
bautoleranzen. Zur Erzielung einer Mindestvorspannung der dynamischen
Dichtlippe stellt sich folglich ein zu hoher Nachsaugdruck ein, d. h. ein Vaku
um von mindestens - 0,3 bar. Damit ergibt sich eine relativ träge Wirkungs
weise der dynamischen Dichtlippe, die für heute übliche Ausrücksysteme nicht
ausreichend ist, bei denen die im Nehmerzylinder eingesetzte Dichtung
schwimmend angeordnet ist. Außerdem ist eine derartige dynamische Dicht
lippe einer hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt, was sich nachteilig
auf den Verschleiß und die Dauerfestigkeit der Dichtlippe auswirkt.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für einen Geberzylinder eine
wirksame Primärdichtung zu schaffen, die einerseits einen geringen statischen
Öffnungsdruck und dynamischen Druckabfall aufweist und andererseits bei
Hochdruck eine verbesserte Abdichtung gewährleistet.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst. Danach umfaßt die erfindungsgemäße Nutringdichtung eine radial
vergrößerte, statische Dichtlippe, die außen mit zwei axial beabstandeten um
laufenden Dichtkanten versehen ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen beabstan
deten Dichtkanten ergibt sich eine vorteilhafte druckgestufte Abdichtung. Die
am freien Ende außenseitig angeordnete Dichtkante bildet dabei eine sog.
Niederdruckabdichtung, die auch als Vordichtung zu bezeichnen ist. Die
nachgeschaltete, auch als Hochdruckdichtkante zu bezeichnende Abdichtung
bewirkt bei höher auftretenden Drücken eine wirksame Abdichtung. Diesen
erfindungsgemäß versetzt angeordneten Dichtkanten ist zumindest eine Zulauf
nut bzw. ein Zuführkanal zugeordnet, der sich vom Dichtungsrücken bis zur
Hochdruckdichtkante erstreckt. Über die Zulaufnut kann bei einem auftretenden
Druckgefälle vom Druckmittelreservoir zum Druckraum ein Druckfluid nahezu
ungehindert in den Druckraum nachströmen. Gemäß der Erfindung besitzt die
erfindungsgemäße statische Dichtlippe eine relativ große Länge bei gleichzeitig
relativ geringer Wandstärke. Damit kompensiert die Dichtlippe Bauteiltoleran
zen, insbesondere vom Bohrungsdurchmesser des Geberzylindergehäuses. In
vorteilhafter Weise ergibt sich durch die Erfindung eine druckgestufte Abdich
tung im Bereich der statischen Dichtlippe, wodurch sich die Anlagefläche der
Dichtlippe synchron zum Druckabfall im Druckraum des Geberzylinders ver
kleinert.
Erfindungsgemäß hebt in einem ersten Druckbereich die Hochdruckdichtkante
von der Gehäusewandung ab, bevor bei einem weiteren Druckabbau eine die
Dichtkanten verbindende Flanke von der Gehäusewandung abhebt. Die Nieder
druckdichtkante ist dagegen so konzipiert, daß sie erst bei einem im Druckraum
sich einstellenden Vakuum bzw. einem Druckgefälle zwischen dem Druck
mittelreservoir und dem Druckraum radial nach innen verlagert und damit ein
ungehindertes Nachströmen von Druckmittel in den Druckraum ermöglicht.
Dabei schließt die Erfindung ebenfalls eine ausreichend groß dimensionierte
Gestaltung der Zulaufnuten ein, die zur Vermeidung eines Strömungswider
standes. Damit ist auch bei einer schnellen Pedalbetätigung ein kurzzeitig
großer Durchfluß von Druckmitteln in den Druckraum sicherstellt.
Die erfindungsgemäße Gestaltung der statischen Dichtlippe bewirkt eine klar
definierte örtliche Trennung der Hochdruck- von der Niederdruckdichtkante.
Bei einem Vakuum im Druckraum und der sich dabei einstellenden Wirkungs
weise der erfindungsgemäßen Nutringdichtung hat sich die Hochdruckdicht
kante sowie die Flanke bereits von der Gehäusewandung verlagert, wodurch
das Druckmittel lediglich die Niederdruckdichtkante passieren muß, was nahezu
widerstandsfrei erfolgen kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 10, die nachfolgend erläutert werden.
Zur Bildung einer ersten Dichtkante, bezeichnet als Niederdruckkante ist die
statische Dichtlippe am freien Ende mit einer radial nach außen gerichteten
Wulst versehen, die zur Erzielung einer großen Elastizität schmal und relativ
hoch gestaltet ist. Die axial zur ersten Dichtkante beabstandete zweite Dicht
kante die Hochdruckdichtkante ist ebenfalls in Form einer radial nach außen
gerichteten Wulst gestaltet, wobei deren Breite die der ersten Dichtkante über
trifft. Gemäß der Erfindung ist die Hochdruckdichtkante im Bereich des Dicht
lippenfußes der Nutringdichtung angeordnet. Eine Verbindung zwischen den
Dichtkanten bildet ein dünnwandiger, elastischer Steg, dessen Mantelfläche eine
Flanke darstellt, die sich bei einem abnehmenden Druck im Druckraum nach
der Hochdruckdichtkante von der Gehäusewandung des Geberzylinders ver
lagert.
Als vorteilhaft hat sich eine Gestaltung der statischen Dichtlippe erwiesen, bei
der sich die Hochdruckdichtkante bei einem Differenzdruck von ≦ 3 bar vor
und hinter der Dichtkante und die Flanke des Steges bei einem Differenzdruck
von ≦ 0,5 bar vor und hinter der Dichtkante von der Gehäusewandung abhebt.
Die Niederdruckkante verlagert sich dagegen erst bei einem im Druckraum
auftretenden Vakuum radial nach innen und ermöglicht damit einen Durch
trittsquerschnitt für ein aus dem Reservoir nachströmendes Druckmittel.
Aufgrund dieser druckraumabhängigen Dichtkantenanlage wird die Nachsauge
funktion der statischen Dichtlippe verbessert, da bei einer auftretenden Druck
differenz zwischen dem Druckraum und dem Reservoir in einem definierten
Druckbereich sich ein gewünschter vorteilhafter schneller Druckmittelzustrom
einstellt. Gemäß der Erfindung gelangt das Druckmittel bei einem Druckabfall
auf einen Wert ≦ 1 bar bis an die Niederdruckdichtkante. Ein weiterer Druck
abfall führt zu einem Abheben der Niederdruckdichtkante und ermöglicht
aufgrund des großen Zuströmquerschnittes einen schnellen, kurzzeitigen Druck
mittelausgleich im Druckmittelraum. Die erfindungsgemäße Dichtkantenausbil
dung unterbindet weiterhin eine Vakuumbildung im Druckraum des Nehmer
zylinders und vermeidet damit bei einer schwimmend angeordneten Ringkol
bendichtung einen eventuellen Wegverlust des Ausrücklagers.
In einer weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Wulst der Dichtkanten
einen gerundeten Kontaktbereich auf. Mit dieser Maßnahme ist eine verbesserte
Anpassung an die Oberflächenbeschaffenheit der Gehäusewandung erzielbar,
was die Dichtwirkung verbessert. Außerdem bewirkt eine derart gestaltete,
gerundete, von der Bohrungswandung abgehobene Wulst keinen nachteiligen
Strömungswiderstand auf die Druckmittelströmung, was den Wirkungsgrad der
erfindungsgemäßen statischen Dichtlippe weiter verbessert.
Zur Erzielung einer hochflexiblen, elastischen statischen Dichtlippe besitzt diese
eine relativ große Längserstreckung bei einer geringen Wandstärke. Dabei hat
sich ein Maßverhältnis bewährt, bei dem die Dichtlippenlänge dem vierfachen
Wert der Wandstärke der Dichtlippe entspricht.
Für die Ausbildung der Wulst, die der Hochdruck- und Niederdruckdichtkante
zugeordnet ist, sieht die Erfindung ein vom Steg abhebendes Überstanzmaß vor,
das ca. einem Viertel des Werts der Wandstärke entspricht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Nutringdichtung mit zumindest
einer vom Dichtungsrücken bis zur Hochdruckdichtkante reichenden Zulaufnut
versehen. Dabei ist diese Zulaufnut groß dimensioniert und weist insbesondere
eine große Tiefe auf. Diese Gestaltung begünstigt einen schnellen Zustrom von
Druckmittel durch die Zulaufnut, verbunden mit einem raschen Volumenaus
gleich des Druckmittels im Druckraum. Bei Bedarf kann die Nutringdichtung
ebenfalls mit mehreren Zulaufnuten versehen werden, die vorzugsweise sym
metrisch umfangsverteilt angeordnet sind.
Die Erfindung sieht weiterhin eine asymmetrische Anordnung der statischen und
dynamischen Dichtlippe vor, bei der die innere, dynamische Dichtlippe im
Vergleich zur äußeren, statischen Dichtlippe kürzer gestaltet und mit einer
größeren Wandstärke versehen ist.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt die erfindungsgemäße Nutringdichtung in Verbindung
mit zugehörigen Bauteilen des Geberzylinders.
Aus der einzigen Figur ist der Aufbau einer erfindungsgemäßen Nutringdichtung
1 zu ersehen, die in eine Ringnut 2 eines Geberzylinders 3 eingesetzt und
lagefixiert ist. Die Nutringdichtung 1 ist dabei in Richtung einer Druckraums 4
zeigend mit zwei radial gespreizten Dichtlippen, einer radial inneren dynami
schen Dichtlippe 5 und einer radial äußeren statischen Dichtlippe 6 versehen.
Die Dichtlippe 5 stützt sich dabei dichtend an einem im Geberzylinder 3
verschiebbaren Kolben 7 ab. Die Dichtlippe 6 liegt dagegen an einer Gehäuse
wandung 8 des Geberzylinders 3 an. Die Nutringdichtung 1 liegt unter Vor
spannung mit einer Mantelfläche 9 an der Gehäusewandung 8 an. Von einem
Dichtungsrücken 10 ausgehend bis zu einer Hochdruckdichtkante 11 reichend
ist in die Mantelfläche 9 eine Zulaufnut 12 eingebracht, die über eine Zuführ
bohrung 13 im Gehäuse des Geberzylinders 3 mit einem in der Figur nicht
dargestellten Druckmittelreservoir verbunden ist.
Die statische Dichtlippe 6 weist zwei jeweils als Wulst ausgebildete Dicht
kanten auf. Neben der am Dichtlippenfuß 14 angeordneten Hochdruckdicht
kante 11 ist dieser am freien Ende der statischen Dichtlippe 6 eine Nieder
druckdichtkante 16 vorangestellt. Die Dichtkanten sind dabei durch einen
Hülsenabschnitt 15 verbunden, der druckabhängig ebenfalls über eine Flanke 17
an der Gehäusewandung 8 dichtend anliegt. Bedingt durch die relativ lang
gestreckte, dünnwandige statische Dichtlippe 6 ist diese elastisch und kann sich
so abhängig von dem im Druckraum herrschenden Druck an die Gehäusewan
dung 8 anlegen. Die Wirksamkeit der statischen Dichtlippe 6 unterstreichend ist
diese mit drei Dichtzonen versehen, die druckgestuft eine Abdichtung zur
Gehäusewandung sicherstellen.
Bei einer Kupplungsbetätigung und einer damit verbundenen Verschiebung des
Kolbens 7 baut sich ein Druck im Druckraum 5 auf. Die Niederdruckdichtkante
16 liegt an der Gehäusewandung 8 dichtend an, sobald der im Druckraum 4
herrschende Druck ≦ 0,5 bar größer ist als der im Reservoir herrschende atmo
sphärische Druck. In einem Druckbereich von mehr als 1 bar im Druckraum 4
stützt sich die Flanke 17 dichtend an der Gehäusewandung 8 ab. Ein weiterer
Druckanstieg auf 3 bar führt dazu, daß sich die Hochdruckdichtkante 11 dich
tend an der Gehäusewandung 8 abstützt. Eine Umkehrung der Kolbenbewegung
in die Neutral- oder Ausgangsstellung ist verbunden mit einem Druckabbau.
Sobald der Druck 3 bar unterschreitet, verlagert sich die Hochdruckdichtkante
11 von der Gehäusewandung 8. Damit verbunden passiert das unter dem
atmosphärischen Druck stehende Druckmittel aus dem Reservoir über die
Zulaufnut 12 die Hochdruckdichtkante 11. Ein weiterer Druckabfall auf ca. 1
bar führt zu einem Abheben der Flanke 17 des Steges 15. Damit verbunden füllt
sich ein kreisringförmiger Raum, der sich zwischen der Gehäusewandung 8 und
der Flanke 17 einstellt. Bei einer weiteren Druckabnahme, bei der sich ein
Druckgefälle vom Druckraum zum Reservoir einstellt, d. h. der im Druckraum
vorherrschende Druck ist niedriger als der Druck im Druckmittelreservoir,
verlagert sich die Niederdruckdichtkante 16 radial nach innen und ermöglicht
einen Druckmittelstrom in den Druckraum 4.
Als Maßnahme zur Erzielung einer verbesserten Abdichtung sind die als Wulst
gestaltete Niederdruckdichtkante 16 und die Hochdruckdichtkante 11 mit einer
gerundeten Kontaktfläche 18, 19 versehen, wodurch die Wulst sich Unebenhei
ten im Bereich der Gehäusewandung 8 besser anpassen kann. Die Gestaltung
der Nutringdichtung 1 umfaßt weiterhin bestimmte Maßverhältnisse. Die Länge
"l1" der statischen Dichtlippe 6 entspricht dabei dem vierfachen Wert der
Wandstärke "h". Die Wulste zur Bildung der Niederdruckdichtkante 16 und der
Hochdruckdichtkante 11 treten radial aus der Kontur der Flanke 17 hervor und
besitzen dabei ein Höhenmaß "x" das nahezu einem Viertel der Wandstärke "h"
entspricht. Weiterhin sind die Dichtlippen 5, 6 asymmetrisch zueinander
angeordnet, wobei die eine größere Wandstärke aufweisende dynamische
Dichtlippe 5 um das Maß "l2" gegenüber dem für die Dichtlippe 16 bestimmten
Längenmaß "l1" verkürzt ist. Die Gestaltung der Zulaufnut 12 sieht ein Tiefen
maß "t" vor, das ≧ der halben Wandstärke "h" der Dichtlippe 6 entspricht.
Zur weiteren Erläuterung der Wirkungsweise der Hochdruckdichtkante 11 und
der Niederdruckdichtkante 16 dient die nachfolgende tabellarische Gegenüber
stellung:
1
Nutringdichtung
2
Ringnut
3
Geberzylinder
4
Druckraum
5
Dichtlippe (dynamisch)
6
Dichtlippe (statisch)
7
Kolben
8
Gehäusewandung
9
Mantelfläche
10
Dichtungsrücken
11
Hochdruckdichtkante
12
Zulaufnut
13
Zuführbohrung
14
Dichtlippenfuß
15
Steg
16
Niederdruckdichtkante
17
Flanke
18
Kontaktfläche
19
Kontaktfläche
Claims (10)
1. Abdichtung für einen Geberzylinder, der für eine hydraulisch betätigte
Kupplung oder Bremse von Fahrzeugen bestimmt ist, wobei zwischen einer
Innenmantelfläche, einer Gehäusewandung (8) des Geberzylinders und einem
gegenüber dieser axial verschiebbaren Kolben (7) eine Nutringdichtung (1)
eingesetzt ist, deren radial gespreizte Dichtlippen (5, 6) an der Gehäusewan
dung (8) und dem Kolben (7) dichtend anliegen, wobei der Kolben (7) mittels
einer Kolbenstange mit einer vorzugsweise manuell zu betätigenden Pedalvor
richtung bzw. einer elektromotorisch oder hydraulisch betätigten Hilfseinrich
tung verbunden ist und wobei der Kolben (7) mit dem Gehäuse des Geberzylin
ders (3) stirnseitig einen im Volumen variablen Druckraum (4) begrenzt, der un
mittelbar mit einem Druckanschluß und mittelbar mit einem Nachsaugean
schluß in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß eine radial äußere
statische Dichtlippe (6) der Nutringdichtung (1) zur Erzielung einer druckgestuf
ten Abdichtung zwei axial beabstandete Dichtkanten umfaßt, und zwar eine
Hochdruckdichtkante (11) sowie eine Niederdruckdichtkante (16) und daß die
Nutringdichtung (1) mit zumindest einer Zulaufnut (12) versehen ist, die sich in
axialer Richtung von einem Dichtungsrücken (10) bis zur Hochdruckdichtkante
(11) erstreckt.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die statische
Dichtlippe (6) zur Bildung einer Niederdruckdichtkante (16) am freien Ende
eine radial nach außen gerichtete umlaufende Wulst aufweist.
3. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich
eines Dichtlippenfußes (14) angeordnete Hochdruckdichtkante (11) als um
laufende Wulst gestaltet ist.
4. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Flanke (17)
eines die Niederdruckdichtkante (16) mit der Hochdruckdichtkante (11) ver
bindenden Stegs (15) bei einem im Druckraum (4) vorherrschenden Druck ≦
1 bar von der Gehäusewandung (8) abhebt.
5. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hoch
druckdichtkante (11) bei einem Druck ≦ 3 bar im Druckraum (4) von der
Gehäusewandung (8) verlagert.
6. Abdichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als
Wulst gestaltete Hochdruckdichtkante (11) und Niederdruckdichtkante (16)
jeweils eine gerundete Kontaktfläche (18, 19) bilden.
7. Abdichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Maßverhältnis der
statischen Dichtlippe (6), dem zufolge die Dichtlippenlänge (11) dem vierfachen
Wert der Wandstärke (h) entspricht.
8. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Wulst
der Hochdruckdichtkante (11) und der Niederdruckdichtkante (16) jeweils mit
einem Überstandsmaß (x) von der Außenkontur im nichteingebauten Zustand
abheben, wobei das Maß (x) einem Viertel der Wandstärke (h) der Dichtlippe
(6) entspricht.
9. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufnut
(12) ein Tiefenmaß (t) aufweist, das ≧ der halben Wandstärke (h) der Dichtlippe
(6) entspricht.
10. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutring
dichtung (1) asymmetrisch gestaltete Dichtlippen (5, 6) umfaßt, wobei die radial
innenliegende statische Dichtlippe (5) gegenüber der Dichtlippe (6) über eine
größere Wandstärke verfügt und deren Länge sich jedoch um das Maß (12) vom
Längenmaß (11) der statischen Dichtlippe (6) unterscheidet.
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