DE19744294C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen eines Zielbereichs von einem entfernten Standort aus - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen eines Zielbereichs von einem entfernten Standort ausInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und
Vorrichtungen zum Überwachen eines Zielbereichs und insbe
sondere auf Verfahren und Vorrichtungen zum Überwachen eines
Zielbereichs von einem entfernten Standort aus.
Durch die allgemeine Verbreitung von digitalen Netzen, wie
z. B. dem ISDN-Netz, ist die Möglichkeit entstanden, Video
überwachungen über das Telephonnetz oder das Internet durch
zuführen. Datennetze mit niedriger Bandbreite, wie z. B. das
ISDN-Netz, erlauben jedoch nicht die Übertragung von Bewegt
bildern mit hoher Auflösung. Typischerweise sind bei einer
Übertragung von Videosequenzen über das ISDN-Netz nicht mehr
als ein Bild pro zwei Sekunden übertragbar, wenn die Bilder
die übliche Fernsehauflösung haben. Verschlechtert man je
doch die Auflösung um den Faktor 8 in der Größe, so kann man
bis zu 25 Bilder pro Sekunde mit Videokonferenzing-Systemen
übertragen. Wenn eine Videokamera beispielsweise mit einer
Bildrate von 25 Einzelbildern pro Sekunde (24 Einzelbilder
pro Sekunde im Kinobereich) arbeitet, so bedeutet dies, daß
lediglich jedes vierte Einzelbild übertragen werden kann, um
eine Echtzeitüberwachung über das ISDN-Netz durchführen zu
können. Gerade zum Zweck der Videoüberwachung wird jedoch
für strategische Entscheidungen, wie z. B. ob die Polizei
oder Feuerwehr gerufen werden soll, bzw. ob ein Alarm
ausgelöst werden soll und dergleichen, eine hohe Bildrate
benötigt, um beispielsweise das Verhalten eines Eindring
lings in einem überwachten Zielbereich zu verfolgen und zu
beurteilen. Daher kann eine einfache Videokamera nicht di
rekt an ein Datennetz niedriger Bandbreite angeschlossen
werden, da die Bandbreite des Datennetzes für die Fülle von
Videoinformationen schlicht zu klein ist.
Die EP 0 496 607 A1 zeigt ein Überwachungssystem, das eine Vi
deokamera und einen nachgeschalteten Video-Codierer im Zielbe
reich umfaßt, um eine verlustlose Videokomprimierung durch
führen zu können. Bei dieser verwendeten Komprimierungsart wird
in einem Videoeinzelbildspeicher, der ebenfalls im Zielbereich
angeordnet ist, aufeinanderfolgend jedes Videoeinzelbild ge
speichert, wobei im Codierer das aktuelle Einzelbild mit dem
vorherigen Einzelbild verglichen wird, um die Pixel zu bestim
men, die sich von einem Einzelbild zum nächsten verändert ha
ben. Es müssen somit nur Signale übertragen werden, die sich
auf die Pixel beziehen, die sich verändert haben. Damit wird
eine wesentliche Datenkompression erreicht, wobei diese Kom
pression zugleich eine verlustlose Kompression ist, da die Bil
der nach einer Übertragung über eine Übertragungsleitung in
einer Alarmzentrale verlustlos wiederhergestellt werden können.
Am Zielbereich ist ferner ein permanent laufender Videorecorder
angeordnet, der zu Archivierungszwecken vorgesehen ist.
Die WO 0 94/03014 offenbart ein Videosicherheitsüberwachungs
system mit geringem Leistungsverbrauch, das einen Speicher 42
am Zielbereich aufweist. Derselbe ist vorgesehen, um vorüber
gehend komprimierte Bilddaten zu speichern, um die Zeit zu
überbrücken, die zwischen der Signalisierung eines Alarms und
einem Kommunikationsverbindungsaufbau vergeht.
Die DE 42 29 151 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Übertragung
von Videosignalen und Audiosignalen über ein diensteintegrie
rendes Nachrichtennetz. Von einer Videokamera gelieferte Ein
zelbilder werden vor der Übertragung komprimiert. Alternativ
können Videosignale in nicht komprimiertem Zustand übertragen
werden, wenn Standbilder mit hoher Auflösung benötigt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Ver
fahren und Vorrichtungen zum Überwachen eines Zielbereichs
von einem entfernten Standort aus zu schaffen, welche mit
einem Datennetz niedriger Bandbreite auskommen und doch eine
optimale Überwachung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 so
wie durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 12 gelöst.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß es für eine grobe Beurteilung der Situation in einem
überwachten Zielbereich ausreichend ist, Videobilder mit
niedriger Auflösung zur Verfügung zu haben. Die Einzelbilder
mit niedriger Auflösung sind zwar nicht mehr in der Lage,
alle Details des Zielbereichs genau darzustellen, sie liegen
jedoch in einer hohen Bildwiederholrate der Videokamera vor,
welche in der Nähe der maximalen Bildwiederholrate liegen
kann, die die Videokamera an sich ermöglicht. Wird bestimmt,
daß ein spezielles Einzelbild für eine bestimmte Entschei
dung besonders wichtig ist, d. h. daß auf einem speziellen
Einzelbild unter Umständen das Gesicht eines Eindringlings
vorhanden ist, so kann erfindungsgemäß aus einem mit der Vi
deokamera verbundenen lokalen Speicher am Zielbereich ein
Einzelbild mit hoher Auflösung abgerufen werden, das bezüg
lich der Videosequenz in der Nähe des ausgewählten Einzel
bildes liegt. Dieses ausgewählte Einzelbild mit hoher Auflö
sung kann nun über das Datennetz niedriger Bandbreite über
tragen werden, um eine bestimmte Person oder einen bestimm
ten Gegenstand im Zielbereich genauer identifizieren zu kön
nen. Bei der Übertragung des Identifizierungsbildes ist es
nicht entscheidend, wie schnell die Übertragung dauert, da
im Vergleich zur im allgemeinen dauernden Übertragung der
komprimierten Einzelbilder, d. h. der Bilder mit geringer
Auflösung, eine eher seltene Übertragung von Einzelbildern
mit hoher Auflösung auftreten wird.
Somit ist es möglich, eine Videofernüberwachung über ein Da
tennetz mit niedriger Bandbreite durchzuführen, während
gleichzeitig bestimmte Einzelbilder der Videosequenz mit ho
her Auflösung abgefragt werden können, um speziell gewünsch
te Informationen aus dem Zielbereich zu erhalten.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen detaillierter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausfüh
rungsbeispiels gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
Fig. 2 ein schematische Darstellung eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 stellt eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung zum Überwa
chen eines Zielbereichs von einem entfernten Standort aus
dar. Eine Video- oder Fernsehkamera 10 ist über einen Daten
bus mit hoher Bandbreite mit einem Kompressionsmodul 12 ver
bunden, wobei der Ausgang des Kompressionsmoduls 12 mit
einem Eingang einer am Zielbereich vorhandenen Schaltein
richtung 14 gekoppelt ist, deren anderer Ausgang mit einer
Speichereinrichtung 16 verbunden ist. Der Ausgang der
Schalteinrichtung steht über ein Telephonnetz 18 mit einem
Rechner 20 in Verbindung, der als Personalcomputer, Work
station, etc. ausgeführt sein kann.
Im nachfolgenden wird die Funktion der Vorrichtung zum Über
wachen eines Zielbereichs von einem entfernten Standort aus,
welche in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, erläutert. Die
Videokamera 10 zeichnet vorzugsweise ständig eine Sequenz
von aufeinanderfolgenden Einzelbildern eines Zielbereichs
auf, der derart bezüglich der Kamera angeordnet ist, daß
derselbe von der Kamera erfaßt wird. Die Videokamera 10 gibt
an ihrem Ausgang eine durchgehende Folge von Einzelbildern
oder Frames aus. Die durchgehende Folge oder Sequenz von
Einzelbildern gelangt in das Kompressionsmodul 12, das die
Einzelbilder einerseits gar nicht oder nur gering kompri
miert und über die Schalteinrichtung 14 in die Speicherein
richtung 16 schreibt und zum anderen die Einzelbilder der
Sequenz komprimiert und die komprimierten Einzelbilder eben
falls über die Schalteinrichtung 14 über das Telephonnetz 18
dem Rechner 20 zuführt. Die Hochkomprimierung und Übertra
gung findet vorzugsweise simultan zum Speichern der gering
oder gar nicht komprimierten Einzelbilder in der Speicher
einrichtung am Zielbereich statt.
Die Speichereinrichtung 16, die Schalteinrichtung 14 sowie
das Kompressionsmodul 12 müssen nicht physisch direkt am
Zielbereich positioniert sein. Die genannten Elemente müssen
jedoch mit der Videokamera 10 über eine Datenübertragungs
einrichtung verbunden sein, die eine ausreichend hohe Band
breite hat, um gering oder überhaupt nicht komprimierte
Videobilder übertragen zu können. Der Ausdruck "am Zielbe
reich" bedeutet daher im Sinne dieser Anmeldung, daß ent
sprechende Elemente mit der Videokamera 10 über eine Daten
übertragungseinrichtung mit hoher Bandbreite verbunden sind.
Der Zielbereich ist daher nicht ausschließlich der Bereich,
den die Kamera tatsächlich filmt, sondern der gesamte Be
reich, der durch den Übertragungskanal mit niedriger Band
breite von dem entfernten Standort getrennt ist.
Typischerweise besitzt der Übertragungskanal 18, der in Fig.
1 als Telephonnetz dargestellt ist, eine derart niedrige
Bandbreite, daß eine Echtzeitübertragung aller Einzelbilder
der Videokamera in Fernsehqualität nicht möglich ist, wenn
die Bilder mit voller Auflösung in den Übertragungskanal
eingespeist werden. Das Kompressionsmodul komprimiert die
Einzelbilder am Ausgang der Videokamera 10 daher derart, daß
eine Echtzeitübertragung derselben über das Telephonnetz 18
möglich ist. Bei dem genannten Beispiel, bei dem eine Video
kamera eine Datenrate von 24 Einzelbildern pro Sekunde lie
fert und der Übertragungskanal 18 lediglich eine Übertragung
von sechs Vollbildern pro Sekunde ermöglicht, muß die Auflö
sung der Einzelbilder auf ein Viertel reduziert werden, um
alle Einzelbilder über das Telephonnetz 18 übertragen zu
können. Eine Kompression von Videobildern kann beispielswei
se erreicht werden, wenn jede zweite Zeile und jede zweite
Spalte der Pixel eliminiert wird, oder wenn beispielsweise
nur jedes zweite oder auch dritte Einzelbild ausgewählt
wird, oder indem eine Kombination der genannten Möglichkei
ten angewendet wird. Die Kompression im Kompressionsmodul 12
wird typischerweise eine verlustbehaftete Kompression sein,
wobei eine Fülle von verlustbehafteten Kompressionstechniken
außer den genannten in der Technik bekannt sind.
Zum Rechner gelangt nun eine Folge von komprimierten Einzel
bildern, deren Bildrate vorzugsweise der Bildrate am Ausgang
der Videokamera entspricht, deren Auflösung jedoch derart
reduziert worden ist, daß ihre Übertragung über das Tele
phonnetz 18 möglich war. Aufgrund der reduzierten Auflösung
ist es einem Betrachter eines dem Rechner 20 zugeordneten
Bildschirms, auf dem die übertragenen komprimierten Bilder
angezeigt werden, lediglich möglich, grob einzuschätzen, was
sich gerade im Zielbereich vor der Kamera 10 abspielt. Er
kennt ein Beobachter des Rechners 20 eine für ihn interes
sante Situation, z. B. eine Person, ein Ziel, einen Gegen
stand, etc., so kann er beispielsweise die laufende Video
sequenz anhalten und einige Einzelbilder der Sequenz vor
bzw. nach dem Augenblick des Anhaltens als Standbild be
trachten. Der Beobachter wird dann auswählen, welches Ein
zelbild ihm den größten Informationsgehalt verspricht. Er
findungsgemäß wird er der Schalteinrichtung 14 über das Te
lephonnetz 18 eine Nachricht schicken, daß das dem ausge
wählten Einzelbild entsprechende Einzelbild hoher Auflösung
aus der Speichereinrichtung 16 wiedergewonnen werden soll,
und über das Telephonnetz 18 zum Rechner 20 übertragen wer
den soll, um dasselbe dort zu betrachten.
Es sei darauf hingewiesen, daß sich sowohl die Kamera 10 als
auch das Kompressionsmodul 12, die Schalteinrichtung 14 und
die Speichereinrichtung 16 am Zielbereich befinden, während
der Rechner 20 an einem entfernten Standort vorhanden ist.
Der Zielbereich und der entfernte Standort werden daher im
wesentlichen durch den Datenübertragungskanal, d. h. das Te
lephonnetz 18, miteinander verbunden.
Ist ein Beobachter mit dem von der Speichereinrichtung 16
erhaltenen Einzelbild hoher Auflösung noch nicht zufrieden,
so kann er selbstverständlich zusätzlich mehrere in der Se
quenz vorher oder nachher angeordnete Einzelbilder von der
Speichereinrichtung 16 über die Schalteinrichtung 14 abru
fen.
Wie es bereits erwähnt wurde, werden die Einzelbilder in dem
Speichermodul vorzugsweise mit überhaupt keiner verwendeten
Kompression, d. h. mit höchster Auflösung abgespeichert. Ist
jedoch die Speicherkapazität der Speichereinrichtung 16 be
grenzt, so kann das Kompressionsmodul 12 für die in der
Speichereinrichtung 16 abgespeicherten Einzelbilder eine
Kompression durchführen, die jedoch wesentlich weniger kom
primiert als die Kompression für die über den Datenkanal 18
übertragenen Einzelbilder.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Vor
richtung zum Überwachen eines Zielbereichs von einem ent
fernten Standort aus gemäß der vorliegenden Erfindung. Glei
che Elemente wie in Fig. 1 sind mit den gleichen Bezugszei
chen bezeichnet. Der Unterschied der in Fig. 2 gezeigten
Vorrichtung zur in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung besteht dar
in, daß der Ausgang der Videokamera 10 mit einer Schaltein
richtung 22 verbunden ist, welche bewirkt, daß jedes gerad
zahlige Einzelbild in der Sequenz von Einzelbildern einer
Kompressionseinrichtung 12a zugeführt wird, die eine hohe
Kompression durchführt. Jedes ungeradzahlige Einzelbild wird
einer weiteren Kompressionseinrichtung 12b zugeführt, die
eine geringe oder gar keine Kompression durchführt. Die Bil
der am Ausgang der weiteren Kompressionseinrichtung 12b wer
den ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel in der Spei
chereinrichtung 16 abgespeichert.
Fig. 2 zeigt ferner eine detailliertere Darstellung des
Rechners 20 und insbesondere des Monitors des Rechners 20.
Der Monitor kann beispielsweise ein Workstationmonitor mit
verschiedenen Fenstern sein. Ein Fenster 20a dient zur An
zeige der Videosequenz am Ausgang des Datenkanals 18, der
hier als ISDN-Netz ausgeführt ist. In dem Fenster 20a wird
daher das Live-Video des Zielbereichs mit geringer Auflösung
dargestellt. Weitere Fenster 20b bis 20g dienen zum Anzeigen
von Einzelbildern.
Stellt ein Betrachter des Live-Videos in dem Fenster 20a ei
ne interessante Szene fest, so kann er dem Rechner 20 mit
teilen, auf den Einzelbildfenstern 20b bis 20g die Einzel
bilder des Live-Videos, d. h. der Videosequenz am Ausgang
des Datenkanals 18, zu diesem Zeitpunkt bzw. in der Nähe
dieses Zeitpunkts anzuzeigen. Durch Betrachten der Einzel
bilder in den Einzelbildfenstern 20b bis 20g kann der Be
nutzer nun entscheiden, von welchem der Einzelbilder eine
Ausgabe mit hoher Auflösung erwünscht ist.
Bei dem in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen ersten Aus
führungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann der Benut
zer dann genau das Einzelbild anfordern, das dem Einzelbild
auf einem der Einzelbildfenster 20b bis 20g angezeigten Ein
zelbild mit niedriger Auflösung entspricht. Bei dem in Fig.
2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist es nicht möglich, genau
das Einzelbild vom Speicher 16 anzufordern, das dem auf dem
Einzelbildfenster angezeigten Einzelbild entspricht, da je
des zweite Einzelbild (jedes Einzelbild mit einer geraden
Nummer in der Sequenz von Einzelbildern) am Ausgang der
Videokamera 10 komprimiert und zum Rechner übertragen wird
und die restlichen Einzelbilder (die Einzelbilder mit einer
ungeraden Nummer in der Sequenz von Einzelbildern) ohne oder
mit geringer Kompression im Speicher 16 abgespeichert wer
den. Es wird daher ein Einzelbild aus dem Speicher 16 ange
fordert, das zumindest in der Nähe des ausgewählten Einzel
bildes auf einem Einzelbildfenster 20b bis 20g in der Video
bildersequenz liegt.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß der Ausdruck
"zumindest in der Nähe des ausgewählten Einzelbilds in der
Sequenz" bezüglich dieser Anmeldung ausdrücken soll, daß
vorzugsweise genau das entsprechende Einzelbild aus dem
Speicher 16 angefordert wird, wenn es vorhanden ist, und
daß, wenn das genau entsprechende Einzelbild im Speicher 16
nicht vorhanden ist, beispielsweise das der Sequenz benach
barte Einzelbild ausgewählt wird. Dies sei anhand einer
Bildsequenz von sechs Einzelbildern erläutert. Bei dem in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Einzelbilder
Nr. 2, 4 und 6 komprimiert und zu dem Rechner 20 übertragen,
während die Einzelbilder Nr. 1, 3 und 5 in der Speicherein
richtung 16 unkomprimiert oder nur leicht komprimiert abge
speichert werden. Hat ein Benutzer aus irgendeinem Grund das
hochkomprimierte Einzelbild Nr. 3 auf dem Bildschirm des
Rechners 20 ausgewählt, so steht das unkomprimierte Einzel
bild Nr. 3 in der Speichereinrichtung nicht zur Verfügung.
Die Schalteinrichtung 14 wird daher in Verbindung mit dem
Rechner die Speichereinrichtung 16 derart ansprechen, daß
sie das Einzelbild Nr. 2 und/oder das Einzelbild Nr. 4 zu
dem Rechner 20 überträgt. An dieser Stelle sei jedoch ange
merkt, daß auch das Einzelbild Nr. 6 ausreichend sein könn
te, wenn beispielsweise eine hin- und her-schwenkbare Kamera
nur sehr langsam geschwenkt wird, oder wenn die Bewegungsge
schwindigkeit von Personen und/oder Objekten im Zielbereich
relativ gering ist. Allgemeiner ausgedrückt könnte es daher
auch möglich sein, wenn sowohl die Kamera als auch der Ziel
bereich relativ statisch sind, daß ein Einzelbild auf dem
Speicher 16 ausgewählt wird, das um vielleicht 100 Einzel
bilder von dem auf dem Rechner 20 angezeigten, komprimierten
und übertragenen Einzelbild in der Sequenz von Einzelbildern
entfernt ist. Wichtig ist, daß sich das von dem Speicher
abgerufene Einzelbild mit hoher Auflösung nicht wesentlich
von dem auf dem Rechner 20 angezeigten Einzelbild mit
niedriger Auflösung unterscheidet. Vorzugsweise wird daher,
wenn es möglich ist, das gleiche Einzelbild in der Sequenz
aus dem Speicher abgerufen, oder, wenn dies nicht möglich
ist, das dem ausgewählten Einzelbild benachbarte Einzelbild
mit hoher Auflösung.
In Abweichung vom beschriebenen Ausführungsbeispiel kann das
erfindungsgemäß System nicht nur zur Sicherheitsüberwachung
sondern auch zur Überwachung von Maschinen und Anlagen ein
gesetzt werden.
Ferner ist es nicht unbedingt notwendig, daß ein Benutzer
ein komprimiertes übertragenes Einzelbild manuell auswählt.
Der Rechner 20 könnte Bilderkennungsalgorithmen umfassen,
welche alle Einzelbilder detektieren, auf denen Personenum
risse oder bestimmte Gegenstände auftauchen. Wenn eine nicht
schwenkende Kamera eingesetzt wird, und wenn ein insgesamt
statischer Zielbereich, wie z. B. ein Tresorraum einer Bank,
überwacht wird, so könnte ein Bilderkennungsalgorithmus der
art ausgestaltet sein, daß er Einzelbilder detektiert, bei
denen sich im Vergleich zu den entsprechenden vorherigen
Einzelbildern etwas bewegt hat.
Es ist außerdem möglich, daß die gesamte Vorrichtung bzw.
das gesamte Verfahren zum Überwachen eines Zielbereichs von
einem entfernten Standort aus lediglich dann aktiviert wird,
wenn ein Alarmereignis vorhanden ist. Dieses Alarmereignis
könnte beispielsweise durch einen Bewegungsmelder in einem
statischen Zielbereich ausgelöst werden. Dieses Alarmsignal
könnte direkt im Zielbereich oder auch am entfernten Ort
aufgrund der übertragenen Videobilder ausgelöst werden.
Abhängig von den individuellen Umständen des Zielbereichs
und der Videokamerapositionierung und -Führung kann es auch
ausreichend sein, nicht nur jedes zweite Einzelbild abzu
speichern, sondern beispielsweise nur jedes dritte, vierte,
usw. Einzelbild. Genauso ist es denkbar, nicht nur jedes
zweite Einzelbild zu komprimieren und über den Datenkanal zu
übertragen, sondern beispielsweise nur jedes dritte, vierte,
usw. Ferner ist es nicht unbedingt erforderlich, alle in dem
Kompressionsmodul 12 bzw. in der Kompressionseinrichtung 12a
komprimierten Bilder zu dem Rechner 20 zu übertragen. Es
könnte beispielsweise auch ausreichen, nur lediglich jedes
zweite, dritte, vierte, usw. komprimierte Bild zum Rechner
20 zu übertragen, was jedoch im extremen Fall zu einer zu
geringen zeitlichen Auflösung führen kann. Wenn jedoch der
Übertragungskanal 18 eine wesentlich geringere Bandbreite
wie beispielsweise ein ISDN-Netz haben wird, so wird diese
Alternative dennoch den Einsatz des erfindungsgemäßen Sy
stems an sich ermöglichen können.
Claims (17)
1. Verfahren zum Überwachen eines Zielbereichs von einem
entfernten Standort aus, mit folgenden Schritten:
- a) Aufzeichnen einer Sequenz von aufeinanderfolgenden Einzelbildern des Zielbereichs;
- b) Abspeichern einer ersten Anzahl der Einzelbilder aus der Sequenz am Zielbereich;
- c) Komprimieren einer zweiten Anzahl der Einzelbilder aus der Sequenz mit einer Kompressionsrate, die eine Übertragung von zumindest einigen der kompri mierten Einzelbilder über einen Übertragungskanal vom Zielbereich zu dem entfernten Standort hin er möglicht;
- d) Übertragen von zumindest einigen der zweiten An zahl der Einzelbilder zu dem entfernten Standort über den Übertragungskanal;
- e) Auswählen eines übertragenen komprimierten Einzel bildes an dem entfernten Standort; und
- f) Übertragen eines Einzelbildes der ersten Anzahl von Einzelbildern, das zumindest in der zeitlichen Nähe des ausgewählten Einzelbildes in der Sequenz ist, von dem Zielbereich zu dem entfernten Stand ort.
2. Verfahren nach Anspruch 1, das ferner folgenden Schritt
aufweist:
Anzeigen einer Sequenz aus den komprimierten, übertra
genen Einzelbildern an dem entfernten Standort.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, das ferner folgenden
Schritt aufweist:
Anzeigen der übertragenen komprimierten Einzelbilder an
dem entfernten Standort.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Auswählen eines
übertragenen komprimierten Einzelbildes an dem entfern
ten Standort manuell stattfindet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das
vor dem Schritt (b) ferner folgenden Schritt aufweist:
Komprimieren zumindest einiger der ersten Anzahl von
Einzelbildern am Zielbereich mit einer bezüglich der
Kompressionsrate in dem Schritt (c) niedrigen Kompres
sionsrate.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem jedes zweite Einzelbild der Sequenz im Schritt (c) komprimiert und im Schritt (d) übertragen wird, während die anderen Einzelbilder der Bildsequenz im Schritt (b) abgespeichert werden; und
bei dem im Schritt (f) das am Zielbereich abgespeicher te Bild, das vor oder nach dem in dem Schritt (e) aus gewählten Bild in der Sequenz liegt, von dem Zielbe reich zu dem entfernten Standort übertragen wird.
bei dem jedes zweite Einzelbild der Sequenz im Schritt (c) komprimiert und im Schritt (d) übertragen wird, während die anderen Einzelbilder der Bildsequenz im Schritt (b) abgespeichert werden; und
bei dem im Schritt (f) das am Zielbereich abgespeicher te Bild, das vor oder nach dem in dem Schritt (e) aus gewählten Bild in der Sequenz liegt, von dem Zielbe reich zu dem entfernten Standort übertragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem jedes Einzelbild der Sequenz in dem Schritt (c)
komprimiert und in dem Schritt (d) übertragen wird und
zugleich in dem Schritt (b) nicht oder nur gering kom
primiert abgespeichert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem die Schritte (d), (e) und (f) nur als Reaktion auf
ein Alarmereignis ausgeführt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem alle Schritte des Verfahrens nach Anspruch 1 nur
als Reaktion auf ein Alarmereignis ausgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem die in dem Schritt (d) übertragenen Einzelbilder
eine niedrige Qualität haben, während das in dem
Schritt (f) übertragenen Einzelbild eine hohe Qualität
hat.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem das Auswählen in dem Schritt (e) derart ausgeführt
wird, daß ein Gegenstand, eine Person oder eine Bewe
gung optimal identifiziert werden kann.
12. Vorrichtung zum Überwachen eines Zielbereichs von einem
entfernten Standort aus, mit folgenden Merkmalen:
- a) einer Einrichtung (10) zum Aufzeichnen einer Se quenz von aufeinanderfolgenden Einzelbildern des Zielbereichs;
- b) einer Speichereinrichtung (16) zum Abspeichern einer ersten Anzahl der Einzelbilder aus des Se quenz am Zielbereich;
- c) einem Kompressionsmodul (12; 12a) zum Komprimieren einer zweiten Anzahl der Einzelbilder aus der Se quenz mit einer Kompressionsrate, die eine Über tragung von zumindest einigen der komprimierten Einzelbilder über einen Übertragungskanal (18) er möglicht;
- d) einer Einrichtung (14) zum Übertragen von zumin dest einigen der zweiten Anzahl der Einzelbilder zu dem entfernten Standort über den Übertragungs kanal (18);
- e) einer Einrichtung (20) zum Auswählen eines über tragenen komprimierten Einzelbildes an dem ent fernten Standort; und
- f) Übertragen (14, 18) eines Einzelbildes der ersten Anzahl von Einzelbildern, das zumindest in der zeitlichen Nähe des ausgewählten Einzelbildes in der Sequenz ist, von dem Zielbereich zu dem ent fernten Standort.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, die ferner folgendes
Merkmal aufweist:
eine Einrichtung (20a) zum Anzeigen einer Sequenz aus
den komprimierten, übertragenen Einzelbildern an dem
entfernten Ort.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, die ferner fol
gendes Merkmal aufweist:
eine Einrichtung (20b bis 20g) zum einzelnen Anzeigen
von übertragenen komprimierten Einzelbildern.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, das fer
ner folgendes Merkmal aufweist:
ein weiteres Kompressionsmodul (12b) zum Komprimieren
zumindest einiger der ersten Anzahl von Einzelbildern
am Zielbereich mit einer bezüglich der Kompressionsrate
zum Komprimieren der übertragenen Einzelbilder niedri
gen Kompressionsrate.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei dem
der Übertragungskanal ein ISDN-Netz ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, bei dem das erste
(12a) und das zweite (12b) Kompressionsmodul als eine
einzige Kompressionseinrichtung (12) ausgeführt sind,
die sowohl mit hoher als auch mit niedriger Kompres
sionsrate komprimieren kann.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997144294 DE19744294C2 (de) | 1997-10-07 | 1997-10-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen eines Zielbereichs von einem entfernten Standort aus |
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