DE19738054A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft eines Brenners während des Betriebes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft eines Brenners während des BetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Verfahren und die Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der
Verbrennungsluft eines Brenners für flüssige, gas- und/oder staubförmiger Brennstoffe mit
dem Ziel der Beeinflussung der Abgasrezirkulationsmenge während des Betriebes.
Bei Brennern für flüssige, gas- und/oder staubförmige Brennstoffe kann durch
Rezirkulation von Verbrennungsabgasen in die Verbrennungszone eine Abkühlung der
Flamme und eine bessere Vermischung von Brennstoff und Verbrennungsluft erreicht werden.
Dies führt zu einer Reduzierung der mittleren und der maximalen Temperatur in der Flamme,
so daß die thermisch gebildete Stickoxidemission verringert wird.
Die Verbrennungsabgase werden aufgrund der Injektorwirkung der Luft über
Rezirkulationsöffnungen in die Flamme eingesaugt und mit dem Brennstoff und der
Verbrennungsluft vermischt. Bei blau brennenden Konzepten führt ein hoher
Rezirkulationsmassenstrom im stationären Betrieb zu einer deutlichen Reduzierung der
Stickoxidemission. Realisiert wird dies in der Praxis beispielsweise durch große
Rezirkulationsöffnungen.
Begrenzt wird die Höhe des Rezirkulationsmassenstromes durch das Stabilitätsverhalten
der Flamme, da aufgrund der Temperaturabsenkung Teilverlöschungen im Bereich der
Flammenfront auftreten, die zum Auftreten thermoakustischer Druckschwingungen und/oder
zur Verlöschung der Flamme führen können. Insbesondere in der Startphase des Brenners
kann dies zu Problemen führen, da die rezirkulierten Verbrennungsgase wesentlich kälter sind
als im Dauerbetrieb.
Aus der DE 39 30 569 A1 ist ein Brennerkopf bekannt, bei dem am stromaufliegenden
Ende des Flammenrohres Eintrittsöffnungen vorgesehen sind, durch welche aufgrund der
Injektorwirkung der Strömung Verbrennungsabgase aus der Umgebung in das Flammenrohr
gesaugt werden. Die Eintrittsöffnungen sind in der Wand des Flammenrohres stromabseitig
von der Mischkammerrückwand angeordnet. Eine Beeinflussung der Rezirkulationsfläche ist
nicht vorgesehen.
Bei dem Brenner K1 (sv) der Firma Körting ist der Durchtrittsquerschnitt für das
rezirkulierende Gas einstellbar, was zu einer Anpassung der rezirkulierenden
Verbrennungsgase an die Feuerraumtemperatur und daher zu einer Vermeidung der oben
genannten Probleme führt.
Die Verstellbarkeit von Durchtrittsflächen rezirkulierender Verbrennungsabgase ist
jedoch problematisch, da in vielen Fällen eine Verschiebung von Bauteilen im Bereich hoher
Temperaturen notwendig ist. Zudem ist in diesen Fällen in der Regel ein Stellmotor
notwendig, der als zusätzliches Brennerbauteil kostenintensiv ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vollständige oder teilweise Unterdrückung
der Rezirkulation von Verbrennungsabgas aus der Brennkammer während des Brennerstarts
so zu realisieren, daß durch eine Verstellung im kalten Bereich des Brenners vom Startbetrieb
zum Dauerbetrieb übergegangen werden kann.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Veränderung der
Drallzahl der Verbrennungsluft eines Brenners mit dem Ziel der Beeinflussung der
Abgasrezirkulationsmenge mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gegeben.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft
liegt die Idee zugrunde, anhand einer Veränderung der Strömungsverhältnisse im Bereich der
Verbrennungsluftzufuhr, die korrespondierende Drallzahl derart zu beeinflussen, daß eine
vorteilhafte Veränderung der Rezirkulationsmenge gegeben ist.
Zur Beschreibung der Drallintensität von Strömungen lassen sich Kennzahlen definieren.
Die theoretische Drallzahl δ0th setzt den theoretischen Drehimpulsstrom ₀ in ein Verhältnis
zum mittleren Axialimpulsstrom ₀ und einer charakteristischen Länge R
Eine Beeinflussung der Drallzahl ist gemäß obiger Formel direkt über eine Veränderung
des Verhältnisses "Drehimpulsstrom" zu "Axialimpulsstrom" bei konstanter geometrischer
Abmessung von R möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft
sieht nun vor, die Drallzahl δ0th durch eine Veränderung des Verhältnisses "Drehimpulsstrom"
zu "Axialimpulsstrom" so zu beeinflussen, daß in der Brenner-Startphase ein im Vergleich
zum stationären Betrieb veränderter Wert eingestellt wird. Vorteilhaft an diesem Verfahren ist
der Sachverhalt, daß auf eine Verstellung von Bauteilen im Bereich hoher Temperaturen
verzichtet werden kann und lediglich ein Verstellmechanismus im Bereich der
Verbrennungsluftzufuhr und demzufolge niedriger Temperaturen notwendig ist, was zu einer
höheren Betriebssicherheit führt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Drallerzeuger mit tangentialer und axialer Luftzuführung.
Fig. 2 Multi-Tangential/Radial-Konfusor.
Fig. 3 und 3b Zweistufiger Drallerzeuger.
Fig. 4 Drallerzeuger mit axialer Luftzuführung und Bypass.
Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Erzeugung eines Drehimpulses ist die Anordnung von
Einzelrohren (1) an ein Luftleitrohr (2), wie es der Fig. 1 zu entnehmen ist. Die Einzelrohre
(1) sind so positioniert, daß die zugeführte Verbrennungsluft rein tangential in das Luftleitrohr
(2), in dem der Düsenstock (3) konzentrisch geführt ist, einströmt. Nach Austritt aus der
Luftdüse, tritt die Verbrennungsluft in die Mischkammer (4) des Brenners ein, die durch ein
Flammenrohr (5) mit Rezirkulationsbohrungen (6) begrenzt wird. Stromauf am Luftleitrohr
(2) befindet sich ein Deckel (7), in dem mehrere Bohrungen (8) vorhanden sind, durch welche
die Verbrennungsluft in das Luftleitrohr (2) eintreten kann.
Die Aufteilung der Luftströme, die durch die Einzelrohre (1) und die Bohrungen (8) in
das Luftleitrohr (2) eintreten, geschieht mit Hilfe des Bechers (9), der durch den Düsenstock
(3) zentriert wird und zudem drehbar gelagert ist. In dem Becher (9) befinden sich Bohrungen
im Deckel (11) und im Kragen (10), die so angeordnet sind, daß bei vollständiger
Überdeckung der Bohrungen (8) und (11) der Becher (9) das Eindringen von Luft in die
Einzelrohre (1) verhindert. Umgekehrt sind bei Überdeckung der Bohrungen (10) mit den
freien Querschnitten (12) der Einzelrohre (1) die Bohrungen (8) durch den Becher
verschlossen. Durch Verdrehen des Bechers (9) mittels der Verstelleinrichtung (13) ist somit
eine stufenlose Verstellung der Luftvolumenströme "tangential zugeführte Luft" und "axial
zugeführte Luft" und demzufolge der Drallzahl möglich.
Die Fig. 2 zeigt eine alternative Lösung zur tangentialen Luftzuführung der Fig. 1.
Statt der Einzelrohre (1) wird ein Multi-Tangential/Radial-Konfusor eingesetzt, der aus zwei
kreisförmigen Platten (14) und (15) sowie mehreren Luftleitblechen (16) besteht. Die
Funktionsweise des Konfusors ist ähnlich der in Fig. 1 dargestellten Funktionsweise der
Einzelrohre (1). Die Einstellung des durch den Konfusor strömenden Volumenstroms kann
wiederum mittels eines verschiebbaren Bauteiles vorgenommen werden. Vorteilhaft bei der
Verwendung des Konfusors ist die Generierung einer annähernd homogenen
Geschwindigkeitsverteilung innerhalb des Luftleitrohres (2), was eine Verkürzung der
Luftleitrohrlänge ermöglicht. Wie in Fig. 1, ist die stufenlose Verstellung der
Luftvolumenströme auch bei Einsatz des Konfusors möglich.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt Fig. 3.
Analog zur Fig. 1 kann über die Einzelrohre (17) die Verbrennungsluft rein tangential
zugegeben werden. Dies setzt voraus, daß der Verschiebering (18) so positioniert ist, daß die
freie Querschnittsfläche der Einzelrohre (17) nicht verdeckt ist. In Fig. 3 ist dieser
Verschiebering (18) so eingestellt, daß die schräg angeordneten Rohre (19) von der
Verbrennungsluft durchströmt werden, während die Rohre (18) verdeckt sind. Anhand der
axialen Verschiebung des Verschieberinges (18) ist somit eine Veränderung der Drallzahl der
Verbrennungsluft möglich, da das Verhältnis von Drehimpulsstrom zu Axialimpulsstrom bei
Durchströmung der Rohre (17) höher ist als bei Durchströmung der Rohre (19).
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt Fig. 4. Die
Erzeugung des Dralls geschieht in diesem Fall mittels eines Axial-Drallerzeugers (21),
welcher sich innerhalb eines Rohres (22) befindet und damit die innerhalb des Drallerzeugers
befindliche Luft daran hindert, radial nach außen zu strömen. Anhand der axialen
Verschiebbarkeit des Drallerzeugers auf dem Brennstoff-Düsenstock (23) kann der freie
Querschnitt (24) zwischen dem Drallerzeuger (21) und dem Luftleitrohr (25) eingestellt
werden. Während der Axialimpuls der Luftströmung konstant ist, kann der Tangentialimpuls
der Luftströmung durch den Drallgitterwinkel und den Volumenstrom, der durch das
Drallgitter strömt, variabel eingestellt werden. Dies geschieht durch den Bypass-
Volumenstrom (26), welcher direkt durch die freie Querschnittsfläche (24) strömt und damit
den Volumenstrom, der durch den Drallerzeuger strömt, reduziert.
Claims (5)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft eines
Brenners für flüssige, gas- und/oder staubförmige Brennstoffe, der zur Stabilisierung der
Flamme mit einem Flammenrohr (5) versehen ist, das optional mit mindestens einer
Rezirkulationsöffnung (6) versehen ist und in welches die Verbrennungsluft/der Oxidator
durch eine Luftdüse/-blende einströmt, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines
Drallerzeugers eine Veränderung der Strömungsverhältnisse der Verbrennungsluft im Bereich
des Luftleitrohres (2) und nach Austritt der Verbrennungsluft aus der Luftdüse/-blende im
Bereich der Mischkammer (4) möglich ist, dergestalt, daß die zur Beschreibung der
Drallströmung herangezogene Kennzahl, die Drallzahl, welche das Verhältnis von
Drehimpulsstrom zu Axialimpulsstrom multipliziert mit einer charakteristischen Länge
beschreibt, dadurch verändert wird, daß das Verhältnis von Drehimpulsstrom zu
Axialimpulsstrom verändert wird mit dem Ziel, die Rezirkulation von Verbrennungsabgasen,
die durch die Rezirkulationsöffnungen (6) treten, in der Startphase des Brenners zu reduzieren
oder zu verhindern, und in der stationären Brennerbetriebsphase die Rezirkulation möglichst
großer Mengen von Verbrennungsabgasen zu ermöglichen.
2. Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drallerzeuger ausgebildet ist als ein Luftleitrohr
(2), in welches mindestens ein Rohr (1) mündet, dessen Achse sich versetzt zu der des
Luftleitrohres befindet und durch welches die Verbrennungsluft in das Luftleitrohr strömt und
der Hauptströmung im Luftleitrohr (2) eine Tangentialgeschwindigkeitskomponente aufprägt,
welches stromauf mit einem Deckel versehen ist, in dem mindestens eine Öffnung (8)
vorhanden ist, durch welche Verbrennungsluft in das Luftleitrohr (2) strömen dann und
welches am stromab liegenden Austritt mit einer Luftdüse/-blende versehen ist, und daß in
diesem Drallerzeuger mittels eines Bechers (9), der durch Bewegen wahlweise mindestens
eine Bohrung (11) oder (10) freigibt, durch welche Verbrennungsluft strömt, das Verhältnis
"Volumenstrom durch Bohrung (11)" zu "Volumenstrom durch Bohrung (10)" festgelegt wird,
über das die Drallzahl der Strömung innerhalb des Drallerzeugers bestimmt wird.
3. Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einbringung der Verbrennungsluft in das
Luftleitrohr (2) und zur Erzeugung einer Tangentialgeschwindigkeitskomponente innerhalb
der Hauptströmung des Luftleitrohres (2) ein Multi-Tangential/Radial-Konfusor,
vorzugsweise bestehend aus zwei Deckeln und einer Mehrzahl von Leitblechen, eingesetzt
wird.
4. Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Drallzahl, stellvertretend
beschrieben durch das Verhältnis von Drehimpulsstrom zu Axialimpulsstrom innerhalb des
Luftleitrohres, dadurch erzeugt wird, daß mindestens zwei unterschiedlich angeordnete Rohre
(17) und (19), durch welche die Verbrennungsluft wahlweise strömt und welche einen
unterschiedlichen Anstellwinkel (20) besitzen, und ein Verstellring (18) vorhanden ist, der so
bewegt werden kann, daß jeweils mindestens ein Rohr (17) von der Verbrennungsluft
durchströmt werden kann und gleichzeitig sämtliche Rohre (19) teilweise oder komplett
verschlossen werden können oder bei Verstellung des Ringes (18) die Durchströmung der
Rohre (19) möglich ist, während die Rohre (17) teilweise oder komplett verschließbar sind.
5. Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung der Drallzahl der Verbrennungsluft nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Drallzahl, stellvertretend
beschrieben durch das Verhältnis von Drehimpulsstrom zu Axialimpulsstrom innerhalb des
Luftleitrohres, dadurch erzeugt wird, daß der Tangentialimpuls veränderlicher Größe mittels
der Veränderung des Volumenstroms, der durch einen Axial-Drallerzeuger (21) strömt, der
verschiebbar ist und durch die Verschiebung eine freie Querschnittsfläche (24) veränderlicher
Größe freigibt, durch welche ein Bypass-Volumenstrom (26) strömt, der keinen
Tangentialimpuls besitzt, erzeugt wird und der Axialimpuls der Strömung konstant bleibt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Ipc: F23D 14/24 |
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: OERTLI INDUFLAME AG, SCHWERZENBACH, CH |
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8370 | Indication of lapse of patent is to be deleted | ||
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Owner name: COSTERM SWISS AG, SCHWERZENBACH, CH |
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