DE19739397C1 - Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der Winkelverdrehung - Google Patents
Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der WinkelverdrehungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der Win
kelverdrehung der Lagerringe gegeneinander. Großwälzlager nach der Erfindung
werden nachfolgend definiert. Es handelt sich um Wälzlager (Kugellager, Rollen
lager oder eine Kombination aus beiden), deren Innendurchmesser frei bleibt und
nicht von einer im wesentlichen massiven Welle verschlossen wird. Wenigstens ein
Lagerring wird über parallel zur Drehachse des Lagers angeordnete Schraubverbin
dungen mit der Anschlußkonstruktion verbunden.
Derartige Großwälzlager werden auch häufig als Schwenklager eingesetzt. Im Be
trieb verdrehen sich die Lagerringe gegeneinander dann maximal um 360°, in Son
derfällen auch um bis zu 3 Umdrehungen gegeneinander.
Weiterhin ist es manchmal erforderlich, daß die Verdrehung der Lagerringe gegen
einander festgestellt wird, um von daher Steuerungen zu beeinflußen oder auch nur
die Lage eines Anschlußteils gegenüber der Lage des anderen (verdrehbar ange
bundenen) Anschlußteils anzuzeigen. Dabei kommt es bei Großwälzlagern häufig
vor, daß sie und ihre Anschlußkonstruktionen aggressiven äußeren Bedingungen
unterworfen sind. Auch werden Großwälzlager häufig unzugängig oder schwer zu
gängig eingebaut, wie dieses beispielsweise bei Flügelverstellagern von Windkraft
anlagen, bei Andockplattformen an off-shore-Inseln oder beim Einsatz an Abraumge
räten im Kohle- oder Erztagebau der Fall ist. Von daher ist es nicht möglich, eine
von außen ungeschützte Anzeigevorrichtung einzusetzen, wenn diese eine große
Präzision haben soll. Für derartige Anwendungsfälle werden Einrichtungen zum
Feststellen der Winkelverdrehung von Lagerringen bei Großwälzlagern, die eine
hohe Genauigkeit und eine Wartungssicherheit aufweisen sollen, sehr aufwendig in
das Lager selbst eingebaut. Vorzugsweise wird die Verdrehung indirekt über die
Antriebsorgane gemessen oder es werden Leseköpfe eingesetzt, die Zählimpulse
von Verzahnungen oder photoelektrisch von Markierungsbändern erhalten. Diese
Geräte benötigen eine aufwendige Elektrik und Elektronik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung bei Großwälzlagern zum
Feststellen der Winkelverdrehung der Lagerringe gegeneinander zu finden, die mit
einfachen Mitteln eine genaue Anzeige der Winkelverdrehung ermöglicht und auch
durch äußere aggressive Einflüsse nicht beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 11 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Win
kelstellung zwischen den Lagerringen eines Großwälzlagers mit einfachen Mitteln
genau gemessen werden kann und diese Einrichtung keinen äußeren Einflüssen
ausgesetzt ist. Weiterhin weist die Erfindung den Vorteil auf, daß sich das axiale
oder radiale Lagerspiel nicht wesentlich auf das Lagemeßergebnis auswirkt.
Zwar ist es nach der DE 38 14 592 A1 bekannt, Drehwinkelpositionen von Achsen
gegenüber einer ortsfesten Aufnahme dadurch festzustellen, daß auf der Achse ein
flexibles Zugelement liegt und das freie Ende dieses Elements zu einem Meßauf
nehmer geführt wird, welches von Federn gehalten ist und den entsprechenden
Wert der Winkelverdrehung der Achse gegenüber der ortsfesten Anschlußkonstruk
tion mißt. Eine derartige Meßvorrichtung ist jedoch nur bei kleinen Achsen, bei
spielsweise zur Feststellung des Lenkwinkels an Kraftfahrzeugen, einsetzbar. Sie ist
nicht auf den Einsatz bei Großwälzlagern übertragbar.
Aus der DE 195 20 388 A1 ist ein Meßaufnehmer bekannt, der als Meßseil-Wegsen
sor die Wegänderung eines angeschlossenen flexiblen Zugelements in ein elektri
sches Signal umzuwandeln in der Lage ist. Bei diesem Meßaufnehmer läuft das an
geschlossene flexible Zugelement auf eine mit einem Drehmeßgerät verbundene
Wickeltrommel, wobei das flexible Zugelement die Wickeltrommel mehrfach um
schlingt.
Ein derartiger Meßaufnehmer ist jedoch nicht geeignet, die Winkelverdrehung der
Lagerringe eines Großwälzlagers festzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen radialen Schnitt durch ein Großwälzlager,
Fig. 2 einen axialen Schnitt durch eine Großwälzlagerhälfte und
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 1.
Großwälzlager weisen einen inneren Lagerring 1 und einen äußeren Lagerring 2
auf, zwischen denen Wälzkörper 3 angeordnet sind. Diese Wälzkörper 3 können
kugel-, rollen- oder tonnenförmig ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel sind als
Wälzkörper 3 Kugeln vorgesehen. Der innere Lagerring 1 und/oder der äußere La
gerring 2 können aus mehreren Einzelringen oder Ringsegmenten zusammenge
setzt sein.
Großwälzlager nach der Erfindung werden dadurch definiert, daß die Mittenbohrung
5 des inneren Lagerringes 1 normalerweise im wesentlichen frei bleibt. Der innere
Lagerring 1 umgibt somit üblicherweise nicht eine massive Achse. Von daher wird
bei Großwälzlagern wenigstens ein Lagerring über parallel zur Drehachse 6 ange
ordnete Schraubverbindungen mit der Anschlußkonstruktion verbunden. Im Ausfüh
rungsbeispiel ist diesbezüglich im inneren Lagerring 1 eine von mehreren auf einem
Schraubenkreis angeordnete Befestigungsbohrung 7 gezeigt.
Der die Wälzkörper 3 aufnehmende Wälzkörperraum ist üblicherweise mit
Schmiermittel, wie Fett, gefüllt und wird durch Dichtungen 8 begrenzt, die den La
gerspalt 9 zwischen dem inneren Lagerring 1 und dem äußeren Lagerring 2 abdich
ten. Von daher kann kein Schmiermittel aus dem Wälzkörperraum ausdringen und
es können auch keine Verunreinigungen in den Wälzkörperraum eindringen.
Außerhalb der den Wälzkörperraum abdichtenden Dichtungen 8 ist ein flexibles
Zugelement 10 im Lagerspalt 9 angeordnet. Dieses Zugelement 10 umschlingt den
inneren Lagerring 1 und ist mit einem Ende an diesem befestigt. Im Ausführungsbei
spiel weist der innere Lagerring 1 an seinem Außendurchmesser eine umlaufende
Nut 11 auf, in der das Zugelement 10 liegt. Durch diese Nut 11 wird das Zugelement
10 seitlich geführt. Je nach den Erfordernissen der Bewegung der Lagerringe 1, 2
des Großwälzlagers gegeneinander kann das Zugelement 10 den inneren Lagerring
1 mit bis zu drei Lagen umschließen. Dann können Winkelbewegungen von bis zu
etwa 1000 Winkelgraden gemessen werden. Üblicherweise wird die erfindungsge
mäße Einrichtung zum Messen der Winkelverdrehung jedoch nur bis zu maximal
360° eingesetzt.
Der äußere Lagerring 2 weist einen Durchbruch 12 auf, durch den das flexible Zug
element 10 nach außen geführt wird. Dieser Durchbruch 12 durchdringt den äußeren
Lagerring 2 tangential auf den Außendurchmesser des inneren Lagerringes 1 zu.
An der äußeren Öffnung des Durchbruchs 12 ist eine Haltevorrichtung 13 zum Hal
ten eines Meßaufnehmers 14 angebracht. Als Meßaufnehmer 14 können verschie
denste im Handel übliche Meßgeräte Verwendung finden, wie beispielsweise Win
kelschrittgeber. Der Meßaufnehmer 14 weist eine Wickelrolle 15 auf, auf die das
freie Ende des Zugelementes 10 entsprechend aufgewickelt wird.
Eine weitere Dichtung 16 dichtet den Lagerspalt 9 oberhalb des Zugelements 10
nach außen ab. So wird erreicht, daß das Zugelement 10 auch keinen äußeren Ein
flüssen ausgesetzt ist.
Zur vollständigen Abdichtung der Einrichtung zum Feststellen der Winkelverdrehung
zwischen den Lagerringen eines Großwälzlagers gegen äußere Einflüsse ist es
vorteilhaft, den Meßaufnehmer 14 mit einem Gehäuse 17 zu umgeben, welches ab
gedichtet auf dem äußeren Lagerring 2 aufliegt und den Durchbruch 12 durch den
äußeren Lagerring 2 vollständig überdeckt.
Die vom Meßaufnehmer 14 ermittelten Werte können beispielsweise über elektri
sche Leitungen 18 einer Anzeige- oder Regeleinrichtung zugeführt werden.
Bei der Ausbildung nach Fig. 3 durchdringt der Durchbruch 12 den äußeren Lager
ring 2 radial. Bei einer derartigen Ausbildung ist es erforderlich, daß am Innenmantel
des äußeren Lagerringes 2 ein Umlenkelement 19 zum Umlenken des Zugelements
10 aus der Umschlingung um den inneren Lagerring 1 in die radiale Richtung des
Durchbruchs 12 vorgesehen wird. Dieses Umlenkelement 19 kann beispielsweise
eine Umlenkrolle sein.
1.
innerer Lagerring
2.
äußerer Lagerring
3.
Wälzkörper
4.
Laufkreisdurchmesser
5.
Mittenbohrung
6.
Drehachse
7.
Befestigungsbohrung
8.
Dichtung
9.
Lagerspalt
10.
Zugelement
11.
Nut
12.
Durchbruch
13.
Haltevorrichtung
14.
Meßaufnehmer
15.
Wickelrolle
16.
Dichtung
17.
Gehäuse
18.
elektrische Leitung
19.
Umlenkelement
Claims (11)
1. Einrichtung bei Großwälzlagern, bestehend aus zwei Lagerringen (1, 2) und
zwischen ihnen angeordneten Wälzkörpern (3) und den durch sie gebildeten
Wälzkörperraum abdichtenden Dichtungen (8), zum Feststellen der Winkelver
drehung der Lagerringe (1, 2) gegeneinander, wobei ein mit einem Ende am
inneren Lagerring (1) befestigtes, diesen umschlingendes flexibles Zugelement
(10) im Lagerspalt (9) zwischen den Lagerringen (1, 2) angeordnet ist, dessen
anderes Ende durch einen den äußeren Lagerring (2) durchdringenden Durch
bruch (12) nach außen verläuft und hier an einem mit dem äußeren Lagerring
(2) verbundenen Meßaufnehmer (14) befestigt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Zug
element (10) im Lagerspalt (9) außerhalb der den Wälzkörperraum abdichten
den Dichtungen (8) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchbruch (12) den äußeren Lagerring (2) tangential zum Außendurch
messer des inneren Lagerringes (1) durchdringt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchbruch (12) den äußeren Lagerring (2) unter einem von der Tangente
abweichenden Winkel, vorzugsweise radial durchdringt und das flexible Zug
element (10) durch ein Umlenkelement (19), vorzugsweise eine Umlenkrolle,
am Innenmantel des äußeren Lagerringes (2) aus der Umschlingung umgelenkt
wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das flexible Zugelement (10) ein Seil ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das flexible Zugelement (10) ein flexibles Flachband ist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß am Außendurchmesser des inneren Lagerringes (1) eine
umlaufende, das Zugelement (10) seitlich führende Nut (11) eingebracht ist.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere Dichtung (16) an der vom Wälzkörperraum
abgewandten Seite des Zugelementes (10) den Lagerspalt (9) nach außen ab
dichtet.
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß am Durchbruch (12) durch den äußeren Lagerring (2)
eine Dichtung angeordnet ist, die das Zugelement (10) gegenüber dem äußeren
Lagerring (2) abdichtet.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßaufnehmer (14) mit einer Wickelrolle (15) zum
Aufrollen des Zugelements (10) ausgebildet ist.
11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Meßaufnehmer (14) ein Winkelschrittgeber einge
setzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997139397 DE19739397C1 (de) | 1997-09-09 | 1997-09-09 | Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der Winkelverdrehung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997139397 DE19739397C1 (de) | 1997-09-09 | 1997-09-09 | Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der Winkelverdrehung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19739397C1 true DE19739397C1 (de) | 1998-10-29 |
Family
ID=7841671
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997139397 Expired - Fee Related DE19739397C1 (de) | 1997-09-09 | 1997-09-09 | Einrichtung bei Großwälzlagern zum Feststellen der Winkelverdrehung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19739397C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29914310U1 (de) | 1999-08-14 | 1999-11-25 | Leopold Kostal GmbH & Co. KG, 58507 Lüdenscheid | Vorrichtung zum Bestimmen der Winkelstellung eines drehbaren Gegenstandes, etwa des Lenkrades eines Kraftfahrzeuges |
CN101929830B (zh) * | 2009-06-19 | 2012-02-29 | 宝山钢铁股份有限公司 | 一种夹送辊辊轴轴承间隙测量方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3814592A1 (de) * | 1988-04-29 | 1989-11-09 | Pfister Gmbh | Einrichtung zum feststellen der drehwinkelposition |
DE19520388A1 (de) * | 1995-06-02 | 1996-12-12 | Asm Automation Sensorik Messte | Meßseil-Wegsensor mit schalenförmigem Gehäuse |
-
1997
- 1997-09-09 DE DE1997139397 patent/DE19739397C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3814592A1 (de) * | 1988-04-29 | 1989-11-09 | Pfister Gmbh | Einrichtung zum feststellen der drehwinkelposition |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ROTHE ERDE GMBH, 44137 DORTMUND, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150401 |