DE19739260A1 - Pulverbeschichtungen mit vom Betrachtungswinkel abhängigem Farbeindruck - Google Patents
Pulverbeschichtungen mit vom Betrachtungswinkel abhängigem FarbeindruckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Pulverbeschichtungen mit einem brillanten, vom
Betrachtungswinkel abhängigen Farbeindruck, im folgenden
Pulvereffektbeschichtung genannt, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
Verwendung.
Viele Hersteller von Pigmenten und Lacken sind aus Umweltschutzgründen
bestrebt, wäßrige und insbesondere lösemittelhaltige Lacke und Überzugsmittel
durch lösemittelfreie Lacke und Beschichtungen zu ersetzen. Dies gelang vor allem
bei unpigmentierten Systemen oder bei Systemen, die anorganische und/oder
organische Absorptionspigmente enthalten. Besonders wichtig wäre der
Lösemittelersatz bei Effektbasislacken, da diese Lacke systembedingt bei der
Verarbeitung zur Orientierung der meist plättchenförmigen Effektpigmente
niedrigviskos eingestellt sind und deshalb einen besonders hohen Lösemittelgehalt
aufweisen.
In der DE 195 38 700 A1 wird die Anwendung eines cholesterischen
flüssigkristallinen Polymers (cLCP) als schützender Überzug im Sinne eines
organischen Emails offenbart. Eine Anwendbarkeit von cLCPs analog einem
Pulverlack wird nicht erwähnt.
Die flüssigkristalline Phase ist dafür bekannt, daß nicht flüssigkristalline
Komponenten nicht in ihr gelöst oder stabil dispergiert werden können und die dem
Fachmann unter dem Namen "Auskreiden" und "Kraterbildung" bekannten
Phänomene auftreten, so daß in der Regel nicht mit Stabilisatoren und Hilfsmitteln
gearbeitet werden kann.
Die DE 44 30 919 A1 offenbart flüssigkristalline Seitengruppenpolymere, bei denen
der Verlauf des Seitengruppenpolymers über die Affinitätparameter und
Multilayerparameter und Oberflächenspannungswerte gegenüber Luft und
Substratoberfläche gesteuert werden. Auf welche Weise diese Parameter verändert
werden können, wird nicht offenbart.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, einfach verarbeitbare
Effektbeschichtungssysteme und insbesondere Effektbasislacke zu entwickeln, die
sich ähnlich einem klassischen Pulverlack verarbeiten lassen und die einen guten
Verlauf aufweisen.
Es wurde gefunden, daß aus cholesterischen flüssigkristallinen Polymeren durch
die Zugabe bestimmter Verlaufsadditive überraschenderweise sehr brillante
Pulvereffektbeschichtungen mit einem vom Betrachtungswinkel abhängigen
Farbeindruck erhalten werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Pulvereffektbeschichtung mit einem
vom Betrachtungswinkel abhängigen Farbeindruck, bestehend im wesentlichen aus
einem oder mehreren cholesterischen flüssigkristallinen Polymeren, sowie
mindestens einem Verlaufsadditiv aus der Gruppe der hydroxylierten
Polyesterharze, Polyacrylate und Acrylat-Copolymere.
Unter Effekt werden in der vorliegenden Erfindung nicht nur vom
Betrachtungswinkel abhängige Selektivreflexionen im sichtbaren Bereich
verstanden, sondern auch Selektivreflexionen im UV- und IR-Bereich. Die
letztgenannten Selektivreflexionen sind mit dem menschlichen Auge nicht
wahrnehmbar, können jedoch auf einfache Weise mit Hilfe von UV- und
IR-Spektrometer bestimmt werden.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen enthalten cholesterische
flüssigkristalline Polymere (cLCPs), die eine helikale Überstruktur besitzen. Diese
Überstruktur führt zum einen dazu, daß das Material nicht mehr die bei nematischen
Flüssigkristallpolymeren übliche Anisotropie der mechanischen Eigenschaften
aufweist. Zum anderen zeigt das Material ausgeprägte Farbeffekte. Diese beruhen
auf der selektiven Reflexion des einfallenden Lichts an der helikalen Überstruktur.
Die genaue Reflexionsfarbe hängt hierbei vom Betrachtungswinkel und vor allem
von der Ganghöhe der Helix ab. Für jeden beliebigen Betrachtungswinkel - zum
Beispiel senkrechte Aufsicht auf einen Probekörper - erscheint als Reflexionsfarbe
eine Farbe mit einer Wellenlänge, die der Ganghöhe der helikalen Überstruktur
entspricht. Dies bedeutet, daß das reflektierte Licht eine um so kürzere Wellenlänge
hat, je kürzer die Ganghöhe der Helix ist. Die sich ausbildende Ganghöhe der Helix
hängt im wesentlichen vom Anteil des chiralen Comonomers an der
Gesamtzusammensetzung, der Art des Einbaus in das Polymer, des
Polymerisationsgrads und der Struktur des chiralen Comonomers (helical twisting
power) ab. Außerdem zeigen viele Systeme noch eine mehr oder weniger
ausgeprägte Temperaturabhängigkeit der Ganghöhe in der cholesterischen Phase
und somit auch eine Variation der coloristischen Eigenschaften. Es ist ohne
weiteres möglich, durch die Variation des Anteils des chiralen Comonomers
beispielsweise ein Polymer mit einem blauen, grünen oder goldenen Farbeffekt
herzustellen.
Verwendbar als cLCP sind erfindungsgemäß alle cholesterischen flüssigkristallinen
Hauptkettenpolymere oder kombinierte Hauptketten 4 Seitengruppenpolymere.
Cholesterische Hauptkettenpolymere werden im allgemeinen aus einer chiralen
Komponente sowie aus Hydroxycarbonsäuren und/oder einer Kombination von
Dicarbonsäuren und Diolen hergestellt. In der Regel bestehen die Polymere im
wesentlichen aus aromatischen Bestandteilen. Es ist jedoch auch möglich,
aliphatische und cycloaliphatische Komponenten, wie z. B.
Cyclohexandicarbonsäure, einzusetzen.
Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind cholesterische flüssigkristalline
Hauptkettenpolymere, bestehend im wesentlichen aus
- a) 0 bis 99 Mol-% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Hydroxycarbonsäuren, cycloaliphatischen Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Aminocarbonsäuren;
- b) 0 bis 49,5 Mol-% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Dicarbonsäuren und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren;
- c) 0 bis 49,5 Mol-% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Diole, cycloaliphatischen Diole und aromatischen Diamine;
- d) 1 bis 40 Mol-%, vorzugsweise 2 bis 25 Mol-%, an chiralen, bifunktionellen Comonomeren;
- e) 0 bis 5 Mol-% einer verzweigbaren Komponente mit mehr als zwei funktionellen Gruppen,
wobei die Summe 100 Mol-% ergibt.
Zusätzlich können die Polymere noch Komponenten mit mehr als zwei funktionellen
Gruppen, wie beispielsweise Dihydroxybenzoesäuren, Trihydroxybenzole oder
Trimellitsäure enthalten. Diese Komponenten wirken als Verzweigungsstelle im
Polymer und dürfen nur in geringen Konzentrationen, beispielsweise 0 bis 5 Mol-%,
zugegeben werden, um eine Vernetzung des Materials zu vermeiden.
Insbesondere bevorzugt als cLCP sind Polymere, enthaltend Camphersäure
oder/und Isosorbid als chirale Komponente sowie p-Hydroxybenzoesäure und/oder
2-Hydroxy-6-naphthoesäure und/oder Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure
und/oder Hydrochinon und/oder Resorcin und/oder 4,4'-Dihydroxybiphenyl und/oder
2,6-Naphthalindicarbonsäure.
Die chiralen Comonomere werden vorzugsweise in einer enantiomerenreinen Form
eingesetzt. Bei Verwendung von Enantiomerengemischen eines Comonomers ist
darauf zu achten, daß eine Enantiomerenform in einem wirksamen Überschuß
vorhanden ist.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Monomere können entweder direkt eingesetzt
werden, oder es können auch zweckmäßige Vorstufen verwendet werden, die sich
unter den nachfolgenden Reaktionsbedingungen zu den gewünschten Monomeren
umsetzen. So kann beispielsweise statt N-(4-Hydroxyphenyl)trimellitimid
Aminophenol und Trimellitsäureanhydrid eingesetzt werden.
Die Polykondensation kann über alle dem Fachmann bekannten
Polykondensationsverfahren durchgeführt werden. Beispielsweise eignet sich die
Schmelzkondensation mit Acetanhydrid, die in DE 195 38 700 A1 oder
EP-A-0 391 368 beschrieben ist.
Bevorzugt erfolgt die Verknüpfung der Monomere über Esterbindungen (Polyester)
und/oder über Amidbindungen (Polyesteramid/Polyamid), jedoch kann die
Verknüpfung auch über andere dem Fachmann bekannte Verknüpfungsarten
erfolgen, beispielsweise Polyesterimid.
Bei der Auswahl der Monomerbausteine ist darauf zu achten, daß die dem
Fachmann bekannte Stöchiometrie der funktionellen Gruppen gewährleistet ist, d. h.
daß funktionelle Gruppen, die miteinander in der Polykondensationsreaktion
reagieren, in entsprechenden Verhältnissen eingesetzt werden. Beispielsweise bei
Verwendung von Dicarbonsäuren und Diolen muß eine der Anzahl an
Carboxylgruppen entsprechende Anzahl an Hydroxylgruppen vorhanden sein. In
einer weiteren Ausführungsform ist es jedoch möglich, zur Variation des
Molekulargewichts Monomere aus den Gruppen b) bis d) oder die aufgeführten
Komponenten mit mehr als zwei funktionellen Gruppen in einem für die Erzielung
eines definierten Molekulargewichts notwendigen Überschuß einzusetzen.
Weiterhin kann das Molekulargewicht durch die Verwendung monofunktioneller
Monomere beeinflußt werden.
Anstelle der Carbonsäuren können auch andere dem Fachmann bekannte
Carbonsäurederivate, wie beispielsweise Säurechloride oder Carbonsäureester,
eingesetzt werden. Anstelle der Hydroxykomponenten können auch entsprechende
Hydroxyderivate, wie beispielsweise die acetylierten Hydroxyverbindungen,
eingesetzt werden.
Die beschriebenen Polymerbausteine können noch weitere Substituenten, wie
beispielsweise Methyl, Methoxy oder Halogen, enthalten.
Es ist auch möglich, cholesterische flüssigkristalline Polymere durch Mischen von
farblosen und/oder gefärbten nematischen und/oder cholesterischen
flüssigkristallinen Polymeren herzustellen. Dabei kann der Farbton der
Pulvereffektbeschichtung in weiten Grenzen variiert und exakt eingestellt werden.
Die Hauptkettenpolymere weisen in einer bevorzugten Ausführungsform eine sehr
geringe Löslichkeit auf, so daß ihre Molekulargewichte nicht mit üblichen Methoden
(GPC, Lichtstreuung) bestimmt werden können. Als Maß für das Molekulargewicht
kann die intrinsische Viskosität der Polymere in einer Lösung aus Pentafluorphenol/
Hexafluorisopropanol herangezogen werden. Geeignet sind Polymere mit einer
intrinsischen Viskosität zwischen 0,1 dl/g und 10 dl/g.
Die bevorzugten Hauptkettenpolymere besitzen eine hohe thermische Stabilität und
aufgrund ihrer Schwerlöslichkeit eine hervorragende Stabilität gegenüber den in
Lacken verwendeten Lösemitteln. Sie machen deshalb Vernetzungsreaktionen nach
dem Aufbringen auf die Substratoberfläche überflüssig. Dadurch gestaltet sich nicht
nur die Applikation, sondern auch die Synthese erheblich einfacher.
Verwendbar als Verlaufsadditive sind die auch für handelsübliche Pulverlacke
bekannten Systeme. Dies können beispielsweise hydroxylierte Polyesterharze oder
Polyacrylate oder Copolymere mit Acrylatanteilen sein. Diese Verbindungen können
in reiner Form oder auch an Kieselgel adsorbiert eingesetzt werden.
Bevorzugt sind Verlaufsadditive auf Acrylat- oder Methacrylat-Basis.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen unterscheiden sich in ihrem
prinzipiellen Aufbau deutlich von den handelsüblichen Pulverlacken, welche aus
einem Bindemittel und darin dispergierten Farbmitteln, Vernetzungsmitteln und
Verlaufshilfsmitteln bestehen.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer
Pulvereffektbeschichtung mit einem vom Betrachtungswinkel abhängigen
Farbeindruck, dadurch gekennzeichnet, daß das Verlaufsadditiv in das
cholesterische LCP eingearbeitet, z. B. eindispergiert, wird, diese Mischung
gegebenenfalls in ein feinteiliges Pulver überführt wird, welches mit Hilfe eines
Pulverlackierverfahrens auf das zu beschichtende Objekt aufgebracht und durch
Temperaturbehandlung in einen Film mit einem vom Betrachtungswinkel
abhängigen Farbeindruck überführt wird.
Die cholesterischen LCPs fallen bei der Synthese in der Regel als Granulat an.
Die Einarbeitung der Verlaufsadditive kann mit dem Fachmann bekannten
Methoden in der Schmelze, wie beispielsweise Kneten oder Einextrudieren,
erfolgen. Die cholesterischen LCPs zeigen in der Regel eine sehr hohe
Temperaturbeständigkeit; bei den Verlaufsadditiven ist daher darauf zu achten, daß
sie bei der Einarbeitung keiner Temperatur ausgesetzt werden, wo eine thermische
Zersetzung stattfindet.
Die Verlaufsadditive werden dem cholesterischen LCP in Konzentrationen zwischen
0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1,5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,2
bis 0,5 Gew.-%, zugegeben. Falls die aktive Substanz nur einen Bruchteil des
Additivs ausmacht oder die aktive Substanz beispielsweise auf Kieselgel adsorbiert
ist, kann auch ein entsprechend höherer Anteil zweckmäßig sein.
Zur Herstellung des das Verlaufsadditiv enthaltenden Polymerpulvers bieten sich
Mahlaggregate aller Arten und Ausführungsformen an. Dabei kann die erforderliche
Korngröße in einem Verfahrensschritt oder auch in mehreren Teilschritten in
gleichen oder verschiedenen Mühlentypen erreicht werden. Wird durch den
ausgeführten Mahlprozeß nicht direkt die gewünschte Mindestfeinheit und
Korngrößenverteilung erzielt, so ist es angebracht, das Mahlgut während des
Mahlprozesses oder nach dem Mahlprozeß Sieb- oder Klassifizierprozessen zu
unterwerfen, um die gewünschte Mindestfeinheit zu garantieren und eine
gewünschte optimale Korngrößenfraktion zu erhalten. Als Mahlaggregate sind
beispielsweise Schwing-, Scheibenschwing-, Scheiben-, Planeten-, Fliehkraft-,
Mörser-, Kugel-, Schlagkreuz-, Schlagrotor-, Schneid-, Hammer-, Messer-,
Rotor-Stator-, Prallteller-, Kugel- und insbesondere Ultra-Zentrifugal-, Universal-,
Stift- und Luftstrahlmühlen geeignet. In speziellen Fällen kann auch eine
Naßmahlung in Kugel-, Sand-, Schwing- oder Perlmühlen durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen lassen sich nach folgenden
bevorzugten Methoden applizieren:
Das nach dem Mahlverfahren anfallende Polymerpulver wird beim eigentlichen Versprühprozeß elektrostatisch aufgeladen. Dies geschieht beim Corona-Verfahren durch Vorbeiführen des Pulvers an einer geladenen Corona. Dabei wird das Pulver selbst aufgeladen. Beim triboelektrischen bzw. elektrokinetischen Verfahren wird vom Prinzip der Reibungselektrizität Gebrauch gemacht. Das Pulver erhält im Sprühgerät eine elektrostatische Aufladung, die der Ladung des Reibungspartners, im allgemeinen ein Schlauch oder ein Sprührohr (beispielsweise aus Polytetrafluorethylen), entgegengesetzt ist. Die elektrostatische Aufladung führt zu einem hohen Abscheidegrad des Pulvers auf dem zu beschichtenden Gegenstand. Nach dem Aufträgprozeß auf das Objekt wird die Pulverschicht auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des Pulvers erhitzt, bei welchen die Polymere einen homogenen Film bilden und die helikalen Überstrukturen ausbilden. Die Temperatur, bei welcher die Ausbildung der helikalen Struktur beginnt, wird im folgenden als Chiralisierungstemperatur bezeichnet.
Das nach dem Mahlverfahren anfallende Polymerpulver wird beim eigentlichen Versprühprozeß elektrostatisch aufgeladen. Dies geschieht beim Corona-Verfahren durch Vorbeiführen des Pulvers an einer geladenen Corona. Dabei wird das Pulver selbst aufgeladen. Beim triboelektrischen bzw. elektrokinetischen Verfahren wird vom Prinzip der Reibungselektrizität Gebrauch gemacht. Das Pulver erhält im Sprühgerät eine elektrostatische Aufladung, die der Ladung des Reibungspartners, im allgemeinen ein Schlauch oder ein Sprührohr (beispielsweise aus Polytetrafluorethylen), entgegengesetzt ist. Die elektrostatische Aufladung führt zu einem hohen Abscheidegrad des Pulvers auf dem zu beschichtenden Gegenstand. Nach dem Aufträgprozeß auf das Objekt wird die Pulverschicht auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des Pulvers erhitzt, bei welchen die Polymere einen homogenen Film bilden und die helikalen Überstrukturen ausbilden. Die Temperatur, bei welcher die Ausbildung der helikalen Struktur beginnt, wird im folgenden als Chiralisierungstemperatur bezeichnet.
Die speziellen optischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Pulvereffektbeschichtungen werden erst beobachtet, wenn die Moleküle oberhalb
der Chiralisierungstemperatur des Polymeren die helikale Struktur ausbilden. Der
Übergang in die cholesterische Phase erfolgt in vielen Fällen bereits bei der
Synthese der Polymeren. Die Wellenlänge der Selektivreflexion der
erfindungsgemäß eingesetzten cLCPs wird durch die Ganghöhe der helikalen
Struktur bestimmt. Die Ganghöhe ist abhängig von der Struktur des Polymeren, der
Schmelzviskosität, der Gegenwart von Lösemitteln und insbesondere von der
Verdrillungskraft des chiralen Monomers ("helical twisting power"). Sie ist außerdem
eine Funktion der Temperatur. Entsprechend läßt sich die Ganghöhe der Helix auch
über die Temperatur einstellen. Durch schnelles Abkühlen der beschichteten
Substrate läßt sich die Ganghöhe der Helix und somit die Selektivreflexion
dauerhaft eingefrieren. Beim langsamen Abkühlen muß mit coloristischen
Veränderungen gerechnet werden. Im allgemeinen werden auch auf diese Weise
gefärbte Substrate erhalten. Es ist jedoch schwierig, die Endcoloristik
vorherzubestimmen. Wird das abgekühlte Substrat erneut erhitzt, so lassen sich
neue oder auch wieder die gleichen Ganghöhen der Helix und somit die
Wellenlänge der Selektivreflexion einstellen. Durch diesen Vorgang kann die
Coloristik des beschichteten Substrats auf einfache Weise variiert und korrigiert
werden. Für die Anwendung in der Praxis ist es wichtig, daß der Schmelzpunkt und
die Chiralisierungstemperatur des Polymeren oberhalb der Gebrauchstemperatur
des beschichteten Substrats liegen.
Begünstigt werden kann die Ausbildung der helikalen Struktur neben der
Temperatur und der Einwirkung von Scherkräften durch Untergründe mit polymeren
Schichten, wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Cellulosederivate und Polyimide.
Der Orientierungsprozeß der Polymermoleküle kann je nach Struktur der
Polymeren auch durch elektrische und magnetische Felder positiv beeinflußt
werden.
Eine weitere, bevorzugte Möglichkeit zur Beschichtung von Objekten mit
pulverförmigen Stoffen ist das Flammspritzverfahren. Bei diesem Verfahren wird
das Pulver mit einem Trägergas (z. B. in einem Wirbelbett) fluidisiert und der
zentralen Düse einer Flammspritzpistole zugeführt. Gleichzeitig wird in der
Flammspritzpistole ein Brenngas/Sauerstoffgemisch erzeugt, welches in vielen
kleinen um das Zentrum herum ringförmig angeordneten Flämmchen verbrannt wird.
Dabei schmelzen die pulverförmigen Teilchen auf und werden anschließend auf
dem zu beschichtenden Objekt als Tröpfchen abgeschieden, die im Verlauf des
Spritzprozesses zu einem Film zusammenfließen. Dieses Verfahren bietet den
besonderen Vorteil, daß der Schmelzvorgang in den Versprühprozeß integriert ist,
so daß in einem Arbeitsschritt der Auftrag der Beschichtung auf den Gegenstand
und die Filmbildung erfolgen kann.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zur Pulverbeschichtung ist das
Wirbelsinterverfahren. Hierzu wird in einem geeigneten Behälter mit Hilfe eines
Trägergases und dem erfindungsgemäßen Polymerpulver eine Wirbelschicht
erzeugt. Das zu beschichtende Objekt wird in einer separaten Wärmekammer auf
die für die Beschichtung notwendige Temperatur erhitzt, und nach Erreichen dieser
Temperatur wird es für eine bestimmte Zeit in die Wirbelschicht eingetaucht. Dabei
bleiben pulverförmige Teilchen an der Objektoberfläche haften, schmelzen auf,
fließen zu einem Film zusammen und bilden die helikale Struktur aus. In manchen
Fällen ist es vorteilhaft, das beschichtete Objekt einer weiteren
Temperaturbehandlung zu unterziehen, um die Filmbildung und die Orientierung der
Polymermoleküle zu verbessern. In anderen Fällen läßt man das Objekt an der Luft
abkühlen oder schreckt es mit Wasser ab. Auch dieses Verfahren bietet den
besonderen Vorteil, daß der Schmelzvorgang in den Beschichtungsprozeß
integriert ist, so daß in einem Arbeitsschritt der Auftrag der Beschichtung auf den
Gegenstand, die Orientierung der Polymermoleküle und die Filmbildung erfolgen
kann.
Bei allen beschriebenen Pulverbeschichtungsverfahren und insbesondere beim
Wirbelsinter- und Flammspritzverfahren ist die Teilchenform und damit die
Rieselfähigkeit des Pulvers sowie die Korngrößenverteilung des Pulvers von großer
Bedeutung. Bevorzugt sind Teilchen, die der Kugelform möglichst nahe kommen
und die eine enge Korngrößenverteilung aufweisen. Bei den Mahlprozessen werden
je nach eingesetztem Mühlentyp engere oder breitere Korngrößenverteilungen
erhalten. In einigen Fällen ist es vorteilhaft, einen Sieb-, Klassifizier- oder
Sichtungsprozeß an die Mahlung anzuschließen, um eine möglichst enge
Korngrößenverteilung zu erreichen.
Die Korngröße muß an die gewünschte Schichtdicke der Pulvereffektbeschichtung,
die Art des zu beschichtenden Objekts und das angewandte Applikationsverfahren
angepaßt sein. Werden auf dem zu beschichtenden Objekt dünne Lackschichten
gewünscht, so ist eine mittlere Teilchengröße des Pulvers zwischen 1 und 100 µm,
vorzugsweise zwischen 15 und 80 µm, anzustreben. Werden dicke Schichten auf
dem Objekt gewünscht, wie sie normalerweise beim Wirbelsintern und
Flammspritzen appliziert werden, so ist eine mittlere Teilchengröße zwischen 80
und 300 µm, vorzugsweise 100 bis 250 µm, vorteilhaft. Beim Wirbelsintern und
Flammspritzen ist auf die Einhaltung der Korngrößengrenzen besonders zu achten.
Zu kleine Teilchen werden durch die hohen Flammtemperaturen zu stark erhitzt und
verkohlen oder werden durch den Gasstrom weggeblasen. Zu grobe Teilchen
werden dagegen nicht vollständig aufgeschmolzen und können sich bei der
anschließenden Filmbildung nicht optimal orientieren. In Ausnahmefällen kann es
jedoch auch vorteilhaft sein, eine außerhalb dieses Bereichs liegende
Korngrößenverteilung zu verwenden.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen können auf die
unterschiedlichsten Substrate aufgebracht werden. Dies können beispielsweise
Gegenstände aus natürlichen und synthetischen Materialien wie beispielsweise
Holz, Kunststoffe, Metall oder Glas sein. Wird die Effektbeschichtung ohne eine
Vorbeschichtung aufgebracht, so empfiehlt sich ein Auftrag in einer Schichtdicke,
die den Untergrund abdeckt. Es können selbstverständlich auch mehrere Schichten
aufgetragen oder semitransparente Beschichtungen hergestellt werden. Besonders
bevorzugt ist die Beschichtung der Karosserie oder von Karosserieteilen von
Kraftfahrzeugen.
In bevorzugten Fällen wird die Pulvereffektbeschichtung auf Metall- oder
Kunststoffuntergründe aufgebracht. Diese sind meistens vorbeschichtet. Das heißt,
Kunststoffsubstrate können mit einer Kunststoffgrundierung versehen sein, und
metallische Substrate besitzen im allgemeinen eine elektrophoretisch aufgebrachte
Grundierung und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Lackschichten wie
beispielsweise eine Füllerschicht.
Besonders bevorzugt sind dunkle Untergründe. Unter Untergrund ist in diesem
Zusammenhang nicht nur ein an seiner Oberfläche mit einer dunklen Lackschicht
versehenes Substrat zu verstehen, sondern auch ein in sich dunkel gefärbtes
Substrat, beispielsweise ein Kunststoffsubstrat oder ein mit einer dunklen
Oxidschicht überzogenes Metallsubstrat. Beispiele für dunkle Lackschichten sind
elektrophoretisch oder durch Spritz- oder Pulverlackierung aufgebrachte
Grundierungen, Kunststoffgrundierungen, Füller- und Steinschlagschutzschichten
oder auch unifarbene Basis- und Decklackschichten. Beispiele für dunkle
Untergründe sind dunkelrot, dunkelblau, dunkelgrün, dunkelbraun, dunkelgrau und
insbesondere schwarz. Die erfindungsgemäßen Pulverbeschichtungen können auch
auf hellen Untergründen oder in deckenden Schichten appliziert werden. Dabei
kommt jedoch der vom Betrachtungswinkel abhängige Farbeindruck nur
abgeschwächt zum Ausdruck.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen können nach üblichen
Methoden mit einem Klarlack überzogen werden. Als Klarlack sind grundsätzlich
alle bekannten Klarlacke oder transparent pigmentierten Überzugsmittel geeignet.
Hierbei können sowohl lösungsmittelhaltige Einkomponenten- oder
Zweikomponenten-Lacke sowie vorzugsweise wasserverdünnbare Klarlacke und
insbesondere herkömmliche Pulverlacke eingesetzt werden. In manchen Fällen
kann es zweckmäßig sein, die Klarlackschicht etwas dicker zu wählen oder zwei
Klarlackschichten aus gleichen oder verschiedenen Flüssigklarlacken oder
Pulverklarlacken aufzutragen. Der Klarlack enthält bekannterweise weitere
Hilfsstoffe, die die Oberflächeneigenschaften der beschichteten Objekte verbessern.
Zu erwähnen sind beispielsweise UV-Stabilisatoren und Lichtschutzmittel, die die
darunterliegenden Schichten vor Abbaureaktionen schützen.
Die erfindungsgemäßen Pulvereffektbeschichtungen lassen sich mit wenigen,
einfachen Prozeßschritten, in hoher Ausbeute und ohne den Anfall eines nicht
wiederverwertbaren Abfalls herstellen und nach allen technisch bekannten
Verfahren zur Pulverbeschichtung ohne den Einsatz von Lösemitteln oder sonst
üblichen Bindemitteln applizieren. Sie zeichnen sich neben der einfachen
Verarbeitbarkeit durch eine hohe Temperaturstabilität, Lösemittel- und
Chemikalienresistenz und sehr brillante Farbtöne mit ausgeprägter Abhängigkeit
des Farbeindrucks vom Betrachtungswinkel aus.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile.
28218 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 34530 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
8307 Teile Terephthalsäure, 2793 Teile 4,4'-Dihydroxibiphenyl und 5115 Teile
1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid) werden in einem Reaktor mit 52326 Teilen
Essigsäureanhydrid versetzt und mit einem leichten Stickstoffstrom durchspült. Die
Mischung wird unter Rühren innerhalb von 15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese
Temperatur für 30 Minuten gehalten. Anschließend wird die Temperatur innerhalb
von 165 Minuten auf 335°C erhöht und die Schmelze 30 Minuten bei dieser
Temperatur weiter gerührt. Ab ca. 220°C beginnt Essigsäure abzudestillieren.
Danach wird die Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum angelegt. Die
Schmelze wird für weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar) gerührt. Danach
wird mit Stickstoff belüftet und das Polymer mit einem Extruder ausgetragen und
pelletiert.
Das Polymer schmilzt bei 158°C und hat unter senkrechtem Betrachtungswinkel
eine grünstichig goldene Farbe. Die Farbe tritt schon während der Kondensation im
Vakuum auf und bleibt nach dem Abkühlen erhalten.
70 g des in Beispiel 1 hergestellten cholesterischen LCPs werden mit 0,5 Gew.-%
eines hydroxylierten Polyesters, z. B. "®Additol 496" (kommerziell erhältlich bei
VIANOVA RESINS, 55247 Mainz-Kastel, Boelckestraße 26), versetzt und 30
Minuten bei 200°C in einem Laborkneter gemischt. Danach wird die Mischung aus
dem Kneter entfernt. Die Mischung wird auf einer Schneidmühle auf eine
Kornfeinheit < 2 mm vorgemahlen. Die Endmahlung erfolgt auf einer
Hochleistungsultrazentrifugalmühle mit einer 0,08 mm-Siebabtrennung.
70 g des in Beispiel 1 hergestellten cholesterischen LCPs werden mit 0,5 Gew.-%
eines Acrylat-Copolymers, z. B. "®BYK 361" (kommerziell erhältlich bei BYK Chemie
GmbH, 46462 Wesel) versetzt und 30 Minuten bei 200°C in einem Laborkneter
gemischt. Danach wird die Mischung aus dem Kneter entfernt. Die Mischung wird
auf einer Schneidmühle auf eine Kornfeinheit < 2 mm vorgemahlen. Die Endmahlung
erfolgt auf einer Hochleistungsultrazentrifugalmühle mit einer
0,08 mm-Siebabtrennung.
70 g des in Beispiel 1 hergestellten cholesterischen LCPs werden mit 0,5 Gew.-%
eines an Siliziumdioxid adsorbierten Polyacrylats, z. B. "®Resiflow PV5"
(kommerziell erhältlich bei WORLÉE Chemie GmbH, 21481 Lauenburg) versetzt
und 30 Minuten bei 200°C in einem Laborkneter gemischt. Danach wird die
Mischung aus dem Kneter entfernt. Die Mischung wird auf einer Schneidmühle auf
eine Kornfeinheit < 2 mm vorgemahlen. Die Endmahlung erfolgt auf einer
Hochleistungsultrazentrifugalmühle mit einer 0,08 mm-Siebabtrennung.
Das in Beispiel 2 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts
"®Tribostar" der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem
Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät
wird in einer Sprühkabine der Firma Intec, Dortmund, bei hohem Pulverdurchsatz
und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes
Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das
beschichtete Blech 5 Minuten auf 220°C erhitzt und das Blech anschließend in
Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 2 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter einer Coro
na-Sprühpistole der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. An die Elektroden der
Sprühpistole wird eine Spannung von 35 kV angelegt. Mit diesem Sprühgerät wird in
einer Sprühkabine der Fa. Werner & Pfleiderer, Stuttgart, bei mittlerem
Pulverdurchsatz ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes Aluminiumblech
durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das beschichtete Blech
5 Minuten auf 220°C erhitzt und das Blech anschließend in Wasser getaucht. Es
wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel
eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem Betrachtungswinkel
eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 3 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts
"®Tribostar" der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem
Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät
wird in einer Sprühkabine der Firma Intec, Dortmund, bei hohem Pulverdurchsatz
und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes
Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das
beschichtete Blech 5 Minuten auf 220°C erhitzt und das Blech anschließend in
Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 3 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts
"®Tribostar" der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem
Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät
wird in einer Sprühkabine der Firma Intec, Dortmund, bei hohem Pulverdurchsatz
und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes
Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das
beschichtete Blech 5 Minuten auf 240°C erhitzt und das Blech anschließend in
Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 4 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts
"®Tribostar" der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem
Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät
wird in einer Sprühkabine der Firma Intec, Dortmund, bei hohem Pulverdurchsatz
und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes
Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das
beschichtete Blech 5 Minuten auf 220°C erhitzt und das Blech anschließend in
Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 4 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts
"®Tribostar" der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem
Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät
wird in einer Sprühkabine der Firma Intec, Dortmund, bei hohem Pulverdurchsatz
und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes
Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das
beschichtete Blech 5 Minuten auf 240°C erhitzt und das Blech anschließend in
Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film erhalten, welcher unter senkrechtem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig goldene Farbe und unter schrägem
Betrachtungswinkel eine brillante, grünstichig blaue Farbe zeigt.
Claims (14)
1. Pulvereffektbeschichtung mit einem vom Betrachtungswinkel abhängigen
Farbeindruck, bestehend im wesentlichen aus einem oder mehreren
cholesterischen flüssigkristallinen Polymeren, sowie mindestens einem
Verlaufsaddititv aus der Gruppe der hydroxylierten Polyesterharze,
Polyacrylate und Acrylat-Copolymere.
2. Pulvereffektbeschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das cholesterische flüssigkristalline Polymer ein cholesterisches
flüssigkristallines Hauptkettenpolymer oder ein kombiniertes Hauptket
ten-Seitengruppenpolymer ist.
3. Pulvereffektbeschichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
cholesterischen flüssigkristallinen Hauptkettenpolymere aus
flüssigkristallinen Polyestern bestehen.
4. Pulvereffektbeschichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das cholesterische flüssigkristalline Hauptkettenpolymer im wesentlichen
aus
- a) 0 bis 99 Mol-% einer Verbindung aus der Gruppe der aromatischen Hydroxycarbonsäuren, cycloaliphatischen Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Aminocarbonsäuren;
- b) 0 bis 49,5 Mol-% einer Verbindung aus der Gruppe der aromatischen Dicarbonsäuren und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren;
- c) 0 bis 49,5 Mol-% einer Verbindung aus der Gruppe der aromatischen Diole, cycloaliphatischen Diole und aromatischen Diamine;
- d) 1 bis 40 Mol-%, vorzugsweise 2 bis 25 Mol-%, an chiralen, bifunktionellen Comonomeren; und
- e) 0 bis 5 Mol-% einer verzweigbaren Komponente mit mehr als 2
funktionellen Gruppen,
wobei die Summe 100 Mol-% ergibt, besteht.
5. Pulvereffektbeschichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verlaufsadditive Substanzen auf Acrylat- oder
Methacrylat-Basis enthalten sind.
6. Verfahren zur Herstellung einer Pulvereffektbeschichtung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verlaufsadditiv in das cholesterische flüssigkristalline Polymer eingearbeitet
wird, die so entstandene Mischung gegebenenfalls zu einem Pulver
feinverteilt wird, das erhaltene feinteilige Pulver mit Hilfe eines
Pulverlackierverfahrens auf ein zu beschichtendes Objekt aufgebracht und
durch Temperaturbehandlung in einem Film mit einem vom
Betrachtungswinkel abhängigen Farbeindruck überführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einarbeitung
des Verlaufsadditivs durch Kneten oder Extrudieren erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feinverteilung durch eine Mahlung erfolgt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das feinteilige Pulver mit Hilfe des Corona-Verfahrens,
eines triboelektrischen oder elektrokinetischen Verfahrens, eines
Flammspritzverfahrens oder eines Wirbelsinterverfahrens auf das zu
beschichtende Objekt aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulvereffektbeschichtung auf einen dunklen
vorzugsweise schwarzen, Untergrund oder Grundierung aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulvereffektbeschichtung mit einem oder mehreren
Klarlackschichten überzogen wird.
12. Verwendung einer Pulvereffektbeschichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5 zum Beschichten von natürlichen oder synthetischen
Materialien.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
beschichtenden Materialien Gegenstände aus Metall oder Kunststoff sind.
14. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
beschichtenden Gegenstände Karosserien oder Karosserieteile von
Kraftfahrzeugen sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997139260 DE19739260A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Pulverbeschichtungen mit vom Betrachtungswinkel abhängigem Farbeindruck |
EP98948874A EP1023403A1 (de) | 1997-09-08 | 1998-08-26 | Pulverbeschichtungen mit vom betrachtungswinkel abhängigem farbeindruck |
JP2000510810A JP2001515944A (ja) | 1997-09-08 | 1998-08-26 | 視る角度に依存する色彩効果を有する粉体塗料 |
PCT/EP1998/005425 WO1999013012A1 (de) | 1997-09-08 | 1998-08-26 | Pulverbeschichtungen mit vom betrachtungswinkel abhängigem farbeindruck |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997139260 DE19739260A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Pulverbeschichtungen mit vom Betrachtungswinkel abhängigem Farbeindruck |
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Family Applications (1)
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DE1997139260 Withdrawn DE19739260A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Pulverbeschichtungen mit vom Betrachtungswinkel abhängigem Farbeindruck |
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JP (1) | JP2001515944A (de) |
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WO (1) | WO1999013012A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN112724804A (zh) * | 2020-12-29 | 2021-04-30 | 老虎表面技术新材料(清远)有限公司 | 一种具有变色效果的粉末涂料组合物及其涂层 |
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US6710103B2 (en) * | 2001-09-27 | 2004-03-23 | Basf Corporation | Curable, powder-based coating composition including a color effect-providing pigment |
US8106148B2 (en) * | 2005-03-18 | 2012-01-31 | Battelle Memorial Institute | Resins, low temperature formulations, and coatings derived therefrom |
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DE3828876A1 (de) * | 1988-08-25 | 1990-03-08 | Henkel Kgaa | Verwendung von copolymeren von langkettigen alkylacrylaten mit n-haltigen olefinen als verlaufmittel fuer pulverlacke |
DE4430919A1 (de) * | 1994-08-31 | 1996-03-07 | Daimler Benz Ag | Lack, insbsondere Pulverlack zum Lackieren der Oberflächen von Substraten, insbesondere von Fahrzeugkarosserien |
DE19505161A1 (de) * | 1995-02-16 | 1996-08-22 | Daimler Benz Ag | Effektlack bzw. Effektlackierung, insbesondere für Kraftfahrzeugkarosserien |
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1997
- 1997-09-08 DE DE1997139260 patent/DE19739260A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-08-26 WO PCT/EP1998/005425 patent/WO1999013012A1/de not_active Application Discontinuation
- 1998-08-26 EP EP98948874A patent/EP1023403A1/de not_active Withdrawn
- 1998-08-26 JP JP2000510810A patent/JP2001515944A/ja not_active Withdrawn
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CN112724804A (zh) * | 2020-12-29 | 2021-04-30 | 老虎表面技术新材料(清远)有限公司 | 一种具有变色效果的粉末涂料组合物及其涂层 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1999013012A1 (de) | 1999-03-18 |
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