DE19749565C1 - Reifenformsegment, Lamelle zur Verwendung in diesem Reifenformsegment sowie Reifenform - Google Patents
Reifenformsegment, Lamelle zur Verwendung in diesem Reifenformsegment sowie ReifenformInfo
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Description
Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Reifenformsegment oder ein
Reifenformteil zum Abformen zumindest eines Teiles des Laufstreifenprofiles eines
Fahrzeugluftreifens, welches Segment nach einem Sinter-Verfahren hergestellt ist
und mit die Nuten und Einschnitte des Profils ausformenden Stegen und mit
Lamellen zur Ausformung von Feineinschnitten und Nuten geringer Breite versehen
ist.
Es ist üblich, Vulkanisierformen für Fahrzeugluftreifen zu verwenden, deren die
Reifenlauffläche abformender Teil aus mehreren, über den Umfang der Form
verteilten, mit ihren freien Stirnflächen unmittelbar aneinander stoßenden
Segmenten zusammengesetzt ist. Die bekannten Reifenformen werden durch
Gießen aus einem verhältnismäßig niedrig schmelzenden Metall, meistens einer
Aluminiumlegierung, hergestellt, wobei bei diesem Gießvorgang jene Erhebungen
bzw. Stege mitausgeformt werden, durch die die Nuten, Rillen u. dgl. am
Laufstreifenprofil des Reifens geformt werden. Zum Ausformen von sogenannten
Feineinschnitten, die im allgemeinen eine Breite von ca. 0,4 bis 0,8 mm besitzen,
werden Stahlblechlamellen verwendet, deren Material somit einen wesentlich
höheren Schmelzpunkt besitzt als das Material der Formsegmente, so daß die
Blechlamellen beim Herstellen der Formen in die Formwandungen eingegossen
werden können.
Es ist ferner bekannt und auch in der Patentliteratur, beispielsweise in der
DE 195 14 740 C1, schon beschrieben, dreidimensionale Objekte durch ein Laser
sinter-Verfahren herzustellen, bei welchem das betreffende Objekt durch aufeinander
folgendes Verfestigen von Schichten eines pulverförmigen, mittels Laserstrahlung
verfestigbaren Aufbaumaterials an den dem jeweiligen Querschnitt des Objektes
entsprechenden Stellen hergestellt wird. Als Aufbaumaterial eignet sich auch
Metallpulver, so daß dieses Verfahren auch zur Herstellung von
Reifenformsegmenten oder Reifenformteilen angewendet werden könnte. Dieses
Herstellverfahren wäre vor allem zur Herstellung von Versuchsformen sowie zur
Herstellung von Formen, die in kleiner Stückzahl benötigt werden, geeignet und
insbesondere mit den Vorteilen der Einsparung von Entwicklungszeit und
Entwicklungskosten, ferner dem Entfall von Modellkosten oder den üblichen
Schnitzreifen verbunden. Es würden auch die Möglichkeiten bezüglich der
Produktgestaltung durch den Einsatz dieses Verfahrens erweitert werden.
Mit dem bekannten Lasersinter-Verfahren und den bislang dafür geeigneten und zur
Verfügung stehenden Materialien sind jedoch Lamellen, die in der Lage sind,
schmale Nuten und feine Einschnitte am Reifen zu erzeugen, nicht bzw. nicht so,
daß sie dem beim Einform- und Ausformvorgang stattfindenden Belastungen
standhalten könnten, erzeugbar.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, zur Lösung dieses Problems ein
Reifenformsegment, ferner eine Lamelle zur Verwendung in einem solchen
Reifenformsegment sowie eine zugehörige Reifenform zu entwickeln.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist das Reifenformsegment mit Öffnungen zum
nachträglichen Einsetzen und Einrasten der Lamellen versehen, wobei die
Öffnungen für jede Lamelle aus einem von der Segmentinnenseite ins
Segmentinnere ragenden Schlitz und aus zumindest einem Hohlraum, in welchen
der Schlitz mündet, bestehen.
Die gegenständliche Erfindung bietet somit die Möglichkeit, die üblichen aus
Stahlblech bestehenden und daher auch entsprechend stabil und den Belastungen
standhaltenden Lamellen auch bei einem mittels eines Sinter-Verfahrens
hergestellten Reifenformsegment anzubringen.
Die erfindungsgemäß gestaltete Lamelle zur Verwendung in einem derartigen
Reifenformsegment besitzt zumindest eine Rastzunge, die unter einem spitzen
Winkel federnd abragt. Somit ist auf einfache Weise bereits die Lamelle selbst mit
einem Rastmechanismus versehen. Auch die Herstellung dieser Lamelle ist
denkbar einfach, da die Rastzunge aus der Lamelle ausgestanzt werden kann.
Im Reifenformsegment kann in einfacher Weise für eine sichere Verrastung der
Lamellen gesorgt werden, indem sich die Rastzunge der Lamelle mit ihrer
Stirnfläche an einer den Hohlraum begrenzenden Stützfläche abstützt.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Teil
eines erfindungsgemäß gestalteten Reifenformsegmentes zum Ausformen des
Laufstreifenprofils eines Reifens mit einer eingesetzten Lamelle, Fig. 2 eine
erfindungsgemäß gestaltete Lamelle in Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt entlang
der Linie A-A der Fig. 1.
Das in Fig. 1 dargestellte Reifenformsegment wird nach dem bekannten Verfahren
des Sinterns mittels elektromagnetischer Strahlung hergestellt. Grundsätzlich wird
nach diesem Verfahren ein dreidimensionales Objekt durch Sintern von Schichten
eines pulverförmigen, durch elektromagnetische Strahlung verfestigbaren
Aufbaumaterials hergestellt. Als Strahlungsquelle wird bevorzugt ein Laser
eingesetzt. Das schichtweise Auftragen und Verfestigen des als Aufbaumaterial für
ein Reifenformsegment eingesetzten Metallpulvers wird über einen Rechner
gesteuert, der aufgrund eines Konstruktionsprogrammes od. dgl. die Daten über die
Form des Objektes, bei der gegenständlichen Erfindung die Daten über das
betreffende Segment einer Reifenform, enthält bzw. abgespeichert hat. Für die
Herstellung des Reifenformsegmentes sind dabei diese Daten so aufbereitet, daß
das Reifenformsegment in eine Vielzahl von horizontalen, dünnen Schichten mit
einer Dicke von etwa 0,05 bis 0,2 mm zerlegt wird, wobei die Formdaten für jede
Schicht bereitgestellt werden.
Als Metallpulver kommt beispielsweise ein Bronze-Nickel Pulver, wie es bei
einschlägigen Erzeugern erhältlich ist, in Frage.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein
Laufstreifensegment 1 für eine in bekannter Weise radial geteilte, im allgemeinen
sechs bis neun das Profil des Reifens formende Segmente aufweisende
Reifenform. An der dem Reifen zugeordneten Innenseite jedes Segmentes sind die
die Quernuten, Umfangsnuten etc. des Laufstreifenprofils formende Stege u. dgl.
(hier nicht dargestellt) vorgesehen. Diese können durch das Lasersinter-Verfahren
ohne weiterhin geformt werden. Dies ist bei sogenannten Lamellen nicht der Fall. Wie
bekannt formen die Lamellen im Laufstreifenprofil eines Reifens Feineinschnitte
einer Breite von ca. 0,4 bis 0,8 mm, wobei Sommerreifen im allgemeinen eine eher
kleine Anzahl von solchen Feineinschnitten besitzen, hingegen Winterreifen mit
einer Vielzahl solcher Feineinschnitte versehen werden, um die
Winterfahreigenschaften dieser Reifen sicher zu stellen. In Draufsicht betrachtet,
können solche Feineinschnitte geradlinig, bogenförmig, wellenförmig oder auch
zick-zackförmig verlaufend ausgestaltet werden.
Darüber hinaus ist es in Laufstreifenprofilen oft auch erwünscht, schmale
Einschnitte und Nuten vorzusehen. Bei Breiten von etwa bis zu 2 mm könnte, auch
wenn die Herstellung durch Lasersintern grundsätzlich möglich ist, die
Dauerhaltbarkeit von entsprechend geformten Stegen problematisch sein.
Zur Lösung dieser Probleme werden die die Feineinschnitte und/oder die schmalen
Nuten ausformenden Lamellen 2 gesondert hergestellt und, wie auch die nach dem
Lasersinter-Verfahren hergestellten Reifenformsegmente 1, besonders gestaltet.
Dabei werden auch bei der erfindungsgemäßen Reifenform bevorzugt Lamellen 2
aus Stahlblech verwendet, da dieses Material den Beanspruchungen beim Ein- und
Ausformen des Reifens erfindungsgemäß sehr gut standhält.
Die mit dem Lasersinter-Verfahren hergestellten Reifenformsegmente 1 sind an
jenen Stellen, wo jeweils eine Lamelle 2 sitzen soll, mit einem von der
Segmentinnenseite in das Segmentinnere weisenden Schlitz 3 erstellt bzw. geformt,
der im Segmentinneren in zumindest einen Hohlraum 4 mündet.
Die Lamelle 2 selbst wird mit zumindest einer ausgestanzten Rastzunge 2a
versehen, derart, daß diese von der Blechlamelle 2 unter einem spitzen Winkel
federnd etwas absteht.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind an der Lamelle 2 zwei Rastzungen 2a
vorgesehen, die an je einer der Seitenflächen der Lamelle 2 federnd etwas
abstehen. Diese Ausgestaltung ist für einen exakten Sitz der Lamelle 2 in der
Reifenform von Vorteil, es kann aber die Ausgestaltung auch so getroffen werden,
daß die Rastzungen 2a von der selben Seitenfläche federn abstehen.
Zum Befestigen der Lamelle 2 wird diese in den Schlitz 3 am Formsegment 1
eingeführt, wobei sich die Rastzungen 2a wieder an die Blechlamelle 2 anlegen
können. Im Bereich des Hohlraumes 4 federn die Rastzungen 2a in ihre
Ausgangslage zurück, stützen sich dort auf Stützflächen 4a im Formsegment 1 ab
und verhindern somit ein unbeabsichtigtes Lösen der Lamelle 2.
Es ist selbstverständlich, daß die Dimensionen des Hohlraumes 4 und des Schlitzes
3 an die Dimensionen der Lamelle 2, insbesondere der Rastzunge 2a abzustimmen
sind.
Je nach der Breite des zu formenden Einschnittes bzw. der zu formenden Nut im
Profil des Reifens wird die Breite der Lamelle 2 entsprechend gewählt, wobei im
Rahmen der gegenständlichen Erfindung Lamellen einer Breite von insbesondere
bis zu 2 mm einsetzbar sind. Die Tiefe des zu formenden Einschnittes bzw. der zu
formenden Nut wirkt sich auf die entsprechende Erstreckung der Lamelle 2 aus,
wobei hier auch die Wahl der Verankerungstiefe in der Reifenform eine Rolle spielt.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Lamelle 2 ausreichend fest sitzt, um den
Beanspruchungen beim Ein- und Ausformen des Reifens dauerhaft standhalten zu
können.
Die Längserstreckung des Schlitzes 3 ist an die Länge der dort zu positionierenden
Lamelle 2 anzupassen.
Je nach der Länge der jeweiligen Lamelle 2 kann es ferner günstig sein, auch mehr
als zwei Rastzungen 2a vorzusehen, die dann jeweils entweder in einem einzigen
im Reifenformsegment 1 ausgebildeten Hohlraum einrasten können oder in eine
entsprechende Anzahl von dort ausgebildeten Hohlräumen. Erwähnt sei ferner, daß
sich auf diese Art und Weise jede Lamelle befestigen läßt, die in einen Schlitz
einführbar ist. Das umfaßt daher Lamellen, die aus ebenen oder gebogenen
Blechteilen od. dgl. bestehen, oder zick-zack- und/oder wellenförmig gestaltet sind.
Claims (5)
1. Reifenformsegment oder Reifenformteil zum Abformen zumindest eines Teiles
des Laufstreifenprofiles eines Fahrzeugluftreifens, welches Segment nach
einem Sinter-Verfahren hergestellt ist und mit die Nuten und Einschnitte des
Profils ausformenden Stegen und mit Lamellen zur Ausformung von
Feineinschnitten und Nuten geringer Breite versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Segment (1) Öffnungen zum nachträglichen
Einsetzen und Einrasten der Lamellen (2) besitzt, wobei die Öffnungen für jede
Lamelle (2) aus einem von der Segmentinnenseite ins Segmentinnere
ragenden Schlitz (3) und aus zumindest einem Hohlraum (4), in welchen der
Schlitz (3) mündet, bestehen.
2. Lamelle, insbesondere aus Stahlblech, zur Verwendung in einem
Reifenformsegment gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lamelle (2) zumindest eine Rastzunge (2a), die unter einem spitzen Winkel
federnd abragt aufweist.
3. Lamelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastzunge (2a)
der Lamelle (2) ausgestanzt ist.
4. Reifenformsegment nach Anspruch 1 mit Lamellen gemäß Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rastzunge (2a) der Lamelle (2) mit ihrer
Stirnfläche an einer den Hohlraum (4) begrenzenden Stützfläche (4a) abstützt.
5. Reifenform, welche Reifenformsegmente oder Reifenformteile gemäß
zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4 aufweist.
Priority Applications (1)
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DE1997149565 DE19749565C1 (de) | 1997-11-10 | 1997-11-10 | Reifenformsegment, Lamelle zur Verwendung in diesem Reifenformsegment sowie Reifenform |
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