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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Ermittlung der Oberflächenkontur
von Meßobjekten.
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Es
ist bekannt, mit einem in einer Abtastebene abtastenden Lasermeßsystem
Konturen von unter dem Lasermeßsystem
hindurch bewegten Gegenständen
zu ermitteln. Dabei werden jedoch nur die Teile der Objektoberfläche abgetastet,
die dem Lasermeßsystem
zugewandt sind. Die vom Lasermeßsystem
abgewandten Oberflächenbereiche
der Objekte können
nicht erfaßt
werden, da sie im Schatten der im Sichtbereich des Lasermeßsystems
befindlichen Objektoberfläche
liegen.
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Bei
kompliziert geformten Gegenständen müssen selbst
zur Abtastung lediglich eines Teils der Objektoberfläche mehrere
Lasermeßsysteme
eingesetzt werden, was eine aufwendige Gesamtanordnung erforderlich
macht.
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Eine
derartige, im folgenden als Schatten-Abtastung bezeichnete Vorgehensweise
kann für manche
Anwendungen ausreichen, wenn beispielsweise bestimmte Oberflächenbereiche
des jeweiligen Objekts bekannt oder nicht von Interesse sind. Insbesondere
in Fällen,
in denen keine oder nur wenig Informationen über die abzutastenden Objekte vorliegen
oder in denen eine vollständige
Ermittlung der Oberflächenkontur,
im folgenden als Voll-Abtastung bezeichnete Vorgehensweise gewünscht ist, lassen
sich mit einer Schatten-Abtastung keine zufriedenstellenden Ergebnisse
erzielen.
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EP 0 547 364 A2 beschreibt
die Untersuchung von Reifenprofilen mittels einer in eine einzige Richtung
abtastenden Lasereinrichtung, die in vertikaler Richtung relativ
zu einem sich drehenden Reifen verfahren werden kann.
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In
dem Artikel E. Budzynski et al., "3D-Digitalisierung von Freiformflächen mit
Laser", VDI-Z 132, 1990,
Nr. 7, S. 49–52,
wird ein nach dem Triangulationsprinzip arbeitendes Lichtschnittverfahren
beschrieben, wobei ein Laserstrahl eine Linie auf das zu messende
Objekt projiziert. Um die gesamte Oberfläche des Objekts zu erfassen,
wird das Objekt unter dem Laserstrich schrittweise gedreht.
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Aus
der
DE 38 04 079 A1 ist
eine Vorrichtung zum Erzeugen, Abtasten und Analysieren eines Rasterbildes
der Kontur eines Gegenstandes bekannt, bei der ein schmaler, konzentrischer
Lichtstrahl in Richtung einer Ablenkeinrichtung abgegeben wird, die
den Lichtstrahl wiederholt in einer Ebene schwenkt.
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Die
DE 43 01 538 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Anordnung zur berührungslosen dreidimensionalen
Messung, insbesondere zur Messung von Gebissmodellen. Dabei werden
zwei Dimensionen optoelektronisch aufgenommen und die dritte durch Relativbewegung
des Messguts realisiert.
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Aus
DE 44 34 042 A1 ist
die Erzeugung eines Kegelmantels mit Hilfe eines Laserstrahls bekannt,
wobei die Symmetrieachse des Kegelmantels orthogonal oder geneigt
zu einer Überwachungsoberfläche verläuft, auf
der sich Objekte – insbesondere
Fahrzeuge – bewegen,
die erfasst und vermessen werden sollen, um insbesondere verkehrsbezogene Daten
zu ermitteln.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, Verfahren zu schaffen, mit
denen auf möglichst
einfache Weise die Oberflächenkontur
beliebig geformter Meßobjekte
ermittelt werden können
und die insbesondere eine im wesentlichen vollständige Abtastung der Meßobjekte
gestatten.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß mehrere Verfahren geschaffen,
denen die gemeinsame erfinderische Idee zugrunde liegt, daß wenigstens
ein Lasermeßsystem,
das eine Abtastung entweder in einer oder in mehreren Abtastebenen
durchführt,
vorgesehen wird und in Abhängigkeit
von der Anzahl der Lasermeßsysteme,
deren Abtastcharakteristik und der äußeren Form der Meßobjekte
während
der Abtastung eine Relativbewegung zwischen dem jeweiligen Meßobjekt
und dem Lasermeßsystem
bzw. den Lasermeßsystemen
erfolgt.
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Konkrete
Lösungsvorschläge sind
jeweils in den unabhängigen
Ansprüchen
1, 3, 5 und 9 angegeben.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der einzelnen Verfahren sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verfahren
werden im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die schematische
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
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1 die Abtastung eines sich drehenden und
geradlinig bewegten Meßobjekts
durch ein in einer Abtastebene abtastendes Lasermeßsystem,
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2 die Abtastung eines sich drehenden Meßobjekts
durch ein in einer Abtastebene abtastendes Lasermeßsystem,
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3 die Abtastung eines sich drehenden Meßobjekts
durch zwei jeweils in einer Abtastebene abtastende Lasermeßsysteme,
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4 die Abtastung eines geradlinig bewegten
Meßobjekts
durch zwei jeweils in einer Abtastebene abtastende Lasermeßsysteme,
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5 die Abtastung eines sich drehenden Meßobjekts
durch ein in mehr als einer Abtastebene abtastendes Lasermeßsystem,
und
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6 die Abtastung eines unbewegten Meßobjekts
durch drei jeweils in mehr als einer Abtastebene abtastende Lasermeßsysteme,
wobei die 1a–6a jeweils
eine Seitenansicht und die 1b–6b jeweils die entsprechende Draufsicht
darstellen.
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Gemäß der Seitenansicht
von 1a ist als Abstands- oder Positionssensor
ein bezüglich
der Umgebung ortsfestes Lasermeßsystem 1 vorgesehen,
mit welchem ein Meßobjekt 3,
das in einem nicht dargestellten Meßraum angeordnet ist, in einer
einzigen Abtastebene 10 abgetastet wird. Ein derartiges Lasermeßsystem
wird im folgenden mit LMS bezeichnet.
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Das
abzutastende Meßobjekt 3 wird
in Pfeilrichtung im wesentlichen geradlinig am LMS 1 vorbeibewegt.
Zusätzlich
wird es außerdem
um eine durch das Meßobjekt 3 verlaufende
Drehachse 4 gedreht. Dabei können Drehung und Linearbewegung
gleichzeitig und jeweils kontinuierlich erfolgen.
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Es
ist jedoch auch möglich,
die Drehung und die Linearbewegung abschnittsweise nacheinander beispielsweise
derart durchzuführen,
daß das
Meßobjekt 3 zunächst geradlinig
am LMS 1 vorbeibewegt und dabei vom LMS abgetastet wird.
Anschließend wird
das Meßobjekt 3 um
180° gedreht
und dann – wiederum
bei gleichzeitiger Abtastung – geradlinig
in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Somit erfolgt eine Voll-Abtastung
durch Kombination einer einzigen Drehbewegung mit einer einzigen
Hin- und Herbewegung.
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Falls
gewünscht,
können
auch mehrere Drehintervalle vorgesehen werden, wobei jeweils im Anschluß an eine
vollständige
Hin- bzw. Herbewegung des Meßobjekts 3 dieses
um z.B. 90° gedreht wird.
In diesem Beispiel umfaßt
die erfindungsgemäße Relativbewegung
folglich vier Drehbewegungen und zwei vollständige Hin- und Herbewegungen
des Meßobjekts 3.
Auf diese Weise wird eine größere Meßgenauigkeit
erreicht, da einige Bereiche der Meßobjektoberfläche mehrmals
abgetastet werden.
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Der
gestrichelte dargestellte Pfeil in 1a deutet
eine weitere Alternative an, wonach das Meßobjekt 3 lediglich
gedreht und die Linearbewegung durch geradliniges Verfahren des
z.B. entlang einer Schiene bewegbaren LMS 1 in Richtung
des gestrichelt gezeichneten Pfeils vorgenommen wird.
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Grundsätzlich ist
in Abhängigkeit
von den jeweiligen Gegebenheiten jede Zusammenstellung einer im
wesentlichen linearen und einer Drehbewegung zu der erfindungsgemäßen Relativbewegung zwischen
Meßobjekt
und LMS möglich.
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Während der
Abtastung erfolgt somit in jedem Fall eine Relativbewegung zwischen
Meßobjekt 3 und
LMS 1, die sich aus einer linearen Bewegung und einer Drehbewegung
zusammensetzt. Die konkrete Ausführung
dieser Relativbewegung wird auch durch die gewünschte Ortsauflösung – die Genauigkeit,
mit der die Oberflächenkontur
ermittelt wird – sowie
durch die für
die Auswertung der Positionsdaten zur Verfügung stehende Rechenkapazität bestimmt.
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Durch
die Drehung des Meßobjekts 3 wird erreicht,
daß jeder
Bereich der Objektoberfläche während der
Abtastung wenigsten zu einem Zeitpunkt in den Sichtbereich des LMS 1 gelangt.
Im Schatten liegende und daher nicht abtastbare Oberflächenbereiche
werden auf diese Weise vermieden.
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In
der Draufsicht gemäß 1b ist ein von einer Laserquelle des LMS 1 ausgesandter
und nacheinander innerhalb der Abtastebene 10 in unterschiedliche
Winkelrichtungen ausgesandter Lichtstrahl 5 dargestellt.
Die gestrichelten Linien deuten den bevorzugt gepulsten Lichtstrahl 5 zu
verschiedenen Zeiten während
der Abtastung an.
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Vom
Meßobjekt 3 reflektiertes
Licht wird von einer Empfangseinheit des LMS 1 nachgewiesen. Aus
der gemessenen Lichtlaufzeit kann anschließend der Abstand des jeweiligen
Reflexionspunkts vom LMS 1 ermittelt werden. Die Ablenkung
des Lichtstrahls 5 innerhalb der Abtastebene 10 – angedeutet
durch den Doppelpfeil – erfolgt
bevorzugt durch eine rotierende Ablenkeinheit des LMS 1,
die vorzugsweise eine Ablenkung über
einen etwa 180° umfassenden
Winkelbereich ermöglicht.
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Zumindest
zu jedem Reflexionspunkt auf der Meßobjektoberfläche wird
die Winkelrichtung des diesen Punkt ertastenden Lichtstrahls 5 insbesondere
aus der Winkelstellung der Ablenkeinheit ermittelt. Aus der Winkel-,
d.h. Richtungsinformation und dem gemessenen Abstandswert kann die
Position des betreffenden Reflexionspunkts im Raum, d.h. dessen Lage
in einem zuvor festgelegten Koordinatensystem abgeleitet werden.
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Erfindungsgemäß erfolgt
somit eine rasterförmige
Abtastung der Oberfläche
des Meßobjekts 3. In
Abhängigkeit
von der Winkelgeschwindigkeit des Lichtstrahls 5, die durch
die Drehgeschwindigkeit der Ablenkeinheit bestimmt ist, und der
Entfernung zwischen Meßobjekt 3 und
LMS 1 werden insbesondere bei einer kontinuierlichen Relativbewegung
die Linear- und die Drehgeschwindigkeit des Meßobjekts 3 derart
gewählt,
daß eine
ausreichend große
Zahl von Punkten auf der Meßobjektoberfläche abgetastet wird,
um eine dem jeweiligen Zweck der Abtastung genügende Ortsauflösung zu
erreichen.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 verläuft
die Drehachse 4 der Meßobjekt-Drehung etwa
parallel zur Linearbewegung des Meßobjekts 3 und somit
etwa senkrecht zur Abtastebene 10 des LMS 1. In
Abhängigkeit
von der äußeren Form
des Meßobjekts 3 sind
jedoch grundsätzlich
beliebige Relativorientierungen von Drehachse 4, Richtung
der Objektbewegung und Abtastebene 10 möglich.
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In
Fällen,
in denen die äußere Gestalt
des Meßobjekts 3 teilweise
bekannt ist, kann die Abtastung mit einer geeigneten Anordnung derart
durchgeführt
werden, daß die
Oberflächenbereiche
des Meßobjekts 3,
die von besonderem Interesse sind, optimal bzw. mit höherer Auflösung abgetastet
werden können.
Zu diesem Zweck können
auch die vorstehend erwähnten
Drehintervalle verkleinert werden, wodurch sich die Anzahl der einzelnen,
nacheinander erfolgenden Relativbewegungsabschnitte erhöht. Alternativ
oder zusätzlich
kann auch die Winkelgeschwindigkeit des Abtastlichtstrahls 5 während der Abtastung
derart variiert werden, daß die
interessanten Oberflächenbereiche
mit hoher Ortsauflösung und
die übrigen
Bereiche des Meßobjekts 3 oder
Bereiche, in denen kein abzutastendes Objekt vorhanden ist, lediglich
grob oder überhaupt
nicht abgetastet werden.
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Die
Abtastzeit pro Objekt kann damit ohne Einbußen bei den gewünschten
Informationen über die
Oberflächenkontur
minimiert werden. Von Vorteil ist eine gezielt vorgenommene Gesamtanordnung insbesondere
bei kompliziert geformten Meßobjekten,
deren Oberflächen
zahlreiche Vertiefungen und/oder Erhebungen aufweisen, die bei „ungeschickter" Anordnung einen
größeren Aufwand
bei der Abtastung erfordern würden.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehene
relative Drehbewegung kann alternativ zum einen auch dadurch realisiert
werden, daß das
Meßobjekt
um eine nicht durch das Meßobjekt
verlaufende Drehachse gedreht wird, indem es beispielsweise auf
einer drehbaren Unterlage entfernt von dessen Drehachse angeordnet
wird. Zum anderen ist es auch möglich,
das LMS um ein bezüglich
der Umgebung keine Drehbewegung vollführendes Meßobjekt herumzubewegen. Die
Linear- und/oder die Drehbewegung können, falls gewünscht oder
durch die jeweiligen Umstände bedingt,
jeweils auch dadurch realisiert werden, daß sowohl das Meßobjekt
als auch das LMS jeweils geradlinig bewegt bzw. gedreht werden.
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Zur
Auswertung der bevorzugt mittels des erwähnten Lichtlaufzeitverfahrens
ermittelten Abstands- sowie der Richtungsdaten ist vorzugsweise eine
mit dem LMS 1 eine Einheit bildende oder separate Auswerteeinheit
vorgesehen, die für
jeden abgetasteten Punkt des Meßobjekts 3 dessen
Position im Meßraum
errechnet. Die Gesamtheit dieser Positionsdaten repräsentiert
die gewünschte
Oberflächenkontur
des abgetasteten Meßobjekts 3,
die für
weitere Operationen zur Verfügung
steht, wie beispielsweise den Vergleich mit Soll- oder Referenzkonturen und/oder
eine Volumenberechnung.
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Folglich
wird die Möglichkeit
geschaffen, beliebige Gegenstände
wie Werkstücke,
Karosserieteile oder Gepäckstücke aufgrund
der vollständigen
Abtastung mit hoher Genauigkeit zu vermessen, zu klassifizieren,
zu sortieren und/oder zu positionieren.
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Eine
weitere Anwendung des erläuterten Verfahrens
besteht darin, den menschlichen Körper zu vermessen, um Kleidungsstücke, z.B.
Anzüge oder
Schuhe, nach Maß anfertigen
oder Modelle von Körperteilen
z.B. zu orthopädischen
Zwecken herstellen zu können.
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Zur
Anfertigung von Maßanzügen beispielsweise
wird der das Meßobjekt
im vorstehend erläuterten
Sinne darstellende Kunde in einer Art Umkleide- oder Meßkabine
vermessen. Dazu wird entweder der Kunde um seine Körperlängsachse
gedreht, indem er beispielsweise auf einer motorbetriebenen Drehscheibe
steht, oder ein entlang der Kabinenwand verfahrbares LMS wird während der
Abtastung um den Kunden herum bewegt. In beiden Fällen wird außerdem das
LMS vertikal, d.h. im wesentlichen parallel zur Körperlängsachse
des Kunden bewegt.
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Die
dabei ermittelten kundenspezifischen Daten können anschließend durch
entsprechende Aufbereitung in individuelle Schnittmuster umgesetzt werden.
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Die 2a und 2b veranschaulichen
ein erfindungsgemäßes Verfahren,
bei dem wiederum lediglich ein einziges in einer Ebene 10 abtastendes LMS 1 verwendet
wird. Das LMS 1 ist jedoch derart angeordnet, daß seine
Abtastebene 10 bezüglich
jener in dem Beispiel gemäß 1, d.h. bezüglich einer im wesentlichen
senkrecht zur Drehachse 4 verlaufenden Ebene, um 90° verkippt
ist, und zwar um eine Achse, die senkrecht auf der Drehachse 4 steht und
durch das LMS 1 verläuft.
Eine lineare Relativbewegung zwischen Meßobjekt 3 und LMS 1 ist
für eine Voll-Abtastung
dadurch nicht erforderlich, da allein durch die Drehung des Meßobjekts 3 um
die Drehachse 4 die interessierenden Oberflächenbereiche des
Meßobjekts 3 in
den Sichtbereich des LMS 1 gelangen.
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Auf
die geradlinige Relativbewegung könnte in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 auch dann verzichtet werden, wenn die
Abtastebene 10 um weniger als 90° in der vorstehend erwähnten Weise
verkippt wird. Erforderlich ist lediglich, daß die Abtastbewegung des Lichtstrahls 5 innerhalb
der Abtastebene 10 eine Komponente in Richtung der Drehachse 4 des
Meßobjekts
besitzt, und daß das
gesamte Bewegungsausmaß des
Lichtstrahls 5 in dieser Richtung mindestens so groß wie die
Längserstreckung
des Meßobjekt 3 in
dieser Richtung ist.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3a und 3b sind
zwei LMS 1a, b vorgesehen, deren Abtastebenen 10 wie
in dem zuvor erläuterten
Beispiel gemäß 2 jeweils nicht senkrecht zur Drehachse 4 verlaufen.
Wie aus 3b hervorgeht, sind die LMS 1a,
b auf verschiedenen Seiten des Meßobjekts 3 derart
angeordnet, daß ihre
Verbindungslinie durch das Meßobjekt 3 und
die Drehachse 4 verläuft.
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Eine
geradlinige Relativbewegung zwischen Meßobjekt 3 und den
LMS 1a, b ist auch bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht erforderlich. Darüber
hinaus braucht aufgrund des Vorsehens von zwei LMS 1a,
b für eine Voll-Abtastung
keine 360°-Drehung
mehr vorgenommen zu werden. Bei der Anordnung gemäß 3b würde
bereits ein Drehwinkel von etwa 180° ausreichen.
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Es
ist auch möglich,
mehr als zwei LMS vorzusehen und diese um die Drehachse 4 verteilt
anzuordnen. Auf diese Weise ließe
sich eine Voll-Abtastung
bereits mit noch kleineren Drehwinkeln erzielen.
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4 veranschaulicht ein Verfahren gemäß der Erfindung,
bei dem mehrere jeweils in einer Abtastebene abtastende LMS 1a,
b eingesetzt werden. Nach 4a sind
zwei LMS 1a, b derart angeordnet, daß das Meßobjekt 3 im wesentlichen
geradlinig zwischen den beiden LMS 1a, b hindurchbewegt
wird. Eine Drehbewegung findet nicht statt. Die Relativbewegung
gemäß dieser
Ausführungsform
besteht im wesentlichen nur aus der Linearbewegung. Alternativ zum
Meßobjekt 3 können auch
die beiden LMS 1a, b linear bewegt werden.
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Der
Draufsicht gemäß 4b ist zu entnehmen, daß durch
die Anordnung der LMS 1a, b auf verschiedenen Seiten der
durch die lineare Bewegung des Meßobjekts 3 definierten
Linie gewährleistet
ist, daß diejenigen
Oberflächenbereiche
des Meßobjekts 3,
die zur Konturbestimmung eines einfach geformten, z.B. einen quadratischen
oder kreisförmigen
Querschnitt aufweisenden Meßobjekts
abgetastet werden sollen, im Sichtbereich wenigstens eines LMS 1a,
b liegt. Durch den Einsatz von mehr als einem LMS kann somit ohne
einen Drehbewegungsanteil an der Relativbewegung eine Voll-Abtastung
erreicht werden.
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Falls
die örtlichen
Gegebenheiten eine derartige optimale Anordnung nicht zulassen,
ist entsprechend des anhand von 1 erläuterten
Ausführungsbeispiels
während
der Abtastung zusätzlich eine
Drehung des Meßobjekts
vorzunehmen. Dabei kann es ausreichen, wenn das Meßobjekt
nur um einen kleinen Winkelbereich verdreht wird, so daß eine vollständige Drehung
um 360° nicht
erforderlich ist, um eine Voll-Abtastung zu gewährleisten.
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Im
Fall eines kompliziert geformten Meßobjekts 3 können mehr
als zwei LMS erforderlich sein, um jeden Punkt auf der Objektoberfläche zu ertasten, wenn
eine Verdrehung des Meßobjekts 3 entweder ganz
unterbleiben soll oder nur kleine Verdrehungswinkel erwünscht oder
möglich
sind. Aus 4b geht hervor, daß eine gestrichelt
dargestellte Vertiefung 6, die sich auf einer keinem LMS 1a,
b zugewandten Seite des Meßobjekts 3 befindet,
nicht einsehbar und somit ein weiteres LMS erforderlich wäre, um in
diese Vertiefung „hineinsehen" zu können. Dagegen
wäre durch
eine zusätzliche
Drehung des Meßobjekts 3 gemäß dem Ausführungsbeispiel
von 1 – beispielsweise um etwa 90° – die Vertiefung 6 auch ohne
ein zusätzliches
LMS möglich.
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Gemäß 4a sind die beiden LMS 1a, b außerdem derart
angeordnet, daß deren
Abtastebenen 10 nicht parallel zueinander verlaufen, sondern gegeneinander
verkippt sind. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise dann
von Vorteil, wenn eine bestimmte „Blickrichtung" eines LMS deshalb
bevorzugt wird, da bestimmte zu ermittelnde Informationen über das
jeweilige Meßobjekt
dadurch mit geringerem Aufwand oder größerer Zuverlässigkeit
erhalten werden können.
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So
läßt sich
z.B. die Anzahl von in einer Getränkekiste vorhandenen Flaschen
einfacher, d.h. bei geringerer Ortsauflösung, ermitteln, wenn mit Hilfe eines
LMS etwa schräg
von oben in die Getränkekiste „hineingesehen" wird. Während beispielsweise
eines der LMS zur Identifizierung der Getränkekiste deren Größe ermittelt,
wird mit Hilfe des weiteren, schräg von oben in die Getränkekiste "hineinsehenden" LMS deren Füllstand
festgestellt.
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Durch
Ausnutzen der Kenntnis bestimmter geometrischer Eigenschaften der
Meßobjekte
und entsprechende „geschickte" Anordnung der LMS
gestattet die Erfindung somit eine für den jeweiligen Zweck ausreichende
Voll-Abtastung bei geringstem Material- und Meßaufwand.
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Die
vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispiele
machen deutlich, daß für eine Voll-Abtastung mittels
lediglich eines LMS eine Drehbewegung erforderlich ist, welche dann
entbehrlich ist, wenn wenigstens zwei LMS eingesetzt werden und
die örtlichen
Gegebenheiten sowie die konkrete Form der Meßobjekte eine optimale Anordnung
der LMS gestatten. Dabei kann einerseits die Verwendung einer größeren Anzahl
von LMS den erforderlichen Drehwinkel verkleinern, während andererseits
eine zusätzliche
Drehung des Meßobjekts
die Verringerung der Anzahl der LMS gestatten kann.
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In 5 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei der ein Lasermeßsystem 2 verwendet
wird, mit dem eine Abtastung in mehreren Abtastebenen 20 möglich ist
und das im folgenden mit 3D-LMS 2 bezeichnet wird.
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Erreicht
wird die Abtastung in mehreren Abtastebenen 20 beispielsweise
dadurch, daß zumindest
ein Teil der vorstehend bezüglich
des LMS 1 erwähnten
Ablenkeinheit um eine zusätzliche
Achse verdreht wird, die bevorzugt senkrecht zu jener Drehachse
verläuft,
um die die Ablenkung des Lichtstrahls 5 jeweils innerhalb
einer Abtastebene erfolgt. Mittels eines derartigen 3D-LMS 2 kann
das Meßobjekt 3 folglich
zeilenförmig
abgetastet werden, wie dies in 5a durch
den Doppelpfeil angedeutet ist.
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Das
Meßobjekt 3 wird
während
der Konturermittlung entsprechend dem Ausführungsbeispiel von 1 um eine Drehachse 4 gedreht,
wobei allerdings aufgrund der Verwendung des 3D-LMS 2 eine Linearbewegung
des Meßobjekts 3 nicht
erforderlich ist, da die zusätzliche
Ablenkung des Lichtstrahls 5 ein Überstreichen des gesamten in 5a und 5b links
vom 3D-LMS 2 gelegenen Halbraums gestattet.
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6 veranschaulicht eine Ausführungsform
der Erfindung, die unter bestimmten Bedingungen ohne Relativbewegung
zwischen Meßobjekt 3 und
3D-LMS eine Voll-Abtastung des Meßobjekts 3 ermöglicht.
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In 6a sind drei 3D-LMS 2a–c gezeigt,
die um das Meßobjekt 3 verteilt
angeordnet sind. Dabei ist der Einfachheit halber bei dem in dieser
Ansicht vor dem Meßobjekt 3 angeordneten
3D-LMS 2b für die
einzelnen Abtastebenen 20 jeweils nur ein repräsentativer
Lichtstrahl dargestellt.
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In
Abhängigkeit
von der Form des jeweiligen Meßobjekts 3 können auch
lediglich zwei oder auch mehr als drei 3D-LMS für eine Voll-Abtastung genügen bzw.
erforderlich sein. Während
bei einer einfachen Geometrie oder bei Kenntnis bestimmter geometrischer
Eigenschaften der Meßobjekte 3 wenige, insbesondere
zwei 3D-LMS möglicherweise
ausreichen, kann eine auch nur teilweise stark gekrümmte Objektoberfläche mit
Vertiefungen und/oder Erhebungen eine größere Anzahl von 3D-LMS erfordern.
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Beispielhaft
ist in der Draufsicht gemäß 6b gezeigt, daß eine gestrichelt angedeutete Vertiefung 7 des
Meßobjekts 3 nicht
vollständig
einsehbar und daher ein geeignet angeordnetes viertes 3D-LMS erforderlich
wäre, um
eine vollständige
Abtastung zu gewährleisten.
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Entsprechend
den Ausführungen
zu 4 gilt, daß dann, wenn möglichst
wenige 3D-LMS eingesetzt werden sollen und/oder deren optimale Anordnung
nicht möglich
ist, für
eine Voll-Abtastung eine Verdrehung des Meßobjekts 3 vorgenommen werden
und dabei eine Verdrehung um kleine Winkelbereiche ausreichen kann.
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Die
Ausführungsbeispiele
der Erfindung gemäß 5 und 6,
die einen möglichen
Einsatz der erläuterten
3D-LMS betreffen, machen deutlich, daß bei Verwendung eines einzigen
3D-LMS für
eine Voll-Abtastung lediglich eine Drehbewegung als Relativbewegung
genügt.
Eine Relativbewegung kann sogar ganz entfallen, wenn wenigstens
zwei derartige 3D-LMS eingesetzt werden und die örtlichen Gegebenheiten sowie
die konkrete Form der Meßobjekte 3 eine
optimale Anordnung der 3D-LMS gestatten.
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Die
Erfindung kann auch zum Bestimmen der Bahn von im Raum bewegten
Objekten insbesondere in Echtzeit verwendet werden, wobei dies insbesondere
für sogenannte
Virtual-Reality-Anwendungen denkbar ist, in denen mittels wenigstens
eines 3D-LMS Bewegungen von Personen oder von Körperteilen, z.B. der Hand,
von Personen verfolgt werden.
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Darüber hinaus
kann die Erfindung auch zum Vermessen von Innenräumen verwendet werden. Dazu
wird wenigstens ein Abstands- bzw. Positionssensor innerhalb des
zu vermessenden Raumes angeordnet. Falls zwei 3D-LMS eingesetzt
werden, können
diese gewissermaßen „Rücken an
Rücken" angeordnet werden,
wodurch über
den gesamten Raumwinkelbereich, d.h. die gesamte Innenwand des Raumes
abgetastet werden kann. Eine Relativbewegung ist in diesem Fall
nicht notwendig, kann aber dann erfolgen, wenn lediglich ein 3D-LMS
oder jeweils nur in einer Abtastebene abtastende LMS verwendet werden.
Als abzutastende Innenräume
kommen insbesondere auch Zimmer, Küchen, Gewerberäume und
dgl. in Betracht.
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Ein
Sonderfall der Abtastung von Innenräumen ist die Vermessung von
Tunneln, die ebenfalls durch die Erfindung ermöglicht wird. Dazu kann beispielsweise
an jeder Seite eines den zu vermessenden Tunnel durchfahrenden Fahrzeugs
ein LMS angebracht werden. Jedes LMS tastet dabei über einen Winkelbereich
ab, der von der ihm zugewandten Schnittlinie zwischen Tunnelwand
und Fahrbahn bis wenigstens zu dem vom jeweils anderen LMS abgedeckten
Bereich der Tunnelwand reicht.
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Die
Verwendung eines einzigen LMS ist dann ausreichend, wenn dieses über einen
Winkelbereich von mehr als 180° abtasten
kann und derart genügend
weit über
der Fahrbahn auf dem Fahrzeug montiert ist, daß die Schnittlinien von Fahrbahn
und Tunnelwand nicht im Schatten des Fahrzeugs liegen.
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Zur
Tunnelvermessung können
ebenso ein oder mehrere 3D-LMS eingesetzt werden.
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Allgemein
ist es im Fall des Einsatzes mehrerer LMS, 3D-LMS oder auch einer
Misch-Verwendung beider Sensor-Arten gemeinsam in einer Anwendung
möglich,
lediglich einen der Sensoren als Master und den oder die anderen
Sensoren als Slave derart zu betreiben, daß der Master-Sensor mit einem
Steuerorgan versehen oder verbunden ist, mit dem er die Steuerung
der Slave-Sensoren übernimmt.
Bevorzugt ist außerdem
lediglich der Master-Sensor mit der Auswerteeinheit versehen oder verbunden,
mit der die von allen Sensoren ermittelten Daten in die Oberflächenkontur
des Meßobjekts
umgesetzt werden.
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Die
Slave-Sensoren, die somit lediglich mit den zur Bestimmung der Positionsdaten
unbedingt erforderlichen Bauteilen versehen sein müssen, können gewissermaßen als „Augen" des das (ebenfalls mit
einem „Auge" versehene) „Gehirn" der Gesamtanordnung
darstellenden Master-Sensors angesehen werden.
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Mit
Hilfe der Auswerteeinheit und/oder einer die Abtastbewegung des
oder der Sensoren steuerenden Steuereinheit läßt sich ein definierter Überwachungsbereich
oder ein zumindest in diesem Fall abstrakt zu verstehender Meßraum derart
vorgeben, daß nur
solche Punkte auf der Oberfläche
des Meßobjekts
in die Konturbestimmung Eingang finden, die sich innerhalb dieses Überwachungsbereichs
bzw. Meßraums
befinden, der z.B. im wesentlichen kugel-, würfel-, quader-, kegel-, pyramiden-
oder torusförmig sein
kann.
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Die
Beschränkung
der Positionsbestimmung oder Auswertung von Positionswerten auf
einen derartigen Überwachungsbereich
bzw. Meßraum
hat den Vorteil, daß die
notwendige Meß-
und Auswertezeit minimiert wird, da unnötige Messungen und Rechnungen,
die sich auf für
die jeweilige Anwendung uninteressante Oberflächenbereiche des Meßobjekts
beziehen, vermieden werden.
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Alle
im Rahmen der Erläuterung
einzelner Ausführungsformen
der Erfindung, insbesondere gemäß 1, genannten Weiterbildungen, Modifizie rungen,
Alternativen, konkreten Ausgestaltungen und/oder Verwendungen sind
grundsätzlich
in Verbindung mit allen Ausführungsbeispielen
entsprechend möglich,
soweit sie sich nicht auf ausschließlich für die jeweilige Ausführungsform
Sinnvolles beziehen.
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- 1;
1a, 1b
- Lasermeßsystem
(LMS) mit Abtastung in einer Abtastebene
- 2;
2a–c
- Lasermeßsystem
(3D-LMS) mit Abtastung in mehr als einer
-
- Abtastebene
- 3
- Meßobjekt
- 4
- Drehachse
des Meßobjekts
- 5
- Lichtstrahl
- 6,
7
- Vertiefungen
- 10
- Abtastebene
eines LMS
- 20
- Abtastebenen
eines 3D-LMS