DE19741553A1 - Wirbelstromkupplung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wirbelstromkupplung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Wirbelstromkupplungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sind aus der DE 42 07 710 A1 sowie aus der EP 0 317 703 B1
bekannt geworden. Bezüglich des Aufbaus, der Wirkungsweise
sowie des Einsatzgebietes derartiger Kupplungen wird auf
diese Veröffentlichungen verwiesen. Ihr Inhalt wird hiermit
ausdrücklich in Bezug genommen.
Bei der EP 0 317 703 handelt es sich um eine sogenannte
Zweistufenkupplung zur Betätigung beispielsweise eines
rotierenden Lüfterrades an einem Kraftfahrzeug-Ver
brennungsmotor. Dabei kann das Lüfterrad mit der
Motordrehzahl sowie zwei unterschiedlichen von der
Motordrehzahl abhängigen Schleppdrehzahlen angetrieben
werden. Zur Herstellung der Motordrehzahl ist eine erste
elektromagnetische Reibscheibenkupplung vorgesehen, die das
Lüfterrad über einen Ankerkreis und eine Lüfternabe antreibt.
Eine niedrigere Schleppdrehzahl wird durch eine zweite
elektromagnetische Reibscheibenkupplung über eine
Wirbelstromkupplung erzeugt, wobei die erste
elektromagnetische Reibscheibenkupplung ausgeschaltet ist.
Werden beide elektromagnetische Kupplungen ausgeschaltet, so
wird das Läuferrad der Wirbelstromkupplung über die
Antriebswelle und die Kugellagerreibung mit verminderter
Schleppdrehzahl bewegt.
In der DE 42 07 710 A1 wird zur Festlegung der Drehzahl für
den Fall, daß beide elektromagnetischen Kupplungen
abgeschaltet sind, eine weitere zweite Wirbelstromkupplung
eingesetzt.
Diese bekannt gewordenen Wirbelstromkupplungen sind im
Wesentlichen gleich aufgebaut. Ein kreisringförmiges
Erregerbauteil mit Einzelpolen wechselnder magnetischer
Polarität ist einer Kupferringscheibe gegenüber gestellt. Ein
Drehmoment kann dann übertragen werden, sobald zwischen den
Permanentmagneten und der Kupferscheibe eine
Relativgeschwindigkeit besteht. Aus magnetischen Gründen
weist die Kupferringscheibe noch einen Rückschluß aus einer
im wesentlichen deckungsgleichen dahinter angeordneten
Eisenscheibe auf. Zur Ausbildung eines möglichst idealen
magnetischen Rückschlusses ist eine Eisenscheibe mit einer
hohen Permeabilität bevorzugt. Die Kupferscheibe wird
zusammen mit der Eisenscheibe beispielsweise durch
Schraubverbindungen am Läufer befestigt. Bei einer hohen
Differenzdrehzahl zwischen Läufer und Permanentmagneten kann
sich bei diesem Aufbau jedoch in nachteiliger Weise die
Kupferscheibe so stark erhitzen, daß sie sich aufwölbt und
gegebenenfalls ausgetauscht werden muß. Weiterhin hat der
Einsatz eines Kupferrings auf Grund der vergleichsweise hohen
Materialkosten hohe Herstellungskosten zur Folge, wobei sich
dieser Kostennachteil bei einem notwendigen Austausch des
Bauteils nochmals auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine
Wirbelstromkupplung bereit zustellen, die im Vergleich zum
Stand der Technik einen robusteren Aufbau besitzt und
kostengünstiger herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Wirbelstromkupplung
angegeben.
Die Erfindung geht von einer Wirbelstromkupplung,
vorzugsweise für den Einsatz in einer elektromagnetisch
betätigbaren Reibscheibenkupplung zur Übertragung eines
Antriebsmoments (Schleppmoments), insbesondere für ein
Lüfterrad eines Ventilators oder dergleichen aus. Die
Wirbelstromkupplung umfaßt ein Erregerbauteil und einen dem
Erregerbauteil gegenüberliegend angeordneten elektrisch
leitfähigen Läufer. Der Kern der Erfindung liegt nun darin,
daß der dem Erregerbauteil gegenüberliegende Bereich des
Läufers wenigstens teilweise ein oder mehrere Einlagen aus
Eisenwerkstoff aufweist, die in den Läuferwerkstoff
eingegossen sind. Auf diese Weise entfällt zunächst die im
Stand der Technik eingesetzte Kupferscheibe vollständig und
wird durch das elektrisch leitfähige Läufermaterial ersetzt,
das die Einlagen aus Eisenwerkstoff, die im Stand der Technik
zusammen mit der Kupferscheibe aufgeschraubt sind,
umschließt. Diese Vorgehensweise bringt eine ganze Reihe
weiterer Vorteile mit sich. An erster Stelle sind deutlich
geringere Herstellungskosten zu nennen. Denn das bisher
verwendete Kupfer ist teurer als das nunmehr zur Anwendung
kommende Läufermaterial, regelmäßig Aluminiumdruckguß. Im
Stand der Technik ergab sich beim Einsatz von
Kupferringscheiben zusätzlich die Problematik, daß der
Innenbereich der Ringscheibe bei der Herstellung regelmäßig
als Abfall entfällt. Außerdem kann auf die seither
verwendeten Schraubverbindungen verzichtet werden, da die
Einlagen aus Eisenwerkstoff vom Läufermaterial umgossen
werden. Hierdurch erreicht man zusätzlich eine verbesserte
Kühlung der über dem Eisenwerkstoff liegenden Schicht aus
leitfähigem Läufermaterial bei der Ableitung von
Verlustleistung. Denn zwischen den einzelnen
Material schichten bildet sich kein isolierender Luftspalt
aus, so wie es bei aufgeschraubten Scheiben zwangsläufig
immer der Fall ist. Vielmehr entsteht ein äußerst kompakter
mechanischer Aufbau, der auch bei großer Erwärmung (hohe
abzuführende Verlustleistung) formstabil bleibt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die
Einlage bzw. sind die Einlagen aus Eisenwerkstoff als
durchgehender Kreisring ausgebildet. Auf diese Weise ergibt
sich ein vergleichsweise einfaches Herstellungsverfahren, bei
dem die Scheibe fixiert und dann mit Läufermaterial umgossen
wird. Als Eisenwerkstoff für den Kreisring kann in einer
kostengünstigen Ausführungsform herkömmlicher Stahl
eingesetzt werden.
Im weiteren ist es bevorzugt, wenn mit Ausnahme der Einlage
bzw. Einlagen der Läufer vollständig aus Aluminiumdruckguß
besteht. Aluminium weist zwar einen etwas höheren
spezifischen Widerstand als Kupfer auf, so daß der
Wirbelstromeffekt bei gleicher Dimensionierung geringer ist,
jedoch wiegen die Vorteile der wesentlich rationelleren und
billigeren Herstellung diesen Nachteil deutlich auf. Denn bei
der erfindungsgemäßen Herstellung entfallen neben den bereits
genannten Vorzügen beispielsweise Bohrungen, um den
Kupferring mit Schraubenverbindungen zu befestigen und die
Zeit, die notwendig ist, um diesen schließlich
aufzuschrauben. Darüber hinaus hat Aluminium den Vorteil, daß
geringere Trägheitskräfte vorhanden sind, was letzten Endes
geringere Kräfte auf die Antriebseinheiten mit dem Ergebnis
zur Folge hat, daß die Lebensdauer der Baugruppen sich
erhöht.
Schließlich ist es vorteilhaft das Erregerbauteil aus
Permanentmagneten auszubilden. Mit Permanentmagneten ist ein
vergleichsweise einfacher und damit kostengünstiger Aufbau
möglich. Es können im Einzelfall auch Elektromagneten mit
Spulen Verwendung finden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter
Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten näher erläutert.
Die zugehörige Figur zeigt eine in Seitenansicht dargestellte
elektromagnetisch betätigbare Reibscheibenkupplung mit einer
erfindungsgemäßen Wirbelstromkupplung im Längsschnitt, wobei
lediglich die oberhalb der Symmetrielinie angeordnete
Kupplungshälfte zu sehen ist.
Die Wirkungsweise einer Wirbelstromkupplung im Aufbau einer
elektromagnetisch betätigbaren Reibscheibenkupplung zum
Antrieb eines Lüfterrads eines Ventilators ist in der
eingangs erwähnten EP 0 317 703 ausführlich beschrieben. Auf
diese Veröffentlichung wird ausdrücklich Bezug genommen. Die
elektromagnetisch betätigbare Reibscheibenkupplung 1 zum
Antrieb eines Lüfterrades 2 eines Ventilators 3 von
Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren besteht aus einer ersten
elektromagnetischen Reibscheibenkupplung 4 zur direkten
Übertragung der auf der Antriebswelle 5 übertragenen
Motordrehzahl auf den Lüfterflügel 2. Eine zweite
elektromagnetische Reibscheibenkupplung 6 überträgt die
Motordrehzahl der Antriebswelle 5 auf eine erfindungsgemäße
Schleppdrehzahl des Lüfterrades 2. Die radial
übereinanderliegenden erste und zweite Reibscheibenkupplungen
4, 6 weisen einen gemeinsamen umlaufenden Rotor 8 auf. Die
beiden Erregerwicklungen 10, 11 sind von einem gemeinsamen
ortsfesten Stator 12 umgeben. Die Stromanschlüsse sind mit 13
und 14 bezeichnet.
Die Anordnung sieht weiterhin ein spezielles einstückiges
Stufenkugellager 19 vor, wie es ebenfalls in der EP 0 317 703
beschrieben ist. Dieses besteht aus einem Innenring 20, einem
radial innen liegenden Kugellager 21 sowie einem Zwischenring
22, der als Außenring für das innere Kugellager 21 und als
Innenring für das äußere Kugellager 23 dient. Das
Stufenkugellager 19 wird außen durch einen Außenring 24
begrenzt, auf den eine Lüfterradnabe 17 umläuft.
Der Zwischenring 22 des speziellen Stufenkugellagers 19 ist
gleichzeitig als Antriebsflansch 22 zum Antrieb der
Wirbelstromkupplung 7 ausgebildet. Ein Ankerring 18 der
zweiten elektromagnetischen Reibscheibenkupplung 6 ist über
eine Schraubverbindung 25 am Zwischenring 22 des
Stufenkugellagers 19 befestigt. Auf der gegenüberliegenden,
vorderen Seite des Zwischenrings ist mittels einer weiteren
Schraubverbindung 26 der Anschlußflansch eines elektrisch
leitfähigen Läufers 28 der Wirbelstromkupplung 7 befestigt.
Der Läufer 28 trägt zur zusätzlichen Kühlung der
Wirbelstromkupplung radial ausgerichtete Flügel 29. Im radial
äußeren Bereich des Läufers ist eine Eisenringscheibe 30 in
den aus Druckgußaluminium bestehenden Läufern 28 eingegossen.
Gegenüberliegend der Ringscheibe 30 ist in der Lüfterradnabe
17 eine parallel angeordnete entsprechende Eisenringscheibe
31 vorgesehen. Vor dieser Eisenringscheibe 31 sind eine
Vielzahl von Permanentmagneten 32 der Wirbelstromkupplung 7
mit wechselnder Polarität angeordnet. Zwischen den
Permanentmagneten 32 und der leitenden Oberfläche des Läufers
28 besteht ein Luftspalt s.
Der Läufer 28 wird über die Kugellagerreibung des
Stufenkugellagers 19 oder bei eingeschalteter
Reibscheibenkupplung 6 über den Rotor 8, den am Rotor 8
anliegenden Ankerring 18 und den Zwischenring 22 angetrieben.
Besteht zwischen der Lüfternabe 17 und dem Läufer 28 eine
Relativgeschwindigkeit, induzieren die Permanentmagnete 32 im
gegenüberliegenden leitenden Bereich des Läufers 28
Wirbelströme, die immer so gerichtet sind, daß deren
magnetisches Feld der sie hervorrufenden Ursache
entgegenwirkt. Um einen Rückschluß des magnetischen Feldes zu
gewährleisten, sind im Läufer 28 sowie in der Lüfternabe 17
die Eisenringscheiben 30 und 31 angeordnet. Auf Grund der
eingegossenen Eisenringscheibe 30 im Läufer 28 ist der Aufbau
derart kompakt, daß die von den Wirbelströmen verursachte
Verlustleistung in Form von Wärme in ausreichender Weise an
die Kühlflügel 29 abfließen kann. Damit wird eine Überhitzung
des Läufers auch bei großen Relativgeschwindigkeiten zwischen
Läufer und Lüfternabe 17 vermieden. Außerdem wird durch die
eingegossene Eisenringscheibe auch bei hohen Temperaturen
eine ausreichende Formstabilität des Läufers gewährleistet,
wodurch der Luftspalt s im Wesentlichen bei jeder
Betriebsweise eingehalten werden kann.
Als Eisenringscheibe wird vorzugsweise ein
Weicheisenwerkstoff oder gegebenenfalls auch eine
Stahlscheibe verwendet, wobei der Weicheisenwerkstoff einen
möglichst geringen Kohlenstoffgehalt von
vorzugsweise ≦ 0,05% Kohlenstoff aufweisen sollte.
Claims (5)
1. Wirbelstromkupplung, vorzugsweise für den Einsatz in
einer elektromagnetisch betätigbaren Reibscheibenkupplung zur
Übertragung eines Antriebsmoments (Schleppmoments) auf
insbesondere ein Lüfterrad eines Ventilators oder
dergleichen, die ein Erregerbauteil (32) und einen dem
Erregerbauteil gegenüberliegend angeordneten elektrisch
leitfähigen Läufer (28) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der dem Erregerbauteil
gegenüberliegende Bereich des Läufers (28) wenigstens
teilweise ein oder mehrere Einlagen (30) aus Eisenwerkstoff
aufweist, die im Läuferwerkstoff eingegossen sind.
2. Wirbelstromkupplung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlage bzw. Einlagen aus
Eisenwerkstoff als durchgehender Kreisring (30) ausgebildet
sind.
3. Wirbelstromkupplung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Eisenwerkstoff ein
Weicheisenwerkstoff oder Stahl verwendet wird, wobei
vorzugsweise der Weicheisenwerkstoff einen möglichst geringen
Kohlenstoffgehalt von ≦ 0,05% Kohlenstoff aufweist.
4. Wirbelstromkupplung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Läufer mit
Ausnahme der Einlage bzw. Einlagen aus Aluminiumdruckguß
besteht.
5. Wirbelstromkupplung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erregerbauteil
mehrere kreisringförmig angeordnete Permanentmagnete umfaßt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: KARL HEINZ LINNIG GMBH & CO. KG, 88677 MARKDORF, D |
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Inventor name: LINNIG, KARL-HEINZ, 88677 MARKDORF, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |