DE19744769C2 - Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines keramischen FormkörpersInfo
- Publication number
- DE19744769C2 DE19744769C2 DE1997144769 DE19744769A DE19744769C2 DE 19744769 C2 DE19744769 C2 DE 19744769C2 DE 1997144769 DE1997144769 DE 1997144769 DE 19744769 A DE19744769 A DE 19744769A DE 19744769 C2 DE19744769 C2 DE 19744769C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- molded body
- ceramic
- shaping
- liquid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B13/00—Feeding the unshaped material to moulds or apparatus for producing shaped articles; Discharging shaped articles from such moulds or apparatus
- B28B13/04—Discharging the shaped articles
- B28B13/06—Removing the shaped articles from moulds
- B28B13/067—Removing the shaped articles from moulds by applying blows or vibrations followed by, or during, the removal of a mould part
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B7/00—Moulds; Cores; Mandrels
- B28B7/34—Moulds, cores, or mandrels of special material, e.g. destructible materials
- B28B7/344—Moulds, cores, or mandrels of special material, e.g. destructible materials from absorbent or liquid- or gas-permeable materials, e.g. plaster moulds in general
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Devices For Post-Treatments, Processing, Supply, Discharge, And Other Processes (AREA)
- Moulds, Cores, Or Mandrels (AREA)
- Press-Shaping Or Shaping Using Conveyers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ke
ramischen Formkörpers, bei dem ein keramisches, plastisches Ma
terial in eine Form mit zumindest abschnittsweise offener Poro
sität eingebracht und an der Innenwand der Form zum Formkörper
geformt wird.
Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers aus ei
nem keramischen, plastischen Material in einer Form sind aus
der Praxis bekannt, wobei sich im wesentlichen zwei Herstel
lungsverfahren voneinander unterscheiden lassen:
- 1. Die Rollerformgebung für das Ein- und Überdrehen von Hohl- und Flachgeschirr, wobei das keramische, plastische Material in einer rotierenden Form unter Einwirkung von Rollerköpfen geformt wird, und
- 2. die Formung von keramischem, plastischem Material zwischen einem starren Ober- und Unterstempel.
Um das geformte keramische Material weiteren Arbeitsschritten
außerhalb der Form zuführen zu können, ist es entscheidend, ein
Ankleben des keramischen Materials an der Innenwand der Form
beziehungsweise des Stempels zu verhindern, um es unbeschädigt
aus dem Formgebungsaggregat entnehmen zu können.
Um bei der Rollerformgebung ein Ankleben des keramischen Mate
rials an der Innenwand der Form zu verhindern, wird in der Re
gel eine nicht klebende, einteilige Form aus Gips oder Kunst
stoff eingesetzt. Dennoch gestattet es die Form nicht, den nun
mehr geformten keramischen Formkörper unmittelbar nach der For
mung im plastischen Zustand aus der Form zu entnehmen. Erst die
Trocknung des Formkörpers in der Form und seine damit verbunde
ne Schrumpfung ermöglichen es, ihn aus der Form zu nehmen.
Durch den mit der Trocknung einhergehenden Verlust der plasti
schen Eigenschaften des Formkörpers wird ein nachfolgendes pla
stisches Formgebungsverfahren auf den Formkörper jedoch unmög
lich gemacht.
Bei der Herstellung von keramischen Formkörpern mit einteiligen
Formen können außerdem keine Formkörper mit Hinterschnitten
oder äußeren Vorsprüngen hergestellt werden.
Weitere Nachteile dieses Formgebungsverfahrens sind die mit den
langen Verweilzeiten in der Form verbundenen verhältnismäßig
langen Fertigungsstraßen beziehungsweise großen Speicherkapazi
täten, die zu wesentlichen Teilen der Trocknung dienen. Folg
lich wird auch eine große Zahl von Formen benötigt.
Beim Pressen kann geformtes keramisches Material im plastischen
Zustand dem Formgebungsaggregat entnommen werden.
Bei einer Blumentopfpresse beispielsweise wird das keramische
Material in eine rotierende Unterform mit einer geölten Ober
fläche eingebracht, in die ein Oberstempel einfährt, der er
wärmt sein kann, wodurch ein Ankleben weitgehend verhindert
wird.
Beim RAM-Pressen wird keramisches Material zwischen porösen
Formen gepreßt, die durch Evakuierung oder Überdruck das zu
pressende Material festhalten beziehungsweise loslassen.
Bei beiden Verfahren können aber nur jeweils verhältnismäßig
dickwandige Erzeugnisse mit einfachen Gestaltungsformen, bei
spielsweise Teller, hergestellt werden. Teile mit Hinterschnit
ten lassen sich nicht herstellen.
Außerdem stellen beide Verfahren, durch die Verwendung von
mehrteiligen Formen, einen im Gegensatz zur Verwendung von Ver
fahren unter Verwendung von einteiligen Formen, höheren appara
tiven und verfahrenstechnischen Aufwand dar.
Aus der DE 31 27 878 C2 ist eine Vorrichtung zum Verformen vor
gefertigter keramischer Hohlkörper im plastischen Zustand be
kannt. Während über die Herstellung des vorgeformten kerami
schen Hohlkörpers in dieser Schrift keine Angaben gemacht wer
den erfolgt die Nachverformung klopffrei über ein Verformungs
werkzeug mit einem auf einer Achse freilaufenden Drehkörper.
Die auf denselben Anmelder wie die DE 31 27 878 C2 zurückgehen
de DE 24 52 194 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Formgebung von plastischen Massen zu Formteilen. Zum Stand
der Technik wird hier die Roller-Formgebung in einer Feuchtig
keit aufsaugenden Form erwähnt. Dadurch trocknet der Scherben
jedoch formseitig aus und ist nicht mehr plastisch, um weiter
geformt zu werden.
Die US 2 733 493 beschreibt ein Preßverfahren zur Herstellung
von keramischen Formteilen.
Gemäß EP 0 204 683 A2 werden im Rollerverfahren hergestellte
Formteile mit Druckluft von der Form gelöst.
In beiden Verfahren findet keine Nachbehandlung im Sinne der
weiteren Formgebung statt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Her
stellung eines keramischen Formkörpers zur Verfügung zu stel
len, die es gestattet, grob- und feinkeramisches, plastisches
Material in einer Form bei geringem technischen Aufwand zu
Formkörpern zu formen und die Formkörper im plastischen Zustand
nachfolgenden plastischen Formgebungsschritten zugänglich ma
chen zu können.
Grundsätzlicher Ausgangspunkt zur Lösung dieser Aufgabe ist das
Aufzeigen eines Weges, den Formkörper im plastischen Zustand
aus der Form entnehmen zu können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß unter Ver
wendung einer porösen Form das offene Porenvolumen der Form vor
der Einbringung eines plastischen Materials bereits mit einer
Flüssigkeit gefüllt wird und nach der Herstellung des kerami
schen Formkörpers in der Form die Flüssigkeit zwischen die Au
ßenwand des Formkörpers und die Innenwand der Form geleitet
wird, durch welche sich der Formkörper von der Innenwand der
Form löst. Dadurch, daß die Form von Anfang an mit der Flüssig
keit gefüllt ist, kann der im Rollerverfahren geformte Formkör
per auch auf seiner der Form zugewandten Seite nicht trocknen
und bleibt für weitere Formgebungsschritte plastisch.
Soweit die DE-PS 910 154 die Tränkung von Formen mit einer
Flüssigkeit anspricht, handelt es sich um Preßformen und unter
schiedliche, aufeinander folgende Formgebungsschritte werden
nicht erwähnt.
In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers,
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Das Ablösen wird dabei durch die Entstehung eines gleitfähigen
Flüssigkeitsfilms hervorgerufen, der die Adhäsion zwischen der
Außenwand des Formkörpers und der Innenwand der Form soweit
herabsetzt, daß der plastische Formkörper unmittelbar nach sei
ner Herstellung in der Form problemlos aus der Form entnommen
werden kann.
In einem nachfolgenden Formgebungsschritt ist es dann möglich,
den Formkörper außerhalb der Form durch weitere Formgebungs
schritte weiter zu bearbeiten.
Dieses Verfahren ebnet somit den Weg zur Kombination der ratio
nellen, und mit geringem technischen Aufwand verbundenen Her
stellung keramischer Formkörper in einer Form durch Rollenform
gebung zur Bearbeitung freistehender keramischer Teile, auch
Hohlkörper, die zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung bieten.
Entsprechend wird durch die Verknüpfung dieser beiden Formge
bungsverfahren, die bisher als nicht realisierbar galt, ein
gänzlich neues Gebiet zur rationellen und dennoch nahezu unbe
grenzten Gestaltung keramischer Formkörper für die keramische
Industrie erschlossen.
Erstmals können jetzt zum Beispiel fein- und grobkeramische
Formkörper mit Hinterschnitten oder äußeren Vorsprüngen unter
Verwendung einer einteiligen Form hergestellt werden. Der Form
körper, zum Beispiel ein Blumentopf, wird zunächst in
"klassischer Form" hergestellt, dann - wie beschrieben - pla
stisch entnommen und anschließend plastisch nachbearbeitet, zum
Beispiel mit einem "Fuß" versehen.
Grundsätzlich sind die Zusammensetzung des keramischen, plasti
schen Materials und die Gestaltung der Wandung des Formkörpers
keinerlei Beschränkungen unterworfen. Auch die Dicke der kera
mischen Wandung läßt sich innerhalb weiter Grenzen, zum Bei
spiel von dünnwandigem Porzellan bis zum dickwandigeren Stein
zeug beziehungsweise Steingut variieren.
Die Ausgestaltung und die werkstoffmäßige Zusammensetzung der
Formen ist keinerlei Beschränkungen unterworfen. Sie können
grundsätzlich an den Stand der Technik angelehnt werden. Es
können Teile mit einem rotationssymmetrischen inneren Quer
schnitt (was sich insbesondere bei einer etwaig nachfolgenden
Weiterbearbeitung anbietet), ebenso wie Formen mit anderem in
neren Querschnitt (zum Beispiel mit sich verjüngendem, im we
sentlichen rechteckigen oder quadratischem Querschnitt) herge
stellt werden.
Als Werkstoff für eine erfindungsgemäße Form können grundsätz
lich jede Art von organischem beziehungsweise anorganischem Ma
terial oder Mischungen Anwendung finden. Als organisches Mate
rial können beispielsweise Polyethylen, Polyurethan oder weite
re Kunststoffe, als anorganisches Material beispielsweise Gips
angewendet werden. Zusätzlich kann die Form an ihrer Innenwand
einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden, zum Beispiel
durch eine flüssigkeitsdurchlässige Imprägnierung oder Be
schichtung.
Das Gefüge des Formenwerkstoffes muß dabei eine offene Porosi
tät aufweisen, die es erlaubt, eine Flüssigkeit aufzunehmen und
abzugeben.
Dabei können die offenen Poren gleichmäßig über das Volumen der
Form verteilt sein.
Alternativ kann die Form auch abschnittsweise Bereiche mit hö
herer oder geringerer offener Porosität aufweisen, beziehungs
weise können auch Bereiche mit und ohne offene Porosität
gleichzeitig nebeneinander vorliegen. In diesen Fällen besitzt
die in die Poren eindringende Flüssigkeit ein von der Porenge
staltung abhängiges Strömungsverhalten. Der daraus resultieren
de unterschiedliche Druck, den die durch die Form gegen die Au
ßenwand des Formkörpers geleitete Flüssigkeit auf die Formkör
perwandung ausübt, läßt sich für eine zusätzliche Gestaltung
des Formkörpers nutzen.
Die Aufbereitung der keramischen Masse erfolgt nach dem Stand
der Technik, beispielsweise durch eine Strangpresse.
Um die Flüssigkeit in die offenporigen Abschnitte der Form ein
zubringen, sind mehrere Verfahren denkbar.
So kann die Flüssigkeit auf die Oberfläche der Form aufgetragen
werden, etwa durch eine Spritzvorrichtung oder durch vollstän
dige Tränkung der Form in der Flüssigkeit, wobei sie gleichzei
tig oder anschließend in das Innere der Form eingesaugt wird.
Die Poren können dabei vollständig, teilweise oder abschnitts
weise mit der Flüssigkeit gefüllt sein.
Das Einsaugen der Flüssigkeit in die Poren wird durch ein in
Verbindung mit der Form stehendes Mittel zu Erzeugung von Un
ter- und Überdruck erreicht, das die offenen Poren der Form zu
mindest teilweise evakuiert und die Flüssigkeit durch den in
den offenen Poren somit entstehenden Unterdruck in die offenen
Poren einsaugt.
Die Verbindung des Mittels zur Erzeugung von Unter- und Über
druck mit der Form kann auf mehrere Arten hergestellt werden.
So kann die Form mit einer die Außenwand der Form umgebenden
und im wesentlichen beabstandet zu dieser angeordneten, gas
dichten Umhüllung umgeben werden, die die obere Öffnung der
Form zum Einbringen des keramischen Materials freiläßt. Die
Form wird dabei nur entlang einer um die Form laufenden, ge
dachten Linie, von der Umhüllung berührt, wobei Form und Umhül
lung an dieser Stelle gas- und flüssigkeitsdicht miteinander
verbunden sind. Die Umhüllung weist dabei wenigstens eine Öff
nung auf, durch welche das Mittel zur Erzeugung von Unter- und
Überdruck Gas in den freien Raum zwischen Hülle und Form pumpen
oder aus dem freien Raum zwischen Hülle und Form absaugen kann.
Beim Pumpen von Gas in den zuvor beschriebenen freien Raum ent
steht in den mit dem freien Raum in Verbindung stehenden offe
nen Poren der Form ein Überdruck, beziehungsweise Unterdruck
beim Absaugen von Gas.
Gasleitungen können direkt in das Innere der Form geführt wer
den. Diese weisen innerhalb der Form zumindest abschnittsweise
Öffnungen oder poröse Abschnitte auf, durch die Gas direkt in
den offenen Porenraum der Form gepumpt beziehungsweise aus dem
offenen Porenraum abgesaugt werden kann.
Weiter kann vorgesehen sein, Formen mit Hohlräumen innerhalb
der Wandung der Formen einzusetzen, in die Gas gepumpt respek
tive aus denen Gas abgesaugt werden kann, das von hier in be
ziehungsweise aus dem offenen Porenraum der Form geleitet wird.
Durch das Absaugen des Gases aus den offenen Poren entsteht ein
Unterdruck. Durch den Unterdruck wird Flüssigkeit in die Poren
gesaugt bezeihungsweise bei Druckumkehr Flüssigkeit aus den Po
ren gedrückt.
Als Gas kann zum Beispiel Luft, aber auch jeder andere gasför
mige Stoff, also ebenfalls Aerosole oder Stoffe in dampfförmi
ger Phase, zur Anwendung kommen.
Ein zusätzlicher Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß durch
das oben beschriebene Ausdrücken der Flüssigkeit aus der Form
ein Selbstreinigungseffekt der Innenwand der Form erfolgt:
Partikel des keramischen Materials dringen an der Innenwand ei
ner Form in die offenen Poren ein, was mit der Zeit zu einer
Verstopfung der Poren führt. Nach dem Stand der Technik ist es
daher üblich, die Formen in regelmäßigen Abständen einer auf
wendigen Oberflächenreinigung zu unterziehen. Durch das Aus
drücken der Flüssigkeit aus den Poren werden eingedrungene Par
tikel bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch von der Flüs
sigkeit mitgerissen, wodurch sich eine zusätzliche Reinigung
der Form erübrigt.
Bei der Rollerformgebung wird das keramische Material durch
Ein- oder Überdrehen geformt. Auch die Verwendung einer Scha
blone zum Ein- oder Überdrehen kann vorgesehen sein.
Als Flüssigkeit zum Lösen des geformten keramischen Materials
aus der Form können Fluide, beispielsweise Wasser, Öle, Gele
und Mischungen unterschiedlicher Flüssigkeiten, etwa in Form
von Suspensionen oder Emulsionen, eingesetzt werden.
Die Entnahme des Formkörpers aus der Form kann nach dem Stand
der Technik zur Entnahme getrockneter Formkörper aus Formen er
folgen, also zum Beispiel durch eine Saugeinrichtung, die mit
einem Greifer kombiniert ist. Alternativ kann die Form auch ge
wendet werden, wobei sich der Formkörper von selbst aus der
Form löst.
Die Form ist unmittelbar danach zur Aufnahme von neuem kerami
schem Material fertig.
Nach der Entnahme des Formkörpers aus der Form kann dieser im
plastischen Zustand in einem oder mehreren nachfolgenden Form
gebungsschritten durch plastische Formgebung weiterbearbeitet
werden. Zu diesem Zweck bieten sich Anlagen an, die durch einen
auf der einen Seite der Wandung des Formkörpers liegenden Ar
beitskopf, etwa in Form einer Rolle oder einer Kugel, und einen
diesem gegenüberliegenden Gegendruckkopf, auf der anderen Seite
der Wandung, auf die Wandung des Formkörpers einwirken. Den
Möglichkeiten zur Gestaltung des Formkörpers sind dabei grund
sätzlich keine Grenzen gesetzt. Sowohl rotationssymmetrische
als auch jede andere Art von Ausformungen sind möglich.
An dieser Stelle kommt ein wesentlicher Vorteil des erfindungs
gemäßen Verfahrens zum Tragen, nämlich die rationelle Herstel
lung keramischer Formkörper mit Hinterschnitten.
Im Gegensatz zur Herstellung von Formkörpern in Formen nach dem
Stand der Technik, ist der Zyklus vom Einbringen des kerami
schen Materials in die Form bis zur Entnahme des Formkörpers
deutlich kürzer. Außerdem wird nur ein Bruchteil der bisher be
nötigten Formen benötigt. Dadurch werden gänzlich neue Kombina
tionen von Anlagen in der keramischen Industrie ermöglicht.
Denkbar ist hier zum Beispiel die Verwendung von korrespondie
renden Drehtischen, bei denen auf dem ersten die Herstellung
des keramischen Formkörpers in der Form, und nach Entnahme aus
der Form und Übergabe an den zweiten Drehtisch hier die weite
ren Formgebungsschritte erfolgen.
Nach der Formgebung erfolgen die Trocknung und der keramische
Brand nach dem Stand der Technik, in deren Rahmen ebenfalls ei
ne Glasierung und alternativ oder zusätzlich weitere Oberflä
chenbehandlungen des Formkörpers, wie zum Beispiel eine Engo
bierung oder Bemalung, vorgenommen werden können.
Ohne Beschränkung des Erfindungsgedankens wird nachfolgend ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens aufge
zeigt.
Eine auf einem Drehtisch angeordnete Form wird durch eine
Spritzeinrichtung mit Wasser bespritzt, das durch Kapillarwir
kung in die offenen Poren der Form gesaugt wird. Die Form be
steht dabei aus einem Kunststoff mit einer gleichmäßig verteil
ten offenen Porosität. Anschließend wird in einer Strangpresse
homogenisiertes Material durch Austragen aus dem Mundstück der
Strangpresse direkt in die Form eingebracht, worauf die Her
stellung des Formkörpers durch Rollerformgebung in der Form er
folgt. Schließlich wird durch Aufgabe von Druck von außen in
den offenen Porenraum der Form das im Porenraum der Form be
findliche Wasser in den Raum zwischen Außenwand des Formkörpers
und korrespondierender Innenwand der Form gedrückt, wodurch
sich der Formkörper von der Innenwand der Form löst. Der Form
körper wird daraufhin durch einen Greifer mit einer Saugein
richtung aus der Form entnommen und kann jetzt einer, auf einem
zweiten Drehtisch angeordneten, nachfolgenden Formgebung, oder
direkt der Trocknung, respektive Glasierung, und dem kerami
schen Brand zugeführt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers, bei
dem ein keramisches, plastisches Material in eine Form mit
zumindest abschnittweise offener Porosität eingebracht und an
der Innenwand der Form durch Rollerformgebung zum Formkörper
geformt wird, wobei eine Flüssigkeit in die offenporigen
Abschnitte der Form eingebracht wird, bevor das keramische
Material in die Form gegeben wird und die Flüssigkeit nach
der Formgebung des Formkörpers durch die offenporigen
Abschnitte der Form gegen die korrespondierende Außenwand des
Formkörpers geleitet wird, bis der Formkörper sich von der
Innenwand der Form gelöst hat, der Formkörper danach im
plastischen Zustand aus der Form entnommen wird und im
plastischen Zustand anschließend in einem weiteren
Formgebungsschritt durch plastische Formgebung
weiterbearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Formkörper in einer
einteiligen Form geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die in der Form
befindliche Flüssigkeit nach der Formgebung des keramischen
Materials unter Druck aus der Form ausgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Formkörper nach
Ablösen von der Form durch eine Saugeinrichtung aus der Form
entnommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997144769 DE19744769C2 (de) | 1997-10-11 | 1997-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997144769 DE19744769C2 (de) | 1997-10-11 | 1997-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19744769A1 DE19744769A1 (de) | 1999-05-06 |
DE19744769C2 true DE19744769C2 (de) | 2001-02-08 |
Family
ID=7845148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997144769 Expired - Fee Related DE19744769C2 (de) | 1997-10-11 | 1997-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19744769C2 (de) |
Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE435196C (de) * | 1922-10-03 | 1926-10-14 | Josef Franz Kuehnel | Form aus keramischer poroeser Masse |
DE910154C (de) * | 1951-01-10 | 1954-04-29 | Gottfried Cremer Dr | Pressform |
US2733493A (en) * | 1956-02-07 | bryer | ||
DE2452194A1 (de) * | 1974-11-04 | 1976-05-13 | Helmut Materne | Verfahren und vorrichtung zur formgebung und oberflaechengestaltung von plastischen massen |
DE3127878C2 (de) * | 1981-07-15 | 1985-02-28 | Helmut 5434 Dernbach Materne | Vorrichtung zum Verformen vorgefertigter keramischer Hohlkörper im plastischen Zustand |
EP0204683A2 (de) * | 1985-04-22 | 1986-12-10 | Meisel, Ronald M. Dipl. Ing. | Vorrichtung für Rollverfahren und entsprechend wirkende Verfahren zur Herstellung von keramischen Artikeln |
DE4117745A1 (de) * | 1991-05-30 | 1992-12-03 | Sacmi | Poroese formwerkstoffe, ihre herstellung und ihre verwendung zur formgebung keramischer rohlinge |
-
1997
- 1997-10-11 DE DE1997144769 patent/DE19744769C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2733493A (en) * | 1956-02-07 | bryer | ||
DE435196C (de) * | 1922-10-03 | 1926-10-14 | Josef Franz Kuehnel | Form aus keramischer poroeser Masse |
DE910154C (de) * | 1951-01-10 | 1954-04-29 | Gottfried Cremer Dr | Pressform |
DE2452194A1 (de) * | 1974-11-04 | 1976-05-13 | Helmut Materne | Verfahren und vorrichtung zur formgebung und oberflaechengestaltung von plastischen massen |
DE3127878C2 (de) * | 1981-07-15 | 1985-02-28 | Helmut 5434 Dernbach Materne | Vorrichtung zum Verformen vorgefertigter keramischer Hohlkörper im plastischen Zustand |
EP0204683A2 (de) * | 1985-04-22 | 1986-12-10 | Meisel, Ronald M. Dipl. Ing. | Vorrichtung für Rollverfahren und entsprechend wirkende Verfahren zur Herstellung von keramischen Artikeln |
DE4117745A1 (de) * | 1991-05-30 | 1992-12-03 | Sacmi | Poroese formwerkstoffe, ihre herstellung und ihre verwendung zur formgebung keramischer rohlinge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19744769A1 (de) | 1999-05-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3041941A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum einfuellen eines kosmetischen materials in einen hohlraum | |
DE3514512C1 (de) | Vorrichtung zum Verdichten und Verpacken pulverfoermiger,lufthaltiger Stoffe | |
DE19744769C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines keramischen Formkörpers | |
DE4038172A1 (de) | Verfahren zum herstellen von platten insbesondere tisch- oder ablageplatten | |
DE2250684A1 (de) | Vorrichtung zum uebertragen eines dekors von einer traegerfolie auf ein mindestens einmal gebranntes geschirr-halbfertigteil | |
DE2262400C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von mehrschichtigen Formkörpern mit vollem oder hohlem Querschnitt | |
EP1749628B1 (de) | Druckgussform zur Herstellung von Geschirrteilen | |
WO2023208857A1 (de) | Vorrichtung zur herstellung von betonformsteinen und verfahren zur herstellung von betonformsteinen | |
WO2020221615A1 (de) | Fasergussverfahren zur herstellung eines formteils, schöpfwerzeug und verfahren zur herstellung eines schöpfwerzeug | |
AT524245B1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Fasergussprodukts | |
DE19622001A1 (de) | Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung von Betonsteinen | |
DE19600185C2 (de) | Vorrichtung zur Herstellung trockengepreßter Formlinge | |
DE102023114481B3 (de) | Dosierscheibe, Fülleinrichtung und Verfahren zum Dosieren von Material | |
DE810103C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen aus faserigem Gut | |
DE2802652C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines keramischen Körpers mit einem Formhohlraum durch Schlickerguß | |
EP1374967B1 (de) | Plattenförmiger Filtrationskörper | |
DE2256980A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum filtrieren und zur weiterbehandlung des filterkuchens | |
DE1779300A1 (de) | Einrichtung zum Entlueften von Formen | |
DE3322628C2 (de) | ||
WO1999010147A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von tassen | |
DE10011289A1 (de) | Vorrichtung zur Reinigung der Haut | |
DE3314635C2 (de) | Einrichtung zur Schweißabsonderung bei einem Ballschläger | |
DE1284624B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einer Decklage versehenen Formteilen aus einer nicht steigfaehigen Pressmasse | |
DE898865C (de) | Presszylinder mit Entlueftungseinrichtung zur Herstellung von luftfreien Schreibminen u. dgl. | |
DE855801C (de) | Vorrichtung zum Filtern von Gas |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |